„Hassan-Bek-Moschee (Tel Aviv-Jaffa)“ – Versionsunterschied

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Den an Stadtplanung interessierten Stadtverordneten Tel Aviv-Jaffas und damit betrauten Mitgliedern im Planungs- und Bauausschuss wie Mitarbeitern des städtischen Bauamts war meist nicht daran gelegen, die verlassene Hassan-Bek-Moschee wieder als solche herzustellen, sondern als unerwünschte Erinnerung an ungeliebte Zeiten völlig umzuwidmen. Plan war&nbsp;– im Rahmen der Neuentwicklung Manschiyyas&nbsp;– in der Hassan-Bek-Moschee ein Touristen- und Vergnügungszentrum einzurichten.<ref name="Dvir 1991 p92" />
 
[[Schmu'el Toledano]], ab 1965 [[Levi Eschkol]]s Berater in arabischen Angelegenheiten, und Tel Avivs Vizebürgermeister [[Jehoschua Rabinowitz|Jehoschuʿa Rabinowitz]] gewannen Gerschon 'Gigi' Peres<ref>SeineSein Name lautet auf {{heS|גֵּרְשׁוֹן גִּיגִי פֶּרֶס&lrm;}} (1925–2011), er war ein jüngerer Bruder von [[Schimon Peres|Schimʿon Peres]].</ref> dafür, den Versuch zu unternehmen, den Treuhänderausschuss zur Verpachtung der ruinösen Moschee an sein Immobilienunternehmen ''Etgar'' ({{he|אֶתְגָּר&lrm;}}) zu bewegen.<ref name="Luz 2008 p1042">Nimrod Luz ({{he|נִמְרוֹד לוּז&lrm;}}), “The Politics of Sacred Places. Palestinian Identity, collective memory, and resistance in the Hassan Bek mosque conflict”, in: ''Environment and Planning&nbsp;D: Society and Space'', Bd.&nbsp;26 (2008), S.&nbsp;1036–1052, hier S.&nbsp;1042. ISBN 978-3-7408-0263-9.</ref> Treuhänder, die nicht zustimmen wollten, wurden Angebote gemacht, dafür an anderer Stelle etwas nachgegeben, was die Einigung zu einem ''Fojleschtiq'' ({{heS|פוֹיְלֶשְׁטִיק&lrm;|de=faules Stück}}, bzw. ‚eine Sache, an der etwas faul ist‘) machte,<ref name="Dvir 1991 p92" /> weshalb der delikate Vertrag nicht öffentlich gemacht wurde.<ref name="Luz 2008 p1042" /> Der 1971 geschlossene Pachtvertrag über 49 Jahre nahm Minarett und eine darunter gelegene Halle (vermutlich den westlichen Nordflügel) als religiös gewidmete Räume von profaner Nutzung aus und sah Renovierung und Umbau auf Kosten der Firma ''Etgar'' vor, die angesichts dieses Aufwands nur eine symbolische Pacht zahlen sollte.<ref name="Yazbak 2010 p42" /> Doch Gerüchte kursierten und schließlich reichte einer der beteiligten Treuhänder, dem die Sache keine Ruhe ließ, beim Bezirksgericht Tel Aviv eine [[Feststellungsklage|Klage auf Feststellung]] der Legalität des Pachtvertrags ein, wie der [[Maariw (Zeitung)|Maʿarīv (מַעֲרִיב)]] am 31.&nbsp;August 1973 berichtete.<ref name="Luz 2008 pp">Nimrod Luz ({{he|נִמְרוֹד לוּז&lrm;}}), “The Politics of Sacred Places. Palestinian Identity, collective memory, and resistance in the Hassan Bek mosque conflict”, in: ''Environment and Planning&nbsp;D: Society and Space'', Bd.&nbsp;26 (2008), S.&nbsp;1036–1052, hier Seitenzahl wie hinter der Fußnotenzahl angegeben. ISBN 978-3-7408-0263-9.</ref>{{rp|1043}}
 
Die Klagepartei brachte vor, die eingesetzten Treuhänder erfüllten nicht die Interessen der in den Urkunden dokumentierten Stifter, sondern agierten im Sinne des ernennenden Ministeriums, was man auch an der sehr niedrigen Pacht und der eigenwilligen Definition allein von Minarett und Halle darunter als [[res sacra]] erkenne. Das Bezirksgericht folgte aber der Verteidigung, sogar im Argument die Moscheeanlage habe abgesehen von Minarett und besagter Halle überwiegend keinem religiösen Zweck gedient. Peres erklärte die niedrige Pacht mit dem ruinösen Zustand und dem Wertzuwachs, der durch die Renovierung auf Kosten der ''Etgar'' dem Waqf entstehe. Allerdings sah der Vertrag für die Pächterin Etgar die Option vor, die Moschee nach Ablauf der Vertragszeit zu kaufen, was das Gesetz für Awqaf aber verbot.<ref name="Yazbak 2010 p42" />