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=== Niederländischer Späthumanismus ===
[[Datei:JustePortret Lipsevan Justus Lipsius, RP-P-1937-941.jpg|mini|180px|Justus Lipsius]]
Im Zeitalter von [[Reformation]] und Glaubensspaltung in Europa vermochte sich das auf Frieden und Versöhnung zielende Wirken des fraglos bedeutendsten Humanisten seiner Zeit, des [[Erasmus von Rotterdam]], nicht zu behaupten. Seine Werke wurden 1559 katholischerseits verboten. Sie blieben jedoch vor allem im Zuge des [[Achtzigjähriger Krieg|niederländischen Befreiungskampfes]] gegen die spanische Krone eine wichtige Inspirationsquelle seiner gelehrten Landsleute, die wiederum weit ausgreifende Impulse vor allem in von der Reformation erfassten Teilen Europas setzten. Zu den wichtigsten Vertretern des niederländischen Späthumanismus gehörte der an die [[Stoa|stoizistische]] Tradition des europäischen Humanismus anknüpfende [[Justus Lipsius]], der als Lehrer einer praktischen Vernunft vor allem durch sein Werk ''De constantia'' zum Erzieher staatstragender Schichten und [[Calvinismus|calvinistischer]] Fürsten wurde. Zu ihnen gehörten auch [[Joseph Justus Scaliger]], der Begründer einer nicht allein philologisch ausgerichteten [[Altertumswissenschaft]], und [[Hugo Grotius]], der erasmisches Denken in die [[Rechtswissenschaft|Jurisprudenz]] einführte und das Rechtsbewusstsein um den Anspruch der Humanität und um das Recht der Völker auf Frieden erweiterte.<ref>Günther Böhme: ''Wirkungsgeschichte des Humanismus im Zeitalter des Rationalismus.'' Darmstadt 1988, S.&nbsp;224.</ref>