„Jeronimas Uborevičius“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Bot: Klammerausdruck in Vorlage:Personendaten vereinheitlicht, Normdaten korrigiert (neues Format bei LCCN)
 
(19 dazwischenliegende Versionen von 17 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1:
[[Datei:IP Uborevich.jpg|miniatur|Jeronimas Uborevičius]]
Der [[Litauer]] '''Jeronimas Uborevičius''' ({{ruS|Иероним Петрович Уборевич / |Ijeronim Petrowitsch Uborewitsch}}, wiss. [[Transliteration]] ''{{lang|ru-Latn|Ieronim Petrovič Uborevič}}''; * {{JULGREGDATUM|14|1|1896|Link=ja}} in [[Antandrija]], [[Gouvernement Kowno]]<ref group="A" name="A1" />; † [[12. Juni]] [[1937]] in [[Moskau]]) war ein sowjetischer Politiker und [[KomandArm I|Heerführer]] der [[Rote Armee|Roten Armee]].
 
== Leben ==
Der aus einer [[Litauen|litauischen]] Bauernfamilie stammende Jeronimas besuchte ab 1909 die Realschule in [[Daugavpils|Dünaburg]]. Diese verließ er 1914 mit einer Goldmedaille und studierte bis 1915 am ''[[Staatliche Polytechnische Universität Sankt Petersburg|Petrograder Polytechnikum]]'' [[Mechanik]]. Im Frühjahr 1916 wurde er in der [[Sankt Petersburg|Petrograder]] Artillerieschule<ref>russ. [[:ru:Константиновское артиллерийское училище|Artillerieschule Konstantinowski]]</ref> [[Podporutschik|Leutnant]] und diente in der 15. [[Artillerie]]-Division im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]].
 
Im März 1917 trat Uborewitsch in die [[Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands|SDAPR(B)]] ein. Als Kommandeur einer Einheit der [[Rote GardeGarden (Russland)|Roten Garde]] wurde er im Kampf gegen die [[Rumänischer Kriegsschauplatz (Erster Weltkrieg)|Rumänen]] und [[Österreich-Ungarns Heer im Ersten Weltkrieg#Kriegsjahr 1918|Österreicher]] in [[Bessarabien]] im Februar 1918 verwundet und geriet in Gefangenschaft.
 
Im [[Russischer Bürgerkrieg|Bürgerkrieg]] kämpfte der [[Bolschewiki|Bolschewik]] im Herbst 1919 im [[Gouvernement Orjol]] und im [[Gouvernement Tula]] gegen die [[Weiße Armee|Weißen]] unter [[Wladimir Senonowitsch Mai-Majewski|Mai-Majewski]] und [[Alexander Pawlowitsch Kutepow|Alexander Kutepow]].<ref>russ. [[:ru:Орловско-Кромское сражение|Schlachten in den Gouvernements Orjol und Tula]]</ref> Im SpatwinterSpätwinter 1920 besiegte Uborewitsch am [[Kuban]] [[Anton Iwanowitsch Denikin|Denikins]] Armee und eroberte [[Krywyj Rih|Kriwoi Rog]], [[Cherson]], [[Mykolajiw|Nikolajew]] und [[Odessa]]. Im zeitigen Frühjahr 1920 erstürmte er [[Krasnodar|Jekaterinodar]], nahm [[Noworossijsk]] ein und behinderte somit den geordneten Rückzug der Weißen auf die [[Krim]]. Als Befehlshaber der 14. Armee an der Südwestfront vertrieb er die Polen 1920 aus [[Winnyzja|Winniza]], [[Schmerynka]] und [[Mohyliw-Podilskyj|Mogilew-Podolski]]. Im Juni 1920 kämpftkämpfte Uborewitsch auf der Krim gegen die Russische Armee<ref>russ. [[:ru:Русская армия Врангеля|Russische Armee Wrangels]]</ref> [[Pjotr Nikolajewitsch Wrangel|Wrangels]]. Vom Spätherbst 1920 bis zum Frühjahr 1921 unterdrückte er Bauernaufstände in der [[Ukraine]] und in [[Geschichte von Belarus#Zwischen den Weltkriegen (Sowjetunion)|Weißrussland]]. Schließlich führte Uborewitsch die 5. Armee<ref>russ. [[:ru:5-я армия (РККА)|5. Armee der Roten Armee]]</ref> in der [[Fernöstliche Republik|Fernöstlichen Republik]] und die dortige Revolutionäre Volksarmee<ref>russ. [[:ru:Народно-революционная армия Дальневосточной Республики|Revolutionäre Volksarmee der Fernöstlichen Republik]]</ref> vom August 1921 bis zum August 1922.
 
Nach dem Bürgerkrieg wirkte Uborewitsch vom Juni 1924 bis zum Januar 1925 als Chef des Generalstabes im Ukrainischen Militärbezirk<ref>russ. [[:ru:Киевский военный округ|Ukrainischer Militärbezirk]]</ref> und kommandierte darauf bis zum November 1927 den [[Nordkaukasus|Nordkaukasischen]] Militärbezirk<ref>russ. [[:ru:Северо-Кавказский военный округ|Nordkaukasischer Militärbezirk]]</ref>. Vom August 1926 bis Juni 1934 gehörte er dem [[Revolutionärer Kriegsrat|Revolutionären Kriegsrat]] an. 1927–1928 wurde Uborewitsch für dreizehn Monate studienhalber nach [[Weimarer Republik|Deutschland]] abkommandiert und absolvierte in Berlin die [[Führergehilfenausbildung]] der [[Reichswehr]].<ref>Francis Ludwig Carsten: ''Reichswehr und Politik, 1918–1933'', Kiepenheuer & Witsch, 1964, S. 309. ([http://books.google.de/books?id=qAixAAAAIAAJ&q=Uborewitsch&dq=Uborewitsch&hl=de&sa=X&ei=lqu9UsXUEYaEtAa874DYDA&ved=0CDIQ6AEwADge eingeschränkte Vorschau] bei [[Google Book Search]]).</ref> Darauf in die Sowjetunion zurückgekehrt, plädierte er für die weitere Technisierung der Roten Armee nach dem Vorbild der [[Reichswehr]]. Vom November 1928 bis zum November 1929 war Uborewitsch Chef des Moskauer Militärbezirkes.<ref>russ. [[:ru:Московский военный округ|Moskauer Militärbezirk]]</ref> Darauf war er bis zum Juni 1931 in der Roten Armee für Rüstung zuständig und studierte in dieser Funktion 1930 die deutsche [[Rüstungsindustrie]]. Alsdann übernahm Uborewitsch bis zum 20. Mai 1937 als Kommandierender General den Weißrussischen Militärbezirk<ref>russ. [[:ru:Белорусский военный округ|Weißrussischer Militärbezirk]]</ref>.
 
Auf dem XVI. Parteitag der [[Kommunistische Partei der Sowjetunion|KPdSU]]<ref>russ. [[:ru:XVI съезд ВКП(б)|XVI. Parteitag der KPdSU]]</ref> wurde Uborewitsch Kandidat des [[Zentralkomitee|ZK]] dieser Partei und seit Januar 1932 war er Mitglied des ZK der KPdSU Weißrusslands.
 
Uborewitsch meinte, Verteidigungsminister [[Kliment Jefremowitsch Woroschilow|Woroschilow]] sei den Anforderungen eines nächsten Krieges nicht gewachsen. [[Josef Stalin|Stalin]] stand auf der Seite seines Verteidigungsministers. Uborewitsch wurde zum Kommandieren General des Mittelasiatischen Militärbezirkes<ref>russ. [[:ru:Среднеазиатский военный округ|Mittelasiatischer Militärbezirk]]</ref> ernannt und auf der Hinreise am 29. Mai 1937 verhaftet, im Rahmen der [[Stalinsche Säuberungen|Stalinschen Säuberungen]], auch [[Großer Terror (Sowjetunion)|Großer Terror]] genannt, angeklagt, verurteilt und erschossen. Seine Frau Nina wurde als Familienangehörige eines Vaterlandsverräters<ref group="A" name="A2" /> inhaftiert und im Oktober 1941 erschossen. Die am 14. Februar 1924 in [[Tschita]] geborene gemeinsame Tochter [[Wladimira Ieronimowna Uborewitsch|Wladimira]]<ref>russ. [[:ru:Уборевич, Владимира Иеронимовна|Wladimira Uborewitsch]]</ref> wurde 1937–1941 im Waisenhaus erzogen, 1944 zu fünf Jahren [[Gulag|Lager]] verurteilt und 1947 freigelassen.
 
Während [[Nikita Sergejewitsch Chruschtschow|Chruschtschows]] [[Tauwetter-Periode|Tauwetter]] wurden Wladimira 1955 und ihre Eltern 1957 rehabilitiert.
Zeile 23:
** Russland in [[Wladiwostok]], [[Nowodwinsk]], [[Plessezk (Ort)|Plessezk]], [[Tambow]], [[Chabarowsk]],
** der Ukraine in [[Donezk]], [[Chmelnyzkyj|Chmelnizki]], [[Kiew]] (2 Straßen), [[Charkiw|Charkow]],
** WeißrusslandBelarus in [[Minsk]], [[Baranawitschy]].
 
== Literatur ==
* Der Artikel entstand auf der Grundlage von [[:ru:Уборевич, Иероним Петрович|Уборевич, Иероним Петрович]] (russisch).
 
== Weblinks ==
* {{Commonscat|Ieronim Uborevich|Jeronimas Uborevičius, Jeronimas}}
* 2011 S. Je. Lasarew: [http://www.ssc.smr.ru/media/journals/izvestia/2011/2011_3_410_415.pdf Aufstieg und Fall des Heerführers Uborewitsch] 6 Seiten .pdf (russisch)
* D. G. Simonow [http://russiasib.ru/uborevich-ieronim-petrovich/ Eintrag] in der Sibirischen Enzyklopädie (russisch)
* [http://pomnipro.ru/memorypage41065/biography KurzbiograhieKurzbiographie] (russisch)
* [http://www.hrono.ru/biograf/bio_u/uborevich_ip.php Eintrag] bei hrono.ru (russisch)
 
Zeile 44 ⟶ 41:
<references />
 
{{Normdaten|TYP=p|GND=1051680069|LCCN=n/81/94896n81094896|VIAF=18548723}}
 
{{SORTIERUNG:Uborevicius, Jeronimas}}
[[Kategorie:Person (Litauische SSRSozialistische Sowjetrepublik)]]
[[Kategorie:Person im Ersten Weltkrieg (Russisches Kaiserreich)]]
[[Kategorie:RevolutionärPerson der Russischen Revolution 1917]]
[[Kategorie:Person im Russischen Bürgerkrieg]]
[[Kategorie:Person im Polnisch-Sowjetischen Krieg]]
Zeile 56 ⟶ 53:
[[Kategorie:Opfer des Großen Terrors (Sowjetunion)]]
[[Kategorie:Hingerichtete Person (Sowjetunion)]]
[[Kategorie:Träger des Rotbannerordens]]
[[Kategorie:Litauer]]
[[Kategorie:Geboren 1896]]
Zeile 63 ⟶ 61:
{{Personendaten
|NAME=Uborevičius, Jeronimas
|ALTERNATIVNAMEN=Уборевич, Иероним Петрович (russische Schreibweiserussisch); Uborewitsch, Ijeronim Petrowitsch; Uborevich, Ieronim Petrovich; Jeronim Petrowitsch Uborewitsch
|KURZBESCHREIBUNG=sowjetischer Heerführer und Politiker
|GEBURTSDATUM=1896