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K →‎Der Name Jesus Christus in den Paulusbriefen: Hymnus beginnt spätestens V.6, vgl. z. B. https://www.bibelwissenschaft.de/ressourcen/bibelkunde/bibelkunde-nt/philipperbrief-phil, literarischer Charaker
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Für Christen ist Jesus Christus sowohl Repräsentant der Gottheit als auch die historische Person Jesus von Nazaret. Die [[Christologie#Die Zwei-Naturen-Lehre|Zwei-Naturen-Lehre]] der [[Alte Kirche|altkirchlichen]] [[Christologie]] verbindet beide Aspekte. Im Laufe der Zeit bildeten sich verschiedene Formen der [[Frömmigkeit|Christusfrömmigkeit]] heraus. Die weltweite christliche [[Mission (Christentum)|Mission]] führte zur [[Inkulturation]] Jesu Christi in verschiedene Kulturen und in jüngerer Zeit in den ehemaligen Missionsgebieten zu eigenen [[Postkolonialismus|postkolonialen]] Christologien. Kulturelle Einflüsse und die Stilmerkmale der jeweiligen [[Epoche (Kunst)|Epoche]] lassen auch die verschiedenen Christusdarstellungen in der [[Bildende Kunst|Bildenden Kunst]] erkennen. So erscheint Christus im 3. Jh. meist jugendlich, bartlos, mit Nackenlocken, gekleidet in [[Tunika]] und [[Pallium]]. Der heute noch geläufige Bildtyp des bärtigen, langhaarigen, ernst blickenden Christus kam im 4. Jh. auf und entsprach dem zeitgenössischen repräsentativen [[Herrscherbild|Herrscherbildnis]].
== Die urchristlichen Quellen ==
Das Neue Testament überliefert die Botschaft von Jesus Christus in verschiedenen Literaturformen für unterschiedliche Zwecke. Den historischen Jesus kannte wahrscheinlich keiner der Autoren des Neuen Testaments.<ref>[[Bernhard Lang (Theologe)|Bernhard Lang]]: ''Die Bibel'', Ferdinand Schöningh, Paderborn 1992, S. 87.</ref> Die [[Paulusbriefe]] (entstanden in den Jahren 50 bis 60) sind die ältesten urchristlichen Schriften. Ihr Autor stellt sich als Augenzeuge des [[Auferstehung Jesu Christi|auferstandenen Jesus]] dar, den er vorher nicht gekannt habe. Die Paulusbriefe enthalten einige Worte Jesu und [[Biografie|biografische]] Details, aber keine Berichte seines irdischen Wirkens. Wie Paulus mit biografischen Informationen umging, veranschaulicht {{B|Gal|4|4}}: Geburt und Herkunft des Christus lassen bereits das Motiv anklingen, dass er die „unter dem Gesetz“ stehenden Gläubigen befreien werde – und nur deshalb werden sie hier erwähnt.<ref>[[Christine Jacobi]]: ''Sonstige Schriften des Neuen Testaments'' In: Jens Schröter, Christine Jacobi (Hrsg.): ''Jesus Handbuch''. Mohr Siebeck, Tübingen 2017, S. 145–155, hier S. 147.</ref>
 
Die vier kanonischen Evangelien (entstanden zwischen 70 und 100) erzählen Jesu Wirken und Schicksal auf verschiedene, auf ihre Adressaten zugeschnittene Weise. Vor allem die drei [[Synoptische Evangelien|synoptischen]] Evangelien bieten gemeinsame Stoffe, die meist mit der [[Zwei-Quellen-Theorie]] erklärt werden.<ref>Bernhard Lang: ''Die Bibel.'' S. 86f.</ref> Ihre Reihenfolge, Auswahl und Darstellung unterscheiden sich durch verschiedene [[Redaktioneller Beitrag|redaktionelle]] Konzepte; ihre Glaubensaussagen stimmen jedoch in den Grundzügen überein und ergänzen einander.<ref>Vgl. aber John S. Kloppenborg: ''Die Synoptischen Evangelien, die Logienquelle (Q) und der historische Jesus''. In: Jens Schröter, Christine Jacobi (Hrsg.): ''Jesus Handbuch''. Mohr Siebeck, Tübingen 2017, S.&nbsp;130–137, hier S. 137: „Die synoptischen Evangelien und die Logienquelle bieten … vielgestaltige, mitunter widersprüchliche Zugänge, deren Unterschiede sich einer Vereinheitlichung zu einem Jesusbild oftmals widersetzen.“</ref> Ihre ältesten Bestandteile stammen von [[Nachfolge Jesu|Nachfolgern Jesu]] aus [[Galiläa]], die die [[Jerusalemer Urgemeinde]] gründeten und Jesu Worte zuerst mündlich, dann schriftlich weitergaben.