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[[Datei:Good shepherd 02.jpg|mini|''Jesus, der gute Hirte'' (3. Jahrhundert, Katakombe S. Callisto, Rom)|links]]
[[Datei:Mosaico di cristo in trono tra gli apostoli e le ss. prudenziana e prassede, 410 dc ca. 01.jpg|mini|Apsismosaik in S. Pudenziana (Rom)|440x440px]]
Ab dem 2. Jahrhundert sind Überlegungen, wie Jesus Christus aussah, in christlichen Quellen belegt. Apokryphe Apostelakten beschrieben ihn als jungen Mann, der dem antiken Schönheitsideal entsprach. Andere Christen, darunter [[Justin der Märtyrer]] und [[Clemens Alexandrinus]], beriefen sich auf {{B|Jes|53|2-3}}: der leidende Gottesknecht sei unansehnlich.
Ab dem 2. Jahrhundert sind Überlegungen, wie Jesus Christus aussah, in christlichen Quellen belegt. Apokryphe Apostelakten beschrieben ihn als jungen Mann, der dem antiken Schönheitsideal entsprach. Andere Christen, darunter [[Justin der Märtyrer]] und [[Clemens Alexandrinus]], beriefen sich auf {{B|Jes|53|2-3}}: der leidende Gottesknecht sei unansehnlich. Die frühchristliche Kunst, vor allem im Kontext der Bestattung ([[Katakombe]]n, [[Sarkophag]]e), stellte nicht Personen dar, sondern Symbole der christlichen Hoffnung. Sie gebrauchte zunächst nichtpersonale Symbole wie Fisch oder Lamm. Einige waren bereits in der Antike bekannt und wurden christlich umgedeutet. Das gleiche wiederholte sich, als Christen sich im 3. Jahrhundert an eine personale Darstellung von Jesus Christus wagten. Die Künstler entwickelten keine besondere Formensprache für ihre Christusfiguren. Sie sind meist jugendlich, bartlos, mit Nackenlocken, gekleidet in Tunika und Pallium. Mythologische Gestalten wie [[Orpheus]] oder [[Helios]] wurden adaptiert. Dazu gehört auch der Schafträger (Foto), eine innerhalb der antiken Hirtenidylle ([[Bukolik]]) sehr beliebte Gestalt. Ob mit der künstlerischen Darstellung eines Schafträgers im konkreten Fall Jesus Christus als [[Guter Hirte]] gemeint ist (vgl. {{B|Joh|10|11}}), ist nicht immer eindeutig zu beantworten. Bestimmte Motivzyklen sind besonders beliebt: Im 3. Jahrhundert Brot- und Weinvermehrung (sie weisen symbolisch auf die [[Eucharistiefeier]] hin), Christus als Heiler (mit [[Thaumaturg]]enstab) und als Lehrer sowie seine Taufe im Jordan. Im 4. Jahrhundert kommen Geburt und Passion Christi hinzu, Auferstehung und Himmelfahrt, Christus als Weltenrichter. Der bärtige Christus mit Nackenlocken bleibt in der frühchristlichen Kunst selten; hier wirkte wohl die Darstellung antiker Philosophen ein. Dagegen kam im 4. Jahrhundert ein weiterer Bildtyp auf und wurde in der nachkonstantinischen Reichskirche dominant: der bärtige und langhaarige, erwachsene, ernst blickende Christus. Diese Darstellung entspricht dem zeitgenössischen repräsentativen Herrscherbildnis; der Bart ist als Zeichen der Würde zu verstehen. Ein Beispiel für diesen Typ des Christusbildes ist das Apsismosaik von [[Santa Pudenziana]] (frühes 5. Jahrhundert). Hier sieht man den im himmlischen Jerusalem zwischen den zwölf Aposteln thronenden Christus. Die Christusikone vom Sinai (Foto) entstand im frühen 6. Jahrhundert in der Hauptstadt Konstantinopel und entspricht ebenfalls dem herrscherlich-repräsentativen Christusbild, wie es auch auf byzantinischen Münzen zu sehen ist.<ref>[[Katharina Heyden]], Rahel Schär: ''Bildliche Darstellungen Jesu bis ca. 500 n. Chr.'' In: Jens Schröter, Christine Jacobi (Hrsg.): ''Jesus Handbuch''. Mohr Siebeck, Tübingen 2017, S. 541-552, hier S. 541-545. {{RGG|4|485|486|Jesus Christus VI. Jesus Christus in künstlerischer Darstellung 1. Bildende Kunst a) Antike|[[Balbina Bäbler]]}}</ref> Aus dem Hofzeremoniell der Spätantike wurden verschiedene Elemente für das Christusbild übernommen: Insignien, Bekleidung, Gesten (zum Beispiel den Redegestus), Szenarien wie der mit Purpurkissen ausgestattete Thron, auch der [[Heiligenschein|Nimbus]]. Die Johannesoffenbarung lieferte zahlreiche Einzelzüge für die Darstellung des thronenden Christus und sorgte zugleich für eine Verfremdung des höfischen Zeremoniells. Christus war nun vor allem [[Pantokrator|Weltherrscher]] und Gesetzgeber, der die orthodoxe Lehre dem Petrus übergibt (Bildtyp der ''traditio legis'') und die Huldigung verschiedener Personengruppen und himmlischer Wesen entgegennimmt. Nach dem Vorbild römischer Kaiser wurde der Bildtyp des siegreichen Christus gestaltet. Er trägt den Kreuzstab als Sieges-, nicht Leidenssymbol.<ref>{{RGG|2|326|339|Christusbilder|[[Alex Stock]]}}, hier Sp. 328f.</ref>
 
Die frühchristliche Kunst, vor allem im Kontext der Bestattung ([[Katakombe]]n, [[Sarkophag]]e), stellte nicht Personen dar, sondern Symbole der christlichen Hoffnung. Sie gebrauchte zunächst nichtpersonale Symbole wie Fisch oder Lamm. Einige waren bereits in der Antike bekannt und wurden christlich umgedeutet. Das gleiche wiederholte sich, als Christen sich im 3. Jahrhundert an eine personale Darstellung von Jesus Christus wagten. Die Künstler entwickelten keine besondere Formensprache für ihre Christusfiguren. Sie sind meist jugendlich, bartlos, mit Nackenlocken, gekleidet in Tunika und Pallium. Mythologische Gestalten wie [[Orpheus]] oder [[Helios]] wurden adaptiert. Dazu gehört auch der Schafträger (Foto), eine innerhalb der antiken Hirtenidylle ([[Bukolik]]) sehr beliebte Gestalt. Ob mit der künstlerischen Darstellung eines Schafträgers im konkreten Fall Jesus Christus als [[Guter Hirte]] gemeint ist (vgl. {{B|Joh|10|11}}), ist nicht immer eindeutig zu beantworten. Bestimmte Motivzyklen sind besonders beliebt: Im 3. Jahrhundert Brot- und Weinvermehrung (sie weisen symbolisch auf die [[Eucharistiefeier]] hin), Christus als Heiler (mit [[Thaumaturg]]enstab) und als Lehrer sowie seine Taufe im Jordan. Im 4. Jahrhundert kommen Geburt und Passion Christi hinzu, Auferstehung und Himmelfahrt, Christus als Weltenrichter.
Im lateinischen Westen verblasste der byzantinische Kaiserhof mit seinem Zeremoniell als Bildgeber für Christusdarstellungen. Seine Stelle nahmen Visionen eines himmlischen Thronsaals aus dem Alten Testament ein. Das Ergebnis war die [[Majestas Domini]], eine das ganze Frühmittelalter hindurch dominierende Christusdarstellung. Die Wende zur Gotik bringt neue Typen des Christusbildes hervor, angeregt durch Elemente höfischer Minne und [[Franziskanische Orden#Spiritualität|franziskanischer Leben-Jesu-Mystik]]. Andachtsbilder wie der [[Schmerzensmann]], [[Christus in der Rast]], das [[Schweißtuch der Veronika]] oder die [[Pietà]] (der tote Christus im Schoß seiner Mutter) zielen auf die emotionale Reaktion des Betrachters. Bilderzyklen des Lebens Jesu reicherten die neutestamentlichen Darstellungen mit Details aus außerkanonischen Texten an ([[Legenda aurea]]). Als neue Informationsquellen zum Leben Jesu kamen nun Visionsberichte christlicher Mystiker wie [[Birgitta von Schweden]] hinzu.<ref>{{RGG|2|326|339|Christusbilder|[[Alex Stock]]}}, hier Sp. 329–332.</ref>
 
Ab dem 2. Jahrhundert sind Überlegungen, wie Jesus Christus aussah, in christlichen Quellen belegt. Apokryphe Apostelakten beschrieben ihn als jungen Mann, der dem antiken Schönheitsideal entsprach. Andere Christen, darunter [[Justin der Märtyrer]] und [[Clemens Alexandrinus]], beriefen sich auf {{B|Jes|53|2-3}}: der leidende Gottesknecht sei unansehnlich. Die frühchristliche Kunst, vor allem im Kontext der Bestattung ([[Katakombe]]n, [[Sarkophag]]e), stellte nicht Personen dar, sondern Symbole der christlichen Hoffnung. Sie gebrauchte zunächst nichtpersonale Symbole wie Fisch oder Lamm. Einige waren bereits in der Antike bekannt und wurden christlich umgedeutet. Das gleiche wiederholte sich, als Christen sich im 3. Jahrhundert an eine personale Darstellung von Jesus Christus wagten. Die Künstler entwickelten keine besondere Formensprache für ihre Christusfiguren. Sie sind meist jugendlich, bartlos, mit Nackenlocken, gekleidet in Tunika und Pallium. Mythologische Gestalten wie [[Orpheus]] oder [[Helios]] wurden adaptiert. Dazu gehört auch der Schafträger (Foto), eine innerhalb der antiken Hirtenidylle ([[Bukolik]]) sehr beliebte Gestalt. Ob mit der künstlerischen Darstellung eines Schafträgers im konkreten Fall Jesus Christus als [[Guter Hirte]] gemeint ist (vgl. {{B|Joh|10|11}}), ist nicht immer eindeutig zu beantworten. Bestimmte Motivzyklen sind besonders beliebt: Im 3. Jahrhundert Brot- und Weinvermehrung (sie weisen symbolisch auf die [[Eucharistiefeier]] hin), Christus als Heiler (mit [[Thaumaturg]]enstab) und als Lehrer sowie seine Taufe im Jordan. Im 4. Jahrhundert kommen Geburt und Passion Christi hinzu, Auferstehung und Himmelfahrt, Christus als Weltenrichter. Der bärtige Christus mit Nackenlocken bleibt in der frühchristlichen Kunst selten; hier wirkte wohl die Darstellung antiker Philosophen ein. Dagegen kam im 4. Jahrhundert ein weiterer Bildtyp auf und wurde in der nachkonstantinischen Reichskirche dominant: der bärtige und langhaarige, erwachsene, ernst blickende Christus. Diese Darstellung entspricht dem zeitgenössischen repräsentativen Herrscherbildnis; der Bart ist als Zeichen der Würde zu verstehen. Ein Beispiel für diesen Typ des Christusbildes ist das Apsismosaik von [[Santa Pudenziana]] (frühes 5. Jahrhundert). Hier sieht man den im himmlischen Jerusalem zwischen den zwölf Aposteln thronenden Christus. Die Christusikone vom Sinai (Foto) entstand im frühen 6. Jahrhundert in der Hauptstadt Konstantinopel und entspricht ebenfalls dem herrscherlich-repräsentativen Christusbild, wie es auch auf byzantinischen Münzen zu sehen ist.<ref>[[Katharina Heyden]], Rahel Schär: ''Bildliche Darstellungen Jesu bis ca. 500 n. Chr.'' In: Jens Schröter, Christine Jacobi (Hrsg.): ''Jesus Handbuch''. Mohr Siebeck, Tübingen 2017, S. 541-552, hier S. 541-545. {{RGG|4|485|486|Jesus Christus VI. Jesus Christus in künstlerischer Darstellung 1. Bildende Kunst a) Antike|[[Balbina Bäbler]]}}</ref> Aus dem Hofzeremoniell der Spätantike wurden verschiedene Elemente für das Christusbild übernommen: Insignien, Bekleidung, Gesten (zum Beispiel den Redegestus), Szenarien wie der mit Purpurkissen ausgestattete Thron, auch der [[Heiligenschein|Nimbus]]. Die Johannesoffenbarung lieferte zahlreiche Einzelzüge für die Darstellung des thronenden Christus und sorgte zugleich für eine Verfremdung des höfischen Zeremoniells. Christus war nun vor allem [[Pantokrator|Weltherrscher]] und Gesetzgeber, der die orthodoxe Lehre dem Petrus übergibt (Bildtyp der ''traditio legis'') und die Huldigung verschiedener Personengruppen und himmlischer Wesen entgegennimmt. Nach dem Vorbild römischer Kaiser wurde der Bildtyp des siegreichen Christus gestaltet. Er trägt den Kreuzstab als Sieges-, nicht Leidenssymbol.<ref>{{RGG|2|326|339|Christusbilder|[[Alex Stock]]}}, hier Sp. 328f.</ref>
 
Im lateinischen Westen verblasste der byzantinische Kaiserhof mit seinem Zeremoniell als Bildgeber für Christusdarstellungen. Seine Stelle nahmen Visionen eines himmlischen Thronsaals aus dem Alten Testament ein. Das Ergebnis war die [[Majestas Domini]], eine das ganze Frühmittelalter hindurch dominierende Christusdarstellung.
 
Im lateinischen Westen verblasste der byzantinische Kaiserhof mit seinem Zeremoniell als Bildgeber für Christusdarstellungen. Seine Stelle nahmen Visionen eines himmlischen Thronsaals aus dem Alten Testament ein. Das Ergebnis war die [[Majestas Domini]], eine das ganze Frühmittelalter hindurch dominierende Christusdarstellung. Die Wende zur Gotik bringt neue Typen des Christusbildes hervor, angeregt durch Elemente höfischer Minne und [[Franziskanische Orden#Spiritualität|franziskanischer Leben-Jesu-Mystik]]. Andachtsbilder wie der [[Schmerzensmann]], [[Christus in der Rast]], das [[Schweißtuch der Veronika]] oder die [[Pietà]] (der tote Christus im Schoß seiner Mutter) zielen auf die emotionale Reaktion des Betrachters. Bilderzyklen des Lebens Jesu reicherten die neutestamentlichen Darstellungen mit Details aus außerkanonischen Texten an ([[Legenda aurea]]). Als neue Informationsquellen zum Leben Jesu kamen nun Visionsberichte christlicher Mystiker wie [[Birgitta von Schweden]] hinzu.<ref>{{RGG|2|326|339|Christusbilder|[[Alex Stock]]}}, hier Sp. 329–332.</ref>
[[Datei:Michelangelo Buonarroti 004.jpg|mini|Christus als Weltenrichter, Ausschnitt aus Michelangelos Jüngstem Gericht in der Sixtinischen Kapelle|links]]
Drei Hauptwerke der [[Hochrenaissance]] veranschaulichen, wie das erneuerte Interesse am menschlichen Körper, seiner Anatomie und Physiognomie sowie am perspektivisch erfassten Raum das Christusbild veränderte:
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Michelangelos Fresko zeigt Christus als Richter der Menschheit im Endgericht. Man sieht ihn im Mittelpunkt eines figurenreichen Panoramas von auferstandenen Menschen. Teils sind das zum Himmel empor schwebende Erlöste und teils in die Tiefe hinabgestoßene Verdammte. In innovativer und die Zeitgenossen beeindruckender Weise stellte der Künstler Christus wie einen antiken Gott dar: jugendlich, athletisch, nackt und mit der Geste des donnernden Jupiter. Die Frau an seiner Seite ähnelt einer Sibylle oder Aphrodite, kann jedoch der Komposition des Bildes entsprechend nur Maria sein: hier nicht als Fürbitterin, aber anscheinend doch vom Schicksal der Menschen berührt.<ref>Christian Heck: ''Religiöse Bilder und der neue Ausdruck des Mysteriums''. In: ''[[Welt und Umwelt der Bibel]]'' 18 (2000), S. 5-28, hier S. 17. {{RGG|2|326|339|Christusbilder|[[Alex Stock]]}}, hier Sp. 334.</ref>
[[Datei:Cristo crucificado.jpg|mini|Velázquez: ''Christus am Kreuz'', um 1632 (Prado)]]
[[Datei:Rembrandt Harmensz. van Rijn, Dutch (active Leiden and Amsterdam) - Head of Christ - Google Art Project.jpg|mini|Rembrandt: ''Christuskopf'', 1648/56 ([[Philadelphia Museum of Art]])]]
Die Auseinandersetzungen der Reformationszeit betrafen zwar nicht direkt die Christologie, führten aber zu einem konfessionell unterschiedlichen Umgang mit religiösen Bildern. Die Schweizer Reformation folgte dem biblischen Bilderverbot und verzichtete auf Christusbilder im Kirchenraum. Die Wittenberger Reformation gestand den Bildern im Kirchenraum eine pädagogische Rolle zu, wenn sie der Bibel und der Kirchenlehre entsprachen. Die Römisch-katholische Kirche definierte die Kriterien für religiöse Bilder auf dem [[Konzil von Trient]]. Sie stimmte mit dem Luthertum in den Kriterien der biblischen und dogmatischen Korrektheit überein (Dekret ''Über die Anrufung, die Verehrung und die Reliquien der Heiligen und über die heiligen Bilder'', 3. Dezember 1563) und bekräftigte die Autorität des Lehramts, die religiöse Kunst zu überwachen. Die „Angemessenheit“ der Bilder wurde bei Visitationen überprüft; eine Folge war die Korrektur antiker Nacktheit (Michelangelos Weltenrichter erhielt nachträglich ein Lendentuch). Einige vor dem Hintergrund spätmittelalterlicher Passionsfrömmigkeit entstandene Typen von Christusbildern, die nicht direkt biblisch waren, kamen außer Gebrauch: der Schmerzensmann, [[Christus in der Kelter]] oder mit Leidenswerkzeugen.<ref>François Bœspflug: ''Kunst der Kirchen, religiöse und profane Kunst''. In: ''Welt und Umwelt der Bibel'' 18 (2000), S. 29-41, hier S. 29f.</ref>
 
Wenn das Tridentinum auch einige Einschränkungen für die künstlerische Darstellung mit sich brachte, so überwogen doch im Barock die Innovationen. Passion und Kreuzigung wurden „in ein subjektives Pathos hineingesteigert“;<ref>{{RGG|2|326|339|Christusbilder|[[Alex Stock]]}}, hier Sp. 334.</ref> der Triumph Christi (und der Kirche) in einem [[Trompe-l’œil|illusionistisch]] dargestellten Himmel, gern als Deckengemälde, war ein beliebtes Motiv. [[Michelangelo Merisi da Caravaggio|Caravaggios]] Christusbilder zeichnen sich durch den Einsatz von Licht und einen neuartigen Realismus aus, der es erlaubt, vom Gesicht Christi seine Emotionen abzulesen (Verismus). In Spanien verband sich die realistische Darstellung des Körpers Christi mit einer mystischen Grundstimmung, die es beispielsweise [[Diego Velázquez]] ermöglichte, die Verlassenheit des Gekreuzigten und „eine Art von versöhnter Zustimmung“ zu seinem Leiden auszudrücken.<ref>François Bœspflug: ''Kunst der Kirchen, religiöse und profane Kunst''. In: ''Welt und Umwelt der Bibel'' 18 (2000), S. 29-41, hier S. 31.</ref>
 
Positiv standen im Barock neue Strategien zur Verfügung, um den Betrachter emotional anzusprechen und von der Wahrheit des Dogmas zu überzeugen. Passion und Kreuzigung wurden „in ein subjektives Pathos hineingesteigert“;<ref>{{RGG|2|326|339|Christusbilder|[[Alex Stock]]}}, hier Sp. 334.</ref> der Triumph Christi (und der Kirche) in einem illusionistisch dargestellten Himmel, gern als Deckengemälde, war ein beliebtes Motiv. [[Michelangelo Merisi da Caravaggio|Caravaggios]] Christusbilder zeichnen sich durch den Einsatz von Licht und einen neuartigen Realismus aus, der es erlaubt, vom Gesicht Christi seine Emotionen abzulesen (Verismus). In Spanien verband sich die realistische Darstellung des Körpers Christi mit einer mystischen Grundstimmung, die es beispielsweise [[Diego Velázquez]] ermöglichte, die Verlassenheit des Gekreuzigten und „eine Art von versöhnter Zustimmung“ zu seinem Leiden auszudrücken.<ref>François Bœspflug: ''Kunst der Kirchen, religiöse und profane Kunst''. In: ''Welt und Umwelt der Bibel'' 18 (2000), S. 29-41, hier S. 31.</ref> Auch [[Rembrandt]] nutzte die Beleuchtung zur Darstellung von [[Transzendenz]]. Dieser von einer reformierten Bibelfrömmigkeit geprägte Künstler bevorzugte eine Darstellung Christi im Alltag einfacher Leute. Um das Gesicht Christi darstellen zu können (''[[Ein Christus nach dem Leben]]''), fertigte er Porträtstudien Amsterdamer Juden an.<ref>{{RGG|2|326|339|Christusbilder|[[Alex Stock]]}}, hier Sp. 334f.</ref>
 
== Literatur ==