„Kaiserslautern“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Art = Stadt
|Wappen = Kaiserslautern-Stadtwappen.svg
|Breitengrad = 49.44371
|Längengrad = 7.76987
|Lageplan = Rhineland-Palatinate KL (urban).svg
|Lageplanbeschreibung = Lage der Stadt Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz
|Bundesland = Rheinland-Pfalz
|Höhe = 251
|PLZ = 67655, 67657, 67659, 67661, 67663
|Vorwahl = 0631, 06301
|Gemeindeschlüssel = 07312000
|NUTS = DEB32
|LOCODE = DE KLT
|Gliederung = Kernstadt (9 Gebiete) und 9 Ortsbezirke/Stadtteile
|Adresse = Willy-Brandt-Platz 1<br />67657 Kaiserslautern
|Website = [https://www.kaiserslautern.de/ www.kaiserslautern.de]
|Bürgermeister = [[Beate Kimmel]]
|Bürgermeistertitel = Oberbürgermeisterin
|Partei = SPD
}}
[[Datei:Naturraumkarte St Ingbert-Kaiserslauterer Senke (Ostteil).png|mini|hochkant=1.2|Naturraumkarte: Landstuhler Bruch und Kaiserslauterer Becken sowie angrenzende Landschaften]]
'''Kaiserslautern''' ({{Audio|LL-Q188 (deu)-Frank C. Müller-Kaiserslautern.wav}}, [[Pfälzische Dialekte|pfälzisch]]
Kaiserslautern war bereits zu [[Karolinger|karolingischer]] Zeit Königshof. Die Blütezeit der Siedlung begann Mitte des 12. Jahrhunderts, als [[Friedrich I. Barbarossa]] die um 1100 errichtete [[Kaiserpfalz (Kaiserslautern)|Burg]] zu einer [[Königspfalz|Pfalz]] erweitern ließ.<ref>[[Walter Hotz]]: ''Pfalzen und Burgen der Stauferzeit. Geschichte und Gestalt''. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1981, ISBN 3-534-08663-5, S. 44.</ref> Während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] wurde die Stadt nacheinander von [[Spanien|Spaniern]], [[Schweden]] und Kaiserlichen erobert. Im [[Pfälzischer Erbfolgekrieg|Pfälzischen]] und [[Spanischer Erbfolgekrieg|Spanischen Erbfolgekrieg]] besetzten Franzosen die Stadt und zerstörten die Burg Barbarossas sowie das daneben von [[Johann Kasimir (Pfalz-Simmern)|Johann Casimir]] im 16. Jahrhundert erbaute Schloss. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die inzwischen zum [[Königreich Bayern]] gehörende Stadt Mittelpunkt des [[Pfälzischer Aufstand|Pfälzischen Aufstands]]; zugleich entwickelte sie sich dank zahlreicher Firmengründungen in der [[Textilindustrie|Textilbranche]], der [[Metallindustrie]] und dem [[Maschinenbau]] neben [[Ludwigshafen am Rhein]] zum bedeutendsten Industriestandort der [[Pfalz (Region)|Pfalz]]. Internationale Bekanntheit erlangte die Stadt vor allem durch ihren Fußballverein [[1. FC Kaiserslautern]].
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=== Gewässer ===
[[Datei:Lauter Neumuehlpark 2.jpg|mini|hochkant|Lauter innerhalb des Kaiserslauterer Stadtgebiets]]
Die Stadt wird von der [[Lauter (Glan)|Lauter]] durchflossen, die im Stadtinneren jedoch unterirdisch geführt wird. Innerhalb des Stadtgebiets mündet in diese von links zunächst der [[Hammerbach (Lauter)|Hammerbach]], der zuvor den [[Vogelwoog]] und den [[Hammerwoog]] durchfließt. Weitere Nebenflüsse der Lauter innerhalb des Stadtgebiets sind der [[Eselsbach (Lauter)|Eselsbach]], der [[Frauenwiesbach]] und der [[Kohbach (Lauter)|Kohbach]], ehe zuletzt der [[Eimerbach (Lauter)|Eimerbach]] die Gemarkungsgrenze zu Katzweiler bildet. Zum Einzugsgebiet der Lauter gehören zudem die im Pfälzerwald befindlichen Quellen [[Dammbrunnen]] und [[Hungerbrunnen (Kaiserslautern)|Hungerbrunnen]].
Durch den Süden des Stadtgebiets verläuft die [[Pfälzische Hauptwasserscheide]]. Der [[Aschbach (Moosalbe)|Aschbach]] – in diesem Bereich ''Rambach'' genannt – entspringt innerhalb der Waldgemarkung des Stadtteils Mölschbach, durchfließt diesen und nimmt dort von links den [[Eulenmühlbach]] auf. Weiter westlich bildet er größtenteils annähernd die südliche Stadtgrenze und durchfließt dort den [[Jagdhausweiher]]. Am südwestlichen Stadtrand befindet sich zudem der [[Gelterswoog]], der sein Wasser aus mehreren Nebenbächen des Aschbachs bezieht, darunter dem [[Hoheneckermühlbach]]. Zum Einzugsgebiet des Aschbachs gehören außerdem der an der Grenze zu Waldleiningen befindliche [[Felsenbrunnen (Kaiserslautern)|Felsenbrunnen]] und der nordwestlich von Mölschbach liegende [[Moosbrunnen (Kaiserslautern)|Moosbrunnen]].
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{| class="wikitable"
|+ Einwohnerzahlen vom 30. Juni 2018
|-
! Amtl. Num. || Kernstadt || Einwohner
|-
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| colspan="2"| Stadt Insgesamt || align="right" | '''102.236'''
|}
Ende 2002 wurden die Hauptsatzung der Stadt geändert und die Ortsbezirke für die Kernstadt wieder aufgelöst. Ortsbezirke bestehen seither ausschließlich für Einsiedlerhof, Morlautern, Erlenbach, Mölschbach, Dansenberg, Hohenecken, Siegelbach und Erfenbach. 2008 erfolgte die Wiedereinführung des Ortsbezirks Erzhütten/Wiesenthalerhof.
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=== Frühe Geschichte ===
Der Raum um Kaiserslautern ist seit der [[Jungsteinzeit]]
Seit der [[Hallstattzeit]] – dem achten Jahrhundert vor Christus – war der Kaiserslauterer Raum wohl durchgängig besiedelt. Aus dieser Zeit stammen mehrere keltische Grabhügel im Stadtgebiet, etwa beim Kalkofen, im Grübentälchen, in dem in den 1930er Jahren Grabungen stattfanden, und nördlich der heutigen Bundesautobahn 6, wie Grabungen belegen, die in den Jahren 2003 und 2004 durchgeführt wurden.
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=== Einwohnerentwicklung ===
{{Hauptartikel|Einwohnerentwicklung von Kaiserslautern}}
[[Datei:Einwohnerentwicklung von Kaiserslautern - ab 1871.svg
Kaiserslautern hatte Ende 2022 101.228 Einwohner und ist damit neben [[Trier]], [[Mainz]], [[Ludwigshafen am Rhein]] und [[Koblenz]] ein [[Oberzentrum]] des Landes [[Rheinland-Pfalz]]. Hinzu kommen knapp 48.000 US-Amerikaner; dabei handelt es sich wahlweise um aktuelle oder ehemalige Soldaten, Zivilangestellte sowie ihre Familienangehörigen, die in Kaiserslautern und auf dem [[Ramstein Air Base|Luftwaffenstützpunkt Ramstein]] Dienst tun und in Stadt sowie
Die Einwohnerzahl lag seit der Mitte des 16. Jahrhunderts bis etwa 1800 stets zwischen 1000 und 3000. 1815 zählte die Stadt 3757 Einwohner. Zwischen 1802 und 1834 verdoppelte sich die Einwohnerzahl auf ungefähr 7000. Mit Beginn der [[Industrialisierung]] in der Mitte des 19. Jahrhunderts setzte ein starkes Bevölkerungswachstum ein; 1900 lebten bereits 48.000 Menschen in der Stadt und 1937 70.260. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs zählte man etwa 70.000 Einwohner, nach Kriegsende waren es noch etwa 56.000.
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| float = right
| Beschriftung = Sitze
| Überschrift = Sitzverteilung im Kaiserslauterer Stadtrat
| Land = DE
|
| LINKE = 3
|
|
|
|
|
|
}}
Der [[Stadtrat]] von Kaiserslautern besteht aus 56 [[ehrenamt]]lichen Ratsmitgliedern, die bei der [[Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz
Wegen der Besonderheiten des rheinland-pfälzischen Wahlsystems bei den Kommunalwahlen (personalisierte Verhältniswahl) sind die angegebenen prozentualen Stimmanteile als [[Gewichtetes Ergebnis|gewichtete Ergebnisse]] ausgewiesen, die das Wahlverhalten nur rechnerisch wiedergeben.
Die Parteien und Wählergruppen erzielten folgende Ergebnisse:<ref>[https://www.wahlen.rlp.de/fileadmin/wahlen.rlp.de/KW/Wahlband_Kommunalwahlen_2019_Kreise_Bezirkstag.pdf Wahlband Kommunalwahlen 2019 – Kreise und Bezirkstag] (wahlen.rlp.de)</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://rlp-kw24.wahlen.23degrees.eu/wahlen/ratswahlen-kreisebene/3120000000 |titel=Kaiserslautern, Kreisfreie Stadt, Stadtratswahl 09.06.2024 |werk=Kommunalwahlergebnisse Kaiserslautern, Kreisfreie Stadt |hrsg=Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz |abruf=2024-06-17}}</ref>
{| class="wikitable sortable"
|-
! Parteien und Wählergruppen
! %<br />[[Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 2024|2024]]
! Sitze<br />2024
! %<br />[[Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 2019|2019]]
! Sitze<br />2019
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|-
| [[SPD Rheinland-Pfalz|SPD]]
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |22,2
| align="right" |12
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |25,9
| align="right" |15
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|-
| [[CDU Rheinland-Pfalz|CDU]]
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |21,5
| align="right" |12
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |22,3
| align="right" |13
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| align="right" |15
|-
| [[
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |19,8
| align="right" |11
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |10,7
| align="right" |6
| bgcolor="#eecfa1" align="right" | –
| align="right" | –
|-
| [[Bündnis 90/Die Grünen Rheinland-Pfalz|Grüne]]
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |15,2
| align="right" |9
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |19,4
| align="right" |11
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |11,6
| align="right" |6
|-
| [[Freie Wählergruppe Rheinland-Pfalz|FWG]]
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |12,6
| align="right" |7
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |7,0
| align="right" |4
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |6,4
| align="right" |3
|-
| [[Die Linke Rheinland-Pfalz|Linke]]
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |4,6
| align="right" |3
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |5,5
| align="right" |3
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |7,4
| align="right" |4
|-
| [[FDP Rheinland-Pfalz|FDP]]
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |4,1
| align="right" |2
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |6,2
| align="right" |3
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |6,6
| align="right" |3
|-
| [[Die PARTEI]]
| bgcolor="#eecfa1" align="right" | –
| align="right" | –
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |2,2
| align="right" |1
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |
| align="right" |
|-
| [[Freie Bürger Union|FBU]]
| bgcolor="#eecfa1" align="right" | –
| align="right" | –
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |0,7
| align="right" |0
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|-
| [[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]]
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |
| align="right" |
| bgcolor="#eecfa1" align="right" | –
| align="right" | –
| bgcolor="#eecfa1" align="right" | 2,1
| align="right" | 1
|- class="sortbottom hintergrundfarbe5"
| Gesamt
| align="right" |100,0
| align="right" |56
| align="right" |100,0
| align="right" |56
| align="right" |100,0
| align="right" |52
|- class="sortbottom hintergrundfarbe5"
| Wahlbeteiligung in Prozent
| colspan="2" align="center" |53,7
| colspan="2" align="
| colspan="2" align="
|}
Wegen gestiegener Einwohnerzahlen erhöhte sich die Anzahl der Sitze im Stadtrat ab 2019 von 52 auf 56.
{{Siehe auch|Ergebnisse der Kommunalwahlen in Kaiserslautern}}
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{{Wappenbeschreibung
|Wappenbild = Kaiserslautern-Stadtwappen.svg
|Blasonierung = In rot ein silberner [[Pfahl (Heraldik)|Pfahl]], belegt mit einem senkrecht gestellten blauen [[Fisch (Wappentier)|Fisch]].
|Zusatz = Die Stadtfarben sind Rot-Weiß.
|Quelle =
|ref =
|Begründung = Das [[Wappen]] der Stadt Kaiserslautern zeigt in Rot einen silbernen Pfahl, belegt mit einem steigenden blauen Fisch, der wahlweise einen Hecht oder Karpfen darstellt.
}}
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=== Finanzen ===
Am 31. Dezember 2016 hatte Kaiserslautern mit 11.384
=== Städtepartnerschaften ===
Kaiserslautern unterhält eine Vielzahl von [[
{| style="background: #FFFFFF; padding: 0 1em 0 0;"
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== Stadtbild ==
[[Datei:Marienkirche-Kaiserslautern-3.JPG|mini|hochkant|Die katholische [[Marienkirche (Kaiserslautern)|Marienkirche]] ist eines der Wahrzeichen von Kaiserslautern.]]
[[Datei:Fruchthalle kl.jpg|mini|[[Fruchthalle (Kaiserslautern)|Fruchthalle]] von Norden
[[Datei:Wadgassehof kl.jpg|mini|Wadgasserhof Kaiserslautern]]
[[Datei:Zink museum kl.jpg|mini|[[Theodor-Zink-Museum]] Kaiserslautern; seltenes Beispiel eines [[Vierseithof]]s
[[Datei:Stadtpark in Kaiserslautern.jpg|mini|Der Stadtpark in Kaiserslautern]]
Aufgrund ihrer strategisch wichtigen Lage an einem der wenigen Pässe zwischen Rhein und Mosel (
Dennoch haben sich etliche bemerkenswerte Einzelgebäude, Ensembles und historische Grundrisse erhalten, auch wenn sie sich nicht mehr zu einem historischen Stadtensemble fügen.
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Bemerkenswerte Bauten des Mittelalters und der frühen Neuzeit sind die evangelische ''[[Stiftskirche (Kaiserslautern)|Stiftskirche]]'' und die katholische ''[[Martinskirche (Kaiserslautern)|Martinskirche]]'' sowie Reste der ''[[Kaiserpfalz (Kaiserslautern)|Barbarossaburg mit Casimirsaal]]''. Einige Reste der Stadtmauer sind erhalten und ein Seitenflügel eines gotischen Patrizierhauses, verborgen im Hinterhof der Marktstraße 8.
Barocke Bauten befinden sich rund um den ''[[St.-Martins-Platz (Kaiserslautern)|Martinsplatz]]'', in der Klosterstraße (Bistumshaus), am Rittersberg (Gasthaus Ritters) und in der Schillerstraße (Gasthaus ''[[Zum Spinnrädl]]''). Bauwerke des Klassizismus lassen sich unter anderem in der Friedenstraße (ehemalige Friedhofskapelle), in der Marktstraße
=== Die Zeit bis zum Ersten Weltkrieg ===
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Hussong baute ab 1919 die schlossähnliche ''[[Wohnanlage Fischerstraße|Wohnanlage an der Fischerstraße]]'', die als Reparationsleistung vom Deutschen Reich bezahlt wurde und ursprünglich als Offizierswohnbau der französischen Besatzungsarmee vorgesehen war. Nachdem die Franzosen auf die Anlage verzichtet hatten, fiel sie an die 1921 gegründete Gemeinnützige Baugesellschaft (Bau AG). Im Auftrag der Bau AG errichtete Hussong zahlreiche Wohnbauten zur Bekämpfung der Wohnungsnot. Von Denkmalsrang sind der expressionistische ''[[Bunter Block|Bunte Block]]'' in der Königstraße/Marienplatz, der sogenannte ''[[Rundbau (Kaiserslautern)|Rundbau]]'' (Königstraße) über D-förmigem, der ''Grüne Block'' (Altenwoogstraße/Mannheimer Straße) über A-förmigem Grundriss und die Pfaffsiedlung. Von Hussong stammt auch die Ausstellungshalle auf dem Gelände des heutigen Volksparks; die Anlage wurde durch Bomben 1945 zerstört, nur die monumentale Figurengruppe des Rossebändigers ist noch erhalten.
Die Idee der [[Gartenstadt]] wurde in Kaiserslautern im [[Bahnheim]], einer Siedlung in Nachbarschaft des Reichsbahnausbesserungswerks, umgesetzt. 1928 wurde am Schillerplatz das erste Gebäude in Stahlskelettbauweise errichtet (das ''Fleischbein-Haus'' mit der Schillerplatz-Apotheke im Erdgeschoss), und mit dem Hauptpostamt am Bahnhof nach Plänen [[Heinrich Müller (Architekt, 1892)|Heinrich Müllers]] entstand 1930 ein herausragendes Beispiel der bayerischen [[Postbauschule]], der wichtigsten Ausprägung des [[Neues Bauen|Neuen Bauens]] in Bayern. Eine interessante Interpretation von gotischen Stilelementen im expressionistischen Geist zeigt die katholische ''Minoritenkirche Maria Schutz''
Zur [[Architektur in der Zeit des Nationalsozialismus]] gehören Großsiedlungen im Osten und Westen der Stadt, außerdem entstanden verschiedene Kasernenbauten. Bauwerke von Denkmalrang sind Erweiterungsbauten der Kammgarnspinnerei sowie die ''[[Waschmühltalbrücke|Autobahnbrücke]]'' über das Waschmühltal. Wegen der Erhebung zur Gauhauptstadt im Jahr 1939 wurden Parade- und Aufmarschplätze geplant; im Vorgriff darauf wurde bereits im Sommer 1938 die Synagoge abgerissen. Die Umgestaltung kam während des Kriegs jedoch zum Erliegen, als Saarbrücken neue Hauptstadt des [[Gau Saarpfalz|Gaus Saarpfalz]] wurde.
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Aktive militärische Stützpunkte der Amerikaner in Kaiserslautern (Stand 2018) sind das ''21. Sustainment Command (Exp)'', die ''Community Facility'', die ''Daenner [[Kaserne]]'' (mit ''General Support Center – Europe'', ''Movement Control Team'' und ''Support Center''), das ''Einsiedlerhof Training Anx'' {{Coordinate|text=DMS|NS=49/26/24/N|EW=7/39/54/E|type=airport|region=DE-RP|name=Einsiedlerhof Training Anx}}, die Flugsimulation ''Einsiedlerhof Air Station'', ''Hill 365 Radio Relay Fac'', ''Army Depot'', ''Equip Spt Center'', ''Family Housing Anx No 3'', ''Kapaun Administration Anx'', die ''Kleber Kaserne'' (mit ''Transportation'' und ''Kaiserslautern Legal Center''), die ''Panzer Kaserne (GE642)'', die ''Pulaski Barracks'' (mit ''Base Support Battalion''), die ''Rhine Ordnance Barracks'' und das ''Vogelweh Family Housing Annex''.
Die Amerikaner sind für die Stadt und den Kreis Kaiserslautern ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, und die lokale deutsche Wirtschaft und Verwaltung hat sich auf die Amerikaner als Kunden, Konsumenten und Mieter eingestellt. So sind Speisekarten in Restaurants sehr oft zweisprachig gehalten, der [[US-Dollar]] wird vielfach neben dem [[Euro]] als Zahlungsmittel akzeptiert und Rechnungen in [[Restaurant]]s werden z. T. in beiden Währungen ausgestellt. Auch die Stadtverwaltung hat sich auf die Situation eingerichtet und verschickt Strafzettel wegen [[Verkehrsdelikt|Verkehrsverstößen]] mit Zahlungsaufforderung an amerikanische [[Verkehrssünder]] in englischer Sprache. Allerdings werden von der Stadt keine US-Dollars akzeptiert. In Geschäften sind die Angestellten vielfach zweisprachig. Unter amerikanischen Soldaten und deren Angehörigen hat sich die Bezeichnung ''K-Town'' ('kā 'tau̇n) für Kaiserslautern durchgesetzt. So sind manche Straßenschilder der [[Streitkräfte der Vereinigten Staaten|US-Armee]] damit bezeichnet. Der Name taucht auch in Liedern der Liedermacher [[Reinhard Mey]]
=== Weitere Kulturdenkmäler ===
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Die Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers wird von den [[SWK Stadtwerke Kaiserslautern|Stadtwerken Kaiserslautern]] übernommen. Das Wasser stammt aus drei Wasserwerken:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.swk-kl.de/fileadmin/data/downloads/pdfs/Wasserwerke_SWK_April_2013.pdf |titel=Wasserwerke der SWK Versorgungs-AG |hrsg=Stadtwerke Kaiserslautern |format=PDF; 20 kB |sprache=de |abruf=2021-10-13 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20211029174650/https://www.swk-kl.de/fileadmin/data/downloads/pdfs/Wasserwerke_SWK_April_2013.pdf |archiv-datum=2021-10-29 |offline=ja}}</ref>
* Im Wasserwerk Barbarossastraße werden täglich bis zu 18.000
* Das Wasserwerk Rote Hohl verfügt über sechs Tiefbrunnen im Aschbachtal, Letzbachtal und im Wiener Tal. Das Wasserwerk versorgt die höher gelegenen Stadtteile mit täglich bis zu 13.000
* Der Stadtteil Mölschbach bekommt sein Wasser vom Wasserwerk Mölschbach (ein Brunnen im Rambachtal, bis 480
Jährlich werden ca. 7,5
Die [[Wasserhärte|Gesamthärte]] liegt mit 4,5 bis 5,1
==== Abwasserentsorgung ====
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In Kaiserslautern gibt es insgesamt 36 allgemein-, berufs- und weiterbildende Schulen aller Schultypen, die von über 20.000 Schülern besucht werden. Besonders hervorzuheben ist das [[Heinrich-Heine-Gymnasium (Kaiserslautern)|Heinrich-Heine-Gymnasium]], das sowohl als Sportschule als auch als Internat für Hochbegabtenförderung überregionalen Ruf genießt. Ebenfalls überregional orientiert ist die ''Meisterschule Kaiserslautern'', eine berufsbildende Schule mit Berufsfachschule und Fachschule für Technik sowie zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung, die sich in der Trägerschaft des [[Bezirksverband Pfalz|Bezirksverbands Pfalz]] befindet.
Die beiden Hochschulen im Stadtgebiet sind die ''[[Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau]] (RPTU)'' und die ''[[Hochschule Kaiserslautern|Fachhochschule Kaiserslautern]]'' (seit 2014 ''Hochschule Kaiserslautern''). An die Universität angegliedert ist das überregional tätige ''Zentrum für Fernstudien und Universitäre Weiterbildung'', das mittlerweile nach der [[FernUniversität in Hagen]] der zweitgrößte Fernstudienanbieter Deutschland ist. Ebenfalls an der TU befindet sich das einzige ''[[Patentinformationszentrum]]'' in Rheinland-Pfalz, das anerkannter Kooperationspartner des ''[[
Bedeutende Kaiserslauterer Forschungseinrichtungen sind das ''[[Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz|Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz]] (DFKI)'', das ''[[Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering]] (Fraunhofer IESE)'', das ''[[Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik]] (Fraunhofer ITWM)'', das ''[[Max-Planck-Institut für Softwaresysteme]] (MPI-SWS)'', das ''[[Institut für Oberflächen- und Schichtanalytik]] (IFOS)'' und das ''[[Leibniz-Institut für Verbundwerkstoffe]] (IVW)''; eine Außenstelle des Freiburger ''[[Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik|Fraunhofer-Instituts für Physikalische Messtechnik]]'' (Abteilung Terahertz-Messtechnik) ist an der TU angesiedelt. Die ''Technische Akademie Südwest e. V. (TAS)'' bietet berufsbegleitende Weiterbildung auf technischem Gebiet an.
Die vom [[Bezirksverband Pfalz]] getragene ehemalige ''Heimatstelle Pfalz'' heißt heute [[Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde]]. Das Institut betreibt historische Forschungen insbesondere zur pfälzischen Auswanderungsgeschichte sowie Haus- und Burgenforschung, in deren Zug das ''Pfälzische Burgenlexikon'' (1997–2007, 4 Bd.) sowie seit 2014 das ''Pfälzische Klosterlexikon'' entstanden. In dem Gebäude war auch die ''Pfälzische Wörterbuchkanzlei'' als Außenstelle der Mainzer Akademie der Wissenschaften angesiedelt, die 1997 das [[Pfälzisches Wörterbuch|Pfälzische Wörterbuch]] fertigstellte und jetzt an einem ''Wörterbuch der deutschen Winzersprache'' arbeitet.
=== Verkehr ===
{{Hauptartikel|Verkehr in Kaiserslautern}}
=== Tourismus ===
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== Weblinks ==
{{
* [https://www.kaiserslautern.de/ Offizielle Webpräsenz der Stadt Kaiserslautern]
* {{DNB-Portal|4029261-7}}
* {{RPB ORT|nr=o31200000}}
* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Rheinland-Pfalz/St%c3%a4dte_und_Gemeinden/K/Kaiserslautern/}}
{{Absatz}}
== Einzelnachweise ==
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