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{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Art = Stadt
|Wappen = Kaiserslautern-Stadtwappen.svg
|Breitengrad = 49/26/41/N.44371
|Längengrad = 7/46/8/E.76987
|Lageplan = Rhineland-Palatinate KL (urban).svg
|Lageplanbeschreibung = Lage der Stadt Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz
|Bundesland = Rheinland-Pfalz
|Höhe = 251
|PLZ = 67655, 67657, 67659, 67661, 67663
|Vorwahl = 0631, 06301
|Gemeindeschlüssel = 07312000
|NUTS = DEB32
|LOCODE = DE KLT
|Gliederung = Kernstadt (9 Gebiete) und 9 Ortsbezirke/Stadtteile
|Adresse = Willy-Brandt-Platz 1<br />67657 Kaiserslautern
|Website = [https://www.kaiserslautern.de/ www.kaiserslautern.de]
|Bürgermeister = [[Beate Kimmel]]
|Bürgermeistertitel = Oberbürgermeisterin
|Partei = SPD
}}
[[Datei:Naturraumkarte St Ingbert-Kaiserslauterer Senke (Ostteil).png|mini|hochkant=1.2|Naturraumkarte: Landstuhler Bruch und Kaiserslauterer Becken sowie angrenzende Landschaften]]
'''Kaiserslautern''' ({{Audio|LL-Q188 (deu)-Frank C. Müller-Kaiserslautern.wav}}, [[Pfälzische Dialekte|pfälzisch]]: ''Lautre''<ref name="kl_kerwe" />) ist eine kreisfreie Industrie- und [[Universitätsstadt]] am nordwestlichen Rand des [[Pfälzerwald]]s im Süden von [[Rheinland-Pfalz]]. Sie ist Sitz der [[Landratsamt|Kreisverwaltung]] des [[Landkreis Kaiserslautern|Landkreises Kaiserslautern]].
 
Kaiserslautern war bereits zu [[Karolinger|karolingischer]] Zeit Königshof. Die Blütezeit der Siedlung begann Mitte des 12.&nbsp;Jahrhunderts, als [[Friedrich I. Barbarossa]] die um 1100 errichtete [[Kaiserpfalz (Kaiserslautern)|Burg]] zu einer [[Königspfalz|Pfalz]] erweitern ließ.<ref>[[Walter Hotz]]: ''Pfalzen und Burgen der Stauferzeit. Geschichte und Gestalt''. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1981, ISBN 3-534-08663-5, S. 44.</ref> Während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] wurde die Stadt nacheinander von [[Spanien|Spaniern]], [[Schweden]] und Kaiserlichen erobert. Im [[Pfälzischer Erbfolgekrieg|Pfälzischen]] und [[Spanischer Erbfolgekrieg|Spanischen Erbfolgekrieg]] besetzten Franzosen die Stadt und zerstörten die Burg Barbarossas sowie das daneben von [[Johann Kasimir (Pfalz-Simmern)|Johann Casimir]] im 16.&nbsp;Jahrhundert erbaute Schloss. Mitte des 19.&nbsp;Jahrhunderts wurde die inzwischen zum [[Königreich Bayern]] gehörende Stadt Mittelpunkt des [[Pfälzischer Aufstand|Pfälzischen Aufstands]]; zugleich entwickelte sie sich dank zahlreicher Firmengründungen in der [[Textilindustrie|Textilbranche]], der [[Metallindustrie]] und dem [[Maschinenbau]] neben [[Ludwigshafen am Rhein]] zum bedeutendsten Industriestandort der [[Pfalz (Region)|Pfalz]]. Internationale Bekanntheit erlangte die Stadt vor allem durch ihren Fußballverein [[1. FC Kaiserslautern]].
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Am 31.&nbsp;Dezember 2022 zählte die Stadt 101.228&nbsp;Einwohner; sie ist damit die [[Liste der größten Städte in Rheinland-Pfalz|fünftgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statistik.rlp.de/de/regional/meine-heimat/mein-dorf-meine-stadt-template/ |titel=Mein Dorf, meine Stadt Kreisfreie Stadt Kaiserslautern |hrsg=Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz |datum=2022-12-31 |sprache=de |abruf=2023-06-27}}</ref> Flächenmäßig ist Kaiserslautern die größte Stadt in Rheinland-Pfalz.
 
Die [[Kaiserslautern Military Community]] mit rund 40.000&nbsp;Militärangehörigen und Zivilisten bildet den weltweit größten US-Militär-Stützpunkt außerhalb der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]]. Die der Military Community angehörenden Personen, die in Kaiserslautern wohnen, werden bei der Einwohnerzahl nicht berücksichtigt.<ref>{{Internetquelle |url=https://home.army.mil/rheinland-pfalz/about/visitor-information |titel=US Army |abruf=2024-04-13}}</ref>
 
== Geographie ==
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=== Lage ===
Kaiserslautern liegt 251 Meter über dem Meeresspiegel<ref>{{Internetquelle |url=http://www.geodatenzentrum.de/geodaten/gdz_rahmen.gdz_div?gdz_spr=deu&gdz_akt_zeile=3&gdz_anz_zeile=4&gdz_user_id=0&gdz_para1=1&gdz_html=99 |titel=Web-Anwendungen Geographische Namen |hrsg=Bundesamt für Kartographie und Geodäsie |abruf=2009-05-16}}</ref> am nordwestlichen Rand des [[Pfälzerwald]]es im ''Kaiserslauterer Becken'', das wiederum Teil der [[St. Ingbert-Kaiserslauterer Senke]] ist. Das Stadtgebiet dehnt sich im Westen in das [[Landstuhler Bruch]] aus, das im Süden von der [[Sickinger Höhe]] begrenzt wird. Der Nordwesten des Stadtgebiets hat Anteil am [[Reichswald (Pfalz)|Reichswald]] und reicht bereits bis an das [[Nordpfälzer Bergland]] heran. Die nächsten größeren Städte sind [[Ludwigshafen am Rhein]], etwa 50&nbsp;km östlich, [[Mainz]] etwa 70&nbsp;km nordöstlich und [[Saarbrücken]] etwa 60&nbsp;km westlich. Kaiserslautern befindet sich auf einem [[Rotsandstein]]gebirge, welchesdas ursprünglich von [[Muschelkalk]]sedimenten überlagert war. Diese [[Sedimentgestein|Sedimente]] wurden später jedoch ausgewaschen und im [[Westrich]] abgelagert.
 
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Kaiserslautern, sie werden im [[Uhrzeigersinn]] beginnend im Norden genannt und liegen alle – außer der Gemeinde [[Elmstein]], die zum [[Landkreis Bad Dürkheim]] gehört – im [[Landkreis Kaiserslautern]]:
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=== Gewässer ===
[[Datei:Lauter Neumuehlpark 2.jpg|mini|hochkant|Lauter innerhalb des Kaiserslauterer Stadtgebiets]]
 
Die Stadt wird von der [[Lauter (Glan)|Lauter]] durchflossen, die im Stadtinneren jedoch unterirdisch geführt wird. Innerhalb des Stadtgebiets mündet in diese von links zunächst der [[Hammerbach (Lauter)|Hammerbach]], der zuvor den [[Vogelwoog]] und den [[Hammerwoog]] durchfließt. Weitere Nebenflüsse der Lauter innerhalb des Stadtgebiets sind der [[Eselsbach (Lauter)|Eselsbach]], der [[Frauenwiesbach]] und der [[Kohbach (Lauter)|Kohbach]], ehe zuletzt der [[Eimerbach (Lauter)|Eimerbach]] die Gemarkungsgrenze zu Katzweiler bildet. Zum Einzugsgebiet der Lauter gehören zudem die im Pfälzerwald befindlichen Quellen [[Dammbrunnen]] und [[Hungerbrunnen (Kaiserslautern)|Hungerbrunnen]].
 
Durch den Süden des Stadtgebiets verläuft die [[Pfälzische Hauptwasserscheide]]. Der [[Aschbach (Moosalbe)|Aschbach]] – in diesem Bereich ''Rambach'' genannt – entspringt innerhalb der Waldgemarkung des Stadtteils Mölschbach, durchfließt diesen und nimmt dort von links den [[Eulenmühlbach]] auf. Weiter westlich bildet er größtenteils annähernd die südliche Stadtgrenze und durchfließt dort den [[Jagdhausweiher]]. Am südwestlichen Stadtrand befindet sich zudem der [[Gelterswoog]], der sein Wasser aus mehreren Nebenbächen des Aschbachs bezieht, darunter dem [[Hoheneckermühlbach]]. Zum Einzugsgebiet des Aschbachs gehören außerdem der an der Grenze zu Waldleiningen befindliche [[Felsenbrunnen (Kaiserslautern)|Felsenbrunnen]] und der nordwestlich von Mölschbach liegende [[Moosbrunnen (Kaiserslautern)|Moosbrunnen]].
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{| class="wikitable"
|+ Einwohnerzahlen vom 30.&nbsp;Juni 2018
|- style="background:#EEEEEE"
|-
! Amtl. Num. || Kernstadt || Einwohner
|-
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| colspan="2"| Stadt Insgesamt || align="right" | '''102.236'''
|}
 
(Einwohnerstand: 30.&nbsp;Juni 2018)
 
Ende 2002 wurden die Hauptsatzung der Stadt geändert und die Ortsbezirke für die Kernstadt wieder aufgelöst. Ortsbezirke bestehen seither ausschließlich für Einsiedlerhof, Morlautern, Erlenbach, Mölschbach, Dansenberg, Hohenecken, Siegelbach und Erfenbach. 2008 erfolgte die Wiedereinführung des Ortsbezirks Erzhütten/Wiesenthalerhof.
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=== Frühe Geschichte ===
Der Raum um Kaiserslautern ist seit der [[Jungsteinzeit]] in Form der [[Bandkeramische Kultur|bandkeramischen Kultur]]&nbsp;– entspricht dem sechsten und fünften Jahrtausend vor Christus&nbsp;– besiedelt, ebenso ist eine [[Römisches Reich|römische]] Besiedlung nachweisbar.
 
Seit der [[Hallstattzeit]]&nbsp;– dem achten Jahrhundert vor Christus&nbsp;– war der Kaiserslauterer Raum wohl durchgängig besiedelt. Aus dieser Zeit stammen mehrere keltische Grabhügel im Stadtgebiet, etwa beim Kalkofen, im Grübentälchen, in dem in den 1930er Jahren Grabungen stattfanden, und nördlich der heutigen Bundesautobahn&nbsp;6, wie Grabungen belegen, die in den Jahren 2003 und 2004 durchgeführt wurden.
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1276 verlieh [[Rudolf I. (HRR)|Rudolf von Habsburg]] dem Ort Lautern die [[Stadtrechte]].
 
Der Status einer Freien [[Reichsstadt]] und die damit verbundenen Rechte ließen sich nicht lange halten. Schon 1313 oder 1314 wurde die Stadt an die [[Grafschaft Veldenz|Grafen Georg von Veldenz]] und Gottfried von [[Leininger|Leiningen]], 1322 durch den späteren Kaiser [[Ludwig IV. (HRR)|Ludwig den Bayern]] an König [[Johann von Böhmen]] verpfändet. In dieser Pfändungsurkunde erscheint erstmals der Name '''''Keyserslûtern'''''. Nach weiteren Verpfändungen wurde die Stadt im Jahr 1357 als Reichspfand an Kurfürst [[Ruprecht I. (Pfalz)|Ruprecht I. von der Pfalz]] abgetreten und kam danach an die Kurpfalz. Seit 1375 wurde die jetzt ''Kaiserslautern'' genannte Stadt an die [[Kurpfalz]] verpfändet und damit Sitz [[Oberamt Lautern|eines kurpfälzischen Amts bzw. Oberamts]].
 
Historisch wurde Kaiserslautern auch bei seinem [[Lateinische Sprache|lateinischen]] Namen genannt: ''Caesarea lutra''<ref>{{Webarchiv |url=http://mmh.cz/lingua/lamj_la |text=Lateinische Stadtnamen |archive-is=20120714185917}} (Lexicum nominum geographicorum latinorum)</ref>&nbsp;– ''lutra'' wegen des Flüsschens, das durch Kaiserslautern floss. Heute wird die Lauter unterirdisch durch die Stadt geführt. Im Jahre 1322 ist in einer Urkunde erstmals der Name ''Keyserslûtern'' bezeugt.
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Mit der [[Eingemeindung]] der bis dahin selbstständigen Gemeinden Dansenberg, Erfenbach, Erlenbach, Hohenecken, Mölschbach, Morlautern und Siegelbach am 7.&nbsp;Juni 1969 wurde Kaiserslautern zur [[Großstadt]]. 1970 wurde die [[Technische Universität Kaiserslautern|Universität Kaiserslautern]] gegründet.
 
Die – etwa bis zur ersten [[Ölkrise]] (1973) – wiederaufblühende Industrie, die sich beispielsweise 1966 durch die Ansiedlung von [[Opel]] zeigte,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.opel.de/ueber-opel/produktionsstaetten.html |titel=Standorte - Opel Deutschland |hrsg=opel.de |abruf=2019-07-05}}</ref> war durch die [[militär]]ische Nutzung großer Flächen in ihren Entwicklungsmöglichkeiten mancherorts gehemmt. In den 1970er-Jahren kamen viele Industrieunternehmen in eine Krise. 1981 ging die [[Kammgarnspinnerei (Kaiserslautern)|Kammgarnspinnerei]] insolvent; [[Pfaff (Unternehmen)|Pfaff]] und Opel entließen Mitarbeiter. Die Verkleinerung der amerikanischen Garnison und der Abzug der französischen [[Garnison]] kosteten weitere Arbeitsplätze.
 
=== 21. Jahrhundert ===
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Im Jahr 2015 erlangte der [[Sozialer Brennpunkt|Soziale Brennpunkt]] [[Kalkofen (Kaiserslautern)|Kalkofen]] durch eine mehrstündige Doku des TV-Senders [[VOX]] überregionale Bekanntheit.
 
Nach den Enthüllungen um ein [[Treffen von Rechtsextremisten in Potsdam 2023|Geheimtreffen von Rechtsextremisten in Potsdam 2023]] zur Planung der [[Deportation]] von Millionen Menschen aus Deutschland fand im Zuge der [[Proteste gegen Rechtsextremismus in Deutschland und Österreich 2024|bundesweiten Proteste gegen Rechtsextremismus]] am 27. Januar 2024 auch in Kaiserslautern eine Demonstration gegen Rechtsextremismus statt, an der 6.000 Menschen teilnahmen. Der Protestzug, der von einem breiten Bündnis aus mehr als 50 Initiativen, Vereinen, Parteien und Institutionen getragen wurde, zog dabei von der [[Stiftskirche (Kaiserslautern)|Stiftskirche]] über den [[Synagoge (Kaiserslautern)|Synagogenplatz]] – an dem ein [[Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust|Gedenken der Opfer des Holocausts]] abgehalten wurde – zum Messeplatz. Es war die größte Demonstration in der Geschichte der Stadt und die zu diesem Zeitpunkt größte Demonstration gegen Rechtsextremismus in [[Rheinland-Pfalz]].<ref>{{Internetquelle |autor=S. W. R. Aktuell |url=https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/demonstrationen-gegen-rechts-rheinland-pfalz-am-wochenende-protest-gegen-afd-rechtsextremismus-100.html |titel=Tausende demonstrieren in RLP gegen Rechtsextremismus |datum=2024-01-28 |sprache=de |abruf=2024-01-28}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/inland/regional/rheinlandpfalz/swr-tausende-demonstrieren-in-kaiserslautern-und-zweibruecken-100.html |titel=Rheinland-Pfalz: Tausende demonstrieren in Kaiserslautern und Zweibrücken |sprache=de |abruf=2024-01-28}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.rheinpfalz.de/lokal/kaiserslautern_artikel,-demo-gegen-rechts-6000-menschen-setzen-gemeinsam-zeichen-_arid,5605347.html |titel=Demo gegen rechts: 6000 Menschen „setzen gemeinsam Zeichen“ - Kaiserslautern |datum=2024-01-27 |sprache=de |abruf=2024-01-28}}</ref>
 
=== Kaiserslauterer Sagen ===
Über die Geschichte Kaiserslauterns existieren viele Sagen. Einige von diesen sind für die Stadt von großer Bedeutung. So ist der Fisch im Wappen von Kaiserslautern auf die [[Sage vom Hecht im Kaiserwoog]] zurückzuführen. Eine andere Sage, die sogenannte ''[[Sage von Lutrina]]'', berichtet von der aus [[Trier]] stammenden frommen Frau Lutrina, welchedie zur Zeit der großen [[Christenverfolgung]]en in die Wildnis floh und dort eine Wohnung errichtete, die sie Lutrea nannte. Dies soll Lautern den Namen gegeben haben. Lutrina ist heute noch Name einer Straße in Kaiserslautern, an deren Ende sich die Lutrinaklinik befindet. Eine weitere Sage stellt die ''[[Hahnenfalz]]'' dar.
 
=== Einwohnerentwicklung ===
{{Hauptartikel|Einwohnerentwicklung von Kaiserslautern}}
[[Datei:Einwohnerentwicklung von Kaiserslautern - ab 1871.svg|400px|mini|Einwohnerentwicklung von KaiserslauternKaiserslauterns von 1871 bis 2018]]
 
Kaiserslautern hatte Ende 2022 101.228&nbsp;Einwohner und ist damit neben [[Trier]], [[Mainz]], [[Ludwigshafen am Rhein]] und [[Koblenz]] ein [[Oberzentrum]] des Landes [[Rheinland-Pfalz]]. Hinzu kommen knapp 48.000&nbsp;US-Amerikaner; dabei handelt es sich wahlweise um aktuelle oder ehemalige Soldaten, Zivilangestellte sowie ihre Familienangehörigen, die in Kaiserslautern und auf dem [[Ramstein Air Base|Luftwaffenstützpunkt Ramstein]] Dienst tun und in Stadt sowie [[Landkreis Kaiserslautern|Landkreis]] wohnen. Die Kernstadt, ohne eingemeindete Dörfer, zählt etwa 85.000&nbsp;Einwohner.
 
Die Einwohnerzahl lag seit der Mitte des 16.&nbsp;Jahrhunderts bis etwa 1800 stets zwischen 1000 und 3000. 1815 zählte die Stadt 3757&nbsp;Einwohner. Zwischen 1802 und 1834 verdoppelte sich die Einwohnerzahl auf ungefähr 7000. Mit Beginn der [[Industrialisierung]] in der Mitte des 19.&nbsp;Jahrhunderts setzte ein starkes Bevölkerungswachstum ein; 1900 lebten bereits 48.000 Menschen in der Stadt und 1937 70.260. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs zählte man etwa 70.000&nbsp;Einwohner, nach Kriegsende waren es noch etwa 56.000.
 
1957 hatte sich die Einwohnerzahl bereits auf 86.000 erhöht und stieg durch Zuzug im Folgejahrzehnt weiter an. Infolge der Eingemeindung mehrerer umliegender Orte überschritt die Stadt 1969 die Grenze von 100.000&nbsp;Einwohnern; 1977 lebten in Kaiserslautern 100.100 Menschen und 1997 101.549. Im Jahre 2000 sank die Einwohnerzahl der Stadt wieder unter 100.000. Seit 1.&nbsp;Mai 2009 gilt eine [[Zweitwohnsitzsteuer]] in Höhe von zehn Prozent der Kaltmiete; die Stadt wollte damit vermehrt Anmeldungen von [[Erstwohnsitz]]en bewirken, um die Einwohnerzahl wieder auf über 100.000 anzuheben. Am 31.&nbsp;Dezember 2017 hatte die Stadt nach Angaben der Stadtverwaltung 100.747&nbsp;Einwohner.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kaiserslautern.de/mb/themen/statistik/pdf/bevoelkerung_zum31_12_17.pdf |titel=Bevölkerung zum 31.12. Dezember 2017 |hrsg=Stadt Kaiserslautern |format=PDF |abruf=2018-02-01}}</ref> Für den gleichen Stichtag meldete das Statistische Landesamt 99.684&nbsp;Einwohner. Je nach Quelle wäre Kaiserslautern demnach Großstadt oder nicht. Zum 31.&nbsp;Dezember 2019 vermeldete das Statistische Landesamt 100.030&nbsp;Einwohner, womit Kaiserslautern wieder Großstadt ist. Bereits ein Jahr später verlor die Stadt diesen Status wieder; laut Statistischem Landesamt hatte Kaiserslautern zum 31.&nbsp;Dezember 2020 99.662&nbsp;Einwohner.
 
=== Religion ===
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== Politik ==
[[Datei:Rathaus in Kaiserslautern.jpg|mini|hochkant|[[Rathaus (Kaiserslautern)|Rathaus in Kaiserslautern]] mit einem Lokal und Aussichtsterrasse in 84 &nbsp;m Höhe]]
=== Stadtoberhäupter ===
[[Datei:Theo Vondano.jpg|mini|hochkant|Theo Vondano, Oberbürgermeister von 1979 bis 1989]]
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'''Oberbürgermeisterwahl'''
 
Die Oberbürgermeisterwahl vom 11.&nbsp;März 2007 wurde im ersten Wahlgang entschieden. Klaus Weichel trat sein Amt am 1.&nbsp;September 2007 an. Am 7.&nbsp;Dezember 2014 wurde er, erneut im ersten Wahlgang, im Amt bestätigt. Zur aktuellen Wahl am 12.&nbsp;Februar 2023 trat Weichel nicht mehr an, seine Amtszeit endete am 31.&nbsp;August desselben Jahres.<ref>[https://www.nachrichten-kl.de/2023/02/01/amtierender-ob-klaus-weichel-ruft-zum-waehlen-auf/ Amtierender OB Klaus Weichel ruft zum Wählen auf], ''nachrichten-kl.de'', abgerufen am 11. Februar 2023</ref> Da bei der Neuwahl keine der sieben Bewerbungen um die Nachfolge die erforderliche Mehrheit erreichte, kam es am 26.&nbsp;Februar 2023 zu einer [[Stichwahl]] zwischen [[Beate Kimmel]] (SPD; 36,5 % der Stimmen im 1.&nbsp;Wahlgang) und Anja Pfeiffer (CDU; 19,76 %), die sich mit einem Vorsprung von lediglich 19 Stimmen vor Thomas Kürwitz (unabhängig; 19,69 Prozent) setzte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rheinpfalz.de/lokal/kaiserslautern_artikel,-ob-wahl-in-kaiserslautern-alle-ergebnisseim-liveblog-_arid,5466598.html |titel=Wahlkrimi in Kaiserslautern: Stichwahl am 26. Februar |werk=Die Rheinpfalz |hrsg=Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen |datum=2023-02-12 |abruf=2023-02-13}}</ref> Bei der Stichwahl konnte sich Beate Kimmel mit einem Stimmenanteil von 62,26 % durchsetzen.<ref>{{Internetquelle |autor=Jürgen Rademacher, Jan Jaworski, Sarah Korz, Susanne Kimmel, Jochen Voss |url=https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/kaiserslautern/beate-kimmel-wird-neue-oberbuergermeisterin-in-kaiserslautern-100.html |titel=Beate Kimmel wird erste Oberbürgermeisterin von Kaiserslautern |werk=SWR Aktuell |hrsg=Südwestrundfunk, Stuttgart |datum=2023-02-27 |abruf=2023-03-06}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://wahlen.kaiserslautern.de/bw2023app_sw.html |titel=Stichwahl der Bürgermeisterin 2023, vorläufiges Gesamtergebnis |hrsg=Stadt Kaiserslautern |abruf=2023-03-06}}</ref> Im Rahmen einer außerordentlichen Stadtratssitzung am 28.&nbsp;August 2023 wurde Klaus Weichel in den Ruhestand verabschiedet und Beate Kimmel zur ersten Oberbürgermeisterin von Kaiserslautern ernannt.<ref>{{Internetquelle |autor=Jürgen Rademacher |url=https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/kaiserslautern/kaiserslautern-oberbuergermeister-weichel-geht-kimmel-tritt-amt-an-100.html |titel=Beate Kimmel ist neue Oberbürgermeisterin von Kaiserslautern - Klaus Weichel im Ruhestand |werk=SWR Aktuell |hrsg=Südwestrundfunk, Stuttgart |datum=2023-08-28 |abruf=2023-09-01}}</ref>
 
=== Stadtrat ===
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| float = right
| Beschriftung = Sitze
| Überschrift = Sitzverteilung im Kaiserslauterer Stadtrat 20192024
| Land = DE
| PARTEI|LINKE|SPD|GRÜNE|FDP|FWG(RP)|CDU|AfD
| LINKE = 3
| PARTEIGRÜNE = 19
| GRÜNESPD = 1112
| SPDFWG(RP) = 157
| FWG(RP)FDP = 42
| FDPCDU = 312
| CDUAfD = 1311
| AfD = 6
}}
 
Der [[Stadtrat]] von Kaiserslautern besteht aus 56 [[ehrenamt]]lichen Ratsmitgliedern, die bei der [[Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 20192024|Kommunalwahl am 269. MaiJuni 20192024]] in einer personalisierten [[Verhältniswahl]] gewählt wurden, und dem [[hauptamt]]lichen [[Oberbürgermeister]] als Vorsitzendem.
 
Wegen der Besonderheiten des rheinland-pfälzischen Wahlsystems bei den Kommunalwahlen (personalisierte Verhältniswahl) sind die angegebenen prozentualen Stimmanteile als [[Gewichtetes Ergebnis|gewichtete Ergebnisse]] ausgewiesen, die das Wahlverhalten nur rechnerisch wiedergeben.
 
Die Parteien und Wählergruppen erzielten folgende Ergebnisse:<ref>[https://www.wahlen.rlp.de/fileadmin/wahlen.rlp.de/KW/Wahlband_Kommunalwahlen_2019_Kreise_Bezirkstag.pdf Wahlband Kommunalwahlen 2019 - Kreise und Bezirkstag] (wahlen.rlp.de)</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://rlp-kw24.wahlen.23degrees.eu/wahlen/ratswahlen-kreisebene/3120000000 |titel=Kaiserslautern, Kreisfreie Stadt, Stadtratswahl 09.06.2024 |werk=Kommunalwahlergebnisse Kaiserslautern, Kreisfreie Stadt |hrsg=Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz |abruf=2024-06-17}}</ref>
 
{| class="wikitable sortable"
|-
|- class="hintergrundfarbe6"
! Parteien und Wählergruppen
! %<br />[[Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 2024|2024]]
! Sitze<br />2024
! %<br />[[Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 2019|2019]]
! Sitze<br />2019
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|-
| [[SPD Rheinland-Pfalz|SPD]]
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |22,2
| align="right" |12
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |25,9
| align="right" |15
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|-
| [[CDU Rheinland-Pfalz|CDU]]
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |21,5
| align="right" |12
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |22,3
| align="right" |13
Zeile 302 ⟶ 306:
| align="right" |15
|-
| [[Bündnis 90/Die GrünenAfD Rheinland-Pfalz|GRÜNEAfD]]
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |19,8
| align="right" |11
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |10,7
| align="right" |6
| bgcolor="#eecfa1" align="right" | –
| align="right" | –
|-
| [[Bündnis 90/Die Grünen Rheinland-Pfalz|Grüne]]
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |15,2
| align="right" |9
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |19,4
| align="right" |11
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |11,6
| align="right" |6
|-
| [[AfD Rheinland-Pfalz|AfD]]
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |10,7
| align="right" |6
| bgcolor="#eecfa1" align="right" | -
| align="right" | -
|-
| [[Freie Wählergruppe Rheinland-Pfalz|FWG]]
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |12,6
| align="right" |7
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |7,0
| align="right" |4
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |6,4
| align="right" |3
|-
| [[Die Linke Rheinland-Pfalz|Linke]]
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |4,6
| align="right" |3
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |5,5
| align="right" |3
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |7,4
| align="right" |4
|-
| [[FDP Rheinland-Pfalz|FDP]]
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |4,1
| align="right" |2
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |6,2
| align="right" |3
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |6,6
| align="right" |3
|-
| [[Die Linke Rheinland-Pfalz|DIE LINKE]]
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |5,5
| align="right" |3
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |7,4
| align="right" |4
|-
| [[Die PARTEI]]
| bgcolor="#eecfa1" align="right" | –
| align="right" | –
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |2,2
| align="right" |1
| bgcolor="#eecfa1" align="right" | -
| align="right" | -
|-
| [[Freie Bürger Union|FBU]]
| bgcolor="#eecfa1" align="right" | –
| align="right" | –
| bgcolor="#eecfa1" align="right" |0,7
| align="right" |0
Zeile 345 ⟶ 363:
|-
| [[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]]
| bgcolor="#eecfa1" align="right" | -
| align="right" | -
| bgcolor="#eecfa1" align="right" | –
| align="right" | –
| bgcolor="#eecfa1" align="right" | 2,1
| align="right" | 1
|- class="sortbottom hintergrundfarbe5"
 
| Gesamt
|- class="hintergrundfarbe8"
| align="right" |100,0
|Gesamt
| align="right" |56
| align="right" |100,0
| align="right" |56
| align="right" |100,0
| align="right" |52
|- class="sortbottom hintergrundfarbe5"
 
| Wahlbeteiligung in Prozent
|- class="hintergrundfarbe8"
| colspan="2" align="center" |53,7
|Wahlbeteiligung in %
| colspan="2" align="rightcenter" |50,8
| colspan="2" align="rightcenter" |41,7
|}
 
Wegen gestiegener Einwohnerzahlen erhöhte sich die Anzahl der Sitze im Stadtrat ab 2019 von 52 auf 56.
 
{{Siehe auch|Ergebnisse der Kommunalwahlen in Kaiserslautern}}
Zeile 372 ⟶ 393:
{{Wappenbeschreibung
|Wappenbild = Kaiserslautern-Stadtwappen.svg
|Blasonierung = In rot ein silberner [[Pfahl (Heraldik)|Pfahl]], belegt mit einem senkrecht gestellten blauen [[Fisch (Wappentier)|Fisch]].
|Zusatz = Die Stadtfarben sind Rot-Weiß.
|Quelle =
|ref =
|Begründung = Das [[Wappen]] der Stadt Kaiserslautern zeigt in Rot einen silbernen Pfahl, belegt mit einem steigenden blauen Fisch, der wahlweise einen Hecht oder Karpfen darstellt. Der Pfahl ist bereits seit 1266 belegt und stellt den Bach Lauter dar. Das Wappen war ursprünglich das der Lauterer Reichsschultheißen ''von Lautern'' (in Urkunden auch ''de lutra'' geschrieben), welchedie sich im 13. Jahrhundert vermutlich nach dem Bau der Burg Hohenecken (heute im gleichnamigen Stadtteil Kaiserslauterns gelegen) umbenannten in ''von Hohenecken'' (in Urkunden auch ''de honecken'' geschrieben). Ab 1373 ist der Fisch als Wappenfigur belegt. Die Form beider Symbole sowie die Wappenfarben wechselten im Laufe der Geschichte mehrmals. Doch sind die Stadtfarben Rot und Weiß seit 1545 nachweisbar. In seiner heutigen Form wurde das Wappen am 3. August 1842 von König Ludwig I. von Bayern genehmigt. In früheren Jahrhunderten enthielt das Siegel auch noch anderezusätzliche Symbole, zum Beispiel eine [[Zinne (Heraldik)|Zinnenmauer]] mit als [[Kirchturm (Heraldik)|Kirchtürmen]] gedeuteten Gebäuden.
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=== Finanzen ===
Am 31. Dezember 2016 hatte Kaiserslautern mit 11.384&nbsp;Euro die zweithöchste [[Staatsverschuldung Deutschlands|Pro-Kopf-Verschuldung]] aller [[Liste der Städte und Gemeinden in Rheinland-Pfalz|Städte und Gemeinden in Rheinland-Pfalz]]. Von den 103 [[Liste der kreisfreien Städte in Deutschland|kreisfreien Städten in Deutschland]] hat Kaiserslautern die dritthöchste Pro-Kopf-Verschuldung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.haushaltssteuerung.de/weblog-wie-hoch-sind-die-schulden-der-kreisfreien-staedte.html |titel=Wie hoch sind die Schulden der kreisfreien Städte? |hrsg=Haushaltssteuerung.de |abruf=2020-02-24}}</ref>
 
=== Städtepartnerschaften ===
Kaiserslautern unterhält eine Vielzahl von [[StädtepartnerschaftGemeindepartnerschaft|Städtepartnerschaften]]en und -freundschaften. Die erste Partnerschaft entstand 1960.
 
{| style="background: #FFFFFF; padding: 0 1em 0 0;"
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== Stadtbild ==
[[Datei:Marienkirche-Kaiserslautern-3.JPG|mini|hochkant|Die katholische [[Marienkirche (Kaiserslautern)|Marienkirche]] ist eines der Wahrzeichen von Kaiserslautern.]]
[[Datei:Fruchthalle kl.jpg|mini|[[Fruchthalle (Kaiserslautern)|Fruchthalle]] von Norden.]]
[[Datei:Wadgassehof kl.jpg|mini|Wadgasserhof Kaiserslautern]]
[[Datei:Zink museum kl.jpg|mini|[[Theodor-Zink-Museum]] Kaiserslautern; seltenes Beispiel eines [[Vierseithof]]s.]]
[[Datei:Stadtpark in Kaiserslautern.jpg|mini|Der Stadtpark in Kaiserslautern]]
 
Aufgrund ihrer strategisch wichtigen Lage an einem der wenigen Pässe zwischen Rhein und Mosel (''{{laS|via regalis''}}) wurde die Stadt im Lauf ihrer Geschichte immer wieder zerstört. Auch die rasche Industrialisierung der Stadt im 19. Jahrhundert, die Bombardierung während des Zweiten Weltkriegs, der verkehrsgerechte Wiederaufbau nach dem Krieg und die Altstadtsanierung (Flächensanierung) der ausgehenden Sechziger- und frühen Siebzigerjahre führten zu wesentlichen Verlusten an historischer Bausubstanz.
 
Dennoch haben sich etliche bemerkenswerte Einzelgebäude, Ensembles und historische Grundrisse erhalten, auch wenn sie sich nicht mehr zu einem historischen Stadtensemble fügen.
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Bemerkenswerte Bauten des Mittelalters und der frühen Neuzeit sind die evangelische ''[[Stiftskirche (Kaiserslautern)|Stiftskirche]]'' und die katholische ''[[Martinskirche (Kaiserslautern)|Martinskirche]]'' sowie Reste der ''[[Kaiserpfalz (Kaiserslautern)|Barbarossaburg mit Casimirsaal]]''. Einige Reste der Stadtmauer sind erhalten und ein Seitenflügel eines gotischen Patrizierhauses, verborgen im Hinterhof der Marktstraße&nbsp;8.
 
Barocke Bauten befinden sich rund um den ''[[St.-Martins-Platz (Kaiserslautern)|Martinsplatz]]'', in der Klosterstraße (Bistumshaus), am Rittersberg (Gasthaus Ritters) und in der Schillerstraße (Gasthaus ''[[Zum Spinnrädl]]''). Bauwerke des Klassizismus lassen sich unter anderem in der Friedenstraße (ehemalige Friedhofskapelle), in der Marktstraße (''(Adler-Apotheke)''), in der Scheidstraße/Ecke Matzengasse und in der Steinstraße&nbsp;49 (''(Villa Karcher)'') finden.
 
=== Die Zeit bis zum Ersten Weltkrieg ===
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Hussong baute ab 1919 die schlossähnliche ''[[Wohnanlage Fischerstraße|Wohnanlage an der Fischerstraße]]'', die als Reparationsleistung vom Deutschen Reich bezahlt wurde und ursprünglich als Offizierswohnbau der französischen Besatzungsarmee vorgesehen war. Nachdem die Franzosen auf die Anlage verzichtet hatten, fiel sie an die 1921 gegründete Gemeinnützige Baugesellschaft (Bau AG). Im Auftrag der Bau AG errichtete Hussong zahlreiche Wohnbauten zur Bekämpfung der Wohnungsnot. Von Denkmalsrang sind der expressionistische ''[[Bunter Block|Bunte Block]]'' in der Königstraße/Marienplatz, der sogenannte ''[[Rundbau (Kaiserslautern)|Rundbau]]'' (Königstraße) über D-förmigem, der ''Grüne Block'' (Altenwoogstraße/Mannheimer Straße) über A-förmigem Grundriss und die Pfaffsiedlung. Von Hussong stammt auch die Ausstellungshalle auf dem Gelände des heutigen Volksparks; die Anlage wurde durch Bomben 1945 zerstört, nur die monumentale Figurengruppe des Rossebändigers ist noch erhalten.
 
Die Idee der [[Gartenstadt]] wurde in Kaiserslautern im [[Bahnheim]], einer Siedlung in Nachbarschaft des Reichsbahnausbesserungswerks, umgesetzt. 1928 wurde am Schillerplatz das erste Gebäude in Stahlskelettbauweise errichtet (das ''Fleischbein-Haus'' mit der Schillerplatz-Apotheke im Erdgeschoss), und mit dem Hauptpostamt am Bahnhof nach Plänen [[Heinrich Müller (Architekt, 1892)|Heinrich Müllers]] entstand 1930 ein herausragendes Beispiel der bayerischen [[Postbauschule]], der wichtigsten Ausprägung des [[Neues Bauen|Neuen Bauens]] in Bayern. Eine interessante Interpretation von gotischen Stilelementen im expressionistischen Geist zeigt die katholische ''Minoritenkirche Maria Schutz'' (''(Gelöbniskirche)'') von 1928/29 am Messeplatz im Osten der Stadt.
 
Zur [[Architektur in der Zeit des Nationalsozialismus]] gehören Großsiedlungen im Osten und Westen der Stadt, außerdem entstanden verschiedene Kasernenbauten. Bauwerke von Denkmalrang sind Erweiterungsbauten der Kammgarnspinnerei sowie die ''[[Waschmühltalbrücke|Autobahnbrücke]]'' über das Waschmühltal. Wegen der Erhebung zur Gauhauptstadt im Jahr 1939 wurden Parade- und Aufmarschplätze geplant; im Vorgriff darauf wurde bereits im Sommer 1938 die Synagoge abgerissen. Die Umgestaltung kam während des Kriegs jedoch zum Erliegen, als Saarbrücken neue Hauptstadt des [[Gau Saarpfalz|Gaus Saarpfalz]] wurde.
 
=== Nachkriegszeit ===
Die Innenstadt Kaiserslauterns wurde gegen Ende des Kriegs durch Bombenangriffe zu fast zwei Dritteln zerstört. Der Wiederaufbau der Stadt nach 1945 folgte den verkehrstechnischen Vorgaben der amerikanischen Besatzungsarmee. Um Durchbrüche zu schaffen und Straßen zu verbreitern, wurde viel noch erhaltene Bausubstanz abgerissen. Beim Wiederaufbau der Gebäude wurden sie meist in vereinfachten Formen wiederhergestellt. Die Neubauten sind ein Ergebnis der nüchternen Wiederaufbauzeit und der knappen finanziellen Mittel; sie wirken heute banal. Baulich bedeutsame Gebäude dieser Zeit sind die Evangelische Christuskirche (1957/58) und die Evangelische Pauluskirche (1958–601958–1960), die Berufsbildende Schule in der Martin-Luther-Straße (1954–561954–1956), das ehemalige französische Offizierskasino am Altenhof (1955/56), das Bürohaus der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank in der Fackelstraße (1956/57), die Kreisverwaltung (1959–601959–1960) sowie das 84&nbsp;m hohe Rathaus (1963–1968), seinerzeit das höchste Rathaus der Bundesrepublik.
 
Um Unterkünfte für die amerikanischen Soldaten und Zivilangehörigen zu schaffen, wurde mit der Vogelweh im Westen der Stadt ein Wohngebiet mit Mehrfamilienhäusern geschaffen. In der Nachbarschaft entstand in den 1960er Jahren das Wohngebiet [[Bännjerrück]]. Ferner wurden der [[Betzenberg]] im Süden und der [[Fischerrück]] im Nordwesten der Stadt mit Hochhaussiedlungen bebaut. Mit Gründung der Universität wurde das Universitätswohngebiet in einer Mischung aus Mehrfamilien- und Einfamilienhäusern ausgewiesen.
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Aktive militärische Stützpunkte der Amerikaner in Kaiserslautern (Stand 2018) sind das ''21. Sustainment Command (Exp)'', die ''Community Facility'', die ''Daenner [[Kaserne]]'' (mit ''General Support Center – Europe'', ''Movement Control Team'' und ''Support Center''), das ''Einsiedlerhof Training Anx'' {{Coordinate|text=DMS|NS=49/26/24/N|EW=7/39/54/E|type=airport|region=DE-RP|name=Einsiedlerhof Training Anx}}, die Flugsimulation ''Einsiedlerhof Air Station'', ''Hill 365 Radio Relay Fac'', ''Army Depot'', ''Equip Spt Center'', ''Family Housing Anx No 3'', ''Kapaun Administration Anx'', die ''Kleber Kaserne'' (mit ''Transportation'' und ''Kaiserslautern Legal Center''), die ''Panzer Kaserne (GE642)'', die ''Pulaski Barracks'' (mit ''Base Support Battalion''), die ''Rhine Ordnance Barracks'' und das ''Vogelweh Family Housing Annex''.
 
Die Amerikaner sind für die Stadt und den Kreis Kaiserslautern ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, und die lokale deutsche Wirtschaft und Verwaltung hat sich auf die Amerikaner als Kunden, Konsumenten und Mieter eingestellt. So sind Speisekarten in Restaurants sehr oft zweisprachig gehalten, der [[US-Dollar]] wird vielfach neben dem [[Euro]] als Zahlungsmittel akzeptiert und Rechnungen in [[Restaurant]]s werden z.&nbsp;T. in beiden Währungen ausgestellt. Auch die Stadtverwaltung hat sich auf die Situation eingerichtet und verschickt Strafzettel wegen [[Verkehrsdelikt|Verkehrsverstößen]] mit Zahlungsaufforderung an amerikanische [[Verkehrssünder]] in englischer Sprache. Allerdings werden von der Stadt keine US-Dollars akzeptiert. In Geschäften sind die Angestellten vielfach zweisprachig. Unter amerikanischen Soldaten und deren Angehörigen hat sich die Bezeichnung ''K-Town'' ('kā 'tau̇n) für Kaiserslautern durchgesetzt. So sind manche Straßenschilder der [[Streitkräfte der Vereinigten Staaten|US-Armee]] damit bezeichnet. Der Name taucht auch in Liedern der Liedermacher [[Reinhard Mey]] (''([[Alle Soldaten woll’n nach Haus]])'') und [[Franz Josef Degenhardt]] auf.
 
=== Weitere Kulturdenkmäler ===
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[[Datei:ELW2-Kaiserslautern2-2.JPG|mini|Einsatzleitwagen der Kaiserslauterer Malteser]]
 
An sozialen Diensten und Ämtern gibt es im Stadtgebiet unter anderen die sogenannte ''Ökumenische Sozialstation Kaiserslautern'' mit zwei Ambulante-Hilfe-Zentren (AHZ) sowie mehrere Alters- und Pflegeheime verschiedener Träger wie der [[Arbeiterwohlfahrt]], der [[Deutscher Caritasverband|Caritas]], der [[Diakonissenanstalt]], dem [[Deutsches Rotes Kreuz|DRK]], dem Graviusverein<ref>''[http://www.graviusheim.de/graviusverein.html Graviusverein]'', Alten- und Pflegeheim Graviusheim, abgerufen am 16. August 2022.</ref>, der Stadt Kaiserslautern und anderen. Von der Caritas wird auch das sogenannte ''Caritas-Zentrum'' betrieben. Die ''Ehrenamtskoordination'' vermittelt ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement zwischen sozialen Einrichtungen und Bürgern der Stadt.<ref>{{Internetquelle |autor=RHEINPFALZ Redaktion |url=https://www.rheinpfalz.de/lokal/kaiserslautern_artikel,-daniel-helmes-ist-neuer-ehrenamtskoordinator-f%C3%BCr-die-stadt-_arid,5416022.html |titel=Daniel Helmes ist neuer Ehrenamtskoordinator für die Stadt - Kaiserslautern |werk=Die Rheinpfalz. RHEINPFALZ Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, 11. Oktober 2022, abgerufen am 25. Oktober 2022. |sprache=de |abruf=2022-10-23}}</ref>
 
Darüber hinaus existieren noch das ''Übernachtungs- und Resozialisierungsheim St. Christophorus'' und die ''Glockestubb'', die als Tagesbegegnungsstätte für wohnungslose Menschen dient. Für die wohnsitzlosen Menschen engagiert sich auch die katholische Kirche, indem an der Pforte der ''[[St. Franziskus Gymnasium und Realschule]]'' (einer Mädchenschule in Trägerschaft der [[Dillinger Franziskanerinnen]]) eine kostenlose warme Mahlzeit ausgeteilt wird.
Die Aktion ''alt – arm – allein'' ist eine gemeinsame Adventsaktion der lokalen Zeitung ''Die Rheinpfalz'' sowie der Protestantischen Apostelkirchengemeinde und der katholischen Gemeinde St. Maria. Es werden Geldspenden gesammelt zur Hilfe für alte und alleinstehende Menschen, so werden zum Beispiel Putzhilfen gezahlt oder neue Möbel angeschafft, Behördengänge begleitet und Begegnungsmöglichkeiten organisiert.
 
Das bedeutendste [[Krankenhaus]] ist das ''[[Westpfalz-Klinikum]]'', welchesdas zugleich akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz ist. Des Weiteren ist das [[Pfalzklinikum für Psychiatrie und Neurologie]] mit einer Niederlassung in Kaiserslautern vertreten. An der ''[[Lutrinaklinik]]'' werden primär ambulante orthopädische und chirurgische Operationen durchgeführt.
 
Die [[Feuerwehr Kaiserslautern]] besteht aus der [[Berufsfeuerwehr]] mit 100 Angestellten und der [[Freiwillige Feuerwehr|Freiwilligen Feuerwehr]] mit 250 Mitgliedern in vier Innenstadtzügen und sieben Ortsteilzügen. Der öffentlich-rechtliche Rettungsdienst in Kaiserslautern wird vom ''[[Arbeiter-Samariter-Bund]] (ASB)'' und dem ''[[Deutsches Rotes Kreuz|Deutschen Rote Kreuz]] (DRK)'' betrieben. Daneben führt auch der ''[[Malteser Hilfsdienst]]'' (MHD) Krankentransporte und [[Rückholdienst]] durch. Die genannten Organisationen sind auch in den [[Katastrophenschutz]] der Stadt Kaiserslautern integriert, zudem gibt es in Kaiserslautern einen von 668 Ortsverbänden des [[Technisches Hilfswerk|Technischen Hilfswerks]].
 
==== Trinkwasserversorgung ====
Die Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers wird von den [[SWK Stadtwerke Kaiserslautern|Stadtwerken Kaiserslautern]] übernommen. Das Wasser stammt aus drei Wasserwerken:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.swk-kl.de/fileadmin/data/downloads/pdfs/Wasserwerke_SWK_April_2013.pdf |titel=Wasserwerke der SWK Versorgungs-AG |hrsg=Stadtwerke Kaiserslautern |format=PDF; 20 &nbsp;kB |sprache=de |abruf=2021-10-13 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20211029174650/https://www.swk-kl.de/fileadmin/data/downloads/pdfs/Wasserwerke_SWK_April_2013.pdf |archiv-datum=2021-10-29 |offline=ja}}</ref>
 
* Im Wasserwerk Barbarossastraße werden täglich bis zu 18.000&nbsp;Kubikmeter Wasser aus der Lauterspringquelle und aus elf Tiefbrunnen gefördert. Das Wasserwerk ist für die Versorgung des gesamten Innenstadtbereichs zuständig
* Das Wasserwerk Rote Hohl verfügt über sechs Tiefbrunnen im Aschbachtal, Letzbachtal und im Wiener Tal. Das Wasserwerk versorgt die höher gelegenen Stadtteile mit täglich bis zu 13.000&nbsp;Kubikmeter Trinkwasser
* Der Stadtteil Mölschbach bekommt sein Wasser vom Wasserwerk Mölschbach (ein Brunnen im Rambachtal, bis 480&nbsp;Kubikmeter täglich)
 
Jährlich werden ca. 7,5&nbsp;Mio.&nbsp;m³Millionen Kubikmeter Wasser abgegeben.
 
Die [[Wasserhärte|Gesamthärte]] liegt mit 4,5 bis 5,1&nbsp;°dH[[Grad deutscher Härte]] im Härtebereich „weich“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.swk-kl.de/produkte-services/energie/wasser/wasserqualitaet |titel=Höchste Standards, beste Qualität – das Lautrer Wasser |hrsg=Stadtwerke Kaiserslautern |sprache=de |abruf=2021-10-13}}</ref> Der Brutto-VerbrauchspreisBruttoverbrauchspreis beträgt 1,99 Euro je Kubikmeter.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.swk-kl.de/produkte-services/energie/wasser/wasserpreise |titel=Wasser zum guten Preis |hrsg=Stadtwerke Kaiserslautern |sprache=de |abruf=2021-10-13}}</ref>
 
==== Abwasserentsorgung ====
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In Kaiserslautern gibt es insgesamt 36 allgemein-, berufs- und weiterbildende Schulen aller Schultypen, die von über 20.000 Schülern besucht werden. Besonders hervorzuheben ist das [[Heinrich-Heine-Gymnasium (Kaiserslautern)|Heinrich-Heine-Gymnasium]], das sowohl als Sportschule als auch als Internat für Hochbegabtenförderung überregionalen Ruf genießt. Ebenfalls überregional orientiert ist die ''Meisterschule Kaiserslautern'', eine berufsbildende Schule mit Berufsfachschule und Fachschule für Technik sowie zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung, die sich in der Trägerschaft des [[Bezirksverband Pfalz|Bezirksverbands Pfalz]] befindet.
 
Die beiden Hochschulen im Stadtgebiet sind die ''[[Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau]] (RPTU)'' und die ''[[Hochschule Kaiserslautern|Fachhochschule Kaiserslautern]]'' (seit 2014 ''Hochschule Kaiserslautern''). An die Universität angegliedert ist das überregional tätige ''Zentrum für Fernstudien und Universitäre Weiterbildung'', das mittlerweile nach der [[FernUniversität in Hagen]] der zweitgrößte Fernstudienanbieter Deutschland ist. Ebenfalls an der TU befindet sich das einzige ''[[Patentinformationszentrum]]'' in Rheinland-Pfalz, das anerkannter Kooperationspartner des ''[[DPMADeutsches Patent- und Markenamt|Deutschen Patent- und Markenamts]]'' ist. Die ''Fachhochschule Kaiserslautern'' entstand 1971 durch Vereinigung mehrerer Bildungseinrichtungen, die zum Teil schon seit dem 19. Jahrhundert bestanden, unter anderem ''Staatliche Ingenieurschule für Bauwesen'', ''Staatliche Ingenieurschule für Maschinenwesen'' und ''Staatliche Ingenieurschule für Textiltechnik''. Der Hauptstandort ist Kaiserslautern, Teile des Lehrangebots werden [[Hochschule Kaiserslautern#Studienort Pirmasens|in Pirmasens]] und [[Hochschule Kaiserslautern#Studienort Zweibrücken|in Zweibrücken]] durchgeführt.
 
Bedeutende Kaiserslauterer Forschungseinrichtungen sind das ''[[Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz|Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz]] (DFKI)'', das ''[[Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering]] (Fraunhofer IESE)'', das ''[[Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik]] (Fraunhofer ITWM)'', das ''[[Max-Planck-Institut für Softwaresysteme]] (MPI-SWS)'', das ''[[Institut für Oberflächen- und Schichtanalytik]] (IFOS)'' und das ''[[Leibniz-Institut für Verbundwerkstoffe]] (IVW)''; eine Außenstelle des Freiburger ''[[Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik|Fraunhofer-Instituts für Physikalische Messtechnik]]'' (Abteilung Terahertz-Messtechnik) ist an der TU angesiedelt. Die ''Technische Akademie Südwest e.&nbsp;V. (TAS)'' bietet berufsbegleitende Weiterbildung auf technischem Gebiet an.
 
Die vom [[Bezirksverband Pfalz]] getragene ehemalige ''Heimatstelle Pfalz'' heißt heute [[Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde]]. Das Institut betreibt historische Forschungen insbesondere zur pfälzischen Auswanderungsgeschichte sowie Haus- und Burgenforschung, in deren Zug das ''Pfälzische Burgenlexikon'' (1997–2007, 4 Bd.) sowie seit 2014 das ''Pfälzische Klosterlexikon'' entstanden. In dem Gebäude war auch die ''Pfälzische Wörterbuchkanzlei'' als Außenstelle der Mainzer Akademie der Wissenschaften angesiedelt, die 1997 das [[Pfälzisches Wörterbuch|Pfälzische Wörterbuch]] fertigstellte und jetzt an einem ''Wörterbuch der deutschen Winzersprache'' arbeitet.
 
=== Verkehr ===
{{Hauptartikel|Verkehr in Kaiserslautern}}
==== Eisenbahnverkehr ====
[[Datei:Justizzentrum KL Lage.JPG|mini|Hauptbahnhof von Kaiserslautern]]
 
Die Stadt liegt an der [[Bahnstrecke Mannheim–Saarbrücken]] die aus der [[Pfälzische Ludwigsbahn|Pfälzischen Ludwigsbahn]] Ludwigshafen–Bexbach hervorging. Nach Süden führt die [[Biebermühlbahn]] bis [[Pirmasens Hauptbahnhof|Pirmasens]], nach Norden die sogenannte [[Lautertalbahn]] bis [[Bahnhof Lauterecken-Grumbach|Lauterecken]] und nach Nordosten die [[Bahnstrecke Kaiserslautern–Enkenbach]]. Im Westen der Stadt befindet sich außerdem der [[Rangierbahnhof Einsiedlerhof]], der in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung verlor. Kaiserslautern ist außerdem Sitz des [[Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd|Zweckverbands Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd]], der für die Bestellung von [[SPNV]]-[[Verkehrsleistung]]en im südlichen Rheinland-Pfalz zuständig ist.
 
Seit Ende 2003 ist der [[Kaiserslautern Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] Haltestelle der [[S-Bahn RheinNeckar]], die die Stadt mit [[Ludwigshafen am Rhein]], [[Mannheim]] und [[Heidelberg]] im Osten und [[Homburg]] im Westen verbindet. Darüber hinaus ist er Haltepunkt im ICE-Netz der Deutschen Bahn AG. Am 10. Juni 2007 ging die [[Transeuropäische Netze|transeuropäische Hochgeschwindigkeitslinie]] [[Paris]]–[[Frankfurt am Main|Frankfurt]] (''[[Rhealys]]'') in Betrieb. Die Fahrzeit zwischen Kaiserslautern und Paris beträgt seitdem 2&nbsp;Stunden und 40&nbsp;Minuten. Darüber hinaus gibt es im Fernverkehr vereinzelte Direktverbindungen von Kaiserslautern nach [[Leipzig Hauptbahnhof|Leipzig]], [[Stuttgart Hauptbahnhof|Stuttgart]] und [[München Hauptbahnhof|München]].
 
[[Datei:AlterKLwestbhf1.jpg|mini|Ehemaliger Bahnhof Kaiserslautern West]]
 
Weitere Haltestellen an der Magistrale Mannheim-Saarbrücken sind ''Kennelgarten'', ''Vogelweh'' und ''Einsiedlerhof''. Der Haltepunkt ''Kaiserslautern Ausbesserungswerk'', der ausschließlich den Mitarbeitern der namensgebenden Institution diente, wurde zwischenzeitlich aufgelassen. Die Biebermühlbahn macht an der ''[[Galgenschanze]]'' und am inzwischen an anderer Stelle wieder in Betrieb genommenen Haltepunkt ''Hohenecken'' Station.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.der-takt.de/artikeldetails/artikel/hohenecken-ist-am-zug.html |titel=Hohenecken Haltepunkt {{!}} Eröffnung |werk=Rheinland-Pfalz-Takt |datum= |abruf=2018-10-02 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20180926170428/https://www.der-takt.de/artikeldetails/artikel/hohenecken-ist-am-zug.html |archiv-datum=2018-09-26 |offline=1}}</ref>
 
An der Lautertalbahn werden die Haltepunkte ''Pfaffwerk'' und ''[[Bahnhof Kaiserslautern West|Kaiserslautern West]]'' bedient. Letzterer wurde bis 1969 durch eine Stichfahrt bedient und danach durch einen Haltepunkt, der sich am langjährigen Abzweig der Stichstrecke befindet, ersetzt. An der Verbindungsstrecke Kaiserslautern-Enkenbach lagen die inzwischen stillgelegten Haltepunkte ''[[Bahnhof Kaiserslautern Nord|Kaiserslautern Nord]]'' und ''[[Eselsfürth]]'', die mittlerweile stillgelegte [[Bachbahn]] von Lampertsmühle-Otterbach nach Reichenbach bediente im heutigen Stadtgebiet noch die Stadtteile Siegelbach und Erfenbach.
 
==== Stadtverkehr ====
[[Datei:Kaiserslautern Busbhf-2.jpg|mini|Busbahnhof am Hauptbahnhof]]
{{Hauptartikel|Nahverkehr in Kaiserslautern}}
 
Nachdem die 1916 eröffnete [[Straßenbahn Kaiserslautern]] 1935 ihren Betrieb eingestellt hatte, übernahm der städtische Busverkehr die Aufgabe des innerstädtischen Verkehrs. In den Jahren 1949 bis 1985 bildete der [[Obus Kaiserslautern]] das Rückgrat des Stadtlinienverkehrs. Die [[SWK Verkehrs-AG|Stadtwerke Kaiserslautern]] – früher ''TWK Verkehrs AG'' – betreiben mittlerweile ein [[Stadtbus]]netz mit zurzeit 14&nbsp;Stadtlinien und neun [[Nachtverkehr|Nachtlinien]]. Zentraler Umsteigepunkt für alle Linien ist die Haltestelle Stadtmitte (Rathaus/Schillerplatz). Das Umland wird von zahlreichen [[Regionalbusverkehr|Regionallinien]] der [[DB Regio]] bedient.
 
Seit der Integration des [[Westpfalz-Verkehrsverbund]]s (WVV) in den [[Verkehrsverbund Rhein-Neckar]] (VRN) gelten dessen Tarife in der gesamten Pfalz und bis über [[Mannheim]] und [[Heidelberg]] hinaus.
 
Die Einrichtung eines ''City-Shuttle'' zwischen Hauptbahnhof und dem [[Universität Kaiserslautern|Universitätscampus]] wurde um die Jahrtausendwende diskutiert, aus Kostengründen jedoch verworfen. Planskizzen sahen eine schienengebundene Bahn oder einen spurgeführten Bus vor.
 
==== Fernstraßen und Flughäfen ====
[[Datei:Autobahndreieck Kaiserslautern.jpg|mini|Autobahndreieck Kaiserslautern]]
 
Durch das Stadtgebiet führt in West-Ost-Richtung die [[Bundesautobahn 6]] [[Saarbrücken]]–[[Mannheim]] mit vier Ausfahrten: Kaiserslautern-Einsiedlerhof, Kaiserslautern-West, [[Autobahndreieck Kaiserslautern|Kaiserslautern-Centrum/Dreieck Kaiserslautern]] und Kaiserslautern-Ost. Die neu angelegte Ausfahrt Kaiserslautern-Ost führt zu einem Park-and-ride-Platz, der für die [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006]] neu angelegt wurde. Ferner endet hier die [[Bundesautobahn 63|A&nbsp;63]] aus Richtung [[Mainz]] und trifft im Dreieck Kaiserslautern auf die [[Bundesautobahn 6|A&nbsp;6]]. Folgende [[Bundesstraße]]n führen durch das Stadtgebiet: von Süden nach Norden die [[Bundesstraße 270|B&nbsp;270]], in West-Ost-Richtung die [[Bundesstraße 37|B&nbsp;37]] und in Richtung Nordosten die ehemalige [[Bundesstraße 40|B&nbsp;40]], die im Oktober 2004 als Folge der Vollendung der Autobahnverbindung nach Mainz zur Landesstraße heruntergestuft wurde.
 
Nächster Verkehrslandeplatz ist der [[Flugplatz Zweibrücken]] (63&nbsp;km). Etwas weiter entfernt ist der [[Flughafen Saarbrücken]] (80&nbsp;km) mit Charterverkehr und einigen innerdeutschen Linienverbindungen, gefolgt von den Budget-Flughäfen [[Flughafen Hahn|Frankfurt-Hahn]] im Hunsrück (105&nbsp;km) und [[Baden-Airport]] bei Karlsruhe (113&nbsp;km). Das internationale Drehkreuz [[Flughafen Frankfurt|Frankfurt]] ist 103&nbsp;km entfernt. Dort ist der [[Airbus A321]] ''Kaiserslautern'' ([[Luftfahrzeugkennzeichen]]: D-AIRN) der [[Lufthansa]] stationiert.
 
==== Landesstraßen ====
Mitten durch die Stadt führt die ''[[Liste der Landesstraßen in Rheinland-Pfalz ab der L 201#L 395|Landesstraße&nbsp;395]]'', die von der Grenze zum Saarland bis nach Worms führt und innerhalb des Stadtgebiets mit der früheren [[Kaiserstraße (Saarland und Rheinland-Pfalz)|Kaiserstraße]] identisch ist. Die ''[[Liste der Landesstraßen in Rheinland-Pfalz ab der L 401#L 502|Landesstraße&nbsp;502]]'' führt nach Süden Richtung Moosalbtal, die ''[[Liste der Landesstraßen in Rheinland-Pfalz ab der L 401#L 503|Landesstraße&nbsp;503]]'' Richtung Johanniskreuz und die die ''[[Liste der Landesstraßen in Rheinland-Pfalz ab der L 401#L 504|Landesstraße&nbsp;504]]'' nach Waldleiningen.
 
=== Tourismus ===
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== Weblinks ==
{{WikinewsSchwesterprojekte |commonscat=Kaiserslautern |commons=Kaiserslautern |wikt=Kaiserslautern |n=Portal:Kaiserslautern |s=Kaiserslautern |voy=Kaiserslautern |d=Q3758}}
* [https://www.kaiserslautern.de/ Offizielle Webpräsenz der Stadt Kaiserslautern]
{{Wikisource}}
{{Commons|audio=1|video=0}}
{{Wikivoyage}}
{{Wiktionary}}
* [https://www.kaiserslautern.de/ Offizielle Website der Stadt Kaiserslautern]
* {{DNB-Portal|4029261-7}}
* {{RPB ORT|nr=o31200000}}
* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Rheinland-Pfalz/St%c3%a4dte_und_Gemeinden/K/Kaiserslautern/}}
{{Absatz}}
 
== Einzelnachweise ==