„Kabel & Medien Service“ – Versionsunterschied

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Die '''Kabelfernsehen München Servicenter GmbH & Co. KG''' (kurz ''Kabel & Medien Service'' oder ''KMS'') ist ein [[Kabelnetzbetreiber]], seit Dezember 2015<ref name="pepcomzutelecolumbus">https://www.telecolumbus.com/press/tele-columbus-schliesst-erwerb-von-pepcom-erfolgreich-ab/</ref> unter dem Dach der [[Tele Columbus]]-Gruppe, der in [[München]] in Konkurrenz zu [[Vodafone Kabel Deutschland]] ein [[Kabelfernsehnetz]] auf [[Hybrid Fiber Coax|HFC]]-Basis betreibt und darüber Hörfunk, Fernsehen, Internet und Telefonie anbietet. Unter den Marken „cablesurf.de“ und „cablefon.de“ wurden die entsprechenden Produkte für
nicht dienur gesamtein damalige Pepcom-Gruppe zur Verfügung gestelltMünchen, diesondern im Verlaufe des Jahres 2018 in die Ende 2017 neugeschaffenen Dachmarke ''[[PÿurFranchising]]''-Verfahren derauch Telecolumbusvon integriertanderen wurdenregionalen Kabelnetzbetreibern genutzt. Des Weiteren war oder ist KMS als sogenannter [[Netzebene_4|NE-4]]-Betreiber undsowie als Antennenbaufirma tätig.
 
== InternetGeschichtliches ==
=== GeschichtlichesUnternehmen ===
Gegründet wurde KMS 1987 in Unterföhring bei München<ref>http://www.kms.tv/ueber_uns.html</ref> im Zuge der Liberalisierung des Betriebs von Kabelnetzes zunächst als [[Netzebene_4|NE-4]]-Betreiber und als Antennenbaufirma und späteren Aufbau eigener Kopfstationen und schrittweiser Umstellung der Versorgung der Haushalte auf das eigene Breitbandverteilnetz ([[Netzebene_3|NE-3]]). Ca. 2/3 des Kapitals war im Streubesitz, 1/3 bei Kabel Deutschland.
KMS bot im Herbst 1997<ref name="anb-prd">{{Webarchiv | url=http://www.cablesurf.de/produkt.php | wayback=20051124231819 | text=Produktbeschreibung auf der Webseite des Anbieters}}</ref> als einer der ersten Anbieter in Deutschland einen [[bidirektional]]en [[Breitband-Internetzugang]] im [[Data Over Cable Service Interface Specification|DOCSIS]]-Standard mittels [[Kabelmodem]] über sein [[rückkanal]]fähiges [[Kabelfernsehnetz]] an. Dieses nannte sich damals ''Cablesurf plus''<ref>Startdatum des rückkanalfähigen Angebotes in den Stadtteilen Westend und Olympiadorf laut seinerzeit verteilter und dem Artikelschreiber vorliegender Produktmappe: 10. September 1999</ref> als Unterscheidung zur damals noch mit [[Integrated Services Digital Network|ISDN]]-Rückkanal angebotenen cablesurf-Variante. Heute ist ''cablesurf'' nicht nur in München verfügbar, sondern wird im [[Franchising]]-Verfahren in rund 50 deutschen Städten von verschiedenen kleineren lokalen [[Kabelnetzbetreiber]]n übernommen und angeboten.<ref name="anb-prd"/> Die günstigeren öffentlichen Tarife von cablesurf standen für Mieter im Bereich des damaligen Franchisingverfahrens auf Kontingentbasis zunächst nicht zur Verfügung. Beispielsweise hat die Nürnberger Wohnungsgenossenschaft ''Noris e.&nbsp;G.'' erst im Jahr 2009 auf die Provisionsvermarktung dieser [[NEFtv]]-Internettarife verzichtet. Viele Internetangebote waren im Gegensatz zu den Mitbewerbern auch ohne langfristige Vertragslaufzeit recht kostengünstig erhältlich.
Im Jahr 2005 erfolgte die Übername von KMS durch die [[Pepcom]]-Gruppe<ref>https://www.juve-verlag.at/nachrichten/deals/2005/03/pepcom-uebernimmt-kms</ref>.
Im Dezember 2015 wurde die Pepcomgruppe durch [[Tele Columbus]] übernommen<ref name="pepcomzutelecolumbus" />.
Ende 2017 hat Telecolumbus auch die Minderheitsanteile von Vodafone-Kabeldeutschland übernommen<ref>https://www.check24.de/dsl/news/schneller-pyur-start-tele-columbus-kauft-kms-anteile-von-vodafone-kabel-deutschland-63752/</ref>. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde der Betrieb eigenständig unverändert fortgeführt. Nun konnte KMS schrittweise mit weiteren Unternehmen unter dem Tele-Columbus-Dach organisatorisch und technisch zusammenzuführt. Seit der Markengründung [[Pÿur]] (Ende 2017) verschwanden nach und nach die KMS-eigenen Marken cablesurf (Internet), cablefon (Telefonie) und cablevista ([[PayTV]]/[[DVB-C]]). Der Prozess dauerte bis Sommer 2019, als die Signaleinspeisung für [[DVB-C]] von KMS/cablevista auf die Konventionen von Tele Columbus/[[Pÿur]] umgestellt wurde.
 
=== AktuellInternet ===
KMS bot im Herbst 1997<ref name="anb-prd">{{Webarchiv | url=http://www.cablesurf.de/produkt.php | wayback=20051124231819 | text=Produktbeschreibung auf der Webseite des Anbieters}}</ref> als einervermutlich der erstenerster Anbieter in Deutschland einen [[bidirektional]]en [[Breitband-Internetzugang]] im [[Data Over Cable Service Interface Specification|DOCSIS]]-Standard mittels [[Kabelmodem]] über sein [[rückkanal]]fähiges [[Kabelfernsehnetz]] an. Dieses nannte sich damals zunächst ''Cablesurf plus''<ref>Startdatum des rückkanalfähigen Angebotes in den Stadtteilen Westend und Olympiadorf laut seinerzeit verteilter und dem Artikelschreiber vorliegender Produktmappe: 10. September 1999</ref> als Unterscheidung zur damals noch mit [[Integrated Services Digital Network|ISDN]]-Rückkanal angebotenen cablesurf-Variante. HeuteZunächst istwar das bidirektionale ''cablesurf'' nicht(bei dem bald der Zusatz "plus" entfiel) nur in München verfügbar, sondern wirdwurde im [[Franchising]]-Verfahren in rund 50 deutschen Städten von verschiedenen kleineren lokalen [[Kabelnetzbetreiber]]n, haupsächlich der [[Pepcom]]-Gruppe, übernommen und angeboten.<ref name="anb-prd"/> Die günstigeren öffentlichengünstigen Tarife von cablesurf in München standen für Mieter im Bereich des damaligen Franchisingverfahrens auf Kontingentbasis zunächst nicht zur Verfügung, regionale Betreiber verkauften das Angebot mit eigenen Tarifen und Konditionen. Beispielsweise hat die Nürnberger Wohnungsgenossenschaft ''Noris e.&nbsp;G.'' erst im Jahr 2009 auf die Provisionsvermarktung dieser [[NEFtv]]-Internettarife verzichtet. VieleDie Original-cablesurf.de-Internetangebote waren im Gegensatz zu den Mitbewerbern auch ohne langfristige Vertragslaufzeit recht kostengünstig erhältlich.
SeitIm April 2017 bietetbegann KMS noch unter eigenständiger Vermarktung, aber bereits unter dem Dach der Telecolumbus-Gruppe in bestimmten Ausbaugebieten Internetzugänge mit Übertragungsraten von bis zu 400.000 kbit/s an.
 
==== Telefonie ====
Anfangs wurde cablesurf als reiner Internetzugang angeboten. Ca. 2005 kam die Marke ''Cablefon'' für [[Telefonie]] über Kabel auf [[VoIP]]-Basis hinzu. Technische Voraussetzung war wie bei cablesurf ein [[Kabelmodem]]. Anfangs konnte der VoIP-Telefonanschluss mit oder ohne Sprachflatrate einzeln oder zu cablesurf dazu gebucht werden. Zuletzt wurde die Telefonie wie bei anderen Anbietern üblich nur noch gebündelt mit Pauschaltarif (Flatrate) für das deutsche Festnetz in Kombi-Tarifen mit cablesurf angeboten.
Angeboten wird mit der Marke ''Cablefon'' ebenfalls Telefonie über Kabel auf [[VoIP]]-Basis. Es ist nur gebündelt mit Pauschaltarif (Flatrate) für das deutsche Festnetz verfügbar. Die [[Kabelmodem]]s für beide Produkte werden lediglich gegen Aufschlaggebühr vermietet und sind nicht Teil des Vertrags.
 
=== Digitales Fernsehen ===
Eine Besonderheit bei den digitalen Fernsehangeboten im [[DVB-C]]-Standard über diesen Kabelnetzbetreiber war über viele Jahre, dass kommerzielle Free-TV-Programme von KMS ohne Grundverschlüsselung eingespeist wurden. Dies ist mittlerweile bei allen deutschen Kabelnetzbetreibern Standard. Anfangs verzichtete KMS bei DVB-C auf die Ausstrahlung einer [[DVB-SI|NIT]], so dass einige LCD-Fernseher mit eingebauten DVB-C-Tuner, deren eingeschränkte Software keine vollständige Frequenzsuche ermöglichte, nicht alle Programmpakete ([[Transponder (Satellit)|Transponder]]) finden konnten.<ref>http://forum.digitalfernsehen.de/forum/showthread.php?t=183201</ref> Inzwischen wird eine NIT ausgestrahlt und die TV-Hersteller haben ihre Software verbessert.
 
In den schon frühzeitig mit [[Hybrid Fiber Coax|HFC]]-Technologie für die Nutzung bis 864 MHz ausgebauten Netzteilen ist das Programm-Angebot deutlich umfangreicher, als in anderen Kabelnetzen.
Die hochauflösenden Versionen [[HDTV]] bestimmter deutscher kommerzieller, werbefinanzierter Fernsehsender werden wie über Satellit und bei anderen Kabelnetzbetreibern nur verschlüsselt angeboten. Es werden die von diesen Sendern geforderten Restriktionen bezüglich Timeshift und Mitschnittbeschränkungen ähnlich wie bei der [[HD%2B|HD+]]-Plattform umgesetzt, basierend auf der [[KabelKiosk]]-Plattform von Eutelsat. Des Weiteren werden [[Sky Deutschland|Sky]]- und Kabelkiosk-[[Pay-TV]]-Pakete sowie eigene Zusammenstellungen fremdsprachiger Programme angeboten.
 
Die hochauflösenden Versionen [[HDTV]] bestimmter deutscher kommerzieller, werbefinanzierter Fernsehsender werden wie über Satellit und bei anderen Kabelnetzbetreibern nur verschlüsselt als ''Basis''-Paket angeboten. Es werden die von diesen Sendern geforderten Restriktionen bezüglich Timeshift und Mitschnittbeschränkungen ähnlich wie bei der [[HD%2B|HD+]]-Plattform umgesetzt, basierend auf der [[KabelKiosk]]-Plattform von Eutelsat bzw. Desderen WeiterenNachfolgeunternehmen. werdenDazu [[Sky Deutschland|Sky]]- undwurden Kabelkiosk-[[Pay-TV]]-Pakete sowie eigene Zusammenstellungen fremdsprachiger Programme unter der Eigenmarke ''CableVista'' angeboten. Für diese [[Pay-TV]]-Angebote wurde [[Conax]]-Verschlüsselung verwendet.
 
Allerdings war für die eigenen Zusammenstellungen internationaler Programme eine separate Smardcard erforderlich. Das stellte die gleichzeitige Nutzung vor technische Herausforderungen, weil nur sehr wenige Geräte die Nutzung von 2 oder mehr CI-Modulen parallel unterstützten. Mit der technischen Umstellung von KMS/CableVista auf Pÿur im Sommer 2019 ist die Notwendigkeit zweier verschiedener Smartcards für für dasselbe Verschlüsselungsverfahren bei ein und demselben Anbieter Geschichte, aber es wurde damit auch ein Großteil der eigens zusammengestellten Programme ohne Vorankündigung eingestellt oder aber seitdem unverschlüsselt angeboten.<ref>https://www.pyforum.de/viewtopic.php?f=17&t=2016</ref>
 
Des Weiteren wird [[Sky Deutschland|Sky]] im Kabelnetz weiterverbreitet. Hierfür ist allerdings ein CI+-Modul von Sky oder ein Sky-Receiver erforderlich. Eine wechselseitige Freischaltung der [[Pay-TV]]-Angebote von Sky und der des Kabelnetzbetreiebers auf einer Karte ist nicht möglich, da Sky [[NDS_Group|NDS]] als [[Conditional Access System|CA-System]] verwendet. Lediglich die [[HDTV]]-Basis-Programme können (aus technischer Sicht dank [[Simulcrypt]] auch auf Sky-Karten freigeschaltet werden.<ref>Es gibt widersprüchliche Informationen darüber, ob die Freischaltung der Basis-Programme auf Sky-Karten in Netzen der Telecolumbus aktuell tatsächlich angeboten wird</ref>
 
== Aktuelles ==
 
Neuverträge werden unter der Dachmarke ''[[Pÿur]]'' der [[Tele Columbus]]-Gruppe unter größtenteils bundesweit einheitlichen Konditionen angeboten. Die teilweise günstigeren Vertragskonditionen für Bestandskunden bleiben allerdings im von KMS regional technisch betriebenen Netz bislang bestehen. Auch bei Ersatz eines alten Miet-Kabelmodems durch ein aktuelles bekommt man das im [[Bridge_(Netzwerk)|Bridgemodus]] konfiguriert, was [[Router]]konfigurationen mit eigenem Router auch ohne [[WLAN|WLan]] trotz Mietmodem möglich macht bzw. erleichtert.
Die mit cablesurf je nach Tarif bis zu 5 parallel nutzbaren öffentlichen [[IPv4]]-Adressen, die ca. seit der Einführung von [[#Telefonie|Cablefon]] nicht mehr in den Produktblättern beworben wurde, funktioniert erst seit der technischen Umstellung auf ''Pÿur'' nicht mehr. Es wird nur noch ein Gerät fürs Routing ins Internet (auf [[Media Access Control|MAC-Adress-Basis) freigeschaltet.
Im TV-Bereich ist das Angebot nach wie vor umfangreicher<ref>https://www.pyur.com/content/dam/pyur/download/München_Senderliste.pdf Programmangebot München Stand: 06/2019 nach Umstellung CableVista-></ref>, als das Standard-Angebot<ref>https://www.pyur.com/content/dam/pyur/download/Senderliste.pdf Von Pÿur beim Bestellen verlinkte "Standardbelegung" (gültig für Leipzig)</ref> von ''Pÿur''
 
== Weblinks ==