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[[Datei:5143a Michael Degen.JPG|mini|hochkant|Michael Degen, 2012]]
'''Michael Degen''' (eigentlich ''Max-Michael Degen;''<ref>Michael Degen: [https://www.google.de/books/edition/Der_traurige_Prinz/piJ3BQAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&dq=%22michael+degen%22+max&pg=PT14&printsec=frontcover ''Der traurige Prinz''.] Rowohlt, Berlin 2015, ISBN 978-3-87134-768-9 (in der E-Book-Ausgabe im Kapitel „Während eines Gastspiels&nbsp;…“);</ref> geboren am [[31. Januar]] [[1928]]<ref>Anmerkung: Bis kurz nach seinem Tod galt in der weit überwiegenden Zahl der Publikationen 1932 als sein Geburtsjahr.</ref><ref>Wilhelm Kosch et al.: ''Deutsches Literaturlexikon. Das zwanzigste Jahrhundert.'' Band 6. KG Saur, Berlin und/ München 2004, ISBN 3-908255-06-6, Spalte&nbsp;5.</ref><ref name="faz">Michael Scholten: ''Vier Jahre jünger, um die NS-Zeit zu überleben''. In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung, Ausgabe Nr. 136|FAZ]]'', 14. Juni 2022, S. 13 ([https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/warum-michael-degens-mutter-ihren-sohn-vier-jahre-juenger-machte-18099178.html?premium=0x560169d220efe195a06bd7af67924f81&GEPC=s5 online]).</ref> in [[Chemnitz]]; gestorben am [[9. April]] [[2022]] in [[Hamburg]]) war ein [[Deutschland|deutsch]]-[[israel]]ischer<ref>Ralf Fischer und, Jan Poppke: ''[httphttps://www.hagalil.com/01/de/Juden.php?itemid=682 ''„Ich möchte einfach mehr Zeit haben.“]''.] In: ''[[HaGalil.com]]'', Interview auf der [[Leipziger Buchmesse]],; abgerufen am 17. Mai 2015.</ref> [[Theater]]- und [[Schauspieler|Filmschauspieler]] sowie [[Hörspielsprecher]] und [[Schriftsteller]].
 
== Leben ==
=== Herkunft und Jugend ===
Michael Degen war ein Sohn von [[Jacob Degen|Jakob Degen]] (1900–1940) und dessen Frau Anna (1906–1975). 1933 zogen sie mit ihm und seinem älteren Bruder Adolf (1924–1967), später Arie genannt,<ref>{{InternetquelleFindagrave|url=https://de.findagrave.com/memorial/201362424/arie-adolf-degen|titel=Grabstein von Arie Adolf Degen|werk=findagrave.com|abrufAbruf=2022-06-09}}</ref> von Chemnitz nach [[Berlin-Tiergarten]]. Im Winter 1939/40 wurde sein Bruder über Dänemark und Schweden nach [[Völkerbundsmandat für Palästina|Palästina]] geschickt, um ihn wegen seiner jüdischen Herkunft vor der [[Zeit des Nationalsozialismus|nationalsozialistischen Gewaltherrschaft]] zu retten.<ref>Süddeutsche Zeitung</ref> Im September 1939 [[Deportation von Juden aus Deutschland|deportierte]] die [[Geheime Staatspolizei|Gestapo]] seinen Vater. Dieser überlebte zwar das [[KZ Sachsenhausen|Konzentrationslager Sachsenhausen]] trotz schwerster Verletzungen, starb aber kurz nach seiner Freilassung an den Folgen der erlittenen [[Folter]] im April 1940.<ref name="yvng">{{GedenkbuchJudenBundesarchiv |ID=1023583|Eintrag=Degen, Jacob Jakob}}</ref> Um 1941 ließ seine Mutter für Michael Degen einen auf den Namen Max Gemberg ausgestellten deutschen Postausweis mit dem Geburtsdatum 31. Januar 1932 fälschen.<ref name="faz"/> Dies diente neben der Verschleierung seiner jüdischen Herkunft dazu, ihn davor zu schützen, zum Kriegsdienst eingezogen zu werden. In seiner Familie war bekannt, dass es ein wahres und ein offizielles Geburtsdatum gab. Michael Degen selbst machte sich nichts aus Geburtstagen, was er zuletzt in den Interviews zu seinem vermeintlich 90. Wiegenfest am 31. Januar 2022 betonte.
 
Ungefähr 1941 ließ seine Mutter für Michael Degen einen gefälschten, auf den Namen Max Gemberg lautenden, deutschen [[Postausweiskarte|Postausweis]] mit dem Geburtsdatum 31. Januar 1932 anfertigen. Dies diente neben der Verschleierung seiner jüdischen Herkunft dazu, ihn vor der [[Einberufung]] zum [[Wehrdienst|Kriegsdienst]] zu schützen. Erst nach seinem Tod wurde öffentlich, dass Degen bereits 1928 geboren war.<ref name="faz" />
Michael Degen besuchte die jüdische Schule bis zu ihrer Schließung im Jahr 1942.<ref>[[Dieter Wunderlich (Autor)|Dieter Wunderlich]]: ''[http://www.dieterwunderlich.de/Michael_Degen.htm Michael Degen / Biografie]'', aufgerufen am 17. Mai 2015.</ref> Angesichts von [[Zwangsräumung]]en ihrer Nachbarn durch die Gestapo im Jahr 1943 beschloss seine Mutter spontan, sich und ihren Sohn vor dem Zugriff zu retten. Acht Mal mussten sie auf ihrer Flucht unter falscher [[Identität]] das Versteck wechseln,<ref name="Höfer">Anja Höfer: ''[http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=1082 Lachen gegen die Angst. Michael Degens jüdische Kindheit im Berlin der NS-Zeit.]'' In: ''[[literaturkritik.de]]'', 1. Mai 2000.</ref> bis sie in einer [[Kleingarten|Laubenkolonie]] bei nichtjüdischen Freunden, den Kommunisten Marie-Luise und Carl Hotze,<ref>[[Kristian Ronneburg]]: [https://kristianronneburgmahe.wordpress.com/2019/11/09/gedenkspaziergang-in-kaulsdorf/ ''Gedenkspaziergang in Kaulsdorf – Stolperstein-Ausstellung im Kiezbüro.'']</ref> im Berliner Ortsteil [[Berlin-Kaulsdorf|Kaulsdorf]] bleiben und überleben konnten.<ref>Pressemitteilung: ''[http://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/aktuelles/presse/archiv/20130312.1650.382320.html „Marzahn-Hellersdorf 1933 bis 1945“ – Eröffnung der neuen Ausstellung zum Themenjahr „Zerstörte Vielfalt“ – am 24.03. im Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf.]'' In: ''Bezirksamt [[Marzahn-Hellersdorf]]'', 12. März 2013.</ref> Das Ehepaar Hotze wurde im November 1943 verhaftet. Während Marie-Luise 1944 ermordet wurde, erlebte Carl Hotze die Befreiung aus dem [[KZ Mauthausen]]. 2019 wurden zwei [[:Datei:Stolperstein An der Wuhle 41 (Kauld) Carl Hotze.jpg|Stolpersteine]] vor dem Wohnhaus der Familie Hotze in der Straße [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Kaulsdorf#An der Wuhle*|An der Wuhle]]&nbsp;41 verlegt.<ref>[https://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/aktuelles/pressemitteilungen/2019/pressemitteilung.865035.php ''Stolpersteinverlegung für Marie-Luise und Carl Hotze.''] Pressemitteilung des Bezirksamts Marzahn-Hellersdorf, 21. November 2019.</ref>
 
Michael Degen besuchte die jüdische Schule bis zu ihrer Schließung im Jahr 1942.<ref>[[Dieter Wunderlich (Autor)|Dieter Wunderlich]]: ''[httphttps://www.dieterwunderlich.de/Michael_Degen.htm ''Michael Degen / Biografie]'',.] dieterwunderlich.de; aufgerufenabgerufen am 17. Mai 2015.</ref> Angesichts von [[Zwangsräumung]]en ihrer Nachbarn durch die Gestapo im Jahr 1943 beschloss seine Mutter spontan, sich und ihren Sohn vor dem Zugriff zu retten. Acht Mal mussten sie auf ihrer Flucht unter falscher [[Identität]] das Versteck wechseln,<ref name="Höfer">Anja Höfer: ''[httphttps://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=1082 ''Lachen gegen die Angst. Michael Degens jüdische Kindheit im Berlin der NS-Zeit.]''.] In: ''[[literaturkritik.de]]'', 1. Mai 2000.</ref> bis sie in einer [[Kleingarten|Laubenkolonie]] bei nichtjüdischen Freunden, den Kommunisten Marie-Luise und Carl Hotze,<ref>[[Kristian Ronneburg]]: [https://kristianronneburgmahe.wordpress.com/2019/11/09/gedenkspaziergang-in-kaulsdorf/ ''Gedenkspaziergang in Kaulsdorf – Stolperstein-Ausstellung im Kiezbüro.'']</ref> im Berliner Ortsteil [[Berlin-Kaulsdorf|Kaulsdorf]] bleiben und überleben konnten.<ref>Pressemitteilung: ''[httphttps://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/aktuelles/presse/archiv/20130312.1650.382320.html ''„Marzahn-Hellersdorf 1933 bis 1945“ – Eröffnung der neuen Ausstellung zum Themenjahr „Zerstörte Vielfalt“ – am 24.03. im Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf''.]'' In: ''Bezirksamt [[Marzahn-Hellersdorf]]'', Pressemitteilung, 12. März 2013.</ref> Das Ehepaar Hotze wurde im November 1943 verhaftet. Während Marie-Luise 1944 ermordet wurde,<ref>Im Jahr 1946 wurden zahlreiche [[Bestattungsurne|Urnen]] mit der Asche von [[Liste von 1933 bis 1945 im Deutschen Reich hingerichteten Personen|hingerichteten]] [[Widerstand gegen den Nationalsozialismus|Widerstandskämpfern]] aus den damaligen Berliner Bezirken [[Bezirk Lichtenberg|Lichtenberg]], [[Bezirk Kreuzberg|Kreuzberg]] und [[Berlin-Prenzlauer Berg|Prenzlauer Berg]] auf den [[Zentralfriedhof Friedrichsfelde]] überführt, von denen besonders viele im [[Justizvollzugsanstalt Brandenburg a. d. Havel|Zuchthaus Brandenburg-Görden]] [[Enthauptung|enthauptet]] und im Krematorium Brandenburg verbrannt worden waren. Ihre sterblichen Überreste fanden in der 1951 eingeweihten [[Gedenkstätte der Sozialisten]] (Urnensammelgrab bei der großen Porphyr-Gedenktafel auf der rechten Seite der Ringmauer) ihren endgültigen Platz. Neben Marie-Luise Hotze erhielten auf diese Weise auch viele andere Widerstandskämpfer eine würdige Grabstätte und einen Gedenkort. (Siehe [[Joachim Hoffmann (Gewerkschafter)|Joachim Hoffmann]]: ''Berlin-Friedrichsfelde. Ein deutscher Nationalfriedhof.'' Das Neue Berlin, Berlin 2001, ISBN 3-360-00959-2, S. 168.)</ref> erlebte Carl Hotze die Befreiung aus dem [[KZ Mauthausen]]. 2019 wurden zwei [[:Datei:Stolperstein An der Wuhle 41 (Kauld) Carl Hotze.jpg|Stolpersteine]] vor dem Wohnhaus der Familie Hotze in der Straße [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Kaulsdorf#An der Wuhle*|An der Wuhle]]&nbsp;41 verlegt.<ref>[https://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/aktuelles/pressemitteilungen/2019/pressemitteilung.865035.php ''Stolpersteinverlegung für Marie-Luise und Carl Hotze.''] Pressemitteilung des BezirksamtsBezirksamt Marzahn-Hellersdorf, Pressemitteilung, 21. November 2019.</ref>
 
=== Privates ===
Degen wurde Vater von je zwei Kindern aus zwei Ehen. Eine Tochter aus seiner ersten Ehe mit der Künstlerin Sarah Eckel<ref>Sebastian Rattunde: ''[httphttps://www.tagesspiegel.de/berlin/nachrufe/sarah-brigitte-eckel-geb-1940/3936768.html ''Nachrufe. Sarah Brigitte Eckel (Geb. 1940). Ihr Weg zur Kunst ist einer mit vielen Anläufen und Talenten.]''.] In: ''[[Der Tagesspiegel]]'', 10. März 2011.</ref> ist die Schauspielerin [[Elisabeth Degen]] ''([[Aimée & Jaguar]])''. 2009 waren beide gemeinsam im Kurzfilm ''[[Kriegerstock]]'' und 2017 im Film ''[[Winterjagd]]''&thinsp;<ref>[httphttps://www.filmstarts.de/kritiken/251100.html ''Winterjagd''] auf [[Filmstarts]]</ref> zu sehen. Nach seinem Tod wurde bekannt, dass es noch ein fünftes Kind gibt, einen 1999 geborenen Sohn.<ref>''[https://www.focus.de/kultur/stars/nach-seinem-tod-enthuellt-schauspieler-michael-degen-hatte-einen-heimlichen-sohn_id_88349429.html ''Schauspieler Michael Degen hatte einen heimlichen Sohn.]''.] In ''[[Focus Online|FOCUS ONLINE]]'', 23. April 2022.</ref><ref>''[https://www.t-online.de/unterhaltung/stars/id_92062048/michael-degen-hatte-einen-heimlichen-sohn-er-war-ein-guter-papa-.html ''Michael Degen hatte wohl einen heimlichen Sohn.]''.] In: ''[[t-online]]'', 23. April 2022.</ref>
 
Michael Degen war in dritter Ehe mit der Journalistin Susanne Sturm verheiratet und lebte mit ihr in der Nähe von Hamburg, wo er am 9. April 2022 starb.<ref>[https://www.t-online.de/unterhaltung/stars/id_92003908/schauspieler-michael-degen-ist-tot.html ''Schauspieler Michael Degen ist tot''], dpa-Meldung auf ''[[T-online|t-online.de]]'', abgerufen am 12. April 2022.</ref>
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== Karriere ==
=== Schauspielausbildung und Emigration nach Israel ===
1950 begann Michael Degen mit Hilfe eines [[Stipendium]]s<ref>''[httphttps://www.whoswho.de/bio/michael-degen.html# ''Biografie Michael Degen''.]'' In: ''whoswho.de'', aufgerufen am 17. Mai 2015.</ref> eine Schauspielausbildung am [[Deutsches Theater (Berlin)|Deutschen Theater]] im damaligen sowjetischen [[Viermächte-Status|Sektor Berlins]]. Dort erhielt er auch sein erstes Engagement. 1951 emigrierte er auf Wunsch seiner Mutter in den jungen Staat [[Israel]], dessen [[Staatsbürgerschaft]] der zuvor [[Staatenloser|Staatenlose]] erhielt. Er diente dort bei den [[Israelische Verteidigungsstreitkräfte|israelischen Streitkräften]] während des [[Palästinakrieg|israelischen Unabhängigkeitskrieges]], allerdings weigerte er sich, eine Waffe zu tragen und den [[Fahneneid]] abzulegen.<ref>{{WebarchivInternetquelle |url=http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:WfYVwlPydIAJ:httphttps://www.abendblatt.de/archive/2010/pdf/20101204.pdf/HAVP20101204lf003.pdf |texttitel=''Yvonne Weiß trifft Michael Degen. Vater Courage.'' |archive-iswerk=20150517090757}} In: ''[[Hamburger Abendblatt]]'', Sonnabend/SonntagMagazin, 4./5. DezemberStadtgespräch |datum=2010,-12-04 Magazin,|seiten=III Stadtgespräch,|format=PDF Seite III.|abruf=2023-06-20}}</ref>
 
Während dieser Zeit fand er auch seinen älteren, im Krieg verwundeten Bruder Adolf Degen in einem [[Lazarett]] wieder und lernte mit dessen Hilfe [[Ivrit|Neuhebräisch]]. Danach war er an den Kammerspielen in [[Tel Aviv]] engagiert und spielte in Klassikern von Shakespeare oder Molière auf Hebräisch. Nach zwei Jahren verließ er Israel und kehrte nach Deutschland zurück. Er wollte wieder in deutscher Sprache auf der Bühne stehen.<ref name="Richter" />
 
=== Künstlerische Laufbahn in Deutschland und Österreich ===
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==== Film und Fernsehen ====
[[Datei:MichaelDegen1.jpg|links|hochkant|mini|Michael Degen, 2006]]
Dem Fernsehpublikum wurde Degen 1979 durch seine Rolle des Grünlich in [[Franz Peter Wirth]]s Fernsehserie ''[[Die Buddenbrooks (1979)|Die Buddenbrooks]]'' bekannt. In den 1980er Jahren folgten Auftritte in Fernsehfilmen wie [[Dieter Wedel]]s ''Mittags auf dem roten Platz'' (1983), [[Egon Monk]]s ''[[Die Geschwister Oppermann (Film)|Die Geschwister Oppermann]]'' (1983), [[Peter Beauvais]]’ ''Die ewigen Gefühle'' (1984) und [[Michael Kehlmann]]s ''[[Geheime Reichssache (Film)|Geheime Reichssache]]'' (1987). Im letztgenannten Film, der die [[Blomberg-Fritsch-Krise]] 1938 thematisiert, spielte Degen [[Adolf Hitler]]. In der modernen tschechoslowakisch-deutschen Märchenadaption ''[[Froschkönig (1991)|Froschkönig]]'' von [[Juraj Herz]] bildete er 1991 gemeinsam mit [[Iris Berben]] ein Königspaar, das Eltern dreier Königstöchter ist.
[[Datei:Michael Degen 001.jpg|hochkant|mini|Michael Degen, 2011]]
Vielen Fernsehzuschauern blieb er durch ''[[Diese Drombuschs]]'' (ab 1989), eine der populärsten Serien der späten 1980er Jahre, wo er an der Seite von [[Witta Pohl]] und [[Günter Strack]] spielte, in Erinnerung. Ab der im Oktober 2000 ausgestrahlten Pilotfolge ''[[Donna Leon – Vendetta|Vendetta]]'' war er an der Seite von [[Joachim Król]] und [[Uwe Kockisch]] in der [[ARD]]-Krimireihe ''[[Donna Leon (Fernsehreihe)|Donna Leon]]'' in der durchgehenden Serienhauptrolle des Vice-Questore Patta zu sehen. 2018 stand er für die vorletzte Folge ''[[Donna Leon – Ewige Jugend|Ewige Jugend]]'', die im April 2019 gesendet wurde, in einer kurzen Szene letztmals vor der Kamera. In [[Margarethe von Trotta]]s Spielfilm ''[[Hannah Arendt (Film)|Hannah Arendt]]'' aus dem Jahr 2012 verkörperte er die Rolle des [[Kurt Blumenfeld]].<ref name="Richter">Katrin Richter: [https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/abschied-von-michael-degen/ Katrin Richter: ''Abschied von Michael Degen'',.] In: ''[[Jüdische Allgemeine]]'', 14. April 2022].</ref>
 
==== Autorentätigkeit ====
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* 1967: Das Attentat: L. D. Trotzki – Tod im Exil
* 1968: Der Richter von Zalamea (Fernsehspiel)<ref>{{ANNO|blf|26|09|1968|14|Fernsehen und Radio. Mittwoch 2. Okt.}}</ref>
* 1968: [[Die fremde Frau und der Mann unter dem Bett#Film|Die fremde Frau und der Mann unterm Bett]] (Fernsehspiel)<ref>{{Internetquelle IMDb|url=https://www.imdb.com/title/tt1427205/?ref_=fn_al_tt_1 |titel=Die fremde Frau und der Mann unterm Bett |werk=[[Internet Movie Database|IMDb]] |zugriff=2022-04-13 }}</ref>
* 1970: [[Emilia Galotti (1970)|Emilia Galotti]]
* 1970: Die U-2 Affäre
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* 1981–1987: [[Derrick]] (Fernsehserie, verschiedene Rollen, vier Folgen)
* 1982: Die Wahlverwandtschaften
* 1983: [[Die Geschwister Oppermann (Film)|Die Geschwister Oppermann]] (Fernsehdreiteiler)
* 1983: [[SOKO München]] (Fernsehserie, Folge ''Horrortrip'')
* 1984: Julia
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* 1989: [[Mission Eureka]] (Fernsehserie)
* 1990: [[Dr. M (Film)|Dr. M]] (Kino)
* 1990: [[Der Meister des Jüngsten Tages (Film)|Der Meister des Jüngsten Tages]] (Fernsehfilm)
* 1991: Struppi & Wolf
* 1991: [[Froschkönig (1991)|Der Froschkönig]] (Kino)
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* 1996: Tanz auf dem Vulkan (Fernsehdreiteiler)
* 1996–2001: [[OP ruft Dr. Bruckner]] (Fernsehserie, 20 Folgen)
* 1997: [[Verschollen in Thailand]] (Fernsehserie, zehn Folgen)
* 1997: Die letzte Rettung
* 1997: Porträt eines Richters
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* 2002: [[Nachts im Park]] (Kino)
* 2002: [[Leo und Claire]] (Kino)
* 2002: [[Liebe unter Verdacht]]
* 2003: [[Babij Jar – Das vergessene Verbrechen]] (Kino)
* 2003: Der zweite Frühling
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* 2006: Unser Kindermädchen ist ein Millionär
* 2006: [[Die Sturmflut]]
* 2006: [[Zwei Bräute und eine Affäre]]
* 2007: [[Tatort: Satisfaktion|Tatort – Satisfaktion]]
* 2008: Sommerwellen
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* 2017: Winterjagd
* 2017: [[Der Tel-Aviv-Krimi]] – Masada (Fernsehreihe)
* 2017: [[Das letzte Mahl]]
}}
 
== Hörspiele (Auswahl) ==
Die [[ARD-Hörspieldatenbank]] enthält für den Zeitraum von 1956 bis 2022 (Stand: Juni 2022) insgesamt 137 Datensätze bei denen Michael Degen als Sprecher geführt wird.
* 1966: [[Fred Hoyle]]: ''[[Die schwarze Wolke]]'' (Dave Weichart) – Regie: [[Otto Düben]] (Hörspielbearbeitung, [[Science-Fiction]]-Hörspiel – [[Westdeutscher Rundfunk Köln|WDR]])
== Theater (Auswahl) ==
* 1952: [[William Shakespeare]]: ''[[Wie es euch gefällt]]'' (Rolle des Orlando), [[Theater am Schiffbauerdamm]] Berlin, Regie: [[Falk Harnack]]
* 1984: [[Jehoschua Sobol]]: ''Ghetto'' (Rolle des jüdischen Anführers Yaakov Gens), Freie Volksbühne Berlin, Regie: [[Peter Zadek]]<ref>Joshua Sobol: [https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/aus-den-tiefen-seiner-seele/ Joshua Sobol: ''»Aus„Aus den Tiefen seiner Seele«Seele“'',.] In: ''[[Jüdische Allgemeine]]'', 31. Januar 2022].</ref>
* 1988: [[Arthur Schnitzler]]: ''[[Professor Bernhardi]]'' (Rolle des Prof. Bernardi), [[Theater in der Josefstadt]] Wien, Regie: [[Otto Schenk]]
* 2010: [[Thomas Bernhard]]: ''[[Heldenplatz (Drama)|Heldenplatz]]'' (Rolle als Professor Robert Schuster), Theater in der Josefstadt, Regie: [[Philip Tiedemann]]<ref>Norbert Mayer: [https://www.diepresse.com/593716/heldenplatz-gereifte-tiraden-bernhards Norbert Mayer: ''"Heldenplatz"„Heldenplatz“: Gereifte Tiraden Bernhards'',.] In: ''Die Presse'', 10. September 2010]</ref>
 
== BibliografieSchriften ==
* ''Nicht alle waren Mörder – Eine Kindheit in Berlin.'' Econ, München 1999, ISBN 3-430-12049-7; Ullstein, Berlin 2004, ISBN 3-548-84001-9; List, Berlin 2009, ISBN 978-3-548-60910-2, Autobiographie von 1943–1945. ([http://deposit.dnb.de/cgi-bin/dokserv?id=3183791&prov=M&dok_var=1&dok_ext=htm Inhaltstext])
* ''Blondi.'' List, München 2004, ISBN 3-548-60409-9, Roman.
* ''Der Steuerhinterzieher.'' Ullstein, Berlin 2005, ISBN 3-550-08617-2, Roman.
* ''Mein heiliges Land. Auf der Suche nach meinem verlorenen Bruder.'' Rowohlt Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-87134-559-3, Erlebnisbericht.
* ''Familienbande.'' Rowohlt Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-87134-633-0, Roman über das Leben von [[Michael Mann (Literaturwissenschaftler)|Michael Mann]]. ([https://d-nb.info/1008555495/04 Inhaltsverzeichnis])
* ''Der traurige Prinz. Roman einer wahren Begegnung.'' Rowohlt Verlag, Berlin 2015, gebunden, ISBN 978-3-87134-768-9, Roman über Degens Begegnung mit [[Oskar Werner]].<ref>Ruth Renée Reif: ([httphttps://depositwww.dnbderstandard.deat/cgi-binstory/dokserv?id=4826429&prov=M&dok_var=1&dok_ext=htm2000012578995/michael-degen-ueber-oskar-werner-es-war-ein-absoluter-zusammensturz Inhaltstext''Degen über Werner: „War ein absoluter Zusammensturz“.'']) Interview mit Michael Degen. In: ''[[Der Standard]],'' 8. März 2015, abgerufen am 11. November 2022.</ref>
 
'''Sonstige Veröffentlichungen'''
* ''Nackt geschält.'' In: Amadeus Gerlach (Hrsg.): ''Inszenierungen in Moll. Der Regisseur [[Rudolf Noelte]].'' Rudolf Noelte zum 75. Geburtstag. Aufsatzsammlung. Hentrich, Berlin 1996, ISBN 3-89468-210-8, S.&nbsp;85ff85&nbsp;ff. (Vgl. [https://www-degruyter-com.wikipedialibrary.idm.oclc.org/database/IJBF/entry/ijbf.ID940610079/html IJBF Online Internationale Jahresbibliographie der Festschriften]. Zugang über [[WP:TWL|The Wikipedia Library]].)
 
== Auszeichnungen ==
* 1969: [[Hersfeld-Preis|Großer Hersfeld-Preis]]
* 1988: [[Kainz-Medaille]] der Stadt Wien (Überreichung am 30. März 1989)<ref>''[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/3484948 ''Überreichung der Kainz-Medaillen].''.] In: ''Rathauskorrespondenz'', 30. März 1989, Blatt 614.</ref>
* 2003: [[Berliner Bär (B.Z.-Kulturpreis)]] in Bronze für seine Memoiren ''Nicht alle waren Mörder''
* 2022: [[Deutscher Schauspielpreis 2022|Deutscher Schauspielpreis]] für das Lebenswerk (posthume Verleihung)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.filmportal.de/nachrichten/michael-degen-erhaelt-beim-deutschen-schauspielpreis-ehrenpreis-fuer-sein-lebenswerk |titel=Michael Degen erhält beim Deutschen Schauspielpreis Ehrenpreis für sein Lebenswerk |werk=filmportal.de |datum=2022-04-13 |abruf=2022-09-09}}</ref>
 
== Literatur ==
* [[Hermann J. Huber]]: ''[[Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart]]. Deutschland. Österreich. Schweiz''. Albert Langen / Georg Müller Verlag GmbH, München / Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S.&nbsp;172.
* [[C. Bernd Sucher]] (Hrsg.): ''[[Theaterlexikon]]. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker.'' Von Christine Dössel und [[Marietta Piekenbrock]] unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. &nbsp;Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S.&nbsp;130.
* Christoph Tepperberg: ''Nicht alle waren Mörder. In Memoriam Michael Degen s.&nbsp;A. (1932–2022).'' In: ''David. Jüdische Kulturzeitschrift'', 34. Jahrgang, Nr. 133, Juni 2022, S. 62f. ([https://davidkultur.at/artikel/nicht-alle-waren-moerder-in-memoriam-michael-degen-s-a-19322022 Online-Version]).
 
'''Lexikoneinträge'''
* ''Degen, Michael.'' In: ''Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 2018/2019.'' (71. Jahrgang). De Gruyter, Berlin/München/Boston 2018, ISBN 978-3-11-057616-0, S.&nbsp;163 ([https[doi://doi-org.wikipedialibrary.idm.oclc.org/10.1515/9783110578928 PDF 12,4 MB]]). Zugang über [[WP:TWL|The Wikipedia Library]].
* Ingrid Bigler-Marschall: ''Degen, Michael (Max).'' In: ''Deutsches Theater-Lexikon Online.'' De Gruyter, Berlin/Boston 2019 ([https://www-degruyter-com.wikipedialibrary.idm.oclc.org/database/DTLO/entry/dtlo.1.1758/html online]). Abgerufen am 11. April 2022 mit Zugang über [[WP:TWL|The Wikipedia Library]].
* Anke Hees: ''Degen, Michael.'' In: ''Deutsches Literatur-Lexikon Online.'' De Gruyter, Berlin/Boston 2017 ([https://www-degruyter-com.wikipedialibrary.idm.oclc.org/database/DLLO/entry/dllo.zw.006.012/html online]). Abgerufen am 11. April 2022 mit Zugang über [[WP:TWL|The Wikipedia Library]].
* ''Degen, Michael.'' In: [[Dieter Burdorf, Archiv Bibliographia Judaica e.&nbsp;V.]] (Hrsg.): ''Archiv Bibliographia Judaica – Deutschsprachiges Judentum Online.'' De Gruyter Oldenbourg, Berlin/Boston 2021 ([https://www-degruyter-com.wikipedialibrary.idm.oclc.org/database/ABJ/entry/abj.14006/html online]). Abgerufen am 11. April 2022 mit Zugang über [[WP:TWL|The Wikipedia Library]].
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|audio=0|video=0}}
* {{IMDb|nm0214689}}
* {{Filmportal|301060dced2f498089e8ffcd2bd67bf2}}
* {{Synchronkartei|talkersprecher|1505}}
* {{DNB-Portal|121438325}}
* {{Worldcat id|lccn-nr99016382}}
* {{Perlentaucher|michael-degen}}
* {{Munzinger|00000017603}}
* Barbara Gärtner: ''[httphttps://www.sueddeutsche.de/kultur/schauspieler-michael-degen-der-gentleman-1.143771 ''Schauspieler Michael Degen – Der Gentleman.]''.] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]]'', 17. Mai 2010, Porträt.
 
'''Interviews'''
* [[Michael Hanfeld]]: ''[httphttps://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/michael-degen-das-kaddish-hat-mir-das-leben-gerettet-1379210.html ''Michael Degen: „Das Kaddish hat mir das Leben gerettet.“]''.] In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]]'', 31. Oktober 2006
* [[Aaron Altaras]]: [httphttps://www.swr.de/nicht-alle-waren-moerder/barrierefreie-version/flucht-statt-deportation/nachgefragt.html Gespräch mit Degen über sein Buch] ''Nicht alle waren Mörder.'' In: ''[[Südwestrundfunk]]'', 2006, Audiodatei
 
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Autor]]
[[Kategorie:Literatur (Deutsch)]]
[[Kategorie:Literatur (21. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Roman, Epik]]
[[Kategorie:Autobiografie]]
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{{Personendaten
|NAME=Degen, Michael
|ALTERNATIVNAMEN=Degen, Michael Max-Michael (vollständiger Name)
|KURZBESCHREIBUNG=deutsch-israelischer Theater- und Filmschauspieler sowie Hörspielsprecher und Schriftsteller
|GEBURTSDATUM=31. Januar 1928
|GEBURTSORT=[[Chemnitz]]