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'''Lê Duẩn''' (* [[7. April]] [[1907]]; † [[10. Juli]] [[1986]] in [[Hanoi]]) war ein [[vietnam]]esischer Politiker und Gründungsmitglied der [[Kommunistische Partei Indochinas|Kommunistischen Partei Indochinas]].
 
==Leben==
Er wandte sich in seiner Zeit als Eisenbahnarbeiter in den 1920er Jahren dem Kommunismus zu. 1930 wurde er Gründungsmitglied der Kommunistischen Partei Indochinas. Er wurde zweimal von den Franzosen gefangen genommen und trat der [[Việt Minh]] bei. Lê war ab 1945 unter [[Hồ Chí Minh]] ein einflussreiches Mitglied des Zentralkomitees der [[Nordvietnam]]s während der [[Augustrevolution]]. Ab 1946 war er einer der führenden Viet-Minh-Kader in [[Cochinchina]]. Le Duan wurde 1951 durch Hoc Chi Minh formell mit der Leitung der Untergrundorganisation in Cochinchina betraut. Nach dem Friedensabkommen auf der [[Indochinakonferenz]] 1954 verblieb er dort im Untergrund.<ref>Jacques Dalloz: ''Dictionnaire de la Guerre d'Indochine 1945 - 1954'', Paris, 2006, S. 138</ref>
 
Le Duan stammte aus bescheidenen Verhältnissen aus einer Familie in Zentralvietnam.<ref>Christopher E. Goscha : ''Vietnam - A New History.'' New York, 2016, S. 305</ref> Er wandte sich in seiner Zeit als Eisenbahnarbeiter in den 1920er Jahren dem Kommunismus zu. 1930 wurde er Gründungsmitglied der Kommunistischen Partei Indochinas. Er wurde zweimal von den Franzosen gefangen genommen und trat der [[Việt Minh]] bei. Lê war ab 1945 unter [[Hồ Chí Minh]] ein einflussreiches Mitglied des Zentralkomitees der [[Nordvietnam]]s während der [[Augustrevolution]]. Ab 1946 war er einer der führenden Viet-Minh-Kader in [[Cochinchina]]. Le Duan wurde 1951 durch Hoc Chi Minh formell mit der Leitung der Untergrundorganisation in Cochinchina betraut. Nach dem Friedensabkommen auf der [[Indochinakonferenz]] 1954 verblieb er dort im Untergrund.<ref>Jacques Dalloz: ''Dictionnaire de la Guerre d'Indochine 1945 - 1954'', Paris, 2006, S. 138</ref>
Er wurde 1960 erster Sekretär der Partei und damit offiziell die wichtigste Persönlichkeit in der Partei nach Hồ Chí Minh. Vor dem Hintergrund des während des [[Vietnamkrieg]]es wachsenden Engagements [[Streitkräfte der Vereinigten Staaten|amerikanischer Truppen]] in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre radikalisierte Lê Duẩn seine Vorstellungen über das militärische Vorgehen gegen das Regime in [[Südvietnam]] und deren amerikanische Unterstützer. Er setzte sich vehement für die Durchführung der [[Tet-Offensive]] und ihrer Nachfolge-Feldzüge ein, die allesamt zu schweren Verlusten der [[Nationale Front für die Befreiung Südvietnams|Nationalen Front für die Befreiung Südvietnams]] (Vietcong) und der [[Vietnamesische Volksarmee|nordvietnamesischen Streitkräfte]] führten. Zuvor hatte er Funktionäre, die gegen derart radikale Schritte votierten, kaltgestellt.<ref>{{Internetquelle |autor=Arnd Festerling |url=http://www.fr.de/politik/zeitgeschichte/die68er/vietnamkrieg-nach-tet-war-alles-anders-a-1436826,0 |titel=Nach Tet war alles anders |werk=[[Frankfurter Rundschau]] |datum=2018-01-30 |zugriff=2018-09-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=George C. Herring |url=https://www.nytimes.com/2017/01/27/opinion/the-road-to-tet.html |titel=The Road to Tet |werk=[[The New York Times]] |datum=2017-01-27 |zugriff=2018-09-19}}</ref> Nach dem Tod von Hồ Chí Minh übernahm Le die Führung von Nordvietnam. Als Südvietnam 1976 mit Nordvietnam vereinigt und die Partei umstrukturiert wurde, wurde Lê Generalsekretär der Partei. Er billigte die vietnamesische Invasion [[Kambodscha]]s, um das von China unterstützte Terrorregime der [[Rote Khmer|Roten Khmer]] zu stürzen. Das belastete die Beziehungen zwischen Vietnam und China stark, worauf Vietnam mit der Deportation ethnischer Chinesen reagierte und China 1979 eine verlustreiche Strafexpedition gegen Vietnam durchführte. Fortan pflegte Vietnam eine engere Allianz mit der [[Sowjetunion]] und trat dem [[Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe|RGW]] bei. Lê blieb bis zu seinem Tod im Jahr 1986 Generalsekretär. Sein Nachfolger wurde zunächst [[Trường Chinh]]. Lê Duản war auch als Lê Dung bekannt, und wurde in der Öffentlichkeit auch „anh Ba“ (dritter Bruder) genannt.