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[[Datei:BranchiostomaLanceolatum PioM.svg|thumb|zentriert|600px|'''1''' [[Gehirn|Hirnbläschen]], '''2''' [[Chorda dorsalis]], '''3''' [[Neuralrohr]], [[Rückenmark]], '''4''' Schwanzflosse, '''5''' After, '''6''' [[Verdauungskanal]], [[Kiemendarm]], '''7''' [[Blutsystem]] (Hinweisstrich auf Darmvene), '''8''' Atriporus, '''9''' [[Peribranchialraum]], '''10''' Kiemenspalte, '''11''' [[Kiemenbogen]], '''12''' Mundhöhle, '''13''' Cirren, '''14''' [[Mund]]öffnung, '''15''' [[Gonade]]n (Eierstock/Hoden), '''16''' [[Fotorezeptor|Lichtrezeptor]], '''17''' [[Nerven]], '''18''' Bauchfalte, '''19''' Leberblindsack]]
 
Der größte Teil der Muskulatur besteht aus quergestreiften Muskelzellen und findet sich segmental angeordnet an den Flanken des Tieres. Jene durch bindegewebige [[Myosepten]] getrennten [[MyomerenMyomer]]en (Muskelsegmente) sind zuckertütenartig ineinander gestülpt und durch Bindegewebe mit der Chorda dorsalis und untereinander verspannt, sie dienen der Fortbewegung. Ähnlich wie die [[Kahnmuskelzelle]]n der [[Nematode]]n senden die einzelnen [[Muskelzelle]]n in den Myomeren [[Zytoplasma|zytoplasmatische]] Ausläufer zum [[Neuralrohr]] (3), um sich ihre Erregung dort "abzuholen", das heißt die neuromuskulären [[Synapse]]n liegen an den Seitenflächen des Zentralnervensystems und nicht, wie bei den [[Wirbeltiere|Schädeltieren]], im Muskel selbst. Auf der Unterseite des Tieres liegt der gleichfalls quergestreifte „Flügelmuskel“ (''Musculus pterygoideus''), dessen Kontraktion den [[Kiemendarm]] (11) und den [[Peribranchialraum]] (18) komprimiert und der so dem „Aushusten“ von gröberen Partikeln dient. Seine Innervation erfolgt auf „konventionellem“ Wege, das heißt durch Ausläufer von motorischen Nervenzellen, deren Zellleiber im [[Neuralrohr]] liegen. Bemerkenswerterweise – und anders als bei allen anderen Chordatieren – besteht die Chorda dorsalis selbst aus geldrollenartig hintereinander gestapelten quergestreiften Muskelzellen, die sich, ähnlich wie die Muskulatur der Myomeren, ihre Innervation vom Zentralnervensystem via zytoplasmatischer Ausläufer "abholen". Glatte Muskulatur ist nur spärlich vorhanden, sie liegt vor allem in den Wänden der [[Coelom]]räume.
 
Der [[Blutkreislauf]] ist geschlossen, die Zirkulation wird durch kontraktile Gefäßabschnitte, insbesondere des [[Kiemendarm]]bereiches, getrieben. Das Blut gelangt aus dem [[Sinus venosus]] in eine [[cranial]] anschließende ventrale [[Aorta]] (Endostylarterie), von wo es über die Kiemenbogengefäße in die dorsalen (dort paarigen) [[Aortenwurzel]]n weitergeleitet wird. Die dorsalen Aortenwurzeln vereinigen sich in [[ventral]]er Richtung zur ''Aorta dorsalis'', welche hinter der Afteröffnung in die Caudalaorta übergeht. Aus dem Schwanzbereich gelangt das Blut über die [[Schwanzvene|Caudalvene]] in die Subintestinalvene, aus den Muskelsegmenten gelangt es in die Cardinalvenen. Die Cardinalvenen münden beidseitig über je einen ''Ductus cuvieri'' in den ''Sinus venosus'', die Subintestinalvene nimmt zunächst das Blut aus dem Darmkapillarnetz auf. Über die Vena portae wird der [[Leberblindsack]] mit venösem, vom [[Darm]] her nährstoffreichem Blut versorgt. Dieses gelangt aus dem Kapillarnetz des Leberblindsackes in die Vena hepatica, von dort in den Sinus venosus. Dieses [[Leberpfortadersystem]] gilt als [[Synapomorphie]] der [[Schädellose]]n und [[Schädeltiere]]. Die Blutgefäße der Lanzettfischchen sind nicht [[endothel]]ial ausgekleidet, die Bezeichnung als [[Vene]]n und [[Arterie]]n wird lediglich aufgrund der Fließrichtung des Blutes verwendet.