Nummer 6

britische Fernsehserie (1967–1968)
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Nummer 6 (Originaltitel The Prisoner) ist eine britische Fernsehserie aus dem Jahr 1967 von Patrick McGoohan, der auch die Hauptrolle spielt. Die Serie, welche heute unter den Fans international Kult-Status genießt, ist nach heutigem Verständnis der Kategorie Mystery-Fernsehserien zuzuordnen und gilt somit als ein Vorläufer zu den späteren Mystery-Erfolgen wie Akte X.

Fernsehserie

Die Titelmusik zur Serie schrieb Ron Grainer.

Produktion

Ursprünglich schwebte Patrick McGoohan eine Miniserie von sieben Episoden vor. Lew Grade, Chef von ITC, wollte die Serie aber in die USA verkaufen und brauchte darum mehr. So ging die erste Staffel in die Realisierungsphase. Im Spätsommer 1966 begannen zunächst die Außenaufnahmen in Portmeirion. Back-to-back entstanden so als erstes „Die Ankunft“, „Free For All“, „Schachmatt“ und „Die Anklage“. Den Abschluss der geplanten ersten Staffel bildete die Episode „Pas de deux“ („Once Upon A Time“).[1] Gedreht wurde entgegen den Gepflogenheiten für Fernsehserien auf 35-mm-Material, unter Kinofilmbedingungen, und in Farbe. Nicht sehr viele Haushalte waren zu der Zeit jedoch mit Farbfernsehgeräten ausgestattet.

Script-Editor George Markstein verließ die Produktion dann vor Beendigung der ersten 13 Episoden aufgrund von Differenzen mit McGoohan über den möglichen Fortgang der Reihe. Nach Abschluss dieser ersten Folgen kam es zu einer Produktionspause von mehreren Monaten, die meisten Mitarbeiter gingen eigene Wege. McGoohan selbst übernahm seine erste Hollywoodrolle in Eisstation Zebra (Regie: John Sturges). Während seiner Abwesenheit und als die ersten Folgen bereits im Fernsehen liefen, wurde beschlossen, Nummer 6 nach 17 Episoden zum Ende zu bringen. Die Kosten waren extrem hoch und die Einschaltquoten schwach. Ein personell teilweise anderes Team nahm die Produktion wieder auf. 1967 im nunmehr sehr spätwinterlichen walisischen Portmeirion fanden zusätzliche Außenaufnahmen statt, und unter großem Zeitdruck mussten neue Drehbücher entwickelt werden. Ein Ergebnis dieses Produktionsprozesses ist die Episode „2:2=2“ („Do Not Forsake Me, Oh My Darling“). In dem kuriosen Plot um einen Persönlichkeitstransfer wurde der Star McGoohan nicht benötigt, Nigel Stock übernahm die Rolle von Nummer Sechs. McGoohan selbst tritt erst kurz vor Ende in einer nach seiner Rückkehr aus den USA hergestellten Szene auf.[1]

Nach weiteren vier produzierten Episoden wurde schließlich „Pas de deux“ zum ersten Teil eines Doppelfinales zusammen mit „Demaskierung“ („Fall Out“). McGoohan verfasste das Skript dafür angeblich innerhalb eines Wochenendes, und Kenneth Griffith schrieb seine Rede als Versammlungspräsident selbst. Die große Zeitspanne zwischen der Herstellung der beiden Episoden erklärt somit, warum Bartträger Leo McKern, die in „Pas de deux“ möglicherweise verstorbene Nummer Zwei, in „Demaskierung“ eine Rasur erhält: In der Story wird eine Wiederbelebung angedeutet.[1]

Die Reihenfolge der Produktion liest sich demnach wie folgt:

1. „Arrival“
2. „Free For All“
3. „Checkmate“ (ursprüngl. titel: „The Queen's Pawn“)
4. „Dance Of The Dead“
5. „The Chimes Of Big Ben“
6. „Once Upon A Time“ (ursprüngl. Titel: „Degree Absolute“)
7. „The Schizoid Man“
8. „It's Your Funeral“
9. „A Change Of Mind“
10. „A, B and C“
11. „The General“
12. „Hammer Into Anvil“
13. „Many Happy Returns“
14. „Do Not Forsake Me Oh My Darling“ (ursprüngl. titel: „Face Unknown“)
15. „Living In Harmony“
16. „The Girl Who Was Death“
17. „Fall Out“

Deutsche Ausstrahlungen

Die Erstausstrahlung in Deutschland erfolgte in den Jahren 1969/1970 im ZDF, 13 Episoden wurden damals deutsch bearbeitet und gezeigt. Danach geriet die Serie unter den deutschen Programm-Machern lange in Vergessenheit, bis sie im November 2006 auf dem Sender Anixe HD in HD-Qualität gezeigt wurde.

Es ist nie bekannt geworden, warum das ZDF in Deutschland nur 13 Episoden eingekauft und zur Synchronisation gegeben hat. Der plausibelste Grund könnte darin bestanden haben, die Serie über ein halbes Jahr im vierzehntägigen Rhythmus zu senden. Das geschah jedoch nie. Stattdessen lagen drei bis vier Wochen zwischen zwei Episoden. Zudem wurde Nummer 6 samstagnachts reichlich spät gegen 23.30 Uhr oder später gezeigt.

Der deutsch-französische Kultursender Arte bringt Nummer 6 im Sommer 2010 im Rahmen eines Schwerpunktes "Summer of the 60s" nach 18 Jahren wieder ins deutsche Fernsehen, alle Episoden, auch die vier vom ZDF seinerzeit nicht synchronisierten. Das vorgesehene Sendeschema: Ab 24. Juli bis 28. August samstags drei Episodenum circa 22.00 Uhr (Deutschland) und 22.25 Uhr (Frankreich). Wiederholung am Nachmittag vom 9. bis 31. August: Montag bis Freitag um 18.05 Uhr in Deutschland und Frankreich, jeweils eine Episode pro (Wochen)Tag. Die vier seinerzeit vom ZDF nicht synchronisierten Episoden werden eingedeutscht, die Ausstrahlung der Episoden erfolgt in derselben Reihenfolge wie bei ihrer Erstausstrahlung (siehe unten).

Rahmenhandlung

In der Einführungssequenz, die jeder Episode vorangestellt ist, wird der grundlegende Plot eingeführt. Der Protagonist - offensichtlich ein Geheimagent des englischen Geheimdienstes - führt ein Streitgespräch mit seinem Vorgesetzten und kündigt wütend seinen Job. Er kehrt in seinem Sportwagen, einem Lotus Seven bzw. Caterham Seven mit dem Autokennzeichen „KAR 120C“, zurück zu seiner Wohnung und beginnt seine Sachen zu packen. Von ihm unbemerkt fährt ein schwarzer Austin Princess Mk IV vor, ein Totengräber in Frack und Zylinder steigt aus und begibt sich zu seiner Wohnungstür. Der Totengräber leitet Betäubungsgas durch das Schlüsselloch und der Protagonist wird ohnmächtig. Später erwacht er, offensichtlich noch immer im gleichen Raum, doch befindet er sich nach einem Blick aus dem Fenster nicht mehr in London, sondern an einem ihm unbekannten Ort, in einem Dorf - The Village.

In dem Dorf, das durch eine mediterran anmutende Architektur auffällt, befinden sich merkwürdig gekleidete Bewohner, die alle keinen Namen führen, sondern nur durch eine Nummer gekennzeichnet sind. Die ständige Redewendung der Einwohner, wenn sie sich verabschieden: „Wir sehen uns!“ („Be seeing you!“) wurde zur Zeit der Fernsehausstrahlung auch in Deutschland ein geflügeltes Wort. Der Protagonist - dessen Name dem Zuschauer bis ans Ende der Serie nie mitgeteilt wird - wird von allen als Nummer Sechs (Number Six) bezeichnet.

Niemand in dem Dorf gibt ihm Auskunft darüber, wo er sich befindet und wie man sich von diesem Ort wieder entfernen könnte. Das Sagen hat eine Person, die als Nummer Zwei (Number Two) bezeichnet wird. Der Darsteller von Nummer Zwei ändert sich in (fast) jeder Episode. Vermutlich wird er jeweils von der im Hintergrund wirkenden Nummer Eins ausgetauscht. Dies, weil es noch keiner Nummer Zwei gelang, aus Nummer Sechs die Begründung für seinen Rücktritt herauszupressen.

 
Portmeirion - Pantheon (The Green Dome)

Prolog

Der Vorspann endet in jeder Episode (außer Arrival, Do Not Forsake Me Oh My Darling, Living in Harmony und Fallout) mit dem folgenden Dialog (in der deutschen Version der Serie, und mit Ausnahme der Episode Herzlichen Glückwunsch, entspricht die Nummer 2 derjenigen der jeweiligen Episode):

Number Six: Where am I?
Number Two: In The Village.
Number Six: What do you want?
Number Two: Information.
Number Six: Whose side are you on?
Number Two: That would be telling.
Number Two: We want information. Information. Information.
Number Six: You won't get it.
Number Two: By hook or by crook, we will.
Number Six: Who are you?
Number Two: The new Number 2.
Number Six: Who is Number 1?
Number Two: You are Number 6.
Number Six: I am not a number — I am a free man!
(Gelächter von Number Two.)

Deutscher Text der Fernsehfassung

Number Six: Wo bin ich?
Number Two: Sie sind da.
Number Six: Was wollen Sie?
Number Two: Informationen.
Number Six: Auf wessen Seite sind Sie?
Number Two: Wir sind auf der richtigen Seite. Wir wollen Informationen, Informationen, Informationen.
Number Six: Ich sage nichts.
Number Two: So oder so, Sie werden sprechen.
Number Six: Wer sind Sie?
Number Two: Die neue Nummer Zwei.
Number Six: Wer ist Nummer Eins?
Number Two: Sie sind Nummer Sechs.
Number Six: Ich bin keine Nummer, ich bin ein freier Mensch!
(Gelächter von Nummer Zwei.)

Episoden

Die Folgen ohne deutschen Titel wurden in Deutschland nicht gesendet.

Nr. Folgentitel (Deutsch) Folgentitel (Original) Erstausstrahlung Deutschland Erstausstrahlung USA
1 Die Ankunft Arrival 16. August 1969 1. Juni 1968
2 Die Glocken von Big Ben The Chimes of Big Ben 14. März 1970 8. Juni 1968
3 A., B. & C. A., B., and C. 25. Oktober 1969 22. Juni 1968
4 Free for All 29. Juni 1968
5 The Schizoid Man 6. Juli 1968
6 Der General The General 15. November 1969 13. Juli 1968
7 Herzlichen Glückwunsch Many Happy Returns 13. September 1969 20. Juli 1968
8 Die Anklage Dance of the Dead 3. Januar 1970 27. Juli 1968
9 Schachmatt Checkmate 29. November 1969 17. August 1968
10 Hammer oder Amboss Hammer Into Anvil 28. Februar 1970 31. August 1968
11 Das Amtssiegel It's Your Funeral 13. Dezember 1969 10. August 1968
12 A Change of Mind 24. August 1968
13 2 : 2 = 2 Do Not Forsake Me, oh my Darling 24. Januar 1970 3. August 1968
14 Living in Harmony
15 3 - 2 - 1 - 0 The Girl Who Was Death 14. Februar 1970 7. September 1968
16 Pas des deux Once Upon a Time 11. April 1970 14. September 1968
17 Demaskierung Fall Out 25. April 1970 21. September 1968

Nur 13 Episoden Nummer 6 gelangten auf deutsche Fernsehschirme. Unter den ausgelassenen vier auch die Schlüsselepisode "Free For All". Nummer Sechs kandidiert bei einer Wahl - an diesem Ort seiner Gefangenschaft - für den Posten von Nummer Zwei. Warum unterblieb diese Folge? Womöglich wollte man die vor allem im Jahr zuvor von Studentenprotesten und Aktionen der Außerparlamentarischen Opposition aufgerüttelten Bürger der noch jungen BRD-Nachkriegsgesellschaft nicht mit der schweren Fernsehkost eines surrealistischen Zerrspiegels demokratischer Rituale belasten. Noch dazu, wo im Oktober desselben Jahres 1969 Bundestagswahlen anstanden und Willy Brandt ("Mehr Demokratie wagen") schließlich zum ersten sozialdemokratischen Bundeskanzler der Republik gewählt wurde. Ohne Übertreibung kann man jedoch sagen, dass das ZDF sein Bestes tat, die Serie tief im (nächtlichen) Programm zu verstecken, zumal das Fernsehprogramm damals noch nicht rund um die Uhr lief. 1992 wurde Nummer 6 zum bisher letzten Mal im (kommerziellen) deutschen Fernsehen gesichtet.

"Living In Harmony" wurde bei der US-Erstausstrahlung von CBS nicht gezeigt. Bei der wiederholten Ausstrahlung 1969 war die Reihe vollständig. Über die Gründe dieser Unterlassung existieren Mutmaßungen und Spekulationen, die von (angeblicher) Drogendarstellung bis zu politischer Unbotmäßigkeit reichen. Zu dieser Zeit erreichte der Krieg in Vietnam seinen Höhepunkt. McGoohan/Nummer Sechs tritt darin in einem Städtchen des Wilden Westens gegen seinen Willen als Sheriff auf und weigert sich, eine Waffe zu benutzen.

Synchronisation

Rolle Synchronsprecher[2]
Nummer 6 Horst Naumann
Supervisor Leo Bardischewski
Nummer 2 (Leo McKern) Walter Reichelt
Nummer 2 (Kenneth Griffith) Gerd Duwner
Nummer 2 (Colin Gordon) Ernst Fritz Fürbringer
Nummer 2 (Patrick Cargill) Christian Marschall
Nummer 2 (Peter Wyngarde) Herbert Weicker

Sonstiges

Ein Sample des Dialoges, der am Ende des Vorspanns gesprochen wird, leitet das zur Serie gleichnamige Stück The Prisoner von Iron Maiden ein (Album The Number of the Beast). Das Stück Back in the Village von Iron Maiden bezieht sich thematisch ebenfalls auf die Serie (Album Powerslave): Questions are a burden, And answers are a prison for oneself.

In der Zeichentrickserie Die Simpsons, Folge: „Mr. X und der Website-Schund“, findet sich Homer plötzlich als Nr. 5 im Village wieder und stößt dort unter anderem auch auf Nr. 6. In einer der Simpsons-Episode "In den Fängen einer Sekte" (The Joy of Sect) gelingt es Marge, jener riesigen Blase zu entkommen, die in "Nummer Sechs" Fluchtpläne verhindert.

Im Nachspann der Serienfolgen wird ein so genanntes „Penny Farthing“-Hochrad gezeigt.

Das in der Serie gezeigte Dorf (Portmeirion) liegt tatsächlich in Wales und ist eigentlich ein Hotelkomplex.

Die letzte Folge der Originalserie (Fall Out) löste wegen des vielfach interpretierbaren Schlusses und der Verweigerung einer konventionellen "Auflösung" der rätselhaften Handlung stürmische Proteste bei den englischen Zuschauern aus. Patrick McGoohan musste angeblich zeitweise sogar untertauchen, da Fans ihn vor seinem Haus belästigten. Heute gilt die experimentelle Schlussepisode als einer der Meilensteine des Fernsehens und hatte in ihrer Offenheit sicherlich Einfluss auf ähnlich kontroverse Serienschlüsse wie zum Beispiel die letzte Episode der Serie Die Sopranos.

Ist Nummer Sechs John Drake? Eine vielgestellte Frage, die besonders unter den englischsprachigen Fans für Diskussionsstoff sorgte. Auslöser und vermeintlicher Beweis der These ist eine winzige Äußerung von Nummer Zwei (von Leo McKern gespielt) während der Maßnahme "Extreme Absolute Position" in der vorletzten Episode "Pas de deux". Nummer Zwei in der Rolle eines Schuldirektors zitiert den unter einer Art Hypnose stehenden Nummer Sechs zu sich. Während die deutsche Fassung völlig unverfänglich ist, glaubten die Verfechter der Theorie im Originaldialog zu hören: "Report to me in the morning, Drake!" Jedoch kommt ein einigermaßen an der englischen Sprache geschultes Ohr ohne jeden vernünftigen Zweifel zu dem Ergebnis, dass Leo McKern sagt: "Report to me in the morning break!"

Hilfreich für die Vermarktung war die Parallelität der Figuren und der kleine Rest an Unbestimmtheit ganz sicher. Er sei nicht John Drake, betonte McGoohan stets. Aus rechtlichen Gründen konnte er den Namen "John Drake" nicht benutzen, und vermutlich wollte er es auch nicht, um die Universalität seiner Jedermann-Figur nicht zu beeinträchtigen. Anders Scriptredakteur George Markstein. Er sah in The Prisoner eine Fortsetzung gewiss anderer Art und vertrat immer und bis zuletzt die Auffassung, dass Drake natürlich Nummer Sechs sei.

Schachmatt: Bei genauem Hinsehen erkennt man in der ersten Episode auf dem Rasen neben der "Central Piazza" die Abdrücke des Schachbretts aus der Episode "Schachmatt" - Beweis dafür, dass diese Szene vor der Titelsequenz gefilmt wurde.

Rover: Der berühmte weiße Ballon, der "Wachhund" des Ortes, ist ein produktionstechnisches Verlegenheitsprodukt. Nachdem erste Versuche mit einem mechanischen Gefährt fehlgeschlagen waren, fand man per Zufall, dass Wetterballons ein originelles Monster abgeben würden. Bei seinem Erscheinen sind die Einwohner des Ortes angehalten, auf der Stelle zu verharren, bis der Ballon passiert hat. Diese Eigenheit verdankt sich der Tatsache, dass die zu einem Teil mit Wasser gefüllten Ballons an einem dünnen Seil gezogen wurden und der Film dann rückwärts laufend verwendet wurde. So kann man bei genauem Hinsehen in einer dieser Szenen erkennen, wie der Rauch aus einem Schornstein wieder in diesen hineinzieht. Im Englischen wird er in der (nicht synchronisierten) Episode "The Schizoid Man" Rover genannt. Auf Deutsch hat der Ballon keinen Namen, obwohl ihn Nummer Zwei in "Die Ankunft" einmal Hystero ruft. An dieser Stelle fordert Nummer Zwei im Original die Einwohner auf: "Be still!"

Medien

  • DVDs zu allen Folgen der Serie „The Prisoner“ sind seit Oktober 2006 als Box im Handel erhältlich. Die Box beinhaltet mit insgesamt 17 Episoden alle Folgen der Serie - auch die vom ZDF damals nicht synchronisierten als Original mit deutschem Untertitel.

Remake

Im November 2009 startete bei dem amerikanischen Kabelsender AMC in Zusammenarbeit mit dem britischen Sender ITV ein Remake der Serie. Unter dem Titel The Prisoner umfasst die neue Miniserie sechs Episoden. Die Hauptrollen haben Ian McKellen und Jim Caviezel inne.[3] Die US-Erstausstrahlung fand am 15. November 2009 beim Kabelsender AMC-TV an drei aufeinanderfolgenden Abenden zu je zwei Stunden statt, der Pay-TV-Sender Canal+ in Frankreich folgte ab dem 15. Februar 2010. In Großbritannien fand die Fernsehpremiere ab dem 17.04. 2010 statt. Deutschland wartet unterdessen auf die Ausstrahlung durch das ZDF, das die Rechte dafür erworben hat. Ob im Hauptprogramm oder auf ZDF-Neo gesendet wird, ist zunächst nicht bekannt.

Die Reaktionen schlugen sich in der Online- und Print-Presse sowie in diversen Foren und Blogs in Form überwiegend extrem verhaltener bis hin zu ätzenden und vernichtenden Kommentaren nieder. Stellvertretend für viele andere und bei weitem nicht vollständig, der Tenor dagegen in etwa repräsentativ: Bob Hoover in Scripps News, Gary Levin in USA Today, Ellen Gray in Philadelphia Daily News, Bill Harris in Edmonton Sun, Verne Gay auf NewsDay.com, Alan Sepinwall auf nj.com, Linda Stasi in New York Post, Mike Frey im Daily Herald (Chicago), Larry Rohter in New York Times, Ken Tucker in Entertainment Weekly, Walt Belcher auf Tampa Bay Online, Chuck Barney in The Oakland Tribune, Eric Almendral in Metromix Jerseyshore, Brian Lowry in Variety, Frazier Moore in Access Atlanta, Matthew Gilbert im Boston Globe, Scott Thill auf wired.com. Nur ganz wenige Besprechungen äußerten sich zustimmend, so Alexandra Stanley in der New York Times. Reaktionen in der französischen Presse und Web-Öffentlichkeit waren, ähnlich denen in den USA, sehr gemischt, wobei nach ersten Berichten Kritik und Ablehnung überwogen. In der Tendenz zurückhaltend bis gespalten waren britische Kommentare auf das Remake. Stellvertretend: James Rampton in The independent TV & Radio, Keith Watson in metro.co.uk, Doug Lambert in ATV Network Today, James Donaghy Screen Burn in The Guardian, Archie Bland in The Independent, Rick Fulton in Daily Record letzterer mit einem eindeutigen Pro.

Trotz aller vordergründigen Handlungselemente samt Verbeugung vor dem Vorbild ist The Prisoner (2009) weder ein Sequel, gar ein Prequel, noch ein Spin-off des Originals. Beklagt werden zudem allzu große Ähnlichkeiten mit den neuesten Episoden der inzwischen in sechster Staffel laufenden Serie Lost oder dass man versucht habe, den Look & Feel mehrerer Jahre und Staffeln Akte X in sechs Stunden zu pressen.

Einzelnachweise

  1. a b c Robert Fairclough: The Prisoner. The Official Companion To The Series; A Carlton Book 2002
  2. http://www.synchronkartei.de/?action=show&type=serie&id=8567 Synchronsprecher bei synchronkartei.de
  3. Die Neuauflage der Kultserie. serienfans.tv, 27. Juli 2009, abgerufen am 4. September 2009.