Nürnberger Nachrichten

regionale Tageszeitung
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Die Nürnberger Nachrichten (NN) ist mit ihren nordbayerischen regionalen Teilausgaben eine Tageszeitung für ganz Mittelfranken sowie Teile Oberfrankens und der Oberpfalz. Zur selben Unternehmensgruppe gehört die Nürnberger Zeitung, die jedoch redaktionell getrennt ist. Ursprünglich eine lokale Tageszeitung im Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen, ist die NN heute eine der größten Regionalzeitungen Deutschlands. Zusammen mit seinen Regionalausgaben und der Nürnberger Zeitung erzielt das Blatt eine verkaufte Auflage von 187.666 Exemplaren, ein Minus von 44 Prozent seit 1998.[2]

Nürnberger Nachrichten

Beschreibung Regionale Tageszeitung
Verlag Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co.
Erstausgabe 11. Oktober 1945
Erscheinungsweise Montag bis Samstag
Verkaufte Auflage 187.666[1] Exemplare
(IVW 2/2024, Mo–Sa)
Chefredakteur Alexander Jungkunz, Michael Husarek
Herausgeber Bruno Schnell †
Weblink Onlineauftritt der Nürnberger Nachrichten

Geschichte

 
Verlagsgebäude an der Marienstraße (September 2010)

Gründung

Die Nürnberger Nachrichten (NN) erschienen erstmals am 11. Oktober 1945. Ihr Gründer, der Verleger Joseph E. Drexel, hatte von der Besatzungsmacht, der amerikanischen Militärregierung in Bayern, die Lizenz Nr. 3 für einen Zeitungsverlag erhalten. Die NN wurden zunächst in Zirndorf gedruckt, weil man im kriegszerstörten Nürnberg keine Druckerei fand. Das Blatt erschien 1945/46 nur zweimal wöchentlich, dann vom Herbst 1946 bis 1949 dreimal, von da an viermal wöchentlich. Neben Joseph E. Drexel wurde 1949 Heinrich G. Merkel (1900–1985), der Herausgeber der Würzburger Main-Post, zweiter Herausgeber und Gesellschafter der Nürnberger Nachrichten. Er übernahm u. a. die verlegerischen und kaufmännischen Aufgaben. Im Herbst 1949 zogen der Verlag und die Redaktion nach Nürnberg in das wiederaufgebaute ehemalige Gauhaus der NSDAP am Marienplatz um. Erst ab 16. November 1962 kamen die NN sechsmal wöchentlich heraus.

Verlagsgemeinschaft der NN

Im Juli 1959 gründete der Verleger und Herausgeber Bruno Schnell mit sechs lokalen mittelfränkischen Zeitungsverlagen die Interessengemeinschaft der Nürnberger Nachrichten. Inzwischen sind es zwölf Verlage, die mit den NN zusammenarbeiten. In diesem „NN-Modell“ erstellen die verschiedenen lokalen Redaktionen in nordbayerischen Städten den jeweiligen Heimatteil und tragen daher entsprechend ihrem Verbreitungsgebiet als sogenannte Kopfblätter unterschiedliche Titel wie Erlanger Nachrichten, Fränkische Landeszeitung (Ansbach), Fürther Nachrichten oder Schwabacher Tagblatt (für eine vollständige Liste siehe Abschnitt Ausgaben). Den allgemeinen Teil (Mantel) übernehmen die Heimatverlage vollständig von den NN. Das Verbreitungsgebiet der NN erstreckt sich damit von Pegnitz bis Treuchtlingen und von Rothenburg ob der Tauber bis nach Neumarkt in der Oberpfalz.

Auflage

Die Nürnberger Nachrichten haben wie die meisten deutschen Tageszeitungen in den vergangenen Jahren an Auflage eingebüßt. Die verkaufte Auflage ist seit 1998 um 44 Prozent gesunken.[3] Sie beträgt gegenwärtig 187.666 Exemplare.[4] Das entspricht einem Rückgang von 147.201 Stück. Der Anteil der Abonnements an der verkauften Auflage liegt bei 92,3 Prozent.

Entwicklung der verkauften Auflage[5]

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Redaktion

Die Nürnberger Nachrichten konkurrieren mit der Nürnberger Zeitung, die zwar beide zur selben Unternehmensgruppe gehören, jedoch redaktionell und verlegerisch getrennt sind und unterschiedliche politische Richtungen vertreten (die NN eher links von der Mitte, in kommunalen Fragen der SPD sehr nahe, die NZ eher rechts von der Mitte). Chefredakteure sind Alexander Jungkunz und Michael Husarek.

Auszeichnungen

  • 1997 – 1. Rias-Radio-Preis für Steffen Radlmaier (* 1954), Musikkritiker, 1998 Feuilletonchef
  • 2004 – Dr.-Georg-Schreiber-Medienpreis für Andreas Dalberg (* 1971), Redakteur/Autor
  • 2005 – Reportagepreis der Akademie der bayerischen Presse für Andreas Dalberg (* 1971), Redakteur/Autor
  • 2009 – Expopharm-Medienpreis für Dieter Schwab (* 1955), Redakteur, 2013 stellv. Politikchef
  • 2010 – Medienpreis der Sparda-Stiftung für Andreas Dalberg (* 1971), Redakteur/Autor

Verlag und Gesellschafter

Die Nürnberger Nachrichten werden vom Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co hergestellt. Herausgeber der Zeitung war der Verleger Bruno Schnell (1929–2018)[6], dem für seine verlegerischen Verdienste am 18. Oktober 2014 in einem Festakt im Historischen Rathaussaal die Ehrenbürgerwürde der Stadt Nürnberg verliehen wurde.

Gesellschafter:

  • Bruno Schnell †, Komplementär, Nürnberg, 22,76 %;
  • Druckhaus Nürnberg GmbH, Komplementär, Nürnberg, 59,02 %;
  • Walter GmbH, Nürnberg, 9,11 %;
  • Friederike Diem, Stauf, 9,11 %

Die Beteiligung beim letztgenannten Gesellschafter (F. Diem) unterliegt der Testamentsvollstreckung (Bruno Schnell †).

Ausgaben

Im Verbreitungsgebiet der Zeitung (im Wesentlichen Mittelfranken, aber teils auch in Oberfranken und der Oberpfalz) gibt es verschiedene Ausgaben, deren Lokalteile sich an den entsprechenden Erscheinungsorten orientieren:

Darüber hinaus gibt es mehrere wöchentlich erscheinende Ausgaben, wie den Sonntagsblitz jeden Sonntag in Nürnberg, Fürth und Erlangen und den Wochenanzeiger jeden Donnerstag in der Stadt Schwabach und den Landkreisen Neumarkt, Roth, Weißenburg-Gunzenhausen und den Süden des Landkreises Nürnberger Land als siebte Wochenausgabe.

Internet

  • nordbayern.de ist der Onlinedienst der Nürnberger Nachrichten und der Nürnberger Zeitung.
  • Die NN sind auch als e-Paper verfügbar.

Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten

Seit 1992 gibt es den NN-Kunstpreis, für den sich Künstler bewerben können. Die Auszeichnungen des NN-Kunstpreises ermittelt eine Jury, bestehend aus

Literatur

  • Nürnberger Nachrichten: Im eigenen Haus – 4 Jahre Aufbauarbeit der Nürnberger Nachrichten. [Nürnberg]: [Nürnberger Presse], 1949, 4 Bl.
  • Bruno Schnell: Ein Leben für die freie Presse. Heinrich G. Merkel zum Gedenken. In: Nürnberger Nachrichten Nr. 240 vom 16. Oktober 1985, S. 3
  • 50 Jahre Nürnberger Nachrichten, Sonderbeilage der Nürnberger Nachrichten vom 11. Oktober 1995
  • Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8 (online).
    • Helmut Beer: Drexel, Joseph E., Dr. rer. pol. S. 224 f.
    • Clemens Wachter: Merkel, Heinrich G. S. 689.
    • Walter Schatz: Nürnberger Nachrichten (NN). S. 763.
  • Karl Vogel: Das NN-Modell. Verlegerisches Handeln als kommunikationspolitisches Programm. Zugl. Diss. A, 1981, Fakultät für Wirtschafts- u. Sozialwissenschaften, Nürnberg, Universität Erlangen-Nürnberg. Nürnberg: Nürnberger Forschungsvereinigung e. V., 1981, XX, 242 S., ISBN 3-921453-19-4 (Nürnberger Forschungsberichte; Bd. 18)

Einzelnachweise

  1. Zusammen mit Nürnberger Zeitung
  2. laut IVW, zweites Quartal 2024, Mo–Sa (Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
  3. laut IVW, (Details auf ivw.de)
  4. laut IVW, zweites Quartal 2024, Mo–Sa (Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
  5. laut IVW, jeweils viertes Quartal (Details auf ivw.de)
  6. 'Nürnberger Nachrichten'-Herausgeber Bruno Schnell gestorben, abgerufen am 4. Februar 2018
  7. »Nürnberger Zeitung«, eingesehen am 14. Oktober 2012