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'''Naturkundemuseen''' sind gemeinnützige, auf Dauer angelegte, der Öffentlichkeit zugängliche Einrichtungen, in dem Informationen und Zeugnisse der Natur gesammelt, bewahrt, erforscht und ausgestellt werden. Sie dienen ebenso wie andere [[Museum|Museen]] der [[Kulturförderung|Kultur]]- und Wissenschaftsförderung. Die größten Naturkundemuseen Deutschlands sind das [[Museum für Naturkunde (Berlin)|Museum für Naturkunde]] in [[Berlin]] und das [[Senckenberg Naturmuseum]] in [[Frankfurt am Main]].
 
[[Datei:Lichthof Senckenberg.jpg|miniaturmini|Der [[Dinosaurier]]-[[Hof (Architektur)|Lichthof]] des [[Senckenberg Naturmuseum|Senckenberg Naturmuseums]]s in [[Frankfurt am Main|Frankfurt]]-[[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]]]]
 
== Abgrenzung ==
Naturkundemuseen unterscheiden sie sich deutlich von den Wissenschaftszentren (''[[Science Center]]''), die ausschließlich Öffentlichkeitsarbeit leisten - ohne eigene Sammlungen und Forschung. Zu den klassischen Sammelgebieten gehören die [[Geologie]] und [[Mineralogie]], die [[Paläontologie]] (Erdgeschichte), die [[Botanik]], die [[Zoologie]], aber auch oft die [[Ethnologie]] (Völkerkunde). Die immensen Sammlungsbestände erklären sich bereits aus der Tatsache, dass heute mehr als zwei Millionen unterschiedliche [[Art (Biologie)|Arten]] von [[Lebewesen]] bekannt sind. Naturkundemuseen gehören zu den meistbesuchten [[Institution]]en der [[Kultur]] weltweit.
 
== Geschichte ==
[[Datei:Museum fg01.jpg|miniaturmini|Ökologie der Gebirge, [[Museum Wiesbaden]], 1924]]
Die historischen Wurzeln gehen zurück auf die Sammlungen von [[Fürst]]en (''[[Naturalienkabinett]]e''), auf akademische Sammlungen der [[Universität]]en und Lehranstalten und Sammlungen der naturwissenschaftlichen [[Verein]]e. Mit dem Erstarken des [[Bürgertum]]s, den ersten großen [[Forschungsreise]]n, der [[Industrialisierung]] und der nun die [[Gesellschaft (Soziologie)|Gesellschaft]] stark beeinflussenden [[Wissenschaft]] kommt es im 19. Jahrhundert zur Gründung zahlreicher naturwissenschaftlicher Museen. Bis in die 1920er-Jahre hinein erlebten diese Museumssparte einen immensen Zuwachs, wohingegen seit Mitte des 20. Jahrhunderts in [[Europa]] eine Reduktion und Mittelkürzung in fast allen Häusern stattfindet. Insbesondere in [[Nordamerika]] werden Naturkundemuseen noch heute stark gefördert.
 
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== Aufgaben ==
=== Sammeln und Bewahren ===
[[Datei:Museum fg02.jpg|miniaturmini|Schneckensammlung im Museum Wiesbaden]]
Die Naturkundemuseen bewahren Naturobjekte in immenser Anzahl. Diese dienen der Wissenschaft als Belegstücke und Forschungsgrundlage. Besonders bedeutsam sind dabei die sogenannten [[Typus (Nomenklatur)|Typus-Exemplare]], nach denen [[Erstbeschreibung]]en erfolgten. Die Bewahrung ist insbesondere deshalb so kompliziert, da es sich überwiegend um organische Materialien handelt, die von [[Natur]] aus verderben. Daher müssen diese zuvor [[Taxidermie|präpariert]] und konserviert werden. Außerdem müssen diese Sammlungen vor ungünstigen [[klima]]tischen Bedingungen und vor [[Schädling]]en (meist [[Insekten]]) geschützt sein. Dabei sind [[Kurator (Museum)|Kuratoren]], [[Präparator]]en und Sammlungstechnikern auch darum bemüht, die Sammlungen in entsprechender [[Sortierung|Ordnung]] aufzubauen – meist [[Klassifikation|systematisch]].
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=== Öffentlichkeitsarbeit ===
[[Datei:Museum fg03.jpg|miniaturmini|Ausstellungen]]
Neben dem Angebot von [[Stadtführung|Führungen]] und [[Referat (Vortrag)|Vorträgen]] werden von Museen Ausstellungen der Öffentlichkeit präsentiert. Dabei sind Dauer- von Sonderausstellungen zu unterscheiden. Letztere haben in den vergangenen Jahrzehnten eine zunehmende Bedeutung erfahren. Die Naturkundemuseen kommen damit auch ihrem Bildungsauftrag nach, sind sie doch überwiegend in [[Öffentliche Hand|öffentlicher Hand]]. Positiv ist dabei der hohe Anteil an jungen [[Besuch]]ern, die Dank attraktiverer Präsentationsformen, aber auch spektakulärer [[Ausstellung|Exponate]] den Weg in diese Kultureinrichtung finden.
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=== Forschung ===
[[Datei:Museum fg05.jpg|miniaturmini|Forschung vor Ort]]
Klassischerweise sind die an Naturkundemuseen als [[Kurator (Museum)|Kuratoren]] beschäftigten [[Wissenschaftler]] Systematiker in ihrer jeweiligen [[Einzelwissenschaft|Disziplin]]. Dies ist durch ihre Tätigkeit in den Sammlungen begründet. Sie betreiben so beispielsweise in der [[Biologie]] [[Phylogenese|phylogenetische Studien]] oder schreiben an Revisionen bestimmter Tiergruppen ([[Taxon|Taxa]]). Da diese Fachgebiete zunehmend an europäischen Universitäten verlorengehen, kommt den Museumswissenschaftlern heute eine noch größere Bedeutung für den Erhalt unserer [[Natur|natürlichen]] [[Umwelt]] zu. Nur Dank dieser Auswahl an systematisch arbeitenden Wissenschaftlern kann ein beträchtlicher Anteil der uns heute bekannten Welt des [[Leben]]s verstanden und weiter erforscht werden. Zahlreiche Museen kooperieren mit [[Universität]]en beziehungsweise sind selbst Bestandteil dieser Forschungseinrichtungen. Darüber hinaus stellen die Naturkundemuseen ihre Sammlungen als Datenbasis der Forschung zur Verfügung.
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== Siehe auch ==
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== Weblinks ==
{{Commonscat|Natural history museums|Naturkundemuseen}}
{{Wiktionary|Naturkundemuseum}}
* [http://zefod.genres.de/ Zentralregister biologischer Forschungssammlungen in Deutschland]
* [http://www.museumsnetz.de/vl_museen/naturkunde/ Museumsnetz Naturkundemuseen]