„Paul Hinschius“ – Versionsunterschied

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Version vom 16. Juli 2019, 19:44 Uhr Bearbeiten Hardenacke (Diskussion \| Beiträge) Passive Sichter, Sichter 159.864 Bearbeitungen →‎Literatur: linkfix ← Zum vorherigen Versionsunterschied		Aktuelle Version vom 5. September 2023, 21:35 Uhr Bearbeiten rückgängig Aka (Diskussion \| Beiträge) Passive Sichter, Sichter, Administratoren 4.142.088 Bearbeitungen K →‎Werke (Auswahl): Tippfehler entfernt
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Zeile 1: [[Datei:Paul Hinschius.jpg\|mini\|Paul Hinschius]] '''Paul Hinschius''' (* [[25. Dezember]] [[1835]] in [[Berlin]]; † [[13. Dezember]] [[1898]] ebenda) war ein preußischer Jurist, [[Kirchenrecht]]slehrer und Politiker. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der [[Historische Schule\|Historischen Schule]] des Kirchenrechts. == Akademischer Werdegang und Schriften == Paul Hinschius studierte in [[Humboldt-Universität zu Berlin\|Berlin]] und in [[Universität Heidelberg\|Heidelberg]] und promovierte bei [[~~Habilitation\|habilitierte~~Emil Ludwig Richter]] ~~sich~~. Als [[Richter auf Probe\|Assessor]] war er beim Kammergericht beschäftigt, 1859 gleichzeitig in der juristischen Fakultät seiner Vaterstadt, wo er sich im selben Jahr auch [[Habilitation\|habilitierte]]. 1863 zum außerordentlichen Professor nach Halle berufen, kehrte er in gleicher Eigenschaft 1865 nach Berlin zurück, folgte aber 1868 einem Ruf als ordentlicher Professor an die Universität Kiel, die er von 1871 bis 1872 im [[Preußisches Herrenhaus\|preußischen Herrenhaus]] vertrat. Auf der Provinzialsynode der [[Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schleswig-Holstein\|Evangelisch-Lutherischen Kirche der Provinz Schleswig-Holstein]] in Rendsburg (1871) war er als gewähltes Mitglied einer der Führer der kirchlich freisinnigen Partei. 1872 ging er als ordentlicher Professor des Kirchenrechts wieder nach Berlin, wo er seitdem Vorlesungen über Kirchenrecht, preußisches Zivilrecht und Zivilprozess hielt. Er nahm hier an den Konferenzen des [[Preußisches Ministerium der geistlichen-, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten\|preußischen Kultusministeriums]] zur Vorbereitung der Kirchengesetze teil. In demselben Jahr in den deutschen [[Reichstag (Deutsches Kaiserreich)\|Reichstag]] gewählt, hielt er sich zur nationalliberalen Fraktion. Auf einer größeren wissenschaftlichen Reise durch Italien, Spanien, Frankreich, England, Schottland, Irland, Holland und Belgien in den Jahren 1860 und 1861 sammelte er das Material zu seiner kritischen Ausgabe der [[Pseudoisidor\|pseudoisidorischen Dekretalen]] ~~(Leipzig 1863)~~. Sein umfassendstes Werk ist das in sechs Bänden erschienene ''Kirchenrecht der Katholiken und Protestanten in Deutschland''. Auch seine übrigen Schriften widmen sich vorwiegend [[Rechtsgeschichte\|rechtshistorischen]], [[Kirchenrecht\|kirchenrechtlichen]] und [[Staatskirchenrecht\|staatskirchenrechtlichen]] Fragen, insbesondere dem Verhältnis von Kirche und (preußischem) Staat, der [[Zivilehe]] und dem [[Erstes Vatikanisches Konzil\|Ersten Vaticanum]]. Vieler dieser Publikationen spielten im sogenannten [[Kulturkampf]] eine Rolle. ~~Auch seine übrigen Schriften betreffen vorwiegend kirchenrechtliche Fragen, wie:~~ Mit seinem Vater Franz Hinschius, Justizrat und Rechtsanwalt zu Berlin (* 28. März 1810; † 3. Dezember 1877), gab er 1862 bis 1866 die ''Preußische Anwaltszeitung'' und als Fortsetzung 1867 bis 1871 die ''Zeitschrift für Gesetzgebung und Rechtspflege in Preußen'' heraus, welch letztere von [[Jakob Friedrich Behrend]] fortgeführt wurde.▼ Außerdem bearbeitete er in [[Franz von Holtzendorff (Jurist)\|Franz von Holtzendorffs]] ''Encyklopädie der Rechtswissenschaft'' das Kirchenrecht und lieferte auch für dessen ''Rechtslexikon'' viele Artikel.▼ In [[Heinrich Marquardsen]]s ''Handbuch des öffentlichen Rechts der Gegenwart'' schrieb er die Monographie ''Staat und Kirche'' (Freiburg i. Br. 1883).▼ Paul Hinschius starb, weniger als zwei Wochen vor seinem 63. Geburtstag, Mitte Dezember 1898 in Berlin und wurde auf dem [[Alter Zwölf-Apostel-Kirchhof\|Alten Zwölf-Apostel-Kirchhof]] in [[Berlin-Schöneberg\|Schöneberg]] bei Berlin beigesetzt. Das Grab ist nicht erhalten.<ref>Hans-Jürgen Mende: ''Lexikon Berliner Begräbnisstätten''. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1, S. 753.</ref>▼ == Werke (Auswahl) == * ''Das landesherrliche Patronatrecht''. Berlin 1856 * ''Beiträge zur Lehre von der Eidesdelation mit besonderer Rücksicht auf das kanonische Recht''. Berlin 1860 * ''Decretales Pseudo-Isidorianae et Capitula Angilramni''. Leipzig 1863 ([http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10801053-5 mdz-nbn]). * ''Die [[evangelische Landeskirche in Preußen]] und die Einverleibung der neuen Provinzen''. Berlin 1867 * ''Das Kirchenrecht der Katholiken und Protestanten in Deutschland'', 6 Bde., Berlin 1869–97 Bd. 1 (1869) ([https://archive.org/details/daskirchenrecht05hinsgoog/page/n7/mode/1up archive.org]) Bd. 2 (1878) ([https://archive.org/details/daskirchenrecht01unkngoog/page/n8/mode/1up archive.org]) Bd. 3 (1888) ([https://archive.org/details/systemdeskathol01hinsgoog/page/n8/mode/1up archive.org]) Bd. 4 (1888) ([https://archive.org/details/daskirchenrecht02hinsgoog/page/n8/mode/2up archive.org]) Bd. 5 (1893) ([https://archive.org/details/daskirchenrecht00unkngoog/page/n8/mode/1up archive.org]) Bd. 6 (1897) ([https://archive.org/details/pt1systemsdeskat06hins/page/n5/mode/1up archive.org]) * ''Die Stellung der deutschen Staatsregierungen gegenüber den Beschlüssen des vatikanischen Konzils''. Berlin 1871 * ''Die preußischen Kirchengesetze des Jahrs 1873''. Berlin 1873 Zeile 19 ⟶ 37: * ''Die preußischen Kirchengesetze der Jahre 1874 und 1875''. Berlin 1875 * ''Das preußische Kirchengesetz vom 14. Juli 1880''. Berlin 1881 * ''Kirche und Staat''. Freiburg 1883. * ''Westfälischer Frieden'', Lexikoneintrag in: ''Real-Encyklopädie für protestantische Theologie und Kirche'', Band 16, Hinrichs’sche Buchhandlung, Leipzig 1885, S. 829–847 ([https://books.google.de/books?id=vP2RyIQR-38C&pg=PA829 Google Books]). * ''Das preußische Kirchengesetz vom 21. Mai 1886''. Berlin 1886 ▲Mit seinem Vater Franz Hinschius, Justizrat und Rechtsanwalt zu Berlin (* 28. März 1810; † 3. Dezember 1877), gab er 1862 bis 1866 die ''Preußische Anwaltszeitung'' und als Fortsetzung 1867 bis 1871 die ''Zeitschrift für Gesetzgebung und Rechtspflege in Preußen'' heraus, welch letztere von [[Jakob Friedrich Behrend]] fortgeführt wurde. ▲Außerdem bearbeitete er in [[Franz von Holtzendorff (Jurist)\|Franz von Holtzendorffs]] ''Encyklopädie der Rechtswissenschaft'' das Kirchenrecht und lieferte auch für dessen ''Rechtslexikon'' viele Artikel. ▲In [[Heinrich Marquardsen]]s ''Handbuch des öffentlichen Rechts der Gegenwart'' schrieb er die Monographie ''Staat und Kirche'' (Freiburg i. Br. 1883). ▲Paul Hinschius starb, weniger als zwei Wochen vor seinem 63. Geburtstag, Mitte Dezember 1898 in Berlin und wurde auf dem [[Alter Zwölf-Apostel-Kirchhof\|Alten Zwölf-Apostel-Kirchhof]] in [[Berlin-Schöneberg\|Schöneberg]] bei Berlin beigesetzt. Das Grab ist nicht erhalten.<ref>Hans-Jürgen Mende: ''Lexikon Berliner Begräbnisstätten''. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1, S. 753.</ref> == Literatur == * {{BBKL\|archiveurl=https://web.archive.org/web/20070629225921/http://www.bautz.de/bbkl/h/hinschius_p.shtml \|autor=[[Friedrich Wilhelm Bautz]]\|artikel=Hinschius, Paul\|band=2\|spalte=885–886}} * {{NDB\|9\|190\|191\|Hinschius, Paul\|[[Hans Liermann]]\|116898178}} * N.N. {{Meyers Online\|8\|552}} * [[Emil Seckel]]: ''Paul Hinschius †.'' Nachruf in der Deutschen Juristen-Zeitung, Jg. 4 (1899) [http://dlib-zs.mpier.mpg.de/mj/kleioc/0010/exec/bigpage/%222173669_04%2b1899_0030%22 S. 14]▼ * {{Literatur \|Autor=[[Stefan Ruppert]] \|Titel=Hinschius, Paul (1835-1898) \|Sammelwerk=Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte \|Band=2 \|Auflage=2 \|Ort=Berlin \|Datum=2008 \|Seiten=1037 \|Online=https://www.HRGdigital.de/HRG.hinschius_paul_1835_1898 \|Abruf=2022-06-29}} ▲* [[Emil Seckel]]: ''Paul Hinschius †.'' Nachruf in der Deutschen Juristen-Zeitung, Jg. 4 (1899), [http://dlib-zs.mpier.mpg.de/mj/kleioc/0010/exec/bigpage/%222173669_04%2b1899_0030%22 S. 14] * {{ADB\|50\|344\|360\|Hinschius, Paul\|[[Ulrich Stutz]]\|ADB:Hinschius, Paul}} Zeile 42 ⟶ 56: == Einzelnachweise == <references /> ~~{{Meyers}}~~ {{Normdaten\|TYP=p\|GND=116898178\|LCCN=n/88/70510\|VIAF=27147100}} {{SORTIERUNG:Hinschius, Paul}} [[Kategorie:Kirchenrechtler (19. Jahrhundert)]] [[Kategorie:Rechtshistoriker (Kirchenrecht)]] [[Kategorie:Rektor (Humboldt-Universität zu Berlin)]] [[Kategorie:Reichstagsabgeordneter (Deutsches Kaiserreich)]] [[Kategorie:Mitglied des Preußischen Herrenhauses]] [[Kategorie:Hochschullehrer (~~Halle~~Martin-Luther-Universität ~~(Saale)~~Halle-Wittenberg)]] [[Kategorie:Hochschullehrer (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)]] [[Kategorie:Deutscher]] Zeile 62 ⟶ 75: \|NAME=Hinschius, Paul \|ALTERNATIVNAMEN= \|KURZBESCHREIBUNG=deutscher ~~Kirchenrechtslehrer~~Jurist, Rechtshistoriker und Politiker, MdR \|GEBURTSDATUM=25. Dezember 1835 \|GEBURTSORT=[[Berlin]]