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{{Dieser Artikel|behandelt die Weltanschauung. Zum Lied siehe [[Religion (Lied)]].}}
[[Datei:Religious syms.svg|mini|Symbole einiger Religionen: [[Christentum]], [[Judentum]], [[Hinduismus]], [[Islam]], [[Buddhismus]], [[Shintō]], [[Sikhismus]], [[Bahaitum]], [[Jainismus]]]]
 
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Die Lehren einer ''Religion'' sind meist nicht beweisbar im Sinne der [[Wissenschaftstheorie]], sondern beruhen auf dem Glauben an Mitteilungen bestimmter Vermittler ([[Religionsstifter]], [[Prophet]]en, [[Schamane]]n) oder an [[Intuition|intuitive]] und individuelle Erfahrungen. Solche [[Spiritualität|spirituellen]] Mitteilungen oder Erfahrungen werden in vielen Religionen als [[Offenbarung]] bezeichnet. [[Skeptizismus|Skeptiker]] und [[Religionskritik]]er suchen demgegenüber allein nach kontrollierbarem Wissen durch [[Rationalität|rationale]] Erklärungen.
 
Religion kann wie auch andere Weltanschauungen [[Wertvorstellung]]en [[normativ]] beeinflussen, menschliches Verhalten, Handeln, Denken und Fühlen prägen, und in diesem Zusammenhang eine Reihe von ökonomischen, politischen und psychologischen Funktionen erfüllen.<ref name="Harris">Marvin Harris: ''Kulturanthropologie – Ein Lehrbuch.'' Aus dem Amerikanischen von Sylvia M. Schomburg-Scherff. Campus, Frankfurt/New York 1989, ISBN 3-593-33976-5, S. 278–279.</ref> Diese umfassenden Eigenschaften von Religion bergen in sich das Risiko der Bildung [[Ideologie#Ideologie und Religion|religiöser Ideologien]].<ref>Peter Tepe: ''Ideologie.'' De Gruyter, Berlin/Boston 2012, ISBN 978-3-11-019051-9, S. 6, 135–136.</ref>
 
In der Religionswissenschaft geht man mittlerweile nicht mehr davon aus, dass Religion nach dem heutigen Verständnis ein Phänomen sei, dassdas man in allen Kulturen und Zeitaltern antreffen könnte und dementsprechend ein menschliches Grundbedürfnis darstellt. Vielmehr hat sich ein Konsens dahingehend gefunden, dass der Religionsbegriff in seiner heutigen Ausformung ein modernes Konzept ist.<ref>King, Richard: Colonialism, Hinduism and the Discourse of Religion, in: Rethinking Religion in India. The colonial construction of Hinduism, hg. von Esther Bloch et al., Abingdon/New York 2010, S. 95–113, hier S. 97.</ref> Während unterschiedliche Wissenschaftler die Entstehung des Religionsbegriffes in seiner heutigen Bedeutung erst in die Mitte des 19. Jahrhunderts datieren,<ref>Bergunder, M.: Umkämpfte Historisierung Die Zwillingsgeburt von »Religion« und »Esoterik« in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und das Programm einer globalen Religionsgeschichte, in: Wissen um Religion: Erkenntnis – Interesse Epistemologie und Episteme in Religionswissenschaft und Interkultureller Theologie, hg. von Klaus Hock, Leipzig 2020, S. 50.</ref><ref>Die Theologische Realenzyklopädie, Bd. 28 (1997), S. 514.</ref><ref>Brekke, T.: IntroducitonIntroduction. Modernity and Hinduism, in: The Oxford History of Hinduism: Modern Hinduism, Oxford 2019, S. 4.</ref> gehen andere davon aus, dass bereits im 18. oder im 17. Jahrhundert eine Konsolidierung des Begriffes stattfand. In jedem Fall ist es deshalb problematisch, vor dieser Zeit von „Religion“ zu sprechen. Dennoch lassen sich in vormodernen Kulturen fast ausnahmslos Phänomene finden, die mit dem modernen Begriff "Religion"„Religion“ beschrieben werden können.<ref>Josef Franz Thiel: ''Religionsethnologie,'' erschienen in: Horst Balz, James K. Cameron, Stuart G. Hall, Brian L. Hebblethwaite, Wolfgang Janke, Hans-Joachim Klimkeit, Joachim Mehlhausen, Knut Schäferdiek, Henning Schröer, Gottfried Seebaß, Hermann Spieckermann, Günter Stemberger, Konrad Stock (Hrsg.): ''[[Theologische Realenzyklopädie]], Band 28: „Pürstinger – Religionsphilosophie“.'' De Gruyter, Berlin/New York 1997, ISBN 978-3-11-019098-4, S. 560–565.</ref> Weiterhin berufen sich heutige religiöse Weltanschauungen und Sinngebungssysteme oft auf lange [[Tradition]]en.
 
Die weltweit größten Religionen sind, nach der Zahl der Anhänger, [[Christentum]], [[Islam]], [[Hinduismus]], [[Buddhismus]], [[Daoismus]], [[Sikhismus]], [[Jüdische Religion]], [[Bahaitum]] und [[Konfuzianismus]]<ref group="Anm.">Ob es sich beim Konfuzianismus um eine Religion oder eine philosophische Weltanschauung handelt, wird allerdings kontrovers diskutiert.</ref> (siehe auch: [[Liste von Religionen und Weltanschauungen]]). Religionen, deren Verbreitung nicht auf bestimmte Kulturen und Regionen begrenzt ist, werden auch als [[Weltreligion]]en bezeichnet. Die Anzahl und der Formenreichtum der historischen und gegenwärtigen Religionen übersteigt Anzahl und Formenreichtum der Weltreligionen bei weitem. Eine umfassende Systematisierung der Religionen, die die Entwicklungen undsowie Einflüsse verschiedener Religionen aufeinander in ihrer Gesamtheit darstellen sollensoll, wurde in der ReligionswissenschaftenReligionswissenschaft zwar gefordert, konnte aber weder für die Weltreligionen noch für die unüberschaubare Vielzahl anderer Religionen überzeugend vorgelegt werden<ref>Ina Wunn: ''Die Evolution der Religionen.'' Habilitationsschrift, Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften der Universität Hannover, 2004, S. 7, 441.</ref> und wurde in der ReligionswissenschaftenReligionswissenschaft weitgehend aufgegeben.
 
Einige Religionen beruhen auf [[Philosophie|philosophischen]] Systemen im weitesten Sinne oder haben solche [[Kulturelle Rezeption|rezipiert]]. Andere sind stärker politisch, teils sogar [[Theokratie|theokratisch]] orientiert; wieder andere gründen in der Hauptsache auf spirituellen Aspekten. Mehrere Religionen weisen verwandte Elemente auf, wie die Kommunikation mit transzendenten Wesen im Rahmen von [[Heil]]slehren, [[Symbol]]systemen, [[Kult]]en und [[Ritual]]en oder bauen aufeinander auf, wie zum Beispiel Judentum und Christentum. Überschneidungen finden sich in nahezu allen Religionen, und insbesondere bei deren Rezeption und Ausübung durch den einzelnen Menschen. Zahlreiche Religionen sind als [[Institution]]en organisiert; dabei kann in vielen Fällen von einer ''Religionsgemeinschaft'' gesprochen werden.
 
Mit der wissenschaftlichen Erforschung von Religionen und (z.&nbsp;T.) Religiosität befassen sich besonders die [[Religionswissenschaft]], [[Religionsgeschichte]], [[Religionssoziologie]], [[Religionsethnologie]], [[Religionsphänomenologie]], [[Religionspsychologie]], [[Religionsphilosophie]] sowie in vielen Fällen Teilgebiete der jeweiligen [[Theologie]]. Konzepte, Institutionen und Erscheinungsformen von Religion werden durch Formen der Religionskritik punktuell oder grundsätzlich in Frage gestellt.
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Es gibt keine allgemein anerkannte Definition von Religion, sondern nur verschiedene [[Religionsdefinition|Versuche der Definition]]. Grob lassen sich [[substantialistisch]]e und [[Funktionalismus (Sozialwissenschaften)|funktionalistische]] Ansätze unterscheiden. Substantialistische Definitionen versuchen, das Wesen der Religion etwa in ihrem Bezug zum [[Heilig]]en, [[Transzendenz|Transzendenten]] oder [[Das Absolute|Absoluten]] zu bestimmen;<ref>Vgl. Johann Figl: ''Handbuch Religionswissenschaft: Religionen und ihre zentralen Themen.'' Vandenhoeck & Ruprecht, 2003, ISBN 3-7022-2508-0, S. 65.</ref> nach [[Rüdiger Vaas]] und [[Scott Atran]] etwa stellt der Bezug zum Transzendenten den zentralen Unterschied zum Nichtreligiösen dar.<ref>Julia Haslinger: ''Die Evolution der Religionen und der Religiosität,'' siehe [[#Religionsgeschichte|Literatur Religionsgeschichte]], S. 3–4, 8.</ref>
 
Funktionalistische Religionsbegriffe versuchen, Religion anhand ihrer gemeinschaftsstiftenden gesellschaftlichen Rolle zu bestimmen.<ref>Johann Figl: ''Handbuch Religionswissenschaft: Religionen und ihre zentralen Themen.'' Vandenhoeck & Ruprecht, 2003, ISBN 3-7022-2508-0, S. 67.</ref> Vielfach erfolgt die Definition aus Sicht einer bestimmten Religion, zum Beispiel von Seiten des [[Christentum]]s. Eine der berühmtesten und oft zitierten Definitionen von Religion stammt von [[Friedrich Schleiermacher]] und lautet: Religion ist „das Gefühl der schlechthinnigen Abhängigkeit von Gott“.<ref>In: Friedrich SchleichermacherSchleiermacher: ''Der christliche Glaube nach den Grundsätzen der evangelischen Kirche.'' Berlin 1821/22. Neuausg. Berlin 1984, §&nbsp;3/4. Zit. nach: [[Walter Burkert]]: ''Kulte des Altertums. Biologische Grundlagen der Religion.'' 2. Auflage. C.H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-43355-9, S. 102.</ref> Die Definition aus Sicht eines [[Jesuiten]] lautet: „Verehrung geistiger, außer und über der sichtbaren Welt stehender persönlicher Wesen, von denen man sich abhängig glaubt und die man irgendwie günstig zu stimmen sucht“.<ref>[[Viktor Cathrein|Viktor Cathrein SJ]]: ''Moralphilosophie. Eine wissenschaftliche Darlegung der sittlichen, einschließlich der rechtlichen Ordnung.'' (1890) 2 Bände, 5., neu durchgearbeitete Auflage. Herder, Freiburg im Breisgau 1911, Band 2, S. 4–7 (''Begriff und Einteilung der Religion'').</ref>
 
Eine substantialistische Definition etwa nach dem evangelischen Theologen [[Gustav Mensching]] lautet: {{"|Religion ist erlebnishafte Begegnung mit dem Heiligen und antwortendes Handeln des vom Heiligen bestimmten Menschen.}}<ref group="A">Wernhart, S. 28–29.</ref> Nach dem Religionswissenschaftler [[Peter Antes]] werden mit Religion {{"|alle Vorstellungen, Einstellungen und Handlungen gegenüber jener Wirklichkeit [verstanden], die Menschen als [[Macht|Mächte]] oder Macht, als Geister oder auch Dämonen, als Götter oder Gott, als das Heilige oder Absolute oder schließlich auch nur als Transzendenz annehmen und benennen.}}<ref>Peter Antes: ''Religion, religionswissenschaftlich.'' In: ''[[Evangelisches Kirchenlexikon|EKL]].'' Band 3, Sp. 1543, S. 98.</ref>
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|- class="hintergrundfarbe6"
! Religion
! Angehörige Deutschland in Mio. (2014)<ref>[[Religionswissenschaftlicher Medien- und Informationsdienst]] [{{Webarchiv|url=http://www.remid.de/remid_info_zahlen.htm |wayback=20140528204944 |text=REMID] |archiv-bot=2024-04-24 22:58:29 InternetArchiveBot }}, Stand: 15. Dezember 2014 „bei allen Religionen, die nicht als [[Körperschaft des öffentlichen Rechts (Deutschland)|Körperschaft des öffentlichen Rechts]] organisiert sind (wie etwa der Islam), handelt es sich um Schätzungen und Hochrechnungen, da keine amtliche Statistik geführt wird.“</ref>
|-
| Nichtreligiöse || 26 (32 %)
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Die [[Religionswissenschaft]], die eine Vielzahl von Disziplinen wie [[Religionssoziologie]], [[Religionsphilosophie]], [[Philologie|Religionsphilologie]], [[Religionsgeschichte]] u.&nbsp;a. umfasst, untersucht auf [[Empirische Sozialforschung|empirischer]] und theoretischer Grundlage Religionen als [[Gesellschaft (Soziologie)|gesellschaftliche]] Phänomene. Religionswissenschaftliche Theorien müssen unabhängig von Glaubensannahmen nachvollziehbar und [[Falsifizierung|falsifizierbar]] sein. Seit etwa 100 Jahren als eigenständige [[Einzelwissenschaft|Disziplin]] etabliert, geht sie auf Vorläufer sowohl innerhalb [[Europa]]s wie auch darüber hinaus (religionsvergleichende Studien in [[China]] und der [[islam]]ischen Welt) zurück. In Abgrenzung zur [[Theologie]] gehört zur Religionswissenschaft einerseits die Möglichkeit des [[Dialog]]es, aber auch die Option der [[Religionskritik]].
 
Nach [[Clifford Geertz]] (1973) ist Religion ein kulturell-geschaffenes Symbolsystem, das versucht, dauerhafte Stimmungen und Motivationen im Menschen zu schaffen, indem es eine allgemeine Seinsordnung formuliert. Diese geschaffenen Vorstellungen werden mit einer überzeugenden Wirkung („Aura von Faktizität“) umgeben, dass diese Stimmungen und Motivationen real erscheinen. Solche „heiligen“ Symbolsysteme haben die Funktion, das Ethos – das heißt das moralische Selbstbewusstsein einer Kultur – mit dem Bild, das diese Kultur von der Realität hat, mit ihren Ordnungsvorstellungen zu verbinden. Die Vorstellung von der Welt wird zum Abbild der tatsächlichen Gegebenheiten einer [[Lebensform (Philosophie)|Lebensform]]. Die religiösen Symbolsysteme bewirken eine Übereinstimmung zwischen einem bestimmten Lebensstil und einer bestimmten [[Metaphysik]], die einander stützen. Religion stimmt demnach menschliche Handlungen auf eine vorgestellte kosmische Ordnung ab. Die ethischen und [[Ästhetik|ästhetischen]] Präferenzen der Kultur werden dadurch [[Objektivität|objektiviert]] und erscheinen als Notwendigkeit, die von einer bestimmten Struktur der Welt erzeugt wird. Die Glaubensvorstellungen der Religionen bleiben demgemäß nicht auf ihre metaphysischen Zusammenhänge beschränkt, sondern erzeugen Systeme allgemeiner Ideen, mit denen intellektuelle, emotionale oder moralische Erfahrungen sinnvoll ausgedrückt werden können. Da somit eine Übertragbarkeit von Symbolsystem und Kulturprozess vorliegt, bieten Religionen nicht nur Welterklärungsmodelle, sondern gestalten auch soziale und psychologische Prozesse.<ref>{{Literatur |Autor=Pradeep Chakkarath |Titel=Zur kulturpsychologischen Relevanz von Religionen und Weltanschauungen |Hrsg=Gisela Trommsdorff und Hans-Joachim Kornadt |Sammelwerk=Kulturvergleichende Psychologie |Band=1 |Verlag=Hogrefe |Ort=Göttingen |Datum=2007 |ISBN=978-3801715021 |Seiten=615-674615–674}}</ref> Durch die unterschiedlichen Religionen wird eine Vielfalt unterschiedlicher Stimmungen und Motivationen erzeugt, so dass es nicht möglich ist, die Bedeutsamkeit von Religion in ethischer oder funktionaler Hinsicht festzulegen.<ref name="CG">Clifford Geertz: ''Dichte Beschreibung. Beiträge zum Verstehen kultureller Systeme''. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1987 (Nachdruck 2002), ISBN 3-518-28296-4.</ref>
 
Nach Rüdiger Vaas bieten Religionen die „ultimative Bezogenheit“: das Gefühl der Verbundenheit, Abhängigkeit, Verpflichtung sowie den Glauben an Sinngebung und Bestimmung.<ref>s. [[#Religionsgeschichte|Literatur Religionsgeschichte]], S. 3–4.</ref>
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Ein [[Sozialökonomie|wirtschaftlicher]] Faktor, der mit Religion in Zusammenhang steht, ist die [[Kreativität]] einer Region. So wurde für ca. 3.000 US-amerikanischen [[County (Vereinigte Staaten)|Counties]] der Anteil der Personen, die der [[Kreative Klasse|kreativen Klasse]] angehören, mit der Präsenz von Religionen im betreffenden County verglichen. Es zeigte sich, dass ein moderat negativer [[Zusammenhangsmaß|Zusammenhang]] zwischen Religion und kreativer Klasse besteht: Je religiöser ein County, desto geringer der Anteil der kreativen Klasse. Der negative Zusammenhang blieb auch bestehen, wenn man andere Faktoren wie Bildung, Einkommen, politische Orientierung, Grad der [[Urbanisierung|Verstädterung]] und vorherrschende Industrie berücksichtigte. Der Autor interpretiert dieses Ergebnis dahingehend, dass Religiosität hinderlich für ein [[Kreativität#Kreatives Milieu|kreatives Milieu]] ist.<ref>{{Literatur |Autor=Adam Okulicz-Kozaryn |Titel=The More Religiosity, the Less Creativity Across US Counties |DOI=10.7282/t3j67jw2 |Online=https://rucore.libraries.rutgers.edu/rutgers-lib/48286/ |Abruf=2018-04-03}}</ref>
 
Das Institut für Trend- und Wirtschaftsforschung (ITZ) behauptet: „Religion wirft ihre archaische Verwurzelung in der Kirche und im Glauben ab und wird als spiritueller Erlebnismarkt wiedergeboren. Religion im postmodernen Gewand des irgendwie Spirituellen wird deshalb tendenziell zu einer Frage der persönlichen Lebensstilentscheidungen. Religion wird individualisiert, personalisiert und nach innen gekehrt: My personal Jesus, mein Gott für bestimmte Lebenslagen. Durch diesen sozialgeschichtlich dramatischen Wandel wird Spiritualität zu einem Wachstumsmarkt, auf dem sich nicht mehr nur Amtskirche und Prediger tummeln, sondern die gesamte medialisierte Erlebnisgesellschaft des 21. Jahrhunderts.“<ref>Institut für Trend- und Wirtschaftsforschung: [{{Webarchiv|url=http://www.zukunftpassiert.de/personal-jesus-von-der-amtskirche-zur-spirituellen-erlebnisgesellschaft/ |wayback=20171115015156 |text=''Personal Jesus: Von der Amtskirche zur spirituellen Erlebnisgesellschaft.''] |archiv-bot=2024-04-24 22:58:29 InternetArchiveBot }} In: ''zukunftpassiert.de,'' 1. November 2012.</ref>
 
== Literatur ==