Rolf Andresen

deutscher Volleyballfunktionär
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Rolf Andresen (* 31. Juli 1925 in Brebelholz; † 23. Oktober 2008) war ein deutscher Sportfunktionör. Er war Präsident und Ehrenmitglied des Deutschen Volleyball-Verbandes sowie Präsident und Ehrenpräsident des Europäischen Volleyball-Verbandes.

Leben

Andresen besuchte von 1932 bis 1936 die Volksschule in Flensburg.[1] Von 1936 bis 1943 absolvierte er die Oberschule in Plön. Die folgende zwei Jahre musste er noch als Soldat im Kriegsdienst und anschließender britischer Gefangenschaft verbringen. 1946 begann er ein Studium an der Universität Frankfurt in den Fächern Germanistik, Pädagogik und Sportwissenschaft. Das Examen zum Sportlehrer bestand er im Jahr 1950.

An der TH Darmstadt war er von 1950 bis 1958 als Hochschulsportlehrer tätig. An der Universität Mainz errang er im Jahre 1958 die Promotion zum Dr. phil. mit dem Thema Gedanken über den Leib und seine Bewertung für eine ganzheitliche Erziehung in Ernst Moritz Arndts „Fragmenten über Menschenbildung 1805“. Danach ging er 1959 an das Institut für Leibesübungen an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster, wo er auch zum Akademischen Rat ernannt wurde.[2] Im Jahre 1961 bestand er das Staatsexamen für Realschullehrer an der Pädagogischen Hochschule Ruhr.

Von 1965 bis 1971 war Andresen Volleyball-Trainer der Herrenmannschaft des USC Münster, mit der er sieben Mal in Folge den Meistertitel gewann. Von 1966 bis 1973 betätigte er sich zudem als Sportwart beim Deutschen Volleyball-Verband (DVV).[3] Im Jahre 1971 wurde er zum Akademischen Oberrat ernannt. In den Jahren von 1971 bis 1973 wurde er beurlaubt, um beim Deutschen Sportbund im Bundesausschuss zur Förderung des Leistungssports bei Helmut Meyer als Abteilungsleiter für die Bundestrainer zu wirken.[4] Bis 1976 war er Vorsitzender der Trainerakademie Köln.[5]

1972 war er Delegationschef der DVV-Nationalmannschaften bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München. Ab diesem Jahr war er in verschiedenen Positionen im Volleyball-Weltverband FIVB tätig. Im Jahre 1973 nahm er den Ruf nach Berlin an die damalige Pädagogische Hochschule (bei Institutsdirektor Horst Käsler) an, um am Seminar für Leibeserziehung als ordentlicher Professor zu wirken. Ab dem gleichen Jahr war er auch als Gutachter bei der Stiftung Deutsche Sporthilfe tätig.

Von 1975 bis 1988 nahm er die (ehrenamtliche) Position eines Vorsitzenden der Wissenschaftlichen Kommission im Bundesausschuss Leistungssport ein. Er war hauptberuflicher Gründungsdirektor der 1980 gegründeten Führungs-Akademie des Deutschen Sportbundes in Berlin.[6] Im Jahr 1982 folgte er den Ruf an die Universität Bayreuth an den Lehrstuhl für Sportwissenschaft.[7] In Bayreuth gründete er 1982 das Bayreuther Internationale Sportseminar. Ab 1987 wurde er zum Vizepräsidenten des Europäischen Volleyballverbandes ernannt.

Von 1989 bis 1993 war Andresen leitender Direktor des Bundesausschuss Leistungssport.[8] Das Bundesverdienstkreuz wurde ihm 1990 verliehen. Zwischen 1991 und 1995 war er Präsident des DVV, danach bis 2001 Präsident des CEV, zu dessen Ehrenpräsident er später ernannt wurde.

Rolf Andresen war der Schwager des Bayrischen Ministerpräsidenten Max Streibl.[9]

Rolf Andresen verstarb am 22. Oktober 2008 und wurde am 28. Oktober in Wildsteig beigesetzt.

Einzelnachweise

  1. Christian Kröger (Hrsg.), Zeitzeichen des Sports, Schorndorf, 1993
  2. Christian Kröger, ebenda,
  3. Christian Kröger, ebenda
  4. Arnd Krüger: Sport und Poltik. Von Turnvater Jahn zum Staatsamateur. Hannover: Fackelträger 1975
  5. Zeitschrift DTS, 1976/11 S.6
  6. Interview mit Rolf Andresen auf fuehrungsakademie.de
  7. Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1992, Berlin 1992, S. 49
  8. Geschichte des DSB
  9. www.spiegel.de/spiegel/print/d-13502341.html‎