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Die Geripperinge standen meist senkrecht und waren durch Längsträger verbunden. Zusätzlich wurde die Konstruktion mit [[Stahlseil]]en verspannt, was zur Formstabilität bei ausreichender [[Elastizität (Physik)|Elastizität]] beitrug. Die Motoren und Führergondeln ließen sich einfach am Gerippe aufhängen. Nutzlast, Ballast (meist Wasser) und Betriebsstoffe (Kraftstoff und Schmieröl) konnten schwerpunktsoptimal verteilt gelagert und teilweise zur [[Trimmung]] verwendet werden. Die Stabilisierungsflossen am Heck waren in die Gerippestruktur integriert. Das Innere des Rumpfes bot relativ geschützt viel Platz für die Besatzung, Passagiere und die Nutzlast. Ein Vorteil der festen Struktur ist der Erhalt der Luftschiffform und damit auch der aerodynamischen Steuerbarkeit bei Gasverlust.
 
Beim Starrluftschiff sichert das Gerippe die Form, die Außenhaut, die Wetterfestigkeit und die Gaszellen die Gasdichtigkeit. Beim Prallluftschiff werden diese drei Aufgaben von der prallen Außenhaut übernommen. Starrluftschiffe sind durch die zusätzlichen Konstruktionselemente erst ab einer gewissen Größe, die die von Prallluftschiffen deutlich überschreitet, sinnvoll konstruierbar.
 
Im Inneren von Starrluftschiffen wird der Auftrieb durch das [[Traggas]] in Gaszellen erzeugt, die im Gegensatz zu [[Prallluftschiff]]en oder [[Halbstarres Luftschiff|halbstarren Luftschiffen]] keinen Beitrag zur Form des Schiffes zu liefern brauchen.
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=== Großbritannien ===
[[Datei:R100.jpg|mini|R100]]
Die Starrluftschiffahrt anderer Nationen wird angesichts der herausragenden Rolle Deutschlands auf diesem Gebiet nur wenig beachtet. Eine Ausnahme bildete zeitweise die Luftschifffahrt [[Vereinigtes Königreich|Großbritanniens]], wo rund 30 Starrluftschiffe gebaut und betrieben wurden. Darunter auch [[R34]], das 1919 als erstes Luftschiff den [[Atlantischer Ozean|Atlantik]] überquerte und die beiden großen Luftschiffe [[R100]]<ref>http{{Internetquelle |url=https://www.airshipsonline.com/airships/r100/index.html abgerufen|titel=R.100 am 29Registration: G-FAAV |werk=airshipsonline.com Dezember|hrsg=Airship 2016Heritage Trust |sprache=en |abruf=2024-05-25}}</ref> und [[R101]]<ref>[{{Webarchiv |url=http://www.century-of-flight.net/Aviation%20history/coming%20of%20age/R101%20disaster.htm www|wayback=20111104041309 |text=''Airships – The R101 disaster.''}} In: century-of-flight.net] (englisch)</ref>, die in ihrer Auslegung bereits viele Merkmale des Passagierkomforts des deutschen Zeppelins Hindenburg vorwegnahmen. Nach dem tragischen Absturz des Luftschiffs R101 im Jahre 1930 wurde die britische Starrluftschifffahrt jedoch aufgegeben.
 
''Siehe auch:'' [[Liste britischer Starrluftschiffe]]
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Auch die [[USA]] betrieben einige Starrluftschiffe, die allerdings zum Teil von der Zeppelin-Gesellschaft mitentwickelt wurden oder auf Kriegszeppelinen basierten. Insgesamt wurden von den USA bzw. in ihrem Auftrag fünf Starrluftschiffe gebaut. Sie wurden alle von der US-Marine bestellt und waren die einzigen Starrluftschiffe, die [[Helium]] als [[Traggas]] verwendeten.
* ZR-1 „[[USS Shenandoah]]“ war das erste Starrluftschiff überhaupt, das mit Helium gefüllt wurde.<ref>US-Marine: Kite Balloons to Airships...the Navy's Lighter-than-Air Experience; (Ausgabe zu 75 Jahren US-Marineluftschiffahrt); Published by the Deputy Chief of Naval Operations (Air Warfare) and the Commander, Naval Air Systems Command, Washington, D.C., Edited by Roy A. Grossnick, Designed by Charles Cooney, U.S. Government Printing Office: 1983-187-029; Seite 22 ([https://www.history.navy.mil/research/histories/naval-aviation-history/navys-lighter-than-air-experience-monograph.html ''online beim Naval Historical Center''] oder als {{Webarchiv | url=http://www.history.navy.mil/branches/lta-m.html | wayback=20140404205441 | text=PDF-Download |()=[]}})</ref> Seine Jungfernfahrt fand am 4. September 1923 statt.
* ZR-2 wurde in England unter der Bezeichnung [[R38 (Luftschiff)|R38]] gebaut, zerbrach jedoch noch mit [[Wasserstoff]] gefüllt, bereits vor seiner Überführung in die USA in der Luft.
* ZR-3 „USS Los Angeles“ war der Zeppelin mit der Baunummer [[LZ 126]]. Dieses Luftschiff wurde als einziges der US-Starrluftschiffe nicht bei einem Unfall zerstört.
* ZRS-4 „[[USS Akron]]“ und [[USS Macon (ZRS-5)|ZRS-5 „USS Macon“]] konnten [[Militärische Aufklärung|Aufklärungsflugzeuge]] während der Fahrt aussetzen und wieder einholen. Sie dienten als [[Fliegender Flugzeugträger|fliegende Flugzeugträger]]. Die „USS Akron“ führte am 3. November 1931 eine zehnstündige Fahrt mit 207 Personen an Bord durch. Dies stellt bis heute eineinen Superlativ dar, ebenso wie das Ende der „USS Akron“: mit 74 Toten ist es bis in die Gegenwart das schwerste Luftschiffunglück.
 
Das in den Jahren von 1929 bis 1941 betriebene Ganzmetallluftschiff [[ZMC-2]] besaß einen gerüstverstärkten aus Aluminiumblech geformten Luftschiffkörper. Es wurde jedoch von der US-Marine als Prallluftschiff klassifiziert, da es einen geringen Überdruck im Inneren zur Erhaltung der Form benötigte.
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{{Siehe auch|Liste der Militärluftschiffe der Vereinigten Staaten}}
 
== Aktuelle Starrluftschiff-Projekte seit den 1990er Jahren ==
Gegenwärtig gibt es keine Starrluftschiffe.
 
In den 1990er Jahren wurden einige Luftschiffprojekte mit unterschiedlichen starren oder halbstarren Konstruktionen vorgestellt, aber bislang nicht realisiert. Dazu gehören beispielsweise:
* das „AVEA“-Projekt der [[École polytechnique fédérale de Lausanne|ETH Lausanne]], das in Konkurrenz zum Cargolifter stand,
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* das „Sky Station“ Projekt des früheren [[Außenministerium (Vereinigte Staaten)|US-Außenministers]] [[Alexander Haig|Alexander M. Haig Jr.]], bei dem Luftschiffe als unbemannte Telekommunikationsplattformen in der Stratosphäre eingesetzt werden und damit [[Kommunikationssatellit]]en Konkurrenz machen sollten.
*2005 wurde mit dem unbemannten [[Sanswire Stratellite]] an einem Prototyp für ein unbemanntes [[Höhenplattform|hochfliegendes]] Solar-Starrluftschiff, das für Telekommunikationsaufgaben eingesetzt werden soll, gearbeitet und ein schwebefähiges [[Mock-up]] gefertigt. Das Projekt wurde jedoch nicht verwirklicht.
Gegenwärtig (2023) gibt es keinenur ein Starrluftschiffe.Starrluftschiff:
*Im Oktober 2023 wurde eine Startlizenz zu Erprobungsflügen<ref>{{Internetquelle |autor=Patrick Klapetz |url=https://www.golem.de/news/pathfinder-1-riesen-luftschiff-von-sergey-brin-darf-fliegen-2310-178830.html |titel=Pathfinder 1 – Riesiges Luftschiff von Sergey Brin darf starten |werk=[[Golem.de]] |hrsg=Golem Media GmbH |datum=2023-10-26 |abruf=2023-10-26}}</ref> für den ''Pathfinder 1''<ref>[https://www.ltaresearch.com/technology ''Pathfinder 1''] In: ltaresearch.com, LTA Research & Exploration llc (englisch)</ref> von Lighter Than Air (LTA) Research<ref>{{Internetquelle |url=https://ltaresearch.com/ |titel=Lighter than Air (LTA) Research – The Future of Airships |werk=ltaresearch.com |hrsg=LTA Research & Exploration llc |sprache=en |abruf=2024-05-25}}</ref> von Google-Mitbegründer [[Sergey Brin]] erteilt. Das Schiff ist 124 Meter lang und soll in 12 Monaten 25 Testflüge um den [[Moffett Federal Airfield|Flughafen Moffett Field]], [[Kalifornien]] durchführen.
 
Bei den übrigen Luftschiffen, die heute existieren, handelt es sich entweder um halbstarre Luftschiffe (zum Beispiel [[Zeppelin NT]]) oder um tragwerklose [[Prallluftschiff]]e, sogenannte Blimps. Bei dem 2003 eingestellten Projekt [[CL160|Cargolifter]] handelte es sich um ein geplantes [[Halbstarres Luftschiff|halbstarres bzw. Kielluftschiff]].
 
== Literatur ==
* Peter Kleinheins: ''Die großen Zeppeline. Die Geschichte des Luftschiffbaus.'' 3. Auflage. Springer, Berlin, Heidelberg, New York 2005, ISBN 3-540-21170-5.
* Price Bradshaw: ''The role of technology in the failure of the rigid airship as an invention.'' Dissertation. [[University of Florida]], 1975, {{OCLC|37414918}}. [http://archive.org/details/roleoftechnology00brad (online auf: ''archive.org'')] (englisch)
 
== Einzelnachweise ==