„Stathis Giallelis“ – Versionsunterschied

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Anfang der 1960er Jahre wurde Giallelis durch [[Elia Kazan]] für den Film entdeckt. Der zweifach [[Oscar]]-prämierte Regisseur arbeitete zu dieser Zeit an der filmischen Umsetzung seines Drehbuchs ''America, America''. Als die Finanzierung auslief, musste Kazan das Projekt beiseite legen. Erst die Überarbeitung des Skripts zu einem Roman und dessen Veröffentlichung im Jahr 1962 stieß auf Interesse und sorgte dafür, dass er den Film realisieren konnte.<ref>vgl. ''Kazan, Elia''. In: ''The Scribner Encyclopedia of American Lives''. Ed. Arnold Markoe, Karen Markoe, and Kenneth T. Jackson. Vol. 7: 2003-2005. Detroit: Charles Scribner's Sons, 2007 (aufgerufen via ''Biography Resource Center''. Farmington Hills, Mich.: Gale, 2009)</ref> Das Buch berichtet von der leidvollen Odyssee eines jungen Griechen aus [[Anatolien]], der um die Jahrhundertwende vor der Armut seiner dörflichen Heimat und den Repressionen ins gelobte Traumland Amerika flüchtet.<ref name="film-dienst">vgl. ''Die Unbezwingbaren''. In: [[film-dienst]] 45/1964 (aufgerufen am 27. Juni via [[Munzinger-Archiv]])</ref> Dem Roman zugrunde lagen Erzählungen und Schilderungen von Kazans Onkel, der ebenfalls Anfang des 20. Jahrhunderts von Griechenland in die Vereinigten Staaten ausgewandert war.<ref>vgl. ''Die Unbezwingbaren''. In: ''Das große TV-Spielfilm-Filmlexikon'' (CD-ROM). Directmedia Publ., 2006. – ISBN 978-3-89853-036-1</ref>
 
Nachdem Kazan bei seinem letzten Spielfilm ''[[Fieber im Blut]]'' (1961) mit Erfolg dem unbekannten [[Warren Beatty]] die Hauptrolle anvertraut hatte, veranstaltete er für den Part des Stavros Vorsprechen in [[New York City|New York]], [[Hollywood]], [[Frankreich]] und [[England]]. ''„Ich suchte überall … aber jeder, den ich sah, wirkte zu sehr nach Schauspieler“'', so Kazan Jahre später in einem Interview.<ref name="Schickel"/><ref name="Young"/> Sie waren dem Regisseur zu gutaussehend und zu professionell. In [[Athen]] wurde Kazan schließlich auf Stathis Giallelis aufmerksam, der in einem Büro eines Produzenten die Böden fegte.<ref name="Schickel"/> Er verwickelte den jungen Mann, der weder über eine Schauspielausbildung noch Englischkenntnisse verfügte,<ref name="Schickel"/> in ein Gespräch und erfuhr so über den Hintergrund von Giallelis, unter anderem auch von der intensiven Betreuung, die er seinem todkranken Vater hatte zuteil werdenzuteilwerden lassen.
 
Die Episode aus Giallelis’ Vergangenheit hatte laut Kazan einen ''„Fleck“'' auf dem Jungen hinterlassen: ''„Ich denke, diese Geschichte nahm mich für ihn ein. Ich wusste, er hatte Not erlebt und ich verstand es gut“'', so Kazan.<ref name="Young"/> Der Regisseur pries seine Entdeckung als ''„the real thing“''. Mit den gleichen Worten hatte der Regisseur auch den jung verstorbenen [[James Dean]] betitelt, dem er in ''[[Jenseits von Eden (Film)|Jenseits von Eden]]'' zu Popularität verholfen hatte, auch wenn Kazan später in seiner Autobiografie seine Aussage relativieren und Giallelis im Vergleich zu Dean als ''„a good boy“'' betiteln sollte.<ref name="Schickel"/> Kazan lernte Giallelis daraufhin als jungen ''„Hahn“'' kennen, der in der Gunst seiner Mutter und seiner Schwestern stand, von denen er in jedweder Art und Weise umsorgt wurde. Seine dadurch geförderte Trägheit sollte ihm vor allem bei den Versuchen, Englisch zu lernen, im Wege stehen.<ref name="Schickel"/>