„Sinus und Kosinus“ – Versionsunterschied

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:<math>
\sin^{(4n+k)}( 0) = \sin\left(\frac{k\,\pi}2\right) = \left\{\begin{matrix}
0 & \text{wenn } k=0 \\
1 & \text{wenn } k=1 \\
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</math>
:<math>
\cos^{(4n+k)}( 0) = \cos\left(\frac{k\,\pi}2\right) = \left\{\begin{matrix}
1 & \text{wenn } k=0 \\
0 & \text{wenn } k=1 \\
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Die sich daraus ergebenden [[Taylorreihe]]n stellen die Funktionen <math>\sin</math> und <math>\cos</math> dar, das heißt:
 
:<math>\sin( x) = \sum_{n=0}^\infty (-1)^n\frac{x^{2n+1}}{(2n+1)!} = \frac{x}{1!} -\frac{x^3}{3!}+\frac{x^5}{5!}\mp\dotsb</math>
:<math>\cos( x) = \sum_{n=0}^\infty (-1)^n\frac{x^{2n}} {(2n)!} = \frac{x^0}{0!}-\frac{x^2}{2!}+\frac{x^4}{4!}\mp\dotsb</math>
 
=== Reihenentwicklung in der Analysis ===
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=== Produktentwicklung ===
Die Kreisfunktionen '''Sinus''' und '''Cosinus''' haben folgende zwei Produktentwicklungen:
:<math>\sin{x} = \prod_{k=-\infty}^\infty \frac{x+k\pi}{\frac\pi2+k\pi} = x \prod_{k=1}^\infty \left( 1 - \frac{x^2}{k^2\pi^2} \right) </math>
 
:<math>\cos{x} = \prod_{k=-\infty}^\infty \frac{x+k\pi+\frac\pi2}{\frac\pi2+k\pi} = \prod_{k=1}^\infty \left( 1 - \frac{4x^2}{(2k-1)^2\pi^2} \right) </math>
Die genannte Produktentwicklung für den Sinus zog der schweizerische Mathematiker [[Leonhard Euler]] für den Beweis vom [[Basler Problem]] heran.
 
Der ebenso nach diesem Mathematiker benannte Eulersche Ergänzungssatz für die [[Fakultät (Mathematik)|Fakultätsfunktion 𝚷(n)]] liefert in Kombination mit der Eulerschen Produktdefinition der Fakultätsfunktion direkt die gezeigte Produktformel für die trigonometrische Sinusfunktion:
== Wertebereich und spezielle Funktionswerte ==
 
: <math>\sin(x) = \frac{x}{\Pi(x \div \pi) \,\Pi(- x \div \pi)}</math>
: <math>w! = \Pi(w) = \Gamma(w + 1) = \prod_{n = 1}^{\infty} \bigl(1 + \frac{1}{n}\bigr)^{w} \bigl(1 + \frac{w}{n}\bigr)^{-1}</math>
 
Mit dem Buchstaben des kleinen <math>\pi</math> ist hier in der Tat die [[Kreiszahl]] gemeint.
 
Jedoch steht das große <math>\Pi</math> in der genannten Formel für die Gaußsche Pifunktion also für die kontinuisierte Form der Fakultätsfunktion.
 
== Regeln über den Wertebereich ==
=== Zusammenhang zwischen Sinus und Kosinus ===
:<math>\sin\alpha = -\cos\left(\alpha + 90^\circ \right) = \cos\left(\alpha-90^\circ\right)</math> ([[Gradmaß]])
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In den Bildern auf der rechten Seite gibt die Farbe den Winkel des Arguments an, die Farbintensität den Betrag, wobei volle Intensität für kleine Werte steht und bei großen Beträgen ein Übergang zu weiß stattfindet. Die genaue Zuordnung ergibt sich aus nebenstehendem Bild, das jeder komplexen Zahl eine Farbe und eine Intensität zuordnet. An den Bildern zu Sinus und Kosinus ist erkennbar, dass auch im Komplexen Periodizität in <math>x</math>-Richtung vorliegt (nicht aber in <math>y</math>-Richtung) und dass Sinus und Kosinus durch eine Verschiebung um <math>\pi/2</math> auseinander hervorgehen.
 
=== WichtigeSpezielle Funktionswerte ===
 
=== Wertebereich und spezielleWichtigste Funktionswerte ===
Da Sinus und Kosinus [[periodische Funktion]]en mit der Periode <math>2 \pi</math> (entspricht im Gradmaß <math>360^\circ</math>) sind, reicht es, die Funktionswerte der beiden trigonometrischen Funktionen für den Bereich <math>[0,2\pi]</math> (entspricht dem Bereich <math>0^\circ</math> bis <math>360^\circ</math>) zu kennen. Funktionswerte außerhalb dieses Bereichs können also aufgrund der Periodizität durch den Zusammenhang
:<math>\sin x = \sin(x + 2k \pi)\quad \text{und}\quad \cos x = \cos(x + 2k \pi)</math>
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|}
 
=== Beweisskizzen: der Werte ===
In folgender Liste werden die Beweise für die einzelnen Werte skizziert dargestellt:
* <math>\cos 45^\circ=\sin 45^\circ=\tfrac12\sqrt2</math>, weil das [[Rechtwinkliges Dreieck|rechtwinklige Dreieck]] im [[Einheitskreis]] (mit der [[Hypotenuse]] 1) dann [[Gleichschenkliges Dreieck|gleichschenklig]] ist, und nach [[Satz des Pythagoras|Pythagoras]] gilt <math>x^2+x^2=1^2 \Rightarrow x=\tfrac12\sqrt2</math>.
* <math>\cos 60^\circ=\sin 30^\circ=\tfrac12</math>, weil das rechtwinklige Dreieck im Einheitskreis (mit der Hypotenuse 1) gespiegelt an der <math>x</math>-Achse dann gleichseitig ist (mit Seitenlänge 1) und somit die [[Gegenkathete]] (Sinus) die halbe Seitenlänge beträgt.
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* <math>\cos 36^\circ=\sin 54^\circ=\tfrac14(1+\sqrt5)</math>, weil im [[Regelmäßiges Fünfeck|regelmäßigen Fünfeck]] der [[Goldener Schnitt|Goldene Schnitt]] auftritt, wobei der halbierte [[Innenwinkel]] gleich 54° ist.
* <math>\cos 75^\circ=\sin 15^\circ</math> und <math>\cos 15^\circ=\sin 75^\circ</math> lassen sich mit Hilfe der [[Halbwinkelformeln]] für Sinus und Kosinus herleiten.
Die Fünftel der Werte können unter anderem so ermittelt werden:
 
{| class = "wikitable"
=== Weitere mit Quadratwurzeln angebbare Funktionswerte ===
|Zusammenhang zwischen Sinus und Cosinus:
Über die [[Einheitswurzel#Die fünften Einheitswurzeln|Berechnung der fünften Einheitswurzeln]] mittels einer quadratischen Gleichung ergibt sich:
 
:<math>\sin 18^\circbigl(\frac{\pi}{5}\bigr) = \cos 72^\circ = bigl(\frac{3\sqrt{5}-1pi}{410}\bigr)</math>
 
Verdopplungstheorem des Sinus:
Mit Hilfe der [[#Additionstheoreme|Additionstheoreme]] lassen sich viele weitere solche Ausdrücke berechnen wie beispielsweise die [[Fünfeck#Seitenlänge und Umkreisradius|Seitenlänge eines regulären Fünfecks]] über
 
:<math>\cos 54^\circ = sin\sinbigl(2\cdot18^frac{\pi}{5}\circbigr) = 2 \sin\bigl(\frac{1\pi}{210}\sqrt{bigr) \cos\bigl(\frac{5-\sqrt{5}pi}{2}10}\bigr)</math>
 
Verdreifachungstheorem des Cosinus:
und <math>\sin 15^\circ</math> aus
 
:<math>\cos\bigl(\frac{3\sqrt{3}pi}{210}\bigr) = \cos 30^\circ=bigl(\cos^2 15^frac{\circ-pi}{10}\sin^2bigr) 15^\circbigl[1 =- 1-24\sin\bigl(\frac{\pi}{10}\bigr)^2 15^\circbigr]</math>.
 
Durch Kombination der drei nun genannten Formeln entsteht diese Gleichung:
 
:<math>2 \sin\bigl(\frac{\pi}{10}\bigr) \cos\bigl(\frac{\pi}{10}\bigr) = \cos\bigl(\frac{\pi}{10}\bigr) \bigl[1 - 4\sin\bigl(\frac{\pi}{10}\bigr)^2 \bigr]</math>
 
:<math>2 \sin\bigl(\frac{\pi}{10}\bigr) = 1 - 4\sin\bigl(\frac{\pi}{10}\bigr)^2</math>
 
:<math>16\sin\bigl(\frac{\pi}{10}\bigr)^2 + 8 \sin\bigl(\frac{\pi}{10}\bigr) = 4</math>
 
:<math>16\sin\bigl(\frac{\pi}{10}\bigr)^2 + 8 \sin\bigl(\frac{\pi}{10}\bigr) + 1 =5</math>
 
:<math>\bigl[4 \sin\bigl(\frac{\pi}{10}\bigr) + 1\bigr]^2 = 5</math>
 
:<math>4 \sin\bigl(\frac{\pi}{10}\bigr) +1 =\sqrt{5}</math>
 
:<math>\sin\bigl(\frac{\pi}{10}\bigr) = \frac{1}{4}(\sqrt{5} - 1)</math>
|}
 
=== Weitere mit Quadratwurzeln angebbare Funktionswerte ===
 
Der Mathematiker [[Carl Friedrich Gauß]] entdeckte die Tatsache, dass die Sinus- und Cosinuswerte von den [[Siebzehneck|Siebzehnteln]] des Vollwinkels auf rein quadratisch radikale Weise dargestellt werden kann. Damit bewies er, dass das reguläre Siebzehneck mit Zirkel und Lineal alleine konstruiert werden kann. Besonders effizient können die Cosinuswerte des Musters <math>2\pi z \div 17</math> mittels Lösen quadratischer Gleichungen ermittelt werden.
 
Tabellarisch lassen sich so nach Wickner insgesamt folgende Identitäten zusammenfassen:
 
{| class="wikitable"
! Summe
! Produkt
! Radikalische Identität
!Tangentielle Identität
|-
| style="background-color: LimeGreen;" | <math>2\cos\left(\frac{6\pi}{17}\right) + 2\cos\left(\frac{10\pi}{17}\right) =</math>
| style="background-color: Magenta;" | <math>4\cos\left(\frac{2\pi}{17}\right) \cos\left(\frac{8\pi}{17}\right)=</math>
| <math>\frac{1}{4}\left(- 1 - \sqrt{17} + \sqrt{2\left(17 + \sqrt{17}\right)}\right)=</math>
|<math>\tan\left[\frac{1}{4} \arctan(4)\right]</math>
|-
| style="background-color: CornflowerBlue;" | <math>2\cos\left(\frac{12\pi}{17}\right) + 2\cos\left(\frac{14\pi}{17}\right) =</math>
| style="background-color: Yellow;" | <math>4\cos\left(\frac{4\pi}{17}\right) \cos\left(\frac{16\pi}{17}\right) =</math>
| <math>\frac{1}{4}\left(- 1 - \sqrt{17} + \sqrt{2\left(17 + \sqrt{17}\right)}\right) =</math>
|<math>- \cot\left[\frac{1}{4} \arctan(4)\right]</math>
|-
| style="background-color: Yellow;" | <math>2\cos\left(\frac{4\pi}{17}\right) + 2\cos\left(\frac{16\pi}{17}\right) =</math>
| style="background-color: LimeGreen;" | <math>4\cos\left(\frac{6\pi}{17}\right) \cos\left(\frac{10\pi}{17}\right) =</math>
| <math>\frac{1}{4}\left(- 1 - \sqrt{17} + \sqrt{2\left(17 + \sqrt{17}\right)}\right) =</math>
|<math>- \tan\left[\frac{\pi}{4} - \frac{1}{4} \arctan(4)\right]</math>
|-
| style="background-color: Magenta;" | <math>2\cos\left(\frac{2\pi}{17}\right) + 2\cos\left(\frac{8\pi}{17}\right) =</math>
| style="background-color: CornflowerBlue;" | <math>4\cos\left(\frac{12\pi}{17}\right) \cos\left(\frac{14\pi}{17}\right) =</math>
| <math>\frac{1}{4}\left(- 1 - \sqrt{17} + \sqrt{2\left(17 + \sqrt{17}\right)}\right) =</math>
|<math>\cot\left[\frac{\pi}{4} - \frac{1}{4} \arctan(4)\right]</math>
|}
 
Beispielsweise<ref>{{Internetquelle |autor=Eric W. Weisstein |url=https://mathworld.wolfram.com/ |titel=Trigonometry Angles--Pi/17 |sprache=en |abruf=2023-02-04}}</ref> ergeben sich folgende Formeln:
Aus <math>\sin 18^\circ</math> und <math>\sin 15^\circ</math> lassen sich dann z.&nbsp;B. <math>\sin 3^\circ</math> und rekursiv weiter auch alle <math>\sin(k \cdot 3^\circ)</math>, <math>k\in\Z</math> ermitteln.
:<math>{\color{magenta} \cos \left(\frac{2\pi}{17}\right)} = \frac{1}{4}\cot\left[\frac{\pi}{4} - \frac{1}{4} \arctan(4)\right] + \frac{1}{4}\sqrt{\cot\left[\frac{\pi}{4} - \frac{1}{4}\arctan(4)\right]^2-4\tan\left[\frac{1}{4}\arctan(4)\right]}</math>
 
:<math>{\color{magenta} \cos \left(\frac{8\pi}{17}\right)} = \sin \left(\frac{\pi}{34}\right) = \frac{1}{4}\cot\left[\frac{\pi}{4} - \frac{1}{4} \arctan(4)\right] - \frac{1}{4}\sqrt{\cot\left[\frac{\pi}{4} - \frac{1}{4}\arctan(4)\right]^2-4\tan\left[\frac{1}{4}\arctan(4)\right]}</math>
Generell gilt, dass <math>\sin\alpha</math> und <math>\cos\alpha</math> genau dann explizit mit den vier [[Grundrechenart]]en und [[Quadratwurzel]]n darstellbar sind, wenn der Winkel <math>\alpha</math> mit [[Euklidische Werkzeuge|Zirkel und Lineal]] konstruierbar ist, insbesondere also, wenn <math>\alpha</math> von der Gestalt
 
Diese Formeln gehen aus dem Werk ''Solution to Problem 1562: A Tangent and Cosine Identity'' des Mathematikers John Wickner hervor und erklären die Konstruktion des Siebzehnecks über die Winkelvierteilungen.
:<math>\alpha = k\frac{360^\circ}{2^np_1\dotsm p_r}</math>
 
=== Mit Winkeldreiteilung angebbare Funktionswerte ===
ist, wobei <math>k\in\Z</math>, <math>n\in\N_0</math> und die <math>p_i</math> für <math>i=1, \dotsc, r</math> [[paarweise verschieden]]e [[Fermat-Zahl#Fermatsche Primzahlen|Fermatsche Primzahlen]] sind.<ref>[[Emil Artin]]: ''Galoissche Theorie.'' Verlag Harri Deutsch, Zürich 1973, ISBN 3-87144-167-8, S.&nbsp;85.</ref> In obigem Beispiel von <math>\alpha=3^\circ</math> ist <math>k=1</math> und der Nenner gleich <math>120=2^3\cdot 3\cdot 5</math>.
Die trigonometrischen Werte der Siebtel und der Dreizehntel können vereinfacht mittels Winkeldreiteilung dargestellt werden. Daraus folgt, dass das reguläre Siebeneck und das reguläre Dreizehneck mit der Kombination der Werkzeuge Zirkel, Lineal und Winkeldreiteiler dargestellt werden können:
:<math>\sin\left(\frac{\pi}{7}\right) = \frac{\sqrt{3}}{4} \sec\left[\frac{1}{3}\arctan\left( \frac{\sqrt{3}}{9}\right)\right]</math>
:<math>\sin\left(\frac{\pi}{13}\right) = \frac{1}{12}\sqrt{26+6\sqrt{13}}-\frac{1}{6}\sqrt{26-6\sqrt{13}}\,\cos\biggl[\frac{1}{3}\arctan\biggl(\frac{3\sqrt{3}}{5}\biggr)\biggr]</math>
 
== Mulitplikationsformeln und begrenzte Reihe ==
=== Multiplikationsformeln ===
Die folgenden AusdrückeMultiplikationsformeln gelten für alle <math>n\in\N</math> und komplexen Argumente <math>z</math>:
 
:<math>\sin{z} = 2^{n-1} \prod\limits_{k=0}^{n-1} \sin{\frac{z+k\,\pi}{n}}</math>
 
:<math>\cos{z} = 2^{n-1} \prod\limits_{k=0}^{n-1} \cos{\frac{z+\left(k-\frac{n-1}{2}\right)\,\pi}{n}}</math>
Für alle Werte <math>n \in \N</math> gilt auch folgende Summenreihe:
:<math>\sum_{k = 1}^{n} \cos\frac{2\pi k}{n} =0</math>
 
=== Fixpunkte ===
[[Datei:Dottie number.svg|mini|hochkant=1.5|Fixpunkt der Kosinusfunktion]]
Die [[Fixpunkt (Mathematik)|Fixpunktgleichung]] <math>\sin x = x</math> besitzt
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und daraus schließlich auch alle höheren Ableitungen von Sinus und Kosinus
 
:<math>\sin^{(4n+k)} x = \sin\left(x + k\frac{\pi}2\right) = \left\{\begin{matrix}
\sin x, & \text{wenn } k=0 \\
\cos x, & \text{wenn } k=1 \\
Zeile 663 ⟶ 734:
-\cos x, & \text{wenn } k=3 \end{matrix}\right.</math>
 
:<math>\cos^{(4n+k)} x = \cos\left(x + k\frac{\pi}2\right) = \left\{\begin{matrix}
\cos x, & \text{wenn } k=0 \\
-\sin x, & \text{wenn } k=1 \\
Zeile 716 ⟶ 787:
Zuerst wird ein Viertelkreis mit Radius gleich <math>1\; [LE]</math><ref><math>[LE]</math> = Längeneinheit</ref> um <math>A</math> gezogen und anschließend der Radius <math>\overline{AB}</math> über <math>B</math> hinaus verlängert. Der Graph der Funktion <math>f(x)=\sin (x)</math>, sprich die Sinuskurve, wird nun z.&nbsp;B. mittels einer [[Schablone]] oder einer sogenannten [[Dynamische Geometrie|Dynamischen-Geometrie-Software (DGS)]] eingetragen. Dabei schneidet die Sinuskurve die Verlängerung des Radius <math>\overline{AB}</math> und liefert so die [[Kreiszahl]] <math>\pi</math> auf der <math>x</math>-Achse.
 
In den nächsten Schritten werden vier Werte des [[Sinus und Kosinus#WichtigeWichtigste Funktionswerte|Bogenmaßes]] für den [[Sinus und Kosinus#Verlauf des Sinus in den vier Quadranten|2. Quadranten]] der Sinuskurve auf der <math>x</math>-Achse bestimmt mit jeweils gleichem Abstand zueinander. Es ist in diesem Fall für die Plausibilität von Vorteil, die Bogenmaße mit dem gemeinsamen [[Bruchrechnung#Nenner|Nenner]] <math>8</math> zu bezeichnen. Durch Halbieren des Abstandes <math>|A\pi|</math> ergibt sich das Bogenmaß <math>\tfrac{1}{2}\pi = \tfrac{4\pi}{8}\;\widehat{=}\;90^\circ</math>. Mittels einer [[Orthogonalität|Senkrechten]] und einer [[Parallelität (Geometrie)|Parallelen]] – jeweils zur <math>x</math>-Achse – wird <math>\tfrac{4\pi}{8}</math> auf den Viertelkreis übertragen; dabei trifft <math>\tfrac{4\pi}{8}</math> den Punkt <math>C</math>.
 
Die darauf folgende Dreiteilung des Abstandes <math>|\tfrac{4\pi}{8}\pi|</math> liefert, unter Verwendung des [[Strahlensatz#Formulierung der Strahlensätze|ersten Strahlensatzes]], die Bogenmaße <math>\tfrac{5\pi}{8}</math>, <math>\tfrac{6\pi}{8}</math> und <math>\tfrac{7\pi}{8}</math> sowie die Schnittpunkte <math>D, F</math> und <math>H</math>. Das Übertragen dieser Punkte auf die Sinuskurve erfolgt mithilfe von Senkrechten zur <math>x</math>-Achse; nun bezeichnet mit <math>D_1, F_1</math> und <math>H_1</math>. Anschließend werden diese Punkte mittels Parallelen zur <math>x</math>-Achse auf den Viertelkreisbogen projiziert, nun bezeichnet mit <math>D_2, F_2</math> und <math>H_2</math>. Da die Bogenmaße quasi vom 2. Quadranten der Sinuskurve zum 1. Quadranten des Kreises wechseln, werden sie zu Pendants mit den Bezeichnungen <math>\tfrac{4\pi}{8},\;\tfrac{3\pi}{8},\;\tfrac{2\pi}{8},\;</math> und <math>\tfrac{\pi}{8}</math>.
Zeile 723 ⟶ 794:
 
==== Nachweis ====
Für die betreffenden [[Sinus und Kosinus#WichtigeWichtigste Funktionswerte|Funktionswerte]] der Sinuskurve gilt: Der Winkel (Grad) entspricht dem Bogenmaß (Teil von <math>\pi</math> bzw. <math>\pi</math>).
: <math>90^\circ \; \widehat{=} \; \frac{\pi}{2} = \frac{4\pi}{8}</math>; &nbsp;&nbsp; <math>112{,}5^\circ \; \widehat{=} \; \frac{5\pi}{8}</math>; &nbsp;&nbsp; <math>135^\circ \; \widehat{=} \frac{6\pi}{8}</math>; &nbsp;&nbsp; <math>157{,}5^\circ \; \widehat{=} \; \frac{7\pi}{8}</math>; &nbsp;&nbsp; <math>180^\circ \; \widehat{=} \; \pi</math>,
daraus folgt:
Zeile 766 ⟶ 837:
 
== Weblinks ==
* {{Internetquelle|autor= |url=https://www.geogebra.org/m/nbfsr7rf |titel=Interaktive Darstellung der trigonometrischen Funktionen am Einheitskreis |werk=[[GeoGebra]] |abruf=2023-05-19 |abruf-verborgen=1}}
{{Wikibooks|Mathe für Nicht-Freaks: Sinus und Kosinus}}
{{Wikibooks|Beweisarchiv: Analysis: Differentialrechnung: Differentiation der Sinusfunktion|Differentiation der Sinusfunktion}}