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Dieses Geschäftsmodell scheiterte an der mangelnden Akzeptanz seitens der Kreuzberger [[Anarcho-Punk]]-Szene, die das Konzept als „Konsumscheiße“<ref>Anonymes Flugblatt ''Destroy SO36.'' Zitiert nach einer Reproduktion von Frank Apunkt Schneider: ''Als die Welt noch unterging – Von Punk zu NDW.'' 2007, ISBN 3-931555-88-7, S.&nbsp;185.</ref> bzw. „Schickeria-Kunst“<ref>Frank Apunkt Schneider: ''Als die Welt noch unterging – Von Punk zu NDW.'' 2007, ISBN 3-931555-88-7, S.&nbsp;185.</ref> ebenso kritisierten wie die als zu hoch empfundenen Eintrittspreise und Hausverbote gegen einzelne Besucher. Die Kritik [[Eskalation|eskalierte]] in einem Überfall durch ein „Kommando gegen Konsumterror“ am 11. November 1978 während eines Konzertes der englischen Band [[Wire (Band)|Wire]], bei dem die Eintrittskasse mit 2500 bis 4500&nbsp;[[Deutsche Mark|Mark]] geraubt wurde. Möglicherweise ist dieses Geld in die spätere Gründung eines Kreuzberger Punk-Zentrums eingeflossen.<ref>Frank Apunkt Schneider: ''Als die Welt noch unterging – Von Punk zu NDW.'' 2007, ISBN 3-931555-88-7, S.&nbsp;75.</ref> Im Juni 1979 beendeten Schächtele, Rohé und Kippenberger ihre Phase mit der „Letzten Nacht im SO36“ und verkauften die GmbH an den türkischen Sozialarbeiter Hilal Kurutan.
 
Unter seiner Regie blieb das SO36 bis 1983 ein Zentrum der Punk- und New-Wave-Szene in Deutschland, außerdem veranstaltete Kurutan Hochzeiten, türkische Disco-Abende sowie zahlreiche Theatervorstellungen. Ursprünglich in „Merhaba“ umbenannt, behieltkehrte er auf Anraten von Berliner Konzertveranstaltern denzu dem Namen ‚SO36‘ beizurück. In Kooperation mit unterschiedlichen Veranstaltern wie Karl Walterbach, Burkhard Zeiler und später auch in Eigenregie wurde die Geschichte des SO36 als Zentrum des Punk weitergeschrieben. Es traten Bands wie [[Slime (Band)|Slime]], [[Die Ärzte]], [[Die Toten Hosen]], [[Einstürzende Neubauten]], [[Die Tödliche Doris]] oder die [[Dead Kennedys]] auf,. 1982 fand hier das erste [[Berlin Atonal]] im SO36 statt. DerAuch der „[[Norbert Hähnel|wahre Heino]]“ veranstaltete hier seine legendären „Tanz-in-den-Mai“-Partys, unter anderem mit dem Abschiedskonzert von [[Soilent Grün]] und einem der ersten Toten-Hosen-Konzerte am 1. Mai 1982. Und auf dem Hinterhof des SO36 befand sich 1983/1984 der [[Proberaum]] der Berliner Punkband [[Vorkriegsjugend]] (VKJ).
 
Ende März 1983 wurde das SO36 von der [[Bauaufsichtsbehörde|Bauaufsicht]] geschlossen,; Kurutan konnte sich die notwendige Sanierung nicht leisten und gab den Betrieb auf.
 
Die Zeit von 1980 bis 1984 ist Gegenstand derdes DokumentationDokumentarfilms ''[[So war das S.O. 36]]'' aus dem Jahr 1984 von Manfred Jelinski und [[Jörg Buttgereit]],<ref>Im Jahr 2012 erschien ''Wir werden immer weitergehen'', ein Buch und Dokumentarfilm, in dem auch das SO36 mit dem Kapitel ''No Futere, Now'' ausführlich beschrieben wird.</ref> die 1997 auch als Video erschien.<ref>[http://www.die-beste-band-der-welt.de/discographie/video/so_war_das_so36.htm die-beste-band-der-welt.de (Ärzte-Fanpage)]</ref>
 
Im Jahr 1984 zog kurzfristig eine Ausstellung der [[Internationale Bauausstellung |Internationalen Bauausstellung]] (IBA 1984) ein. Nachdem in der Anhalter Straße das [[Hausbesetzung|besetzte]] Kunst- und Kulturcentrum Kreuzberg (KuKuck) geräumt worden war, stürmten deren Sympathisanten die IBA-Ausstellung, warfen sie hinaus und besetzten das SO36. In den Folgejahren wurden sie von der S.T.E.R.N. (Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung mbH) geduldet, die den Mietvertrag innehatte. Das SO36 entwickelte sich zu einem örtlichen Zentrum der Kreuzberger Szene. Im Jahr 1986 nahm das Theater Hundertfleck viel Raum und Zeit ein und das SO36 fungierte hauptsächlich als Probenraum und Bühne des Theaters. Ende 1986 übernahmen wieder Gruppen aus dem umgebenden Kiez den Betrieb und die Programmgestaltung des SO36 und der Schwerpunkt verlagerte sich wieder auf Konzerte, aber auch Volksküchen und Vollversammlungen fanden statt. Beispielsweise veranstaltete die „Blockshock“-Betreiberin [[Sibylle Schmidt (Unternehmerin)|Sibylle Schmidt]] hier einige Abende.
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Im Jahr 1987 kam es zu Konflikten mit der Polizei, da sich die Konzerte mehrmals zu Straßenschlachten auf der [[Oranienstraße]] entwickelt hatten. Sie gipfelten in einem großen Angriff der Polizei auf das SO36 in der Silvesternacht 1987/1988, nachdem Punks auf dem benachbarten Heinrichplatz (heute: Rio-Reiser-Platz) mit Böllern auf Polizeiwagen geworfen hatten. In der Szene wurde der polizeiliche Übergriff als „Rache für den 1.&nbsp;Mai“ gedeutet.
 
Anfang Februar wurde das SO36 wiederum von der Bauaufsicht geschlossen und der Mietvertrag gekündigt, nachdem eine Theatergruppe für eine Aufführung Teile des Bodens entfernt hatte und ein Feuer ausgebrochen war. Ehemalige Nutzer des SO36 schlossen sich Ende 1988 zum gemeinnützigen Verein „Sub Opus 36 e.&#8239;V.“ zusammen, um einen neuen Mietvertrag und Fördergelder für eine Wiedereröffnung zu erkämpfen. Auf dem Hinterhof des SO36 befand sich 1983/1984 der [[Proberaum]] der Berliner Punkband [[Vorkriegsjugend]] (VKJ).
 
=== Gegenwart ===