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1976 wurde er zum [[Nationale Volksarmee#Rekrutierung und Ausbildung|Grundwehrdienst einberufen]], sein letzter Dienstgrad war Soldat. 1978 bis 1979 besuchte er eine [[Abendschule]] mit dem Abschluss als Berufskraftfahrer und war als solcher bis 1984 in [[Dresden]] und Großenhain tätig. In Dresden war er in der Umwelt- und Friedensbewegung aktiv. 1982 startete in [[Ost-Berlin]] und Dresden eine Flugblattaktion gegen die weitere Militarisierung und das neue Wehrdienstgesetz in der DDR.<ref name="ddr89"><!--unklarer Bezug: {{Literatur |Autor=Michael Kubina |Titel=FDGB-Lexikon. Funktion, Struktur, Kader und Entwicklung einer Massenorganisation der SED (1945–1990)| Sammelwerk=Arbeitspapiere des Forschungsverbundes SED-Staat |Band=35 |Verlag=Forschungsverbund SED-Staat |Ort=Berlin |Datum=2005 |OCLC=70117549 |Hrsg=Dieter Dowe, Karlheinz Kuba, Manfred Wilke}}-->[https://www.ddr89.de/personen/bastian.html ''Uwe Bastian.''] In: ''ddr89.de,'' abgerufen am 19. September 2017.</ref>
 
1984 erfolgte sein Umzug nach [[Berlin]] und Mitarbeit in verschiedenen Oppositionsgruppen. Er nahm am 1. Ökologieseminar 1984 in [[Berlin-Friedrichsfelde]] teil. Es folgte auch ein Treffen in [[Steken]] ([[ČSSR]]) im Juli 1985. Hier trafen sich Kriegsgegner aus Ostdem [[Ostblock]] und Westden westlichen Ländern im Sinne einer blockunabhängigen nichtstaatlichen Friedensbewegung. Bastian hatte dazu ein Diskussionspapier entworfen, das in Ost-Berlin und in anderen Städten der DDR sowie in [[West-Berlin]] und den [[Niederlande]]n verbreitet wurde. Nach Verrat eröffnete die Stasi gegen Bastian und seine KameradenMitstreiter den Operativvorgang „Entwurf“. Bastian erhielt [[Berufsverbot]], seine Familie und der Freundeskreis wurden Ziel sogenannter [[Zersetzung (Ministerium für Staatssicherheit)|Zersetzungsmaßnahmen]] durch die Stasi.
 
Er absolvierte von 1983 bis 1988 ein Ingenieurfernstudium Maschinenbau mit dem Abschluss [[Diplomingenieur]] ([[Fachhochschule (Deutschland)|FH]]). In der Zeit 1984 bis 1985 arbeitete er als Materialplaner und [[Technologie|Technologe]] im [[Volkseigener Betrieb|VEB]] ''Metallmöbel Berlin''. 1986 bis 1991 war er als Ingenieur in dem VEB Berliner Aufzug- und Fahrtreppenbau beschäftigt und absolvierte ein Fernstudium in [[Roßwein]].<ref name="ddr89" /> Es wurde durch [[SED]] und Stasi 1985 ein Karriereverbot für alle Wirtschaftsbereiche in Bezug auf Leitungstätigkeiten verhängt und bis zum Ende der SED-Diktatur aufrechterhalten. Bastian ist deshalb als politisch Verfolgter nach [[Stasiopfer#Verwaltungsrechtliches und Berufliches Rehabilitierungsgesetz|Beruflichen]] und [[Verwaltungsrechtliches Rehabilitierungsgesetz|Verwaltungsrechtlichen Rehabilitierungsgesetz]] anerkannt.<ref>[[Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin]]: ''Rehabilitierungsbescheinigung'' vom 3. Juni 1998.</ref>
 
Er engagierte sich in der [[Umwelt-Bibliothek]] und war Mitherausgeber der Oppositionszeitung ''[[Umweltblätter]]''. Das MfS ermittelte und archivierte seine Aktivitäten wegen illegaler Verbreitung von konzeptionellen Diskussionspapieren zu Themen der Gesellschaftsverfassung, der [[Ökologie]], Wehrdienstfragen und der Atomenergienutzung.
 
1986 war er Mitunterzeichner der [[Parteitag der SED|ParteitagsParteitagseingabe]]<nowiki/>eingabe der Berliner Menschenrechtsgruppe [[Initiative Frieden und Menschenrechte]]. Aus diesem Grunde und wegen angeblicher [[Trotzkismus|trotzkistischer]] Positionen wurde er aus der weitgehend staatskonformen Oppositionsgruppe „Gegenstimmen“ ausgeschlossen. Am 21. Mai 1986 erschien ein Diskussionsbeitrag von Bastian über die politischen Hintergründe der Eingabe in der ''[[Frankfurter Rundschau]]''.<ref>Uwe Bastian: ''Demokratie und Sozialismus.'' Im Wortlaut. In: ''[[Frankfurter Rundschau]].'' 21. Mai 1986.</ref> Dabei forderte er die [[Demokratisierung]] in der DDR. Bastian wollte damit auch erreichen, dass im Falle seiner Verhaftung durch die Stasi in den westlichen Medien ein konzeptionelles Papier hinterlegt war, das ihm internationale Aufmerksamkeit sichern sollte. Die Stasi sah von der tatsächlich vorgesehenen Inhaftierung ab. Allerdings wurde er mehrfach festgenommen und in der [[Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit#Zentrales Untersuchungsgefängnis der Staatssicherheit|„Magdalena“ (Untersuchungsgefängnis der MfS-Bezirksverwaltung Berlin)]] stundenlangen Verhören unterzogen.
 
Bastian versuchte, eine [[Politische Linke|linke]] unabhängige Opposition aufzubauen, die die alten Machtverhältnisse in Frage stellen und eine Art [[Demokratischer Sozialismus|Demokratischen Sozialismus]] herstellen sollte (Bastian: „[[Sozialismus]] ist ohne [[Freiheit]] unmöglich“). Er betrachtetbetrachtete die damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse als die einer [[totalitär]]en staatskapitalistischen [[Diktatur]], die DDR als einen Großkäfig mit verschärfter Ausbeutung. Er war der Meinung, die Verhältnisse in der [[Alte Bundesrepublik|alten Bundesrepublik]] waren sozialistischer als die in der DDR.
 
Noch während seines Fernstudiums hatte Bastian 1987 eine Konzeption für eine „Alternative Energiewirtschaft“ auf der Basis der regenerativen Energien ausgearbeitet. Dieser Vortrag wurde in der [[Umwelt-Bibliothek]] der Ost-Berliner Zionsgemeinde gedruckt und von dort aus über die ganze DDR als [[Samisdat]]-Schrift verbreitet.<ref>{{Literatur |Autor=Uwe Bastian |Titel=Alternative Energiewirtschaft in der DDR |Hrsg=Kontext |Ort=Berlin |Datum=1987 |ISSN=0863-2561}}</ref>
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1989 beteiligte er sich an der Bildung der „Initiative für unabhängige Gewerkschaften“ IUG zusammen mit [[Renate Hürtgen]], Joachim Hürtgen, Achim Stange und anderen.<ref>{{Internetquelle |autor=Uwe Bastian, Stephan Bickhardt, Michael Bohley, B. Bohley, K. Eigenfeld u.&nbsp;a. |url=https://www.havemann-gesellschaft.de/archiv-der-ddr-opposition/?allSearch=1&search_active=1&search_type=1&search_area=all&rootid=2&archiv_suche=uwe+bastian&searchDetailTyp=4&searchDetail=2270 |titel=&#91;Initiative Frieden und Menschenrechte&#93; an den XI. Parteitag der SED (Berlin, 2. April 1986) |werk=havemann-gesellschaft.de |datum=1986 |abruf=2017-09-16 |kommentar=Archivnachweis der Parteitagseingabe}}</ref> Nach dem Vorbild der polnischen [[Solidarność]] sollte in der DDR eine unabhängige Interessenvertretung der Arbeiter und Angestellten hergestellt werden.
 
Von 1992 bis 1996 arbeitete Bastian im [[Forschungsverbund SED-Staat]] an der Freien Universität Berlin und veröffentlichte diverse Publikationen im Rahmen der Aufarbeitung der [[SED-Diktatur]].<!-- <ref>[http://d-nb.info/gnd/1080974229 Diverse Veröffentlichungen.] In: ''dnb.de,'' abgerufen am 1. September 2020.</ref> - ist kein Beleg, da nur einfacher Personendatensatz; zuvor http://d-nb.info/gnd/11264886X war noch schlechter -->
 
Parallel studierte er an der [[FHTW Berlin]] Wirtschaftswissenschaften und wurde 1998 an der FU zum Promotionsstudium im Fach [[Soziologie]] zugelassen. Seine [[Promotion (Doktor)|Promotion]] schloss er im Jahr 2003 mit der Verteidigung seiner [[Dissertation]] mit dem Titel ''Sozialökonomische Transformationen im ländlichen Raum der [[Neue Bundesländer|neuen Bundesländer]]'' ab. Gutachter waren [[Bernd Rabehl]] und [[Klaus Schroeder]].<ref>{{Literatur |Autor=Uwe Bastian |Titel=Sozialökonomische Transformationen im ländlichen Raum der neuen Bundesländer. Dissertation |Datum=2003 |URN=nbn:de:kobv:188-2003002080}}</ref>
 
1997 bis 2003 war er in der Betroffenenberatung im [[Bürgerbüro e.&nbsp;V.]] zur Aufarbeitung von Folgeschäden der SED-Diktatur. Hier erarbeitete er zusammen mit [[Hildigund Neubert]] auch eine Forschungsschrift zum Thema der Haftzwangsarbeit politischer Gefangener des SED-Staates.<ref>{{Literatur |Autor=Uwe Bastian, Hildegund Neubert |Titel=Schamlos ausgebeutet |TitelErg=Das System der Haftzwangsarbeit politischer Gefangener des SED-Staates |Hrsg=Bürgerbüro e.&nbsp;V. Berlin, Verein zur Aufarbeitung von Folgeschäden der SED-Diktatur |Ort=Berlin |Datum=2003 |DNB=970199368}}</ref>
 
2012 arbeitete Bastian mit an einem Gutachten bei [[Helmut Klüter]] an der Geographischen Sektion der [[Universität Greifswald]], das im Auftrag der Enquetekommission[[Enquete-Kommission]] des [[Landtag Brandenburg|Landtages Brandenburg]] vergeben wurde zum Thema: ''Gegenwärtige Strukturen und Entwicklungstendenzen in der Brandenburger Landwirtschaft im Ländervergleich''.<ref>{{Internetquelle |autor=Helmut Klüter, Uwe Bastian |url=https://www.landtag.brandenburg.de/media_fast/5701/Gutachten%20Prof.%20Kl%C3%BCter%20Entwicklungstendenzen%20brd.%20Landwirtschaft_03.07.2012%20gesamt.pdf |titel=Gegenwärtige Strukturen und Entwicklungstendenzen in der Brandenburger Landwirtschaft im Ländervergleich. Gutachten |hrsg=Uni Greifswald |werk=landtag.brandenburg.de |datum=2012 |abruf=2017-09-15 |format=PDF; 12,5&nbsp;MB}}</ref>
 
== Sonstiges ==