„Tel Aviv-Jaffa“ – Versionsunterschied
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{{Weiterleitungshinweis|''Tel Aviv'' und ''Jaffa''|Weitere Bedeutungen sind unter [[Tel Aviv (Begriffsklärung)]] und [[Jaffa (Begriffsklärung)]] aufgeführt.|mehrzahl=1}}
{{Infobox Ort in Israel
| Name
| NameHebräisch
| NameArabisch = {{ar|تل أبيب يافا‎}}
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| EinwohnerStand = 2017<ref>{{Webarchiv|url=http://www.cbs.gov.il/ishuvim/reshimalefishem.pdf |wayback=20180517053146 |text=cbs.gov.il }} (PDF) [[Israelisches Zentralbüro für Statistik]] abgerufen am 22. November 2018 (englisch, hebräisch)</ref>
| Metropolregion = 3850100
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| Zeitzone = UTC+2
| Telefonvorwahl = 3
| Postleitzahl = 61000-61999
| Kfz-Kennzeichen =
| Gemeindeart
| Gliederung
| Bürgermeister = Ron Chuldai
| BürgermeisterStand =
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| AnschriftStraße =
| AnschriftOrt =
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| Karte =
| Kartenbreite =
| Beschriftung = left
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<!--Wenn der Artikel noch deutlich länger wird kann man vielleicht noch eines dieser Fotos nutzen oder gegen ein anderes austauschen:
[[Datei:Azriely Center.jpg|mini|Der Azrieli-Komplex mit den höchsten Wolkenkratzern von Tel Aviv]]
[[Datei:TelAvivFromYaffa.jpg|mini|Küste und Skyline von Tel Aviv von Jaffa aus]]
[[Datei:Telaviv-beach.jpg|mini|Strand in Tel Aviv]]
[[Datei:Jaffa Tel Aviv.jpg|mini|Jaffa von Tel Aviv aus fotografiert]]
[[Datei:Florentin0013.JPG|mini|Ein Straßencafé im [[Bauhaus]]-Stil im Quartier Florentin in Tel Aviv]]
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'''Tel Aviv-Jaffa''' ({{heS|תֵּל אָבִיב-יָפוֹ‎|Tel Avīv-Jafō}}, ''Tel Aviv'' bedeutet ''Frühlingshügel''; {{arS|تَلّ أَبِيب – يَافَا‎|w=Tall Abīb Yāfā}}<ref>Auf Arabisch gebraucht man gewöhnlich nicht beide Namen zusammen: man spricht entweder von {{ar|يافا‎|w=Yāfā}} oder von {{ar|تل أبيب‎|w=Tall Abīb}}.</ref>), oft auch nur '''Tel Aviv''', ist eine [[Großstadt]] in [[Israel]].
Tel Aviv gilt gemeinhin als drittgrößte Wirtschaftsmetropole im Nahen Osten nach [[Abu Dhabi]] und [[Kuwait-Stadt]].<ref>{{Literatur |Autor=Alan Berube, Jesus Leal Trujillo, Tao Ran, and Joseph Parilla |Titel=Global Metro Monitor |Sammelwerk=Brookings |Datum=2015-01-22 |Online=https://www.brookings.edu/research/global-metro-monitor/ |Abruf=2017-11-17}}</ref> Die zu einem großen Teil im [[Bauhaus|Bauhaus-Stil]] errichtete [[Weiße Stadt (Tel Aviv)|Weiße Stadt]], das weltweit größte Zentrum von Gebäuden im [[Internationaler Stil|Internationalen Stil]], ist seit dem Jahr 2003 [[UNESCO-Welterbe|UNESCO-Weltkulturerbe]].<ref>{{Internetquelle |hrsg=UNESCO World Heritage Centre |url=http://whc.unesco.org/en/list/1096/documents/#ABevaluation |titel=White City of Tel-Aviv – the Modern Movement |zugriff=2017-11-17 |sprache=en}}</ref>
== Der Name „Tel Aviv“ ==
Der Name „Tel Aviv“ ist einer poetischen Übersetzung des Titels des utopischen Romans ''[[Altneuland]]'' von [[Theodor Herzl]] entliehen. Darin steht „[[Tell (Archäologie)|Tel]]“ (vielschichtiger Siedlungshügel) für „alt“ und „Aviv“ (Frühling) für „neu“.<ref>Shlomo Avineri: [http://www.haaretz.com/jewish/books/zionism-according-to-theodor-herzl-1.24821 ''Zionism According to Theodor Herzl''.] In: ''Haaretz'', 20. Dezember 2002. Zitat: “‘Altneuland’ is […] a utopian novel written by […] Theodor Herzl, in 1902; […] The year it was published, the novel was translated into Hebrew by Nahum Sokolow, who gave it the poetic name ‘Tel Aviv’ (which combines the archaeological term ‘tel’ and the word for the season of spring).” Auf Deutsch: „Altneuland“ ist […] ein utopischer Roman, geschrieben von […] Theodor Herzl im Jahre 1902; […] Im gleichen Jahr wurde der Roman von [[Nachum Sokolow]] ins Hebräische übersetzt, wobei er ihm den poetischen Titel „Tel Aviv“ gab, in dem der archäologisch Begriff „Tel(l)“ und das Wort für die Frühlingsjahrezeit kombiniert wurden.</ref> Der Name kommt bereits beim biblischen Propheten [[Ezechiel]] vor, wo er einen anderen Ort bezeichnet. Dazu und zur Wahl des Namens siehe weiter [[#Geschichte Tel Avivs|unten]].
== Bedeutung der Stadt ==
Eine bedeutende Rolle spielte die Stadt bei der Staatsbildung Israels. Hier gab [[David Ben-Gurion]], der erste Premierminister des Landes, die [[Israelische Unabhängigkeitserklärung]] ab.
== Geschichte ==
=== Geschichte Jaffas ===
[[Datei:Jaffa port 1906-3.jpg|mini|Ansicht des Hafens von Jaffa im Jahr 1906]]
[[Datei:Geddes Plan for Tel Aviv 1925.jpg|mini|250px|links|Masterplan für Tel Aviv: die erste Fassung des Plans von [[Patrick Geddes]] (1925)]]
Archäologische Ausgrabungen zeigen, dass das Gebiet von Jaffa schon 3500 v. Chr. besiedelt war. Es wird auf ägyptischen Inschriften um 2000 v. Chr. unter dem Namen ''Ipu'' erwähnt und war von [[Kanaaniter]]n bewohnt. Es wird vermutet, dass es ein Kultort für die Gottheit [[Derketo]] war. In der Bibel taucht Joppe als Hafen der [[Tarsis]]-Schiffe auf ([[Jona|Buch Jona]]); ebenso in dem Begegnen des Judenchristen (Apostel) Petrus mit dem römischen Offizier Cornelius (Apostelgeschichte 10). Im Altertum befand sich der Hafenort meist in den Händen der [[Phönizier]], deren Holzlieferungen zum Bau des ersten und zweiten [[Jerusalemer Tempel]]s über Jaffa nach [[Jerusalem]] transportiert wurden.
Die [[Makkabäer]] eroberten den Ort. Danach nahmen die Römer den Ort ein. In Joppe erweckte der Apostel [[Simon Petrus|Petrus]] [[Tabea|Tabita]] und wohnte einige Zeit im Hause eines Gerbers namens Simon ([[Apostelgeschichte des Lukas|Apostelgeschichte]] 9, 36-43). Jaffa unterstand dem römischen [[Prokurator]] der Provinz [[Judäa]]. Unter [[Konstantin der Große|Konstantin dem Großen]] wurde die Stadt Bischofssitz. Im Jahr 636 eroberten Krieger des [[ʿUmar ibn al-Chattāb|Kalifen Omar]] den Ort, und im Jahr 1099 nahm [[Gottfried von Bouillon]] ihn im Rahmen des [[Erster Kreuzzug|Ersten Kreuzzugs]] ein.
Im Mittelalter war Jaffa sowohl militärisch als auch in puncto Handel sehr wichtig. Für die Kreuzfahrer hatte Jaffa als der Jerusalem am nächsten gelegene Mittelmeerhafen besonderen strategischen Wert. Jaffa war von Gottfried von Bouillon 1100 befestigt worden und bildete das Zentrum einer Grafschaft. [[Dagobert von Pisa]], der erste [[Lateinisches Patriarchat von Jerusalem|Lateinische Patriarch von Jerusalem]], hatte es erfolglos für sich beansprucht. Als der Graf von Jaffa [[Hugo II. von Jaffa|Hugo II. von Le Puiset]] 1134 gegen König [[Fulko (Jerusalem)|Fulko]] rebellierte, wurde die Grafschaft in eine Reihe kleinerer Einheiten aufgeteilt, Jaffa selbst wurde Krongut.
1187, nach der Niederlage der Kreuzfahrer in der [[Schlacht bei Hattin]], eroberte der [[Ayyubiden]]-Sultan [[Saladin]] Jaffa. Im September 1191 besetzte das Heer des [[Dritter Kreuzzug|Dritten Kreuzzugs]] unter [[Richard Löwenherz]] kampflos die Stadt, nachdem es Saladin in der [[Schlacht bei Arsuf]] geschlagen hatte. Im Juli und August 1192 versuchte Saladin erneut in der [[Schlacht von Jaffa|Belagerung und Schlacht von Jaffa]] sich der Stadt zu bemächtigen, wurde aber letztlich zurückgeschlagen. Im September 1192 sicherte Saladin den Kreuzfahrern den Besitz Jaffas in einem Waffenstillstandsabkommen zu. Im Rahmen des [[Kreuzzug Friedrichs II.|Fünften Kreuzzugs]] wurde hier 1229 der [[Friede von Jaffa]] zwischen Kaiser [[Friedrich II. (HRR)|Friedrich II.]] und Sultan [[al-Kamil]] geschlossen, nachdem die Christen unter anderem Jerusalem kampflos zurückerhielten.
Im [[Königreich Jerusalem]] führte gewöhnlich der Thronerbe den Titel „[[Vasallen des Königreichs Jerusalem#Grafschaft Jaffa und Askalon|Graf von Jaffa und Askalon]]“. [[Heinrich II. (Champagne)|Heinrich von Champagne]] hinterließ Jaffa seinen Töchtern. Nach dem Tod von [[Alice (Champagne)|Alice von Champagne]] fiel Jaffa an ihre Tochter Maria von Champagne, die mit [[Walter IV. (Brienne)|Walter IV. von Brienne]] verheiratet war. Nach dem Tod Walters 1246 fiel Jaffa an Marias Bruder, König [[Heinrich I. (Zypern)|Heinrich I. von Lusignan]]. Zwischen 1246 und 1247 belehnte Heinrich I. [[Johann von Jaffa|Johann von Ibelin]] mit Jaffa. 1268 eroberten die [[Mameluken]] unter Sultan [[Baibars I.]] die Stadt und beendeten die Herrschaft der Kreuzfahrer. Der Titel eines Barons von Jaffa wurde auch nach dem Fall der Stadt von Adligen im [[Geschichte Zyperns#Kreuzritter und Königreich Zypern|Königreich Zypern]] weitergeführt.<ref>[[Benjamin Arbel]]: ''Greek Magnates in Venetian Cyprus: The Case of the Synglitico Family''. Dumbarton Oaks Papers 49, 1995 (Symposium on Byzantium and the Italians, 13th-15th Centuries), 326</ref> Die Mameluken ließen die Stadt weitgehend zerstören und entvölkern.
1516 fiel die Stadt an das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]] und konnte ihre alte wirtschaftliche Bedeutung zurückerlangen, insbesondere als Pilgerhafen auf dem Weg nach Jerusalem.
[[Napoleon Bonaparte]] belagerte Jaffa während seiner [[Ägyptische Expedition|Ägyptischen Expedition]] vom 4. bis zum 7. März 1799. Dem französischen Parlamentär, der die Verhandlungen über eine kampflose Übergabe der Stadt führen sollte, wurde der Kopf abgeschnitten und von der Stadtmauer herab den Franzosen, auf einen Pfahl gespießt, gezeigt. Es folgte ein sechsstündiger Artilleriebeschuss der Stadt und, nach der Eroberung, die Plünderung und Exekution des Kommandanten Abu-Saab und rund 2000 Gefangener.<ref>Abel Hugo: ''France militaire. Histoire des armées de terre et de la mer. 1792–1837''. Band 2. ''Massacre de la garnison'', Paris 1838</ref>
Ägyptische Truppen von [[Muhammad Ali Pascha]] rückten 1832 in die Stadt ein, die aber bereits ab 1841 wieder vom Osmanischen Reich regiert wurde.
Am 31. März 1890 begann eine französische Gesellschaft mit dem Bau der [[Bahnstrecke Jaffa–Jerusalem]], die am 26. September 1892 in Betrieb ging.
Im Rahmen der von der britischen Mandatsregierung zur Bekämpfung des [[Arabischer Aufstand|Arabischen Aufstands]] durchgeführten „Operation Anker“ wurden 1936 große Teile der Altstadt von Jaffa zerstört.<ref>[http://asorblog.org/2012/10/12/from-destruction-to-archaeology-the-significance-of-operation-anchor-for-the-cultural-heritage-of-jaffa The significance of “Operation Anchor” for the Cultural Heritage of Jaffa.]</ref>
1945 hatte Jaffa 101.580 Einwohner, von denen 53.930 [[muslim]]isch, 30.820 [[Judentum|jüdisch]] und 16.800 [[Christentum|christlich]] waren.<ref>Zahlen aus dem ''Supplement to a Survey of Palestine'', einem Bericht der britischen Mandatsverwaltung an die UNO von 1947, S. 4, Ausgabe 50942</ref> Während das benachbarte Tel Aviv mit jüdischer Bevölkerungsmehrheit im UN-Teilungsplan dem jüdischen Staat zugeschlagen wurde, war Jaffa ursprünglich als [[Enklave]] des arabischen Staates vorgesehen.
Am 14. Mai 1948 wurde Jaffa von [[israel]]ischen [[Freischar|Milizen]] der [[Hagana]] und des [[Irgun]] eingenommen. In der Folge von [[Palästinensisches Flüchtlingsproblem|Flucht bzw. Vertreibung]] eines Großteils der [[Araber|arabischen]] Bevölkerung reduzierte sich diese um rund 65.000 auf knapp 5.000 Einwohner.<ref name="Economist-History">[http://www.economist.com/cities/findStory.cfm?city_id=TLV&folder=Facts-History ''Geschichte von Tel Aviv und Jaffa''.] economist.com</ref>
=== Geschichte Tel Avivs ===
[[Datei:TelAviv-Founding.jpg|mini|Auslosung der Parzellen unter den Gesellschaftern der Terraingesellschaft ''Achusat Bajit'' 1909 nordöstlich Jaffas im Dünengelände, das sie vorher als Bauland erworben hatte]]
[[Datei:Herzliya Hebrew Gymnasium, Tel Aviv.jpg|mini|Das [[Hebräisches Herzlia-Gymnasium|Hebräische Herzlia-Gymnasium]] im Tel Aviv der 1930er Jahre]]
Die ersten nordöstlichen Vororte Jaffas im Gebiet des heutigen Tel Aviv entstanden 1887 mit Newe Zedeq 1887, Newe Schalom 1890 und Kerem haTeimanim 1904.
Tel Avivs eigentliche Geschichte beginnt mit der Terraingesellschaft ''Achusat Bajit'' ({{heS|אֲחֻזַּת בַּיִת‎|Achusat Bajit|de=Haus-Landbesitz}}, sinngemäß etwa ‚Grund und Haus‘), deren 60 Gesellschafter gemäß ihres bezahlten Anteils jeweils für ihre Familien das Anrecht auf ein Baugrundstück erworben hatten. Zu ihren Gründerfamilien gehörte auch die Familie des späteren Ministerpräsidenten [[Mosche Scharet]]t. Das neue Viertel Jaffas, zu dem es zunächst politisch gehörte, benannten die Gesellschafter per Mehrheitsbeschluss in „Tel Aviv“ um nach dem Titel der [[Hebräische Sprache|hebräischen]] Übersetzung [[Nachum Sokolow]]s des utopischen Romans ''[[Altneuland]]'' von [[Theodor Herzl]].<ref>Am 21. Mai 1910 beschlossen die Gesellschafter Achusat Bajits auf einer Vollversammlung den neuen Namen für das Viertel. Unter den Vorschlägen waren: ''Neu Jaffa'' – ''Jefefija'' („Die Schöne“) – ''Newe Jafo'' („Aue Jaffas“) – ''ʾAviva'' („Die Frühlingshafte“) – ''ʿIvrijja'' ("Hebräerin") und schließlich ''Tel Aviv'' („Frühlingshügel“). ''Tel Aviv'' trug den Sieg davon.</ref> In Sokolows poetischer Übersetzung steht ''[[Tell (Archäologie)|Tel]]'' (antiker Siedlungshügel) für „alt“, ''Aviv'' (Frühling) für „neu“.<ref name="Avineri">Shlomo Avineri, [http://www.haaretz.com/jewish/books/zionism-according-to-theodor-herzl-1.24821 ''Zionism According to Theodor Herzl''], in Haaretz, 20. Dezember 2002.<br /> Zitat: ''"Altneuland" is […] a utopian novel written by […] Theodor Herzl, in 1902 […] The year it was published, the novel was translated into Hebrew by Nahum Sokolow, who gave it the poetic name "Tel Aviv" (which combines the archaeological term "tel" and the word for the season of spring).''<br /> Übersetzung: „Altneuland“ ist […] ein utopischer Roman, geschrieben von […] Theodor Herzl in 1902 […] Im gleichen Jahr wurde der Roman von [[Nachum Sokolow]] ins Hebräische übersetzt, wobei er ihm den poetischen Titel „Tel Aviv“ gab, in dem der archäologisch Begriff „Tel“ und das Wort für Frühling kombiniert wurden.</ref> Der Übersetzer hatte den Namen seinerseits dem Buch Ezechiel entnommen, wo er einen Ort in [[Babylonien]] bezeichnet, an dem der [[Prophetie|Prophet]] seine [[Offenbarung]]en empfängt: „So kam ich zu den Verschleppten, die in Tel-Aviv wohnten“ ({{B|Ez|3|15a}}). In diesen Offenbarungen heißt es „unter anderem, dass einmal das ganze zerstreute Volk Israel nach [[Eretz Israel]] zurückgeführt werden wird“.<ref>Wolfgang Scheel: ''Lexikon biblischer Ortsbenennungen im modernen Israel''. 3. Auflage, Hammerbrücke 2003, ISBN 3-933750-32-6, S. 61.</ref>
Nachdem der Voreigentümer das Dünengelände ''Karam al-Schaych Ǧibāli'' ({{arS|كرم الشيخ الجبالي‎|b=Weinberg Scheich Dschebalis}}) an die Terraingesellschaft verkauft hatte, diese sich bei den osmanischen Behörden als Eigentümerin hatte eintragen lassen und das Bauland parzelliert hatte, versammelten sich die Gesellschafter samt Familien auf dem Gelände. Am 11. April 1909 wurden die Parzellen der Achusat Bajit durch Akiva Arie Weiss<!--sic!--><ref>Aryeh Akiva Weiss<!--sic!-->/Akiva Arie Weiss<!--sic!--> (geb. 1868 in Weißrussland, aufgewachsen in Lodz, Uhrmacher, gest. 1947): Neueinwanderer in Palästina, treibende Kraft innerhalb der Gesellschaft Achusat Bajit. Später in der historischen Erinnerung von [[Meir Dizengoff|Meʾir Dizengoff]] überschattet.</ref> in Anwesenheit der Gesellschafter und ihrer Familien verlost: Auf 60 am selben Morgen am Strand gesammelte Muscheln schrieb Weiss mit schwarzer Tinte die Namen der Gesellschafter und auf weitere 60 Muscheln die Parzellennummern. Während der Verlosungszeremonie zogen ein Junge und ein Mädchen gleichzeitig je eine Muschel mit Nummer bzw. Namen, so entschied sich, wer welches Grundstück erhielt. Dieser Tag gilt als Tag der Gründung Tel Avivs.
Vertreter zweier anderer Terraingesellschaften namens Nachalat Binjamin<ref>Die ersten 20 Häuser wurden im Dezember 1911 oder kurz danach fertiggestellt.</ref> und Geʾulla kamen später mit Vertretern Achusat Bajits überein, ihre Viertel und Terraingesellschaften zu vereinigen. Das Wappen und die Flagge der Stadt enthalten unter dem roten Davidstern zwei Worte aus dem biblischen Jeremiabuch: „Ich (Gott) werde dich aufbauen, und du sollst gebaut werden.“ (Jer 31,4)
1921 wurde die Verbindung mit Jaffa gelockert, und Tel Aviv erhielt durch den Hochkommissar [[Herbert Samuel, 1. Viscount Samuel|Sir Herbert Samuel]] eine eigene städtische Verwaltung. Dies war die britische Reaktion auf das [[Unruhen von Jaffa|Pogrom von Jaffa]] des Jahres 1921.<ref>[[Tom Segev]]: ''Es war einmal ein Palästina – Juden und Araber vor der Staatsgründung Israels''. 4. Auflage, München 2007, S. 199 f.</ref> Die volle Unabhängigkeit von Jaffa erhielt Tel Aviv durch Erhebung zur Stadt am 12. Mai 1934.
Im Gegensatz zum benachbarten Jaffa war Tel Aviv von Anbeginn eine jüdische Siedlung mit entsprechender Bevölkerungsmehrheit. Nach dem [[UN-Teilungsplan für Palästina]] war Tel Aviv daher als Teil des jüdischen Staates vorgesehen. Die Stadt wuchs rasch, weil sie Zentrum der jüdischen Immigration nach [[Völkerbundsmandat für Palästina|Palästina]] war.<ref name="Economist-History" /> 1931 hatte Tel Aviv 46.000 Einwohner, 1938 waren es bereits 150.000 Einwohner.
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde Tel Aviv am 9. September 1940 durch italienische Flugzeuge bombardiert, es entstanden schwere Schäden, und über 200 Menschen verloren ihr Leben.<ref>[[Mordecai Naor]]: ''Eretz Israel: das 20. Jahrhundert''. Könemann, Köln 1998, ISBN 3-89508-594-4, S. 217</ref> Im Jahr 1947, vor Ausbruch des [[Palästinakrieg]]es, lebten in Tel Aviv bereits 230.000 Einwohner.
=== Nach der Unabhängigkeit ===
Mit der am 14. Mai 1948 in der [[Independence Hall (Israel)|Independence Hall]] auf dem [[Rothschild-Boulevard]] verabschiedeten [[Israelische Unabhängigkeitserklärung|israelischen Unabhängigkeitserklärung]] wurde der Staat Israel gegründet. Am 24. April 1950 wurde Jaffa mit der ehemaligen Vorstadt Tel Aviv auch administrativ verbunden. Der Name der vereinigten Stadt war zunächst ''Tel Aviv''. Am 19. August 1950 wurde sie umbenannt in ''Tel Aviv-Jafo'', um den historischen Namen ''Jaffa'' zu erhalten. Die Stadt wurde zum Zentrum städtischen Lebens in Israel und wuchs weiter.
Am 1. Juni 2000 wurden am Strand von Tel Aviv 21 Jugendliche ermordet und Dutzende weitere schwer verletzt, nachdem ein Selbstmordattentäter sich mit einer mit Metallteilen gefüllten Bombe in die Luft sprengte.<ref>[https://www.israelnetz.com/kommentar-analyse/2001/12/01/themenhinweis-3sat-film-ueber-die-selbstmordattentaeter-der-hisbollah/ ''Themenhinweis: 3sat-Film über die Selbstmordattentäter der Hisbollah''] In: [[Israelnetz]].de, 1. Dezember 2001, abgerufen am 31. Juli 2018.</ref> Am 23. Januar 2001 wurden die beiden Besitzer des Sushi-Lokals ''Yuppies'' in der Tel Aviver Sheinkin-Straße, Motti Dayan (27) und Etgar Zeitouny (34) von Palästinensern entführt und ermordet.<ref>[https://www.israelnetz.com/nachrichten/2002/01/14/erschossener-palaestinenser-war-der-moerder-von-nur-shams/ ''Erschossener Palästinenser war der "Mörder von Nur Shams"''] In: [[Israelnetz]].de, 14. Januar 2002, abgerufen am 13. August 2018.</ref>
Am 1. Juni 2001 sprengte sich ein 22-jähriger Palästinenser vor einer Diskothek in Tel Aviv selbst in die Luft. Bei dem Selbstmordanschlag kamen 21 Personen ums Leben, über 100 wurden verletzt.
Morgens um 2 Uhr Ortszeit des 5. März 2002 hat ein palästinensischer Attentäter in zwei Restaurants im Zentrum von Tel Aviv drei Israelis getötet und mehr als 30 verletzt. Die Opfer waren der israelische Polizist Salim Barakat, der 52-jährige Yosef Haybi aus Netanya und der 53-jährige Eli Dahan aus Lod.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.israelnetz.com/nachrichten/2002/03/05/drei-weitere-anschlaege-erschuettern-israel-5-tote-50-verletzte-2-update/ |autor= |titel= Drei weitere Anschläge - Erschütterun in Israel |datum=2002-03-05|werk=[[Israelnetz]].de |abruf=2019-07-26}}</ref> Am 30. März 2002 sprengte sich ein Selbstmord-Attentäter in dem Cafe Bialik an der Kreuzung Allenbystraße/King George- und Tschermichowskystraße in die Luft. Dabei wurden mehr als 30 Menschen zum Teil schwer verletzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.israelnetz.com/nachrichten/2002/03/30/selbstmord-bomber-sprengt-sich-in-tel-aviver-cafe-in-die-luft/ |autor= |titel= Selbstmord-Bomber sprengt sich in Tel Aviver Café in die Luft |datum=2002-03-30|werk=[[Israelnetz]].de |abruf=2019-10-05}}</ref>
Ende 2006 hatte Tel Aviv-Jaffa 385.000 Einwohner, 2015 waren es rund 433.000 Einwohner.
Bei einem Anschlag in einem Bus der Linie 40 wurden am 21. Januar 2015 12 Menschen verletzt, vier von ihnen schwer. Bei dem Attentäter, der mit einem Messer auf die Fahrgäste losging, handelte es sich um einen 27-jährigen Palästinenser aus [[Tulkarem]], der keine Aufenthaltsgenehmigung für Israel besaß. Er wurde in der Nähe des Tatortes angeschossen und festgenommen. Ein hochrangiges Mitglied der Terrororganisation Hamas bezeichnete den Anschlag auf seiner Facebook-Seite als „mutige Heldentat“, palästinensische Medien veröffentlichten [[Cartoon]]s, die den Anschlag verherrlichten. Ministerpräsident [[Benjamin Netanjahu]] erklärte in Reaktion auf den Anschlag, dieser sei ein direktes Resultat der hasserfüllten Hetze, die in den [[Palästinensische Autonomiegebiete|Palästinensischen Autonomiegebieten]] gegen die Juden und ihren Staat verbreitet wird.<ref>Newsletter der [[Israelische Botschaft in Berlin|Botschaft des Staates Israel]] vom 22. Januar 2015</ref>
Die deutsche Forschungsgemeinschaft [[Helmholtz-Gemeinschaft]] eröffnete am 22. Oktober 2018 ihr viertes Auslandsbüro in Tel Aviv. Ziel ist es, die Zusammenarbeit mit israelischen Partnern weiter zu stärken.<ref>[https://www.israelnetz.com/gesellschaft-kultur/wissenschaft/2018/10/23/helmholtz-gemeinschaft-eroeffnet-israel-buero/?cHash=881bf1c5797a9c115a398a961ba5a321 ''Helmholtz-Gemeinschaft eröffnet Israel-Büro''] In: [[Israelnetz]].de, 23. Oktober 2018, abgerufen am 10. November 2018.</ref>
Tel Aviv war vom 14. bis zum 18. Mai 2019 Austragungsort des [[Eurovision Song Contest 2019|64. Eurovision Song Contest]], da [[Netta Barzilai|Netta]] mit ihrem Song ''[[Toy (Lied)|Toy]]'' den Wettbewerb [[Eurovision Song Contest 2018|2018 in Lissabon]] gewonnen hatte.
== Klima ==
{{Klimatabelle
| TABELLE =
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}}
<div style="clear:both;"></div>
== Städtepartnerschaften ==
[[Datei:Tel-Aviv - Yafo - twin town with Sofia - symbolic key.jpg|mini|Der symbolische Schlüssel für Tel Aviv, der 1992 zum Anlass der Gründung der [[Gemeindepartnerschaft|Städtepartnerschaft]] mit Sofia übergeben wurde|132x132px]]Die Stadt Tel Aviv hat mit den folgenden Städten der Welt einen Partnerschaftsvertrag unterschrieben (zeitlich geordnet):<ref>{{Literatur |Titel=ערים שותפות |Sammelwerk=אתר עיריית תל-אביב-יפו |Datum= |Online=
{| width="80%"
| valign="top" width="33%" |
* {{FRA|#}} [[Toulouse]] (1962)
* {{USA|#}} [[Philadelphia]] (1967)
* {{DEU|#}} [[Köln]] (offiziell 1979; Jugendaustausch seit 1960)<ref>{{Internetquelle |url=
* {{DEU|#}} [[Frankfurt am Main]] (1980)<ref>{{Internetquelle
* {{DEU|#}} [[Bonn]] (1983)<ref>{{Internetquelle |titel=Tel Aviv-Jaffa |werk=Bundesstadt Bonn |url=https://www.bonn.de/themen-entdecken/uno-internationales/tel-aviv.php |abruf=2024-05-26}}</ref>
* {{ARG|#}} [[Buenos Aires]] (1988)
* {{HUN|#}} [[Budapest]] (1989)
* {{SRB|#}} [[Belgrad]] (1990)
* {{DEU|#}} [[Essen]] (1992)<ref>{{Internetquelle
| valign="top" width="33%" |
* {{BGR|#}} [[Sofia]] (1992)
Zeile 453 ⟶ 216:
* {{AUT|#}} [[Wien]] (2005)
* {{FRA|#}} [[Paris]] (2010)
* {{DEU|#}} [[Freiburg im Breisgau]] (2015)<ref>{{Literatur |Titel=Gemeinderat entscheidet über neue Städtepartnerschaften |Datum= |Online=
|}
== Sehenswürdigkeiten ==
=== Tel Aviv ===
[[Datei:Beit dfus haaretz.jpg|mini|
[[Datei:PikiWiki Israel 15282 Tel Aviv Museum of Art.jpg|mini|
Herausragend und seit 2003 als [[UNESCO-Welterbe]] bekannt ist die so genannte [[Weiße Stadt (Tel Aviv)|Weiße Stadt]] ({{heS|הָעִיר הַלְּבָנָה‎|ha-ʿīr ha-lɘvanah}}), eine Sammlung von über 4.000 Gebäuden in Tel Aviv, die überwiegend in [[Bauhaus]]- und [[Internationaler Stil|Internationalem Stil]] errichtet wurde. Sie wurden in den 1930er Jahren von zahlreichen Architekten erbaut, die aus [[Dessau]] und [[Berlin]] vor dem [[Nationalsozialismus]] geflohen waren. Die verschiedenen Viertel im Herzen der Stadt (Lev Tel Aviv), wo die meisten Gebäude besagter Stilformen sich konzentrieren, werden als ''Weiße Stadt'' zusammengefasst.<ref>[https://www.azw.at/event.php?event_id=773 ''The White City of Tel Aviv''.] azw.at; abgerufen am 21. März 2009</ref> Auf der [[Dizengoffstraße]] befindet sich das neue [[Bauhaus Center Tel Aviv|Bauhaus Center]].<ref>[http://www.bauhaus-center.com/ Bauhaus Center Webseite]</ref> Hier beginnen die Führungen zu Bauhausgebäuden, und hier befindet sich ein Laden mit historischen und kunstgeschichtlichen Bauhaus-Artikeln. Das Bauerbe präsentiert seit 2008 das [[Bauhaus Museum Tel Aviv]] und seit 2019 dient der [[Beit Liebling]] als Welterbezentrum. Im gleichen Museumsdistrikt widmet sich Leben und Werk des hebräischen Nationaldichters [[Chaim Nachman Bialik]] der [[Beit Bialik]], seine ehemalige Villa mit originalem Intérieur im Herzen der Stadt.
[[Datei:Tel Aviv at night cityscape.jpg|alternativtext=Tel Aviv Nacht|mini|Blick von Jaffa auf Tel Aviv bei Nacht.]]
Am [[Rothschild-Boulevard]] liegt die [[Independence Hall (Israel)|Independence Hall]] (Beit ha-ʿAzmaʾut). Am 14. Mai 1948 beschloss am Standort des heutigen Museums der am 12. April 1948 gebildete ''Volksrat'' ({{heS|מוֹעֶצֶת הָעָם‎|Mōʿetzet ha-ʿAm}}), das 37-köpfige Übergangsparlament des [[Jischuv|Jischuvs (jüdische Palästinenser)]] mit Vertretern aller in der gewählten [[Repräsentantenversammlung (Palästina)|Repräsentantenversammlung des Jischuvs]] vertretenen Parteien, die Unabhängigkeit Israels und verfasste dazu die entsprechende Erklärung, die die Mitglieder des Volksrats unterschrieben. Eine Stunde später verlas David Ben Gurion diese Erklärung öffentlich, womit die Gründung des Staates Israel bekannt gegeben war. Vor dem Museum befindet sich ein Gedenkstein zum Aufbau Tel Avivs mit einem Bibelzitat aus dem Buch Jeremia {{Bibel|Jer|31|4}}.<ref>[http://israelorte.christ2020.de/#c Weitere Informationen über das Museum findet man durch Weiterklicken in diesem Israelreiseführer, der die biblischen Bezüge einschließt.]</ref>
Die Hauptsynagogen, die sephardische [[Große Synagoge Stiftszelt (Tel Aviv)|Große Synagoge Stiftszelt]] und die aschkenasische [[Große Synagoge (Tel Aviv)|Große Synagoge]], finden sich in den Seitenstraßen des Rothschild-Boulevards. Am Nordende des Boulevards stehen das Theatergebäude [[Habimah]]s und das [[Charles Bronfman Auditorium]], Heimat des [[Israel Philharmonic Orchestra]] und mit 2.482 Plätzen größter Konzertsaal der Stadt.
Das [[Tel Aviv Museum of Art]] im Kulturforum der Stadt zeigt klassische und zeitgenössische Kunst mit dem [[Lola Beer Ebner Sculpture Garden|Skulpturengarten Lola Beer Ebners]], benachbart im Bauensemble der ''Beit Ariela'' der ''Stadtbibliothek Schaʿar Zion'' und die Bühnen von Theatron Kameri und [[Israeli Opera]]h. Am ehemaligen Zweitwohnsitz des Politikers befindet sich das [[Ben-Gurion-Haus|Ben-Gurion Museum]].<ref>{{Webarchiv|url=http://ilmuseums.com/museum_eng.asp?id=66 | wayback=20160311051419 | text=Ben-Gurion Museum}}</ref>
Nördlich des [[yarkon|Jarqons]] dokumentiert das als [[Landesmuseum]] konzipierte [[Eretz Israel Museum]] Landeskunde, Geschichte und Archäologie des Landes, wie das ebenfalls im Norden gelegene [[ANU – Museum des Jüdischen Volkes]] auf dem Campus der Universität Tel Aviv die Geschichte der Juden in der [[Jüdische Diaspora|Diaspora]] thematisiert.<ref>{{Webarchiv|url=http://ilmuseums.com/museum_eng.asp?id=56 | wayback=20150906023616 | text=Beit Hatfutsot, The Museum of the Jewish People}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.museumsinisrael.gov.il/en/museums/pages/beit-hatfutsot.aspx/ |titel=Beit Hatfutsot – Museums in Israel |autor= |hrsg=Ministry of Culture and Sport |werk=Museums in Israel |datum= |sprache=en |zugriff=2016-12-21}}</ref> Das [[Hagana-Museum]] ist ein Museum der Geschichte der jüdischen [[Hagana|Untergrundorganisation]], Vorläufer der israelischen Armee.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.ilmuseums.com/museum_eng.asp?id=61 | wayback=20150906031946 | text=Hagana Museum}}</ref> Das [[Palmach-Museum]] ist einer Spezialeinheit der Hagana gewidmet.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.palmach.org.il/show_item.asp?itemId=8096&levelId=42798&itemType=0 |wayback=20110608024352 |text=Palmach-Museum }}</ref> Es liegt beim Eretz-Israel-Museum im Norden. Es liegt zwischen dem Eretz-Israel-Museum und dem Museum der Palmach, zu der Rabin in jungen Jahren gehörte. Sehenswert ist auch die lutherische [[Immanuelkirche (Tel Aviv-Jaffa)|Immanuelkirche]] in der ''American-German Colony'' ({{he|המושבה האמריקאית‎|ha-Mōschavah ha-ʾAmerīqaʾīt-Germanīt}}). Amt Südende der wichtigen Nord-Süd-Achse [[HaYarkon-Straße|Rəchov ha-Jarqōn]] findet sich die spätosmanische [[Hassan-Bek-Moschee (Tel Aviv-Jaffa)|Hassan-Bek-Moschee]], eines der wenigen freistehenden Bethäuser der Stadt.
=== Jaffa ===
[[Datei:Jaffa BW 3.JPG|mini|[[Sankt Peter (Jaffa)|Peterskirche]]]]
[[Datei:
Zu den Sehenswürdigkeiten gehören unter anderem die [[Immanuelkirche (Tel Aviv-Jaffa)|Immanuelkirche]] (erbaut 1904, lutherisch), der Uhrturm (erbaut 1906), die Ausgrabungsstätte ''Kikkar Qedumim'', ''Al-Saray al-ʿAtīqa'' ({{arS|السراي العتيقة‎|d=Altes Serail}}, {{heS|הַסָּרָאיָה הַיְּשָׁנָה‎|ha-Sarājah ha-Jəschanah|en=Old Saray/Seraglio}}) und das [[Neues Serail (Tel Aviv-Jaffa)|Neue Serail]] ({{heS|הַסָּרָאיָה הַחֲדָשָׁה‎|ha-Sarājah ha-Chadaschah|en=Governor’s New Palace}}), der Leuchtturm ''Jaffa Light'' von 1865 ({{heS|מגדלור יפו‎}}), die ''Moschee [[Muhamidiya (Moschee, Jaffa)|Muhamidiya]]'', der Andromedafelsen, das ''Jaffa Museum of Antiquities'', das ''[[Ilana-Goor-Museum]]'' und das katholische Kirchengebäude [[Sankt Peter (Jaffa)|Sankt Peter]]. Der Person Jitzchak Rabin widmet sich das [[Jitzchak-Rabin-Zentrum]].<ref>[http://www.rabincenter.org.il/english/aboutthecenter/pages/default.aspx Rabincenter]</ref>
== Sport ==
Tel Aviv ist die Heimat von Israels größtem Sportverein, [[Maccabi Tel Aviv]]. Das Basketballteam von Maccabi gehört seit Jahrzehnten zu den besten in Europa. Die Fußballabteilung des Vereins ist die älteste und erfolgreichste des Landes. Weitere größere Sportvereine aus Tel Aviv sind [[Hapoel Tel Aviv]] und [[Bnei Yehuda Tel Aviv]].
2009 wurde der [[Tel-Aviv-Marathon]] nach 15-jähriger Pause wiederbelebt und wird seitdem wieder jährlich veranstaltet.<ref>{{Haaretz online |id=1.5149177<!--früher:1.354898--> |autor=Ilan Lior |titel=Thousands sport sneakers for Tel Aviv marathon |datum=2011-04-08 |abruf=2019-11-04}}</ref>
Im Mai 2018 wurde das [[Sylvan Adams Velodrome]] eingeweiht.<ref name="israel21-211">{{Internetquelle|url=https://www.israel21c.org/tel-aviv-building-1st-olympic-velodrome-in-the-middle-east/ |titel=Tel Aviv building 1st Olympic velodrome in the Middle East |autor=Abigail Klein Leichman |werk=israel21c.org | sprache=en |datum=2018-05-02 |abruf=2019-11-15}}</ref>
== Wirtschaft ==
[[Datei:
Tel Aviv ist stark durch den Dienstleistungssektor bestimmt. Es ist Sitz der einzigen [[Tel Aviv Stock Exchange|Börse]] des Landes und mehrerer großer Banken wie der [[Bank Leumi]] oder der [[Bank Hapoalim]]. Die israelischen Ausgaben für [[Forschung und Entwicklung]] sind hoch, und vieles wird im Gebiet zwischen Tel Aviv und Jerusalem, dem ''Silicon Wadi'' des Landes investiert. Allein in den ersten neun Monaten des Jahres 2011 wurden 1,5 Milliarden US-Dollar [[Risikokapital]] für zahlreiche [[Unternehmensgründung|Start-ups]] eingeworben.<ref>[http://www.theglobeandmail.com/report-on-business/rob-magazine/the-worlds-most-creative-cities/article2286363/ Bericht auf theglobeandmail.com vom 29. Dezember 2011], abgerufen am 4. Januar 2012</ref>
Insgesamt erzielen die ökonomischen Aktivitäten der Kernstadt Tel Aviv rund 17 Prozent des nationalen BIP, während die Arbeitslosenquote im Jahr 2011 bei 4,4 Prozent lag.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.tel-aviv.gov.il/english/engineering/strategy/pdf/profile-main-issues.pdf |titel=Wayback Machine |datum=2007-03-06 |zugriff=2018-01-31 |format=PDF |archiv-url=https://web.archive.org/web/20070306032523/http://www.tel-aviv.gov.il/english/engineering/strategy/pdf/profile-main-issues.pdf |archiv-datum=2007-03-06 |offline= |archiv-bot=2024-05-26 08:56:54 InternetArchiveBot }}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.globes.co.il/en/article-1000728750 |titel=Unemployment rate at historic low in Q4 2011 – Globes English |zugriff=2018-01-31 |sprache=he}}</ref> Im Jahr 2013 zählte die Stadt mehr als 700 Start-up Unternehmen und wurde vom [[The Wall Street Journal|Wall Street Journal]] als zweitinnovativste Stadt der Welt nach [[Medellín]] und vor New York City bewertet.<ref>{{Literatur |Titel=Tel Aviv ranks 2nd in innovation |Sammelwerk=Ynetnews |Datum=2013-04-03 |Online=https://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4352010,00.html |Abruf=2018-01-31}}</ref>
In einer Rangliste der wichtigsten Finanzzentren weltweit belegte Tel Aviv Platz 34 (Stand: 2018).<ref>{{Internetquelle|autor=|url=http://passthrough.fw-notify.net/download/487024/http://www.longfinance.net/Publications/GFCI23.pdf|titel=The Global Financial Centres Index 23|werk=|hrsg=|datum=|zugriff=2018-07-13|format=PDF|archiv-url=https://web.archive.org/web/20180327144825/http://www.longfinance.net/Publications/GFCI23.pdf|archiv-datum=2018-03-27 }}</ref>
== Verkehr ==
=== Luftverkehr ===
[[Datei:Ayalon Highway
=== Straßenverkehr ===
Als großes Problem gilt der motorisierte Individualverkehr auf den Einfallstraßen. Staus sind an der Tagesordnung, viele Zufahrtsstraßen sind chronisch verstopft. Im Bereich der Stadt laufen mehrere
Den
Die Stadt ist zentraler Knotenpunkt für die Busverbindungen der Busgesellschaft [[Egged]]. Der Busbahnhof [[Tel Aviv Central Bus Station]] war lange Zeit der größte der Welt.
=== Schienenverkehr ===
[[Datei:PikiWiki Israel 3991 railway station in jaffa.jpg|mini|
====
Der überhandnehmende Individualverkehr in Tel Avivs Ballungsraum [[Gusch Dan]] bewog die Regierung Israels 1986, das staatliche Bahnunternehmen [[Israel Railways|Rakkevet Israel (RI)]] auf den Bahnstrecken des Großraums (J&J-Linie, [[Jarqonbahn]], Küstenbahn, [[Bahnstrecke Lod–Chadera Mizrach|Ostbahn]] und Sinai-Bahn) [[Schienenpersonennahverkehr|Vorortlinien]] planen zu lassen.<ref>Gabbi Kessler ({{he|גַּבִּי קֶסְלֶר‎}}), [https://www.nli.org.il/he/newspapers/mar/1986/04/14/01/article/107?&dliv=none&e=-------he-20--1--img-txIN%7ctxTI--------------1&utm “{{he|הרכבת תחל עוד השנה בתיכנון רכבת פרברים בגוש דן וחיפה‎}}”], in: ''[[Maariw (Zeitung)|מַעֲרִיב]]'', 14. April 1986, S. 16.</ref> Erster Schritt war die Verbindung der im Norden endenden Küstenbahn und der nach Südosten laufenden J&J-Linie im Stadtgebiet durch den [[Ajjalonkorridor]] ({{heS|פְּרוֹזְדּוֹר אַיָּלוֹן‎|Prō[[Stimmhafter alveolarer Frikativ|s]]<nowiki>dōr</nowiki> Ajjalōn}}, 1993 eröffnet) zur [[Bahnstrecke Naharija–Be’er Sheva|Eisenbahn-Magistrale Naharija–Beʾer Scheva]].
In den zurückliegenden Jahren hat die Rakkevet Israel den Vorort- und Regionalverkehr auf der Schiene erheblich verbessert und ausgeweitet. Weitere Strecken wie die Jarqonbahn und [[Scharonbahn]] (schrittweise 2003 bis 2020 eröffnet) führen nach [[Hod haScharon]], die [[Bahnstrecke Tel Aviv–Jerusalem]] (2018 eröffnet) für höhere Geschwindigkeit über den ''Flughafen Ben Gurion'' nach [[Modiʿin]] und Jerusalem und die [[Bahnstrecke Tel Aviv–Pleschet]] (2011 in Betrieb) nach [[Javne (Stadt)|Javne]] und weiter auf der [[Sinai-Bahn]] bis [[Aschkelon]]. Der seit 1972 bestehende Pendlerverkehr über J&J-Linie und Sinai-Bahn bis [[Ghaza-Stadt]] wurde nach dem [[Jom-Kippur-Krieg]] 1973 nicht wieder aufgenommen.
==== Stadtbahn ====
Das [[Stadtbahn Tel Aviv |
=== Hafen ===
Bis 1965 war der Ort eine Hafenstadt (siehe: [[Hafen von Tel Aviv]])
[[Datei:Life Sciences Building in Tel Aviv University.jpg|mini|211x211px|Campus der [[Universität Tel Aviv]] im Norden der Stadt]]
== Bildung ==
In Tel Aviv befindet sich außerdem das erste hebräischsprachige Gymnasium des Landes, welches im Jahr 1905 an der Herzl-Straße im Zentrum der Stadt wiederum zu Ehren von Theodor Herzl als [[Hebräisches Herzlia-Gymnasium|Hebräisches Herzliya-Gymnasium]] benannt wurde.
== Persönlichkeiten ==
{{Hauptartikel|Liste von Persönlichkeiten der Stadt Tel Aviv-Jaffa}}
Berühmte Persönlichkeiten aus Tel Aviv-Jaffa sind unter anderem der ehemalige israelische Staatspräsident [[Ezer Weizman
== Literatur ==
* Maoz Azaryahu: ''Tel Aviv. Mythography of a City''. Syracuse University Press, Syracuse NY 2006, ISBN 0-8156-3129-4.<ref name="Sammelrez">Cornelia Siebeck: {{Webarchiv
* {{RE|IX,2|1901|1902|Joppe|[[Georg Beer (Theologe)|Georg Beer]]|RE:Joppe}}
*
* Ejal Jakob Eisler ({{he|אֱיָל יַעֲקֹב אַיְזְלֶר‎}}): ''Der deutsche Beitrag zum Aufstieg Jaffas 1850–1914: Zur Geschichte Palästinas im 19. Jahrhundert'' (= Abhandlungen des Deutschen Palästina-Vereins; Band 22). Wiesbaden: Harrassowitz, 1997, ISBN 3-447-03928-0.
*
* Mark LeVine: ''Overthrowing Geography. Jaffa, Tel Aviv, and the Struggle for Palestine, 1880–1948''. University of California Press, Berkeley CA 2005, ISBN 0-520-24371-4.<ref name="Sammelrez" />
* Martin Peilstöcker, Jürgen Schefzyk, Aaron A. Burke (Hrsg.): ''Jaffa – Tor zum Heiligen Land''. Nünnerich-Asmus, Mainz 2013, ISBN 978-3-943904-13-0.
* [[Joachim Schlör]], ''Tel Aviv – vom Traum zur Stadt: Reise durch Kultur und Geschichte'', Frankfurt am Main: Insel, 1999, (= Insel Taschenbuch; Band 2514), ISBN 978-3-458-34214-4.
* [http://opus.kobv.de/ubp/volltexte/2009/3460/pdf/pardes15.pdf ''100jähriges Jubiläum Tel Avivs''.] (PDF; 5,4 MB) PARDeS. Zeitschrift der Vereinigung für Jüdische Studien, 2009, Heft 15.
=== Belletristik ===
* Yaakov Shabtai: ''Erinnerungen an Goldmann''. Dvorah-Verlag, Frankfurt am Main 1990
*
== Weblinks ==
{{
{{Wikivoyage}}
* [
* {{Weblink Welterbe |Nummer=1096}}
* Norman Ali Bassam Khalaf: {{Webarchiv|url=http://hometown.aol.de/jaffacity/homepage/reisen.html | wayback=20080203131448 | text=Jaffa City: Geschichte und soziale Situation}} (englisch).
* [http://www.fromoldbooks.org/SewardTravels/pages/626-Jaffa/626-Jaffa-1670x1073.jpg Historische Darstellung des alten Jaffa]
* [http://www.koelntelaviv.de/ Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Köln–Tel Aviv-Yafo e. V.]
== Einzelnachweise ==
<references responsive />
{{Normdaten|TYP=g|GND=4059353-8|LCCN=
[[Kategorie:Tel Aviv-Jaffa| ]]
[[Kategorie:Ort in Israel]]
[[Kategorie:Ort mit Seehafen]]
[[Kategorie:Antike israelische Stadt]]
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