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Der Name „Tel Aviv“ ist einer poetischen Übersetzung des Titels des utopischen Romans ''[[Altneuland]]'' von [[Theodor Herzl]] entliehen.<ref name=":372">{{Literatur |Autor=Daniel Gordis |Titel=Israel, a concise History of a Nation reborn |Auflage=2. |Verlag=Ecco (Harper Collins Publishers) |Ort=New York |Datum=2017 |ISBN=978-0-06-236875-1 |Seiten=85 f., 382, 402 ff.}}</ref> Darin steht „[[Tell (Archäologie)|Tel]]“ (mehrschichtiger Hügel aus Siedlungsschutt) für „alt“ und „Aviv“ (Frühling<ref>{{Literatur |Autor=[[Naftali Herz Tur-Sinai]] |Titel=Deutsch-hebräisches Taschen-Wörterbuch |Verlag=Dvir Verlag |Ort=Tel Aviv |Datum= |Seiten=96}}</ref>) für „neu“.<ref>[[Shlomo Avineri]]: [http://www.haaretz.com/jewish/books/zionism-according-to-theodor-herzl-1.24821 ''Zionism According to Theodor Herzl''.] In: ''[[Haaretz]]'', 20. Dezember 2002. Zitat: “‘Altneuland’ is […] a utopian novel written by […] Theodor Herzl, in 1902; […] The year it was published, the novel was translated into Hebrew by Nahum Sokolow, who gave it the poetic name ‘Tel Aviv’ (which combines the archaeological term ‘tel’ and the word for the season of spring).” Auf Deutsch: „Altneuland“ ist […] ein utopischer Roman, geschrieben von […] Theodor Herzl im Jahre 1902; […] Im gleichen Jahr wurde der Roman von [[Nachum Sokolow]] ins Hebräische übersetzt, wobei er ihm den poetischen Titel „Tel Aviv“ gab, in dem der archäologische Begriff „Tel(l)“ und das Wort für die Frühlingsjahrezeit kombiniert wurden.</ref> Tel Aviv wird deswegen manchmal wörtlich mit „Frühlingshügel“ übersetzt.<ref name="JCM" /> Der Name kommt bereits beim biblischen Propheten [[Ezechiel]] vor, wo er einen anderen Ort bezeichnet.
 
Der Name „Tel Aviv“ findet in [[politikwissenschaft]]licher Literatur<ref>{{Literatur |Autor=Thomas Gomart |Titel=L’Affolement du monde – 10 enjeux géopolitiques (Kapitel: De la Méditerranée au Moyen-Orient, multiplication des dangers) |Sammelwerk=Collection Texto |Auflage=2. |Verlag=Éditions Tallandier |Ort=Paris |Datum=2020 |ISBN=979-10-210-4261-2 |Seiten=262 |Kommentar=Thomas Gomart, Direktor des [[Institut français des relations internationales]] und Redaktor der Zeitschrift ''[[Politique étrangère]]'', schreibt beispielsweise über die aktuelle russische Außenpolitik: ''„Il est probable que la Russie, à la différence des États-Unis, cherchera à maintenir la nature de ses relations avec Tel-Aviv, Ankara, Riyad et Téhéran, afin d’apparaître comme la puissance d’équilibre de la région et de marginaliser un peu plus l’Europe.“''}}</ref> und Berichten [[Internationale Organisation (Völkerrecht)|internationaler Organisationen]] häufig als Platzhalter für [[JerusalemPars pro Toto]] für den Staat Israel Verwendung. Damit soll der Ansicht Ausdruck gegeben werden, dass [[Jerusalem]] nicht die Hauptstadt Israels sei, oder es soll vermieden werden, dass die Kontroverse um die Hauptstadtfrage vom eigentlichen Anliegen einer Veröffentlichung ablenkt.
 
Der ehemals offizielle arabische Name von Tel Aviv-Jaffa ist {{arS|تل أبيب يافا&lrm;|Tall Abīb Yāfā}}.<ref>{{Literatur |Autor=Lamia Ziadé |Titel=Ma très grande mélancolie arabe – Un siècle au Proche-Orient |Auflage=2. |Verlag=P.O.L. éditeur/Centre national du livre |Ort=Paris |Datum=2017 |ISBN=978-2-8180-4062-1 |Seiten=407 |Kommentar=auf Arabisch gebraucht man gewöhnlich nicht beide Namen zusammen: man spricht entweder von يافا Yāfā oder von تل أبيب Tall Abīb}}</ref><ref name=":294">{{Literatur |Titel=World Atlas for Pupils in Arab Schools |Verlag=George Philip A. D. Son, Ltd. for Longmans, Green and Co., Ltd. |Ort=London |Datum= |Seiten=14 f. und erste innere Umschlagsseite |Sprache=ar |Kommentar=Erscheinungsdatum vermutlich Mitte der 1940er bis frühe 1950er Jahre}}</ref> Er findet amtlicherseits heute nur noch in wenigen Bereichen, etwa bei Verkehrsschildern, Verwendung. Die Rückstufung des Arabischen zu einer [[Minderheitensprache]] steht im Zusammenhang mit der Forderung einer demokratischen Mehrheit im Land, das jüdische Wesen Israels stärker im Staat zu verankern.<ref>{{Literatur |Autor=[[Abraham B. Jehoschua]] |Titel=Das Ringen um die Seele der israelischen Nation – Soll die Thora oder der Staatsgedanke den jüdischen Staat definieren? |Sammelwerk=[[Neue Zürcher Zeitung]] |Nummer=36 |Ort=Zürich |Datum=2012-02-13 |Seiten=31 |Kommentar=übersetzt von [[Ruth Achlama]]}}</ref> Die amtliche Zweisprachigkeit galt lange als wichtiger Ausdruck des [[Demokratie|demokratisch]] und [[Laizismus|laizistisch]] verfassten Staatswesens, insbesondere nach außen,<ref>{{Literatur |Autor=[[Bernard-Henri Lévy]] |Titel=L’esprit du judaïsme |Nummer=34427 |Verlag=Éditions Grasset & Fasquelle |Ort=Paris |Datum=2016 |ISBN=978-2-253-18633-5 |Seiten=74–83}}</ref> sie war aber auch eine innenpolitische Forderung, beispielsweise von [[Wladimir Zeev Jabotinsky]],<ref>{{Literatur |Autor=[[Mosche Arens]] |Hrsg=[[Yves Kugelmann]] |Titel=Ein Staat – zwei Sprachen |Sammelwerk=[[tachles]] – Das jüdische Wochenmagazin |Nummer=37/14 |Verlag=JM Jüdische Medien |Ort=Zürich |Datum=2014-09-19 |Seiten=10}}</ref> einem rechten Vordenker.