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== Tiere als Co-Moderatoren ==
Der Tierfilmer und Autor [[Bernhard Grzimek]] moderierte von 1956 bis 1987 die beim Publikum beliebte Sendung ''[[Ein Platz für Tiere]]'' ([[Hessischer Rundfunk]], 175 Folgen<ref>[https://www.fernsehserien.de/ein-platz-fuer-tiere#google_vignette ''Ein Platz für Tiere. D 1956–1987''] [[Imfernsehen#Fernsehserien.de|Fernsehserien.de]], abgerufen am 26. März 2024</ref>) für die er wöchentlich an anderes Tier mit vor die Kamera nahm. Unter den Co-Moderatoren des damaligen Direktors des [[Zoo Frankfurt|Frankfurter Zoos]] waren unter anderem [[Schimpanse]]n, ein [[Gepard]], eine [[Würgeschlange]], ein [[Pinselohrschwein]], [[Capybara]]s, sowie [[Maulwürfe]], [[Zwergmaus|Zwergmäusen]] und [[Vogelspinnen]]. In Deutschland war es die erste Sendung, die sich mit dem Themengebiet Tiere, Natur und Naturschutz an ein breites Publikum wendete.<ref>[https://www.spiegel.de/geschichte/tv-legende-bernhard-grzimek-a-948265.html ''TV-Legende Bernhard Grzimek Der Affen-Flüsterer''] [[Der Spiegel]], abgerufen am 26. März 2024</ref><ref>[https://www.ardalpha.de/wissen/geschichte/historische-persoenlichkeiten/grzimek-bernhard-tiere-naturschutz-102.html ''Bernhard Grzimek. Mit viel Platz für Tiere im Herzen''] [[ARD]], abgerufen am 26. März 2024</ref> Wildtiere in dieser Form im FernsehenstudioFernsehstudio vor der Kamera zu präsentieren, wurde damals von der Mehrheit der Zuschauer als unproblematisch empfunden.
 
== Tierwohlgefärdung und Tierschutz am Filmset ==
[[File:Monty Banks - Feb 1922 EH.jpg|thumb|[[Monty Banks]] mit Bonzo, 1922 machte man sich an Filmsets noch keine GedakenGedanken über artgerechte Bedingungen]]
Bei den hier dargestellten Fällen und Tierschutzgesetzen handelt es sich um eine Auswahl. In den USA bietet die Organisation „American Humane“ seit 2004 das markenrechtlich geschützte [[Gütesiegel]] "No Animals Were Harmed" (dt. Keine Tiere kamen zu Schaden) an, um Filme zu kennzeichnen. Nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch bei weniger populären Spezies sieht die Realität jedoch oft anders aus.<ref name = SPG>[https://www.spiegel.de/geschichte/no-animals-were-harmed-tierquaelereien-bei-dreharbeiten-a-989702.html ''Tierquälereien beim Filmdreh Tod vor laufender Kamera'' vom 15. Juni 2020] [[Der Spiegel]], abgerufen am 3. April 2024</ref>
 
=== Deutschland ===
=== Öffentliche Wahrnehmung ===
Ein Fernsehformat, welches den [[Tierschutz]] von Filmtieren in Deutschland in die öffentliche Diskussion brachte, war die [[ZDF]]-[[Fernsehserie]] ''[[Unser Charly]]'', die von 1995 bis 2010 gesendet wurde. ''Charly'' wurde durch wechselnde, junge [[Schimpanse]]n belegt, die den Affen inmitten seiner menschlichen Adoptivfamilie in Menschenkleidung verkörperten. Tierschutzorganisationen hattenenhatten bereits über Jahre vergeblich versucht, das ZDF zu überzeugen, die Serie einzustellen, von der insgesamt 16 Staffeln produziert wurden. Erst als sich der Humanbiologe und Anthropologe [[Carsten Niemitz]] ([[Freie Universität Berlin]]) 2010 öffentlich äußerte, indem er bekannt gab, es würden regelmäßig junge Schimpansen von ihrem Müttern getrennt um mit Hilfe eines Tiertrainers für ihre Rolle vorbereitet zu werden, was nicht artgerecht sei. Die Rolle wurde im Lauf der Jahre von insgesamt 15 Jungaffen besetzt, über deren Herkunft und Verbleib der Sender nur wenig preis gab. Studien haben belegt, dass junge Schimpansen, die zu früh von ihren Artgenossen getrennt werden, das für ihr späteres Leben als soziale Gruppentiere notwendige Wissen nicht erwerben können, wenn sie zu wenig oder gar keinen Kontakt zu Artgenossen haben. Aufgrund dieser Forschungsergebnisse sei die Verwendung zahlreicher Jungschimpansen für eine Fernsehserie ein nicht zu rechtfertigender Umgang, da die frühe Trennung von der Mutter bei vielen Primaten eine ähnliche Traumatisierung auslöst, wie es bei Menschen der Fall wäre. Die „[[Die Welt|Welt]]“ und die „[[Berliner Morgenpost]]“ berichteten.<ref name = DGT>[https://djgt.de/2010/02/10/stellungnahme-der-djgt-zu-der-fernsehsendung-unser-charly-zdf/ ''Stellungnahme der DJGT zu der Fernsehsendung „Unser Charly“, ZDF'' vom 15. Juni 2020] Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht e.V., abgerufen am 3. April 2024</ref><ref name =WTS>[https://welttierschutz.org/tierische-hauptdarsteller// ''Wiebke Plasse:'' vom 15. Juli 2020] digitalfernsehen.de, abgerufen am 3. April 2024</ref>
 
In der Stellungnahme des Senders hieß es, die „beliebte Serie“ sei aufgrund von „heftiger Kritik von Tierschützern, Wissenschaftlern und Juristen“.<ref>[https://www.digitalfernsehen.de/news/inhalte/fernsehen/zdf-aus-fuer-unser-charly-448041/ ''ZDF: Aus für „Unser Charly“'' vom 15. Juni 2020] digitalfernsehen.de, abgerufen am 3. April 2024</ref>
 
=== Rechtliches ===
Das deutsche [[Tierschutzgesetz (Deutschland)|Tierschutzgesetz]] sagt zum Umgang mit Tieren zu Unterhaltungszwecken aus, dass es gsetzlichgesetzlich verboten ist, „einem Tier außer in Notfällen Leistungen abzuverlangen, denen es wegen seines Zustandes offensichtlich nicht gewachsen ist oder die offensichtlich seine Kräfte übersteigen.“ (Paragraph 3, Abschnitt 1) Tiere für Filmaufnahmen, Schaustellung, Werbung oder ähnlichen Veranstaltung heranzuziehen, sei außerdem unzulässig, sofern damit Schmerzen, Leiden oder Schäden für das Tier verbunden sind.<ref name =WTS/> (Wie beispielsweise beim Ausleben eines „ harten [[Crush fetish]]“.)
 
Daher sind offizielle DerharbeitenDreharbeiten mit Tieren in Deutschland ausnahmslos genehmigungspflichtig. Tieragenturen und Tiertrainer, deren Tiere für [[Casting_(Auswahlverfahren)#Tiercasting|Tiercastings]]<ref name = TDS>[https://filmlexikon.uni-kiel.de/doku.php/t:tiercasting-8151 ''Tiercasting''] [[Lexikon des internationalen Films]], abgerufen am 3. April 2024</ref> und anschließende Aufträge vermittelt werden, benötigen daher ebenfalls eine entsprechende amtliche Genehmigung. Einige Agenturen weisen ihre Kundschaft auch direkt darauf hin, dass sämtliche Projekte, einschließlich Film- und Fotoaufnahmen sowie Tierevents jederzeit von [[Amtstierarzt (Deutschland)|Amtstierärzten]] kontrolliert werden können, um einen artgerechten Umgang mit Tieren sicherzustellen.<ref>[https://www.filmtierzentrale.de/team/tierschutz-und-socials.html ''Über das Tierschutzgesetz für Tiere in den Medien''] FilmTier Zentrale, abgerufen am 3. April 2024</ref>
 
=== USA ===