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In der Zeit seiner Herrschaft änderte sich auch der soziale Status der Landesfürsten, was man später als territorialen Adelsstand bezeichnete.<ref name="zemlicka">[[Josef Žemlička]]: ''Čechy v době knížecí. (1034–1198).'' Lidové Noviny, Praha 1997, ISBN 80-7106-196-4 (''Česká Historie'' 2).</ref> Das ehemalige Lehen, in diesem Fall die zeitliche Überlassung eines Landesteiles zur Erfüllung seiner Aufgaben und Dienste, wurde nun derart verwandelt, dass es den Adeligen gänzlich und größtenteils vererbbar überlassen wurde. In den Dörfern entstanden die ersten eigenen [[Romanik|romanischen]] Kirchen, deren Bau meist von den Landesfürsten in Auftrag gegeben wurde. Um diese Kirchen herum befanden sich Siedlungen mit kleinen Festen. Nach den Ortsnamen bezeichneten sich dann meist auch die Adligen (älteste nachgewiesene Familien waren [[Marquart de Dubraua]] [1146] und [[Bleh de Trebusen]] [1169]). Vor allem in bisher nicht erschlossenen, bewaldeten Gebieten wurde das Land von der Krone den jeweiligen Führern zur Kolonisierung überlassen. So entstanden die ersten kleinen, aber oft schnell wachsenden alten böhmischen Adelsfamilien wie z.&nbsp;B. die [[Hrabischitz]]er, [[Rosenberg (Adelsgeschlecht)|Rosenberger]], [[Bavor von Strakonitz]] und andere.<ref name="Velimsky">[[Tomáš Velímský]]: ''Trans montes, ad fontes! K roli újezdů při středověké kolonizaci středních a vyšších poloh na území severozápadních Čech.'' Ústav Archeologické Památkové Péče Severozápadních Čech, Most 1998, ISBN 80-901828-3-6.</ref>
 
Zum Ende seines Lebens versuchte Vladislav, seinem Sohn [[Friedrich (Böhmen)|Friedrich (Bedřich)]] ohne Wahl und Zustimmung des Kaisers den Thron zu vererben. 1172 verzichtete er auf seine Ämter und bestimmte Bedřich zum Herzog. Damit waren die guten Beziehungen zum Kaiser endgültig gestört, zumal im Rahmen der Auseinandersetzung um die Herrschaftsfolge auch die mährische Adelsopposition wieder erstarkte. Barbarossa erkannte das Vorgehen nicht an, und Bedřich musste zurücktreten. Als Soběslavs Sohn [[Udalrich II. (Mähren)|Oldřich]] das vom Kaiser angebotene Lehen ablehnte, weil er keine Unterstützung im böhmischen Adel besaß, blieb nur noch [[Soběslav II. (Böhmen)|Soběslav II.]], der Herzog wurde.
 
Der alte König musste Böhmen verlassen. Er ging nach [[Thüringen]] auf die Güter seiner zweiten Frau. Er starb 1174 in [[Meerane]].<ref>Allein der Dresdner Archäologe [[Reinhard Spehr]] sprach sich für eine Gleichsetzung von ''Mer'' mit [[Melaune]] in der Oberlausitz aus; ders.: ''Christianisierung und früheste Kirchenorganisation in der Mark Meißen. Ein Versuch.'' In: [[Judith Oexle]] (Hrsg.): ''Frühe Kirchen in Sachsen. Ergebnisse archäologischer und baugeschichtlicher Untersuchungen.'' Theiss, Stuttgart 1994, ISBN 3-8062-1094-2, S. 8–63, hier S. 29 (''Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie und Landesmuseum für Vorgeschichte.'' 23). Im Allgemeinen wird Mer mit Meerane gleichgesetzt. Dafür spricht v.&nbsp;a. der namenkundliche Befund (''Meerane.'' In: [[Ernst Eichler (Linguist)|Ernst Eichler]], [[Hans Walther (Onomastiker)|Hans Walther]] (Hrsg.): ''Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen.'' Band 2: ''M – Z.'' Akademie-Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-05-003728-8, S. 21 und ''Melaune''. In: Ebenda, S. 28.). Siehe auch: [[Gerhard Billig]]: ''Irrweg und Stagnation. Gedanken zur Quellengrundlage und Wirkung der neuen Publikationen von Reinhard Spehr zur Frühgeschichte von Dresden und der Oberlausitz.'' 2 Teile. In: ''Burgenforschung aus Sachsen.'' Bd. 14, 2001, {{ZDB|1130530-7}}, S. 121–131 und Bd. 15/16, 2003, S. 178–197.</ref> Seine sterblichen Überreste wurden im [[Kloster Strahov]] bestattet.