„Cherson“ – Versionsunterschied

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| Wappen = COA of Kherson 1995.svg
| Wappen = COA of Kherson 1995.svg
| KOATUU = 6510100000
| KOATUU = 6510100000
|KATOTTH = UA65100150010064384
| KATOTTH = UA65100150010064384
| Oblast = Oblast Cherson
| Oblast = Oblast Cherson
| Rajon = Rajon Cherson
| Rajon = Rajon Cherson
| Höhe = 43
| Höhe = 43
| Fläche = 300
| Fläche = 300
| Einwohner = 289649
| Einwohner = 283649
| EW_Stand = 2021
| EW_Stand = 2021
| lat_deg = 46 | lat_min = 39 | lat_sec = 14
| lat_deg = 46
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| lon_deg = 32 | lon_min = 35 | lon_sec = 58
| lon_deg = 32
| lon_min = 35
| lon_sec = 58
| PLZ = 73000-
| PLZ = 73000-
| Vorwahl = 55
| Vorwahl = 55
| Gliederung = 3 [[Rajon|Stadtrajone]], 4 [[Siedlung städtischen Typs|Siedlungen städtischen Typs]], 4 Dörfer, 7 [[Selyschtsche|Siedlungen]]
| Gliederung = 3 [[Rajon|Stadtrajone]], 4 [[Siedlung städtischen Typs|Siedlungen städtischen Typs]], 4 Dörfer, 7 [[Selyschtsche|Siedlungen]]
| Bürgermeister = Ihor Kolychajew
| Bürgermeister = [[Ihor Kolychajew]]
| Adresse = пр. Ушакова 37<br />73000 м. Херсон
| Adresse = пр. Ушакова 37<br />73000 м. Херсон
| Website = http://www.city.kherson.ua/<ref>Die offizielle Webseite der Stadt wurde im Zuge der russischen Invasion 2022 offenkundig gehackt, vgl. im [http://www.city.kherson.ua/news_archive/2022/2 News-Archiv, Februar 2022] die vermeintliche [http://www.city.kherson.ua/news_detail/zvernennya-prezidenta-v-zelenskogo-do-gromadyan-ukrayini „Ansprache von Präsident W. Selenskyi an die Bürger der Ukraine“] (angeblich vom 25. Februar 2022; ukrainisch), in der es u.&nbsp;a. heißt: „Bis heute haben wir die gesamte militärische Infrastruktur im gesamten Grenzgebiet verloren. […] Militärische Hilfe ist nicht zu erwarten. Heute […] sind ich, der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine und das Ministerkabinett der Ukraine gezwungen, das Territorium der Ukraine zu verlassen […] Ich melde mich schnellstmöglich wieder.“ – Zum Hintergrund derartiger Hacks: [https://www.nytimes.com/2022/04/05/us/politics/ukraine-russia-hackers.html ''Hackers’ Fake Claims of Ukrainian Surrender Aren’t Fooling Anyone. So What’s Their Goal?''] Artikel von Kate Conger in der [[New York Times]], 5. April 2022 (englisch).</ref>
| Website = https://miskrada.kherson.ua/<ref>Die offizielle Webseite der Stadt wurde im Zuge der russischen Invasion 2022 offenkundig gehackt, vgl. im [http://www.city.kherson.ua/news_archive/2022/2 News-Archiv, Februar 2022] die vermeintliche [http://www.city.kherson.ua/news_detail/zvernennya-prezidenta-v-zelenskogo-do-gromadyan-ukrayini „Ansprache von Präsident W. Selenskyi an die Bürger der Ukraine“] (angeblich vom 25. Februar 2022; ukrainisch), in der es u.&nbsp;a. heißt: „Bis heute haben wir die gesamte militärische Infrastruktur im gesamten Grenzgebiet verloren. […] Militärische Hilfe ist nicht zu erwarten. Heute […] sind ich, der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine und das Ministerkabinett der Ukraine gezwungen, das Territorium der Ukraine zu verlassen […] Ich melde mich schnellstmöglich wieder.“ – Zum Hintergrund derartiger Hacks: [https://www.nytimes.com/2022/04/05/us/politics/ukraine-russia-hackers.html ''Hackers’ Fake Claims of Ukrainian Surrender Aren’t Fooling Anyone. So What’s Their Goal?''] Artikel von Kate Conger in der [[New York Times]], 5. April 2022 (englisch).</ref>
| StatLink = 35272
| StatLink = 35272
}}
}}


'''Cherson''' ('''{{ukS-Cyrl|Херсон}}''' {{IPA|xɛrˈsɔn|Tondatei=Uk-Херсон.ogg}} und '''{{ruS|Херсон}}''' [{{IPA|xʲɪrˈson}}]) ist eine [[Seehafen]]stadt in der [[Ukraine]] und die Hauptstadt der [[Oblast Cherson]] mit etwa 290.000 Einwohnern (Stand: 2021).
'''Cherson''' ('''{{ukS-Cyrl|Херсон}}''' {{IPA|xɛrˈsɔn|Tondatei=Uk-Херсон.ogg}} und '''{{ruS|Херсон}}''' [{{IPA|xʲɪrˈson}}]) ist eine [[Seehafen]]stadt in der [[Ukraine]] und die Hauptstadt der [[Oblast Cherson]] mit etwa 40.000 Einwohnern (Stand: 2023).


== Etymologie ==
== Etymologie ==
Der Name Cherson ist von dem griechischen Wort {{lang|grc|Χερσόνησος|Chersónēsos}} „Halbinsel“ abgeleitet und bezieht sich wiederum auf die griechische Stadt [[Chersones (Stadt)|Chersones]] auf der [[Krim]].<ref>{{Literatur |Autor=Янко М.Т. |Titel=Топонімічний словник України: словник-довідник |Datum=1998 |Online=http://archive.org/details/topon1998 |Abruf=2022-11-13}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Лучик В.В. |Titel=Етимологічний словник топонімів України |Datum=2014 |Online=http://archive.org/details/etymol2014 |Abruf=2022-11-13}}</ref>
Der Name Cherson ist von dem griechischen Wort {{lang|grc|Χερσόνησος|Chersónēsos}} „Halbinsel“ abgeleitet und bezieht sich wiederum auf die griechische Stadt [[Chersones (Stadt)|Chersones]] auf der [[Krim]].<ref>{{Literatur |Autor=Янко М.Т. |Titel=Топонімічний словник України: словник-довідник |Datum=1998 |Online=https://archive.org/details/topon1998 |Abruf=2022-11-13}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Лучик В.В. |Titel=Етимологічний словник топонімів України |Datum=2014 |Online=https://archive.org/details/etymol2014 |Abruf=2022-11-13}}</ref>


== Geographie ==
== Geographie ==
{| align="right"
{| align="right"
|[[Datei:Antonov road bridge in Kherson 8.jpg|mini|Die [[Antoniwkabrücke]] 2017]]
|[[Datei:View of Kherson and Antonovskiy bridge, 2006.jpg|mini|Blick in südliche Flusslaufrichtung auf die Antoniwkabrücke mit der Stadt Cherson im Hintergrund]]
[[Datei:View of Kherson and Antonovskiy bridge, 2006.jpg|mini|Blick in südliche Flusslaufrichtung auf die Antoniwkabrücke mit der Stadt Cherson im Hintergrund]]
|}
|}
Cherson liegt am Beginn des [[Dnepr-Bug-Liman|Mündungsdeltas]] des [[Dnepr]]. Bis zum [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] sind es noch rund 30&nbsp;km.<ref name="Guide09">''Dnepr: Odessa–Krim–Schwarzes Meer.'' Reiseinfoheft von JPM Guides, 2009, S.&nbsp;25</ref> 60&nbsp;km nordwestlich der Stadt liegt die Hafenstadt [[Mykolajiw]], knapp 100&nbsp;km südöstlich beginnt die [[Krim]].
Cherson liegt am Beginn des [[Dnepr-Bug-Liman|Mündungsdeltas]] des [[Dnepr]]. Bis zum [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] sind es noch rund 30&nbsp;km.<ref name="Guide09">''Dnepr: Odessa–Krim–Schwarzes Meer.'' Reiseinfoheft von JPM Guides, 2009, S.&nbsp;25</ref> 60&nbsp;km nordwestlich der Stadt liegt die Hafenstadt [[Mykolajiw]], knapp 100&nbsp;km südöstlich beginnt die [[Krim]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Operationen am Donn und Dnieper 1736.jpg|miniatur|Die Siedlung ''Bilschowscei'' auf einer Karte der [[Russisch-Österreichischer Türkenkrieg (1736–1739)|Russisch-Österreichischen Türkenkrieg]] von 1736.]]
Bis 1774 gehörte die Region zum [[Khanat der Krim]]. Die Stadt Cherson wurde 1778 auf Weisung der [[Russisches Kaiserreich|russischen Zarin]] [[Katharina II.]] und auf Vorschlag des Fürsten [[Grigori Alexandrowitsch Potjomkin|Grigori A. Potjomkin]] neben der 1737–1739 erbauten russischen [[Alexanderschanze (Festung)|Alexanderschanze]] gegründet. Straßen, Plätze und Gebäude waren im Schachbrettmuster angeordnet. Das Gebiet wurde im 19. Jahrhundert dem sogenannten [[Ansiedlungsrayon]] zugeschlagen: Hier durften sich Juden ansiedeln, für die die zentralrussischen Gebiete und die Hauptstadt [[Sankt Petersburg]] gesperrt waren. Stadt und Region wurden wiederholt Schauplatz von [[Judenpogrom]]en.<ref>[https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-russlands-rueckzug-aus-cherson-geschichtsunterricht-mit-wladimir-putin-a-0384bb6c-323c-42ab-b5c1-491d028cfd3f ''Putins fantastischer Geschichtsunterricht''] ''spiegel.de'', 12. November 2022.</ref>
Bis 1774 gehörte die Region zum [[Khanat der Krim]]. Ältere Karten zeigen vor 1737 eine Siedlung mit dem Namen Bilschowscei an der Stelle der heutigen Stadt. Die Stadt Cherson wurde 1778 auf Weisung der [[Russisches Kaiserreich|russischen Zarin]] [[Katharina II.]] und auf Vorschlag des Fürsten [[Grigori Alexandrowitsch Potjomkin|Grigori A. Potjomkin]] neben der 1737–1739 erbauten russischen [[Alexanderschanze (Festung)|Alexanderschanze]] gegründet. Straßen, Plätze und Gebäude waren im Schachbrettmuster angeordnet. Das Gebiet wurde im 19. Jahrhundert dem sogenannten [[Ansiedlungsrayon]] zugeschlagen: Hier durften sich Juden ansiedeln, für die die zentralrussischen Gebiete und die Hauptstadt [[Sankt Petersburg]] gesperrt waren. Stadt und Region wurden wiederholt Schauplatz von [[Judenpogrom]]en.<ref>[https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-russlands-rueckzug-aus-cherson-geschichtsunterricht-mit-wladimir-putin-a-0384bb6c-323c-42ab-b5c1-491d028cfd3f ''Putins fantastischer Geschichtsunterricht''] ''spiegel.de'', 12. November 2022.</ref>


Cherson war ein wichtiger Stützpunkt der [[Schwarzmeerflotte]]. Diesen Status behielt die Stadt bis zur [[Referendum über die Unabhängigkeit der Ukraine|ukrainischen Unabhängigkeit]].<ref name="Guide09" />
Cherson war ein wichtiger Stützpunkt der sowjetischen [[Schwarzmeerflotte]]. Diesen Status behielt die Stadt bis zur [[Referendum über die Unabhängigkeit der Ukraine|ukrainischen Unabhängigkeit]] 1990/91.<ref name="Guide09" />


=== Russische Invasion 2022 ===
=== Russische Invasion 2022 ===
{{Hauptartikel|Cherson unter russischer Besatzung}}
{{Hauptartikel|Cherson unter russischer Besatzung}}
In den ersten Tagen des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Überfalls auf die Ukraine 2022]] war speziell das Umland der Stadt Schauplatz schwerer Gefechte zwischen ukrainischen Verteidigern und Invasionstruppen, die von der [[Krim]] aus nach Norden vorstießen.<ref>{{Internetquelle |url=https://edition.cnn.com/2022/02/26/europe/ukraine-kherson-bridge-battle-saturday-intl/index.html |titel=Battle rages for strategic bridge in southern Ukraine after days of fighting |datum=2022-02-26 |abruf=2022-10-08 |sprache=en}}</ref> Die Ukraine berichtete am 27. Februar, Russland habe Teile der Stadt eingenommen. Am Morgen des 2. März meldete das [[Streitkräfte Russlands|russische Militär]], die Stadt Cherson vollständig unter Kontrolle gebracht zu haben.<ref name=":9">{{Literatur |Titel=News zum Ukrainekrieg: Belarus schickt weitere Truppen an die Grenze zur Ukraine |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-03-02 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-mittwoch-belarus-schickt-weitere-truppen-an-die-grenze-zur-ukraine-a-033c4a0d-861c-49d2-88a8-5152addae788 |Abruf=2022-03-02}}</ref> Wenig später wurde dies von den örtlichen Behörden bestätigt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-03/behoerden-bestaetigen-einnahme-von-cherson-durch-russische-truppen |titel=Behörden bestätigen Einnahme von Cherson durch russische Truppen |datum=2022-03-03 |abruf=2022-03-03 |sprache=de}}</ref> Offensichtlich war die Stadt selber außer von wenigen Freiwilligen überhaupt nicht verteidigt worden.<ref name="NGCherson">{{Webarchiv |url=https://novayagazeta.ru/articles/2022/03/26/kherson |text=Cherson |wayback=20220328015633}}, ''Nowaja Gaseta'', 26. März 2022</ref>
In den ersten Tagen des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Überfalls auf die Ukraine 2022]] war speziell das Umland der Stadt Schauplatz schwerer Gefechte zwischen ukrainischen Verteidigern und Invasionstruppen, die von der [[Krim]] aus nach Norden vorstießen.<ref>{{Internetquelle |url=https://edition.cnn.com/2022/02/26/europe/ukraine-kherson-bridge-battle-saturday-intl/index.html |titel=Battle rages for strategic bridge in southern Ukraine after days of fighting |datum=2022-02-26 |sprache=en |abruf=2022-10-08}}</ref> Die Ukraine berichtete am 27. Februar, Russland habe Teile der Stadt eingenommen. Am Morgen des 2. März meldete das [[Streitkräfte Russlands|russische Militär]], die Stadt Cherson vollständig unter Kontrolle gebracht zu haben.<ref name=":9">{{Literatur |Titel=News zum Ukrainekrieg: Belarus schickt weitere Truppen an die Grenze zur Ukraine |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-03-02 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-mittwoch-belarus-schickt-weitere-truppen-an-die-grenze-zur-ukraine-a-033c4a0d-861c-49d2-88a8-5152addae788 |Abruf=2022-03-02}}</ref> Wenig später wurde dies von den örtlichen Behörden bestätigt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-03/behoerden-bestaetigen-einnahme-von-cherson-durch-russische-truppen |titel=Behörden bestätigen Einnahme von Cherson durch russische Truppen |datum=2022-03-03 |sprache=de |abruf=2022-03-03}}</ref> Offensichtlich war die Stadt selber außer von wenigen Freiwilligen überhaupt nicht verteidigt worden.<ref name="NGCherson">{{Webarchiv |url=https://novayagazeta.ru/articles/2022/03/26/kherson |text=Cherson |wayback=20220328015633}}, ''Nowaja Gaseta'', 26. März 2022</ref>


Anfang September 2022 startete die ukrainische Gegenoffensive in der Region Cherson, mit dem Ziel, die russischen Truppen bis an die natürliche Wasserbarriere, den [[Dnepr]], zurückzudrängen und Cherson zu befreien.<ref>{{Internetquelle |url=https://kurier.at/politik/ausland/ukrainischen-truppen-gelingt-neuer-durchbruch-bei-cherson/402169638 |titel=Ukrainischen Truppen gelingt neuer Durchbruch bei Cherson |werk=Kurier |datum=2022-10-04 |abruf=2022-10-08 |sprache=de}}</ref>
Anfang September 2022 startete die ukrainische Gegenoffensive in der Region Cherson, mit dem Ziel, die russischen Truppen bis an die natürliche Wasserbarriere, den [[Dnepr]], zurückzudrängen und Cherson zu befreien.<ref>{{Internetquelle |url=https://kurier.at/politik/ausland/ukrainischen-truppen-gelingt-neuer-durchbruch-bei-cherson/402169638 |titel=Ukrainischen Truppen gelingt neuer Durchbruch bei Cherson |werk=Kurier |datum=2022-10-04 |sprache=de |abruf=2022-10-08}}</ref>


Am 11. November 2022 wurde die Stadt nach dem Abzug der russischen Besatzer von ukrainischen Truppen erreicht.<ref>[https://www.nytimes.com/live/2022/11/11/world/ukraine-war-news-russia-updates Russia-Ukraine War As Russia Says Retreat From Kherson Is Complete, Residents Raise Ukraine’s Flag], ''The New York Times'', 11. November 2022</ref> Die angebliche Unterstützung für eine Annexion durch Russland wurde von den Menschen als Lügen gestraft, es herrschte vielmehr Erleichterung nach Monaten des Terrors.<ref>[https://www.bbc.com/news/world-europe-63615008 Kherson: Inside the city liberated from the Russians], ''BBC'', 12. November 2022</ref>
Am 11. November 2022 wurde die Stadt nach dem Abzug der russischen Besatzer von ukrainischen Truppen erreicht.<ref>[https://www.nytimes.com/live/2022/11/11/world/ukraine-war-news-russia-updates Russia-Ukraine War As Russia Says Retreat From Kherson Is Complete, Residents Raise Ukraine’s Flag], ''The New York Times'', 11. November 2022</ref> Die angebliche Unterstützung für eine Annexion durch Russland wurde von den Menschen Lügen gestraft, es herrschte vielmehr Erleichterung nach Monaten des Terrors.<ref>[https://www.bbc.com/news/world-europe-63615008 Kherson: Inside the city liberated from the Russians], ''BBC'', 12. November 2022</ref>
Die russische Armee begann kurz darauf mit dem Beschuss, zunächst noch nur in Stadtnähe. Für die Bewohner beginne jetzt die Unsicherheit, zitierte die exilrussische Internetzeitung ''[[Meduza]]'' Stimmen aus der Stadt: Bis dahin hätten sie gewusst, wohin ukrainische Raketen flogen, in die von der russischen Armee genutzten Stellungen. Doch nun befürchteten sie einen wahllosen russischen Beschuss „wie in [[Belagerung von Mariupol|Mariupol]]“.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/11/11/vsu-v-gorode-my-prazdnuem «ВСУ в городе! Мы празднуем!» Как российская армия отступала из Херсона — и что происходит в городе сейчас. Рассказывает местный житель], ''Meduza'', 11. November 2022</ref>
Die russische Armee begann kurz darauf mit dem Beschuss, zunächst noch nur in Stadtnähe. Für die Bewohner beginne jetzt die Unsicherheit, zitierte die exilrussische Internetzeitung ''[[Meduza]]'' Stimmen aus der Stadt: Bis dahin hätten sie gewusst, wohin ukrainische Raketen flogen, in die von der russischen Armee genutzten Stellungen. Doch nun befürchteten sie einen wahllosen russischen Beschuss „wie in [[Belagerung von Mariupol|Mariupol]]“.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/11/11/vsu-v-gorode-my-prazdnuem «ВСУ в городе! Мы празднуем!» Как российская армия отступала из Херсона — и что происходит в городе сейчас. Рассказывает местный житель], ''Meduza'', 11. November 2022</ref>

Am 19. November 2022 fuhr erstmals wieder ein Zug des öffentlichen Verkehrs der [[Ukrsalisnyzja|Ukrainischen Eisenbahn]] nach Cherson.<ref>jh/bac: ''Wieder Züge nach Cherson''. In: [[Eisenbahn-Revue International]] 1/2023, S. 30.</ref> Ende Januar 2023 lebten noch rund 40.000 Bewohner in der Stadt.<ref>{{Literatur |Autor=Thore Schröder |Titel=(S+) Ukraine - Cherson nach der Befreiung: Wie geht es den Bewohnern? |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2023-02-04 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-cherson-nach-der-befreiung-wie-geht-es-den-bewohnern-a-6d3a6384-440a-4a7a-a1e0-8f738b011fd4 |Abruf=2023-02-05}}</ref>


== Verwaltungsgliederung ==
== Verwaltungsgliederung ==
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| Антоновка (Antonowka)
| Антоновка (Antonowka)
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| [[Blahowischtschenske (Cherson)|Blahowischtschenske]] (bis 2016 ''Petrowskoho''<ref>[http://zakon.rada.gov.ua/laws/show/1377-viii Верховна Рада України; Постанова від 19.05.2016 № 1377-VIII Про перейменування окремих населених пунктів та районів]</ref>)
| [[Blahowischtschenske (Cherson)|Blahowischtschenske]] (bis 2016 ''Petrowskoho''<ref>[https://zakon.rada.gov.ua/laws/show/1377-viii Верховна Рада України; Постанова від 19.05.2016 № 1377-VIII Про перейменування окремих населених пунктів та районів]</ref>)
| Благовіщенське (Петровського)
| Благовіщенське (Петровського)
| Благовещенское (Blagoweschtschenskoje)/Петровского (Petrowskogo)
| Благовещенское (Blagoweschtschenskoje)/Петровского (Petrowskogo)
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| Богдановка (Bohdanowka)
| Богдановка (Bohdanowka)
|-
|-
| [[Inschenerne]] (bis 2016 ''Schowtnewe''<ref>[http://zakon.rada.gov.ua/laws/show/1377-viii Верховна Рада України; Постанова від 19.05.2016 № 1377-VIII Про перейменування окремих населених пунктів та районів]</ref>)
| [[Inschenerne (Cherson)|Inschenerne]] (bis 2016 ''Schowtnewe''<ref>[https://zakon.rada.gov.ua/laws/show/1377-viii Верховна Рада України; Постанова від 19.05.2016 № 1377-VIII Про перейменування окремих населених пунктів та районів]</ref>)
| Інженерне (Жовтневе)
| Інженерне (Жовтневе)
| Инженерное (Ischenernoje)/Жовтневое (Schowtnewoje)
| Инженерное (Ischenernoje)/Жовтневое (Schowtnewoje)
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| Степановка (Stepanowka)
| Степановка (Stepanowka)
|-
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| [[Symiwnyk]] (bis 2016 ''Kujbyschewe''<ref>[http://zakon.rada.gov.ua/laws/show/1377-viii Верховна Рада України; Постанова від 19.05.2016 № 1377-VIII Про перейменування окремих населених пунктів та районів]</ref>)
| [[Symiwnyk]] (bis 2016 ''Kujbyschewe''<ref>[https://zakon.rada.gov.ua/laws/show/1377-viii Верховна Рада України; Постанова від 19.05.2016 № 1377-VIII Про перейменування окремих населених пунктів та районів]</ref>)
| Зимівник (Куйбишеве)
| Зимівник (Куйбишеве)
| Зимовник (Simownik)/Куйбышево (Kuibyschewo)
| Зимовник (Simownik)/Куйбышево (Kuibyschewo)
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== Bevölkerung ==
== Bevölkerung ==
Hinsichtlich ihrer [[Nationalität#Nationalität als ethnische Zuordnung|Nationalität]] (im Sinne der Volksgruppe, nicht Staatsangehörigkeit) identifizierten sich 76,5 Prozent der Einwohner beim Zensus 2001 als [[Ukrainer]], 19,9 Prozent als [[Russen]], 0,8 Prozent als [[Belarussen]], 0,41 Prozent als Juden und 0,34 Prozent als Armenier.<ref name="ukrcensus">[http://db.ukrcensus.gov.ua/MULT/Dialog/Saveshow.asp Distribution of the population by nationality and native language, Khersonska oblast (persons) by Region, Nationality, Year and Indicated as a native language: KHERSON (miskrada).] Staatlicher Statistikdienst der Ukraine.</ref>
Hinsichtlich ihrer [[Nationalität#Nationalität als ethnische Zuordnung|Nationalität]] (im Sinne der Volksgruppe, nicht Staatsangehörigkeit) identifizierten sich 76,5 Prozent der Einwohner beim Zensus 2001 als [[Ukrainer]], 19,9 Prozent als [[Russen]], 0,8 Prozent als [[Belarussen]], 0,41 Prozent als Juden und 0,34 Prozent als Armenier.<ref name="ukrcensus">[http://db.ukrcensus.gov.ua/MULT/Dialog/Saveshow.asp Distribution of the population by nationality and native language, Khersonska oblast (persons) by Region, Nationality, Year and Indicated as a native language: KHERSON (miskrada).]{{Toter Link|url=http://db.ukrcensus.gov.ua/MULT/Dialog/Saveshow.asp |date=2023-03 |archivebot=2023-03-31 16:28:51 InternetArchiveBot }} Staatlicher Statistikdienst der Ukraine.</ref>


56,2 Prozent gaben in der Volkszählung 2001 als Muttersprache Ukrainisch an, 42,5 Prozent Russisch, 0,17 Prozent Armenisch und 0,14 Belarussisch.<ref name="ukrcensus" />
56,2 Prozent gaben in der Volkszählung 2001 als Muttersprache Ukrainisch an, 42,5 Prozent Russisch, 0,17 Prozent Armenisch und 0,14 Belarussisch.<ref name="ukrcensus" />


Entwicklung der Bevölkerungsanzahl von 1897 bis 2019: <ref>{{Internetquelle |url=http://pop-stat.mashke.org/ukraine-cities.htm |titel=Cities & towns of Ukraine |abruf=2022-11-12}}</ref>
Entwicklung der Bevölkerungsanzahl von 1897 bis 2023:


{{Bevölkerungsentwicklung
{{Bevölkerungsentwicklung
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| 2010 = 304.613
| 2010 = 304.613
| 2019 = 289.096
| 2019 = 289.096
| 2021 = 283.649
| ref = <ref>{{Internetquelle |url=http://pop-stat.mashke.org/ukraine-cities.htm |titel=Cities & towns of Ukraine |abruf=2022-11-12}}</ref>
| 2023 = 40.000<ref>{{Literatur |Autor=Thore Schröder |Titel=(S+) Ukraine - Cherson nach der Befreiung: Wie geht es den Bewohnern? |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2023-02-04 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-cherson-nach-der-befreiung-wie-geht-es-den-bewohnern-a-6d3a6384-440a-4a7a-a1e0-8f738b011fd4 |Abruf=2023-02-05}}</ref>
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}}


== Wirtschaft und Verkehr ==
== Wirtschaft und Verkehr ==
[[Datei:Antonov road bridge in Kherson 8.jpg|mini|Die [[Antoniwkabrücke]] 2017.]]
Cherson besitzt durch seinen Fluss[[hafen]] und [[Seehafen]] eine bedeutende [[Werft]]industrie.
Cherson besitzt durch seinen Fluss[[hafen]] und [[Seehafen]] eine bedeutende [[Werft]]industrie.


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* [[Leuchttürme Stanislaw-Adschihol|Stanislaw-Leuchttürme]]
* [[Leuchttürme Stanislaw-Adschihol|Stanislaw-Leuchttürme]]


Vom [[Bahnhof Cherson]] verkehren Züge nach [[Mykolajiw]], Odessa, Kiew und dem Westen der Ukraine. Die Bahnverbindungen nach [[Dnipro]], [[Charkiw]] und anderen Städten östlich des Flusses Dnipro sind derzeit wegen der von Russland zerstörten [[Antoniwka-Eisenbahnbrücke|Eisenbahnbrücke nördlich von Antoniwka]] unterbrochen.
Der Eisenbahnknoten verbindet Cherson mit Moskau, [[Dnipro]], [[Charkiw]] und anderen Städten.
Außerdem besitzt die Stadt einen [[Flughafen Cherson|Verkehrsflughafen]] und ist über die [[Fernstraßen in der Ukraine|Fernstraße]] [[M 14 (Ukraine)|M&nbsp;14]] an das ukrainische Fernstraßennetz angebunden.
Außerdem besitzt die Stadt einen [[Flughafen Cherson|gleichnamigen Verkehrsflughafen]] und ist über die [[Fernstraßen in der Ukraine|Fernstraße]] [[M 14 (Ukraine)|M&nbsp;14]] an das ukrainische Fernstraßennetz angebunden.


In der Nähe der Stadt bauten deutsche [[Eisenbahntruppen|Eisenbahnpioniere]] 1943 die „größte Eisenbahnkriegsbrücke des Zweiten Weltkrieges“. Sie war zwei Kilometer lang, im Wasser 14 Meter tief und über dem Wasser 10 Meter hoch. Für die Standfestigkeit wurden 400 Stahlrohre bis zu 17 Meter in den schlammigen Grund gerammt. Der Bau dauerte sieben Monate und wurde von dem verstärkten I. [[Bataillon]] des Eisenbahnpionier-[[Regiment]]s 2 (I./Eisb.Pi.Rgt.2) ausgeführt.<ref>Otto Krahmer: Die 7.Eisb.Pi.Kp.Rgt.3mot. 1938–1945, ohne Ort und Jahr (Selbstverlag des Verfassers, Wittdün/Amrum, 1985), unpaginiert (ca. S. 2, 135, 137, Foto S. 139); sowie Fotomaterial aus Nachlass des Vermessungsoffiziers Erich Fresdorf, das vom Alleinerben bis Ende 2013 bereits größtenteils an das [[Militärhistorisches Museum der Bundeswehr|Militärhistorische Museum der Bundeswehr]] in Dresden abgegeben und der Bundesrepublik Deutschland – vertreten durch das Bundesministerium der Verteidigung – dauerhaft übereignet wurde.</ref>
In der Nähe der Stadt bauten deutsche [[Eisenbahntruppen|Eisenbahnpioniere]] 1943 die „größte Eisenbahnkriegsbrücke des Zweiten Weltkrieges“. Sie war zwei Kilometer lang, im Wasser 14 Meter tief und über dem Wasser 10 Meter hoch. Für die Standfestigkeit wurden 400 Stahlrohre bis zu 17 Meter in den schlammigen Grund gerammt. Der Bau dauerte sieben Monate und wurde von dem verstärkten I. [[Bataillon]] des Eisenbahnpionier-[[Regiment]]s 2 (I./Eisb.Pi.Rgt.2) ausgeführt.<ref>Otto Krahmer: Die 7.Eisb.Pi.Kp.Rgt.3mot. 1938–1945, ohne Ort und Jahr (Selbstverlag des Verfassers, Wittdün/Amrum, 1985), unpaginiert (ca. S. 2, 135, 137, Foto S. 139); sowie Fotomaterial aus Nachlass des Vermessungsoffiziers Erich Fresdorf, das vom Alleinerben bis Ende 2013 bereits größtenteils an das [[Militärhistorisches Museum der Bundeswehr|Militärhistorische Museum der Bundeswehr]] in Dresden abgegeben und der Bundesrepublik Deutschland – vertreten durch das Bundesministerium der Verteidigung – dauerhaft übereignet wurde.</ref>
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In der Nähe der Stadt steht im Mündungsdelta des Dnepr der 64 Meter hohe [[Adschihol-Leuchtturm]] in Form eines [[Rotationshyperboloid]]s, der 1911 durch den russischen Ingenieur [[Wladimir Grigorjewitsch Schuchow]] errichtet wurde.
In der Nähe der Stadt steht im Mündungsdelta des Dnepr der 64 Meter hohe [[Adschihol-Leuchtturm]] in Form eines [[Rotationshyperboloid]]s, der 1911 durch den russischen Ingenieur [[Wladimir Grigorjewitsch Schuchow]] errichtet wurde.
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Очаковские ворота.jpg|Tor der alten Festungsanlage
Очаковские ворота.jpg|[[Otschakiwtor]] der alten Festungsanlage (1783)
Екатерининский собор в Херсоне DSC 6637 8 9 tonemapped.jpg|Katharinenkathedrale
Екатерининский собор в Херсоне DSC 6637 8 9 tonemapped.jpg|Katharinenkathedrale
Бывшая Дума DSC 7207 8 9 fused.jpg|Kunstmuseum
Бывшая Дума DSC 7207 8 9 fused.jpg|Kunstmuseum
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== Städtepartnerschaften ==
== Städtepartnerschaften ==
* {{Deutschland|#}} [[Bonn]], Deutschland
* {{Deutschland|#}} [[Kiel (Schleswig-Holstein)|Kiel]], Deutschland
* {{USA|#}} [[Kent (Connecticut)|Kent]], Vereinigte Staaten von Amerika
* {{USA|#}} [[Kent (Connecticut)|Kent]], Vereinigte Staaten von Amerika
* {{NOR|#}} [[Oslo]], Norwegen
* {{NOR|#}} [[Oslo]], Norwegen
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== Eponyme ==
== Eponyme ==
Der Asteroid des äußeren Hauptgürtels [[(2701) Cherson]] ist nach der Stadt benannt.<ref>{{Literatur |Autor=[[Lutz D. Schmadel]] |Hrsg=Lutz D. Schmadel |Titel=Dictionary of Minor Planet Names |TitelErg=Fifth Revised and Enlarged Edition |Auflage=5 |Verlag=[[Springer Spektrum|Springer Verlag]] |Ort=[[Berlin]], [[Heidelberg]] |Datum=2003 |ISBN=978-3-540-29925-7 |Seiten=186 |Sprache=en |Originaltitel=Dictionary of Minor Planet Names |VerlagEA=Springer Verlag |OrtEA=Berlin, Heidelberg |JahrEA=1992 |Online=[https://link.springer.com/referenceworkentry/10.1007/978-3-540-29925-7_2702 link.springer.com] |Format=online |KBytes= |Abruf=2019-09-07 |Umfang=992 |Zitat=1978 RT. Discovered 1978 Sept. 1 by N. S. Chernykh at Nauchnyj.}}</ref>
Der Asteroid des äußeren Hauptgürtels [[(2701) Cherson]] ist nach der Stadt benannt.<ref>{{Literatur |Autor=[[Lutz D. Schmadel]] |Hrsg=Lutz D. Schmadel |Titel=Dictionary of Minor Planet Names |TitelErg=Fifth Revised and Enlarged Edition |Auflage=5 |Verlag=[[Springer Spektrum|Springer Verlag]] |Ort=[[Berlin]], [[Heidelberg]] |Datum=2003 |ISBN=3-540-29925-4 |Seiten=186 |Sprache=en |Originaltitel=Dictionary of Minor Planet Names |VerlagEA=Springer Verlag |OrtEA=Berlin, Heidelberg |JahrEA=1992 |DOI=10.1007/978-3-540-29925-7_2702 |Umfang=992 |Zitat=1978 RT. Discovered 1978 Sept. 1 by N. S. Chernykh at Nauchnyj.}}</ref>

== Siehe auch ==
* [[Zerstörung des Kachowka-Staudamms]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* {{Webarchiv |url=http://www.wiki.kherson.ua/ |text=Заглавная страница |wayback=20100116044340}} (Stadtwiki) (russisch)
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{{Navigationsleiste Orte in der Oblast Cherson}}
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[[Kategorie:Ort in der Oblast Cherson]]
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[[Kategorie:Hauptstadt einer Oblast in der Ukraine]]
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[[Kategorie:Rajon Cherson]]

Aktuelle Version vom 13. Juni 2024, 07:40 Uhr

Cherson
Херсон
Wappen von Cherson
Cherson (Ukraine)
Cherson (Ukraine)
Cherson
Basisdaten
Oblast: Oblast Cherson
Rajon: Rajon Cherson
Höhe: 43 m
Fläche: 300 km²
Einwohner: 279.131 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte: 930 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 73000-
Vorwahl: +380 55
Geographische Lage: 46° 39′ N, 32° 36′ OKoordinaten: 46° 39′ 14″ N, 32° 35′ 58″ O
KATOTTH: UA65100150010064384
KOATUU: 6510100000
Verwaltungsgliederung: 3 Stadtrajone, 4 Siedlungen städtischen Typs, 4 Dörfer, 7 Siedlungen
Bürgermeister: Ihor Kolychajew
Adresse: пр. Ушакова 37
73000 м. Херсон
Website: https://miskrada.kherson.ua/[1]
Statistische Informationen
Cherson (Oblast Cherson)
Cherson (Oblast Cherson)
Cherson
i1

Cherson (ukrainisch Херсон [xɛrˈsɔnAudiodatei abspielen und russisch Херсон [xʲɪrˈson]) ist eine Seehafenstadt in der Ukraine und die Hauptstadt der Oblast Cherson mit etwa 40.000 Einwohnern (Stand: 2023).

Der Name Cherson ist von dem griechischen Wort Χερσόνησος Chersónēsos „Halbinsel“ abgeleitet und bezieht sich wiederum auf die griechische Stadt Chersones auf der Krim.[2][3]

Blick in südliche Flusslaufrichtung auf die Antoniwkabrücke mit der Stadt Cherson im Hintergrund

Cherson liegt am Beginn des Mündungsdeltas des Dnepr. Bis zum Schwarzen Meer sind es noch rund 30 km.[4] 60 km nordwestlich der Stadt liegt die Hafenstadt Mykolajiw, knapp 100 km südöstlich beginnt die Krim.

Die Siedlung Bilschowscei auf einer Karte der Russisch-Österreichischen Türkenkrieg von 1736.

Bis 1774 gehörte die Region zum Khanat der Krim. Ältere Karten zeigen vor 1737 eine Siedlung mit dem Namen Bilschowscei an der Stelle der heutigen Stadt. Die Stadt Cherson wurde 1778 auf Weisung der russischen Zarin Katharina II. und auf Vorschlag des Fürsten Grigori A. Potjomkin neben der 1737–1739 erbauten russischen Alexanderschanze gegründet. Straßen, Plätze und Gebäude waren im Schachbrettmuster angeordnet. Das Gebiet wurde im 19. Jahrhundert dem sogenannten Ansiedlungsrayon zugeschlagen: Hier durften sich Juden ansiedeln, für die die zentralrussischen Gebiete und die Hauptstadt Sankt Petersburg gesperrt waren. Stadt und Region wurden wiederholt Schauplatz von Judenpogromen.[5]

Cherson war ein wichtiger Stützpunkt der sowjetischen Schwarzmeerflotte. Diesen Status behielt die Stadt bis zur ukrainischen Unabhängigkeit 1990/91.[4]

Russische Invasion 2022

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In den ersten Tagen des russischen Überfalls auf die Ukraine 2022 war speziell das Umland der Stadt Schauplatz schwerer Gefechte zwischen ukrainischen Verteidigern und Invasionstruppen, die von der Krim aus nach Norden vorstießen.[6] Die Ukraine berichtete am 27. Februar, Russland habe Teile der Stadt eingenommen. Am Morgen des 2. März meldete das russische Militär, die Stadt Cherson vollständig unter Kontrolle gebracht zu haben.[7] Wenig später wurde dies von den örtlichen Behörden bestätigt.[8] Offensichtlich war die Stadt selber außer von wenigen Freiwilligen überhaupt nicht verteidigt worden.[9]

Anfang September 2022 startete die ukrainische Gegenoffensive in der Region Cherson, mit dem Ziel, die russischen Truppen bis an die natürliche Wasserbarriere, den Dnepr, zurückzudrängen und Cherson zu befreien.[10]

Am 11. November 2022 wurde die Stadt nach dem Abzug der russischen Besatzer von ukrainischen Truppen erreicht.[11] Die angebliche Unterstützung für eine Annexion durch Russland wurde von den Menschen Lügen gestraft, es herrschte vielmehr Erleichterung nach Monaten des Terrors.[12] Die russische Armee begann kurz darauf mit dem Beschuss, zunächst noch nur in Stadtnähe. Für die Bewohner beginne jetzt die Unsicherheit, zitierte die exilrussische Internetzeitung Meduza Stimmen aus der Stadt: Bis dahin hätten sie gewusst, wohin ukrainische Raketen flogen, in die von der russischen Armee genutzten Stellungen. Doch nun befürchteten sie einen wahllosen russischen Beschuss „wie in Mariupol“.[13]

Am 19. November 2022 fuhr erstmals wieder ein Zug des öffentlichen Verkehrs der Ukrainischen Eisenbahn nach Cherson.[14] Ende Januar 2023 lebten noch rund 40.000 Bewohner in der Stadt.[15]

Verwaltungsgliederung

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Am 12. Juni 2020 wurde die Stadt zum Zentrum der neugegründeten Stadtgemeinde Cherson (ukrainisch Херсонська міська громада/Chersonska miska hromada), zu dieser zählen auch noch die 3 Stadtrajone Dnipro, Korabel und Suworow, die Siedlungen städtischen Typs Antoniwka, Komyschany, Naddniprjanske und Seleniwka, 4 in der untenstehenden Tabelle angeführten Dörfer sowie die Ansiedlungen Blahowischtschenske, Inschenerne, Molodischne, Prydniprowske, Pryoserne, Sonjatschne und Symiwnyk,[16] bis dahin bildete sie die gleichnamige Stadtratsgemeinde Cherson (Херсонська міська рада/Chersonska miska rada) im Süden des Rajons Biloserka (aber kein Teil desselben) mit folgender Unterteilung:

In weiterer Unterteilung waren die Siedlung städtischen Typs Antoniwka, Seleniwka und Naddniprjanske, die Dörfer Bohdaniwka und Petriwka sowie die Siedlungen Inschenerne, Molodischne und Sonjatschne dem Rajon Dnipro unterstellt, die SsT Komyschany sowie die Siedlungen Symiwnyk, Blahowischtschenske und Pryoserne dem Rajon Korabel und das Dorf Stepaniwka dem Rajon Suworow.

Seit dem 17. Juli 2020 ist sie ein Teil des Rajons Cherson.[17]

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Cherson Teil der Gemeinde:

Name
ukrainisch transkribiert ukrainisch russisch
Antoniwka Антонівка Антоновка (Antonowka)
Blahowischtschenske (bis 2016 Petrowskoho[18]) Благовіщенське (Петровського) Благовещенское (Blagoweschtschenskoje)/Петровского (Petrowskogo)
Bohdaniwka Богданівка Богдановка (Bohdanowka)
Inschenerne (bis 2016 Schowtnewe[19]) Інженерне (Жовтневе) Инженерное (Ischenernoje)/Жовтневое (Schowtnewoje)
Komyschany Комишани Камышаны (Kamyschany)
Molodischne Молодіжне Молодёжное (Molodjoschnoje)
Naddniprjanske Наддніпрянське Надднепрянское (Naddneprjanskoje)
Petriwka Петрівка Петровка (Petrowka)
Prydniprowske Придніпровське Приднепровское (Pridneprowskoje)
Pryoserne Приозерне Приозёрное (Priosjornoje)
Sadowe Садове Садовое (Sadowoje)
Seleniwka Зеленівка Зеленовка (Selenowka)
Sonjatschne Сонячне Солнечное (Solnetschnoje)
Stepaniwka Степанівка Степановка (Stepanowka)
Symiwnyk (bis 2016 Kujbyschewe[20]) Зимівник (Куйбишеве) Зимовник (Simownik)/Куйбышево (Kuibyschewo)

Hinsichtlich ihrer Nationalität (im Sinne der Volksgruppe, nicht Staatsangehörigkeit) identifizierten sich 76,5 Prozent der Einwohner beim Zensus 2001 als Ukrainer, 19,9 Prozent als Russen, 0,8 Prozent als Belarussen, 0,41 Prozent als Juden und 0,34 Prozent als Armenier.[21]

56,2 Prozent gaben in der Volkszählung 2001 als Muttersprache Ukrainisch an, 42,5 Prozent Russisch, 0,17 Prozent Armenisch und 0,14 Belarussisch.[21]

Entwicklung der Bevölkerungsanzahl von 1897 bis 2023:

Anzahl Einwohner[22]
Jahr 1897192319261939195919701979198920012010201920212023
Einwohner 59.07641.08657.37696.987157.995260.687318.908355.379328.360304.613289.096283.64940.000[23]

Wirtschaft und Verkehr

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Die Antoniwkabrücke 2017.

Cherson besitzt durch seinen Flusshafen und Seehafen eine bedeutende Werftindustrie.

Die Zufahrt aus dem Schwarzen Meer zu den Häfen von Mykolajiw und Cherson wird an den Landengen des Dnepr-Bug-Liman von mehreren Leuchttürmen gesichert:

Vom Bahnhof Cherson verkehren Züge nach Mykolajiw, Odessa, Kiew und dem Westen der Ukraine. Die Bahnverbindungen nach Dnipro, Charkiw und anderen Städten östlich des Flusses Dnipro sind derzeit wegen der von Russland zerstörten Eisenbahnbrücke nördlich von Antoniwka unterbrochen. Außerdem besitzt die Stadt einen gleichnamigen Verkehrsflughafen und ist über die Fernstraße M 14 an das ukrainische Fernstraßennetz angebunden.

In der Nähe der Stadt bauten deutsche Eisenbahnpioniere 1943 die „größte Eisenbahnkriegsbrücke des Zweiten Weltkrieges“. Sie war zwei Kilometer lang, im Wasser 14 Meter tief und über dem Wasser 10 Meter hoch. Für die Standfestigkeit wurden 400 Stahlrohre bis zu 17 Meter in den schlammigen Grund gerammt. Der Bau dauerte sieben Monate und wurde von dem verstärkten I. Bataillon des Eisenbahnpionier-Regiments 2 (I./Eisb.Pi.Rgt.2) ausgeführt.[24]

Cherson weist alle in der Ukraine gängigen Schultypen auf. Es gibt drei Universitäten: die Universität Cherson, die Technische Universität sowie eine Marineakademie.

Sehenswürdigkeiten

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Adschihol-Leuchtturm

Hier sind Reste der ersten Festungsbauten zu nennen, darüber hinaus Museen und drei bedeutende Kirchenbauwerke: die Katharinenkathedrale (1774) mit dem Grab des Fürsten Potjomkin, die Sophienkirche (1780) und die Heiliggeistkathedrale mit einer großen Kuppel (1836).[4]

In der Nähe der Stadt steht im Mündungsdelta des Dnepr der 64 Meter hohe Adschihol-Leuchtturm in Form eines Rotationshyperboloids, der 1911 durch den russischen Ingenieur Wladimir Grigorjewitsch Schuchow errichtet wurde.

Weitere Bauwerke

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Städtepartnerschaften

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Söhne und Töchter der Stadt

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Der Asteroid des äußeren Hauptgürtels (2701) Cherson ist nach der Stadt benannt.[26]

Commons: Cherson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Die offizielle Webseite der Stadt wurde im Zuge der russischen Invasion 2022 offenkundig gehackt, vgl. im News-Archiv, Februar 2022 die vermeintliche „Ansprache von Präsident W. Selenskyi an die Bürger der Ukraine“ (angeblich vom 25. Februar 2022; ukrainisch), in der es u. a. heißt: „Bis heute haben wir die gesamte militärische Infrastruktur im gesamten Grenzgebiet verloren. […] Militärische Hilfe ist nicht zu erwarten. Heute […] sind ich, der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine und das Ministerkabinett der Ukraine gezwungen, das Territorium der Ukraine zu verlassen […] Ich melde mich schnellstmöglich wieder.“ – Zum Hintergrund derartiger Hacks: Hackers’ Fake Claims of Ukrainian Surrender Aren’t Fooling Anyone. So What’s Their Goal? Artikel von Kate Conger in der New York Times, 5. April 2022 (englisch).
  2. Янко М.Т.: Топонімічний словник України: словник-довідник. 1998 (archive.org [abgerufen am 13. November 2022]).
  3. Лучик В.В.: Етимологічний словник топонімів України. 2014 (archive.org [abgerufen am 13. November 2022]).
  4. a b c Dnepr: Odessa–Krim–Schwarzes Meer. Reiseinfoheft von JPM Guides, 2009, S. 25
  5. Putins fantastischer Geschichtsunterricht spiegel.de, 12. November 2022.
  6. Battle rages for strategic bridge in southern Ukraine after days of fighting. 26. Februar 2022, abgerufen am 8. Oktober 2022 (englisch).
  7. News zum Ukrainekrieg: Belarus schickt weitere Truppen an die Grenze zur Ukraine. In: Der Spiegel. 2. März 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 2. März 2022]).
  8. Behörden bestätigen Einnahme von Cherson durch russische Truppen. 3. März 2022, abgerufen am 3. März 2022.
  9. Cherson (Memento vom 28. März 2022 im Internet Archive), Nowaja Gaseta, 26. März 2022
  10. Ukrainischen Truppen gelingt neuer Durchbruch bei Cherson. In: Kurier. 4. Oktober 2022, abgerufen am 8. Oktober 2022.
  11. Russia-Ukraine War As Russia Says Retreat From Kherson Is Complete, Residents Raise Ukraine’s Flag, The New York Times, 11. November 2022
  12. Kherson: Inside the city liberated from the Russians, BBC, 12. November 2022
  13. «ВСУ в городе! Мы празднуем!» Как российская армия отступала из Херсона — и что происходит в городе сейчас. Рассказывает местный житель, Meduza, 11. November 2022
  14. jh/bac: Wieder Züge nach Cherson. In: Eisenbahn-Revue International 1/2023, S. 30.
  15. Thore Schröder: (S+) Ukraine - Cherson nach der Befreiung: Wie geht es den Bewohnern? In: Der Spiegel. 4. Februar 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 5. Februar 2023]).
  16. Кабінет Міністрів України Розпорядження від 12 червня 2020 р. № 726-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Херсонської області"
  17. Верховна Рада України; Постанова від 17.07.2020 № 807-IX "Про утворення та ліквідацію районів"
  18. Верховна Рада України; Постанова від 19.05.2016 № 1377-VIII Про перейменування окремих населених пунктів та районів
  19. Верховна Рада України; Постанова від 19.05.2016 № 1377-VIII Про перейменування окремих населених пунктів та районів
  20. Верховна Рада України; Постанова від 19.05.2016 № 1377-VIII Про перейменування окремих населених пунктів та районів
  21. a b Distribution of the population by nationality and native language, Khersonska oblast (persons) by Region, Nationality, Year and Indicated as a native language: KHERSON (miskrada).@1@2Vorlage:Toter Link/db.ukrcensus.gov.ua (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Staatlicher Statistikdienst der Ukraine.
  22. Cities & towns of Ukraine. Abgerufen am 12. November 2022.
  23. Thore Schröder: (S+) Ukraine - Cherson nach der Befreiung: Wie geht es den Bewohnern? In: Der Spiegel. 4. Februar 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 5. Februar 2023]).
  24. Otto Krahmer: Die 7.Eisb.Pi.Kp.Rgt.3mot. 1938–1945, ohne Ort und Jahr (Selbstverlag des Verfassers, Wittdün/Amrum, 1985), unpaginiert (ca. S. 2, 135, 137, Foto S. 139); sowie Fotomaterial aus Nachlass des Vermessungsoffiziers Erich Fresdorf, das vom Alleinerben bis Ende 2013 bereits größtenteils an das Militärhistorische Museum der Bundeswehr in Dresden abgegeben und der Bundesrepublik Deutschland – vertreten durch das Bundesministerium der Verteidigung – dauerhaft übereignet wurde.
  25. Baráti és testvérvárosok (ungarisch), auf zalaegerszegturizmus.hu/, abgerufen am 24. August 2021.
  26. Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. Fifth Revised and Enlarged Edition. Hrsg.: Lutz D. Schmadel. 5. Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 2003, ISBN 3-540-29925-4, S. 186, doi:10.1007/978-3-540-29925-7_2702 (englisch, 992 S., Originaltitel: Dictionary of Minor Planet Names. Erstausgabe: Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 1992): “1978 RT. Discovered 1978 Sept. 1 by N. S. Chernykh at Nauchnyj.”