„Conference (Birne)“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Inhalt erweitert
Markierungen: Mobile Bearbeitung Mobile Web-Bearbeitung
Links, aktuelle Ergänzung (durch Fachberater bestätigt) - mensch lernt halt nie aus.
Zeile 4: Zeile 4:
'''Conference''' ist eine [[Cultivar|Sorte]] der [[Kultur-Birne|Birne]] (''Pyrus communis''). Sie wurde 1894 vom englischen Züchter Thomas Francis Rivers eingeführt.
'''Conference''' ist eine [[Cultivar|Sorte]] der [[Kultur-Birne|Birne]] (''Pyrus communis''). Sie wurde 1894 vom englischen Züchter Thomas Francis Rivers eingeführt.


Der [[Baum]] ist in erster Linie für [[Formobstbau]] geeignet, auch [[Hochstamm|Hochstämme]] und [[Spalier]]e sind möglich. Die Blätter sind relativ lang und ganzrandig. Auch ohne Fremdbestäubung werden Früchte angesetzt, der Behang ist gewöhnlich so groß, dass es sich lohnt auszudünnen. Für den Hausgarten ist die Sorte empfehlenswert, in den englischen Plantagenbetrieben ist es eine Hauptsorte. Als [[diploid]]e Sorte ist sie ein guter [[Pollen]]spender. Diese Sorte neigt zu [[Parthenokarpie]], vor allem bei schlechter Bestäubung der Blüten. Befruchtersorte ist unter anderen Hardy, Harrow Sweet, Frühe von Trevoux, Williams Christbirne.
Der [[Baum]] ist in erster Linie für [[Formobstbau]] geeignet, auch [[Hochstamm|Hochstämme]] und [[Spalier]]e sind möglich. Die Blätter sind relativ lang und ganzrandig. Auch ohne Fremdbestäubung werden Früchte angesetzt, der Behang ist gewöhnlich so groß, dass es sich lohnt auszudünnen. Für den Hausgarten ist die Sorte empfehlenswert, in den englischen Plantagenbetrieben ist es eine Hauptsorte. Als [[diploid]]e Sorte ist sie ein guter [[Pollen]]spender. Diese Sorte neigt zu [[Parthenokarpie]], vor allem bei schlechter Bestäubung der Blüten. Befruchtersorte ist unter anderen Hardy, [[Harrow Sweet]], [[Frühe von Trevoux]] oder [[Williams Christbirne]].


Diese Sorte ist nicht [[Schorf (Botanik)|schorfanfällig]]. Kalkreiche Böden führen zu [[Chlorose]]. Die Temperaturansprüche sind gering, so dass auch in kühleren Lagen ein Anbau möglich ist.
Diese Sorte ist nicht [[Schorf (Botanik)|schorfanfällig]]. Kalkreiche Böden führen zu [[Chlorose]]. Die Temperaturansprüche sind gering, so dass auch in kühleren Lagen ein Anbau möglich ist. Bei Temperaturen ab 35 ... 38[[°C]] im Sommer, wie etwa 2003 oder 2018, zeigen die Bäume Hitzeschäden in Form verbräunter Blätter, die oberflächlich betrachtet an [[Feuerbrand]] oder [[Bakterienbrand]] erinnern. Im Gegensatz zu diesen Krankheiten sind aber nur die Blätter und nicht der Zweig vertrocknet, außerdem sind die Blattknospen gesund, der Zweig kann am Baum verbleiben. Diese Erscheinung hängt nur von der Temperatur ab und tritt auch bei ausreichend bewässerten Bäumen auf.


Die Frucht ist mittelgroß, 50–60 mm breit, 70–100 mm hoch, etwa 155–200 g schwer. Die Gestalt ist flaschenförmig, kelchbauchig, um den Kelch gerundet, stielwärts zugespitzt und leicht eingezogen. Rippen fehlen ganz. Eine Stielgrube fehlt. Der Stiel ist 35–45 mm lang, dünn, gegen den Ansatz verdickt, holzig und geht allmählich in die Frucht über. Die [[Kelchblatt|Kelchgrube]] ist eng, flach und regelmäßig, um den Kelch oft mit einem hellen, rostfreien Ring. Der Kelch ist mittelgroß bis groß, offen und braun. Die Zipfel sind an der Basis verwachsen, teilweise aufgerichtet und längsgerollt oder zurückgeschlagen. Die Oberfläche ist rau und trocken. Die grüne Grundfarbe hellt grüngelb auf. Die Deckfarbe fehlt meistens. Die Punkte sind klein, braun, unauffällig. Charakteristisch ist die feine, braune, oft schuppige, in der Kelchpartie zusammenhängende, gegen den Stiel sich fleckenartig auflösende [[Berostung]]. Die Kelchröhre ist schüsselförmig oder dreieckig und klein. Das Kernhaus ist mittelgroß, spindelförmig, hohlachsig. Die Fächer sind mittelgroß. Die [[Same (Pflanze)|Samen]] sind kastanienbraun, gegen den Ansatz eingeschnürt, gut entwickelt. Das gelblichweiße, bei vollreifen Früchten gegen das Kernhaus lachsfarben gerötete Fruchtfleisch ist schmelzend, fein, saftig, süß, mit angenehmem Gewürz.
Die Frucht ist mittelgroß, 50–60 mm breit, 70–100 mm hoch, etwa 155–200 g schwer. Die Gestalt ist flaschenförmig, kelchbauchig, um den Kelch gerundet, stielwärts zugespitzt und leicht eingezogen. Rippen fehlen ganz. Eine Stielgrube fehlt. Der Stiel ist 35–45 mm lang, dünn, gegen den Ansatz verdickt, holzig und geht allmählich in die Frucht über. Die [[Kelchblatt|Kelchgrube]] ist eng, flach und regelmäßig, um den Kelch oft mit einem hellen, rostfreien Ring. Der Kelch ist mittelgroß bis groß, offen und braun. Die Zipfel sind an der Basis verwachsen, teilweise aufgerichtet und längsgerollt oder zurückgeschlagen. Die Oberfläche ist rau und trocken. Die grüne Grundfarbe hellt grüngelb auf. Die Deckfarbe fehlt meistens. Die Punkte sind klein, braun, unauffällig. Charakteristisch ist die feine, braune, oft schuppige, in der Kelchpartie zusammenhängende, gegen den Stiel sich fleckenartig auflösende [[Berostung]]. Die Kelchröhre ist schüsselförmig oder dreieckig und klein. Das Kernhaus ist mittelgroß, spindelförmig, hohlachsig. Die Fächer sind mittelgroß. Die [[Same (Pflanze)|Samen]] sind kastanienbraun, gegen den Ansatz eingeschnürt, gut entwickelt. Das gelblichweiße, bei vollreifen Früchten gegen das Kernhaus lachsfarben gerötete Fruchtfleisch ist schmelzend, fein, saftig, süß, mit angenehmem Gewürz.

Version vom 19. August 2018, 23:35 Uhr

Zwei Birnen der Sorte ‘Conference’
Aquarell der Conference-Birne
Conference birne

Conference ist eine Sorte der Birne (Pyrus communis). Sie wurde 1894 vom englischen Züchter Thomas Francis Rivers eingeführt.

Der Baum ist in erster Linie für Formobstbau geeignet, auch Hochstämme und Spaliere sind möglich. Die Blätter sind relativ lang und ganzrandig. Auch ohne Fremdbestäubung werden Früchte angesetzt, der Behang ist gewöhnlich so groß, dass es sich lohnt auszudünnen. Für den Hausgarten ist die Sorte empfehlenswert, in den englischen Plantagenbetrieben ist es eine Hauptsorte. Als diploide Sorte ist sie ein guter Pollenspender. Diese Sorte neigt zu Parthenokarpie, vor allem bei schlechter Bestäubung der Blüten. Befruchtersorte ist unter anderen Hardy, Harrow Sweet, Frühe von Trevoux oder Williams Christbirne.

Diese Sorte ist nicht schorfanfällig. Kalkreiche Böden führen zu Chlorose. Die Temperaturansprüche sind gering, so dass auch in kühleren Lagen ein Anbau möglich ist. Bei Temperaturen ab 35 ... 38°C im Sommer, wie etwa 2003 oder 2018, zeigen die Bäume Hitzeschäden in Form verbräunter Blätter, die oberflächlich betrachtet an Feuerbrand oder Bakterienbrand erinnern. Im Gegensatz zu diesen Krankheiten sind aber nur die Blätter und nicht der Zweig vertrocknet, außerdem sind die Blattknospen gesund, der Zweig kann am Baum verbleiben. Diese Erscheinung hängt nur von der Temperatur ab und tritt auch bei ausreichend bewässerten Bäumen auf.

Die Frucht ist mittelgroß, 50–60 mm breit, 70–100 mm hoch, etwa 155–200 g schwer. Die Gestalt ist flaschenförmig, kelchbauchig, um den Kelch gerundet, stielwärts zugespitzt und leicht eingezogen. Rippen fehlen ganz. Eine Stielgrube fehlt. Der Stiel ist 35–45 mm lang, dünn, gegen den Ansatz verdickt, holzig und geht allmählich in die Frucht über. Die Kelchgrube ist eng, flach und regelmäßig, um den Kelch oft mit einem hellen, rostfreien Ring. Der Kelch ist mittelgroß bis groß, offen und braun. Die Zipfel sind an der Basis verwachsen, teilweise aufgerichtet und längsgerollt oder zurückgeschlagen. Die Oberfläche ist rau und trocken. Die grüne Grundfarbe hellt grüngelb auf. Die Deckfarbe fehlt meistens. Die Punkte sind klein, braun, unauffällig. Charakteristisch ist die feine, braune, oft schuppige, in der Kelchpartie zusammenhängende, gegen den Stiel sich fleckenartig auflösende Berostung. Die Kelchröhre ist schüsselförmig oder dreieckig und klein. Das Kernhaus ist mittelgroß, spindelförmig, hohlachsig. Die Fächer sind mittelgroß. Die Samen sind kastanienbraun, gegen den Ansatz eingeschnürt, gut entwickelt. Das gelblichweiße, bei vollreifen Früchten gegen das Kernhaus lachsfarben gerötete Fruchtfleisch ist schmelzend, fein, saftig, süß, mit angenehmem Gewürz.

Pflückreif sind die Früchte ab Mitte September, genussreif dann ab Oktober. Vollreif wird das Fruchtfleisch schnell teigig, etwas vorher gepflückt halten sich die Früchte im Normallager bis in den Dezember. Sie eignen sich für mehrmonatige Kühl- oder CA-Lagerung, nach der sie gut nachreifen.

Siehe auch

Literatur