„Currybaum“ – Versionsunterschied

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Es gibt ja eben doch ein Zusammenhang, der im Satz davor aufgemacht wird.
K →‎Namensgebung: Korrektur Kannada: karibēvila (Lateinschrift) + karibēvina (Kannada-Schrift) --> karibēvu. Das -ina ist der Genitiv, vgl. kn:ಕರಿಬೇವಿನ ಮರ = karibēvina mara = (des) Curryniems Baum. Hier hat wer was blind reinkopiert.
 
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{{Taxobox
{{Taxobox
| Taxon_Name = Currybaum
| Taxon_Name = Currybaum
| Taxon_WissName = Bergera koenigii
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| Taxon2_Rang = Gattung
| Taxon3_Name = Rautengewächse
| Taxon3_Name = Rautengewächse
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[[Datei:Murraya koenigii leaves - curry leaves.jpg|mini|Frisches gefiedertes Curryblatt]]
[[Datei:Murraya koenigii leaves - curry leaves.jpg|mini|Frisches gefiedertes Curryblatt]]
[[Datei:Curry Tree flower.JPG|mini|Blütenstand]]
[[Datei:Curry Tree flower.JPG|mini|Blütenstand]]
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[[Datei:CurryTrees.jpg|mini|Junge Bäume von ''Bergera koenigii'']]
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Der '''Currybaum''' (''Bergera koenigii'', [[Synonym (Taxonomie)|Syn.]]: ''Murraya koenigii'') ist eine Pflanzenart, die zur Familie der [[Rautengewächse]] (Rutaceae) gehört. Die Blätter dieser in Asien beheimateten Art, genannt Curryblätter, werden vor allem in der [[Indische Küche|südindischen]] und srilankischen Küche als [[Gewürz]] verwendet. Die Bezeichnung „Curryblatt“ verweist auf die Verwendung der Blätter in [[Curry (Gericht)|Curry]]-Gerichten. Curryblätter sind normalerweise kein Bestandteil von [[Currypulver]].
Der '''Currybaum''' (''Murraya koenigii'', [[Synonym (Taxonomie)|Syn.]]: ''Bergera koenigii'') ist eine Pflanzenart, die zur Familie der [[Rautengewächse]] (Rutaceae) gehört. Die Blätter dieser in Asien beheimateten Art, genannt Curryblätter, werden vor allem in der [[Indische Küche|südindischen]] und sri-lankischen Küche als [[Gewürz]] verwendet. Die Bezeichnung „Curryblatt“ verweist auf die Verwendung der Blätter in [[Curry (Gericht)|Curry]]-Gerichten. Mit [[Currypulver]] besteht kein direkter Zusammenhang.


== Verbreitung ==
== Verbreitung ==
''Bergera koenigii'' ist im tropischen bis subtropischen Asien beheimatet, insbesondere auf dem gesamten [[Indischer Subkontinent|indischen Subkontinent]] bis an die Ausläufer des [[Himalaya]] und in [[Sri Lanka]]. Ihr Verbreitungsgebiet reicht mittlerweile von Nepal, Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand, Vietnam bis nach China.<ref>[{{GRIN|ID=7011|WissName=Bergera koenigii|Linktext=nein}} GRIN = Taxonomy for Plants.]</ref> ''Bergera koenigii'' wächst in Höhenlagen bis 1500 Meter. In Indien wird sie vor allem privat angepflanzt, in geringem Umfang jedoch auch kommerziell kultiviert.<ref name="indianspices"> {{Webarchiv|text=Indianspices, Indien. |url=http://www.indianspices.com/html/s062fclf.htm |wayback=20080723141734 |archiv-bot=2018-04-05 05:06:33 InternetArchiveBot }}</ref>
''Murraya koenigii'' ist im tropischen bis subtropischen Asien beheimatet, insbesondere auf dem gesamten [[Indischer Subkontinent|indischen Subkontinent]] bis an die Ausläufer des [[Himalaya]] und in [[Sri Lanka]]. Ihr Verbreitungsgebiet reicht mittlerweile von [[Nepal]], Kambodscha, [[Laos]], [[Myanmar]], Thailand, [[Vietnam]] bis nach China.<ref>{{GRIN|ID=13627|WissName=Bergera|Rang=genus}}</ref> ''Murraya koenigii'' wächst in Höhenlagen bis 1500 Meter. In Indien wird sie vor allem privat angepflanzt, in geringem Umfang jedoch auch kommerziell kultiviert.<ref name="indianspices">indianspices.com: {{Webarchiv|text=''Indian Spices – Curry Leaf'' |url=http://www.indianspices.com/html/s062fclf.htm |wayback=20080723141734 }} (englisch)</ref>


== Beschreibung ==
== Beschreibung ==
''Bergera koenigii'' wächst als [[Baum]] oder [[Strauch]]<ref name="FOC">Dianxiang Zhang & Thomas G. Hartley: ''Murraya'' in der ''Flora of China'', Volume 11, S. 87: [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200012463 ''Murraya koenigii'' (L.) Sprengel – Online.]</ref> und erreicht Wuchshöhen von 4 bis 6&nbsp;m. Die Krone ist bis 4&nbsp;m breit. Der Stamm hat eine dunkelgraue [[Rinde]] und erreicht Durchmesser von 40&nbsp;cm.<ref name="Wyevale"> {{Webarchiv|text=Wyevale Garden Centers, UK |url=http://wyevale.shootgardening.co.uk/sitePlant.php?plantid=3764&name=murraya-koenigii |wayback=20090427080809 |archiv-bot=2018-04-05 05:06:33 InternetArchiveBot }}</ref>
''Murraya koenigii'' wächst als [[Immergrüne Pflanze|immergrüner]] [[Baum]] oder [[Strauch]]<ref name="FOC">Dianxiang Zhang, Thomas G. Hartley: ''Murraya'' in der ''Flora of China'', Volume 11, S. 87: [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200012463 ''Murraya koenigii'' (L.) Sprengel].</ref> und erreicht Wuchshöhen von 4 bis 6&nbsp;m. Die Krone ist bis 4&nbsp;m breit. Der Stamm hat eine relativ glatte, dunkelgraue [[Rinde]] und erreicht Durchmesser von 40&nbsp;cm.<ref>Victor R. Preedy: ''Essential Oils in Food Preservation, Flavor and Safety.'' Academic Press, 2015, ISBN 978-0-12-416641-7, S. 385–393.</ref>
Die dunkelgrünen Blätter sind unpaarig gefiedert mit 11 bis 31 Fieder[[blättchen]]. Das Hauptmerkmal der Fiederblättchen ist der schief angesetzte Spreitengrund; sie sind eiförmig, 2 bis 5&nbsp;cm lang und 0,5 bis 2&nbsp;cm breit. Der Blattrand ist glatt bis gekerbt.<ref name="FOC" />


Die wechselständigen, dunkelgrünen und gestielten Laubblätter sind unpaarig gefiedert mit 11 bis 31 Fieder[[blättchen]]. Die Rhachis ist mehr oder weniger fein behaart. Das Hauptmerkmal der kurz gestielten, dünnledrigen und meist kahlen Blättchen mit meist ungleicher Spreite ist der schief angesetzte Spreitengrund. Sie sind meist eiförmig bis rhombisch, seltener verkehrt-eiförmig und 2 bis 5&nbsp;cm lang und 0,5 bis 2&nbsp;cm breit. Der Blattrand ist ganz bis gekerbt oder entfernt feingezähnt, an der Spitze sind sie rundspitzig bis zugespitzt.<ref name="FOC" />
Viele Blüten stehen in endständigen, [[Rispe|rispigen]] [[Blütenstände]]n zusammen. Die kleinen duftenden [[Blüte]]n sind fünfzählig. Die fünf eiförmigen [[Kelchblätter]] sind kleiner als 1&nbsp;mm. Die fünf weißen Blüten[[kronblätter]] sind 5 bis 7&nbsp;mm groß. Es sind zwei Kreise mit je fünf [[Staubblätter]]n vorhanden. Die Narbe ist kopfig.<ref name="FOC" />


Viele Blüten stehen in endständigen, [[Schirmrispe|schirmrispigen]] und mehr oder weniger kurz behaarten [[Blütenstände]]n zusammen. Die kleinen, duftenden und zwittrigen, gestielten [[Blüte]]n sind fünfzählig mit doppelter [[Blütenhülle]]. Die fünf eiförmigen, minimalen [[Kelchblätter]] sind kleiner als 1&nbsp;mm. Die fünf weißen und länglichen Blüten[[kronblätter]] sind 5 bis 7&nbsp;mm lang. Es sind zwei Kreise mit je fünf [[Staubblätter]]n vorhanden. Der zweikammerige [[Fruchtknoten]] ist oberständig mit einem dicken, relativ kurzen [[Griffel (Botanik)|Griffel]]. Die fleischige, schwach gelappte [[Narbe (Botanik)|Narbe]] ist kopfig und es ist ein kleiner [[Diskus (Botanik)|Diskus]] vorhanden.<ref name="FOC" />
Die kleinen, glänzenden, schwarz-violetten Früchte sind 1 bis 1,5&nbsp;cm groß, süß und essbar. Sie enthalten jedoch einen oder zwei giftige Samen, die von Vögeln verbreitet werden.<ref>[http://davesgarden.com/guides/pf/go/2548/ Dave’s Garden, USA.]</ref>


Die kleinen, glänzenden, glatten, schwarz-violetten, kugeligen oder eiförmigen bis ellipsoiden Früchte mit minimalen Griffelresten am beständigen kleinen Kelch sind 1 bis 1,5&nbsp;cm groß, süß-scharf und essbar. Sie enthalten jedoch einen oder zwei giftige Samen, die von Vögeln verbreitet werden.<ref>[http://davesgarden.com/guides/pf/go/2548/ ''Murraya Species''] bei Dave’s Garden, USA.</ref>
Die [[Chromosomenzahl]] beträgt 2n = 18.<ref name="IPCN" />


Die [[Chromosomenzahl]] beträgt 2n = 18.<ref name="IPCN">{{Tropicos|ID=28100029|WissName=Murraya koenigii|ProjektID=9}}.</ref>
== Systematik ==

Diese Art wird seit 2006 der Gattung ''Bergera'' zugeordnet. Vorher rechnete man sie zur Gattung [[Orangenrauten]] (''Murraya''). Unter dem Namen ''Murraya koenigii'' {{Person|(L.) Spreng.}} findet sie sich nach wie vor meist in der Literatur. Ein weiteres [[Synonym (Taxonomie)|Synonym]] ist ''Chalcas koenigii'' {{Person|(L.) Kurz}}.<ref>[http://www.plantnames.unimelb.edu.au/Sorting/Murraya.html Mehrsprachige Pflanzennamen-Datenbank der University of Melbourne, Australien.]</ref>
== Systematik ==
Die [[Erstbeschreibung]] des [[Basionym]]s ''Bergera koenigii'' erfolgte 1771 durch Carl von Linné. Die Umteilung zu ''Murraya koenigii'' erfolgte 1825 durch Kurt Sprengel in ''Systema vegetabilium'' 16 [Sprengel] 2: 315. Ein weiteres [[Synonym (Taxonomie)|Synonym]] ist ''Chalcas koenigii'' {{Person|(L.) Kurz}}.<ref>[http://www.plantnames.unimelb.edu.au/Sorting/Murraya.html Mehrsprachige Pflanzennamen-Datenbank der University of Melbourne, Australien].</ref>


== Verwendung ==
== Verwendung ==
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Das Aroma der Curryblätter ist frisch, leicht fruchtig bis rauchig. Sie sind in der [[Indische Küche#Südindien|südindischen]] und [[Sri-Lankische Küche|sri-lankischen Küche]] beliebt. Da die Blätter dünn sind, brauchen sie nicht aus dem fertigen Gericht entfernt zu werden, sondern werden mitgegessen.
Das Aroma der Curryblätter ist frisch, leicht fruchtig bis rauchig. Sie sind in der [[Indische Küche#Südindien|südindischen]] und [[Sri-Lankische Küche|sri-lankischen Küche]] beliebt. Da die Blätter dünn sind, brauchen sie nicht aus dem fertigen Gericht entfernt zu werden, sondern werden mitgegessen.


Aufgrund ihres runden und gleichzeitig deutlichen Aromas werden sie in vielen Speisen als Gewürz neben Salz und Chili verwendet. Meistens brät man sie zuerst in heißem Öl oder [[Butterschmalz#Besondere Formen von Butterschmalz|Ghee]] (Butterschmalz) in einer Pfanne, bevor man die übrigen Zutaten hinzugibt. Gewürfelter, gebratener [[Panir]] (indischer Käse) gilt so auch ohne weitere Gewürze als schmackhaft. In anderen Gerichten werden Curryblätter mit Kokos und Tamarinde kombiniert. Beliebte Gewürzkombinationen sind zum Beispiel Curryblätter mit Chili und schwarzen Senfsamen für Dal (Linsengerichte) oder Curryblätter mit fein geriebenem Kokosfleisch, Tamarinde und Chili für Reisgerichte.
Aufgrund ihres runden und gleichzeitig deutlichen Aromas werden sie in vielen Speisen als Gewürz neben Salz und Chili verwendet. Meistens brät man sie zuerst in heißem Öl oder [[Butterschmalz#Besondere Formen|Ghee]] (Butterschmalz) in einer Pfanne, bevor man die übrigen Zutaten hinzugibt. Gewürfelter, gebratener [[Panir]] (indischer Käse) gilt so auch ohne weitere Gewürze als schmackhaft. In anderen Gerichten werden Curryblätter mit Kokos und Tamarinde kombiniert. Beliebte Gewürzkombinationen sind zum Beispiel Curryblätter mit Chili und schwarzen Senfsamen für Dal (Linsengerichte) oder Curryblätter mit fein geriebenem Kokosfleisch, Tamarinde und Chili für Reisgerichte.

In Indien kann man Curryblatt-Pulver (nicht zu verwechseln mit westlichem [[Currypulver]]) fertig kaufen. Hierbei handelt es sich um ein Würzpulver aus in Fett gebratenen, zerstoßenen Curryblättern, das zur Bereicherung von Reisgerichten, [[Paratha]]s (gefüllten Fladenbroten) und Vielem mehr verwendet wird. Sein Aroma ist jedoch weniger intensiv als das der frischen Blätter.


In Indien kann man Curryblatt-Pulver (nicht zu verwechseln mit westlichem [[Currypulver]]) fertig kaufen. Hierbei handelt es sich um ein Würzpulver aus in Fett gebratenen, zerstoßenen Curryblättern, das zur Bereicherung von Reisgerichten, [[Paratha]]s (gefüllten Fladenbroten) und Vielem mehr verwendet wird. Sein Aroma ist jedoch weniger intensiv als das der frischen Blätter.<br />
Curryblätter können auch als [[Aufguss (Zubereitung)|Tee]] aufgegossen werden.
Curryblätter können auch als [[Aufguss (Zubereitung)|Tee]] aufgegossen werden.


Curryblätter aus Indien werden bei Lebensmittelkontrollen immer wieder als mit Pestiziden teils erheblich belastet beanstandet.<ref>[http://www.nzz.ch/zuerich/kantonales-labor-pestizid-kontrollen-jahresbericht-1.18101126 nzz.ch]</ref>
Curryblätter aus Indien werden bei Lebensmittelkontrollen immer wieder als mit Pestiziden teils erheblich belastet beanstandet.<ref>[http://www.nzz.ch/zuerich/kantonales-labor-pestizid-kontrollen-jahresbericht-1.18101126 ''Mehr Pestizid als Gemüse''] In: ''[[Neue Zürcher Zeitung|NZZ]].'' 18. Juni 2013.</ref>


=== Medizinische Verwendung ===
=== Alternativmedizinische Verwendung ===
Im [[Ayurveda]], der traditionellen indischen Naturmedizin, finden die Blätter, die Rinde, die Wurzel und die Früchte des Currybaumes, also alle Pflanzenteile außer den giftigen Samen, Verwendung. Das Anwendungsspektrum ist dabei groß:
Im [[Ayurveda]], der traditionellen indischen Naturmedizin, finden die Blätter, die Rinde, die Wurzel und die Früchte des Currybaumes, also alle Pflanzenteile außer den giftigen Samen, Verwendung. Das Anwendungsspektrum ist dabei groß:
* Magendarmtrakt: Gegen Durchfall oder Blähungen soll man mehrmals täglich ein Blatt (Fiedern mit Stängel) zermahlen und in Buttermilch trinken. Gegen Magenverstimmungen und Verdauungsstörungen werden Curryblätter mit [[Ingwer]] zerstoßen und mit [[Kaliumchlorid]] unter Reis gemischt.
* Magendarmtrakt: Gegen Durchfall oder Blähungen soll man mehrmals täglich ein Blatt (Fiedern mit Stängel) zermahlen und in Buttermilch trinken. Gegen Magenverstimmungen und Verdauungsstörungen werden Curryblätter mit [[Ingwer]] zerstoßen und mit [[Kaliumchlorid]] unter Reis gemischt.
* Haare: Gegen vorzeitiges Ergrauen wird die gleiche Mischung auf die Haare aufgetragen, zusätzlich zu einem reichlichen Verzehr von Curryblättern. In Kokosöl gekochte Blätter werden als Haarwuchsmittel verwendet.
* Haare: Gegen vorzeitiges Ergrauen wird die gleiche Mischung auf die Haare aufgetragen, zusätzlich zu einem reichlichen Verzehr von Curryblättern. In Kokosöl gekochte Blätter werden als Haarwuchsmittel verwendet.
* Ekzeme: Ein Aufguss aus zerstoßenen Curryblättern und [[Gelbwurzel]] soll auf die Haut aufgetragen gegen Ekzeme wirken.<ref> {{Webarchiv|text=''Ayurvedam Online'', Kerala, Indien. |url=http://www.ayurvedamonline.com/home-remidies.asp |wayback=20080102231105 |archiv-bot=2018-04-05 05:06:33 InternetArchiveBot }}</ref>
* Ekzeme: Ein Aufguss aus zerstoßenen Curryblättern und [[Gelbwurzel]] soll auf die Haut aufgetragen gegen Ekzeme wirken.<ref>ayurvedamonline.com: {{Webarchiv|text=''Ayurveda Home Remedies'' |url=http://www.ayurvedamonline.com/home-remidies.asp |wayback=20080102231105 }} (englisch)</ref>
* Diabetes: Zur Vorbeugung gegen erblichen [[Diabetes mellitus|Diabetes]] und zur Behandlung von Diabetes aufgrund Fettleibigkeit sollen morgens drei Monate lang zehn Curryblätter gegessen werden.
* Diabetes: Zur Vorbeugung gegen erblichen [[Diabetes mellitus|Diabetes]] und zur Behandlung von Diabetes aufgrund Fettleibigkeit sollen morgens drei Monate lang zehn Curryblätter gegessen werden.
* Nierenleiden: Gegen Nierenkrankheiten wird aus den Wurzeln ein Saft hergestellt.
* Nierenleiden: Gegen Nierenkrankheiten wird aus den Wurzeln ein Saft hergestellt.
* Augenkrankheiten: Für strahlende Augen und zur Vorbeugung gegen grauen Star wird frischer Curryblattsaft in die Augen getropft.
* Augenkrankheiten: Für strahlende Augen und zur Vorbeugung gegen grauen Star wird frischer Curryblattsaft in die Augen getropft.
* Insektenstiche: Gegen Insektenstiche wird der Saft der reifen, violetten Currybaum-Beeren mit Zitronensaft gemischt und äußerlich angewendet.<ref>[http://www.divineremedies.com/curryleaves.htm ''Divine Remedies'', Ayurveda-Produkte, USA.]{{Toter Link|date=2018-04 |archivebot=2018-04-05 05:06:33 InternetArchiveBot |url=http://www.divineremedies.com/curryleaves.htm }}</ref>
* Insektenstiche: Gegen Insektenstiche wird der Saft der reifen, violetten Currybaum-Beeren mit Zitronensaft gemischt und äußerlich angewendet.<ref>divineremedies.com: {{Webarchiv|url=http://www.divineremedies.com/curryleaves.htm |wayback=20080410133830 |text=''Curry Leaves Origin, Distribution and Composition'' }} (englisch)</ref>


Diese traditionellen Anwendungsformen werden heute in modernen Labors auf ihre kommerzielle Verwertbarkeit hin untersucht. Dabei zeigt sich, dass der Currybaum einige medizinisch wirksame Substanzen enthält. Bei Kaninchen und Ratten, denen Extrakte von Currybaumblättern verabreicht wurden, sank der Blutzuckerspiegel. Der Extrakt ist somit möglicherweise zur Begleitbehandlung von [[Diabetes mellitus]] geeignet.<ref name="PMID15707761">{{Literatur |Autor=A. N. Kesari, R. K. Gupta, G. Watal |Titel=Hypoglycemic effects of Murraya koenigii on normal and alloxan-diabetic rabbits |Sammelwerk=J Ethnopharmacol |Band=97 |Nummer=2 |Datum=2005-02 |Seiten=247–251 |DOI=10.1016/j.jep.2004.11.006 |PMID=15707761}}</ref><ref name="PMID17069429">{{Literatur |Autor=P. Arulselvan, G. P. Senthilkumar, D. Sathish Kumar, S. Subramanian |Titel=Anti-diabetic effect of Murraya koenigii leaves on streptozotocin induced diabetic rats |Sammelwerk=Pharmazie |Band=61 |Nummer=10 |Datum=2006-10 |Seiten=874–877 |PMID=17069429}}</ref>
Diese traditionellen Anwendungsformen werden heute in modernen Labors auf ihre kommerzielle Verwertbarkeit hin untersucht. Dabei zeigt sich, dass der Currybaum einige medizinisch wirksame Substanzen enthält. Bei Kaninchen und Ratten, denen Extrakte von Currybaumblättern verabreicht wurden, sank der Blutzuckerspiegel. Der Extrakt ist somit möglicherweise zur Begleitbehandlung von [[Diabetes mellitus]] geeignet.<ref name="PMID15707761">{{Literatur |Autor=A. N. Kesari, R. K. Gupta, G. Watal |Titel=Hypoglycemic effects of Murraya koenigii on normal and alloxan-diabetic rabbits |Sammelwerk=J. Ethnopharmacol |Band=97 |Nummer=2 |Datum=2005 |Seiten=247–251 |DOI=10.1016/j.jep.2004.11.006 |PMID=15707761}}</ref><ref name="PMID17069429">{{Literatur |Autor=P. Arulselvan, G. P. Senthilkumar, D. Sathish Kumar, S. Subramanian |Titel=Anti-diabetic effect of Murraya koenigii leaves on streptozotocin induced diabetic rats |Sammelwerk=Pharmazie |Band=61 |Nummer=10 |Datum=2006 |Seiten=874–877 |PMID=17069429}}</ref>


In der Rinde des Baumstammes wurden antimikrobiell wirkende Alkaloide gefunden.<ref name="PMID15955541">{{Literatur |Autor=M. M. Rahman, A. I. Gray |Titel=A benzoisofuranone derivative and carbazole alkaloids from Murraya koenigii and their antimicrobial activity |Sammelwerk=Phytochemistry |Band=66 |Nummer=13 |Datum=2005-07 |Seiten=1601–1606 |DOI=10.1016/j.phytochem.2005.05.001 |PMID=15955541}}</ref>
In der Rinde des Baumstammes wurden antimikrobiell wirkende Alkaloide gefunden.<ref name="PMID15955541">{{Literatur |Autor=M. M. Rahman, A. I. Gray |Titel=A benzoisofuranone derivative and carbazole alkaloids from Murraya koenigii and their antimicrobial activity |Sammelwerk=Phytochemistry |Band=66 |Nummer=13 |Datum=2005 |Seiten=1601–1606 |DOI=10.1016/j.phytochem.2005.05.001 |PMID=15955541}}</ref>


=== Sonstige Verwendung ===
=== Sonstige Verwendung ===
Das ätherische Öl der Blätter dient zur Parfümierung von Seife.<ref name="indianspices" />
Das ätherische Öl der Blätter dient zur Parfümierung von Seife.<ref name="indianspices" />


Das Holz wird gelegentlich zur Holzschnitzerei verwendet.<ref>[http://epic.kew.org/searchepic/detailquery.do?requiredPage=1&scientificName=Murraya+koenigii&datasources=ipni&datasources=mc&datasources=kr&datasources=libcat&datasources=pmb&datasources=ebbd&datasources=ecbot&datasources=livcoll&datasources=herbcat&datasources=sid&datasources=sepasal&datasources=efz&datasources=kewweb&categories=names&categories=bibl&categories=colln&categories=taxon&categories=flora&categories=misc&detailDatasource=ecbot Holz-Elefant aus Sri Lanka in der Sammlung Kew Gardens, London, UK.]</ref>
Das Holz wird gelegentlich zur Holzschnitzerei verwendet.<ref>{{Internetquelle |abruf=2024-04-07 |offline=ja |url=http://epic.kew.org/searchepic/summaryquery.do?scientificName=&categories=colln&Submit.x=55&Submit.y=6 |autor=Electronic Plant Information Centre |werk=epic.kew.org |titel=Murraya koenigii |sprache=en<!--vermutlich--> }}</ref>


== Namensgebung ==
== Namensgebung ==
Der Name „Curryblatt“ stammt über das [[Englische Sprache|Englische]] (''curry leaf'') aus den [[Dravidische Sprachen|dravidischen Sprachen]] Südindiens. Auf [[Tamil]]isch heißen die Curryblätter ''kaṟivēppilai'' ({{lang|ta|கறிவேப்பிலை}}), „Curry-Niem“.<ref>''Tamil lexicon,'' Madras: University of Madras, 1924–1936, Eintrag [http://dsalsrv02.uchicago.edu/cgi-bin/philologic/getobject.pl?c.2:1:6046.tamillex கறிவேப்பிலை ''kaṟivēppilai''].</ref> Als Nebenform kommt auch ''karuvēppilai'' ({{lang|ta|கருவேப்பிலை}}), „dunkler Niem“, vor.<ref>''Tamil lexicon,'' Madras: University of Madras, 1924–1936, Eintrag [http://dsalsrv02.uchicago.edu/cgi-bin/philologic/getobject.pl?c.2:1:4493.tamillex கருவேப்பிலை ''karuvēppilai''].</ref> Beide Bezeichnungen verweisen auf die Ähnlichkeit der Curryblätter mit denen des [[Niembaum]]s (''Azadirachta indica''). Die Bezeichnung „Curry-Niem“ lässt sich als Hinweis auf die Verwendung der Blätter in [[Curry (Gericht)|Curry]]-Gerichten verstehen. Im Fall der Bezeichnung „dunkler Niem“ verweist das Attribut dagegen auf die dunklere Farbe der Curryblätter. Welche Bezeichnung die Ursprüngliche ist, lässt sich nicht feststellen. Ähnliche Bezeichnungen existieren auch in den anderen dravidischen Sprachen Südindiens. So heißen die Curryblätter auf [[Malayalam]] ''kaṟivēppila'' ({{lang|ml|കറിവേപ്പില}}), auf [[Telugu]] ''karivēpāku'' ({{lang|te|కరివేపాకు}}) und auf [[Kannada]] ''karibēvila'' ({{lang|kn|ಕರಿಬೇವಿನ}}).
Der Name „Curryblatt“ stammt über das [[Englische Sprache|Englische]] (''curry leaf'') aus den [[Dravidische Sprachen|dravidischen Sprachen]] Südindiens. Auf [[Tamil]]isch heißen die Curryblätter ''kaṟivēppilai'' ({{lang|ta|கறிவேப்பிலை}}), „Curry-Niem“.<ref>''Tamil lexicon,'' Madras: University of Madras, 1924–1936, Eintrag கறிவேப்பிலை ''kaṟivēppilai'' {{Toter Link|url=http://dsalsrv02.uchicago.edu/cgi-bin/philologic/getobject.pl?c.2:1:6046.tamillex |date=2023-04 }}</ref> Als Nebenform kommt auch ''karuvēppilai'' ({{lang|ta|கருவேப்பிலை}}), „dunkler Niem“, vor.<ref>''Tamil lexicon,'' Madras: University of Madras, 1924–1936, Eintrag கருவேப்பிலை ''karuvēppilai'' {{Toter Link|url=http://dsalsrv02.uchicago.edu/cgi-bin/philologic/getobject.pl?c.2:1:4493.tamillex |date=2023-04 }}</ref> Beide Bezeichnungen verweisen auf die Ähnlichkeit der Curryblätter mit denen des [[Niembaum]]s (''Azadirachta indica''). Die Bezeichnung „Curry-Niem“ lässt sich als Hinweis auf die Verwendung der Blätter in [[Curry (Gericht)|Curry]]-Gerichten verstehen. Im Fall der Bezeichnung „dunkler Niem“ verweist das Attribut dagegen auf die dunklere Farbe der Curryblätter. Welche Bezeichnung die ursprüngliche ist, lässt sich nicht feststellen. Ähnliche Bezeichnungen existieren auch in den anderen dravidischen Sprachen Südindiens. So heißen die Curryblätter auf [[Malayalam]] ''kaṟivēppila'' ({{lang|ml|കറിവേപ്പില}}), auf [[Telugu]] ''karivēpāku'' ({{lang|te|కరివేపాకు}}) und auf [[Kannada]] ''karibēvu'' ({{lang|kn|ಕರಿಬೇವು}}).


Das Art[[epitheton]] ''koenigii'' ehrt den deutschstämmigen Botaniker [[Johann Gerhard König]] (1728–1785), einen Schüler Linnés, der die letzten 12 Jahre seines Lebens als Naturforscher und Missionsarzt in Südostindien verbrachte, im heutigen Bundesstaat Tamil Nadu.
Das Art[[epitheton]] ''koenigii'' ehrt den deutschstämmigen Botaniker [[Johann Gerhard König]] (1728–1785), einen Schüler Linnés, der die letzten 12 Jahre seines Lebens als Naturforscher und Missionsarzt in Südostindien verbrachte, im heutigen Bundesstaat Tamil Nadu. Der Gattungsname ''Bergera'' ehrt den dänischen Arzt [[Christian Johann Berger]] (1724–1789).<ref name="Burkhardt2018">Lotte Burkhardt: ''Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition.'' Teil I und II. [[Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem|Botanic Garden and Botanical Museum Berlin]], [[Freie Universität Berlin]], Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5, [[doi:10.3372/epolist2018]].</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

* [[Liste der Küchenkräuter und Gewürzpflanzen]]
* [[Liste der Küchenkräuter und Gewürzpflanzen]]
* [[Currykraut]]


== Literatur ==
== Literatur ==
* Bendre Kumar: ''A Text Book Of Practical Botany.'' 2, Seventh Edition, Rastogi, 2007–2008, ISBN 81-7133-877-1, S. 98 f.
* ''Dianxiang Zhang'', Thomas G. Hartley: ''Murraya'' in der ''Flora of China'', Volume 11, S. 87: [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200012463 ''Murraya koenigii'' (L.) Sprengel.]
* ''Dianxiang Zhang'', Thomas G. Hartley: ''Murraya'' in der ''Flora of China'', Volume 11, S. 87: [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200012463 ''Murraya koenigii'' (L.) Sprengel.]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Murraya koenigii|Currybaum}}
{{Commonscat|Murraya koenigii|Currybaum (''Murraya koenigii'')}}
* [http://gernot-katzers-spice-pages.com/germ/Murr_koe.html ''Curryblätter'' auf ''Gernot Katzers Gewürzseiten''.]
* [http://gernot-katzers-spice-pages.com/germ/Murr_koe.html ''Curryblätter'' auf Gernot Katzers Gewürzseiten].
* [http://tropical.theferns.info/viewtropical.php?id=Murraya+koenigii ''Murraya koenigii''] bei Useful Tropical Plants.
* [https://www.botanybrisbane.com/plants/rutaceae/murraya/murraya-keonigii/ ''Murraya koenigii''] bei Botany Brisbane (Detailbilder).
* {{Internetquelle |url=https://www.gbif.org/species/5421333 |titel=Murraya koenigii |autor=[[GBIF]]-Datenbank |werk=gbif.org | sprache=en |abruf=2024-04-07 }}


=== Einzelnachweise ===
== Einzelnachweise ==
<references>
<references responsive />
<ref name="IPCN">{{Tropicos|ID=28100029|WissName=Murraya koenigii|ProjektID=9}}</ref>
</references>


[[Kategorie:Rautengewächse]]
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Aktuelle Version vom 8. Mai 2024, 14:58 Uhr

Currybaum

Currybaum (Murraya koenigii)

Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Rautengewächse (Rutaceae)
Gattung: Murraya
Art: Currybaum
Wissenschaftlicher Name
Murraya koenigii
(L.) Spreg.
Frisches gefiedertes Curryblatt
Blütenstand
Früchte
Junge Bäume von Bergera koenigii

Der Currybaum (Murraya koenigii, Syn.: Bergera koenigii) ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Rautengewächse (Rutaceae) gehört. Die Blätter dieser in Asien beheimateten Art, genannt Curryblätter, werden vor allem in der südindischen und sri-lankischen Küche als Gewürz verwendet. Die Bezeichnung „Curryblatt“ verweist auf die Verwendung der Blätter in Curry-Gerichten. Mit Currypulver besteht kein direkter Zusammenhang.

Murraya koenigii ist im tropischen bis subtropischen Asien beheimatet, insbesondere auf dem gesamten indischen Subkontinent bis an die Ausläufer des Himalaya und in Sri Lanka. Ihr Verbreitungsgebiet reicht mittlerweile von Nepal, Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand, Vietnam bis nach China.[1] Murraya koenigii wächst in Höhenlagen bis 1500 Meter. In Indien wird sie vor allem privat angepflanzt, in geringem Umfang jedoch auch kommerziell kultiviert.[2]

Murraya koenigii wächst als immergrüner Baum oder Strauch[3] und erreicht Wuchshöhen von 4 bis 6 m. Die Krone ist bis 4 m breit. Der Stamm hat eine relativ glatte, dunkelgraue Rinde und erreicht Durchmesser von 40 cm.[4]

Die wechselständigen, dunkelgrünen und gestielten Laubblätter sind unpaarig gefiedert mit 11 bis 31 Fiederblättchen. Die Rhachis ist mehr oder weniger fein behaart. Das Hauptmerkmal der kurz gestielten, dünnledrigen und meist kahlen Blättchen mit meist ungleicher Spreite ist der schief angesetzte Spreitengrund. Sie sind meist eiförmig bis rhombisch, seltener verkehrt-eiförmig und 2 bis 5 cm lang und 0,5 bis 2 cm breit. Der Blattrand ist ganz bis gekerbt oder entfernt feingezähnt, an der Spitze sind sie rundspitzig bis zugespitzt.[3]

Viele Blüten stehen in endständigen, schirmrispigen und mehr oder weniger kurz behaarten Blütenständen zusammen. Die kleinen, duftenden und zwittrigen, gestielten Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf eiförmigen, minimalen Kelchblätter sind kleiner als 1 mm. Die fünf weißen und länglichen Blütenkronblätter sind 5 bis 7 mm lang. Es sind zwei Kreise mit je fünf Staubblättern vorhanden. Der zweikammerige Fruchtknoten ist oberständig mit einem dicken, relativ kurzen Griffel. Die fleischige, schwach gelappte Narbe ist kopfig und es ist ein kleiner Diskus vorhanden.[3]

Die kleinen, glänzenden, glatten, schwarz-violetten, kugeligen oder eiförmigen bis ellipsoiden Früchte mit minimalen Griffelresten am beständigen kleinen Kelch sind 1 bis 1,5 cm groß, süß-scharf und essbar. Sie enthalten jedoch einen oder zwei giftige Samen, die von Vögeln verbreitet werden.[5]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18.[6]

Die Erstbeschreibung des Basionyms Bergera koenigii erfolgte 1771 durch Carl von Linné. Die Umteilung zu Murraya koenigii erfolgte 1825 durch Kurt Sprengel in Systema vegetabilium 16 [Sprengel] 2: 315. Ein weiteres Synonym ist Chalcas koenigii (L.) Kurz.[7]

Verwendung in der Küche

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Das Aroma der Curryblätter ist frisch, leicht fruchtig bis rauchig. Sie sind in der südindischen und sri-lankischen Küche beliebt. Da die Blätter dünn sind, brauchen sie nicht aus dem fertigen Gericht entfernt zu werden, sondern werden mitgegessen.

Aufgrund ihres runden und gleichzeitig deutlichen Aromas werden sie in vielen Speisen als Gewürz neben Salz und Chili verwendet. Meistens brät man sie zuerst in heißem Öl oder Ghee (Butterschmalz) in einer Pfanne, bevor man die übrigen Zutaten hinzugibt. Gewürfelter, gebratener Panir (indischer Käse) gilt so auch ohne weitere Gewürze als schmackhaft. In anderen Gerichten werden Curryblätter mit Kokos und Tamarinde kombiniert. Beliebte Gewürzkombinationen sind zum Beispiel Curryblätter mit Chili und schwarzen Senfsamen für Dal (Linsengerichte) oder Curryblätter mit fein geriebenem Kokosfleisch, Tamarinde und Chili für Reisgerichte.

In Indien kann man Curryblatt-Pulver (nicht zu verwechseln mit westlichem Currypulver) fertig kaufen. Hierbei handelt es sich um ein Würzpulver aus in Fett gebratenen, zerstoßenen Curryblättern, das zur Bereicherung von Reisgerichten, Parathas (gefüllten Fladenbroten) und Vielem mehr verwendet wird. Sein Aroma ist jedoch weniger intensiv als das der frischen Blätter.

Curryblätter können auch als Tee aufgegossen werden.

Curryblätter aus Indien werden bei Lebensmittelkontrollen immer wieder als mit Pestiziden teils erheblich belastet beanstandet.[8]

Alternativmedizinische Verwendung

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Im Ayurveda, der traditionellen indischen Naturmedizin, finden die Blätter, die Rinde, die Wurzel und die Früchte des Currybaumes, also alle Pflanzenteile außer den giftigen Samen, Verwendung. Das Anwendungsspektrum ist dabei groß:

  • Magendarmtrakt: Gegen Durchfall oder Blähungen soll man mehrmals täglich ein Blatt (Fiedern mit Stängel) zermahlen und in Buttermilch trinken. Gegen Magenverstimmungen und Verdauungsstörungen werden Curryblätter mit Ingwer zerstoßen und mit Kaliumchlorid unter Reis gemischt.
  • Haare: Gegen vorzeitiges Ergrauen wird die gleiche Mischung auf die Haare aufgetragen, zusätzlich zu einem reichlichen Verzehr von Curryblättern. In Kokosöl gekochte Blätter werden als Haarwuchsmittel verwendet.
  • Ekzeme: Ein Aufguss aus zerstoßenen Curryblättern und Gelbwurzel soll auf die Haut aufgetragen gegen Ekzeme wirken.[9]
  • Diabetes: Zur Vorbeugung gegen erblichen Diabetes und zur Behandlung von Diabetes aufgrund Fettleibigkeit sollen morgens drei Monate lang zehn Curryblätter gegessen werden.
  • Nierenleiden: Gegen Nierenkrankheiten wird aus den Wurzeln ein Saft hergestellt.
  • Augenkrankheiten: Für strahlende Augen und zur Vorbeugung gegen grauen Star wird frischer Curryblattsaft in die Augen getropft.
  • Insektenstiche: Gegen Insektenstiche wird der Saft der reifen, violetten Currybaum-Beeren mit Zitronensaft gemischt und äußerlich angewendet.[10]

Diese traditionellen Anwendungsformen werden heute in modernen Labors auf ihre kommerzielle Verwertbarkeit hin untersucht. Dabei zeigt sich, dass der Currybaum einige medizinisch wirksame Substanzen enthält. Bei Kaninchen und Ratten, denen Extrakte von Currybaumblättern verabreicht wurden, sank der Blutzuckerspiegel. Der Extrakt ist somit möglicherweise zur Begleitbehandlung von Diabetes mellitus geeignet.[11][12]

In der Rinde des Baumstammes wurden antimikrobiell wirkende Alkaloide gefunden.[13]

Sonstige Verwendung

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Das ätherische Öl der Blätter dient zur Parfümierung von Seife.[2]

Das Holz wird gelegentlich zur Holzschnitzerei verwendet.[14]

Der Name „Curryblatt“ stammt über das Englische (curry leaf) aus den dravidischen Sprachen Südindiens. Auf Tamilisch heißen die Curryblätter kaṟivēppilai (கறிவேப்பிலை), „Curry-Niem“.[15] Als Nebenform kommt auch karuvēppilai (கருவேப்பிலை), „dunkler Niem“, vor.[16] Beide Bezeichnungen verweisen auf die Ähnlichkeit der Curryblätter mit denen des Niembaums (Azadirachta indica). Die Bezeichnung „Curry-Niem“ lässt sich als Hinweis auf die Verwendung der Blätter in Curry-Gerichten verstehen. Im Fall der Bezeichnung „dunkler Niem“ verweist das Attribut dagegen auf die dunklere Farbe der Curryblätter. Welche Bezeichnung die ursprüngliche ist, lässt sich nicht feststellen. Ähnliche Bezeichnungen existieren auch in den anderen dravidischen Sprachen Südindiens. So heißen die Curryblätter auf Malayalam kaṟivēppila (കറിവേപ്പില), auf Telugu karivēpāku (కరివేపాకు) und auf Kannada karibēvu (ಕರಿಬೇವು).

Das Artepitheton koenigii ehrt den deutschstämmigen Botaniker Johann Gerhard König (1728–1785), einen Schüler Linnés, der die letzten 12 Jahre seines Lebens als Naturforscher und Missionsarzt in Südostindien verbrachte, im heutigen Bundesstaat Tamil Nadu. Der Gattungsname Bergera ehrt den dänischen Arzt Christian Johann Berger (1724–1789).[17]

Commons: Currybaum (Murraya koenigii) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bergera im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  2. a b indianspices.com: Indian Spices – Curry Leaf (Memento vom 23. Juli 2008 im Internet Archive) (englisch)
  3. a b c Dianxiang Zhang, Thomas G. Hartley: Murraya in der Flora of China, Volume 11, S. 87: Murraya koenigii (L.) Sprengel.
  4. Victor R. Preedy: Essential Oils in Food Preservation, Flavor and Safety. Academic Press, 2015, ISBN 978-0-12-416641-7, S. 385–393.
  5. Murraya Species bei Dave’s Garden, USA.
  6. Murraya koenigii bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
  7. Mehrsprachige Pflanzennamen-Datenbank der University of Melbourne, Australien.
  8. Mehr Pestizid als Gemüse In: NZZ. 18. Juni 2013.
  9. ayurvedamonline.com: Ayurveda Home Remedies (Memento vom 2. Januar 2008 im Internet Archive) (englisch)
  10. divineremedies.com: Curry Leaves – Origin, Distribution and Composition (Memento vom 10. April 2008 im Internet Archive) (englisch)
  11. A. N. Kesari, R. K. Gupta, G. Watal: Hypoglycemic effects of Murraya koenigii on normal and alloxan-diabetic rabbits. In: J. Ethnopharmacol. Band 97, Nr. 2, 2005, S. 247–251, doi:10.1016/j.jep.2004.11.006, PMID 15707761.
  12. P. Arulselvan, G. P. Senthilkumar, D. Sathish Kumar, S. Subramanian: Anti-diabetic effect of Murraya koenigii leaves on streptozotocin induced diabetic rats. In: Pharmazie. Band 61, Nr. 10, 2006, S. 874–877, PMID 17069429.
  13. M. M. Rahman, A. I. Gray: A benzoisofuranone derivative and carbazole alkaloids from Murraya koenigii and their antimicrobial activity. In: Phytochemistry. Band 66, Nr. 13, 2005, S. 1601–1606, doi:10.1016/j.phytochem.2005.05.001, PMID 15955541.
  14. Electronic Plant Information Centre: Murraya koenigii. In: epic.kew.org. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 7. April 2024 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/epic.kew.org (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  15. Tamil lexicon, Madras: University of Madras, 1924–1936, Eintrag கறிவேப்பிலை kaṟivēppilai @1@2Vorlage:Toter Link/dsalsrv02.uchicago.edu (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2023. Suche in Webarchiven)
  16. Tamil lexicon, Madras: University of Madras, 1924–1936, Eintrag கருவேப்பிலை karuvēppilai @1@2Vorlage:Toter Link/dsalsrv02.uchicago.edu (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2023. Suche in Webarchiven)
  17. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5, doi:10.3372/epolist2018.