„Dietrich von Hülsen-Haeseler“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
→Weblinks: + {{Commonscat|Dietrich von Hülsen-Haeseler}} |
Prüm (Diskussion | Beiträge) |
||
(31 dazwischenliegende Versionen von 25 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei:Dietrich von Hülsen-Haeseler (BerlLeben 1908-11).jpg|mini|Dietrich von Hülsen-Haeseler.]] |
[[Datei:Dietrich von Hülsen-Haeseler (BerlLeben 1908-11).jpg|mini|hochkant|Dietrich von Hülsen-Haeseler.]] |
||
[[Datei:Georg von Hülsen-Haeseler 2.JPG| |
[[Datei:Georg von Hülsen-Haeseler 2.JPG|mini|Grabstelle von Georg und Dietrich von Hülsen-Haeseler auf dem Invalidenfriedhof Berlin (Zustand 2013)]] |
||
'''Hans Dietrich Graf von Hülsen-Haeseler''' (* [[13. Februar]] [[1852]] in [[Berlin]]; † [[14. November]] [[1908]] in [[Donaueschingen]]) war ein preußischer [[General der Infanterie]]. |
'''Hans Dietrich Graf von Hülsen-Haeseler''' (* [[13. Februar]] [[1852]] in [[Berlin]]; † [[14. November]] [[1908]] in [[Donaueschingen]]) war ein preußischer [[General der Infanterie (Dienstgrad)|General der Infanterie]]. |
||
== Leben == |
== Leben == |
||
Von Hülsen-Haeseler war der älteste Sohn des [[Intendant|Generalintendanten]] [[Botho von Hülsen]] und seiner Ehefrau [[Helene von Hülsen|Helene]], geborene Gräfin [[Haeseler (Adelsgeschlecht)|von Haeseler]]. Sein jüngerer Bruder [[Georg von Hülsen-Haeseler]] war ein preußischer Hofbeamter und Theaterintendant. |
|||
Er wurde 1870 [[Leutnant]] im [[Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1|Kaiser-Alexander-Regiment]], besuchte die [[Preußische Kriegsakademie|Kriegsakademie]] und wurde 1882 zum [[Generalstab]] kommandiert. 1889 machte man ihn zum diensttuenden [[Flügeladjutant]]en von [[Kaiser]] [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelm II.]] |
|||
⚫ | |||
⚫ | |||
⚫ | Im gleichen Jahr wurde er [[Militärattaché]] bei der [[Botschaft |
||
⚫ | Im gleichen Jahr wurde er ab 23. Oktober 1894 [[Militärattaché]] bei der [[Deutsche Botschaft Wien|Botschaft]] in [[Wien]]. 1895 wurde Hülsen-Haeseler zum [[Oberst]] befördert und kehrte am 21. September 1897 als Kommandeur des [[Garde-Füsilier-Regiment]]s nach Berlin zurück. Im Jahr 1899 kam er unter gleichzeitiger Beförderung zum [[Generalmajor]] als Chef in den [[Generalstab]] des [[Gardekorps]]. Im Herbst desselben Jahres erhielt er das Kommando über die [[2. Garde-Infanterie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)|2. Garde-Infanterie-Brigade]]. |
||
⚫ | |||
*1902 Ernennung zum [[Generalleutnant]] |
|||
*1906 Beförderung zum General der Infanterie (GdI) |
|||
⚫ | |||
⚫ | |||
⚫ | |||
⚫ | |||
⚫ | |||
⚫ | Hülsen-Haeseler starb 1908 in Donaueschingen an einem [[Herzinfarkt]], nachdem er auf einer Jagdveranstaltung im Schloss von [[Max Egon II. zu Fürstenberg]] vor Kaiser Wilhelm II. als [[Ballerina]] verkleidet im [[Tutu (Ballett)|Tutu]] der Gastgeberin und mit einem großen, mit [[Pfauenfeder]]n geschmückten Hut zu Walzerklängen getanzt hatte<ref>Oliver Das Gupta: ''Der Junge, der den Kaiser zum Lachen brachte.'' In: ''[[Süddeutsche Zeitung]].'' 7. Mai 2021 ([https://www.sueddeutsche.de/politik/kaiser-wilhelm-fuerstenberg-1.5282011 sueddeutsche.de]).</ref>. Die Umstände des Todes wurden vertuscht, weil das [[Offizierskorps]] wegen der [[Harden-Eulenburg-Affäre]] unter erheblichem öffentlichen Druck stand und Hülsen-Haeseler die Säuberung organisierte. Bei Wilhelm II., der aufgrund der [[Daily-Telegraph-Affäre]] erheblich unter Druck der Öffentlichkeit stand, löste der Tod des Generals einen [[Nervenzusammenbruch]] aus.<ref>{{Literatur |Autor=[[John C. G. Röhl]] |Titel=Zeitgeschichte: Der Kaiser spricht |Sammelwerk=[[Die Zeit]] |Datum=2008-10-16 |Online=[http://www.zeit.de/2008/43/A-Daily-Telegraph zeit.de] |Abruf=2020-12-04}}</ref> |
||
⚫ | |||
== Familie == |
|||
Er heiratete am 24. November 1892 in Berlin Hildegard von Lucadou (1875–1941), Tochter des späteren preußischen Generalleutnants [[Armand von Lucadou]] (1826–1911).<ref>[[Kurt von Priesdorff]]: ''[[Soldatisches Führertum]].'' Band 9, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1941], S. 303, Nr. 2896. {{DNB|986919780}}</ref> Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor. Die Tochter Helene von Hülsen konvertierte 1922/1923, wie die nächstjüngeren Brüder Dietrich von Hülsen, Priester des Bistums Berlin, und der Jurist Georg von Hülsen (1904–1946), zum katholischen Glauben. Titulargraf wurde der älteste Sohn, [[Hermann Dietrich Georg Sigismund Theodor Botho Graf von Hülsen]], [[Generalleutnant]] a. D. und 1910 landesherrlich bestätigter ''Inhaber'' des v. Hülsen-Haeselerschen [[Familienfideikommiss|Fideikommiss]]. |
|||
== Literatur == |
|||
* [[Hans Friedrich von Ehrenkrook]], [[Friedrich Wilhelm Euler (Genealoge)|Friedrich Wilhelm Euler]], Jürgen von Flotow: Genealogisches Handbuch der Gräflichen Häuser, A (Uradel), Band III, Band 18 der Gesamtreihe [[Genealogisches Handbuch des Adels|GHdA]], [[Starke Verlag|C. A. Starke]], Glücksburg/Ostsee 1958, S. 212–213. {{ISSN|0435-2408}} |
|||
== Weblinks == |
== Weblinks == |
||
{{Commonscat|Dietrich von Hülsen-Haeseler}} |
{{Commonscat|Dietrich von Hülsen-Haeseler}} |
||
* {{Literatur |
|||
⚫ | |||
|Autor=[[Erwin J. Haeberle]] |
|||
|Hrsg=[[Klaus M. Beier]] |
|||
⚫ | |||
|Sammelwerk=Sexualität zwischen Medizin und Recht |
|||
|Verlag=Gustav Fischer Verlag |
|||
|Ort=Stuttgart |
|||
|Datum=1991 |
|||
|ISBN=3-437-11388-7 |
|||
|Seiten=5–21 |
|||
|Online=[http://www.sexarchive.info/GESUND/ARCHIV/DEUTSCH/JUSTITIA.HTM sexarchive.info] |
|||
|Abruf=2020-12-04}} |
|||
== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
||
Zeile 27: | Zeile 44: | ||
{{Navigationsleiste Chefs des Militärkabinetts}} |
{{Navigationsleiste Chefs des Militärkabinetts}} |
||
{{Normdaten|TYP=p|GND=117049182}} |
{{Normdaten|TYP=p|GND=117049182|VIAF=49993061}} |
||
{{SORTIERUNG:Hulsenhaeseler, Dietrich |
{{SORTIERUNG:Hulsenhaeseler, Dietrich von}} |
||
[[Kategorie:General der Infanterie (Königreich Preußen)]] |
|||
[[Kategorie:Person im Deutsch-Französischen Krieg]] |
|||
[[Kategorie:Deutscher Militärattaché]] |
[[Kategorie:Deutscher Militärattaché]] |
||
[[Kategorie: |
[[Kategorie:Absolvent der Preußischen Kriegsakademie]] |
||
[[Kategorie: |
[[Kategorie:Familienmitglied des Adelsgeschlechts Hülsen|Dietrich]] |
||
[[Kategorie:Deutscher]] |
[[Kategorie:Deutscher]] |
||
[[Kategorie:Preuße]] |
|||
[[Kategorie:Geboren 1852]] |
[[Kategorie:Geboren 1852]] |
||
[[Kategorie:Gestorben 1908]] |
[[Kategorie:Gestorben 1908]] |
||
Zeile 41: | Zeile 61: | ||
|NAME=Hülsen-Haeseler, Dietrich von |
|NAME=Hülsen-Haeseler, Dietrich von |
||
|ALTERNATIVNAMEN=Hülsen-Haeseler, Hans Dietrich Graf von |
|ALTERNATIVNAMEN=Hülsen-Haeseler, Hans Dietrich Graf von |
||
|KURZBESCHREIBUNG= |
|KURZBESCHREIBUNG=preußischer General der Infanterie |
||
|GEBURTSDATUM=13. Februar 1852 |
|GEBURTSDATUM=13. Februar 1852 |
||
|GEBURTSORT=[[Berlin]] |
|GEBURTSORT=[[Berlin]] |
Aktuelle Version vom 21. Januar 2024, 21:06 Uhr
Hans Dietrich Graf von Hülsen-Haeseler (* 13. Februar 1852 in Berlin; † 14. November 1908 in Donaueschingen) war ein preußischer General der Infanterie.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von Hülsen-Haeseler war der älteste Sohn des Generalintendanten Botho von Hülsen und seiner Ehefrau Helene, geborene Gräfin von Haeseler. Sein jüngerer Bruder Georg von Hülsen-Haeseler war ein preußischer Hofbeamter und Theaterintendant.
Er wurde 1870 Leutnant im Kaiser-Alexander-Regiment, besuchte die Kriegsakademie und wurde 1882 zum Generalstab kommandiert. 1889 machte man ihn zum diensttuenden Flügeladjutanten von Kaiser Wilhelm II.
1894 wurde Hülsen in den Grafenstand erhoben und nahm gleichzeitig den Geburtsnamen seiner Mutter zusätzlich an, so dass er sich ab dieser Zeit Graf von Hülsen-Haeseler nannte.
Im gleichen Jahr wurde er ab 23. Oktober 1894 Militärattaché bei der Botschaft in Wien. 1895 wurde Hülsen-Haeseler zum Oberst befördert und kehrte am 21. September 1897 als Kommandeur des Garde-Füsilier-Regiments nach Berlin zurück. Im Jahr 1899 kam er unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor als Chef in den Generalstab des Gardekorps. Im Herbst desselben Jahres erhielt er das Kommando über die 2. Garde-Infanterie-Brigade.
Im Mai 1901 wurde Hülsen-Haeseler Chef des Militärkabinetts. 1902 folgte die Beförderung zum Generalleutnant sowie 1906 zum General der Infanterie.
Hülsen-Haeseler starb 1908 in Donaueschingen an einem Herzinfarkt, nachdem er auf einer Jagdveranstaltung im Schloss von Max Egon II. zu Fürstenberg vor Kaiser Wilhelm II. als Ballerina verkleidet im Tutu der Gastgeberin und mit einem großen, mit Pfauenfedern geschmückten Hut zu Walzerklängen getanzt hatte[1]. Die Umstände des Todes wurden vertuscht, weil das Offizierskorps wegen der Harden-Eulenburg-Affäre unter erheblichem öffentlichen Druck stand und Hülsen-Haeseler die Säuberung organisierte. Bei Wilhelm II., der aufgrund der Daily-Telegraph-Affäre erheblich unter Druck der Öffentlichkeit stand, löste der Tod des Generals einen Nervenzusammenbruch aus.[2]
Hülsen-Haeseler wurde auf dem Invalidenfriedhof Berlin beigesetzt.
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er heiratete am 24. November 1892 in Berlin Hildegard von Lucadou (1875–1941), Tochter des späteren preußischen Generalleutnants Armand von Lucadou (1826–1911).[3] Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor. Die Tochter Helene von Hülsen konvertierte 1922/1923, wie die nächstjüngeren Brüder Dietrich von Hülsen, Priester des Bistums Berlin, und der Jurist Georg von Hülsen (1904–1946), zum katholischen Glauben. Titulargraf wurde der älteste Sohn, Hermann Dietrich Georg Sigismund Theodor Botho Graf von Hülsen, Generalleutnant a. D. und 1910 landesherrlich bestätigter Inhaber des v. Hülsen-Haeselerschen Fideikommiss.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Friedrich von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler, Jürgen von Flotow: Genealogisches Handbuch der Gräflichen Häuser, A (Uradel), Band III, Band 18 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Glücksburg/Ostsee 1958, S. 212–213. ISSN 0435-2408
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Erwin J. Haeberle: Justitias zweischneidiges Schwert – Magnus Hirschfeld als Gutachter in der Eulenburg-Affäre. In: Klaus M. Beier (Hrsg.): Sexualität zwischen Medizin und Recht. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1991, ISBN 3-437-11388-7, S. 5–21 (sexarchive.info [abgerufen am 4. Dezember 2020]).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Oliver Das Gupta: Der Junge, der den Kaiser zum Lachen brachte. In: Süddeutsche Zeitung. 7. Mai 2021 (sueddeutsche.de).
- ↑ John C. G. Röhl: Zeitgeschichte: Der Kaiser spricht. In: Die Zeit. 16. Oktober 2008 (zeit.de [abgerufen am 4. Dezember 2020]).
- ↑ Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 9, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1941], S. 303, Nr. 2896. DNB 986919780
Personendaten | |
---|---|
NAME | Hülsen-Haeseler, Dietrich von |
ALTERNATIVNAMEN | Hülsen-Haeseler, Hans Dietrich Graf von |
KURZBESCHREIBUNG | preußischer General der Infanterie |
GEBURTSDATUM | 13. Februar 1852 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 14. November 1908 |
STERBEORT | Donaueschingen |