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„Deutsche Fußballnationalmannschaft“ – Versionsunterschied

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*'''Aufstellung der Schweiz:''' Dreyfuss – Henneberg, Hug – Strauss, Megroz, Lehmann – Rubli, Pfeiffer, Kämpfer, Isenegger, Kobelt
*'''Aufstellung der Schweiz:''' Dreyfuss – Henneberg, Hug – Strauss, Megroz, Lehmann – Rubli, Pfeiffer, Kämpfer, Isenegger, Kobelt
*'''Aufstellung der deutschen Mannschaft:''' ''[[Fritz Baumgarten (Fußballspieler)|Baumgarten]]'' – ''Jordan'', Hempel – ''Ludwig'', Hiller (Kapitän), Weymar – ''Hensel'', Förderer, Kipp, ''Becker'', Baumgärtner. (Die ''kursiv'' gesetzten Spieler kamen nur in diesem ersten Spiel zum Einsatz, Baumgärtner wurde 1909 der erste „Rekordnationalspieler“)
*'''Aufstellung der deutschen Mannschaft:''' ''[[Fritz Baumgarten (Fußballspieler)|Baumgarten]]'' – ''[[Ernst Jordan|Jordan]]'', Hempel – ''Ludwig'', Hiller (Kapitän), Weymar – ''Hensel'', Förderer, Kipp, ''Becker'', Baumgärtner. (Die ''kursiv'' gesetzten Spieler kamen nur in diesem ersten Spiel zum Einsatz, Baumgärtner wurde 1909 der erste „Rekordnationalspieler“)
*'''Schiedsrichter:''' Devitte (Schweiz)
*'''Schiedsrichter:''' Devitte (Schweiz)
*'''Tore:''' 0:1 Becker (6.), 1:1 Kämpfer (21.), 2:1 Jordan (Eigentor, 28.), 3:1 Pfeiffer (32.), 3:2 Förderer (52.), 4:2 Pfeiffer (57.), 4:3 Becker (69.), 5:3 Kämpfer (89.)
*'''Tore:''' 0:1 Becker (6.), 1:1 Kämpfer (21.), 2:1 Jordan (Eigentor, 28.), 3:1 Pfeiffer (32.), 3:2 Förderer (52.), 4:2 Pfeiffer (57.), 4:3 Becker (69.), 5:3 Kämpfer (89.)

Version vom 12. Juli 2006, 14:30 Uhr

Heimtrikot
Auswärtstrikot
Verband
Deutscher Fußball-Bund
Trainer
Joachim Löw
Bilanz
780 Spiele
447 Siege, 154 Unentschieden, 179 Niederlagen
(Stand: 8. Juli 2006)
Rekordspieler
Lothar Matthäus (150)
Rekordtorschütze
Gerd Müller (68)
Erstes Länderspiel
Schweiz 5:3 Deutschland
(Basel, Schweiz; 5. April 1908)
Höchster Sieg
Deutschland 16:0 Russland
(Stockholm, Schweden; 1. Juli 1912)
Höchste Niederlage
England 9:0 Deutschland
(Oxford, Großbritannien; 16. März 1909)
Weltmeisterschaft
Endrundenteilnahmen: 16 (Erste: 1934)
Beste Ergebnisse: Weltmeister 1954, 1974, 1990
Europameisterschaft
Endrundenteilnahmen: 9 (Erste: 1972)
Beste Ergebnisse: Europameister 1972, 1980, 1996
Deutsche Nationalmannschaft bei dem Spiel gegen Tschechien bei der EM 2004

Die Deutsche Fußballnationalmannschaft ist eine vom Bundestrainer getroffene Auswahl deutscher Spitzenspieler. Sie repräsentiert den Deutschen Fußball-Bund (DFB) auf internationaler Ebene, zum Beispiel in Freundschaftsspielen gegen die Auswahlmannschaften anderer nationaler Verbände, aber auch bei der Europameisterschaft des europäischen Kontinentalverbandes UEFA oder der Fußball-Weltmeisterschaft der FIFA. Die DFB-Auswahl ist nach Brasilien und Italien die erfolgreichste Fußballnationalmannschaft der Welt. Bereits siebenmal stand sie im Endspiel einer Fußball-Weltmeisterschaft. Dreimal (1954, 1974 und 1990) konnte die deutsche Mannschaft den Weltmeistertitel gewinnen, viermal (1966, 1982, 1986, 2002) ging sie als Vize-Weltmeister vom Platz. Mit Ausnahme der Turniere 1930 und 1950 hat das DFB-Team an allen Weltmeisterschaften teilgenommen, wobei sie sich 1950 aufgrund des Zweiten Weltkriegs nicht qualifizieren durfte.

1970 stellte Deutschland mit Gerd Müller und 2006 mit Miroslav Klose die besten WM-Torjäger. Siebenmal belegten deutsche Spieler den zweiten Platz in der Torjägerliste: 1934 Conen, 1954 Morlock, 1958 Rahn, 1966 Haller, 1982 Rummenigge, 2002 Klose und zuletzt 2006 Lukas Podolski. Zudem ist der ehemalige deutsche Nationalspieler Lothar Matthäus der Spieler mit den meisten WM-Spielen, und Uwe Seeler war der erste Fußballer überhaupt, der mehr als 20 WM-Spiele bestritt.

Auch bei Europameisterschaften war die DFB-Auswahl mit drei Titeln (1972, 1980, 1996) aus fünf Endspielteilnahmen äußerst erfolgreich. Die Mannschaft qualifizierte sich seit 1972 für jedes EM-Turnier. Bei den Europameisterschaften 1972, 1976, 1980 und 1992 stellte Deutschland jeweils den Torschützkönig. Gerd Müller erzielte 1972 vier Tore, Dieter Müller 1976 ebenfalls vier Tore, Klaus Allofs 1980 drei Tore und Karl-Heinz Riedle 1992 ebenfalls drei Tore, musste sich die Torjägerkrone aber mit drei anderen Spielern teilen.

Anders als andere Mannschaften zeigte die DFB-Auswahl besonders bei Turnieren oftmals enorme Leistungssteigerungen, was ihr den Ruf einbrachte, eine sogenannte Turniermannschaft zu sein.

Die Nationalmannschaft wurde bisher siebenmal, und damit so oft wie keine andere, zu Deutschlands Mannschaft des Jahres gewählt (1966, 1970, 1974, 1980, 1990, 1996, 2002).

Der Anfang

Bereits 1899 und 1901 wurden fünf inoffizielle Länderspiele zwischen verschiedenen deutschen und englischen Auswahlmannschaften ausgetragen, die allesamt mit hohen Niederlagen für die deutschen Teams endeten. Sie werden vom DFB nicht als Länderspiele anerkannt und sind heute unter dem Namen Ur-Länderspiele bekannt. Diese Spiele waren alle von Walther Bensemann organisiert worden, den man zu recht als Gründer des Deutschen Fußball bezeichnet. Als Jude musste Bensemann das zunehmend antisemitische Deutsche Reich verlassen. Er verstarb 1934 unbeachtet in der Schweiz.

Acht Jahre nach der Gründung des Deutschen Fußball-Bundes wurde am 5. April 1908 das erste offizielle Länderspiel in der Geschichte des deutschen Fußballs ausgetragen. Die Bezeichnung für das Länderspiel zwischen Deutschland und der Schweiz war „freundschaftlicher Länderkampf“. Damals gewannen in Basel die Schweizer mit 5:3 gegen die Nationalauswahl des Deutschen Reiches. Die deutsche Auswahl wurde vom DFB-Spielausschuss eingeladen, denn einen Trainer gab es zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Das Telegramm des ersten offiziellen Spiels der deutschen Nationalmannschaft: Schweiz - Deutschland 5:3 (3:1).

  • Aufstellung der Schweiz: Dreyfuss – Henneberg, Hug – Strauss, Megroz, Lehmann – Rubli, Pfeiffer, Kämpfer, Isenegger, Kobelt
  • Aufstellung der deutschen Mannschaft: BaumgartenJordan, Hempel – Ludwig, Hiller (Kapitän), Weymar – Hensel, Förderer, Kipp, Becker, Baumgärtner. (Die kursiv gesetzten Spieler kamen nur in diesem ersten Spiel zum Einsatz, Baumgärtner wurde 1909 der erste „Rekordnationalspieler“)
  • Schiedsrichter: Devitte (Schweiz)
  • Tore: 0:1 Becker (6.), 1:1 Kämpfer (21.), 2:1 Jordan (Eigentor, 28.), 3:1 Pfeiffer (32.), 3:2 Förderer (52.), 4:2 Pfeiffer (57.), 4:3 Becker (69.), 5:3 Kämpfer (89.)
  • Zuschauer: 3.500

Die Schweiz ist mittlerweile der traditionelle erste Gegner der deutschen Nationalmannschaft, der nach beiden Weltkriegen und nach der Auflösung des DFV der DDR infolge der Wiedervereinigung als erster gegen Deutschland spielte.

Während der Olympischen Spiele 1912 in Stockholm erzielte die deutsche Auswahl ihren bis heute höchsten Sieg: ein 16:0 gegen Russland – Gottfried Fuchs schoss dabei zehn Tore, auch dies ist bis heute deutscher Rekord.

Eine Besonderheit der Zeit vor und während des 2. Welkriegs ist auch, dass es an manchen Tagen zwei Länderspiele gab. So traten deutsche Nationalmannschaften am 4. April 1909 in Budapest und in Karlsruhe an. Am 15. September 1935 spielte eine Mannschaft in Breslau und eine in Stettin, am 27. September 1936 spielten Mannschaften in Prag und in Krefeld, am 21. März 1937 in Stuttgart und in Luxemburg, am 20. März 1938 in Nürnberg und in Wuppertal, am 26. März 1939 in Florenz und in Luxemburg und am 5.10.1941 in Stockholm und Helsinki. Die Aufstellungen und die Gegner lassen aber die Vermutung zu, dass am zweiten Ort – mit Ausnahme des Spiels am 4. April 1909 – jeweils eine B-Mannschaft angetreten ist.

Zweimal, 1923 und 1933, fanden sogar Spiele am 1. Januar statt, in beiden Fällen war Italien in Mailand beziehungsweise Bologna der Gegner.

Spielkleidung und Trikot

Die deutsche Nationalmannschaft bestreitet ihre Heimspiele in weißen Trikots und schwarzen Hosen, den Farben von Preußen. Weiß, oft auch mit rot, war oder ist zudem auch in anderen Sportarten bei deutschen Sportler in Gebrauch, bei den Leichtathleten, im Skisport und sogar im Motorsport (abgesehen von den Silberpfeilen). Diese Tradition stammt noch aus den Anfangsjahren der Nationalmannschaft und überstand die verschiedenen politischen Neuordnungen Deutschlands. In diesen Farben gewann Deutschland die jeweils drei WM- und EM-Titel, verlor aber auch 1966 gegen die ausnahmsweise in rot spielenden Engländer, 1970 und 1982 gegen Italien sowie 2002 gegen Brasilien. Die Paarung einer Mannschaft in Gelb-Blau-Weiß gegen eine in Weiß-Schwarz-Weiß wäre noch in den 1970er Jahren mit Rücksicht auf Schwarz-Weiß-Fernseher undenkbar gewesen.

Die Farbe des Auswärtstrikots wechselte häufiger, die meisten Auswärtsspiele – in denen es nicht möglich war mit weißen Trikots zu spielen – bestritt sie mit grünen Trikots und weißen Hosen, den Farben des DFB beziehungsweise denen eines Spielfeldes. Wichtige Spiele in diesen Farben waren zum Beispiel 1972 der 3:1-Sieg im Wembley-Stadion oder die 2:3-Niederlage gegen Argentinien 1986 in Mexiko. Kurioserweise führten die Argentinier ihre Niederlage im WM-Finale 1990 auch darauf zurück, dass sie nun diesmal in ihren blauen Reserve-Trikots spielen mussten und nicht in ihren hellblau-weiß-gestreiften Trikots und schwarzen Hosen antreten konnten wie vier Jahre zuvor. Abgesehen von grün kamen zwischenzeitlich auch ein graues und ein schwarzes Trikot zum Einsatz. Seit dem Amtsantritt von Jürgen Klinsmann wird rot als alternative Farbe bevorzugt und anfangs auch in einigen Heimspielen eingesetzt. Die rote Farbe wurde gewählt, da Mannschaften in Rot temperamentvoller wirken. Für Zuschauer sind die Spieler in roten Hemden besser sichtbar als in grünen.

Im Spiel um Platz drei bei der WM 1970 und bei der „Wasserschlacht von Frankfurt“ gegen Polen spielte Deutschland ganz in Weiß, also auch mit weißen Hosen.

Bei der WM 2006 bestritt Deutschland alle Spiele mit weißen Trikots und schwarzen Hosen. Dies wurde von der FIFA so festgelegt, obwohl bei einer WM auch der Gastgeber nicht automatisch in jedem Spiel „Heimrecht“ genießt.

Bis zur WM 1986 waren die „Heimtrikots“ der deutschen Nationalelf ausschließlich in Weiß und Schwarz gehalten. Erst in Mexiko gab es einen allerersten Farbklecks auf dem geschneiderten Stoff zu entdecken: Teile des Kragens waren in den Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold gehalten. Zudem wurde auch zeitweise das Markenzeichen des Ausrüsters, die „drei Streifen“, in Schwarz-Rot-Gold auf Weiß ausgeführt. Zwei Jahre später dann eine kleine Revolution: Ein schwarz-rot-goldgelber Streifen zog sich bei der Europameisterschaft 1988 im eigenen Land in Form einer Fieberkurve quer über das deutsche Trikot. Jenes Design brachte zwei Jahre später – bei der WM 1990 in Italien – noch mehr Glück. Deutschland wurde in diesem Dress Weltmeister, nach 1954 und 1974 zum dritten Mal.

1992 bei der EM in Schweden gab es weitere Neuerungen: erstmals prangte, in den US-Profiligen längst üblich, auf dem Rücken der Nachname des jeweiligen Spielers. Zudem wurde die Rückennummer zusätzlich in Kleinformat auf die Vorderseite der Trikots geflockt, bislang war nur die Hose mit der Nummer markiert. Die Schwarz-Rot-Gold-Streifen fanden sich diesmal in Höhe der Schultern wieder. Das WM-Trikot von 1994 mit dem sogenannten „Schwingen-Design“ sollte die Schwingen des deutschen Adlers symbolisieren – jene Trikots wurden allerdings kontrovers diskutiert. Zur EM 1996 besann man sich wieder alter Traditionen und trug ein rein weißes Trikot mit einem schwarzem Wappen auf der linken Brust auf dem in Weiß der Bundesadler aufgestickt war. Eine Neuerung waren die drei Sterne in Schwarz-Rot-Gold über dem Wappen. 1998 zur WM in Frankreich brachte der Ausrüster wieder etwas mehr Farbe auf das weiße Dress und zwar passend zum Ausrüster-Logo drei Streifen in den deutschen Nationalfarben, die quer über die Brust gingen. Unter beiden Ärmeln war ein breiter schwarzer Streifen angebracht. Für viele sehr einfallslos wirkte das Trikot zur EM 2000. Weiß und Grau waren die dominierenden Farben (weißes Hemd und graue Ärmel). Auch 2002 sparte man an Farben und lief in Asien bei der WM in strahlendem Weiß auf ohne irgendwelche Farbakzente. In Portugal zur EM 2004 wurden die Ärmel des Trikots zu Deutschlandfahnen, und zur WM 2006 im eigenen Land wurden geschwungene Linien in Schwarz-Rot-Gold auf dem Trikot angebracht.

Die Ausrüstung der Nationalmannschaft wird traditionell von der Firma adidas gestellt. Ein Mitarbeiter der Firma – in früheren Jahren der Firmengründer Adolf Dassler – gehört bei großen Turnieren zum Betreuerstab der Mannschaft, bei der WM 2006 war das der frühere Bundesligaprofi Manfred Drexler. In der Vergangenheit kam es auch öfter zu Problemen mit einzelnen Spielern, wie beispielsweise Günter Netzer, wenn diese in ihren Vereinen oder durch Privatverträge Schuhe anderer Hersteller trugen. Der DFB konnte sich in diesen Fällen aber immer durchsetzen, so dass die Nationalmannschaft „einheitlich“ antrat.

Die drei Sterne auf dem Trikot stehen für die drei gewonnenen Weltmeisterschaften 1954, 1974 und 1990.

Die Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen

Die ersten großen Fußballturniere fanden bei den olympischen Spielen statt, zunächst 1900 und 1904 als Demonstrationssportart, 1908 als offizielle olympische Sportart. Deutsche Mannschaften nahmen aber in diesen Jahren noch nicht teil.

Bei den Spielen von 1912 in Stockholm trat Deutschland gegen Österreich, Russland und Ungarn an. Während gegen Russland mit 16:0 der höchste Sieg der Länderspielgeschichte gelang, Gottfried Fuchs schoss allein zehn Tore, gab es gegen die beiden k.-u.-k.-Länder Niederlagen. Mit 1:5 wurde das Spiel gegen den Nachbarn Österreich und mit 1:3 das Spiel gegen Ungarn verloren.

1916 fanden kriegsbedingt keine Olympischen Spiele statt. Nach dem Ersten Weltkrieg war Deutschland erst wieder 1928 zugelassen. In Amsterdam konnte zunächst der Nachbar aus der Schweiz mit 4:0 besiegt werden, ehe gegen den späteren Olympiasieger aus Uruguay mit einem 1:4 für die deutsche Mannschaft die Spiele beendet waren.

Nachdem Fußball 1932 nicht im Programm stand, startete der WM-Dritte 1936 mit einem 9:0 gegen Luxemburg in das Turnier, musste dann aber nach einem 0:2 gegen Norwegen die Hoffnungen auf den Olympiasieg begraben. Nach diesem Spiel wurde Reichstrainer Nerz von Sepp Herberger abgelöst.

1948 war Deutschland zunächst nicht zugelassen und ab 1952 nahmen nicht mehr die A-Nationalmannschaften der westlichen Länder teil, sondern entweder Amateurauswahlen oder ab den 80er Jahren U23-Mannschaften, so 1972 eine Mannschaft, in der der spätere Weltmeister Uli Hoeneß und der spätere Erfolgstrainer Ottmar Hitzfeld standen, 1984 eine Mannschaft mit unter anderen den späteren Weltmeistern Andreas Brehme und Guido Buchwald und 1988 eine Mannschaft in der unter anderen der spätere Weltmeister und jetzige Bundestrainer Jürgen Klinsmann sowie Thomas Häßler mitwirkten. Die besten Platzierungen waren dabei der dritte Platz in Tokio 1964 (durch die für Deutschland startende Auswahl der DDR) und in Seoul 1988. Da es in den Ländern des Ostblocks offiziell keine Profimannschaften gab, nahmen aus diesen Ländern weiterhin die A-Nationalmannschaften oder mit diesen weitgehend identische Mannschaften teil. Die DDR-Auswahl belegte so 1972 den dritten Platz (gemeinsam mit der UdSSR, nachdem das Spiel um den dritten Platz mit 2:2 nach Verlängerung endete), 1976 den ersten Platz und 1980 den zweiten Platz. Nach 1988 konnte sich keine deutsche Mannschaft mehr für das Olympische Fußballturnier qualifizieren.

Die Nationalmannschaft bei Weltmeisterschaften

Siehe Hauptartikel: Deutsche Fußballnationalmannschaft/Weltmeisterschaften

Die Deutsche Nationalmannschaft ist nach Brasilien (fünf Titel) und Italien (vier WM-Titel) die erfolgreichste Fußballnationalmannschaft der Welt. Bereits siebenmal stand sie im Endspiel einer Fußball-Weltmeisterschaft. Dreimal (1954, 1974 und 1990) konnte die deutsche Mannschaft den Weltmeistertitel gewinnen, viermal (1966, 1982, 1986, 2002) ging sie als Vize-Weltmeister vom Platz. Hinzu kommen drei dritte Plätze bei den WM-Endrunden 1934, 1970 und 2006. Mit Ausnahme der Turniere 1930 und 1950 hat das DFB-Team an allen Weltmeisterschaften teilgenommen, wobei sie sich 1950 aufgrund des Zweiten Weltkriegs nicht qualifizieren durfte. 1930 reichten die finanziellen Mittel nicht aus, um die Reise zum Turnier nach Uruguay anzutreten. Zusammen mit Brasilien hat sie mit 92 Spielen die meisten WM-Spiele bestritten. Bei der WM 1974 nahm auch die Auswahl des DDR-Verbandes DFV teil.

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis... Gegner Ergebnis Bemerkungen und Besonderheiten
1930 Uruguay keine Teilnahme --- --- zu hoher Aufwand für Reise nach Südamerika (Weltwirtschaftskrise)
1934 Italien Spiel um Platz 3 Österreich 3. Platz im Halbfinale gegen die Tschechoslowakei ausgeschieden
1938 Frankreich Achtelfinale Schweiz --- „Großdeutsche“ Mannschaft nach „Anschluss“ Österreichs, K.-o.-System (nur ein Gegner)
1950 Brasilien keine Teilnahme --- --- neu gegründeter DFB ist noch kein FIFA-Mitglied
1954 Schweiz Finale Ungarn 1. Platz Wunder von Bern
1958 Schweden Spiel um Platz 3 Frankreich 4. Platz Schlacht von Göteborg“ im Halbfinale gegen Schweden
1962 Chile Viertelfinale Jugoslawien --- Herbergers letzte WM als Trainer
1966 England Finale England 2. Platz Wembley-Tor
1970 Mexiko Spiel um Platz 3 Uruguay 3. Platz Jahrhundertspiel“ im Halbfinale gegen Italien
1974 Deutschland Finale Niederlande 1. Platz Begegnung mit der DDR-Auswahl und das „Sparwasser-Tor“; „Nacht von Malente“; „Wasserschlacht von Frankfurt
1978 Argentinien Zwischenrunde u. a. Österreich --- Schmach von Córdoba
1982 Spanien Finale Italien 2. Platz Nichtangriffspakt von Gijón“; „Nacht von Sevilla
1986 Mexiko Finale Argentinien 2. Platz „Suppenkasper-Affäre“
1990 Italien Finale Argentinien 1. Platz Triumph des „Kaisers“
1994 USA Viertelfinale Bulgarien --- Stinkefinger-Affäre“ (Stefan Effenberg)
1998 Frankreich Viertelfinale Kroatien --- Revanche für Kroatien
2002 Südkorea/Japan Finale Brasilien 2. Platz erstes WM-Spiel gegen Brasilien
2006 Deutschland Spiel um Platz 3 Portugal 3. Platz im Halbfinale gegen Italien ausgeschieden (0:2 n.V.)

Statistik (Angaben inkl. 2006: 18 Weltmeisterschaften; Prozentangaben sind gerundet)

  • nicht teilgenommen: zweimal (11%; 1930 und 1950)
  • Achtelfinale: einmal (6%; 1938)
  • Viertelfinale/Zwischenrunde: viermal (22%; 1962, 1978, 1994 und 1998)
  • Halbfinale: viermal (22%; 1934, 1958, 1970 und 2006)
  • 3. Platz: dreimal (17%; 1934, 1970, 2006)
  • Finale: siebenmal (39%; 1954, 1966, 1974, 1982, 1986, 1990, 2002)
  • Weltmeister: dreimal (17%; 1954, 1974, 1990)

Frühe Jahre und das Wunder von Bern: 1930-1954

Wie einige andere europäische Nationen sagte der DFB die Teilnahme an der ersten Fußball-Weltmeisterschaft 1930 in Uruguay wegen des hohen Aufwandes – allein die Anreise der vier teilnehmenden europäischen Mannschaften auf dem Seeweg dauerte über zwei Wochen – und die damit verbundenen Kosten ab.

Bei ihrem ersten Auftritt bei einer Weltmeisterschaft 1934, die komplett im K.-o.-System durchgeführt wurde, erreichte die deutsche Mannschaft das Halbfinale. Beim 5:2 gegen Belgien gelang Edmund Conen der erste Hattrick der WM-Geschichte. Im Viertelfinale gewannen die Deutschen 2:1 gegen Schweden. Begünstigt durch mehrere Fehler des deutschen Torwarts Willibald Kreß, setzte sich die Tschechoslowakei im Halbfinale mit 3:1 gegen die deutsche Mannschaft durch, die durch ein 3:2 gegen Österreich WM-Dritter wurde.

Bei der WM 1938 schied die DFB-Elf bereits im Achtelfinale gegen die Nachbarn aus der Schweiz aus. Reichte es im ersten Spiel noch zu einem 1:1 nach Verlängerung, musste sich die deutsche Mannschaft fünf Tage später im Wiederholungsspiel – Elfmeterschießen waren damals noch nicht erdacht – mit 2:4 geschlagen geben, was das schlechteste Abschneiden bei einer WM bedeutete.

Datei:Horst Eckel.JPG
Weltmeister 1954: Horst Eckel

Nachdem die Nationalmannschaft der neuen Bundesrepublik Deutschland 1950 noch von der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien ausgeschlossen gewesen war, folgte der erste große Höhepunkt 1954. Es war das sogenannte Wunder von Bern, der Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz durch einen 3:2-Sieg im Finale gegen die favorisierten Ungarn. Die Nationalmannschaft bekam dadurch auch gesellschaftlich einen hohen Stellenwert in „Westdeutschland”, da das Land, welches noch unter den Folgen des Zweiten Weltkrieges litt, neues Lebens- und Selbstwertgefühl bekam. In Deutschland wurden die Helden von Bern zu Legenden: Spieler wie Toni Turek (Tor), Fritz Walter oder Helmut Rahn sind heute noch in guter Erinnerung. Bei der WM 1954 in der Schweiz wurde die bundesdeutsche Mannschaft mit den Spielern Toni Turek, Jupp Posipal, Werner Kohlmeyer, Horst Eckel, Werner Liebrich, Karl Mai, Helmut Rahn, Max Morlock, Ottmar Walter, Fritz Walter, Hans Schäfer Fußball-Weltmeister.

Titellose WM-Zeit: 1958-1970

Bei der Fußball-WM 1958 in Schweden musste sich die deutsche Mannschaft im Halbfinale im "Hexenkessel" von Göteborg den Schweden 3:1 geschlagen geben und verlor anschließend auch das Spiel um den 3. Platz gegen Frankreich mit 3:6.

1962 in Chile schied das Team bereits im Viertelfinale durch ein 1:0 gegen Jugoslawien aus.

Bei der Fußball-WM 1966 in England gelang der Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland erneut der Einzug ins Finale. Jedoch verlor sie gegen England durch das legendäre Wembley-Tor mit 4:2 nach Verlängerung.

Der deutschen Mannschaft gelang zunächst durch einen 5:0-Sieg gegen die Schweiz ein idealer Start in das Turnier. Dabei brillierte vor allem das 20-jährige Mittelfeld-Talent Franz Beckenbauer, der sich ebenso wie Italien-Legionär Helmut Haller mit zwei Toren neben Held in die Torschützenliste eintragen konnte.

Das zweite Gruppenspiel des DFB-Teams gegen Argentinien endete 0:0. Dieses Spiel war durch wenige Torchancen, dafür aber durch eine Vielzahl von Fouls gekennzeichnet. Beim 2:1-Sieg gegen Spanien im letzten Vorrundenspiel der deutschen Mannschaft gelang Lothar Emmerich ein schier unmögliches Tor. Der Linksaußen vollbrachte das Kunststück, nahezu von der Torauslinie den Ball am spanischen Torhüter Iribar vorbei unters Lattenkreuz ins lange Eck zu schießen.

Durch einen 4:0-Viertelfinalsieg gegen Uruguay und ein 2:1 im Halbfinale gegen die Sowjetunion gelang der bundesdeutschen Mannschaft zum zweiten Mal nach 1954 der Einzug in ein Endspiel der Fußballweltmeisterschaft.

Schon das Viertelfinalspiel gegen England wurde zu einem ganz außergewöhnlichen Spiel. In der Neuauflage des Endspiels von 1966 führten die Engländer bis zur 69. Minute 2:0 und es sah alles danach aus, als wäre nun für die deutsche Mannschaft Endstation bei dieser WM. Aber die deutsche Elf gab nicht auf und erreichte in der regulären Spielzeit den 2:2-Ausgleich, wobei Uwe Seeler ein kurioses Tor mit dem Hinterkopf gelang. In der Verlängerung erzielte dann Gerd Müller das entscheidende Tor und die Engländer wurden doch noch mit 3:2 bezwungen. Im Halbfinale gab es eine 3:4-Niederlage in einem an Dramatik kaum zu überbietenden Spiel gegen Italien, dem sogenannten Jahrhundertspiel. Die Italiener gingen 1:0 in Führung und es sah lange danach aus, als würden sie diesen Vorsprung über die Zeit retten können. In der Schlussminute erzielte jedoch Karl-Heinz Schnellinger mit seinem einzigen Länderspieltor für Deutschland das 1:1 und erzwang damit die Verlängerung. In dieser fielen dann noch fünf Tore. Nach dieser Niederlage erreichte die Mannschaft von Bundestrainer Helmut Schön durch einen 1:0-Sieg gegen Uruguay den dritten Platz. Torschützenkönig des Turnieres wurde mit 10 Treffern Gerd Müller.

Zwei WM-Titel, zweimal Vizeweltmeister: 1974-1990

Die Nationalmannschaft gewann 1974 in Deutschland zum zweiten Mal die Weltmeisterschaft. In der Vorrunde des Turniers gelang der DDR-Auswahl durch ein Tor von Jürgen Sparwasser, das in die deutsche Fußballgeschichte eingegangen ist, der 1:0-Sieg gegen den späteren Weltmeister Bundesrepublik Deutschland. Dieses Spiel am 22. Juni 1974 war das einzige Aufeinandertreffen der beiden deutschen Mannschaften. Nach dem 2:1-Sieg im Endspiel gegen die brillanten Niederländer, bedankten sich die Westdeutschen bei der DDR-Auswahl für die Niederlage, da diese der Auslöser für eine mannschaftsinterne Revolte gegen den unentschlossenen und zögerlichen Bundestrainer Helmut Schön war, bei der die Mannschaft unter Führung von Kapitän Franz Beckenbauer ihre taktischen Vorstellungen durchsetzen konnte. Bis heute wird von den Akteuren behauptet, dass der Titelgewinn ohne diese Niederlage wohl unmöglich gewesen wäre. Ein wichtiger Faktor war auch, dass die DFB-Mannschaft als Gruppenzweiter in die mit Polen, Schweden und Jugoslawien vermeintlich einfachere Zwischenrundengruppe einziehen konnte - die DDR als Gruppenerster hatte es hingegen mit den Niederlanden, Brasilien und Argentinien zu tun.

Mit dabei in dieser Weltmeister-Mannschaft waren neben Anderen: Franz Beckenbauer, der von 1984 - 1990 als Teamchef verantwortlicher Betreuer der Nationalmannschaft wurde, und Berti Vogts (Bundestrainer 1990-1998).
Bundestrainer Helmut Schön setzte während des Turniers 18 Spieler ein:
Sepp Maier im Tor, Franz Beckenbauer, Paul Breitner, Horst-Dieter Höttges, Georg Schwarzenbeck und Berti Vogts in der Abwehr; Rainer Bonhof, Bernhard Cullmann, Heinz Flohe, Ulrich Hoeneß, Günter Netzer, Wolfgang Overath sowie Herbert Wimmer im Mittelfeld und Jürgen Grabowski, Dieter Herzog, Jupp Heynckes, Bernd Hölzenbein und Gerd Müller im Sturm.

Ebenfalls zur Geschichte der Nationalmannschaft gehört die sogenannte Schmach von Córdoba. Sie bezeichnet ein Spiel der Fußball-Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien gegen Österreich. Der amtierende Fußballweltmeister Deutschland unterlag in Córdoba völlig überraschend der österreichischen Nationalmannschaft mit 2:3 und schied vorzeitig aus.

Die bundesdeutsche Mannschaft stand nach zwei Unentschieden gegen Italien und die Niederlande vor dem Österreich-Spiel mit 2:2 Punkten auf Platz 3 in der Vierergruppe. Der Gruppensieger würde in das WM-Finale einziehen, der Gruppenzweite um den dritten Platz der WM spielen. Italien und die Niederlande (je 3:1 Punkte) mussten unentschieden spielen, damit Bundesdeutschland mit einem (deutlichen) Sieg gegen Österreich überhaupt noch eine Chance auf den Gruppensieg gehabt hätte. Da die Niederländer aber Italien mit 2:1 schlugen, hatte die DFB-Elf keine Chance mehr auf das WM-Finale. Es wurde im Österreich-Spiel somit nicht der Weltmeistertitel, sondern die Chance auf Platz 3 verspielt. Helmut Schön trat nach der WM wie lange zuvor angekündigt von seinem Posten als Bundestrainer zurück.

Deutschland galt zu Beginn des Turnieres als amtierender Europameister gemeinsam mit Titelverteidiger Argentinien und mit Rekordweltmeister Brasilien als Favorit der Weltmeisterschaft 1982. Die Mannschaft blieb seit dem Amtsantritt von Jupp Derwall nach der WM 1978 23 Spiele in Folge ungeschlagen und unterlag danach vor der WM in Spanien nur gegen Argentinien und Brasilien. Das Team konnte dieser Favoritenrolle aber zunächst nicht gerecht werden und verlor sein Auftaktmatch gegen Algerien sensationell mit 1:2. Der Sieg der spielstarken Algerier war dabei keineswegs unverdient, wenn ihnen auch entgegenkam, dass die Deutschen sie stark unterschätzt hatten. Zuvor hatte es erst einen Sieg eines afrikanischen Teams bei Fußballweltmeisterschaften gegeben (1978 Tunesien gegen Mexiko).

Ein fester Begriff in der Fußballgeschichte der Nationalmannschaft ist der Nichtangriffspakt von Gijón. Er benennt das Gerücht eines abgekarteten Spiels zwischen den Fußballnationalmannschaften aus der Bundesrepublik Deutschland und Österreich im abschließenden Gruppenspiel der Vorrunde der Fußball-Weltmeisterschaft 1982.
Dieses Spiel wurde zum Skandal, weil beiden Mannschaften ein knapper Sieg Deutschlands genügte, um in die Zwischenrunde zu kommen. Nachdem das Endergebnis zwischen Chile und Algerien bereits vor dem Spiel feststand, war ein solches Ergebnis praktisch programmiert. Dementsprechend lief das Spiel in Gijón dann auch ab. Nach dem 1:0 für Deutschland durch Horst Hrubesch in der 11. Minute begnügten sich beide Mannschaften damit, den Ball im Mittelfeld hin und her zu spielen, ohne dem Gegner dabei bedrohlich nahe zu kommen.

Bei der WM 1986 in Mexiko wurde die Mannschaft der Bundesrepublik unter der Führung von Teamchef Franz Beckenbauer erneut Vizeweltmeister und das Argentinische Team durch einen 3:2-Sieg gegen die deutsche Elf zum zweiten Mal Weltmeister.

Vier Jahre später bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien stand die deutsche Elf zum dritten Male hintereinander im WM-Finale. Erneut hieß der Endspielgegner Argentinien. Mit einem knappen, aber hochverdienten 1:0-Sieg (Tor Brehme durch Foulelfmeter) war der dritte und vorerst letzte WM-Titel perfekt. Franz Beckenbauer ragt in der Geschichte des DFB und der Nationalmannschaft seitdem besonders heraus, weil es dem "Kaiser" gelang, in Doppelfunktion Weltmeister zu werden: als Kapitän 1974 und als Trainer 1990.

Zwei Mal frühes Scheitern, überraschende Vizeweltmeisterschaft: 1994-2002

Bei der WM 1994 in den USA konnte nach einem 1:1-Unentschieden gegen Spanien Südkorea knapp mit 3:2 bezwungen werden. Unrühmlich war das Verhalten von Stefan Effenberg, der in diesem Spiel von deutschen Fans provoziert worden war und dies mit dem ausgestreckten Mittelfinger quittierte. Für diese Geste wurde er von Bundestrainer Vogts aus der Mannschaft ausgeschlossen. Nach einem Sieg gegen Bolivien wurde Deutschland Gruppenerster. Im Achtelfinale kam es gegen Belgien zu einem weiteren 3:2. Anschließend musste Deutschland im Viertelfinale gegen Bulgarien, das zuvor noch bei keiner Weltmeisterschaft über das Achtelfinale hinausgekommen war, nach anfänglicher Führung eine 1:2-Niederlage einstecken. Die deutsche Mannschaft kam somit erstmals seit der WM 1978 nicht unter die besten Vier des Turnieres.

Als amtierender Europameister trat Deutschland bei der WM 1998 in Frankreich an. In der Gruppe mit Jugoslawien, der USA und Iran wurde Deutschland Gruppenerster: Nach dem 2:0 gegen die USA folgten ein 2:2 nach 0:2-Rückstand gegen Jugoslawien und ein 2:0 gegen den Iran. Das zweite Spiel wurde von Ausschreitungen deutscher Hooligans in Lens überschattet, bei denen der französische Polizist Daniel Nivel lebensgefährlich verletzt wurde. Ein Ausschluss Deutschlands vom Turnier stand zur Debatte. Nach einem hart erkämpften 2:1 gegen Mexiko traf Deutschland im Viertelfinale wie bereits bei der vorhergegangenen Europameisterschaft auf Kroatien. Nach einem Platzverweis gegen Christian Wörns verloren die Deutschen 0:3 – die höchste Endrunden-Niederlage seit dem 3:6 gegen Frankreich bei der WM 1958. Kurz nach der Weltmeisterschaft trat Bundestrainer Berti Vogts von seinem Posten zurück, nachdem die Nationalmannschaft in zwei Testspielen wieder nicht überzeugen konnte. Sein Nachfolger Erich Ribbeck war der einzige Bundestrainer, der keine Mannschaft bei einer WM betreute.

Der deutschen Mannschaft gelang bei der WM 2002 der Einzug ins Endspiel, in dem erstmals die beiden Nationalmannschaften mit den meisten WM-Spielen und den meisten Finalteilnahmen, Brasilien und Deutschland, aufeinandertrafen. Die Erwartungen, die das 8:0 im Auftaktspiel gegen Saudi-Arabien auslöste, konnten die Deutschen lediglich durch die Ergebnisse erfüllen. Diesem höchsten Sieg einer deutschen Mannschaft bei einer Weltmeisterschaft folgten ein hart umkämpftes 1:1 gegen Irland und ein 2:0 Kamerun. Deutschland zog mit drei 1:0-Siegen gegen die Paraguay, USA und Südkorea ins Finale ein. Dank des überragenden Oliver Kahn, der mit der Lev-Yashin-Trophäe für den besten Torhüter, dem Adidas Golden Ball für den besten Spieler des Turniers, gelangen drei 1:0-Siege und damit der siebte Einzug ins Finale gegen Brasilien. Ohne den gelbgesperrten Michael Ballack, der im Viertel- und Halbfinale den Siegtreffer geschossen hatte, machte die deutsche Mannschaft im Finale ihr bestes Spiel in der K.-o.-Runde. Erst in der 67. Minute nutzte Ronaldo einen Fehler von Oliver Kahn zum 1:0. Ein weiteres Ronaldo-Tor in der 79. Minute entschied das Spiel.

Neuanfang, Dritter Platz zur Heim-WM 2006

Vor Beginn des Turniers wurden die Erfolgsaussichten des DFB-Teams in der Öffentlichkeit eher pessimistisch beurteilt, nicht zuletzt aufgrund schwacher Testspiele (wie dem 1:4 gegen Italien). Bundestrainer Jürgen Klinsmann, mit neuen Trainingsmethoden und einem vierköpfigen Team (Löw, Bierhoff, Köpke), dagegen erklärte die Erringung des Weltmeistertitels im eigenen Land zum Ziel. Beim offiziellen Eröffnungsspiel gegen Costa Rica zeigte die deutsche Mannschaft über weite Strecken den vom Bundestrainer anvisierten Angriffsfußball, offenbarte aber beim 4:2-Sieg auch die bekannten Schwächen in der Abwehr. Gegen die auf ein Unentschieden spekulierende polnische Mannschaft wollte lange Zeit über kein Tor fallen, bis kurz vor Schluss der erlösende Siegtreffer erzielt wurde. Dieser erste Erfolg über eine europäische Mannschaft in einem Turnier seit 1996 und die Umstände seines Entstehens lösten in Deutschland eine Begeisterungswelle aus. Nach dem klaren 3:0-Erfolg gegen Ecuador hatte das DFB-Team die erfolgreichste Vorrunde seit der WM 1970 absolviert. Im Achtelfinale traf man auf Schweden, das durch zwei frühe Tore mit 2:0 besiegt wurde. Im Viertelfinale traf man auf Argentinien, das durch starke Leistungen imponiert hatte. Das DFB-Team setzte sich nach einem 1:1 nach Verlängerung letztendlich mit 4:2 nach Elfmeterschießen durch. Deutschland konnte nach einem 0:2 n. V. gegen Italien nicht ins Finale der WM 2006 einziehen. Durch einen 3:1-Sieg gegen Portugal wurde Deutschland Dritter. Wie 1970 wurde auch diesmal ein deutscher Spieler Torschützenkönig des Turnieres, nämlich Miroslav Klose. Eine weitere Auszeichnung erhielt Kloses Sturmpartner Lukas Podolski, welcher zum besten Nachwuchsspieler der WM gewählt wurde. Jedoch trat der Bundestrainer Jürgen Klinsmann zwei Tage nach Ende der WM überraschend zurück.

Die Nationalmannschaft bei Europameisterschaften

Siehe Hauptartikel Deutsche Fußballnationalmannschaft/Europameisterschaften

Die bundesdeutsche Fußballnationalmannschaft konnte sich seit 1972 für alle Europameisterschaftsendrunden qualifizieren. Bei den ersten Turnieren war man an einer Teilnahme nicht interessiert (1960, 1964), da Bundestrainer Sepp Herberger sich durch die EM beim Aufbau für die WM gestört fühlte.

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis... Gegner Ergebnis Bemerkungen und Besonderheiten
1960 Frankreich keine Teilnahme --- --- offizielle Bezeichnung: Europa-Nationenpokal
1964 Spanien keine Teilnahme --- --- offizielle Bezeichnung: Europa-Nationenpokal
1968 Italien nicht qualifiziert Jugoslawien und Albanien (in der Qualifikation) --- Schmach von Tirana (0:0)“
1972 Belgien Finale Sowjetunion 1. Platz
1976 Jugoslawien Finale Tschechoslowakei 2. Platz Nacht von Belgrad
1980 Italien Finale Belgien 1. Platz ---
1984 Frankreich Vorrunde Portugal, Rumänien, Spanien --- ---
1988 Deutschland Halbfinale Niederlande Halbfinalist es gab kein Spiel um den dritten Platz
1992 Schweden Finale Dänemark 2. Platz ---
1996 England Finale Tschechien 1. Platz erstes Golden Goal der EM-Geschichte durch Oliver Bierhoff
2000 Belgien/Niederlande Vorrunde Rumänien, England, Portugal --- ---
2004 Portugal Vorrunde Niederlande, Lettland, Tschechien --- ---

EM 1968

Erstmals wollte sich Deutschland für die Fußball-Europameisterschaft 1968 qualifizieren. Nach einem 6:0 gegen Albanien, einem 0:1 in Jugoslawien und einem 3:1 im Rückspiel musste am 17. Dezember 1967 in Tirana ein Sieg gegen die eher drittklassigen albanischen Spieler her. Obwohl Bundestrainer Schön mit Peter Meyer den damals besten Stürmer der Bundesliga aufbot, reichte es nur zu einem 0:0, wodurch zum ersten und bisher einzigen mal eine Qualifikation für ein großes Turnier verpasst wurde. Es war Peter Meyers erstes und letztes Länderspiel.

EM 1972

Vier Jahre später wurde die bis heute beste deutsche Elf dann erstmals Europameister. Nachdem man sich in der Qualifikation gegen Polen, die Türkei und (wieder) Albanien durchgesetzt hatte, stand im Viertelfinale die Revanche von León gegen England an. Am 29. April 1972 kam es zu einem denkwürdigen Spiel im Londoner Wembley-Stadion. Durch Tore von Uli Hoeneß, Günter Netzer und Gerd Müller konnte man mit 3:1 erstmals in England gewinnen. Selbst die englische Boulevardpresse, die ansonsten eher deutschlandkritisch eingestellt ist, war von dem Spiel der deutschen Mannschaft begeistert. Im Rückspiel in Berlin reichte dann ein 0:0 zum Einzug in die Endrunde. Zur Endrunde reisten sie dann als Favorit, da sie am 26. Mai 1972 zur Einweihung des Olympiastadions in München die Sowjetunion schon mit 4:1 besiegt hatten. Bei der Endrunde in Belgien gelangen dann Siege gegen Belgien (2:1) und die Sowjetunion (3:0), wobei insbesondere im Finale Traumfußball zelebriert wurde. Unrühmlich hervorzuheben ist leider das Verhalten deutscher Hooligans – auch wenn diese Bezeichnung damals noch nicht üblich war – die randalierend durch Brüssel zogen. Zwei Jahre später wurde die bundesdeutsche Mannschaft dann auch Weltmeister (siehe oben) womit sie bis heute die einzige ist, der es gelang, nach einem Europameisterschaftstitel auch die darauffolgende Weltmeisterschaft zu gewinnen (umgekehrt gelang es Frankreich bei der WM 1998 und EM 2000).

EM 1976

1976 wurde die Endrunde letztmals mit vier Mannschaften ausgetragen, und wieder hatte sich die deutsche Mannschaft qualifiziert. Nach dem WM-Sieg 1974 war unter anderen der WM-Rekordtorschütze Gerd Müller zurück getreteten, und trotzdem „müllerte“ es auch in Jugoslawien. In Belgrad kam es zunächst zum Halbfinale gegen Jugoslawien, in dem man nach 32 Minuten mit 0:2 zurück lag. Durch die Einwechslungen von Heinz Flohe (46.Minute), der in der 65. Minute den Anschlusstreffer erzielte, und Dieter Müller (79. Minute), der in der 80. Minute mit seinem ersten Ballkontakt in seinem ersten Länderspiel zum 2:2 traf, wurde die Verlängerung erreicht. In dieser gelangen Dieter Müller zwei weitere Tore zum 4:2-Sieg, durch den die deutsche Mannschaft wie vier Jahre zuvor im Finale stand. Aber es erging ihr wie der UdSSR, die 1964 ebenfalls nach dem Gewinn des Titels 1960 wieder im Finale stand: Der Titel konnte nicht verteidigt werden, was in der Folge auch keinem anderen Europameister gelang. Gegen die Tschechoslowakei lag man wie im Halbfinale schnell mit 0:2 zurück, allerdings gelang Dieter Müller mit seinem vierten EM-Tor schnell der Anschluss, es dauerte aber bis zur 90. Minute, ehe Bernd Hölzenbein der 2:2-Ausgleich gelang, womit es erneut zur Verlängerung kam. Nachdem diese torlos verlief, musste erstmals in der Geschichte großer Turniere ein Elfmeterschießen die Entscheidung bringen (acht Jahre zuvor hatte es noch ein Wiederholungsspiel gegeben). Nachdem die ersten vier tschechoslowakischen und die ersten drei deutschen Spieler ihre Elfmeter verwandelt hatten, trat Uli Hoeneß an, der schon zwei Jahre zuvor im Spiel gegen Polen einen Elfmeter verschossen hatte, geriet aber in Rückenlage und jagte den Ball in den Belgrader Nachthimmel. Anschließend machte Antonin Panenka mit einem schlitzohrig verwandelten Elfmeter alles klar, so dass der fünfte deutsche Schütze nicht mehr antreten musste. Wie vier Jahre zuvor Gerd Müller wurde auch Dieter Müller mit vier Toren Torschützenkönig.

EM 1980

Nach der WM 1978 trat Jupp Derwall die Nachfolge Helmut Schöns an. Unter seiner Leitung hatte die deutsche Mannschaft bis zur EM 1980 kein Spiel verloren, auch wenn nicht alle Resultate, zum Beispiel ein 0:0 in Malta, schmeichelhaft waren. Sie ging daher als einer der Favoriten in das Turnier. Bei der erstmals mit acht Mannschaften und einer Gruppenphase ausgetragenen EM 1980 in Italien kam es im ersten Spiel zur Revanche von Belgrad. In einem wenig spektakulären Spiel konnte sich die deutsche Mannschaft gegen die CSSR mit 1:0 revanchieren, im zweiten Spiel gegen die Niederländer führte die deutsche Mannschaft nach 66 Minuten durch drei Tore von Klaus Allofs mit 3:0, ehe es Rep (80./Elfmeter) und Willi van de Kerkhof (86.) wieder einmal spannend machten. Die deutsche Mannschaft konnte das 3:2 aber über die Zeit bringen. Im abschließenden Gruppenspiel reichte ein 0:0 gegen Griechenland zum Gruppensieg, der direkt ins Finale führte. Gegen Belgien, das sich überraschend gegen England, Spanien und den Gastgeber Italien durchgesetzt hatte, gelang Horst Hrubesch bereits nach zehn Minuten das 1:0. Aber nachdem Vandereycken in der 72. Minute der Ausgleich gelungen war, wurde es wieder einmal spannend. Erst in der 89. Minute war es erneut Hrubesch, der mit einem Kopfball den Siegtreffer erzielte und so Deutschland den zweiten EM-Titel bescherte. Und wieder kam der Torschützenkönig aus Deutschland – diesmal reichten Klaus Allofs die drei Tore aus dem Spiel gegen die Niederlande.

EM 1984

Die Europameisterschaft in Frankreich bescherte der Deutschen Mannschaft erstmals das Aus in der Gruppenphase bei einem großen Turnier. Nach einem torlosen Remis gegen Portugal und einem 2:1-Sieg gegen Rumänien hätte der deutschen Mannschaft ein erneutes Remis gegen Spanien zum Einzug ins Halbfinale gereicht, und bis zur 90. Minute sah es auch danach aus, dann machte aber Maceda diesen Traum zunichte und sorgte so für den vorzeitigen Abschied von Bundestrainer Jupp Derwall.

EM 1988

Die Europameisterschaft im eigenen Land sollte dem seit 1984 amtierenden Teamchef Beckenbauer nach der Vize-Weltmeisterschaft zwei Jahre zuvor den ersten Titel bescheren, aber nach einem glücklichen 1:1 gegen Italien in der Vorrunde und zwei 2:0-Siegen gegen Dänemark und Spanien, war im Halbfinale gegen die Niederländer Endstation. Deutschland war zwar durch einen von Matthäus in der 55. Minute verwandelten Elfmeter in Führung gegangen, den Niederländern gelang aber ebenfalls durch einen Elfmeter in der 74. Minute der Ausgleich. Als sich beide Teams schon auf eine Verlängerung eingestellt hatten, nutzte Marco van Basten die einzige Unaufmerksamkeit von Jürgen Kohler zum 2:1-Siegtreffer. Im Finale in München zelebrierten die Niederländer dann Traumfußball und wurden verdient Europameister.

EM 1992

Bei der Fußball-Europameisterschaft 1992 trat erstmals eine gesamtdeutsche Mannschaft an. Nach eher dürftigen Leistungen in der Vorrunde, unter anderem einem 1:3 gegen die Niederlande, erreichte die deutsche Mannschaft nach ihrem besten Spiel gegen Gastgeber Schweden als erste Mannschaft zum vierten Mal das Finale. Sie gingen somit als Favorit ins Finale, denn die Dänen, die nur durch den Ausschluss Jugoslawiens nachgerückt waren, schienen schon im Halbfinale, das sie durch Elfmeterschießen gegen die Niederlande gewannen, am Ende ihrer Kräfte zu sein. Die deutsche Mannschaft fand aber in keiner Phase zu ihrem Spiel und verlor verdient mit 0:2. Immerhin konnte sich Karlheinz Riedle mit drei anderen Spielern die Torjägerkrone teilen, alle vier hatten je drei Tore geschossen.

EM 1996

Vier Jahre später gewann die Mannschaft unter Nationaltrainer Berti Vogts dank des ersten Golden Goals der EM-Geschichte durch Oliver Bierhoff zum dritten und bislang letzten Mal eine Europameisterschaft und erreichte als erste Mannschaft zum fünften Mal das Finale. Das Turnier in England wurde erstmals mit 16 Mannschaften ausgetragen. Die Vorrunde beendete Deutschland mit einem 2:0 gegen Tschechien, einem glücklichen 0:0 gegen Italien, bei dem Andreas Köpke einen Elfmeter hielt, und einem überzeugenden 3:0 gegen Russland ohne Gegentor. In einem spannenden Viertelfinale konnte Kroatien mit 2:1 besiegt werden, ehe es im Halbfinale zum erneuten Elfmeter-Krimi gegen England kam. Wie sechs Jahre zuvor bei der WM 1990 in Italien hatten auch diesmal die deutschen Spieler die besseren Nerven, so dass es im Finale zum erneuten Aufeinandertreffen mit den Tschechen kam. Diese gingen in der 59. Minute durch einen Elfmeter in Führung, und es dauerte bis zur 73. Minute, ehe Bierhoff der Ausgleich gelang. Sein zweites Tor in der Verlängerung beendete dann das Spiel vorzeitig, bescherte Deutschland den dritten Titel und den bis heute letzten Sieg in einem EM-Endrundenspiel.

EM 2000

Datei:Länderspiel Deutschland - Kamerun.jpg
Länderspiel Deutschland gegen Kamerun

Nachdem eine Revolte der Spieler gegen Trainer Erich Ribbeck abgewehrt werden konnte, startete man schlecht ins Turnier. Gegen den Außenseiter der Gruppe, Rumänien, erreichte man mit Müh und Not ein 1:1-Unentschieden. Im Klassiker gegen England steigerte man sich zwar kämpferisch, verlor aber aufgrund eines Treffers von Alan Shearer mit 0:1. Damit sollte das Vorrundenaus besiegelt sein, schließlich rechneten wenige Beobachter mit einem Sieg gegen Portugal bei einem gleichzeitigen Unentschieden der Rumänen gegen England. Da Rumänien aber sogar gewann, war es umso bitterer, dass die DFB-Elf gegen die B-Mannschaft der bereits qualifizierten Portugiesen eine 0:3-Niederlage einstecken musste. Diese herbe Niederlage besiegelte schließlich das Ende der Ära Ribbeck, den einige als den Totengräber des deutschen Fußballs bezeichneten. Dass das Niveau nach Aussage Ribbecks bei Europameisterschaften aufgrund der kleineren Anzahl von Fußball-Zwergen mittlerweile höher sei als bei Weltmeisterschaften, zeigte sich auch im folgenden EM-Turnier 2004.

EM 2004

Pikanterweise traf man in der Qualifikation für die EM 2004 auf die vom ehemaligen Bundestrainer Berti Vogts betreuten Schotten. Bei der Europameisterschaft in Portugal musste die Mannschaft wieder die frühe Heimreise antreten. Hatten die deutschen Anhänger nach dem Unentschieden gegen die Niederlande Hoffnung, besiegelten schwache Leistungen beim 0:0 gegen Lettland und der Niederlage gegen die B-Elf von Tschechien das vorzeitige Ausscheiden. Rudi Völler trat anschließend von seinem Amt zurück. Dieser überraschende Rückzug zwei Jahre vor der WM im eigenen Land stellte den DFB vor die schwierige Aufgabe, einen Nachfolger zu finden. Die zu diesem Zweck gebildete „Trainerfindungskommission“ handelte sich aber viele Absagen ein (unter anderen von Ottmar Hitzfeld, Morten Olsen und Arsene Wenger). Nach wochenlanger Suche übernahm den Posten schließlich Jürgen Klinsmann, der der DFB-Führung von Berti Vogts empfohlen worden war.

EM 2008

In der Qualifikationsgruppe D für die EM 2008 trifft die Nationalmannschaft auf Tschechien, die Slowakei, Irland, Wales, Zypern und San Marino. Die beiden erstplatzierten Mannschaften sind für die Endrunde in der Schweiz und Österreich qualifiziert.

Die Nationalmannschaft beim Konföderationen-Pokal

Dieser – aus dem König-Fahd-Pokal hervorgegangene – Wettbewerb war für den Deutschen Fußballbund zunächst wenig interessant, passte den meisten Bundesligavereinen doch die Terminierung bei einer zunehmenden Belastung durch internationale Wettbewerbe nicht ins Konzept. Daher verzichtete der DFB 1997, als man als Europameister des Vorjahres qualifiziert war, auf die Teilnahme. Stattdessen nahm der Vizeeuropameister Tschechien teil.

1999 sah man sich dann im Zuge der Bewerbung für die WM 2006 „gezwungen“, als Europameister des Jahres 1996 doch an dem in Mexiko stattfindenden Turnier teilzunehmen. Die von Erich Ribbeck betreute Mannschaft nahm aber ohne große Vorbereitung die Strapazen auf sich und musste gleich im ersten Spiel gegen Brasilien eine herbe 0:4-Niederlage einstecken. Das zweite Spiel gegen den Ozeanienmeister Neuseeland wurde zwar 2:0 gewonnen, das dritte Spiel gegen die USA aber mit 0:2 verloren, womit Deutschland erstmals seit 1984 bei einem Turnier in der Vorrunde ausschied.

Für das Turnier 2003 war man als Vizeweltmeister ebenfalls qualifiziert, verzichtete aber erneut auf die Teilnahme. Weil die WM-Ausrichtung schon in trockenenen Tüchern war, konnte man sich einen Verzicht wieder leisten.

Da der Confed-Cup in den Jahren vor der Weltmeisterschaft zum Testturnier für die Weltmeisterschaft umgemünzt wurde, war Deutschland 2005 verpflichtet, dieses Turnier auszurichten. Um die Stimmung im Hinblick auf die WM zu verbessern, bot Bundestrainer Jürgen Klinsmann – im Gegensatz zu den späteren Finalisten Argentinien und Brasilien – die seinerzeit nach seiner Meinung besten deutschen Spieler auf. Allerdings hatte Klinsmann die knapp ein Jahr zuvor von Rudi Völler übernommene Mannschaft verjüngt und ihr ein neues, sehr offensives Konzept gegeben. Dies führte dann gegen Australien zu einem wahren Torefestival, an dessen Ende ein 4:3-Sieg für die deutsche Mannschaft stand. Gegen Tunesien gelang es dann sogar beim 3:0, „hinten dicht zu halten“. Gegen die spielstarken, aber nicht in Bestbesetzung angetretenen Argentinier reichte es – im Übrigen ohne Kapitän Michael Ballack – „nur“ zu einem 2:2, was trotzdem den Gruppensieg einbrachte.

Da Brasilien in der anderen Gruppe überraschend gegen Mexiko verloren hatte, kam es im Halbfinale zur Revanche für das WM-Finale von 2002. Die individuelle Klasse der Brasilianer, insbesondere des bei Inter Mailand tätigen Adriano, der zwei Treffer zum 3:2-Sieg der Brasilianer beisteuerte, verhinderte erneut einen Sieg gegen den Rekordweltmeister. So reichte es nur für das „kleine Finale“, in dem die Mexikaner, die ihr Halbfinale erst im Elfmeterschießen gegen Argentinien verloren hatten, der Gegner waren. Erneut kam es zu einem „Tag der offenen Tür“, bei dem die deutsche Mannschaft nach 120 Minuten mit 4:3 die Nase vorn hatte.

Personen

Reichstrainer und Bundestrainer

  • Otto Nerz, ein Volksschullehrer aus Mannheim, der als konsequent und zielstrebig galt, war der erste DFB-Trainer. Er arbeitete in dieser Funktion von 1923 bis 1936 und war bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1934 in Italien für die deutsche Nationalmannschaft verantwortlich. Bei dieser WM belegte er mit einer bemerkenswert jungen Mannschaft (Durchschnittsalter 23 Jahre) den dritten Platz. Nach dem frühzeitigen Scheitern der deutschen Mannschaft bei den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin löste ihn Sepp Herberger als Reichstrainer ab. Nerz gelangen in 70 Spielen 42 Siege und zehn Unentschieden bei 18 Niederlagen.
  • Sepp Herberger (19361942) war der zweite und letzte Reichstrainer des DFB. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1938 musste er die deutsche Mannschaft auf Anweisung der Regierung mit Spielern aus dem mittlerweile ans Deutsche Reich angeschlossenen Österreich mischen. Die nicht eingespielte Elf scheiterte bereits in der ersten Runde. Trotzdem blieb er bis 1942, als kriegsbedingt der Länderspielbetrieb eingestellt wurde, im Amt. Als Reichstrainer betreute er 65 Mal die Nationalmannschaft, es gab 40 Siege, zwölf Unentschieden und 13 Niederlagen.
  • Sepp Herberger (19501964) war der Weltmeister-Trainer von 1954. 1950 wurde Herberger erster Bundestrainer des neugegründeten DFB. 1954 führte Herberger die DFB-Auswahl unter ihrem Kapitän Fritz Walter überraschend zum Sieg bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz. Der 3:2-Erfolg im Endspiel gegen das hoch favorisierte Ungarn wird heute noch als das Wunder von Bern bezeichnet. Die Spieler, die Herberger respektvoll als „Chef“ ansprachen, und ihr Trainer werden oft die Helden von Bern genannt. Bei der WM 1958 in Schweden gelang mit dem vierten Platz noch einmal der Einzug ins Halbfinale, bei der WM 1962 in Chile schied Deutschland im Viertelfinale aus. Herberger hat 97 Spiele als deutscher Bundestrainer geleitet und erreichte dabei 52 Siege und 14 Unentschieden bei 31 Niederlagen. Am 9. November 1964 wurde Herberger von Helmut Schön abgelöst. Seine Gesamtbilanz als Reichs- und Bundestrainer: 162 Länderspiele, davon 92 Siege, 26 Unentschieden, 44 Niederlagen. Sepp Herberger war zwar 1964 als Bundestrainer zurückgetreten, gehörte aber noch bei der WM 1966 als „Ehrengast“ zum erweiterten Betreuerstab der Nationalmannschaft.
  • Jupp Derwall (19781984). Seine größten Erfolge als Bundestrainer waren der Gewinn der Fußball-Europameisterschaft 1980 in Italien und der zweite Platz bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1982 in Spanien. Nach dem frühen Ausscheiden in der Vorrunde gegen Spanien bei der Fußball-Europameisterschaft 1984 trat Jupp Derwall zurück. In 67 Spielen gewann seine Mannschaft 45 Mal, spielte elfmal Unentschieden und kassierte elf Niederlagen. Unter seiner Ägide gab es mit 23 Spielen die längste Serie ohne Niederlage und innerhalb dieser Serie mit zwölf Spielen die längste Siegesserie.
  • Franz Beckenbauer (19841990) wurde mangels Trainerlizenz zum Teamchef ernannt. Als eigentlicher Trainer fungierte zunächst sein Assistent Horst Köppel, der 1987 durch Holger Osieck abgelöst wurde. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko wurde die deutsche Mannschaft unter Beckenbauers Leitung Vizeweltmeister (die DFB-Auswahl unterlag im Finale Argentinien mit 2:3). Bei der EM 1988 im eigenen Land erreichte Beckenbauer mit der Nationalmannschaft das Halbfinale. Zwei Jahre später bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien führte er das Team zum Gewinn des Weltmeistertitels. Damit gelang Franz Beckenbauer ein seltenes Kunststück: Er wurde sowohl als Spieler wie auch als Teamchef Fußball-Weltmeister. Seine Bilanz: 66 Spiele insgesamt, 36 Siege, 17 Remis und 13 Niederlagen.
Berti Vogts
  • Berti Vogts (Hans-Hubert Vogts) (19901998) löste Franz Beckenbauer nach der WM 1990 ab. Ihm gelang der Sieg bei der Fußball-Europameisterschaft 1996. In 102 Spielen siegte seine Mannschaft 67 Mal, spielte 23 Mal Remis und verlor nur zwölf Spiele. Mit einer Quote von 2,2 Punkten pro Spiel ist er nur in dieser Beziehung der erfolgreichste Bundestrainer, denn er ist der einzige Bundestrainer, der mit seiner Mannschaft in einer WM-Endrunde kein WM-Halbfinale erreichte.
  • Erich Ribbeck (19982000) wurde 1998 Nachfolger von Berti Vogts als Bundestrainer, nachdem er schon 1984 in der engeren Wahl als Nachfolger von Jupp Derwall war. Nach dem schlechtesten Abschneiden einer deutschen Nationalmannschaft bei einer großen Meisterschaft seit 1938 wurde Erich Ribbeck nach der Fußball-Europameisterschaft 2000 durch Rudi Völler ersetzt. Er machte die wenigsten Spiele aller Bundestrainer (24 Spiele). Aber auch seine Bilanz ist noch positiv: Zehn Siege, sechs Remis und acht Niederlagen. Er ist aber der einzige Trainer der Nationalmannschaft, der als verantwortlicher Trainer an keiner WM teilnahm.
Rudi Völler
  • Rudi Völler (20002004) wurde 2000 Teamchef. Als eigentlicher Bundestrainer fungierte Völlers „Assistent“ Michael Skibbe. Völler sollte ursprünglich nur als Übergangslösung dienen und von Christoph Daum abgelöst werden. Da dieser jedoch wegen Drogenkonsums nicht mehr tragbar war, blieb Rudi Völler Teamchef. Rudi Völler wurde mit der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2002 in Südkorea und Japan überraschend Vize-Weltmeister. Nachdem die Nationalmannschaft bei der EM 2004 bereits in der Vorrunde ausschied, erklärte Völler am 24. Juni 2004 seinen Rücktritt vom Amt des Teamchefs der deutschen Nationalelf. In 53 Spielen gelangen ihm 29 Siege und elf Remis, zudem musste er 13 Niederlagen einstecken.
Jürgen Klinsmann
  • Jürgen Klinsmann (20042006) wurde am 26. Juli 2004 Trainer der DFB-Auswahl. Zu seinem Trainerstab zählen Co-Trainer Joachim Löw, Torwarttrainer Andreas Köpke und Team-Manager Oliver Bierhoff. Klinsmanns Bilanz ist positiv: In 34 Spielen gab es 21 Siege, sieben Remis und sechs Niederlagen. Klinsmann schaffte im WM-Viertelfinalspiel gegen Argentinien mit seiner Mannschaft am 30. Juni 2006 erstmals seit dem 7. Oktober 2000 (1:0 gegen England beim Abschiedsspiel im Londoner Wembleystadion) einen Sieg gegen eine Mannschaft der so genannten „großen“ Fußballnationen – allerdings erst im Elfmeterschießen. In die Kritik aus Reihen von Sport, Medien und sogar Politik geriet Jürgen Klinsmann im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Insbesondere nach einer 1:4-Niederlage gegen Italien am 1. März 2006 wurde die Strategie des Bundestrainers, verstärkt jüngere Spieler in eine offensive DFB-Auswahl aufzunehmen, kontrovers diskutiert. Bei der Weltmeisterschaft brachte Klinsmann die Mannschaft mit einer erfrischenden Spielweise ohne Punktverlust bis ins Halbfinale (0:2 nach Verlängerung gegen Italien). Vorher war dies nur Helmut Schön bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1970 gelungen. Im Spiel um den dritten Platz schlugen sie Portugal mit 3:1. Dieser vor dem Turnier nicht erwartete Erfolg verbesserte Klinsmanns Image in der Öffentlichkeit deutlich. Zwei Tage nach dem Finale der WM teilte er dem Präsidenten des DFB Theo Zwanziger telefonisch mit, er werde seinen Vertrag als Bundestrainer nicht verlängern.
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Joachim Löw

Siehe auch: Fußballbundestrainer

Ehrenspielführer

  • Fritz Walter wurde vom DFB 1958 nach Ende seiner internationalen Karriere zum ersten Ehrenspielführer ernannt. Er führte die deutsche Mannschaft zwischen 1951 und 1956 dreißigmal als Kapitän aufs Feld, so auch im Finale der WM 1954 gegen Ungarn. Nach seiner aktiven Zeit engagierte sich Fritz Walter unter anderem als Repräsentant der Sepp-Herberger-Stiftung für die Resozialisierung Strafgefangener. Die größte Ehre wurde Walter am 31. Oktober 1985 zu Teil, als das Stadion seines Heimatvereins 1. FC Kaiserslautern in „Fritz-Walter-Stadion“ umbenannt wurde.
  • Uwe Seeler bekam den Titel vom DFB verliehen, obwohl er nie einen internationalen Titel gewann. Aber durch seine Einsatzbereitschaft deutschlandweit und seine Einstellung wurde Uns Uwe zur Fußballlegende. Er war der erste Nachkriegsspieler, der den Vorkriegsrekord von Paul Janes mit 71 Länderspielen einstellen und noch um eins überbieten konnte. Er war zwischen 1961 und 1970 vierzigmal Spielführer und vom 9. September 1970 bis zum 24. November 1973 Rekordnationalspieler.
  • Franz Beckenbauer ist ein weiterer Ehrenspielführer des DFB. Er gilt als die Lichtgestalt des Fußballs und ist der erfolgreichste deutsche Fußballer, nicht nur als Spieler, als Teamchef und Präsident, sondern auch als Funktionär für den deutschen Fußball bei der WM 2006. Er war der erste deutsche Spieler, der es auf 100 und mehr Länderspiele gebracht hat. Er führte die Mannschaft in 50 Spielen als Kapitän und war vom 24. November 1973 bis zum 17. November 1993 Rekordnationalspieler.

Rekordnationalspieler

Lothar Matthäus (1999) im Trikot der Nationalmannschaft
  1. Lothar Matthäus spielte als Mittelfeldspieler vom 14. Juni 1980 bis 20. Juni 2000 150 Mal (23 Tore) für die deutsche Fußballnationalmannschaft und ist damit Rekordnationalspieler. Matthäus nahm als erster Feldspieler an fünf Weltmeisterschaften teil und wurde 1980 Fußballeuropameister, 1982 und 1986 Vizeweltmeister und 1990 als Kapitän der Nationalmannschaft Fußballweltmeister.
  2. Jürgen Klinsmann, ehemaliger Bundestrainer, absolvierte zwischen dem 12. Dezember 1987 und dem 4. Juli 1998 108 Spiele für die deutsche Fußballnationalmannschaft.
  3. Jürgen Kohler wurde zwischen dem 24. September 1986 und dem 4. Juli 1998 insgesamt 105 Mal in die DFB-Auswahl berufen.
  4. Franz Beckenbauer, der Weltmeister von 1974 und ehemalige Teamchef, bestritt zwischen dem 26. September 1965 und dem 23. Februar 1977 insgesamt 103 Länderspiele.
  5. Thomas Häßler absolvierte 101 Spiele für den DFB zwischen dem 31. August 1988 und dem 20. Juni 2000.

Frühere Rekordhalter

  • Willy Baumgärtner: 16. März 1909 (zuvor gab es mehrere Spieler mit gleich einem Spiel, zwei oder drei Spielen) – 24. April 1910 (mit vier Länderspielen abgelöst worden)
  • Eugen Kipp: 24. April 1910 (5) – 9. Oktober 1911 (9)
  • Eugen Kipp und Adolf Werner: 29. Oktober 1911 (beide 9)
  • Eugen Kipp, Adolf Werner, Camillo Ugi: 17. Dezember 1911 (alle 9)
  • Adolf Werner: 24. März 1912 (10) – 14. April 1912 (11)
  • Eugen Kipp, Adolf Werner, Camillo Ugi: 5. Mai 1912 (alle 11)
  • Eugen Kipp: 29. Juni 1912 (12)
  • Eugen Kipp, Adolf Werner und Camillo Ugi: 1. Juli 1912 (alle 12)
  • Camillo Ugi und Adolf Werner: 3. Juli 1912 (beide 13)
  • Camillo Ugi: 06. Oktober 1912 (14) – 21.03.1913 (15)
  • Camillo Ugi und Eugen Kipp: 21.03.1913 (beide 15)
  • Eugen Kipp: 18. Mai 1913 (16) – 28. April 1929 (18)
  • Heinrich Stuhlfauth: 28. April 1929 (19) – 25. September 1932 (21)
  • Richard Hofmann: 25. September 1932 (22) – 17. Oktober 1936 (25)
  • Ernst Lehner: 17. Oktober 1936 (26) – 7. Dezember 1941 (62)
  • Paul Janes: 7. Dezember 1941 (63) – 9. September 1970 (71)
  • Uwe Seeler: 9. September 1970 (72) – 24. November 1973 (72)
  • Franz Beckenbauer: 24. November 1973 (73) – 17. November 1993 (103)

Gemeinsam spielten:

  • Willy Baumgärtner, Eugen Kipp, Adolf Werner und Camillo Ugi
  • Heinrich Stuhlfauth und Richard Hofmann
  • Richard Hofmann und Paul Janes
  • Paul Janes und Ernst Lehner
  • Uwe Seeler und Franz Beckenbauer

Rangliste der Spielführer

  1. Lothar Matthäus 76
  2. Karl-Heinz Rummenigge 51
  3. Franz Beckenbauer 50
  4. Oliver Kahn 49
  5. Uwe Seeler 40
  6. Jürgen Klinsmann 36
  7. Paul Janes 31
  8. Fritz Szepan und Fritz Walter je 30

Gezählt wurden nur Spiele in denen der Spieler zu Beginn des Spiels Kapitän war. (Stand: 08. Juli 2006)

Rekordtorschützen

  1. Gerd Müller ist mit 68 Toren aus 62 Länderspielen bis heute Rekordtorschütze der deutschen Fußballnationalmannschaft. Auch in der Fußball-Bundesliga steht er mit 365 Treffern für den FC Bayern München unangefochten an der Spitze der Torjägerliste. Seine insgesamt 14 Tore bei den Weltmeisterschaften 1970 (zehn Tore) und 1974 (vier Tore) machten ihn zum erfolgreichsten WM-Torschützen, bis er bei der WM 2006 in Deutschland vom Brasilianer Ronaldo übertroffen wurde. Müllers letztes Länderspieltor brachte Deutschland 1974 den zweiten Weltmeistertitel.
  2. Rudi Völler, Weltmeister 1990 und Teamchef der Nationalmannschaft von 2000 bis 2004, schoss in 90 Spielen insgesamt 47 Tore. Sein letztes Tor in der Nationalmannschaft war das 3:1 im Achtelfinale gegen Belgien (Endstand 3:2) bei der WM 1994
  3. Jürgen Klinsmann, Weltmeister 1990, Europameister 1996, von Sommer 2004 bis Ende der WM 2006 Bundestrainer, bestritt 108 Länderspiele und erzielte dabei ebenfalls 47 Treffer.
  4. Karl-Heinz Rummenigge bestritt insgesamt 95 Spiele im DFB-Trikot und erzielte 45 Tore. Sein letzter Treffer war das 1:2 im Finale der WM 1986 gegen Argentinien (Endstand 2:3)
  5. Uwe Seeler, Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft, Vizeweltmeister 1966, schoss in 72 Länderspielen zwischen 1954 und 1970 insgesamt 43 Tore. Sein letztes Tor in der Nationalmannschaft war das 2:2 im Viertelfinale der WM 1970 gegen England wodurch die Verlängerung erreicht wurde.
  6. Oliver Bierhoff, Europameister von 1996, seit Sommer 2004 Teammanager der Nationalmannschaft, traf in 70 Länderspielen insgesamt 37 mal ins Tor. Zudem erzielte er im EM-Finale 1996 mit seinem 2:1-Siegtreffer das erste „Golden Goal“ bei einer EM.
  7. Fritz Walter, der Kapitän der Weltmeistermannschaft von 1954, erster Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft, trug 61 Mal das Nationaltrikot und schoss 33 Tore.
  8. Klaus Fischer bestritt zwischen 1977 und 1982 insgesamt 45 Länderspiele und erzielte 32 Tore. Sein letztes Tor in der Nationalmannschaft war das 3:3 im Halbfinale gegen Frankreich bei der WM 1982, wodurch das Elfmeterschießen möglich wurde. Das ist die zweitbeste Trefferquote, die bisher in Deutschland erzielt wurde (nach Gerd Müller).
  9. Michael Ballack bestritt seit 1999 insgesamt 70 Länderspiele und erzielte 31 Tore. Er ist der derzeit einzige aktive Spieler in den Top 10.
  10. Ernst Lehner bestritt zwischen 1933 und 1942 insgesamt 65 Länderspiele und erzielte 31 Tore.

Rekordtorhüter

Die längste Länderspielserie eines Torwarts ohne Gegentor stammte bis vor kurzem aus dem Jahr 1937. Hans Jakob von Jahn Regensburg spielte gegen Frankreich, Belgien, die Schweiz, Dänemark und Finnland zu Null. Insgesamt hielt er seinen Kasten 482 Spielminuten am Stück sauber.

Erst 68 Jahre später brach Jens Lehmann diese Rekordmarke. Der Torwart des FC Arsenal spielte beim 1:1 in Bosnien-Herzegowina, beim 3:0 gegen Belgien, beim 7:0 gegen Malta, beim 3:1 gegen Österreich, beim 2:0 im Iran sowie beim 3:0 gegen Kamerun jeweils zu Null. In Bosnien sowie gegen Österreich spielte Lehmann nur eine Halbzeit, die Gegentore fielen nicht gegen ihn. Insgesamt blieb Lehmann von August 2002 bis Februar 2005 ohne Länderspiel-Gegentreffer. Erst nach 530 Spielminuten überwand ihn der Argentinier Juan Pablo Sorin.

Lehmanns Konkurrent Oliver Kahn stellte die bisher viertlängste Serie eines Torwarts ohne Länderspiel-Gegentor bei der Weltmeisterschaft 2002 unter Wettbewerbsbedingungen auf. Der Keeper des FC Bayern München spielte im Gruppenspiel gegen Kamerun, im Achtelfinale gegen Paraguay, im Viertelfinale gegen die USA und im Halbfinale gegen Südkorea zu Null. Im Endspiel beendete der brasilianische Stürmer Ronaldo Kahns Serie nach insgesamt 427 Spielminuten.

Auf 433 Minuten kommt Hans Tilkowski, der 1966 gegen Rumänien, Jugoslawien, die Schweiz und Argentinien zu Null spielte. Sepp Maier übertraf zwei Mal die 400-Minuten-Marke. 1966/67 blieb der Bayern-Torwart bei den ersten vier Länderspielen seiner Karriere (gegen Irland, die Türkei, Norwegen und Belgien) ohne Gegentor, insgesamt 423 Minuten lang. Zwölf Jahre später verpasste er seine Bestleistung um 16 Minuten.

Torhüter mit den meisten Länderspielen für die deutsche Mannschaft:

  1. Sepp Maier 95 Spiele
  2. Oliver Kahn 86 Spiele
  3. Harald Schumacher 76 Spiele

Der Kader für die WM 2006

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Nachwuchssorgen seit dem Bosman-Urteil

Seit dem Bosman-Urteil des Europäischen Gerichtshofes und den darauf folgenden Lockerungen der Ausländerregelungen ist es den Bundesligavereinen erlaubt, beliebig viele Spieler aus dem UEFA-Verbandsgebiet einzusetzen. Aus nichteuropäischen Verbänden dürfen bis zu vier Spieler verpflichtet werden. Jeder Bundesligaverein muss mindestens zwölf Spieler unter Vertrag haben, die für die deutsche Nationalmannschaft spielberechtigt sind.

Da für die Förderung des (vereins)eigenen Nachwuchses meist ein größerer Aufwand betrieben werden muss und die Integration junger Spieler sich negativ auf den sportlichen Verlauf einer Saison auswirken kann, werden seither gerne kostengünstige, fertig ausgebildete Spieler, oft aus Osteuropa oder Afrika, verpflichtet. Als Begründung für dieses Handeln wird wirtschaftlicher Druck genannt. Dies wird mit der Begründung kritisiert, ein solches Vorgehen sei auch in ökonomischen Kategorien zu kurzfristig. Für Nachwuchstalente in Deutschland wird es hierdurch schwerer, sich zu entwickeln und zu etablieren.

Auch mit der Integration von in Deutschland geborenen oder aufgewachsenen Söhnen von Migranteneltern tat man sich seitens des DFB lange Jahre schwer. Es ist jedoch bemerkenswert, dass diese Arbeit gerade von den kleinsten Vereinen geleistet wird.

Im Gegensatz zu anderen europäischen Verbänden, wie beispielsweise deren von Frankreich, England oder den Niederlanden, integriert der DFB Fußballer mit nicht-deutschem Hintergrund deutlich langsamer. Noch spielen viele Profis der zweiten oder gar dritten Generation ausländischer Immigranten für das Land ihrer Vorfahren.

Seit Anfang April 2006 ist Matthias Sammer Sportdirektor beim DFB. Eine seiner Aufgaben ist es, neue Konzepte für den Jugendfußball zu entwickeln, um die Tendenz nach unten aufzuhalten und umzukehren. Aber auch die Qualifikation der U21-Mannschaft für die Europameisterschaft, aus der schon viele Spieler, unter anderen Lukas Podolski und David Odonkor, den Sprung in die A-Nationalmannschaft geschafft haben, lässt die Fans der Nationalmannschaft optimistischer in die Zukunft sehen.

Länderspiele

Siehe Hauptartikel Deutsche Fußballnationalmannschaft/Gegner

Deutschland - Brasilien

Aktuelle Länderspiele

Kommende Spiele

Datum Spielort Gegner Art des Spiels
16. August 2006 Gelsenkirchen Schweden Schweden Freundschaftsspiel
2. September 2006 Stuttgart Ireland Irland EM-Qualifikation
6. September 2006 Serravalle San Marino San Marino EM-Qualifikation
7. Oktober 2006 Rostock Georgien Georgien Freundschaftsspiel
11. Oktober 2006 ? Slowakei Slowakei EM-Qualifikation
15. November 2006 ? Zypern Zypern EM-Qualifikation
24. März 2007 ? Tschechien Tschechien EM-Qualifikation
2. Juni 2007 ? San Marino San Marino EM-Qualifikation
6. Juni 2007 ? Slowakei Slowakei EM-Qualifikation
8. August 2007 ? Wales Wales EM-Qualifikation
13. Oktober 2007 ? Ireland Irland EM-Qualifikation
17. Oktober 2007 ? Tschechien Tschechien EM-Qualifikation
17. November 2007 ? Zypern Zypern EM-Qualifikation
21. November 2007 ? Wales Wales EM-Qualifikation

Vergangene Spiele

Datum Spielort Gegner Ergebnis Torschützen
1. März 2006 Florenz Italien Italien 1:4 (0:3) Gilardino (4.), Toni (7.), De Rossi (39.), Del Piero (57.), Huth (82.)
22. März 2006 Dortmund USA USA 4:1 (0:0) Schweinsteiger (46.), Neuville (73.), Klose (75.), Ballack (79.), Cherundolo (85.)
27. Mai 2006 Freiburg Luxemburg Luxemburg 7:0 (3:0) Klose (5., 59.), Frings (19.), Podolski (36., 65.), Neuville (90.+1., 90.+2.)
30. Mai 2006 Leverkusen Japan Japan 2:2 (0:0) Takahara (57., 65.), Klose (76.), Schweinsteiger (80.)
2. Juni 2006 Mönchengladbach Kolumbien Kolumbien 3:0 (2:0) Ballack (21.), Schweinsteiger (38.), Borowski (70.)
9. Juni 2006 WM München Costa Rica Costa Rica 4:2 (2:1) Lahm (6.), Wanchope (12., 72.), Klose (17., 61.), Frings (87.)
14. Juni 2006 WM Dortmund Polen Polen 1:0 (0:0) Neuville (90.)
20. Juni 2006 WM Berlin Ecuador Ecuador 3:0 (2:0) Klose (4., 44.), Podolski (57.)
24. Juni 2006 WM München Schweden Schweden 2:0 (2:0) Podolski (4., 12.)
30. Juni 2006 WM Berlin Argentinien Argentinien 5:3 n.E. (1:1, 1:1, 0:0) Ayala (49.), Klose (80.)

Elfmeterschießen: Neuville 2:1, Cruz 2:2, Ballack 3:2, Podolski 4:2, Rodriguez 4:3, Borowski 5:3

4. Juli 2006 WM Dortmund Italien Italien 0:2 n.V. (0:0, 0:0) Grosso (119.), Del Piero (120.+1')
8. Juli 2006 WM Stuttgart Portugal Portugal 3:1 (0:0) Schweinsteiger (56., 78.), Petit (61., ET), Gomes (88.)

Siehe auch

Literatur

  • Bauer, Andreas: Das Wunder von Bern, Verlag Wißner, April 2004 (ISBN 3896394266)
  • Bender, Tom/ Ulrich, Kühne-Hellmessen: Herrlich verrückte Nationalmannschaft, Makossa Druck und Medien, August 2001, 256 Seiten (ISBN 3926337400)
  • Bitter, Jürgen: Deutschlands Fußball-Nationalspieler, Sportverlag, 1997 (ISBN 3328007490)
  • Die deutschen Nationalspieler, Bd. 1, 1988, 96 Seiten (ISBN 3890011012)
  • Fuhr, Wolfgang: Rahn schießt . . . Tor, Tor, Tor, Verlag Agon, April 2004, 104 Seiten (ISBN 3897842548)
  • Mrazek, Karlheinz: Fußball. Die besten deutschen Nationalspieler. 90 Jahre Nationalmannschaft, Copress, 1997, 160 Seiten (ISBN 3767905264)
  • Schulze-Marmeling, Dietrich: Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft, Verlag Die Werkstatt, April 2004 (ISBN 389533443X)


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