„Einspeisevergütung“ – Versionsunterschied

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Ein empirischer Vergleich der Fördersysteme in der EU zeigt, dass in Ländern mit Einspeisevergütungen die Stromerzeugung mittels Erneuerbaren Energien günstiger und effektiver ist als in solchen mit Quotensysteme. In Ländern wie Deutschland, Spanien, Frankreich oder Portugal beträgt die Vergütung pro Kilowattstunde Onshore-Windstrom deutlich weniger als 10 Cent. Hingegen ist der Zubau von Windkraftanlagen in Staaten mit Quotenregelung wie [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]], [[Polen]], [[Belgien]] oder [[Italien]] mit einer Spanne von knapp 11 Cent/kWh bis fast 15 Cent/kWh deutlich kostspieliger. Laut einer Umfrage von EuPD Research sehen fast drei Viertel der befragten Erneuerbare-Energien-Unternehmen in Einspeisevergütungen das geeignete Instrument für Klimaschutz, Markteinführung und Technologieentwicklung der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien. Quotensysteme hielten dagegen nur zwei Prozent der Unternehmen für sinnvoll.<ref>[http://www.unendlich-viel-energie.de/de/detailansicht/article/44/einspeisetarife-bewaehren-sich-in-deutschland-und-anderen-eu-staaten.html?no_cache=1 Pressemitteilung Agentur für Erneuerbare Energie, 27. Juni 2012]</ref><ref>[http://www.unendlich-viel-energie.de/fileadmin/content/Renews%20Kompakt/RenewsKompakt_Juni_2012_Foerdersysteme_jun12.pdf Hintergrundpapier "Renews Kompakt: Erfolgreicher Ausbau Erneuerbarer Energien dank Einspeisevergütung", Juni 2012]</ref>
Ein empirischer Vergleich der Fördersysteme in der EU zeigt, dass in Ländern mit Einspeisevergütungen die Stromerzeugung mittels Erneuerbaren Energien günstiger und effektiver ist als in solchen mit Quotensysteme. In Ländern wie Deutschland, Spanien, Frankreich oder Portugal beträgt die Vergütung pro Kilowattstunde Onshore-Windstrom deutlich weniger als 10 Cent. Hingegen ist der Zubau von Windkraftanlagen in Staaten mit Quotenregelung wie [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]], [[Polen]], [[Belgien]] oder [[Italien]] mit einer Spanne von knapp 11 Cent/kWh bis fast 15 Cent/kWh deutlich kostspieliger. Laut einer Umfrage von EuPD Research sehen fast drei Viertel der befragten Erneuerbare-Energien-Unternehmen in Einspeisevergütungen das geeignete Instrument für Klimaschutz, Markteinführung und Technologieentwicklung der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien. Quotensysteme hielten dagegen nur zwei Prozent der Unternehmen für sinnvoll.<ref>[http://www.unendlich-viel-energie.de/de/detailansicht/article/44/einspeisetarife-bewaehren-sich-in-deutschland-und-anderen-eu-staaten.html?no_cache=1 Pressemitteilung Agentur für Erneuerbare Energie, 27. Juni 2012]</ref><ref>[http://www.unendlich-viel-energie.de/fileadmin/content/Renews%20Kompakt/RenewsKompakt_Juni_2012_Foerdersysteme_jun12.pdf Hintergrundpapier "Renews Kompakt: Erfolgreicher Ausbau Erneuerbarer Energien dank Einspeisevergütung", Juni 2012]</ref>

Die [[chinesische Regierung]] erhöhte eine zusätzliche Einspeisevergütung für erneuerbare Energien im Jahr 2011 von 0,004 auf 0,008 [[Renminbi|RMB]] (umgerechnet etwa 0,001 Euro).<ref>[http://www.goldwindglobal.com/upload/files/201209/201209100925996.pdf Geschäftsbericht 2011 von Goldwind (englisch), Seite 18] (PDF; 3,8&nbsp;MB)</ref>


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 7. September 2013, 11:13 Uhr

Eine Einspeisevergütung, auch Einspeisungsvergütung, ist eine staatlich festgelegte Vergütung von Strom, die dazu dient, bestimmte Arten der Stromerzeugung zu fördern. In der Regel handelt es sich dabei um Erneuerbare Energien, d. h. Windkraft-, Solar, Wasserkraft-, Geothermie- und Biomasseanlagen. Prinzipiell sind jedoch auch andere Arten der Stromerzeugung denkbar. So fordern z.B. im April 2012 laut Süddeutscher Zeitung Großbritannien, Frankreich, Polen und Tschechien Subventionen für die Stromerzeugung mittels Kernenergie, die neben Hilfen bei dem Bau von Kernkraftwerken auch eine Einspeisevergütung für den produzierten Atomstrom vorsehen um derzeit (Stand 2012) wirtschaftlich nicht rentable Kernkraftwerksprojekte doch noch realisieren zu können.[1]

Allgemeines

Bei der Einspeisevergütung handelt es sich um ein Mindestpreissystem, das es ermöglicht, auch Erzeugungsformen in den Markt zu integrieren, die nicht in der Lage sind, alleine über ihren Marktpreis mit anderen Erzeugungsformen zu konkurrieren. Üblicherweise sind Einspeisevergütungen degressiv gestaltet. Die Vergütung wird dabei regelmäßig, beispielsweise jährlich, um einen bestimmten Prozentsatz abgesenkt. Dadurch wird bewusst ein Kostendruck im Sinne einer Anreizregulierung erzeugt, sodass die Anbieter von geförderten Anlagen dazu gezwungen werden effizienter und kostengünstiger zu produzieren. Langfristiges Ziel ist es, dass die neuen Technologien auch ohne Hilfen am Markt bestehen zu können.

Verbreitung

Im Jahr 2012 sind in rund 20 EU-Staaten Einspeisevergütungen für Erneuerbare Energien eingeführt,[2] während andere Fördermodelle für Erneuerbare Energien wie die Quotenregelung oder das Ausschreibungsmodell deutlich weniger verbreitet sind. Einen Überblick über die Höhe der jeweiligen Einspeisevergütungen in der EU liefert eine Online-Datenbank des Bundesumweltministeriums.[3] Berechnungen der Beratungsgesellschaft Ernst & Young aus dem Jahr 2011 zufolge sind feste Einspeisetarife hinsichtlich Kosteneffizienz, Anwendbarkeit und Akteursvielfalt Quotenmodellen als auch Bonus-/Prämiensystemen überlegen. Daher setzten immer mehr Staaten wie Japan und China, die zuvor auf letztgenannte Modelle zurückgriffen, mittlerweile auf Einspeisevergütungen.[4] Bereits 2004 war eine Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT) zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen.[5] 2008 kam eine Studie der EU zu dem Ergebnis, dass gut ausgestaltete Einspeisevergütungen die effizientesten und effektivsten Fördermechanismen für den Ausbau der regenerativen Stromerzeugung darstellen.[6]

Ein bekanntes Beispiel für ein auf die Einspeisevergütung setzende Regelung ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Deutschland. Dieses Gesetz diente weltweit als Vorbild für den Ausbau der alternativen Stromerzeugung. Es wurde in seiner Grundstruktur bis Anfang 2012 weltweit von mindestens 65 Staaten sowie 27 Bundesstaaten bzw. Provinzen übernommen, während das Quotenmodell sowie die „mindeste Angebotsverpflichtung alternativer Energien“ (Renewable Portfolio Standard, RPS) in etwa 18 Staaten und 53 anderen Gerichtsbarkeiten erlassen wurde. Damit ist das EEG der am weitesten verbreitete Mechanismus zur Förderung alternativer Energieerzeugung. Insgesamt werden Erneuerbare Energien in 109 Staaten gefördert.[7] Vorgänger dieses Gesetzes war das 1990 beschlossene Stromeinspeisungsgesetz, mit dem erstmals in Deutschland Elektrizitätsversorgungsunternehmen verpflichtet wurden, elektrische Energie aus regenerativen Umwandlungsprozessen abnehmen und vergüten zu müssen.

Ein empirischer Vergleich der Fördersysteme in der EU zeigt, dass in Ländern mit Einspeisevergütungen die Stromerzeugung mittels Erneuerbaren Energien günstiger und effektiver ist als in solchen mit Quotensysteme. In Ländern wie Deutschland, Spanien, Frankreich oder Portugal beträgt die Vergütung pro Kilowattstunde Onshore-Windstrom deutlich weniger als 10 Cent. Hingegen ist der Zubau von Windkraftanlagen in Staaten mit Quotenregelung wie Großbritannien, Polen, Belgien oder Italien mit einer Spanne von knapp 11 Cent/kWh bis fast 15 Cent/kWh deutlich kostspieliger. Laut einer Umfrage von EuPD Research sehen fast drei Viertel der befragten Erneuerbare-Energien-Unternehmen in Einspeisevergütungen das geeignete Instrument für Klimaschutz, Markteinführung und Technologieentwicklung der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien. Quotensysteme hielten dagegen nur zwei Prozent der Unternehmen für sinnvoll.[8][9]

Einzelnachweise

  1. Konkurrenz zu erneuerbaren Energien. EU-Staaten fordern Subventionen für Atomkraft. In: Süddeutsche Zeitung, 13. April 2012. Abgerufen am 13. April 2012.
  2. Franz Alt Energielücke in Frankreich beweist: Deutsches EEG ist ein Erfolgsmodell. Sonnenseite, 11. Februar 2012. Abgerufen am 25. Februar 2012.
  3. Bundesministerium für Umwelt: RES Legal Abgerufen am 11. April 2012.
  4. Feste Einspeisetarife für Erneuerbare Energien setzen sich weltweit durch. In: Schweriner Volkszeitung, 31. August 2011. Abgerufen am 25. Februar 2012.
  5. Lucy Butler, Karsten Neuhoff: Comparison of Feed in Tariff, Quota and Auction Mechanisms to Support Wind Power Development. Cambridge Working Papers on Economics CWPE 0503, 2004
  6. The support of electricity from renewable energy sources (PDF; 385 kB). Abgerufen am 25. Februar 2012.
  7. Renewables Global Status Report 2012, S. 14, 17, 66f., 70 - 72, 118f., REN21
    GSR Policy Table
  8. Pressemitteilung Agentur für Erneuerbare Energie, 27. Juni 2012
  9. Hintergrundpapier "Renews Kompakt: Erfolgreicher Ausbau Erneuerbarer Energien dank Einspeisevergütung", Juni 2012