„Frankenstein (1931)“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Jackalope (Diskussion | Beiträge)
K Einleitung, Enstehung lt. 100 Years of Horror; Universal Horror etc.
Zeile 22: Zeile 22:
*[[Dwight Frye]]: Fritz
*[[Dwight Frye]]: Fritz
}}
}}
'''Frankenstein''', aus dem Jahr [[1931]], ist die erste Tonverfilmung des Romans von Mary Shelley. Der [[Schwarzweißfilm]] verwendet nur einige Motive und Personen aus Shelleys Roman und beruht eigentlich auf dem gleichnamigen Bühnenstück von Peggy Webling.
'''Frankenstein''' ist ein [[Schwarzweißfilm|Schwarzweiß]]-Horrorfilm aus dem Jahr 1931. Regie führte [[James Whale]], die Hauptrolle verkörperte der Schauspieler [[Boris Karloff]]. Der Film basiert lose auf dem Roman von [[Mary Shelley]].
Der englische Regisseur [[James Whale]] schuf mit ''Frankenstein'' einen Klassiker des [[Horrorfilm]]s, dem zahlreiche Verfilmungen folgten.
Boris Karloff, der das Monster spielte, erreichte mit ''Frankenstein'' seinen Durchbruch als Schauspieler.

Ende des 19. Jahrhunderts versucht Henry Frankenstein, abseits der anerkannten Wissenschaft, Leben aus toter Materie zu erschaffen. Nachdem es ihm gelungen ist, ein vormals totes Herz, drei Wochen lang schlagen zu lassen, beginnt er damit aus Leichenteilen einen Körper zu bauen. Diesen Körper will er mit besonderer Strahlung Leben einhauchen, was ihm auch gelingt. Jedoch hat sein Assistent Fritz einen Fehler gemacht und das von Frankenstein erschaffene Wesen, verhält sich anders als vorgesehen.


== Handlung ==
== Handlung ==
Zeile 40: Zeile 44:


Das Monster taucht plötzlich bei Elisabeth auf, kann aber fliehen, bevor es gefasst wird. Die Dorfbewohner der Gegend sind immer unruhiger und machen sich nun ihrerseits auf die Suche nach dem Geschöpf, weil sie es töten wollen. Unter der Leitung von Frankenstein machen sie sich auf Richtung Turm, doch schon bald werden sie getrennt und plötzlich steht Frankenstein seinem Geschöpf alleine gegenüber. Das Monster schlägt ihn nieder und bringt ihn in eine nahegelegene Windmühle. Das Monster verschanzt sich mit Frankenstein in der Windmühle. Im weiteren Verlauf kommt es zu einem Kampf zwischen Frankenstein und dem Geschöpf, wobei Frankenstein über das Dach der Mühle flüchten kann. Das Geschöpf versucht Frankenstein zu folgen, doch die zwischenzeitlich herbeigeeilten Dorfbewohner setzen die Mühle in Brand. Das Geschöpf kommt scheinbar in den Flammen zu Tode.
Das Monster taucht plötzlich bei Elisabeth auf, kann aber fliehen, bevor es gefasst wird. Die Dorfbewohner der Gegend sind immer unruhiger und machen sich nun ihrerseits auf die Suche nach dem Geschöpf, weil sie es töten wollen. Unter der Leitung von Frankenstein machen sie sich auf Richtung Turm, doch schon bald werden sie getrennt und plötzlich steht Frankenstein seinem Geschöpf alleine gegenüber. Das Monster schlägt ihn nieder und bringt ihn in eine nahegelegene Windmühle. Das Monster verschanzt sich mit Frankenstein in der Windmühle. Im weiteren Verlauf kommt es zu einem Kampf zwischen Frankenstein und dem Geschöpf, wobei Frankenstein über das Dach der Mühle flüchten kann. Das Geschöpf versucht Frankenstein zu folgen, doch die zwischenzeitlich herbeigeeilten Dorfbewohner setzen die Mühle in Brand. Das Geschöpf kommt scheinbar in den Flammen zu Tode.

== Entstehungsgeschichte ==
Für Frankenstein war zunächst [[Robert Florey]], der auch das Drehbuch nach Peggy Weblings Bühnenstück adaptierte, als Regisseur vorgesehen. Florey präferierte [[Bela Lugosi]] in der Rolle des Ungeheuers, Lugosi lehnte die Rolle aber ab, da er befürchtete, durch die Make-up-Effekte wären seine Gesichtszüge kaum zu erkennen.

Schließlich übernahm der Theaterregisseur James Whale die Regie und der bis dahin beinahe unbekannte Darsteller Boris Karloff erhielt die Rolle des Monsters.

Seither wird mit dem Begriff ''Frankenstein'' nicht der Schöpfer des Monsters, sondern das Monster selbst assoziiert. Daran hatte nicht zuletzt Maskenbildner Jack Pierce einen großen Anteil, denn er schuf das charakteristische, kantige Aussehen des Ungeheuers. Viele Filmhistoriker sind der Meinung, das Pierce sich an die von James Whale geschaffenen Vorlagen hielt, der viele Skizzen zum Aussehen des Monsters zeichnete und sich dabei an Karloffs markanten Gesichtszügen orientierte.
Karloff selbst musste sich an jedem Drehtag einer vierstündigen Prozedur unterziehen, um in die Rolle des Monsters zu schlüpfen. Dabei brachte er auch eigene Ideen ein, so zum einen die herunterhängenden Augenlider, die mit Wachs verlängert wurden, die dem Monster einen schläfrigen Ausdruck verleihen. Zum anderen nahm er eine Brücke seines Gebisses heraus, was dem Gesicht den typisch leichenhaften, hohlen Ausdruck verleiht.


== Kritiken ==
== Kritiken ==
Zeile 61: Zeile 73:


In [[Mel Brooks]]' Parodie „[[Frankenstein Junior]]“ aus dem Jahr [[1974]] wurden Teile der Kulissen des Originals für die Laborszenen wiederverwendet.
In [[Mel Brooks]]' Parodie „[[Frankenstein Junior]]“ aus dem Jahr [[1974]] wurden Teile der Kulissen des Originals für die Laborszenen wiederverwendet.

In der deutschen Synchronfassung wird aus Henry Frankenstein, ''Herbert Frankenstein''.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 20. März 2006, 15:38 Uhr

Film
Titel Frankenstein
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 1931
Länge ca. 71 Minuten
Stab
Regie James Whale
Drehbuch John L. Balderston (Drehbuch),
Peggy Webling (Theaterstück),
Mary Shelley (Roman)
Produktion Carl Laemmle Jr.
Musik Bernhard Kaun
Kamera Arthur Edeson
Schnitt Clarence Kolster
Besetzung

Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Infobox Film): "AF"

Frankenstein, aus dem Jahr 1931, ist die erste Tonverfilmung des Romans von Mary Shelley. Der Schwarzweißfilm verwendet nur einige Motive und Personen aus Shelleys Roman und beruht eigentlich auf dem gleichnamigen Bühnenstück von Peggy Webling. Der englische Regisseur James Whale schuf mit Frankenstein einen Klassiker des Horrorfilms, dem zahlreiche Verfilmungen folgten. Boris Karloff, der das Monster spielte, erreichte mit Frankenstein seinen Durchbruch als Schauspieler.

Ende des 19. Jahrhunderts versucht Henry Frankenstein, abseits der anerkannten Wissenschaft, Leben aus toter Materie zu erschaffen. Nachdem es ihm gelungen ist, ein vormals totes Herz, drei Wochen lang schlagen zu lassen, beginnt er damit aus Leichenteilen einen Körper zu bauen. Diesen Körper will er mit besonderer Strahlung Leben einhauchen, was ihm auch gelingt. Jedoch hat sein Assistent Fritz einen Fehler gemacht und das von Frankenstein erschaffene Wesen, verhält sich anders als vorgesehen.

Handlung

Ein junger Wissenschaftler namens Dr. Henry Frankenstein hat aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit seinem Professor die Universität verlassen. Professor Waldmann steht den Forschungen des jungen Frankenstein über den Ursprung des Lebens mit großem Misstrauen gegenüber.

In einem entlegenem Turm will Frankenstein seine Forschungen vorantreiben. Die einzige Person, die er in seiner Nähe zulässt ist sein Gehilfe Fritz. Er hält selbst zu seiner zukünftigen Frau nur per Brief Kontakt. In seinen Briefen berichtet er seiner Braut Elisabeth nur sehr wage von seinen Experimenten.

Elisabeth wird zunehmend beunruhigter und bittet ihren Bekannten Victor und Professor Waldmann um Hilfe, um Henry Frankenstein zur Vernunft zu bringen. Frankenstein hat in der Zwischenzeit mit Hilfe seines Gehilfen aus Leichenteilen ein Geschöpf erschaffen. Zur Vollendung seines Werkes fehlt ihm nur noch ein Gehirn und er beauftragt Fritz, ein solches aus der Präparatensammlung des Professors zu stehlen.

Ein aufziehendes Gewitter erscheint Frankenstein für das Gelingen seines Experimentes sehr hilfreich. Während Frankenstein die letzten Vorbereitungen trifft, wird er von Elisabeth und ihren beiden Begleitern gestört. Er kann sie nicht abweisen und so setzen sie sich durch, an dem Experiment teilzunehmen. Durch einen Blitzeinschlag gelingt es Frankenstein tatsächlich, das Geschöpf zum Leben zu erwecken.

Elisabeth und Victor sind erschüttert und verlassen den Turm während Professor Waldmann fasziniert ist und Frankenstein bei der Beobachtung des Geschöpfes unterstützt. Dabei erfährt Waldmann, dass das Gehirn des Geschöpfes aus seinem Labor stammt. Voller Entsetzen erzählt er Frankenstein davon, dass es sich dabei um das Gehirn eines Mörders handelt. Frankenstein ist aber so begeistert von seiner Schöpfung, dass er alle Warnungen des Professors ignoriert. Als wenig später sein Gehilfe Fritz ermordet aufgefunden wird, stimmt er Waldmann zu, dass er das Monster töten soll. Bevor es dazu kommt, taucht allerdings Elisabeth wieder auf. Dieses Mal ist sie in Begleitung des Vaters von Dr. Frankenstein. Auch er ist in Sorge um seinen Sohn und möchte ihn seinerseits ebenfalls von seinem Tun abbringen. Dr. Frankenstein bricht nach den Anstrengungen der letzten Zeit zusammen. Sein Vater nimmt ihn daraufhin mit zu sich nach Hause.

Professor Waldmann hingegen konnte das Geschöpf vor den ungebetenen Besuchern verstecken. Er bleibt mit diesem im Turm zurück.

An seinem Hochzeitstag mit Elisabeth erfährt Frankenstein, dass sein Geschöpf Professor Waldmann ermordet hat und nun in der Gegend um den Turm sein Unwesen treiben soll. Ein kleines Mädchen ist das vorerst letzte Opfer des Monsters.

Das Monster taucht plötzlich bei Elisabeth auf, kann aber fliehen, bevor es gefasst wird. Die Dorfbewohner der Gegend sind immer unruhiger und machen sich nun ihrerseits auf die Suche nach dem Geschöpf, weil sie es töten wollen. Unter der Leitung von Frankenstein machen sie sich auf Richtung Turm, doch schon bald werden sie getrennt und plötzlich steht Frankenstein seinem Geschöpf alleine gegenüber. Das Monster schlägt ihn nieder und bringt ihn in eine nahegelegene Windmühle. Das Monster verschanzt sich mit Frankenstein in der Windmühle. Im weiteren Verlauf kommt es zu einem Kampf zwischen Frankenstein und dem Geschöpf, wobei Frankenstein über das Dach der Mühle flüchten kann. Das Geschöpf versucht Frankenstein zu folgen, doch die zwischenzeitlich herbeigeeilten Dorfbewohner setzen die Mühle in Brand. Das Geschöpf kommt scheinbar in den Flammen zu Tode.

Entstehungsgeschichte

Für Frankenstein war zunächst Robert Florey, der auch das Drehbuch nach Peggy Weblings Bühnenstück adaptierte, als Regisseur vorgesehen. Florey präferierte Bela Lugosi in der Rolle des Ungeheuers, Lugosi lehnte die Rolle aber ab, da er befürchtete, durch die Make-up-Effekte wären seine Gesichtszüge kaum zu erkennen.

Schließlich übernahm der Theaterregisseur James Whale die Regie und der bis dahin beinahe unbekannte Darsteller Boris Karloff erhielt die Rolle des Monsters.

Seither wird mit dem Begriff Frankenstein nicht der Schöpfer des Monsters, sondern das Monster selbst assoziiert. Daran hatte nicht zuletzt Maskenbildner Jack Pierce einen großen Anteil, denn er schuf das charakteristische, kantige Aussehen des Ungeheuers. Viele Filmhistoriker sind der Meinung, das Pierce sich an die von James Whale geschaffenen Vorlagen hielt, der viele Skizzen zum Aussehen des Monsters zeichnete und sich dabei an Karloffs markanten Gesichtszügen orientierte. Karloff selbst musste sich an jedem Drehtag einer vierstündigen Prozedur unterziehen, um in die Rolle des Monsters zu schlüpfen. Dabei brachte er auch eigene Ideen ein, so zum einen die herunterhängenden Augenlider, die mit Wachs verlängert wurden, die dem Monster einen schläfrigen Ausdruck verleihen. Zum anderen nahm er eine Brücke seines Gebisses heraus, was dem Gesicht den typisch leichenhaften, hohlen Ausdruck verleiht.

Kritiken

„Das der Stoff an sich filmisch äußerst dankbar ist, weiß man seit WegenersGolem“ und vielen anderen Werken, die dasselbe Thema berühren. Hier hat man aber eine billige Jahrmarkts-Schaubuden-Angelegenheit daraus gemacht, die in Amerika angeblich ein Riesenerfolg war, jedoch durch ihre einfältige und einfallslose Regie nichts für ein anspruchsvolles Publikum ist. Schauspielerisch sind da kaum Aufgaben zu lösen. Alles nur klanglose Figuren bis auf den künstlichen Menschen, in dessen Rolle sich ein neuer Mann, Boris Karloff, präsentiert, der in Maskenkünsten dem toten Lon Chaney nacheifert. Das Publikum ging verärgert und pfeifend aus dem Theater.“ (Berliner Morgenpost im Mai 1932)

„Einer der frühesten und meistkopierten amerikanischen Gruselfilme. Formal durch das expressionistische deutsche Kino inspiriert, beeinflußte er seinerseits eine Flut von Horrorfilmen. Wenn auch heute kaum noch schockierend, ist „Frankenstein“ ein absoluter Klassiker seines Genres und ein Stück soliden Kinohandwerks mit erstaunlichen Spezialeffekten.“ (Lexikon des Internationalen Films)

Auszeichnungen

Der Film wurde im Jahr 1991 in die National Film Registry aufgenommen.

Anekdoten

Im Jahr 2003 hat die Academy of Motion Picture Arts and Sciences die Wahlunterlagen für die Oscarverleihung 2003 mit verschiedenen speziellen Briefmarken zum Thema Film versehen. Darunter befand sich auch eine Briefmarke zum Thema "Make Up", welche das Bild von Boris Karloff als Frankensteins Monster zeigte.

Bei seiner Uraufführung in den Kinos war der Film in manchen Ländern zensiert und es fehlten zwei Szenen. Zum einen gab es eine Szene, in der Colin Clive als Dr. Frankenstein sich beim Erwecken des Monsters mit Gott vergleicht. Eine weitere Szene, die vielerorts nicht im Film zu sehen, war betraf die Szene, in der das Geschöpf die kleine Blumen pflückende Maria an einem See in das Wasser wirft, im Irrglauben, sie würde ebenso wie die Blumen an der Wasseroberfläche treiben. Auf der DVD sind beide Szenen wieder in den Film eingefügt.

Bevor diese Szenen aus dem Film entfernt wurden, bestand Carl Laemmle, der Gründer von Universal Pictures, darauf, dass ein Prolog mit einer „freundlichen Warnung“ vor den schockierenden und zum Teil erschreckenden Bilden eingefügt wird. In diesem Prolog wandte sich der Schauspieler Edward van Sloan direkt an das Publikum.

Im Vorspann des Filmes wurde als Besetzung für die Rolle des Monsters lediglich ein Fragezeichen angegeben.

Im Jahr 1935 drehte Regisseur Whale die Fortsetzung „Frankensteins Braut“, wiederum mit Boris Karloff in der Rolle des Monsters. Eine weitere Fortsetzung war im Jahr 1939 der Film „Frankensteins Sohn“. Regie führte hier Rowland V. Lee, neben Boris Karloff war in dieser Verfilmung auch Bela Lugosi zu sehen. Es folgten noch weitere Fortsetzungen, in denen andere Schauspieler, unter anderem Lugosi, die Rolle des Monsters übernahmen.

In Mel Brooks' Parodie „Frankenstein Junior“ aus dem Jahr 1974 wurden Teile der Kulissen des Originals für die Laborszenen wiederverwendet.

In der deutschen Synchronfassung wird aus Henry Frankenstein, Herbert Frankenstein.