„Froh zu sein bedarf es wenig“ – Versionsunterschied

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'''Froh zu sein bedarf es wenig''' ist ein [[Kanon (Musik)|Kanon]] aus dem [[19. Jahrhundert]].<ref name="volksliederarchiv">{{Internetquelle |url=https://www.volksliederarchiv.de/froh-zu-sein-bedarf-es-wenig/ |titel=Froh zu sein bedarf es wenig |werk=volksliederarchiv.de |sprache=de |abruf=2020-09-15}}</ref><ref name="lieder-archiv">{{Internetquelle |url=https://www.lieder-archiv.de/froh_zu_sein_bedarf_es_wenig-notenblatt_100155.html |titel=Froh zu sein bedarf es wenig |werk=lieder-archiv.de |sprache=de |abruf=2020-09-14}}</ref> Die Komposition stammt von [[August Mühling]] (1786–1847), der das Lied als Teil seiner Gesänge Op.&nbsp;5 publiziert haben soll;<ref>{{Riemann Musiklexikon|Auflage=12|Band=2|Lemma=Mühling, August|Seite=277}}</ref><ref name="MGG">{{MGG2|Verfasser=Axel Beer|Lemma=Mühling, August|Band=P12|SpalteVon=780|SpalteBis=782|ID=mgg09250}}</ref><ref name="Liederquell">{{BibISBN|9783795908508|Seite= 769-770}}</ref> dort ist es allerdings zumindest in der Erstauflage von 1812 nicht nachweisbar.<ref>August Mühling: ''Sammlung zwey- und dreystimmiger Gesänge: für weibliche Stimmen mit willkührlicher Begleitung des Clavier’s oder Pianofort’s: insbesondere für die höhere Töchterschule zu Nordhausen gesetzt und bestimmt.'' Nitzsche, Nordhausen 1812 ([https://digital.staatsbibliothek-berlin.de/werkansicht/?PPN=PPN868323233 Digitalisat]).</ref>
'''Froh zu sein bedarf es wenig''' ist ein [[Kanon (Musik)|Kanon]] aus dem [[19. Jahrhundert]].<ref name="volksliederarchiv">{{Internetquelle |url=https://www.volksliederarchiv.de/froh-zu-sein-bedarf-es-wenig/ |titel=Froh zu sein bedarf es wenig |werk=volksliederarchiv.de |sprache=de |abruf=2020-09-15}}</ref><ref name="lieder-archiv">{{Internetquelle |url=https://www.lieder-archiv.de/froh_zu_sein_bedarf_es_wenig-notenblatt_100155.html |titel=Froh zu sein bedarf es wenig |werk=lieder-archiv.de |sprache=de |abruf=2020-09-14}}</ref> Die Komposition stammt von [[August Mühling]] (1786–1847), der das Lied als Teil seiner Gesänge Op.&nbsp;5 publiziert haben soll;<ref>{{Riemann Musiklexikon|Auflage=12|Band=2|Lemma=Mühling, August|Seite=277}}</ref><ref name="MGG">{{MGG2|Verfasser=Axel Beer|Lemma=Mühling, August|Band=P12|SpalteVon=780|SpalteBis=782|ID=mgg09250}}</ref><ref name="Liederquell">{{BibISBN|9783795908508|Seite= 769-770}}</ref> dort ist es allerdings zumindest in der Erstauflage von 1812 nicht nachweisbar.<ref>August Mühling: ''Sammlung zwey- und dreystimmiger Gesänge: für weibliche Stimmen mit willkührlicher Begleitung des Clavier’s oder Pianofort’s: insbesondere für die höhere Töchterschule zu Nordhausen gesetzt und bestimmt.'' Nitzsche, Nordhausen 1812 ([https://digital.staatsbibliothek-berlin.de/werkansicht/?PPN=PPN868323233 Digitalisat]).</ref>


Die Textvorlage ist seit Ende des 18. Jahrhunderts mehrfach in der Literatur bezeugt. Der früheste derzeit bekannte Nachweis findet sich 1770 in [[Christian Felix Weiße]]s Libretto zu [[Johann Adam Hiller]]s Oper ''Die Jagd''.<ref>Johann Adam Hiller: ''Die Jagd. Eine komische Oper.'' Klavierauszug. Breitkopf, Leipzig 1771, S. 88&nbsp;f. ([https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11139632_00092.html Digitalisat]).</ref><ref>Christian Felix Weiße: ''Komische Opern. Dritter Theil: Die Jagd. Der Aerntekranz.'' Dyk, Leipzig 1777, S. 121 ({{Google Buch |BuchID=D8dygjXQ9cIC |Seite=121 |Linktext=Digitalisat |Hervorhebung="Froh zu seyn, bedarf man wenig, Und wer froh ist, ist ein König"}}).</ref><ref>Britta Domke: ''Anton Mathias Sprickmann als Dramatiker.'' Aisthesis, Bielefeld 1999, ISBN 3-89528-279-0, S. 127 ({{Google Buch |BuchID=jPQgAQAAIAAJ |Seite=127 |Hervorhebung="Froh zu sein bedarf man wenig"}}).</ref> Da Mühling in Leipzig als [[Thomanerchor|Thomaner]] unter Hiller gesungen hatte,<ref name="MGG" /> ist es naheliegend anzunehmen, dass er den Text aus eben diesem Zusammenhang kannte. 1778 wird der Vers in [[Wilhelm Christhelf Sigmund Mylius]]’ Posse ''Hanswurst oder Doctor nolens volens'' in einer Weise zitiert, die es nahelegt, dass der Satz damals schon als „[[geflügeltes Wort]]“ verbreitet gewesen sein könnte.<ref>Wilhelm Christhelf Sigmund Mylius: ''Hanswurst Doktor nolens, volens oder Was thut nicht Weiberrache!'' Posse. 2. Auflage. Flittner, Naumburg 1778, S. 37 ({{Google Buch |BuchID=mGtUAAAAcAAJ |Seite=37 |Linktext=Digitalisat |Hervorhebung="Froh zu sein bedarf man wenig"}}).</ref> Ab 1792 ist der Text auch als [[Poesiealbum]]spruch belegt.<ref>Gertrud Angermann: ''Stammbücher und Poesiealben als Spiegel ihrer Zeit.'' Aschendorff, Münster 1971, S. 122 ({{Google Buch |BuchID=DyULAQAAIAAJ |Seite=122 |Hervorhebung="bedarf man" Bibra}}). Zitiert nach: [[Otto Holzapfel]]: ''Liedverzeichnis: Die ältere deutschsprachige populäre [[Lied]]überlieferung'' ([http://www.volksmusik-archiv.de/vma/de/node/4250 Online-Fassung] auf der Homepage [[Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern]]; im PDF-Format; laufende Updates) mit weiteren Hinweisen = Online Update Januar bis März 2022 = Germanistik im Netz / GiNDok [UB Frankfurt/M] = http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/ files = Liedverzeichnis.</ref>
Die Textvorlage ist seit Ende des 18. Jahrhunderts mehrfach in der Literatur bezeugt. Der früheste derzeit bekannte Nachweis findet sich 1770 in [[Christian Felix Weiße]]s Libretto zu [[Johann Adam Hiller]]s Oper ''Die Jagd''.<ref>Johann Adam Hiller: ''Die Jagd. Eine komische Oper.'' Klavierauszug. Breitkopf, Leipzig 1771, S. 88&nbsp;f. ([https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11139632_00092.html Digitalisat]).</ref><ref>Christian Felix Weiße: ''Komische Opern. Dritter Theil: Die Jagd. Der Aerntekranz.'' Dyk, Leipzig 1777, S. 121 ({{Google Buch |BuchID=D8dygjXQ9cIC |Seite=121 |Linktext=Digitalisat |Hervorhebung="Froh zu seyn, bedarf man wenig, Und wer froh ist, ist ein König"}}).</ref><ref>Britta Domke: ''Anton Mathias Sprickmann als Dramatiker.'' Aisthesis, Bielefeld 1999, ISBN 3-89528-279-0, S. 127 ({{Google Buch |BuchID=jPQgAQAAIAAJ |Seite=127 |Hervorhebung="Froh zu sein bedarf man wenig"}}).</ref> Da Mühling in Leipzig als [[Thomanerchor|Thomaner]] unter Hiller gesungen hatte,<ref name="MGG" /> ist es naheliegend anzunehmen, dass er den Text aus eben diesem Zusammenhang kannte. 1778 wird der Vers in [[Wilhelm Christhelf Sigmund Mylius]]’ Posse ''Hanswurst oder Doctor nolens volens'' in einer Weise zitiert, die es nahelegt, dass der Satz damals schon als „[[geflügeltes Wort]]“ verbreitet gewesen sein könnte.<ref>Wilhelm Christhelf Sigmund Mylius: ''Hanswurst Doktor nolens, volens oder Was thut nicht Weiberrache!'' Posse. 2. Auflage. Flittner, Naumburg 1778, S. 37 ({{Google Buch |BuchID=mGtUAAAAcAAJ |Seite=37 |Linktext=Digitalisat |Hervorhebung="Froh zu sein bedarf man wenig"}}).</ref> Ab 1792 ist der Text auch als [[Poesiealbum]]spruch belegt.<ref>Gertrud Angermann: ''Stammbücher und Poesiealben als Spiegel ihrer Zeit.'' Aschendorff, Münster 1971, S. 122 ({{Google Buch |BuchID=DyULAQAAIAAJ |Seite=122 |Hervorhebung="bedarf man" Bibra}}). Zitiert nach: [[Otto Holzapfel]]: ''Liedverzeichnis: Die ältere deutschsprachige populäre [[Lied]]überlieferung'' mit weiteren Hinweisen = Online Update Januar bis März 2022 = Germanistik im Netz / GiNDok [UB Frankfurt/M] = http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/ files = Liedverzeichnis = Update 2023 "www.ebes-volksmusik.de" (obere Adressleiste des Browsers).</ref>


[[Dominante]] und [[Tonika]] wechseln sich in jedem Takt regelmäßig ab, was neben der [[Stimmführung]] eine der Voraussetzungen dafür ist, dass dieses Lied als vierstimmiger Kanon gesungen werden kann.
[[Dominante]] und [[Tonika]] wechseln sich in jedem Takt regelmäßig ab, was neben der [[Stimmführung]] eine der Voraussetzungen dafür ist, dass dieses Lied als vierstimmiger Kanon gesungen werden kann.

Version vom 5. Juni 2023, 11:55 Uhr

Froh zu sein bedarf es wenig ist ein Kanon aus dem 19. Jahrhundert.[1][2] Die Komposition stammt von August Mühling (1786–1847), der das Lied als Teil seiner Gesänge Op. 5 publiziert haben soll;[3][4][5] dort ist es allerdings zumindest in der Erstauflage von 1812 nicht nachweisbar.[6]

Die Textvorlage ist seit Ende des 18. Jahrhunderts mehrfach in der Literatur bezeugt. Der früheste derzeit bekannte Nachweis findet sich 1770 in Christian Felix Weißes Libretto zu Johann Adam Hillers Oper Die Jagd.[7][8][9] Da Mühling in Leipzig als Thomaner unter Hiller gesungen hatte,[4] ist es naheliegend anzunehmen, dass er den Text aus eben diesem Zusammenhang kannte. 1778 wird der Vers in Wilhelm Christhelf Sigmund Mylius’ Posse Hanswurst oder Doctor nolens volens in einer Weise zitiert, die es nahelegt, dass der Satz damals schon als „geflügeltes Wort“ verbreitet gewesen sein könnte.[10] Ab 1792 ist der Text auch als Poesiealbumspruch belegt.[11]

Dominante und Tonika wechseln sich in jedem Takt regelmäßig ab, was neben der Stimmführung eine der Voraussetzungen dafür ist, dass dieses Lied als vierstimmiger Kanon gesungen werden kann.

Text und Melodie

Instrumental
Gesungen

Froh zu sein bedarf es wenig,
und wer froh ist, ist ein König!

Trivia

  • Der Titel von Hera Linds 1992 erschienenem Roman Frau zu sein bedarf es wenig ist eine Anlehnung an den Kanon.
  • Die Mittelalter-Rockband In Extremo wandelte 2008 den Text des Kanons in ihrem Lied Frei zu sein zu „Frei zu sein bedarf es wenig, nur wer frei ist ist ein König!“ um.

Fußnoten

  1. Froh zu sein bedarf es wenig. In: volksliederarchiv.de. Abgerufen am 15. September 2020.
  2. Froh zu sein bedarf es wenig. In: lieder-archiv.de. Abgerufen am 14. September 2020.
  3. Mühling, August. In: Wilibald Gurlitt (Hrsg.): Riemann Musiklexikon. 12., völlig neubearbeitete Auflage. Personenteil: L–Z. Schott, Mainz 1961, S. 277 (Textarchiv – Internet Archive).
  4. a b Axel Beer: Mühling, August. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 12 (Mercadante – Paix). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2004, ISBN 3-7618-1122-5, Sp. 780–782 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
  5. Theo Mang, Sunhilt Mang (Hrsg.): Der Liederquell. Noetzel, Wilhelmshaven 2007, ISBN 978-3-7959-0850-8, S. 769–770.
  6. August Mühling: Sammlung zwey- und dreystimmiger Gesänge: für weibliche Stimmen mit willkührlicher Begleitung des Clavier’s oder Pianofort’s: insbesondere für die höhere Töchterschule zu Nordhausen gesetzt und bestimmt. Nitzsche, Nordhausen 1812 (Digitalisat).
  7. Johann Adam Hiller: Die Jagd. Eine komische Oper. Klavierauszug. Breitkopf, Leipzig 1771, S. 88 f. (Digitalisat).
  8. Christian Felix Weiße: Komische Opern. Dritter Theil: Die Jagd. Der Aerntekranz. Dyk, Leipzig 1777, S. 121 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  9. Britta Domke: Anton Mathias Sprickmann als Dramatiker. Aisthesis, Bielefeld 1999, ISBN 3-89528-279-0, S. 127 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Wilhelm Christhelf Sigmund Mylius: Hanswurst Doktor nolens, volens oder Was thut nicht Weiberrache! Posse. 2. Auflage. Flittner, Naumburg 1778, S. 37 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  11. Gertrud Angermann: Stammbücher und Poesiealben als Spiegel ihrer Zeit. Aschendorff, Münster 1971, S. 122 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). Zitiert nach: Otto Holzapfel: Liedverzeichnis: Die ältere deutschsprachige populäre Liedüberlieferung mit weiteren Hinweisen = Online Update Januar bis März 2022 = Germanistik im Netz / GiNDok [UB Frankfurt/M] = http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/ files = Liedverzeichnis = Update 2023 "www.ebes-volksmusik.de" (obere Adressleiste des Browsers).
  12. a b Froh zu sein bedarf es wenig. In: deutschland-lese. Abgerufen am 14. September 2020.
  13. Froh zu sein, bedarf es wenig als Hörspiel von Rolf Zuckowski