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Maury war das älteste von drei Kindern von Mytton Maury und Virginia Draper. Ihre Vornamen stammen aus dem portugiesischem und sie wurde zu Ehren ihrer mütterlichen Großmutter Antonia Caetana de Paiva Pereira Gardner Draper benannt. Maury war die Enkelin von [[John William Draper]] und eine Nichte von [[Henry Draper]], beides wegweisende Astronomen. Letztgenannter fotografierte 1872 als Erster erfolgreich das [[Spektrum (Physik)]] eines Sterns, [[Wega]], welches also Absorptionslinien zeigte – dunkle Linien im Spektrum des Sterns –, die durch die Absorption heißer Gase beim Abkühlen verursacht wurden. Maury und ihre beiden Geschwister [[Carlotta Joaquina Maury]] |
Maury war das älteste von drei Kindern von Mytton Maury und Virginia Draper. Ihre Vornamen stammen aus dem portugiesischem und sie wurde zu Ehren ihrer mütterlichen Großmutter Antonia Caetana de Paiva Pereira Gardner Draper benannt. Maury war die Enkelin von [[John William Draper]] und eine Nichte von [[Henry Draper]], beides wegweisende Astronomen. Letztgenannter fotografierte 1872 als Erster erfolgreich das [[Spektrum (Physik)]] eines Sterns, [[Wega]], welches also Absorptionslinien zeigte – dunkle Linien im Spektrum des Sterns –, die durch die Absorption heißer Gase beim Abkühlen verursacht wurden. Maury und ihre beiden Geschwister [[Carlotta Joaquina Maury]] und William Draper kamen schon in jungen Jahren mit der Wissenschaft in Berührung. |
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Die Astronomin und Historikerin Dorrit Hoffleit stellte fest, dass Antonia, als sie zum [[Vassar College]] kam, "wahrscheinlich besser auf die Wissenschaft vorbereitet war als jede andere Studentin".<ref>[http://vcencyclopedia.vassar.edu/alumni/antonia-maury.html Vassar Enzyklopädie über Antonia Maury]</ref> |
Die Astronomin und Historikerin Dorrit Hoffleit stellte fest, dass Antonia, als sie zum [[Vassar College]] kam, "wahrscheinlich besser auf die Wissenschaft vorbereitet war als jede andere Studentin".<ref>[http://vcencyclopedia.vassar.edu/alumni/antonia-maury.html Vassar Enzyklopädie über Antonia Maury]</ref> |
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Antonia Maury studierte am Vassar College unter der Anleitung der renommierten Astronomin [[Maria Mitchell]] und schloss 1887 mit Auszeichnung in Physik, Astronomie und Philosophie ab. |
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Ab 1888 arbeitete sie am [[Harvard-College-Observatorium]] (HCO), wo sie stellare [[Linienspektrum|Spektren]] untersuchte. Ihre erste Aufgabe für [[Edward Charles Pickering]] (Direktor des HCO zu dieser Zeit) war die Bestimmung der Umlaufzeit des spektroskopischen Doppelsterns Zeta Ursae Majoris, auch [[Mizar]] genannt, der 1887 erstmals von Pickering entdeckt wurde. |
Ab 1888 arbeitete sie am [[Harvard-College-Observatorium]] (HCO), wo sie stellare [[Linienspektrum|Spektren]] untersuchte. Ihre erste Aufgabe für [[Edward Charles Pickering]] (Direktor des HCO zu dieser Zeit) war die Bestimmung der Umlaufzeit des spektroskopischen Doppelsterns Zeta Ursae Majoris, auch [[Mizar]] genannt, der 1887 erstmals von Pickering entdeckt wurde. |
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Im Jahr 1897 veröffentlichte sie einen Katalog von Klassifikationen.<ref name="A1897" /> Pickering stimmte jedoch ihrem System der Klassifikation und der Erklärung unterschiedlicher [[Spektrallinie|Linienbreiten]] nicht zu, und sie verließ das HCO. |
Im Jahr 1897 veröffentlichte sie einen Katalog von Klassifikationen.<ref name="A1897" /> Pickering stimmte jedoch ihrem System der Klassifikation und der Erklärung unterschiedlicher [[Spektrallinie|Linienbreiten]] nicht zu, und sie verließ das HCO. |
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Dagegen erkannte der dänische Astronom [[Ejnar Hertzsprung]] die Bedeutung ihrer Klassifikationen und verwandte ihr System, um in seinem System zwischen [[Riesenstern]]en und [[Zwergstern]]en zu unterscheiden, welche sich bezüglich der Oberflächentemperatur kaum unterschieden hatten. Hertzsprung zufolge ist |
Dagegen erkannte der dänische Astronom [[Ejnar Hertzsprung]] die Bedeutung ihrer Klassifikationen und verwandte ihr System, um in seinem System zwischen [[Riesenstern]]en und [[Zwergstern]]en zu unterscheiden, welche sich bezüglich der Oberflächentemperatur kaum unterschieden hatten. Hertzsprung zufolge ist „In my opinion the separation of Antonia C. Maury of the c- and ac-stars is the most important advancement in stellar classification since the trials by [[Hermann Carl Vogel|Vogel]] and [[Angelo Secchi|Secchi]] ... To neglect the c-properties in classifying stellar spectra, I think, is nearly the same thing as if a zoologist, who has detected the deciding differences between a whale and a fish, would continue classifying them together.” |
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1908 kehrte Maury zum HCO zurück und blieb mehrere Jahre dort. 1933 veröffentlichte sie die spektroskopische Analyse des Doppelsterns [[Sheliak|Beta Lyrae]].<ref name="A1933" /> |
1908 kehrte Maury zum HCO zurück und blieb mehrere Jahre dort. 1933 veröffentlichte sie die spektroskopische Analyse des Doppelsterns [[Sheliak|Beta Lyrae]].<ref name="A1933" /> |
Version vom 4. Februar 2020, 02:22 Uhr
Antonia Caetana de Paiva Pereira Maury (* 21. März 1866 in Cold Spring-on-Hudson, New York; † 8. Januar 1952 in Dobbs Ferry, New York) war eine US-amerikanische Astronomin, die einen bedeutenden frühen Katalog zur Sternklassifizierung veröffentlichte. Maury gehörte zu den sogenannten "Harvard Computers", einer Gruppe von Astronominnen und „Berechnerinnen" am Harvard-College-Observatorium. Sie war die Gewinnerin des Annie-Jump-Cannon-Preis für Astronomie im Jahr 1943.
Leben
Maury war das älteste von drei Kindern von Mytton Maury und Virginia Draper. Ihre Vornamen stammen aus dem portugiesischem und sie wurde zu Ehren ihrer mütterlichen Großmutter Antonia Caetana de Paiva Pereira Gardner Draper benannt. Maury war die Enkelin von John William Draper und eine Nichte von Henry Draper, beides wegweisende Astronomen. Letztgenannter fotografierte 1872 als Erster erfolgreich das Spektrum (Physik) eines Sterns, Wega, welches also Absorptionslinien zeigte – dunkle Linien im Spektrum des Sterns –, die durch die Absorption heißer Gase beim Abkühlen verursacht wurden. Maury und ihre beiden Geschwister Carlotta Joaquina Maury und William Draper kamen schon in jungen Jahren mit der Wissenschaft in Berührung.
Die Astronomin und Historikerin Dorrit Hoffleit stellte fest, dass Antonia, als sie zum Vassar College kam, "wahrscheinlich besser auf die Wissenschaft vorbereitet war als jede andere Studentin".[1]
Antonia Maury studierte am Vassar College unter der Anleitung der renommierten Astronomin Maria Mitchell und schloss 1887 mit Auszeichnung in Physik, Astronomie und Philosophie ab.
Ab 1888 arbeitete sie am Harvard-College-Observatorium (HCO), wo sie stellare Spektren untersuchte. Ihre erste Aufgabe für Edward Charles Pickering (Direktor des HCO zu dieser Zeit) war die Bestimmung der Umlaufzeit des spektroskopischen Doppelsterns Zeta Ursae Majoris, auch Mizar genannt, der 1887 erstmals von Pickering entdeckt wurde.
Maury entdeckte selbständig 1889 den zweiten spektroskopischen Doppelstern Beta Aurigae und bestimmte dessen Umlaufzeit. Sie war die erste, die die Umlaufbahnen und Umdrehungsperioden dieser ersten beiden spektroskopischen Doppelsterne berechnete. Spektroskopische Doppelsterne haben einen so geringen Abstand, dass das Auflösungsvermögen auch der größten Teleskope nicht ausreicht, um sie direkt zu unterscheiden. Sie "verraten" sich nur durch Unterschiede im Spektrum.
Im Jahr 1897 veröffentlichte sie einen Katalog von Klassifikationen.[2] Pickering stimmte jedoch ihrem System der Klassifikation und der Erklärung unterschiedlicher Linienbreiten nicht zu, und sie verließ das HCO.
Dagegen erkannte der dänische Astronom Ejnar Hertzsprung die Bedeutung ihrer Klassifikationen und verwandte ihr System, um in seinem System zwischen Riesensternen und Zwergsternen zu unterscheiden, welche sich bezüglich der Oberflächentemperatur kaum unterschieden hatten. Hertzsprung zufolge ist „In my opinion the separation of Antonia C. Maury of the c- and ac-stars is the most important advancement in stellar classification since the trials by Vogel and Secchi ... To neglect the c-properties in classifying stellar spectra, I think, is nearly the same thing as if a zoologist, who has detected the deciding differences between a whale and a fish, would continue classifying them together.”
1908 kehrte Maury zum HCO zurück und blieb mehrere Jahre dort. 1933 veröffentlichte sie die spektroskopische Analyse des Doppelsterns Beta Lyrae.[3]
Der Mondkrater Maury der Mondvorderseite wurde zuerst nach ihrem Cousin, dem Ozeanographen Matthew Fontaine Maury, benannt und später ihr zu Ehren geteilt und ist damit vermutlich der einzige Mondkrater, der nach einem Paar von Cousin/Cousinen benannt wurde.
Auszeichnungen
Literatur
- Dava Sobel: Das Glas-Universum. Wie die Frauen die Sterne entdeckten. Berlin Verlag, München 2017. ISBN 978-3-8270-1214-2, Seite 39 bis 66.
Weblinks
- Bericht "Vergessene Stars: Antonia Maury" vom 30. September 2014 auf Seiten des Deutschlandfunks
- Vassar Enzyklopädie zu Antonia Maury
Einzelnachweise
- ↑ Vassar Enzyklopädie über Antonia Maury
- ↑ A. C. Maury, E. C. Pickering: Spectra of bright stars photographed with the 11-inch Draper Telescope as part of the Henry Draper Memorial. In: Annals of Harvard College Observatory. Band 28, 1897, S. 1–128, bibcode:1897AnHar..28....1M (englisch).
- ↑ A. C. Maury, H. Shapley: The Spectral Changes of Beta Lyrae. In: Annals of Harvard College Observatory. Band 84, Nr. 8, 1933, S. 207–255, bibcode:1933AnHar..84..207M (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Maury, Antonia |
ALTERNATIVNAMEN | Maury, Antonia Caetana De Paiva Pereira (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Astronomin |
GEBURTSDATUM | 21. März 1866 |
GEBURTSORT | Cold Spring-on-Hudson, New York |
STERBEDATUM | 8. Januar 1952 |
STERBEORT | Dobbs Ferry, New York |