„Bonshō“ – Versionsunterschied

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'''''Bonshō''''' {{Nihongo|梵鐘}}, also known as '''''tsurigane''''' {{Nihongo|釣り鐘}} are large, clapperless [[Bell|bells]] found in [[Buddhist temples in Japan|Buddhist temples]] in [[Japan]].


'''Bonshō''' ([[Japanische Schrift|jap.]] {{Lang|ja|梵鐘}}, „buddhistische Glocke“), auch bekannt als ''tsurigane'' ({{Lang|ja|釣鐘}}, „hängende Glocke“), ''ōgane'' ({{Lang|ja|大鐘}}, „große Glocke“), ''geishō'' ({{Lang|ja|鯨鐘}}) und ''kōshō'' ({{Lang|ja|洪鐘}}, beides „Riesenglocke“), sind üblicherweise 1,50–2&nbsp;m hohe Tempelglocken mit 60–90&nbsp;cm Durchmesser in [[buddhistisch]]en Klöstern in [[Japan]], die die Mönche zum Gebet rufen und die Tageszeiten angeben. Sie haben keinen Klöppel, sondern werden von außen an einem ''tsukiza'' ({{lang|ja|撞座}}, „Schlagsockel“) genannten verstärkten Bereich mit einem Holzbalken ({{Lang|ja|撞木}}, ''shumoku'', „Schlagholz“), der an Seilen hängt, angeschlagen.<ref>{{Internetquelle |url=https://kotobank.jp/word/梵鐘-135086#E5.A4.A7.E8.BE.9E.E6.9E.97.20.E7.AC.AC.E4.B8.89.E7.89.88 |titel={{lang|ja|梵鐘}} |werk={{lang|ja|日本大百科全書}} bei kotobank.jp |abruf=2015-12-20 |sprache=ja}}</ref>
Rather than containing a clapper, ''bonshō'' are struck from the outside, using either a hand-held mallet or a beam suspended on ropes (called a ''shu-moku'').<ref name="Frederic2002">{{cite book|author1=Louis Frederic|title=Japan enciklopedia|url=http://books.google.com/books?id=p2QnPijAEmEC&pg=PA81|accessdate=15 May 2013|year=2002|publisher=Harvard University Press|isbn=978-0-674-01753-5|page=81}}</ref>


Die [[Glocke]]n werden normalerweise aus Bronze gegossen, seltener aus Eisen.<ref name="Kazuyoshi" /> Sie sind oft mit erhabenen Mustern und Inschriften verziert. Die frühesten Glocken werden auf die Zeit um das Jahr 600 n.&nbsp;Chr. datiert. Sie gehen auf ältere chinesische Vorbilder zurück. Der durchdringende Ton der Glocken trägt über große Entfernung, daher wurden sie auch für Signale, Zeitangaben und Notrufe verwendet.<ref name="BBC" /> Außerdem wurden dem Glockenklang übernatürliche Eigenschaften zugesprochen, zum Beispiel, dass er in der Unterwelt [[Diyu]]/Jigoku gehört werden könne. Die spirituelle Bedeutung der ''bonshō'' spielt eine große Rolle in buddhistischen Zeremonien wie dem [[Japanisches Neujahrsfest|japanischen Neujahrsfest]] und dem [[Obon|Bon]]-Fest, aber auch im [[Zen]].<ref name="Kazuyoshi" />
==Parts of the bell==


Durch die japanische Geschichte ziehen sich Geschichten und Legenden um diese Glocken, darunter fiktive wie die [[Musashibō Benkei|Benkei]]-Glocke von [[Mii-dera]], und historische, wie die Glocke von Hōkō-ji. Die klassischen ''[[Heike Monogatari]]'' („Erzählungen von den Heike“) aus dem 14. Jahrhundert beginnen und enden mit dem feierlichen Klang einer Glocke, der die Untrennbarkeit von Leben, Tod und Zeit symbolisiert.<ref name="Malm" />
* ''Ryūza'', the handle at the top of the bell, by which it is carried or hung.
* ''Kasagata'', the domed crown of the bell.
* ''Chi'', ornamental bosses.
* ''Koma no tsune'', lower rim.
* ''Tsuki-za'', striking panel, a reinforced spot where the bell is struck.
* ''Tatsuki'', decorative horizontal bands.<ref name="Frederic2002"/>


In neuerer Zeit wurden die Glocken zu einem Symbol für [[Weltfrieden]]. 1954 übergab Japan den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] in [[New York City|New York]] eine Friedensglocke als Symbol für den Weltfrieden. Sie war aus Metall gegossen worden, das aus gestifteten Münzen und Medaillen aus aller Welt gewonnen wurde.<ref name="UN" /> Ähnliche Glocken, die das Bemühen um Weltfrieden repräsentieren, finden sich zum Beispiel im [[Friedenspark Hiroshima]].<ref name="Weinberg" />
==Notable examples==
The oldest known ''bonshō'' (indeed, the oldest bell in the world that is still in use) is the Okikicho bell at [[Myōshin-ji]], which was cast in 698 C.E. The largest example is the bell at [[Tōdai-ji]], which was commissioned in 732 and weighs more than 26 tons.<ref name="Rossing2000">{{cite book|author=Thomas Rossing|title=Science of percussion instruments|url=http://books.google.com/books?id=xqbNlVUsTU4C&pg=PA179|accessdate=15 May 2013|year=2000|publisher=World Scientific|isbn=978-981-02-4158-2|page=179}}</ref>


==Use==
== Literatur ==
* Henry Johnson: ''Bonshō.'' In: ''Grove Music Online,'' 13. Januar 2015
The ''bonshō'' is used in temples to mark the passage of time, as well as during [[Japanese New Year]] celebrations.<ref name="Malm2000">{{cite book|author=William P. Malm|title=Traditional Japanese music and musical instruments: the new edition|url=http://books.google.com/books?id=Yn3VQbqywCsC&pg=PA74|accessdate=15 May 2013|year=2000|publisher=Kodansha International|isbn=978-4-7700-2395-7|page=74}}</ref> On the eve of the New Year, people queue to ring the bells 108 times in a ceremony known as ''Joya No Kane''. The 108 peals of the bell are intended to purge humanity of the 108 desires.<ref>{{cite web|title=In with the New around the World|url=http://www.highbeam.com/doc/1P2-18717038.html|work=The Scotsman|publisher=[[Highbeam Research]] (subscription required)|accessdate=15 May 2013}}</ref> In the past, it was also used as an alarm, and to warn of impending typhoons.<ref name="Price1983">{{cite book|author=Percival Price|title=Bells and man|url=http://books.google.com/books?id=_TEaAAAAIAAJ|accessdate=15 May 2013|year=1983|publisher=Oxford University Press|isbn=978-0-19-318103-8|page=48}}</ref> In Buddhism, the bell's sound is considered to be calming and to induce a suitable atmosphere for meditation.<ref>{{cite web|title=Bon-sho (Sacred Bell)|url=http://www.byodo-in.com/bon-sho.htm|publisher=Byodo-in Temple|accessdate=15 May 2013}}</ref> During the seventeenth century, the bell was also a symbol of the temple's leadership; possession of the ''bonshō'' indicated ownership of the associated temple. As a result, bells were often stolen; the folk hero [[Benkei]] is said to have dragged a bell weighing three tons up Mount Hiei during such a theft.<ref name="Beardsley1969">{{cite book|author=Richard King Beardsley|title=Studies in Japanese Culture|url=http://books.google.com/books?id=rz7rAAAAMAAJ|accessdate=15 May 2013|year=1969|publisher=University of Michigan Press|pages=54-55}}</ref>


==References==
== Siehe auch ==

{{Reflist}}
* [[Zen-Glossar]]

== Einzelnachweise ==
<references>
<ref name="BBC">
{{Internetquelle |autor=Steven Henry Gill, Julian May |url=http://www.bbc.co.uk/programmes/p006dg47 |titel=Heart & Soul: Japan's Buddhist temple bells |werk=www.bbc.co.uk |hrsg=BBC World Service |datum=2010-03-07 |abruf=2015-12-14}}
</ref>
<ref name="Kazuyoshi">
{{Internetquelle |autor=Harada Kazuyoshi |url=http://www.nippon.com/en/features/c00614/ |titel=New Bells with an Age-old Sound: Oigo Seisakusho |werk=www.nippon.com |hrsg=Nippon Communications Foundation |datum=2013-10-07 |abruf=2014-09-02}}
</ref>
<ref name="Malm">
{{Literatur |Autor=William P. Malm |Titel=Traditional Japanese Music and Musical Instruments: The New Edition |Verlag=Kodansha International |Datum=2000 |ISBN=978-4-7700-2395-7 |Seiten=74}}
</ref>
<ref name="Weinberg">
{{Literatur |Autor=Alvin M. Weinberg |Titel=Chapters from the Life of a Technological Fixer |Sammelwerk=Minerva |Band=31 |Nummer=4 |Datum=1993-12 |Seiten=447–448 |DOI=10.1007/bf01096449 |JSTOR=41820913}}
</ref>
<ref name="UN">
{{Internetquelle |url=http://www.un.org/Pubs/CyberSchoolBus/untour/subjap.htm |titel=Japanese Peace Bell |werk=UN Tour |hrsg=United Nations |abruf=2013-05-16}}
</ref>
</references>

{{SORTIERUNG:Bonsho}}
[[Kategorie:Glockentyp]]
[[Kategorie:Buddhismus in Japan]]
[[Kategorie:Buddhistische Architektur]]
[[Kategorie:Zen]]
[[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]]

Aktuelle Version vom 1. Februar 2024, 07:44 Uhr

Bonshō in Ryōan-ji. Das lotusförmige tsukiza ist im Vordergrund zu sehen, der gespannte Schlagbalken (shumoku) hängt im Hintergrund.
Glocke des Tempels Konkai Kōmyō-ji

Bonshō (jap. 梵鐘, „buddhistische Glocke“), auch bekannt als tsurigane (釣鐘, „hängende Glocke“), ōgane (大鐘, „große Glocke“), geishō (鯨鐘) und kōshō (洪鐘, beides „Riesenglocke“), sind üblicherweise 1,50–2 m hohe Tempelglocken mit 60–90 cm Durchmesser in buddhistischen Klöstern in Japan, die die Mönche zum Gebet rufen und die Tageszeiten angeben. Sie haben keinen Klöppel, sondern werden von außen an einem tsukiza (撞座, „Schlagsockel“) genannten verstärkten Bereich mit einem Holzbalken (撞木, shumoku, „Schlagholz“), der an Seilen hängt, angeschlagen.[1]

Die Glocken werden normalerweise aus Bronze gegossen, seltener aus Eisen.[2] Sie sind oft mit erhabenen Mustern und Inschriften verziert. Die frühesten Glocken werden auf die Zeit um das Jahr 600 n. Chr. datiert. Sie gehen auf ältere chinesische Vorbilder zurück. Der durchdringende Ton der Glocken trägt über große Entfernung, daher wurden sie auch für Signale, Zeitangaben und Notrufe verwendet.[3] Außerdem wurden dem Glockenklang übernatürliche Eigenschaften zugesprochen, zum Beispiel, dass er in der Unterwelt Diyu/Jigoku gehört werden könne. Die spirituelle Bedeutung der bonshō spielt eine große Rolle in buddhistischen Zeremonien wie dem japanischen Neujahrsfest und dem Bon-Fest, aber auch im Zen.[2]

Durch die japanische Geschichte ziehen sich Geschichten und Legenden um diese Glocken, darunter fiktive wie die Benkei-Glocke von Mii-dera, und historische, wie die Glocke von Hōkō-ji. Die klassischen Heike Monogatari („Erzählungen von den Heike“) aus dem 14. Jahrhundert beginnen und enden mit dem feierlichen Klang einer Glocke, der die Untrennbarkeit von Leben, Tod und Zeit symbolisiert.[4]

In neuerer Zeit wurden die Glocken zu einem Symbol für Weltfrieden. 1954 übergab Japan den Vereinten Nationen in New York eine Friedensglocke als Symbol für den Weltfrieden. Sie war aus Metall gegossen worden, das aus gestifteten Münzen und Medaillen aus aller Welt gewonnen wurde.[5] Ähnliche Glocken, die das Bemühen um Weltfrieden repräsentieren, finden sich zum Beispiel im Friedenspark Hiroshima.[6]

  • Henry Johnson: Bonshō. In: Grove Music Online, 13. Januar 2015

Einzelnachweise

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  1. 梵鐘. In: 日本大百科全書 bei kotobank.jp. Abgerufen am 20. Dezember 2015 (japanisch).
  2. a b Harada Kazuyoshi: New Bells with an Age-old Sound: Oigo Seisakusho. In: www.nippon.com. Nippon Communications Foundation, 7. Oktober 2013, abgerufen am 2. September 2014.
  3. Steven Henry Gill, Julian May: Heart & Soul: Japan's Buddhist temple bells. In: www.bbc.co.uk. BBC World Service, 7. März 2010, abgerufen am 14. Dezember 2015.
  4. William P. Malm: Traditional Japanese Music and Musical Instruments: The New Edition. Kodansha International, 2000, ISBN 978-4-7700-2395-7, S. 74.
  5. Japanese Peace Bell. In: UN Tour. United Nations, abgerufen am 16. Mai 2013.
  6. Alvin M. Weinberg: Chapters from the Life of a Technological Fixer. In: Minerva. Band 31, Nr. 4, Dezember 1993, S. 447–448, doi:10.1007/bf01096449, JSTOR:41820913.