„Berlin-Moabit“ – Versionsunterschied

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Im Norden verläuft der [[Berliner Ringbahn|S-Bahnring]] und mit den S-Bahn-Stationen ''[[Bahnhof Berlin Beusselstraße|Beusselstraße]]'' und ''[[Bahnhof Berlin Westhafen|Westhafen]]''. Hier befand sich auch der [[Bahnhof Moabit|Güterbahnhof Moabit]]. Zwischen 1941 und 1945 wurden über 30.000 Berliner Juden von der zur Sammelstelle umfunktionierten [[Synagoge]] in der Levetzowstraße durch die Moabiter Straßen zum Güterbahnhof an der Quitzowstraße getrieben. Von dort fuhren die Deportationszüge zu den Ghettos und Vernichtungslagern.
Im Norden verläuft der [[Berliner Ringbahn|S-Bahnring]] und mit den S-Bahn-Stationen ''[[Bahnhof Berlin Beusselstraße|Beusselstraße]]'' und ''[[Bahnhof Berlin Westhafen|Westhafen]]''. Hier befand sich auch der [[Bahnhof Moabit|Güterbahnhof Moabit]]. Zwischen 1941 und 1945 wurden über 30.000 Berliner Juden von der zur Sammelstelle umfunktionierten [[Synagoge]] in der Levetzowstraße durch die Moabiter Straßen zum Güterbahnhof an der Quitzowstraße getrieben. Von dort fuhren die Deportationszüge zu den Ghettos und Vernichtungslagern.


Im Süden schneidet die [[Berliner Stadtbahn|Stadtbahn]] mit der Station ''[[Berlin Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]]'' den Ortsteil. Die [[U-Bahnlinie 9 (Berlin)|U-Bahnlinie 9]] durchquert Moabit mittig in Nord-Süd-Richtung mit den Bahnhöfen ''[[Bahnhof Berlin Westhafen|Westhafen]]'', [[U-Bahnhof_Birkenstraße|Birkenstraße]] und [[U-Bahnhof Turmstraße|Turmstraße]]. Zusätzlich verläuft der nördliche Abschnitt des Berliner Regional- und Fernbahnnetzes parallel zur S-Bahn mit Abzweigung zum Hauptbahnhof.
Im Süden schneidet die [[Berliner Stadtbahn|Stadtbahn]] mit der Station ''[[Berlin Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]]'' den Ortsteil. Die [[U-Bahnlinie 9 (Berlin)|U-Bahnlinie 9]] durchquert Moabit mittig in Nord-Süd-Richtung mit den Bahnhöfen ''[[Bahnhof Berlin Westhafen|Westhafen]]'', [[U-Bahnhof Birkenstraße|Birkenstraße]] und [[U-Bahnhof Turmstraße|Turmstraße]]. Zusätzlich verläuft der nördliche Abschnitt des Berliner Regional- und Fernbahnnetzes parallel zur S-Bahn mit Abzweigung zum Hauptbahnhof.


Im Zuge der besseren verkehrlichen Anbindung des neuen Hauptbahnhofs soll die [[Straßenbahn Berlin|Straßenbahn]] in den nächsten Jahren wieder bis zum Rand des Ortsteils Moabit zurückkehren.
Im Zuge der besseren verkehrlichen Anbindung des neuen Hauptbahnhofs soll die [[Straßenbahn Berlin|Straßenbahn]] in den nächsten Jahren wieder bis zum Rand des Ortsteils Moabit zurückkehren.

Version vom 14. Juni 2008, 21:57 Uhr

Moabit
Ortsteil von Berlin
Moabit auf der Karte von MitteMitteHansaviertelTiergartenMoabitWeddingGesundbrunnenBerlin
Moabit auf der Karte von Mitte
Koordinaten 52° 32′ 0″ N, 13° 20′ 0″ OKoordinaten: 52° 32′ 0″ N, 13° 20′ 0″ O
Einwohner 69.293 (30. Juni 2007)
Eingemeindung Format invalid
Postleitzahlen 10551, 10553, 10555, 10557, 10559
Ortsteilnummer 0102
Gliederung
Bezirk Mitte
Ortslagen
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
Spreebogen in Moabit

Moabit [moaˈbiˑt] ist ein Ortsteil im Bezirk Mitte von Berlin. Bis zur Verwaltungsreform im Jahr 2001 war Moabit eine Ortslage im ehemaligen Bezirk Tiergarten.

Über Berlin hinaus ist Moabit durch die Untersuchungshaftanstalt (jetziger offizieller Name Justizvollzugsanstalt Moabit) und das größte Kriminalgericht Europas bekannt, weswegen Moabit oft als Synonym für das Gefängnis verwendet wird: „Er sitzt in Moabit“ bedeutet „Er ist Insasse der Untersuchungshaftanstalt Moabit“.

Geographie

Der Stadtteil wird von den Wasserstraßen Spree, Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal, Westhafenkanal und Charlottenburger Verbindungskanal umschlossen.

Die künstliche Insel Moabit wird durch 25 Straßen-, Bahn- und Fußgängerbrücken mit der umgebenden Stadtlandschaft verbunden. Dies sind (Reihenfolge im Norden beginnend und dann im Uhrzeigersinn weiter):

Föhrer Brücke, Torfstraßensteg, Brücke der Ringbahn, Brücke der Fernbahn, Fennbrücke, Nordhafenbrücke, Kieler Brücke, Sandkrugbrücke, Bahnbrücke am Hauptbahnhof, Hugo-Preuß-Brücke, Gustav-Heinemann-Brücke, Moltkebrücke, Kanzlersteg, Lutherbrücke, Bahnbrücke am S-Bahnhof Bellevue, Gerickesteg, Moabiter Brücke, Lessingbrücke, Hansabrücke, Wullenwebersteg, Gotzkowskybrücke, Kaiserin-Augusta-Brücke, Sickingenbrücke, Bahnbrücke über Verbindungskanal und Ludwig-Hoffmann-Brücke.

Die trennende Wirkung der Wasserläufe wird im Norden und Osten durch ausgedehnte Bahnanlagen und den Westhafen, den größten Berliner Hafen, noch verstärkt.

Größte Grünfläche ist der – nach einem früheren Bezirksbürgermeister benannte – Fritz-Schloß-Park, der als Trümmerberg auf einem ehemaligen Exerzierplatz entstand. Kleinere Grünflächen sind der Kleine Tiergarten und der Ottopark, beide befinden sich genau zwischen Turmstraße und der Straße Alt-Moabit.

Moabit unterteilt sich in verschiedene Kieze, einer der bekanntesten und auch interessantesten ist der sternförmige Stephankiez. Durch den Bau des neuen Berliner Hauptbahnhofs hat er an Bedeutung gewonnen, da er fußläufig von dort erreichbar ist. Weiter gilt der Stephankiez als gut erhaltenes Gründerzeitviertel, da die historische Bausubstanz zu 90 % erhalten ist. Der Stephankiez befindet sich rund um den Stephanplatz und grenzt im Norden an Wedding.

Weitere Kieze sind der Beusselkiez, der Huttenkiez (bzw. Hutteninsel, da durch das Industriegebiet abgetrennt), das Westfälische Viertel (zwischen Stromstraße, Alt-Moabit, Gotzkowskystraße und Spree) und der Lehrter-Straßen-Kiez.

Name

Die Herkunft des Namens Moabit ist umstritten. Sehr wahrscheinlich lässt sich die Bezeichnung auf die ersten Bewohner dieses Gebietes, die Hugenotten, zurückführen. Die französischen Glaubensflüchtlinge nannten ihren neuen Wohnsitz in Anlehnung an das Alte Testament terre de Moab, denn sie fanden hier ebenso Zuflucht wie die Israeliten nach dem Auszug aus Ägypten im Land der Moabiter, bevor ihnen der Einzug ins Land Kanaan gestattet wurde.

Interessant hierbei ist auch, dass im 16. Jahrhundert in Frankreich die Bezeichnung moabite (über morabuth zur heutigen Form marabout) einen frommen Eremiten beschrieb.

Möglich – wenn auch weniger wahrscheinlich – ist eine Herkunft von terre maudite (verfluchtes Land), dem slawischen Wort moch (Moor) bzw. einer verkürzten Aussprache des Wortes Moorgebiet (im Berlinischen Moorjebiet) oder die Ableitung aus der verkürzten Aussprache des Französischen mon habitat (mein Wohnort).

Geschichte

Beginn der Besiedelung

Das Gebiet des heutigen Moabit war ab dem 13. Jahrhundert als Große Stadtheide unter Berliner Verwaltung und diente als Viehweide. Im 15. Jahrhundert wurden die Ländereien westlich Berlins Eigentum der brandenburgischen Kurfürsten, die die wildreichen Wälder südlich der Spree zu ihrem Jagdgebiet, dem Tiergarten, machten. Dem Wachstum der Residenzstadt unter dem Großen Kurfürst Friedrich Wilhelm fielen Teile des Tiergartens zum Opfer, was durch die Erweiterung um den Kleinen Tiergarten nördlich der Spree kompensiert wurde. Das gesamte Jagdrevier wurde bis 1859 mit einem umlaufenden Wildgatter versehen.

Die Besiedelung des heutigen Moabit begann 1685 mit dem Bau des Staakensetzerhaus an der Westgrenze des Wildparks. 1698 überließ Kurfürst Friedrich III. den auf dem Areal des heutigen Humboldthafens liegenden Weinberg dem Hugenotten Menardié, der hier ein Gasthaus betrieb. Im Jahr 1717 siedelte König Friedrich Wilhelm I. zwischen der heutigen Straße Alt-Moabit und der Spree Hugenotten an. Die Glaubensflüchtlinge sollten hier Maulbeerbäume für die Seidenraupenzucht anpflanzen, was jedoch an der unzulänglichen Qualität der Böden scheiterte. So wurden die Grundstücke schon zehn Jahre später für andere, meist gärtnerische Zwecke verwendet und es entstanden hier die ersten Sommersitze Berliner Bürger.

In den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts begann auch die militärische Nutzung großer Teile des Gebiets von Moabit. Die königlichen Pulverfabriken westlich des Moabiter Weinbergs machten 1717 den Anfang und bis 1734 dehnten sich die militärischen Anlagen bis dicht an die Hugenotten-Kolonie aus. Die Bezeichnung Pulverwiesen für die Spreewiesen südlich der Militäranlagen hielt sich bis zum Ende des 19. Jahrhunderts.

Im westlichen Teil des heutigen Moabit, der bis 1938 noch zu Charlottenburg gehörte, eröffnete 1735 ein Franzose eine Schenke. Der wegen seiner geringen Größe petit Martin oder berlinisch Martinicken genannte Wirt gab dem damals unbebauten Feld den Namen Martinickenfelde. Auf diesem Gebiet entwickelte sich später das Fabrikenviertel von Moabit.

Zwei Westfalen erhielten um 1769 Ländereien von Friedrich II. im Gebiet des heutigen Westfälischen Viertels von Moabit. Ihnen wurde auferlegt, die Brandenburger darin zu unterrichten, lebende Hecken nach westfälischer Art zur Einfriedung ihrer Höfe anzulegen. Die Westfalen errichteten auf ihren Anwesen Gaststätten, die sich steigender Beliebtheit bei der Stadtbevölkerung des ausgehenden 18. Jahrhunderts erfreuten. Moabit war damit zu dieser Zeit ein Naherholungsgebiet mit ländlichem Charakter.

Industrialisierung

Moabit wurde besonders im ausgehenden 19. Jahrhundert immer stärker bevölkert. 1861 kam es zur Eingemeindung nach Berlin, die besiedelte Fläche nahm zu und viele Großindustrien wurden durch den Neubau von Mietskasernen nach Wedding verdrängt. Die Großindustriellen rechneten sich aus, dass mit Miete mehr Geld zu verdienen sei als mit der Produktion von Gütern. Außerdem sind Mietwohnungen weniger von der wirtschaftlichen Lage abhängig, und bringen immer einen regelmäßigen Ertrag. So wurde aus dem ehemaligen Produktionsgebiet ein reines Arbeiter-Wohnviertel. Lediglich im Westen Moabits sind noch Industrieanlagen wie z. B. die berühmte AEG-Turbinenfabrik erhalten.

Typische Alt-Berliner Eckkneipe in Moabit

Zur geistlichen Betreuung der überwiegend aus Schlesien stammenden katholischen Arbeiter der Moabiter Industriegebiete wurde im Jahr 1867 mit Unterstützung des Fabrikanten August Julius Albert Borsig, des Sohnes von August Borsig, das erste nachreformatorische Kloster Berlins gegründet, das Dominikanerkloster St. Paulus mit gleichnamiger Pfarrkirche. In den Jahren 1892–1893 wurde das heutige Kirchengebäude im Stil der Neogotik nach Plänen von Engelbert Seibertz an der Oldenburger- Ecke Waldenserstraße errichtet. 1920 wurde Moabit Teil des neugebildeten Bezirks Tiergarten.

Arbeiterbewegung

Große Teile von Moabit sind traditionelle Arbeiterwohnviertel; Teile davon hatten politisch aktive Bewohner, so beispielsweise der Rote Beusselkiez oder der benachbarte Rostocker Kiez, und galten nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten im Jahre 1933 als kommunistische Widerstandszellen.

Bevölkerungsentwicklung

Moabit war lange Zeit so gut wie unbewohnt, die Einwohnerzahl wuchs nur langsam. Nach der Eingemeindung nach Berlin 1861 kam es dann jedoch zu einem raschen Anstieg:

  • 1716: Entstehung der Kolonie Moabit („Alt-Moabit“)
  • 1801: 120 Einwohner
  • 1805: 201 Einwohner
  • 1818: Entstehung von Neu-Moabit, Zusammenwachsen mit Alt-Moabit zu einer Industrievorortgemeinde
  • 1835: 709 Einwohner
  • 1861: etwa 6.534 Einwohner, Eingemeindung nach Berlin
  • 1871: 14.818 Einwohner
  • 1880: 29.693 Einwohner
  • 1910: 190.000 Einwohner[1]
  • 2004: 74.631 Einwohner
  • 2005: 68.908 Einwohner[2]
  • 2006: 75.181 Einwohner
  • 2007: 69.293 Einwohner[3]

Der Anteil der Moabiter mit ausländischen Wurzeln betrug Ende 2005 28,9 % [2]. Im Durchschnitt weisen in Berlin 13,7 % [4] der Einwohner einen Migrationshintergrund auf.

Verkehr

Moabit wird von der S-Bahn tangiert und der U-Bahn durchquert.

Im Norden verläuft der S-Bahnring und mit den S-Bahn-Stationen Beusselstraße und Westhafen. Hier befand sich auch der Güterbahnhof Moabit. Zwischen 1941 und 1945 wurden über 30.000 Berliner Juden von der zur Sammelstelle umfunktionierten Synagoge in der Levetzowstraße durch die Moabiter Straßen zum Güterbahnhof an der Quitzowstraße getrieben. Von dort fuhren die Deportationszüge zu den Ghettos und Vernichtungslagern.

Im Süden schneidet die Stadtbahn mit der Station Hauptbahnhof den Ortsteil. Die U-Bahnlinie 9 durchquert Moabit mittig in Nord-Süd-Richtung mit den Bahnhöfen Westhafen, Birkenstraße und Turmstraße. Zusätzlich verläuft der nördliche Abschnitt des Berliner Regional- und Fernbahnnetzes parallel zur S-Bahn mit Abzweigung zum Hauptbahnhof.

Im Zuge der besseren verkehrlichen Anbindung des neuen Hauptbahnhofs soll die Straßenbahn in den nächsten Jahren wieder bis zum Rand des Ortsteils Moabit zurückkehren.

Im Rahmen des sogenannten 200-Kilometer-Plans war eine Verlängerung der U-Bahnlinie 5 vom Alexanderplatz bis zum Bahnhof Jungfernheide und weiter bis zum Flughafen Tegel geplant. Diese Verlängerung sollte auch den U-Bahnhof Turmstraße mit Umsteigemöglichkeit zur U9 kreuzen. Hierfür wurde am U-Bahnhof Turmstraße bereits ein Zwischengeschoss erbaut, das inzwischen teilweise für einen zusätzlichen Ausgang zur südlichen Straßenseite der Turmstraße genutzt wird. Nach den derzeitigen Planungen wird die Verlängerung der U5 bis Jungfernheide bzw. Flughafen Tegel nicht mehr verfolgt. Stattdessen ist eine Verlängerung vom Alexanderplatz bis zum Hauptbahnhof in der konkreten Planung. Der Teilabschnitt vom Brandenburger Tor über den Platz der Republik bis zum Hauptbahnhof ist bereits weitgehend fertiggestellt und sollte ursprünglich schon zur Fußball-WM 2006 als Pendellinie U55 in Betrieb genommen werden.

Kunst und Kultur

Moabit ist ein aktiver „Kulturkiez“, hier befinden sich zahlreiche Möglichkeiten für Künstler ihre Werke auszustellen und einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Insbesondere der in Moabit befindliche Stephankiez hat sich unter Kulturfreunden einen guten Namen gemacht. Seit 2006 finden einmal jährlich die Moabiter Kulturtage „Inselglück“ organisiert vom Kunstverein Tiergarten e.V. statt. Auch die Kulturfabrik Moabit ist weit über Moabit hinaus bekannt: Hier finden zahlreiche kulturelle Veranstaltungen, Konzerte und Lesungen statt. Im Sommer laufen kostenlos im Freiluftkino der „Kulturfabrik“ aktuelle Filme und Klassiker.

Das „Dodohaus“ hat sich zur Aufgabe gemacht, die Kunst im Kiez zu fördern. Das „Afrikahaus“ ist ein Ort der Begegnungen mit wechselnden Ausstellungen und kulturellen Veranstaltungen.

Bauwerke

Moabiter Markthalle

Moabit beherbergt einige architektonisch und industriegeschichtlich bedeutende Bauten.

Krankenhäuser

  • Krankenhaus Moabit, das in der Turmstraße 21 jahrzehntelang weit über die Grenzen Moabits hinaus bekannt war, besteht inzwischen nicht mehr als Gesamtkrankenhaus. Es sind jetzt dort zahlreiche Arztpraxen (Röntgen, Gynäkologe, Lungenfacharzt, Allgemeinarzt, Internist, Psychiater) eingezogen, sowie eine Krankengymnastikschule und verschiedene Psychologen (u. a. für Folteropfer). Des Weiteren befinden sich hier Außenstellen verschiedener anderer Krankenhäuser, so existiert hier die Entzugsabteilung (Drogenentzug) des St. Hedwig Krankenhauses.

Schulen

Bibliotheken

  • Bruno-Lösche-Bibliothek in der Perleberger Straße 33
  • Kurt-Tucholsky-Bibliothek in der Rostocker Straße 32b

Kirchen

  • Evangelische Kirche St. Johannis an der Straße Alt-Moabit, erbaut 1835 von Karl Friedrich Schinkel, erweitert 1857 von Friedrich August Stüler sowie 1896 von Max Spitta. Die Kirche bildet den Point de vue am Ende der einstigen Hauptverbindungsstraße von Berlin (heute Kirchstraße).
  • Evangelische Heilandskirche an der Thusneldaallee zwischen Turmstraße und Alt-Moabit, erbaut 1892–1894 von Friedrich Schulze.
  • Evangelische Reformationskirche an der Beussel- /Ecke Wiclefstraße, erbaut 1905–1907 nach Plänen des Dombaumeisters Georg Schwartzkopff durch August Georg Dinklage und Ernst Paulus. Die denkmalgeschützte Kirche soll wegen eines 2004 entstandenen Brandschadens aufgegeben werden und ist vom Abriss bedroht.
  • Evangelische Erlöserkirche an der Gotzkowskybrücke
  • Katholische Kirche und Dominikanerkloster St. Paulus an der Oldenburger Straße (s. o.)
  • Die 1905/1906 nach Entwürfen von August Georg Dinklage und Ernst Paulus in roten Backsteinziegeln erbaute evangelische Heilige-Geist-Kirche an der Perleberger /Ecke Birkenstraße

Wirtschafts- und Verkehrsbauten


Wohnbauten

Gedenktafel am Tucholsky-Geburtshaus

Plätze

1880 wurde der im Mittelpunkt des Moabiter Stephankiezes befindliche Stephanplatz angelegt. In den ihn einschließenden Straßen befinden sich eine Reihe von gut erhaltenen und restaurierten Häusern aus der Gründerzeit. So dreht man sich auf dem Stephanplatz stehend einmal im Kreis und sieht Fensterbrüstungen mit Terrakotta geschmückt, die Ziegel teilweise glasiert, sowie reich geschmückte Stuckfassaden aus den Jahren 1880–1890 wovon die meisten in den letzten Jahren restauriert wurden. Auf dem Platz befindet sich ein Spielplatz mit Fußballfeld und Skateranlage. Außerdem sind Sitzmöglichkeiten zum Pausieren vorhanden. Hier hat auch der Stadtteilladen des Bürgervereins BürSTE (Bürger für den Stephankiez in Mitte) seinen Sitz.

Paech-Brunnen an der Stephanstraße

Ebenfalls auf dem Stephanplatz befindet sich ein sogenanntes „Cafe Achteck“: Auf einem achteckigen Grundriss wurde hier im Jahr 1899 eine Bedürfnisanstalt aufgestellt. Die Außenwände bestehen aus grün gestrichenen und ornamental verzierten Gusseisenwänden, die zwischen gusseisernen Pfosten eingespannt sind. Auf der Oberseite ist eine Fensterreihe mit verglasten und kreuzförmig vergitterten Öffnungen eingebaut. Als Dachkrönung dient eine achtseitige Lüftungshaube. Die drei Bedürfnisstände sind durch Schieferplatten getrennt und haben Rinnen im Boden. Der Eingang ist durch eine dreiseitige Schutzwand verdeckt. Ende des 19. Jahrhunderts wurde durch die Einrichtung öffentlicher Bedürfnisanstalten eine deutliche Verbesserung der hygienischen Verhältnisse erzielt. Heute dient das Café Achteck als berlintypisches Fotomotiv.

Denkmäler

  • Mahnmal aus COR-TEN-Stahl vor dem Standort der ehemaligen Synagoge, Levetzowstraße 7–8
  • Mahnmal zur Erinnerung an die Deportation jüdischer Bürger auf der Ostseite der Putlitzbrücke, die über den damaligen Güterbahnhof Putlitzstraße stattfand
  • Denkmal mit einer Portraitbüste aus Bronze von Prof. Wilhelm Schwartz auf dem Spielplatz Wilsnacker Straße (derzeit beschädigt)
  • Geschichtspark Ehemaliges Zellengefängnis in Berlin-Moabit[5]

Berühmte Moabiter

Literatur

  • Olaf Saeger: Moabiter Details – Schatten im Paradies. Berlin 1995, ISBN 3925191593
  • Jürgen Karwelat: Insel Moabit. Eine Dreiviertel-Rundfahrt mit dem Schiff. ISBN 3925702067
Commons: Berlin-Moabit – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.luise-berlin.de/Strassen/Bez02a/A288.htm
  2. a b http://www.berlin.de/ba-mitte/bezirk/daten/bevoelkerung.html
  3. Pressemitteilung vom Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 17. September 2007
  4. http://www.statistik-portal.de/Statistik-Portal/de_jb01_jahrtab2.asp
  5. http://www.glada-berlin.de/frameset.html