„Bernhard Walter (Bankmanager)“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
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Nach seiner Banklehre studierte Walter bei der Württembergischen [[Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie]] (VWA).<ref name="Daimler" /> Anschließend war er für die [[Dresdner Bank]] tätig, bei der er 1987 [[Vorstand]]smitglied und 1998 als Nachfolger von [[Jürgen Sarrazin]] Vorstandssprecher wurde. Unter seiner Ägide wurde nach der [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|Wende]] das komplette Osteuropa-Geschäft der Dresdner Bank wieder aufgebaut und re-etabliert. In seiner Amtszeit als Vorstandssprecher zeichnete er sich vor allem durch kompromissloses Vorgehen während des Steuerskandals der Dresdner Bank aus, in dem einige Top-Manager verwickelt waren. Ebenfalls in seine Amtszeit fiel die Idee, zusammen mit [[Rolf-E. Breuer]] die [[Deutsche Bank]] und die Dresdner Bank zu einem großen Geldhaus zu verschmelzen. Doch Walter scheiterte letztendlich an internen Querelen und legte mit dem Scheitern der Fusion am 5. April 2000 sein Amt nieder und schied aus dem Vorstand aus. Sein Nachfolger wurde [[Bernd Fahrholz]], der die Bank am 23. Juli 2001 an die [[Allianz SE]] verkaufte.
Nach seiner Banklehre studierte Walter bei der Württembergischen [[Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie]] (VWA).<ref name="Daimler" /> Anschließend war er für die [[Dresdner Bank]] tätig, bei der er 1987 [[Vorstand]]smitglied und 1998 als Nachfolger von [[Jürgen Sarrazin]] Vorstandssprecher wurde. Unter seiner Ägide wurde nach der [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|Wende]] das komplette [[Osteuropa]]-Geschäft der Dresdner Bank wieder aufgebaut und re-etabliert. In seiner Amtszeit als Vorstandssprecher zeichnete er sich vor allem durch kompromissloses Vorgehen während des Steuerskandals der Dresdner Bank aus, in dem einige Top-Manager verwickelt waren. Ebenfalls in seine Amtszeit fiel die Idee, zusammen mit [[Rolf-E. Breuer]] die [[Deutsche Bank]] und die Dresdner Bank zu einem großen Geldhaus zu verschmelzen. Doch Walter scheiterte letztendlich an internen Querelen und legte mit dem Scheitern der Fusion am 5. April 2000 sein Amt nieder und schied aus dem Vorstand aus. Sein Nachfolger wurde [[Bernd Fahrholz]], der die Bank am 23. Juli 2001 an die [[Allianz SE]] verkaufte.


Schon während seiner Zuständigkeit als Osteuropa-Chef der Bank gründete Walter die Frauenkirche-Stiftung zum ''Wiederaufbau der [[Frauenkirche (Dresden)|Dresdner Frauenkirche]]'', deren Vorsitz er bis zuletzt innehatte. Walter erhielt für sein Engagement unter anderem die [[Goldene Henne]] des [[Mitteldeutscher Rundfunk|MDR]] sowie zahlreiche weitere Preise. Am 7. September 2007 wurde Walter gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus der Frauenkirche Dresden, [[Ludwig Güttler]], und Baudirektor [[Eberhard Burger]] das [[Bundesverdienstkreuz|Große Bundesverdienstkreuz]] für sein Engagement für den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche verliehen.<ref name="Bundesverdienstkreuz" /> Am 18. März 2009 erhielt Walter von der [[TU Dresden]] den Titel „Doktor der Ingenieurwissenschaften Ehren halber“, [[Dr.-Ing.]] [[Ehrendoktor|E.h.]], für eben jenes Engagement verliehen.<ref name="Ehrendoktor TUD" /> Walter initiierte 1995 die Aktion Stifterbrief, die den Wiederaufbau maßgeblich durch Spenden in Millionenhöhe unterstützte und überhaupt erst ermöglichte.
Schon während seiner Zuständigkeit als Osteuropa-Chef der Bank gründete Walter die Frauenkirche-Stiftung zum ''Wiederaufbau der [[Frauenkirche (Dresden)|Dresdner Frauenkirche]]'', deren Vorsitz er bis zuletzt innehatte. Walter erhielt für sein Engagement unter anderem die [[Goldene Henne]] des [[Mitteldeutscher Rundfunk|MDR]] sowie zahlreiche weitere Preise. Am 7. September 2007 wurde Walter gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus der Frauenkirche Dresden, [[Ludwig Güttler]], und Baudirektor [[Eberhard Burger]] das [[Bundesverdienstkreuz|Große Bundesverdienstkreuz]] für sein Engagement für den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche verliehen.<ref name="Bundesverdienstkreuz" /> Am 18. März 2009 erhielt Walter von der [[TU Dresden]] den Titel „Doktor der Ingenieurwissenschaften Ehren halber“, [[Dr.-Ing.]] [[Ehrendoktor|E.h.]], für eben jenes Engagement verliehen.<ref name="Ehrendoktor TUD" /> Walter initiierte 1995 die Aktion Stifterbrief, die den Wiederaufbau maßgeblich durch Spenden in Millionenhöhe unterstützte und überhaupt erst ermöglichte.

Version vom 14. Januar 2015, 14:44 Uhr

Walters Geburtshaus, das ehemalige Ratsstüble in Markgröningen

Bernhard Walter (* 3. März 1942 in Markgröningen; † 11. Januar 2015 in Bad Homburg) war ein deutscher Bankmanager. Er war Vorstandssprecher der Dresdner Bank und Aufsichtsratsvorsitzender des deutschen Bau- und Dienstleistungskonzerns Bilfinger SE.

Leben

Nach seiner Banklehre studierte Walter bei der Württembergischen Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie (VWA).[1] Anschließend war er für die Dresdner Bank tätig, bei der er 1987 Vorstandsmitglied und 1998 als Nachfolger von Jürgen Sarrazin Vorstandssprecher wurde. Unter seiner Ägide wurde nach der Wende das komplette Osteuropa-Geschäft der Dresdner Bank wieder aufgebaut und re-etabliert. In seiner Amtszeit als Vorstandssprecher zeichnete er sich vor allem durch kompromissloses Vorgehen während des Steuerskandals der Dresdner Bank aus, in dem einige Top-Manager verwickelt waren. Ebenfalls in seine Amtszeit fiel die Idee, zusammen mit Rolf-E. Breuer die Deutsche Bank und die Dresdner Bank zu einem großen Geldhaus zu verschmelzen. Doch Walter scheiterte letztendlich an internen Querelen und legte mit dem Scheitern der Fusion am 5. April 2000 sein Amt nieder und schied aus dem Vorstand aus. Sein Nachfolger wurde Bernd Fahrholz, der die Bank am 23. Juli 2001 an die Allianz SE verkaufte.

Schon während seiner Zuständigkeit als Osteuropa-Chef der Bank gründete Walter die Frauenkirche-Stiftung zum Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche, deren Vorsitz er bis zuletzt innehatte. Walter erhielt für sein Engagement unter anderem die Goldene Henne des MDR sowie zahlreiche weitere Preise. Am 7. September 2007 wurde Walter gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus der Frauenkirche Dresden, Ludwig Güttler, und Baudirektor Eberhard Burger das Große Bundesverdienstkreuz für sein Engagement für den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche verliehen.[2] Am 18. März 2009 erhielt Walter von der TU Dresden den Titel „Doktor der Ingenieurwissenschaften Ehren halber“, Dr.-Ing. E.h., für eben jenes Engagement verliehen.[3] Walter initiierte 1995 die Aktion Stifterbrief, die den Wiederaufbau maßgeblich durch Spenden in Millionenhöhe unterstützte und überhaupt erst ermöglichte.

Er vertrat die Dresdner Bank beziehungsweise deren spätere Muttergesellschaft Commerzbank AG in den Aufsichtsräten einiger DAX-30-Unternehmen wie zum Beispiel der Daimler AG,[1] der Deutsche Telekom AG, Henkel KGaA und dem im MDax notierten Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger, bei dem er von 2006 bis 2014 Vorsitzender des Aufsichtsrates war.[4] Im November 2008 übernahm er das Amt des Aufsichtsrats bei dem damals schon nach einem Milliardenverlust ums Überleben kämpfenden Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate. Des Weiteren war er Vorsitzender des Kuratoriums der TU Dresden und Aufsichtsratsvorsitzender der Handelshochschule Leipzig. Am 23. Juli 2010 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Handelshochschule Leipzig verliehen.[5]

Bernhard Walter starb am 11. Januar 2015 im Alter von 72 Jahren.

Einzelnachweise

  1. a b Kurz-Biographie auf Daimler.com (Memento vom 21. Januar 2013 im Webarchiv archive.today)
  2. Bernhard Walter erhält Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Dresdner Bank, 7. September 2007, archiviert vom Original am 28. September 2007; abgerufen am 6. Januar 2015 (Pressemitteilung).
    Großes Verdienstkreuz für Eberhard Burger. Verband Deutscher Vermessungsingenieure, 8. Oktober 2007, abgerufen am 6. Januar 2015.
  3. Ehrenpromotion Bernhard Walter. In: Presseinformation der Fakultät Bauingenieurwesen. Technische Universität Dresden, 26. Februar 2009, abgerufen am 6. Januar 2015.
    Ehrendoktorwürde für Bernhard Walter. In: Presseinformation der Fakultät Bauingenieurwesen. Technische Universität Dresden, 18. März 2009, abgerufen am 6. Januar 2015.
  4. Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Bernhard Walter legt sein Amt vorzeitig nieder. Bilfinger, 2. Oktober 2014, abgerufen am 6. Januar 2015 (Pressenotiz).
  5. Ex-Banker Bernhard Walter und HHL-Professor Richard Mancke mit Ehrendoktorwürde der Handelshochschule Leipzig (HHL) ausgezeichnet. Handelshochschule Leipzig, 23. Juli 2010, abgerufen am 6. Januar 2015 (Kopie der Pressemitteilung der Handelshochschule Leipzig (Memento vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)).