„Jens Söring“ – Versionsunterschied

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Ferner sicherten die Ermittler einen blutigen Sockenabdruck am Tatort sowie Blutspuren vom Typ 0 – die Blutgruppe Sörings. Nancy Haysom hatte die Blutgruppe Typ AB, ihr Ehemann Derek Haysom Typ A. Auch hatte Söring bei der Beerdigung der Haysoms sichtbare Verletzungen, die vom Kampf mit den Opfern hätten stammen können. Die Ermittler forderten Elizabeth Haysom und Söring Mitte Oktober 1985 zur Abgabe ihrer Finger- und Fußabdrücke sowie Blutproben auf. Haysom kam der Anforderung nach, Söring spielte zunächst auf Zeit und floh dann überstürzt aus den USA – nicht ohne vorher die Fingerabdrücke in seiner Wohnung und seinem Auto abzuwischen und sein Bankkonto zu leeren.<ref>{{Literatur |Autor=Andrew Hammel |Titel=Der Fall Jens Söring: Eine paradoxe Mischung aus Zynismus und Blauäugigkeit |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/einspruch/der-fall-jens-soering-viele-halten-ihn-fuer-ein-justizopfer-16503654.html |Abruf=2022-01-04}}</ref> Sörings Flucht beendete auch sein kostenloses Studium, welches aus einem Hochbegabten-Stipendium an der University of Virginia bestand. Haysom, die ebenfalls Stipendiatin an der University of Virginia war, flüchtete kurz danach zu Söring ins Ausland.<ref>{{Literatur |Autor=Andrew Hammel |Titel=Der Fall Jens Söring: Eine paradoxe Mischung aus Zynismus und Blauäugigkeit |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/einspruch/der-fall-jens-soering-viele-halten-ihn-fuer-ein-justizopfer-16503654.html |Abruf=2022-01-04}}</ref> Zusammen waren sie monatelang in Asien und Europa unterwegs und lebten von Gelegenheitsjobs und Bankbetrug, für den sie im Dezember 1986 zu einem Jahr Haftstrafe verurteilt wurden.
Ferner sicherten die Ermittler einen blutigen Sockenabdruck am Tatort sowie Blutspuren vom Typ 0 – die Blutgruppe Sörings. Nancy Haysom hatte die Blutgruppe Typ AB, ihr Ehemann Derek Haysom Typ A. Auch hatte Söring bei der Beerdigung der Haysoms sichtbare Verletzungen, die vom Kampf mit den Opfern hätten stammen können. Die Ermittler forderten Elizabeth Haysom und Söring Mitte Oktober 1985 zur Abgabe ihrer Finger- und Fußabdrücke sowie Blutproben auf. Haysom kam der Anforderung nach, Söring spielte zunächst auf Zeit und floh dann überstürzt aus den USA – nicht ohne vorher die Fingerabdrücke in seiner Wohnung und seinem Auto abzuwischen und sein Bankkonto zu leeren.<ref>{{Literatur |Autor=Andrew Hammel |Titel=Der Fall Jens Söring: Eine paradoxe Mischung aus Zynismus und Blauäugigkeit |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/einspruch/der-fall-jens-soering-viele-halten-ihn-fuer-ein-justizopfer-16503654.html |Abruf=2022-01-04}}</ref> Sörings Flucht beendete auch sein kostenloses Studium, welches aus einem Hochbegabten-Stipendium an der University of Virginia bestand. Haysom, die ebenfalls Stipendiatin an der University of Virginia war, flüchtete kurz danach zu Söring ins Ausland.<ref>{{Literatur |Autor=Andrew Hammel |Titel=Der Fall Jens Söring: Eine paradoxe Mischung aus Zynismus und Blauäugigkeit |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/einspruch/der-fall-jens-soering-viele-halten-ihn-fuer-ein-justizopfer-16503654.html |Abruf=2022-01-04}}</ref> Zusammen waren sie monatelang in Asien und Europa unterwegs und lebten von Gelegenheitsjobs und Bankbetrug, für den sie im Dezember 1986 zu einem Jahr Haftstrafe verurteilt wurden.


Jens Söring und seine Freundin Elizabeth Haysom wurden am 30. April 1986 nach mehrmonatiger Flucht von einem Londoner Ladendetektiv bei einer Betrugsmasche ertappt und festgenommen. Die englischen Ermittler Terry Wright und Kenneth Beever, die später Anfang Juni die beiden Verdächtigen auch zum Mordfall an den Haysoms vernahmen, bekamen den Fall zugeteilt. Zunächst gab das Paar falsche Namen an. Söring legte Ausweisdokumente auf den Namen „Christopher Platt Noe“ vor. Söring willigte in eine Durchsuchung der gemeinsamen Wohnung ein. Dabei fanden Ermittler nicht nur einen deutschen Pass unter dem Namen Jens Söring, sondern auch den Briefwechsel zwischen Söring und Haysom, sowie ein gemeinsames Reisetagebuch mit Einträgen von beiden. Wright und Beever stießen in diesen Unterlagen nicht nur auf Sörings merkwürdige Gewaltfantasien, sondern auch auf mehrere Anspielungen auf eine Gewalttat, die in Virginia stattgefunden hat.<ref>{{Literatur |Autor=Andrew Hammel |Titel=Einspruch exklusiv: Letzte Worte zum Fall Söring |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/einspruch/die-beweislage-im-fall-jens-soering-16592996.html |Abruf=2022-01-03}}</ref> Ein Eintrag von Elizabeth Haysom im gemeinsamen Reisetagebuch lautet sogar: „Der Fall wird bald gelöst. Vielleicht haben die Fingerabdrücke, die Jens auf einem Kaffeebecher [bei der Polizei] hinterlassen hat, ihn verraten...“ Aufgrund dieses Fundes wurde Söring schon in London von einem englischen Beamten vernommen. Der Beamte fragte: „Sind Sie besorgt darüber, was Ihnen passieren wird?“ Söring antwortete: „Ja.“ „Warum denn?“, fragte der Beamte. „Weil ich zwei Menschen ermordet habe. Das wissen Sie doch, oder?“<ref>{{Literatur |Autor=Andrew Hammel |Titel=Jens Söring: Kein Justizopfer |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/jens-soering-scotland-yard-bericht-widerlegt-theorien-zur-unschuld-16540237.html |Abruf=2022-01-04}}</ref> Die entscheidende Tatsache war jedoch, dass weder Söring noch Haysom wussten, dass die Polizei keine Fingerabdrücke gefunden hatte. Die Polizei hatte diese Informationen nach dem üblichen Verfahren geheim gehalten. In weiteren Briefwechseln mit Elizabeth Haysom, die im Prozess in die Beweisaufnahme eingingen, schrieb Sörng: „Ich habe noch nicht die Seite von mir erforscht, die wirklich vernichten möchte – ich muss noch töten, möglicherweise den ultimativen Akt der Vernichtung …“; und in Bezug auf Elizabeths Eltern bemerkte Söring drohend: „die Tatsache, dass es viele Einbrüche [in der Nähe von Loose Chippings] gegeben hat, eröffnet die Möglichkeit für einen weiteren unter den gleichen Umständen, nur diesmal werden die unglücklichen Besitzer…“.<ref>{{Internetquelle |url=https://quillette.com/2020/03/08/fabricated-innocence-the-self-exoneration-and-re-incrimination-of-jens-soering/ |titel=Fabricated Innocence: The Self-Exoneration and Re-Incrimination of Jens Soering |datum=2020-03-08 |sprache=en |abruf=2022-01-07}}</ref>
Jens Söring und seine Freundin Elizabeth Haysom wurden am 30. April 1986 nach mehrmonatiger Flucht von einem Londoner Ladendetektiv bei einer Betrugsmasche ertappt und festgenommen. Die englischen Ermittler Terry Wright und Kenneth Beever, die später Anfang Juni die beiden Verdächtigen auch zum Mordfall an den Haysoms vernahmen, bekamen den Fall zugeteilt. Zunächst gab das Paar falsche Namen an. Söring legte Ausweisdokumente auf den Namen „Christopher Platt Noe“ vor. Söring willigte in eine Durchsuchung der gemeinsamen Wohnung ein. Dabei fanden Ermittler nicht nur einen deutschen Pass unter dem Namen Jens Söring, sondern auch den Briefwechsel zwischen Söring und Haysom, sowie ein gemeinsames Reisetagebuch mit Einträgen von beiden. Wright und Beever stießen in diesen Unterlagen nicht nur auf Sörings merkwürdige Gewaltfantasien, sondern auch auf mehrere Anspielungen auf eine Gewalttat, die in Virginia stattgefunden hat.<ref>{{Literatur |Autor=Andrew Hammel |Titel=Einspruch exklusiv: Letzte Worte zum Fall Söring |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/einspruch/die-beweislage-im-fall-jens-soering-16592996.html |Abruf=2022-01-03}}</ref> Ein Eintrag von Elizabeth Haysom im gemeinsamen Reisetagebuch lautet sogar: „Der Fall wird bald gelöst. Vielleicht haben die Fingerabdrücke, die Jens auf einem Kaffeebecher [bei der Polizei] hinterlassen hat, ihn verraten...“ Aufgrund dieses Fundes wurde Söring schon in London von einem englischen Beamten vernommen. Der Beamte fragte: „Sind Sie besorgt darüber, was Ihnen passieren wird?“ Söring antwortete: „Ja.“ „Warum denn?“, fragte der Beamte. „Weil ich zwei Menschen ermordet habe. Das wissen Sie doch, oder?“<ref>{{Literatur |Autor=Andrew Hammel |Titel=Jens Söring: Kein Justizopfer |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/jens-soering-scotland-yard-bericht-widerlegt-theorien-zur-unschuld-16540237.html |Abruf=2022-01-04}}</ref> Die entscheidende Tatsache war jedoch, dass weder Söring noch Haysom wussten, dass die Polizei keine Fingerabdrücke gefunden hatte. Die Polizei hatte diese Informationen nach dem üblichen Verfahren geheim gehalten. In weiteren Briefwechseln mit Elizabeth Haysom, die im Prozess in die Beweisaufnahme eingingen, schrieb Söring: „Ich habe noch nicht die Seite von mir erforscht, die wirklich vernichten möchte – ich muss noch töten, möglicherweise den ultimativen Akt der Vernichtung …“; und in Bezug auf Elizabeths Eltern bemerkte Söring drohend: „die Tatsache, dass es viele Einbrüche [in der Nähe von Loose Chippings] gegeben hat, eröffnet die Möglichkeit für einen weiteren unter den gleichen Umständen, nur diesmal werden die unglücklichen Besitzer…“.<ref>{{Internetquelle |url=https://quillette.com/2020/03/08/fabricated-innocence-the-self-exoneration-and-re-incrimination-of-jens-soering/ |titel=Fabricated Innocence: The Self-Exoneration and Re-Incrimination of Jens Soering |datum=2020-03-08 |sprache=en |abruf=2022-01-07}}</ref>


Ab dem 5. Juni wurden Söring und Haysom, die sich immer noch wegen Betrugsverdacht in Gewahrsam befanden, in London schließlich zu den Haysom-Morden vernommen. Söring verzichtete am 5. Juni 1986 um 12:50 Uhr schriftlich auf ein möglichst baldiges Treffen mit seinem Anwalt. Wie aus den auf Tonband mitgeschnittenen Verhören und ihren Protokollen hervorgeht, wurde er während der viertägigen Vernehmungen immer wieder eindringlich von den Ermittlern über seine Rechte belehrt ([[Aussageverweigerungsrecht]], [[Miranda v. Arizona|Miranda-Warnung]]).<ref>{{Literatur |Autor=Andrew Hammel |Titel=Einspruch exklusiv: Letzte Worte zum Fall Söring |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/einspruch/die-beweislage-im-fall-jens-soering-16592996.html |Abruf=2022-01-03}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Andrew Hammel |url=https://hammeltranslations.com/2021/11/06/mordakte-soring-vernehmung-vom-5-juni-1986/ |titel=Mordakte Söring: Vernehmung vom 5. Juni 1986 |datum=2021-11-06 |sprache=en-US |abruf=2022-01-03}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Andrew Hammel |url=https://hammeltranslations.com/2021/11/09/mordakte-soring-vernehmung-vom-6-juni-1986/ |titel=Mordakte Söring: Vernehmung vom 6. Juni 1986 |datum=2021-11-09 |sprache=en-US |abruf=2022-01-03}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Andrew Hammel |url=https://hammeltranslations.com/2021/12/12/mordakte-jens-soring-vernehmung-vom-7-juni-1986/ |titel=Mordakte Jens Söring: Vernehmung vom 7. Juni 1986 |datum=2021-12-12 |sprache=en-US |abruf=2022-01-03}}</ref>
Ab dem 5. Juni wurden Söring und Haysom, die sich immer noch wegen Betrugsverdacht in Gewahrsam befanden, in London schließlich zu den Haysom-Morden vernommen. Söring verzichtete am 5. Juni 1986 um 12:50 Uhr schriftlich auf ein möglichst baldiges Treffen mit seinem Anwalt. Wie aus den auf Tonband mitgeschnittenen Verhören und ihren Protokollen hervorgeht, wurde er während der viertägigen Vernehmungen immer wieder eindringlich von den Ermittlern über seine Rechte belehrt ([[Aussageverweigerungsrecht]], [[Miranda v. Arizona|Miranda-Warnung]]).<ref>{{Literatur |Autor=Andrew Hammel |Titel=Einspruch exklusiv: Letzte Worte zum Fall Söring |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/einspruch/die-beweislage-im-fall-jens-soering-16592996.html |Abruf=2022-01-03}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Andrew Hammel |url=https://hammeltranslations.com/2021/11/06/mordakte-soring-vernehmung-vom-5-juni-1986/ |titel=Mordakte Söring: Vernehmung vom 5. Juni 1986 |datum=2021-11-06 |sprache=en-US |abruf=2022-01-03}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Andrew Hammel |url=https://hammeltranslations.com/2021/11/09/mordakte-soring-vernehmung-vom-6-juni-1986/ |titel=Mordakte Söring: Vernehmung vom 6. Juni 1986 |datum=2021-11-09 |sprache=en-US |abruf=2022-01-03}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Andrew Hammel |url=https://hammeltranslations.com/2021/12/12/mordakte-jens-soring-vernehmung-vom-7-juni-1986/ |titel=Mordakte Jens Söring: Vernehmung vom 7. Juni 1986 |datum=2021-12-12 |sprache=en-US |abruf=2022-01-03}}</ref>
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Zwischen dem 5. und 8. Juni 1986 legte Söring detaillierte Geständnisse gegenüber den ermittelten englischen Kriminalbeamten Terry Wright und Kenneth Beever sowie gegenüber dem angereisten US-amerikanischen Ermittler Ricky Gardner und dem zuständigen Staatsanwalt aus Virginia Jim Updike ab. Ferner gestand Söring die Morde gegenüber den Psychiatern John Hamilton und Henrietta Bullard, die von seinen Eltern bestellt wurden, um seine Verteidigung mit aufzubauen. Am 30. Dezember 1986 wurde Söring außerdem, in der Anwesenheit seines deutschen Rechtsanwalts Andreas Frieser, von dem deutschen Staatsanwalt Bernd König aus Bonn befragt. Auch hier gestand Söring die Morde.<ref>{{Literatur |Autor=Andrew Hammel |Titel=Einspruch exklusiv: Letzte Worte zum Fall Söring |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/einspruch/die-beweislage-im-fall-jens-soering-16592996.html |Abruf=2022-01-03}}</ref> Der Staatsanwalt warf Söring vor, seine Antworten gezielt zu schleifen, um es schwer zu machen, ihm direkten Vorsatz nachzuweisen.<ref>{{Literatur |Autor=Andrew Hammel |Titel=Der Fall Jens Söring: Eine paradoxe Mischung aus Zynismus und Blauäugigkeit |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/einspruch/der-fall-jens-soering-viele-halten-ihn-fuer-ein-justizopfer-16503654.html |Abruf=2022-01-18}}</ref>
Zwischen dem 5. und 8. Juni 1986 legte Söring detaillierte Geständnisse gegenüber den ermittelten englischen Kriminalbeamten Terry Wright und Kenneth Beever sowie gegenüber dem angereisten US-amerikanischen Ermittler Ricky Gardner und dem zuständigen Staatsanwalt aus Virginia Jim Updike ab. Ferner gestand Söring die Morde gegenüber den Psychiatern John Hamilton und Henrietta Bullard, die von seinen Eltern bestellt wurden, um seine Verteidigung mit aufzubauen. Am 30. Dezember 1986 wurde Söring außerdem, in der Anwesenheit seines deutschen Rechtsanwalts Andreas Frieser, von dem deutschen Staatsanwalt Bernd König aus Bonn befragt. Auch hier gestand Söring die Morde.<ref>{{Literatur |Autor=Andrew Hammel |Titel=Einspruch exklusiv: Letzte Worte zum Fall Söring |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/einspruch/die-beweislage-im-fall-jens-soering-16592996.html |Abruf=2022-01-03}}</ref> Der Staatsanwalt warf Söring vor, seine Antworten gezielt zu schleifen, um es schwer zu machen, ihm direkten Vorsatz nachzuweisen.<ref>{{Literatur |Autor=Andrew Hammel |Titel=Der Fall Jens Söring: Eine paradoxe Mischung aus Zynismus und Blauäugigkeit |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/einspruch/der-fall-jens-soering-viele-halten-ihn-fuer-ein-justizopfer-16503654.html |Abruf=2022-01-18}}</ref>


Sörings detaillierte Beschreibungen des Tatorts und des Tatgeschehens überzeugten die Ermittler, die Staatsanwaltschaft, das Gericht und schlussendlich die Geschworenen, dass es sich hierbei um Täterwissen handeln musste. Söring fertigte während seiner Vernehmungen in London zwei Skizzen zur genauen Lage der Leichen an, beschrieb eine Blutlache um Nancy Haysoms Kopf und wie Derek Haysom auf der Seite lag, mit den Beinen in Richtung Türöffnung: genau so, wie sie von der Nachbarin gefunden wurden und auf den Tatortfotos dokumentiert sind. Er beschrieb ebenso die genaue Position des Esstisches in der Küche und erzählte den Beamten, wo er und die Haysoms gesessen hatten. Soering beschrieb weiter, dass er die Kehlen seiner Opfer durchgeschnitten hatte; die Wunden der Opfer stimmten mit seiner Beschreibung überein. Söring berichtete vom Kampf mit Derek Haysom, dass dieser ihn am Kopf schlug und dass Söring selbst sich während des Kampfes in die linke Hand schnitt. Den vernehmenden Beamten zeigte er sogar die Narben an seiner Hand. Diese Aussage stimmte mit der vereidigten Aussage eines Zeugen überein, der Söring kurz nach den Taten bei der Trauerfeier der Haysoms mit Blutergüssen im Gesicht und Verbänden an der linken Hand gesehen hatte und dies den Ermittlern wenige Tage später anzeigte. Söring erzählte den Ermittlern auch, dass die Haysoms bei seinem Besuch tranken. Bei den Obduktionen der Opfer wurden hohe Alkoholwerte festgestellt. Er sagte den Ermittlern, dass er seine Schuhe ausgezogen habe; Sockenabdrücke wurden am Tatort gefunden. Söring sagte, dass er versucht hatte, sich in der Küche und dem Bad zu waschen. Dort wurde Blut der Blutgruppe 0 gefunden, die Blutgruppe von Söring.<ref>{{Literatur |Autor=Andrew Hammel |Titel=Einspruch exklusiv: Letzte Worte zum Fall Söring |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/einspruch/die-beweislage-im-fall-jens-soering-16592996.html |Abruf=2022-01-04}}</ref>
Sörings detaillierte Beschreibungen des Tatorts und des Tatgeschehens überzeugten die Ermittler, die Staatsanwaltschaft, das Gericht und schlussendlich die Geschworenen, dass es sich hierbei um Täterwissen handeln musste. Söring fertigte während seiner Vernehmungen in London zwei Skizzen zur genauen Lage der Leichen an, beschrieb eine Blutlache um Nancy Haysoms Kopf und wie Derek Haysom auf der Seite lag, mit den Beinen in Richtung Türöffnung: genau so, wie sie von der Nachbarin gefunden wurden und auf den Tatortfotos dokumentiert sind. Er beschrieb ebenso die genaue Position des Esstisches in der Küche und erzählte den Beamten, wo er und die Haysoms gesessen hatten. Söring beschrieb weiter, dass er die Kehlen seiner Opfer durchgeschnitten hatte; die Wunden der Opfer stimmten mit seiner Beschreibung überein. Söring berichtete vom Kampf mit Derek Haysom, dass dieser ihn am Kopf schlug und dass Söring selbst sich während des Kampfes in die linke Hand schnitt. Den vernehmenden Beamten zeigte er sogar die Narben an seiner Hand. Diese Aussage stimmte mit der vereidigten Aussage eines Zeugen überein, der Söring kurz nach den Taten bei der Trauerfeier der Haysoms mit Blutergüssen im Gesicht und Verbänden an der linken Hand gesehen hatte und dies den Ermittlern wenige Tage später anzeigte. Söring erzählte den Ermittlern auch, dass die Haysoms bei seinem Besuch tranken. Bei den Obduktionen der Opfer wurden hohe Alkoholwerte festgestellt. Er sagte den Ermittlern, dass er seine Schuhe ausgezogen habe; Sockenabdrücke wurden am Tatort gefunden. Söring sagte, dass er versucht hatte, sich in der Küche und dem Bad zu waschen. Dort wurde Blut der Blutgruppe 0 gefunden, die Blutgruppe von Söring.<ref>{{Literatur |Autor=Andrew Hammel |Titel=Einspruch exklusiv: Letzte Worte zum Fall Söring |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/einspruch/die-beweislage-im-fall-jens-soering-16592996.html |Abruf=2022-01-04}}</ref>


Vor Sörings eigentlichem Hauptverfahren in Virginia erhob Richter Sweeney bereits im März 1990 tagelang Beweise über Sörings Geständnisse, um zu prüfen, ob sie auf verfassungskonforme Art und Weise erlangt worden waren. Söring und seine zwei privat bestellten Verteidiger kämpften mit Händen und Füßen gegen eine gerichtliche Zulassung der Geständnisse.<ref>{{Internetquelle |autor=Berliner Zeitung |url=https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/jens-soering-wird-erst-dann-freiheit-spueren-wenn-er-zugibt-ein-moerder-zu-sein-li.180302 |titel=Jens Söring wird erst wirklich frei sein, wenn er zugibt, ein Mörder zu sein |sprache=de |abruf=2022-01-04}}</ref> So berichtete Söring unter Eid, der Ermittler Kenneth Beever habe Sörings damalige Freundin Elizabeth Haysom gedroht und Söring in den Vernehmungen unter massiven Druck gesetzt. Ermittler Beever hingegen sagte unter Eid aus, dass er Elizabeth nie bedroht habe. Die aufgenommenen Vernehmungen, die das Gericht im Anschluss fünf Stunden lang anhörte, lieferten keine Hinweise, dass Söring während der Vernehmungen zu irgendeinem Zeitpunkt unter Zwang handelte. Sörings aufgezeichnete und protokollierte Vernehmungen, in denen er die Morde gestand, wurden als Beweismittel für die Hauptverhandlung zugelassen. Alle Gerichte, die Sweeneys Beschluss später nachprüften, stimmten mit seiner Einschätzung überein: Söring hat unter Eid gelogen.<ref>{{Literatur |Autor=Andrew Hammel |Titel=Einspruch exklusiv: Letzte Worte zum Fall Söring |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/einspruch/die-beweislage-im-fall-jens-soering-16592996.html |Abruf=2022-01-03}}</ref>
Vor Sörings eigentlichem Hauptverfahren in Virginia erhob Richter Sweeney bereits im März 1990 tagelang Beweise über Sörings Geständnisse, um zu prüfen, ob sie auf verfassungskonforme Art und Weise erlangt worden waren. Söring und seine zwei privat bestellten Verteidiger kämpften mit Händen und Füßen gegen eine gerichtliche Zulassung der Geständnisse.<ref>{{Internetquelle |autor=Berliner Zeitung |url=https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/jens-soering-wird-erst-dann-freiheit-spueren-wenn-er-zugibt-ein-moerder-zu-sein-li.180302 |titel=Jens Söring wird erst wirklich frei sein, wenn er zugibt, ein Mörder zu sein |sprache=de |abruf=2022-01-04}}</ref> So berichtete Söring unter Eid, der Ermittler Kenneth Beever habe Sörings damaliger Freundin Elizabeth Haysom gedroht und Söring in den Vernehmungen unter massiven Druck gesetzt. Ermittler Beever hingegen sagte unter Eid aus, dass er Elizabeth nie bedroht habe. Die aufgenommenen Vernehmungen, die das Gericht im Anschluss fünf Stunden lang anhörte, lieferten keine Hinweise, dass Söring während der Vernehmungen zu irgendeinem Zeitpunkt unter Zwang handelte. Sörings aufgezeichnete und protokollierte Vernehmungen, in denen er die Morde gestand, wurden als Beweismittel für die Hauptverhandlung zugelassen. Alle Gerichte, die Sweeneys Beschluss später nachprüften, stimmten mit seiner Einschätzung überein: Söring hat unter Eid gelogen.<ref>{{Literatur |Autor=Andrew Hammel |Titel=Einspruch exklusiv: Letzte Worte zum Fall Söring |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/einspruch/die-beweislage-im-fall-jens-soering-16592996.html |Abruf=2022-01-03}}</ref>


Vor Gericht sagte Jens Söring in der Hauptverhandlung ab Juni 1990 erstmalig, d. h. vier Jahre nach seinen Geständnissen von 1986 überraschend aus, seine Freundin Elizabeth Haysom habe die Morde begangen und nicht er selbst. Er habe gestanden, um seine Freundin vor der Todesstrafe zu bewahren. Söring habe geglaubt, dass er wie sein Vater [[Diplomatie|diplomatische Immunität]] genieße und schlimmstenfalls nach einer Auslieferung in Deutschland nach dem [[Jugendstrafrecht]] verurteilt würde und (nur) fünf Jahre Haft verbüßen müsste.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rundschau-online.de/antrag-abgelehnt-haeftling-aus--bonn-bleibt-im-us-gefaengnis-10498654 |titel=Antrag abgelehnt: Häftling aus Bonn bleibt im US-Gefängnis |autor=Dieter Brockschnieder |werk=Kölnische Rundschau |datum=2011-07-30 |abruf=2015-03-24}}</ref> Die Staatsanwaltschaft verwickelte Söring im Kreuzverhör in zahlreiche Widersprüche.<ref>{{Internetquelle |autor=Berliner Zeitung |url=https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/jens-soering-wird-erst-dann-freiheit-spueren-wenn-er-zugibt-ein-moerder-zu-sein-li.180302 |titel=Jens Söring wird erst wirklich frei sein, wenn er zugibt, ein Mörder zu sein |sprache=de |abruf=2022-01-04}}</ref> Für die [[Staatsanwaltschaft]] kam auf Grundlage einer langen Indizienkette und dem offenbarten Täterwissen aus Sörings Polizeiverhören nur Söring als Täter in Frage. Sörings Erklärung, er habe das Täterwissen auf der langen Flucht von seiner Freundin erfahren, wurde nicht geglaubt. Seine Freundin Elizabeth Haysom sei allenfalls Anstifterin. Mit dieser Version überzeugte die Staatsanwaltschaft am Ende eines emotional aufgeladenen und im Fernsehen live übertragenen Prozesses die [[Jury (angelsächsisches Rechtssystem)|Jury]].
Vor Gericht sagte Jens Söring in der Hauptverhandlung ab Juni 1990 erstmalig, d. h. vier Jahre nach seinen Geständnissen von 1986 überraschend aus, seine Freundin Elizabeth Haysom habe die Morde begangen und nicht er selbst. Er habe gestanden, um seine Freundin vor der Todesstrafe zu bewahren. Söring habe geglaubt, dass er wie sein Vater [[Diplomatie|diplomatische Immunität]] genieße und schlimmstenfalls nach einer Auslieferung in Deutschland nach dem [[Jugendstrafrecht]] verurteilt würde und (nur) fünf Jahre Haft verbüßen müsste.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rundschau-online.de/antrag-abgelehnt-haeftling-aus--bonn-bleibt-im-us-gefaengnis-10498654 |titel=Antrag abgelehnt: Häftling aus Bonn bleibt im US-Gefängnis |autor=Dieter Brockschnieder |werk=Kölnische Rundschau |datum=2011-07-30 |abruf=2015-03-24}}</ref> Die Staatsanwaltschaft verwickelte Söring im Kreuzverhör in zahlreiche Widersprüche.<ref>{{Internetquelle |autor=Berliner Zeitung |url=https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/jens-soering-wird-erst-dann-freiheit-spueren-wenn-er-zugibt-ein-moerder-zu-sein-li.180302 |titel=Jens Söring wird erst wirklich frei sein, wenn er zugibt, ein Mörder zu sein |sprache=de |abruf=2022-01-04}}</ref> Für die [[Staatsanwaltschaft]] kam auf Grundlage einer langen Indizienkette und dem offenbarten Täterwissen aus Sörings Polizeiverhören nur Söring als Täter in Frage. Sörings Erklärung, er habe das Täterwissen auf der langen Flucht von seiner Freundin erfahren, wurde nicht geglaubt. Seine Freundin Elizabeth Haysom sei allenfalls Anstifterin. Mit dieser Version überzeugte die Staatsanwaltschaft am Ende eines emotional aufgeladenen und im Fernsehen live übertragenen Prozesses die [[Jury (angelsächsisches Rechtssystem)|Jury]].

Version vom 9. Februar 2022, 12:58 Uhr

Jens Söring (* 1. August 1966 in Bangkok, Thailand) ist ein deutscher Staatsangehöriger, der im US-Bundesstaat Virginia wegen Doppelmordes zu zwei lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt wurde. Er selbst bestreitet seit dem Prozess die Tat. Am 17. Dezember 2019 kam er nach 33 Jahren, 6 Monaten und 25 Tagen Haft auf Bewährung frei und wurde nach Deutschland abgeschoben.[1] Söring ist der Autor mehrerer Bücher, die größtenteils schon während seiner Haft erschienen.

Leben

Jens Söring wurde als Sohn eines deutschen Diplomaten in Thailand geboren und kam im Alter von 11 Jahren mit seinen Eltern in die Vereinigten Staaten. 1984 begann er an der Universität von Virginia zu studieren und ging bald eine Beziehung mit der zwei Jahre älteren kanadischen Studentin Elizabeth Haysom ein. Am 30. März 1985 wurden deren Eltern, Derek und Nancy Haysom, in ihrem Haus ermordet. Eine Nachbarin fand die Toten einige Tage später. Nancy Haysom lag in der Küche, ihr Mann Derek zwischen Ess- und Wohnzimmer. Beiden war beinahe der Kopf vom Rumpf getrennt worden. Sie hatten mit ihrem Mörder zuvor offenbar gegessen und getrunken.[2]

Als die Polizei ihre Ermittlungen auf Söring ausdehnte, flüchtete er im Oktober mit Haysom aus den USA. Am 30. April 1986 wurde das Paar in London wegen Scheckbetrugs festgenommen. Beide gestanden den Doppelmord zunächst, Söring zog sein Geständnis jedoch später wieder zurück.[3]

Nach ihrer Auslieferung an den US-Bundesstaat Virginia beschuldigte Elizabeth Haysom in ihrem Prozess 1987 Jens Söring des Mordes und bekannte sich selbst der Anstiftung zum Mord für schuldig; dafür wurde sie in Virginia zu 90 Jahren Haft verurteilt. Jens Söring, der ab dem Prozess in Virginia seine Unschuld beteuerte, wurde 1990 nach einer Grundsatzentscheidung[4][5][6] des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte unter der Voraussetzung, nicht zum Tode verurteilt zu werden, von Großbritannien nach Virginia (USA) ausgeliefert und dort zu zweimal lebenslanger Haft verurteilt.[3]

Ermittlungen, Festnahme, Geständnisse und Prozess

Nachdem eine Nachbarin der Haysoms das tote Ehepaar am 3. April 1985 in deren Haus entdeckte, setzten umgehend Ermittlungen durch die US-amerikanischen Behörden ein. Die Ermittler fanden weder eine Tatwaffe noch Fingerabdrücke. Zeugen für das Verbrechen gab es keine. Die Ermittler befragten alle Familienmitglieder. Elizabeth Haysoms Verhalten während ihrer Befragungen fanden die Ermittler merkwürdig. So stellten die Beamten u. a. fest, dass der Kilometerstand von Haysoms und Sörings Mietwagen deutlich höher war, als er nach einer Fahrt von Charlottesville nach Washington hätte sein müssen. Die Differenz betrug ungefähr 600 Kilometer, etwa die Entfernung von Washington, DC bis zum Tatort, dem Wohnort der Haysoms, und zurück. Haysom und Söring behaupteten, sie hätten sich auf dem Weg nach Washington, DC verfahren.[7][8]

Ferner sicherten die Ermittler einen blutigen Sockenabdruck am Tatort sowie Blutspuren vom Typ 0 – die Blutgruppe Sörings. Nancy Haysom hatte die Blutgruppe Typ AB, ihr Ehemann Derek Haysom Typ A. Auch hatte Söring bei der Beerdigung der Haysoms sichtbare Verletzungen, die vom Kampf mit den Opfern hätten stammen können. Die Ermittler forderten Elizabeth Haysom und Söring Mitte Oktober 1985 zur Abgabe ihrer Finger- und Fußabdrücke sowie Blutproben auf. Haysom kam der Anforderung nach, Söring spielte zunächst auf Zeit und floh dann überstürzt aus den USA – nicht ohne vorher die Fingerabdrücke in seiner Wohnung und seinem Auto abzuwischen und sein Bankkonto zu leeren.[9] Sörings Flucht beendete auch sein kostenloses Studium, welches aus einem Hochbegabten-Stipendium an der University of Virginia bestand. Haysom, die ebenfalls Stipendiatin an der University of Virginia war, flüchtete kurz danach zu Söring ins Ausland.[10] Zusammen waren sie monatelang in Asien und Europa unterwegs und lebten von Gelegenheitsjobs und Bankbetrug, für den sie im Dezember 1986 zu einem Jahr Haftstrafe verurteilt wurden.

Jens Söring und seine Freundin Elizabeth Haysom wurden am 30. April 1986 nach mehrmonatiger Flucht von einem Londoner Ladendetektiv bei einer Betrugsmasche ertappt und festgenommen. Die englischen Ermittler Terry Wright und Kenneth Beever, die später Anfang Juni die beiden Verdächtigen auch zum Mordfall an den Haysoms vernahmen, bekamen den Fall zugeteilt. Zunächst gab das Paar falsche Namen an. Söring legte Ausweisdokumente auf den Namen „Christopher Platt Noe“ vor. Söring willigte in eine Durchsuchung der gemeinsamen Wohnung ein. Dabei fanden Ermittler nicht nur einen deutschen Pass unter dem Namen Jens Söring, sondern auch den Briefwechsel zwischen Söring und Haysom, sowie ein gemeinsames Reisetagebuch mit Einträgen von beiden. Wright und Beever stießen in diesen Unterlagen nicht nur auf Sörings merkwürdige Gewaltfantasien, sondern auch auf mehrere Anspielungen auf eine Gewalttat, die in Virginia stattgefunden hat.[11] Ein Eintrag von Elizabeth Haysom im gemeinsamen Reisetagebuch lautet sogar: „Der Fall wird bald gelöst. Vielleicht haben die Fingerabdrücke, die Jens auf einem Kaffeebecher [bei der Polizei] hinterlassen hat, ihn verraten...“ Aufgrund dieses Fundes wurde Söring schon in London von einem englischen Beamten vernommen. Der Beamte fragte: „Sind Sie besorgt darüber, was Ihnen passieren wird?“ Söring antwortete: „Ja.“ „Warum denn?“, fragte der Beamte. „Weil ich zwei Menschen ermordet habe. Das wissen Sie doch, oder?“[12] Die entscheidende Tatsache war jedoch, dass weder Söring noch Haysom wussten, dass die Polizei keine Fingerabdrücke gefunden hatte. Die Polizei hatte diese Informationen nach dem üblichen Verfahren geheim gehalten. In weiteren Briefwechseln mit Elizabeth Haysom, die im Prozess in die Beweisaufnahme eingingen, schrieb Söring: „Ich habe noch nicht die Seite von mir erforscht, die wirklich vernichten möchte – ich muss noch töten, möglicherweise den ultimativen Akt der Vernichtung …“; und in Bezug auf Elizabeths Eltern bemerkte Söring drohend: „die Tatsache, dass es viele Einbrüche [in der Nähe von Loose Chippings] gegeben hat, eröffnet die Möglichkeit für einen weiteren unter den gleichen Umständen, nur diesmal werden die unglücklichen Besitzer…“.[13]

Ab dem 5. Juni wurden Söring und Haysom, die sich immer noch wegen Betrugsverdacht in Gewahrsam befanden, in London schließlich zu den Haysom-Morden vernommen. Söring verzichtete am 5. Juni 1986 um 12:50 Uhr schriftlich auf ein möglichst baldiges Treffen mit seinem Anwalt. Wie aus den auf Tonband mitgeschnittenen Verhören und ihren Protokollen hervorgeht, wurde er während der viertägigen Vernehmungen immer wieder eindringlich von den Ermittlern über seine Rechte belehrt (Aussageverweigerungsrecht, Miranda-Warnung).[14][15][16][17]

Zwischen dem 5. und 8. Juni 1986 legte Söring detaillierte Geständnisse gegenüber den ermittelten englischen Kriminalbeamten Terry Wright und Kenneth Beever sowie gegenüber dem angereisten US-amerikanischen Ermittler Ricky Gardner und dem zuständigen Staatsanwalt aus Virginia Jim Updike ab. Ferner gestand Söring die Morde gegenüber den Psychiatern John Hamilton und Henrietta Bullard, die von seinen Eltern bestellt wurden, um seine Verteidigung mit aufzubauen. Am 30. Dezember 1986 wurde Söring außerdem, in der Anwesenheit seines deutschen Rechtsanwalts Andreas Frieser, von dem deutschen Staatsanwalt Bernd König aus Bonn befragt. Auch hier gestand Söring die Morde.[18] Der Staatsanwalt warf Söring vor, seine Antworten gezielt zu schleifen, um es schwer zu machen, ihm direkten Vorsatz nachzuweisen.[19]

Sörings detaillierte Beschreibungen des Tatorts und des Tatgeschehens überzeugten die Ermittler, die Staatsanwaltschaft, das Gericht und schlussendlich die Geschworenen, dass es sich hierbei um Täterwissen handeln musste. Söring fertigte während seiner Vernehmungen in London zwei Skizzen zur genauen Lage der Leichen an, beschrieb eine Blutlache um Nancy Haysoms Kopf und wie Derek Haysom auf der Seite lag, mit den Beinen in Richtung Türöffnung: genau so, wie sie von der Nachbarin gefunden wurden und auf den Tatortfotos dokumentiert sind. Er beschrieb ebenso die genaue Position des Esstisches in der Küche und erzählte den Beamten, wo er und die Haysoms gesessen hatten. Söring beschrieb weiter, dass er die Kehlen seiner Opfer durchgeschnitten hatte; die Wunden der Opfer stimmten mit seiner Beschreibung überein. Söring berichtete vom Kampf mit Derek Haysom, dass dieser ihn am Kopf schlug und dass Söring selbst sich während des Kampfes in die linke Hand schnitt. Den vernehmenden Beamten zeigte er sogar die Narben an seiner Hand. Diese Aussage stimmte mit der vereidigten Aussage eines Zeugen überein, der Söring kurz nach den Taten bei der Trauerfeier der Haysoms mit Blutergüssen im Gesicht und Verbänden an der linken Hand gesehen hatte und dies den Ermittlern wenige Tage später anzeigte. Söring erzählte den Ermittlern auch, dass die Haysoms bei seinem Besuch tranken. Bei den Obduktionen der Opfer wurden hohe Alkoholwerte festgestellt. Er sagte den Ermittlern, dass er seine Schuhe ausgezogen habe; Sockenabdrücke wurden am Tatort gefunden. Söring sagte, dass er versucht hatte, sich in der Küche und dem Bad zu waschen. Dort wurde Blut der Blutgruppe 0 gefunden, die Blutgruppe von Söring.[20]

Vor Sörings eigentlichem Hauptverfahren in Virginia erhob Richter Sweeney bereits im März 1990 tagelang Beweise über Sörings Geständnisse, um zu prüfen, ob sie auf verfassungskonforme Art und Weise erlangt worden waren. Söring und seine zwei privat bestellten Verteidiger kämpften mit Händen und Füßen gegen eine gerichtliche Zulassung der Geständnisse.[21] So berichtete Söring unter Eid, der Ermittler Kenneth Beever habe Sörings damaliger Freundin Elizabeth Haysom gedroht und Söring in den Vernehmungen unter massiven Druck gesetzt. Ermittler Beever hingegen sagte unter Eid aus, dass er Elizabeth nie bedroht habe. Die aufgenommenen Vernehmungen, die das Gericht im Anschluss fünf Stunden lang anhörte, lieferten keine Hinweise, dass Söring während der Vernehmungen zu irgendeinem Zeitpunkt unter Zwang handelte. Sörings aufgezeichnete und protokollierte Vernehmungen, in denen er die Morde gestand, wurden als Beweismittel für die Hauptverhandlung zugelassen. Alle Gerichte, die Sweeneys Beschluss später nachprüften, stimmten mit seiner Einschätzung überein: Söring hat unter Eid gelogen.[22]

Vor Gericht sagte Jens Söring in der Hauptverhandlung ab Juni 1990 erstmalig, d. h. vier Jahre nach seinen Geständnissen von 1986 überraschend aus, seine Freundin Elizabeth Haysom habe die Morde begangen und nicht er selbst. Er habe gestanden, um seine Freundin vor der Todesstrafe zu bewahren. Söring habe geglaubt, dass er wie sein Vater diplomatische Immunität genieße und schlimmstenfalls nach einer Auslieferung in Deutschland nach dem Jugendstrafrecht verurteilt würde und (nur) fünf Jahre Haft verbüßen müsste.[23] Die Staatsanwaltschaft verwickelte Söring im Kreuzverhör in zahlreiche Widersprüche.[24] Für die Staatsanwaltschaft kam auf Grundlage einer langen Indizienkette und dem offenbarten Täterwissen aus Sörings Polizeiverhören nur Söring als Täter in Frage. Sörings Erklärung, er habe das Täterwissen auf der langen Flucht von seiner Freundin erfahren, wurde nicht geglaubt. Seine Freundin Elizabeth Haysom sei allenfalls Anstifterin. Mit dieser Version überzeugte die Staatsanwaltschaft am Ende eines emotional aufgeladenen und im Fernsehen live übertragenen Prozesses die Jury.

Kontroverse um Verurteilung

Kritiker sehen die Beweislage, die zur Verurteilung Sörings führte, als zweifelhaft an. Das Jury-Mitglied W. Shelton Adams sagte hingegen aus: „Es gab wenig Zweifel an Sörings Schuld. Wir hatten niemanden, der irgendein Statement abgegeben hat, dass er nicht schuldig ist.“[25][26] Weitere Jury-Mitglieder bestätigten der Regionalzeitung „The Free Lance-Star“ am 23. Juni 1990, sie hätten keine Zweifel an Sörings Schuld gehabt; der Zeitung „The Richmond News Reader“ sagten Juroren des Prozesses aus, es sei in der vergleichsweise sehr kurzen Beratung von weniger als vier Stunden darum gegangen, ob man Söring wegen ersten oder zweiten Grades von Mord („first- or second-degree murder“) verurteilen sollte und wie lange er absitzen sollte. Jury-Mitglied W. Shelton Adams sagte der Zeitung: „Wir konnten keinen überzeugenden Beweis für eine dritte Person [am Tatort] finden.“[27][28]

Der Richter im Prozess erklärte Söring bereits vor Prozessbeginn in einem Interview für schuldig[29] und war zudem mit der Familie der Opfer persönlich bekannt.[30] Das Verhalten des Richters war nach Auffassung eines übergeordneten Gerichtes aber rechtskonform (Urteil vom 9. Oktober 1991, The Court of Appeals of Virginia).

Richard Neaton, einer von zwei Verteidigern von Jens Söring, verlor einige Zeit nach dem Prozess aus Gründen, die nichts mit Sörings Fall zu tun haben, seine Anwaltszulassung.[31]

Nach Angaben einiger Personen, die mit dem Fall vertraut sind, war zu Beginn der Ermittlungen der FBI-Profiler Ed Sulzbach zu Rate gezogen worden. Er kam in seinem Gutachten zu dem Schluss, dass die Morde von einer Frau begangen worden seien, die den Opfern nahestand, und darum Elizabeth Haysom am ehesten als Täterin in Frage komme. Der Chefermittler Gardner bestreitet, dass ein derartiges Täterprofil von Ed Sulzbach erstellt worden sei.[32][33] Während des Prozesses wurde kein solches Täterprofil vorgelegt.[34] FBI-Täterprofile sind in den USA nicht als Beweismittel zulässig.

Während des Prozesses wurde ein FBI-Gutachter als Experte für die Analyse von Fußabdrücken von der Staatsanwaltschaft beantragt. Dieser Antrag wurde von dem Richter abgelehnt, da der FBI-Gutachter nicht auf die Analyse von Fußabdrücken spezialisiert war. Aus diesem Grund durfte der Gutachter lediglich behaupten, der Abdruck wäre mit Sörings Fuß vergleichbar (consistent).[35] Die Staatsanwaltschaft stellte im Schlussplädoyer fest, der Sockenabdruck sei vergleichbar mit Sörings Fuß.

Der amerikanische Strafverteidiger Andrew Hammel kritisierte in der FAZ die Berichterstattung über Söring in den deutschen Medien wegen suggestiver Methoden und des Fehlens jeden Ansatzes von Neutralität.[6] Hammel kam nach dem Studium der Verfahrensakten zu dem Schluss, dass Söring eindeutig schuldig sei.[36][37]

Mehrere andere Anwälte und Polizeibeamte haben sich ebenso mit dem Fall Söring befasst und kamen zu einem anderen Ergebnis. Chuck Reid war der führende Ermittler im Haysom-Mordfall von April 1985 bis April 1986. Erst danach übernahm Ricky Gardner die Ermittlung und verhörte Söring im Juni 1986, wobei ihm der britische Polizist Terry Wright assistierte. Reid sagte der Zeitung The Washington Post, er sei von Sörings Unschuld überzeugt, und besuchte Söring sogar im Gefängnis.[38]

Der in Virginia lebende Bestsellerautor und ehemalige Strafverteidiger John Grisham wurde im Jahr 2017 auf den Fall aufmerksam. Als Kenner des örtlichen Justizsystems und Experte für Fehlurteile kam er nach seiner Recherche zu dem Schluss, dass es sich bei der Verurteilung Sörings um einen „ungeheuren Justizirrtum“ handele.[39] Grisham sieht zwischen dem Geständnis und dem Tatort eklatante Unterschiede und verweist darauf, dass es außer diesem, seiner Meinung nach eindeutig falschen Geständnis keinerlei belastbare Beweise gebe.[40] Seither setzte er sich öffentlich für die Freilassung und Rehabilitierung Sörings ein.[41]

Nach Sörings Freilassung auf Bewährung äußerte sich im Januar 2021 der pensionierte Bonner Generalstaatsanwalt Bernd König, der Söring 1986 zu den Mordfällen befragte, gegenüber dem Bonner Generalanzeiger rückblickend, dass Sörings Geständnisse sehr plausibel waren und er überhaupt nicht an Sörings Unschuld glaube.[42]

Inhaftierung und weitere Entwicklungen

Vom 30. April 1986 bis 26. November 2019 saß Jens Söring in Haft. Er war zuletzt im „Buckingham Correctional Center“ in Dillwyn, Virginia inhaftiert.[43] Im Jahr 2001 lehnte der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten seine Revision endgültig ab. Söring überwarf sich mit seinem Vater, der ihn bis dahin unterstützt hatte,[44] und trat zeitweise zum katholischen Glauben über. Später erklärte er jedoch, 2008 seinen Glauben wegen der anhaltenden Enttäuschung verloren zu haben.[45]

Am 24. September 2009 gab das gerichtsmedizinische Institut Virginias das Testergebnis (Certificate of Analysis) bekannt, demzufolge 42 Blutspuren in Sörings Fall gefunden und getestet wurden. Von diesen konnten ihm oder Elizabeth Haysom jedoch keine zugeordnet werden.[46]

Am 12. Januar 2010, vier Tage bevor seine Amtszeit endete, sandte Gouverneur Timothy M. Kaine einen Brief an den Generalstaatsanwalt (United States Attorney General) Eric Holder, in dem er um die Haftüberstellung von Jens Söring nach Deutschland bat. Söring würde in Deutschland noch zwei Jahre in einem Gefängnis verbringen müssen, bevor er auf Bewährung freikommen könne – nach dann 26 Jahren in Haft. Deutschland hatte zuvor eine entsprechende Zusicherung abgegeben.[47] Allerdings sandte der neue Gouverneur Robert F. McDonnell am 19. Januar 2010 ebenfalls einen Brief an Generalstaatsanwalt Holder, in dem er die Bitte auf Haftüberstellung zurückzog. In den folgenden sechs Monaten kam es zu einem Tauziehen um den Fortgang des Verfahrens, in dessen Verlauf sich das Parlament von Virginia in einem einstimmigen Beschluss gegen die Haftüberstellung aussprach und Holder vor dem US-Kongress angehört wurde.[48][49] Am 7. Juli 2010 gab Holder bekannt, dass das Justizministerium die Überstellung nicht weiterverfolgen werde, solange sich nicht ein amtierender Gouverneur dafür ausspreche oder ein Gericht festlege, dass die Entscheidung für eine Haftüberstellung durch Ex-Gouverneur Kaine für seine Nachfolger bindend sei.[50] Anfang August 2010 lehnte die Bewährungskommission von Virginia (Parole Board) zum sechsten Mal ein Bewährungsgesuch von Söring ab.[51]

Am 18. Januar 2011 reichte Sörings neuer Anwalt Steven D. Rosenfield eine Klage ein, deren Ziel die Überstellung nach Deutschland war;[52] am 19. Januar 2011 sandte Sörings Anwältin Gail A. Ball ein Gnadengesuch an Gouverneur McDonnell, welches sich auf DNA-Ergebnisse beruft.[53][54] Im Februar 2011 besuchte Markus Löning, Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe,[55] Jens Söring. Ende Juli 2011 wurde sein Bewährungsgesuch, das auf nach Meinung seiner Anwälte entlastenden DNA-Tests und einer Zeugenaussage beruhte, abgelehnt.[56]

Anfang 2012 schrieb der damalige Präsident des Europäischen Parlamentes, Jerzy Buzek, an den Gouverneur von Virginia und bat um die Auslieferung von Söring in die Bundesrepublik.[57] Ende Juni 2012 lehnte ein US-Gericht Sörings Haftüberstellungsklage ab.[58][57] Im Juni 2012 wandten sich 54 Abgeordnete des Deutschen Bundestages auf Initiative des Sprechers für Menschenrechte der SPD-Bundestagsfraktion, Christoph Strässer, an den Gouverneur von Virginia, Robert McDonnell, mit der Bitte, Söring in deutsche Haft zu überführen. Eine Antwort erhielten sie von McDonnell nicht. Von der US-Botschaft in Berlin, die eine Kopie erhalten hatte, erging keine Empfangsbestätigung.[59] Am 31. August 2012, elf Tage bevor die Bewährungskommission tagte, um zum achten Mal über eine Bewährung Sörings zu entscheiden, erhielt Strässer von dem Vorsitzenden dieser Kommission, William Muse, eine Absage auf die vorgetragene Bitte, der Bewährung und Auslieferung Sörings zuzustimmen.[60] Am 3. Oktober 2012 lehnte die Bewährungskommission Sörings das Gesuch ab.[61]

Im Sommer 2014 wandten sich erneut über 160 Abgeordnete des Deutschen Bundestages in einem Brief an den amtierenden Gouverneur von Virginia, Terry McAuliffe, und sprachen sich für Sörings Überstellung nach Deutschland aus.[62]

Im August 2016 startete Söring einen weiteren Versuch.[63][64] Sörings zwölfter Antrag auf Bewährung wurde im Dezember 2016 durch die zuständige Kommission abgelehnt.[65] Am 22. August 2016 reichte Söring einen Antrag auf ein „absolute pardon“ beim Gouverneur des Bundesstaates Virginia, Terry McAuliffe, ein.[66]

Am 10. Oktober 2017 fand Sörings 13. Anhörung vor dem Bewährungsausschuss statt. Der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff und der deutsche Botschafter Peter Wittig reisten nach Virginia, um sich dabei für die Entlassung Sörings einzusetzen. Direkt nach der Anhörung teilte Wittig der versammelten Presse mit: „Wir sind fest von der Unschuld Jens Sörings überzeugt. Wir möchten, dass er nach Deutschland rückgeführt wird, und wir übernehmen die volle Verantwortung für seine Zukunft“.[67][68] Am 30. Januar 2019 wurde Sörings 14. Begnadigungsgesuch abgelehnt.[69]

Terry Wright, der Scotland-Yard-Beamte, der 1986 Sörings Geständnis persönlich entgegengenommen hatte, veröffentlichte 2019 einen 454 Seiten starken Bericht, in dem er sich ausführlich mit den Theorien auseinandersetzt, die von Söring zu dessen angeblicher Unschuld herangezogen werden.[70] Er kam zu dem Fazit, dass es sich in Sörings Fall nicht um einen Justizirrtum handelt.[71]

Abschiebung nach Deutschland im Dezember 2019

Am 25. November 2019 kündigte Ralph Northam, seit 2018 Gouverneur von Virginia, Sörings Freilassung auf Bewährung und seine Überstellung nach Deutschland an. Bereits einen Tag später wurde er aus der regulären Haft entlassen und in der Stadt Farmville in Abschiebehaft genommen.[72] Eine umfassende Begnadigung hatte Northam abgelehnt.[73] Seit dem 17. Dezember 2019 ist Jens Söring frei und lebt wieder in Deutschland. Die Wiedereinreise in die USA ist ihm verboten. Zeitgleich wurde auch Elizabeth Haysom auf Bewährung aus der Justizvollzugsanstalt Fluvanna Correctional Center for Women in Troy, Virginia entlassen[74] und am 22. Januar 2020 in ihr Heimatland Kanada abgeschoben.[75]

Veröffentlichungen

Söring veröffentlichte Bücher und Artikel zu Themen wie Meditation, Centering Prayer, Rechtsprechung und Haftbedingungen in den USA. Sein Buch The Convict Christ (dt. Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet) erhielt im Jahr 2007 den ersten Preis der katholischen Pressevereinigung Nordamerikas in der Kategorie „Social Concerns“.[76]

Buchveröffentlichungen:

  • The Way of the Prisoner. Breaking the Chains of Self Through Centering Prayer and Centering Practice. Lantern Books, New York 2003, ISBN 1-59056-055-8.
    • Deutsche Übersetzung: Wiederhole schweigend ein Wort. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2009, ISBN 978-3-579-06999-9.
  • An Expensive Way to Make Bad People Worse. An Essay on Prison Reform from an Insider's Perspective. Lantern Books, New York 2004, ISBN 1-59056-076-0.
  • The Convict Christ. What the Gospel Says about Criminal Justice. Orbis Books, Maryknoll, N.Y. 2006, ISBN 1-57075-648-1.
    • Deutsche Übersetzung: Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Echter Verlag, Würzburg 2008, ISBN 978-3-429-03024-7.
  • The Church of the Second Chance. A Faith-Based Approach to Prison Reform. Lantern Books, New York 2008, ISBN 1-59056-112-0.
  • Ein Tag im Leben des 179212. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-06997-5.
  • Nicht schuldig! – Wie ich zum Opfer der US-Justiz wurde. Droemer, März 2012, ISBN 978-3-426-27579-5.
    • Taschenbuchausgabe: Zweimal lebenslänglich – Wie ich seit drei Jahrzehnten für meine Freiheit kämpfe. Knaur, Oktober 2016, ISBN 978-3-426-78543-0.
    • Nicht schuldig! – 33 Jahre US-Haft für ein Verbrechen, das ich nicht begangen habe. Knaur, aktualisierte Ausgabe Dezember 2019, mit einem Jens Söring-Vorwort von Ende 2019, ISBN 978-3-426-78543-0.
    • Englische Übersetzung: A Far, Far Better Thing. Lantern Books, New York, Februar 2017, ISBN 978-1-59056-564-3, (mit Vorworten von Bill Sizemore und Martin Sheen).[77]
  • Son of the Promise, ISBN 978-3-7394-7552-3. (Der erste Roman von Jens Söring, am 18. November 2019 als eBook veröffentlicht.)
  • Rückkehr ins Leben – Mein erstes Jahr in Freiheit nach 33 Jahren Haft. C. Bertelsmann Verlag, 20. September 2021, ISBN 978-3-5701-0434-7.

Rezeption

Dokumentarfilme

  • Am 27. Oktober 2016 kam der Dokumentarfilm Das Versprechen in die deutschen Kinos.
  • TV-Reihe Focus TV Reportage, Sendung vom 15. August 2011: Gefangener der US-Justiz – Jens Sörings Kampf um die Freiheit.[78]
  • Am 4. August 2020 strahlte ZDFinfo die Dokumentation Killing for Love – Der Fall Jens Söring aus.[79]

Podcasts

Im Zusammenhang mit Jens Sörings Fall wurden mehrere zum Teil ausführliche Podcasts veröffentlicht.

  • Der Spiegel, Ausgabe Nr. 10 vom 29. Februar 2020: Jens Söring im Spiegel-Gespräch in einer 9-Seiten-Reportage.
  • Der Spiegel, Ausgabe Nr. 38 vom 17. September 2021: Jens Söring im Gespräch mit Julia Jüttner und Simone Salden über sein erstes Jahr nach der Entlassung aus US-Haft: „Freiheit habe ich jetzt, Gerechtigkeit nicht“.
  • FAZ-Online, Letzte Worte zum Fall Söring, vom 22. Januar 2021; unter: https://www.faz.net/einspruch/die-beweislage-im-fall-jens-soering-16592996.html

Talkshows

Sonstiges

Einzelnachweise

  1. Katrin Brand: Jens Söring: Zurückgekehrt nach mehr als 30 Jahren Haft. In: tagesschau.de. 17. Dezember 2019, abgerufen am 24. Mai 2020.
  2. Nina Schick: Der Irrtum seines Lebens – Jens Söring. In: Focus. 27. Januar 2001, archiviert vom Original am 24. März 2015; abgerufen am 24. März 2015.
  3. a b Christiane Heil: „Haysom-Morde“: Das „German Monster“ will die Freiheit. In: faz.net. 23. Juni 2012, abgerufen am 24. März 2015.
  4. EGMR: Case of Soering v. The United Kingdom – Judgement. In: hudoc.echr.coe.int. Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte, 7. Juli 1989, archiviert vom Original am 9. Juli 2012; abgerufen am 24. März 2015 (englisch).
  5. EGMR: Soering gegen Vereinigtes Königreich – Urteil. (PDF 177 kB) In: eugrz.info. Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte, 7. Juli 1989, archiviert vom Original am 24. März 2015; abgerufen am 24. März 2015.
  6. a b Andrew Hammel: Der Fall Jens Söring: Eine paradoxe Mischung aus Zynismus und Blauäugigkeit. In: faz.net. 26. November 2019, abgerufen am 28. November 2019.
  7. Fabricated Innocence: The Self-Exoneration and Re-Incrimination of Jens Soering. 8. März 2020, abgerufen am 7. Januar 2022 (englisch).
  8. Andrew Hammel: Der Fall Jens Söring: Eine paradoxe Mischung aus Zynismus und Blauäugigkeit. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 4. Januar 2022]).
  9. Andrew Hammel: Der Fall Jens Söring: Eine paradoxe Mischung aus Zynismus und Blauäugigkeit. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 4. Januar 2022]).
  10. Andrew Hammel: Der Fall Jens Söring: Eine paradoxe Mischung aus Zynismus und Blauäugigkeit. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 4. Januar 2022]).
  11. Andrew Hammel: Einspruch exklusiv: Letzte Worte zum Fall Söring. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 3. Januar 2022]).
  12. Andrew Hammel: Jens Söring: Kein Justizopfer. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 4. Januar 2022]).
  13. Fabricated Innocence: The Self-Exoneration and Re-Incrimination of Jens Soering. 8. März 2020, abgerufen am 7. Januar 2022 (englisch).
  14. Andrew Hammel: Einspruch exklusiv: Letzte Worte zum Fall Söring. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 3. Januar 2022]).
  15. Andrew Hammel: Mordakte Söring: Vernehmung vom 5. Juni 1986. 6. November 2021, abgerufen am 3. Januar 2022 (amerikanisches Englisch).
  16. Andrew Hammel: Mordakte Söring: Vernehmung vom 6. Juni 1986. 9. November 2021, abgerufen am 3. Januar 2022 (amerikanisches Englisch).
  17. Andrew Hammel: Mordakte Jens Söring: Vernehmung vom 7. Juni 1986. 12. Dezember 2021, abgerufen am 3. Januar 2022 (amerikanisches Englisch).
  18. Andrew Hammel: Einspruch exklusiv: Letzte Worte zum Fall Söring. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 3. Januar 2022]).
  19. Andrew Hammel: Der Fall Jens Söring: Eine paradoxe Mischung aus Zynismus und Blauäugigkeit. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 18. Januar 2022]).
  20. Andrew Hammel: Einspruch exklusiv: Letzte Worte zum Fall Söring. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 4. Januar 2022]).
  21. Berliner Zeitung: Jens Söring wird erst wirklich frei sein, wenn er zugibt, ein Mörder zu sein. Abgerufen am 4. Januar 2022.
  22. Andrew Hammel: Einspruch exklusiv: Letzte Worte zum Fall Söring. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 3. Januar 2022]).
  23. Dieter Brockschnieder: Antrag abgelehnt: Häftling aus Bonn bleibt im US-Gefängnis. In: Kölnische Rundschau. 30. Juli 2011, abgerufen am 24. März 2015.
  24. Berliner Zeitung: Jens Söring wird erst wirklich frei sein, wenn er zugibt, ein Mörder zu sein. Abgerufen am 4. Januar 2022.
  25. https://killingforlove.com/wp-content/uploads/ThePromiseMovie_NewsArchive_UVA-Newspaper1990_Soering-guilty-in-Haysom-murder-trial.pdf
  26. Newsarchiv – Killing for Love. Abgerufen am 9. Januar 2022 (deutsch).
  27. The Free Lance-Star - 23. Juni 1990, S. 25
  28. The Free Lance-Star - Google News Archivsuche. Abgerufen am 9. Januar 2022.
  29. Dirk Hautkapp: Besuch für einen, der seit 26 Jahren im Gefängnis sitzt. In: Der Westen. Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 10. Juni 2012, archiviert vom Original am 14. Juni 2012; abgerufen am 24. März 2015.
  30. 37 Grad: Lebend begraben – ein Deutscher und die US-Justiz (Minute 8:57 ff.). (Video; 28:41 Minuten) In: YouTube. icecube, 2. Januar 2013, archiviert vom Original am 24. März 2015; abgerufen am 24. März 2015.
  31. FINRA Bar of Rep Who Failed To Disclose Disbarment As Attorney Upheld. Abgerufen am 20. November 2019.
  32. Retired FBI Agent Says Soering Should Be Freed. Abgerufen am 20. November 2019.
  33. Northam Puts Soering Pardon In Parole Board’s Hands. Abgerufen am 20. November 2019.
  34. In 1985, a gruesome double murder rocked the US. What if the wrong man was convicted? Abgerufen am 20. November 2019.
  35. Sandy Hausman: Jens Soering: Doubts, Politics & Possible Parole. Abgerufen am 26. November 2019 (englisch).
  36. Fabricated Innocence: The Self-Exoneration and Re-Incrimination of Jens Soering. In: quillette.com. 8. März 2020, abgerufen am 15. Mai 2020 (australisches Englisch).
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