„Kåfjord (Kommune)“ – Versionsunterschied

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'''Kåfjord''' ([[Samische Sprachen|samisch]] ''Gáivuona'') ist eine [[Kommune (Norwegen)|Kommune]] in [[Nord-Norge|Nordnorwegen]] in der Provinz ([[Fylke]]) [[Troms]]. Verwaltungssitz der Kommune ist der Ort Olderdalen.
'''Kåfjord''' ([[Nordsamische Sprache|nordsamisch]] ''Gáivuotna''; [[Kvenische Sprache|kvenisch]] ''Kaivuono''<ref>{{Internetquelle |url=https://stadnamn.kartverket.no/fakta/147873 |titel=Faktaark: Gáivuotna - Kåfjord - Kaivuono |abruf=2021-11-05 |werk=Kartverket |sprache=no}}</ref>) ist eine [[Kommune (Norwegen)|Kommune]] im [[Norwegen|norwegischen]] [[Fylke]] [[Troms]]. Die Kommune hat {{EWZ|NO|5540}} Einwohner (Stand: {{EWD|NO}}), viele von ihnen gehören dem Volk der [[Samen (Volk)|Samen]] an. Verwaltungssitz ist die Ortschaft [[Olderdalen]].


== Geografie ==
Die Einwohner Kåfjords sind überwiegend [[Samen (Volk)|Samen]], die heute aber in Folge des langen staatlichen Assimilationsdrucks meistenteils Norwegisch als Muttersprache sprechen.
[[Datei:Kåfjorddalen.jpg|mini|links|Blick auf das Kåfjorddalen]]
Kåfjord liegt in Nordnorwegen und reicht von der norwegischen Westküste bis nach [[Finnland]]. Die Gemeinde grenzt an [[Nordreisa]] im Norden und Nordosten sowie [[Storfjord (Kommune)|Storfjord]] im Süden. Des Weiteren verläuft im [[Lyngenfjord (Troms)|Lyngenfjord]] im Westen eine Grenze zur Kommune [[Lyngen]]. Die Südostgrenze der Kommune stellt zugleich die [[Grenze zwischen Finnland und Norwegen|Landesgrenze zwischen Norwegen und Finnland]] dar. Auf finnischer Seite liegt die Gemeinde [[Enontekiö]]. Von Westen kommend schneidet sich der Kåfjord (nordsamisch: ''Gáivuotna''), ein Nebenarm des Lyngenfjords, in das Land ein. Am inneren Ende des Kåfjords liegt die Ortschaft [[Birtavarre]] (auch ''Kåfjordbotn'', nordsamisch ''Gáivuonbahta''). Richtung Osten setzt das Tal Kåfjorddalen den Fjord fort. Im westlicheren Bereich des Kåfjords mündet der Fluss Manndalselva in das Meer. Der Fluss fließt zunächst aus Süden kommend durch das Tal Manndalen in Richtung des Fjords.<ref name="norgeskart">{{Internetquelle |url=https://norgeskart.no/#!?project=norgeskart&layers=1002&zoom=7&lat=7719364.57&lon=737230.38&markerLat=7731455.129684022&markerLon=715011.040687821 |titel=Kåfjord kommune |abruf=2021-11-05 |werk=Norgeskart |sprache=no}}</ref>


Kåfjord ist durch hohe Berge geprägt und in fast allen Gebieten der Gemeinde gibt es Erhebungen mit über {{Höhe|1000|NO}} Diese sind mit zumeist steilen Tälern durchzogen.<ref name="norgeskart" /> Die Erhebung Iisavárri (norwegisch: Isfjellet) im Süden des Kåfjords stellt mit einer Höhe von {{Höhe|1375.41|NO}} den höchsten Punkt der Kommune Kåfjord dar.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kartverket.no/til-lands/fakta-om-norge/hoyeste-fjelltopp-i-kommunen |titel=Høgaste fjelltopp i kvar kommune |abruf=2021-11-05 |hrsg=Kartverket |datum=2021-05-25 |sprache=nn}}</ref> Im Südosten von Kåfjord liegt mit dem Guolášjávri ein See auf etwa {{Höhe|770|NO}}<ref name="norgeskart" />
Im Ort Manndalen (samisch ''Olmmaivaggi'') wird jährlich das internationale Ethnofestival ''Riddu Riddu'' veranstaltet.


== Geografie ==
== Einwohner ==
Ursprünglich wurde das Gebiet nur von [[Samen (Volk)|Samen]] bevölkert. Zu dieser Bevölkerung mischten sich Ende des 18. Jahrhunderts Einwanderer aus Finnland, sogenannte [[Kvenen]]. Etwas später kamen auch Norweger aus dem Süden dazu. Ein Großteil der Bevölkerung hat jedoch bis heute samische Vorfahren. Bis etwa 1970 stieg die Zahl der Einwohner Kåfjords an und erreichte etwa 3400 Einwohner. Anschließend begann die Zahl zu sinken. Die Bevölkerung verteilt sich heute vor allem auf die Küste des Lyngenfjords sowie die beiden Täler Kåfjorddalen und Manndalen.<ref name="snl" /> In der Gemeinde liegen zwei sogenannte [[Tettsted]]er, also zwei Ansiedlungen, die für statistische Zwecke als eine Ortschaft gewertet werden. Diese sind Olderdalen mit {{EWZ|Ort NO|8161}} und Kåfjordbotn mit {{EWZ|Ort NO|8162}} Einwohnern (Stand: {{EWD|Ort NO|8161}}).<ref>{{Metadaten Einwohnerzahl Ort NO||QUELLE}}</ref>
Die Kommune Kåfjord liegt an der Ostseite des Lyngen[[fjord]]s und ist nach einem seiner Seitenarme benannt, der 25 Kilometer tief in südöstlicher Richtung in das Binnenland einschneidet. Das Gemeindegebiet reicht im Süden bis an die [[Finnland|finnische]] Grenze. Hier liegt - knapp auf finnischer Seite gelegen - mit 1324 Metern über dem Meer der [[Haltitunturi]], der höchstgelegene Punkt Finnlands. Höchster Berg in der Kommune ist der 1375 Meter hohe [[Isfjellet]], dessen Massiv fast senkrecht vom Südende des Kåfjords aufragt. Zu den höchsten Erhebungen zählen außerdem der ''Nordmannviktind'' (1336 m), der ''Raisdouttarhaldi'' (1365 m) und der ''Njižžinvarre'' (1306 m).


Offizielle Schriftsprache ist [[Bokmål]], also die weiter verbreitete der beiden norwegischen Sprachformen.<ref>{{Internetquelle |url=https://lovdata.no/dokument/SF/forskrift/2019-12-20-2114 |titel=Forskrift om målvedtak i kommunar og fylkeskommunar (målvedtaksforskrifta) |werk=Lovdata |datum=2020-01-06 |abruf=2021-11-05 |sprache=no}}</ref> Da Kåfjord Teil des samischen Verwaltungsgebiets ist, ist die norwegische Sprache dem [[Samische Sprachen|Samischen]] gleichgestellt. Die Einwohner haben folglich unter anderem einen Anspruch darauf, die Kommunikation mit öffentlichen Organen in einer samischen Sprache laufen zu lassen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.regjeringen.no/no/tema/urfolk-og-minoriteter/samepolitikk/samiske-sprak/samelovens-sprakregler-og-forvaltningsom/id633281/ |titel=Samelovens språkregler og forvaltningsområdet for samisk språk |abruf=2021-11-05 |werk=regjeringen.no |datum=2020-01-28 |sprache=no}}</ref>
Die Küstenlänge im Bereich der Kommune Kåfjord beträgt ca. 70 Kilometer. Es handelt sich dabei um steil aufragende Felsenküsten, unterbrochen von zum Teil breiten [[Trogtal|Trogtälern]], von denen ''Kåfjorddalen, Manndalen, Olderdalen'' und ''Nordmannvikdalen'' die wichtigsten darstellen. Durch diese Täler strömen auch die wichtigsten Flüsse, von denen der ''Guolasjokka'' (im Oberlauf ''Smulkkojavrek'' genannt) mit 40 Kilometern der längste ist. Er durchfließt den [[Guolasjávri]], mit ca. 10 km² der größte der zahlreichen [[Fjell]]seen im Gebiet der Kommune.


{| class="wikitable"
== Siedlungen ==
! Jahr !! 1986 !! 1990 !! 1995 !! 2000 !! 2005 !! 2010 !! 2015 !! 2020
Neben dem Verwaltungssitz Olderdalen besteht die Kommune aus weiteren Siedlungen:
{|
|-
|-
| '''Einwohnerzahl'''<ref>{{Internetquelle |url=https://data.ssb.no/api/v0/dataset/26975.csv?lang=en |titel=Population. Municipalities, pr. 1.1., 1986 - latest year |abruf=2021-11-05 |werk=ssb.no |sprache=en}}</ref> || 2944 || 2819 || 2677 || 2369 || 2288 || 2207 || 2182 || 2071
| width="250" valign="top" |
|}
* an der nördlichen Lyngenküste:
** Djupvik
** Engnes
** Nordmannvik
** Lyngmoen
** Kåfjordbergen


== Geschichte und Kultur ==
* an der Küste des Kåfjorden:
[[Datei:Riddu Riđđu 2019 Foto Ørjan Marakatt Bertelsen (50140111558).jpg|mini|Luftbild vom Riddu Riđđu 2019]]
** Olderdalen
Die Kommune Kåfjord entstand 1929, als sie gemeinsam mit Storfjord von Lyngen abgespalten wurde. Die neue Gemeinde Kåfjord hatte zu diesem Zeitpunkt 2482 Einwohner, Storfjord hatte 1499 und Lyngen verblieb mit 2225 Personen. Zum 1. Januar 1992 wurde ein von 38 Personen bewohntes Gebiet von Lyngen an Kåfjord überführt. Am 2. Mai 1994 erhielt Kåfjord einen norwegisch-samischen Gemeindenamen, nämlich „Gáivuotna-Kåfjord“.<ref>{{Internetquelle |autor=Dag Juvkam |url=https://www.ssb.no/a/histstat/rapp/rapp_199913.pdf |titel=Historisk oversikt over endringer i kommune- og fylkesinndelingen |werk=ssb.no |datum=1999 |abruf=2021-11-05 |format=PDF |sprache=no}}</ref> Später folgte mit „Gáivuotna-Kåfjord-Kaivuono“ ein samisch-norwegisch-kvenischer Name.<ref name="snl" />
** Kåfjord
** Soleng
** Kroken
** Langnes
** Trollvik
** Birtavarre (Birtavárri)
** Skardalen
** Løkvoll
** Samuelsberg
| width="250" valign="top" |
* an der südlichen Lyngenküste:
** Odden
** Nordnes
** Brennes
** Revdal


Im Jahr 1722 wurde in Kåfjord die erste Kapelle errichtet. Sie diente als Missionsort, mit dem Ziel, die samische Bevölkerung zum [[Christentum]] zu bringen. Im Jahr 1949 erhielt die Kommune mit der ''Kåfjord kirke'' schließlich ihre erste Kirche.<ref>{{Internetquelle |url=https://kirkesok.no/kirke/194000301 |titel=Kåfjord kirke, Olderdalen |abruf=2021-11-05 |werk=Kirkesøk |sprache=no}}</ref>
* im Kåfjorddalen:
** Kåfjordbotn
** Holmen
** Kåfjorddalen
** Sabitjåkka


Das Gebiet um die Ortschaft Manndalen (''Olmmáivággi'') ist bekannt für seine samischen Handwerkstraditionen, vor allem im Bereich der [[Weberei]]. In dem Ort wird mittlerweile jährlich das von samischer Kultur geprägte Ethnofestival ''[[Riddu Riđđu]]'' veranstaltet.<ref name="snl" />
* im Manndalen:
** Fossheim
** Dalen
** Dalheim
** Elvelund
** Abmelaseter
|}
Sabitjåkka sowie einige „Hytter“ am und um den Guolasjávri sind nicht ständig bewohnt, sondern nur in der kurzen Zeit des Sommers. Das gilt auch für große Teile der Siedlungen im Manndalen oder im Kåfjorddalen, die nicht direkt am Meer liegen.


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
<gallery>
=== Verkehr ===
Bild:Kåfjord Olderdalen.JPG|Olderdalen, das Gemeindezentrum von Kåfjord
[[Datei:Engenes Kåfjord.jpg|mini|E6 im Norden der Kommune]]
Bild:Kåfjord kirke.JPG|Kirche von Kåfjord
Durch die Kommune führt die [[Europastraße 6]] (E6). Diese verläuft im Süden zunächst an der Küste des Lyngenfjords und führt dann entlang der Südküste des Kåfjords weiter in den Osten. Am Fjordinneren führt die E6 an der Nordküste erneut an den Westen und zurück an die Küste des Lyngenfjords, wo sie weiter in den Norden Richtung Nordreisa verläuft. Auf der E6-Strecke in Kåfjord liegen mehrere Straßentunnel. Zu diesen zählt der [[Isfjelltunnel]]. Von der Ortschaft Olderdalen an der Nordseite des Kåfjords führt eine Autofähre über den Lyngenfjord in den Westen und stellt die Verbindung zum [[Fylkesvei]] 91 in der Kommune Lyngen her. Dieser führt von dort weiter nach [[Tromsø]].<ref name="norgeskart" />
Bild:Kåfjord Olderdalen rådhus.JPG|Rathaus von Kåfjord
</gallery>


=== Wirtschaft ===
<gallery>
Für die Lokalwirtschaft ist sowohl die [[Fischerei]] als auch die [[Landwirtschaft]] von Bedeutung, diese ist allerdings rückläufig. Teilweise werden die beiden Tätigkeiten kombiniert, mit der Zeit begann die Kombination von Landwirtschaft mit Dienstleistungsgewerbe sich zu verbreiten. Es werden vor allem Rinder und Schafe, aber auch Ziegen gehalten. Wichtiges Gebiet für die Landwirte der Kommune ist das Tal Manndalen. Keine große Bedeutung hat für die Kåfjord die Industrie und nur ein kleiner Bruchteil der Arbeitsplätze sind in ihr zu verorten.<ref name="snl">{{Internetquelle |autor=Geir Thorsnæs |url=https://snl.no/Kåfjord |titel=Kåfjord |abruf=2021-11-05 |werk=Store norske leksikon |sprache=no}}</ref> Im Jahr 2020 arbeiteten von etwa 920 Arbeitstätigen zirka 630 in Kåfjord selbst, 112 weitere waren in Tromsø tätig. Der Rest verteilte sich auf Kommunen wie Nordreisa und Storfjord.<ref>{{Internetquelle |url=https://statisticsnorway.shinyapps.io/pendling/ |titel=Pendlingsstrømmer |hrsg=Statistics Norway |abruf=2021-11-05 |sprache=no}}</ref>
Bild:Kåfjorddalen.jpg|Trogtal des Kåfjords
Bild:Birtavarre kirke.jpg|Kirche in der Siedlung Birtavarre am Ende des Kåfjords
Datei:Guolasjávri1.jpg|Der [[Guolasjávri]] nahe der finnischen Grenze
</gallery>


== Weblinks ==
== Name und Wappen ==
Das seit 1989 offizielle Wappen der Kommune zeigt ein silbernes [[Spinnrad]] auf rotem Hintergrund. Das Wappen soll die traditionelle Handwerkskunst symbolisieren.<ref name="snl" /> Die Herkunft des Gemeindenamens ist nicht genau gesichert. Der norwegische Name stammt möglicherweise vom [[Altnordische Sprache|altnordischen]] Namen ''*Kofafjǫrðr'', wobei sich der erste Wortbestandteil auf das Wort ''kofi'' (deutsch: „kleiner Raum“) beziehen soll.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.norskstadnamnleksikon.no/?deeplink=5ed0810333c1447aa75058e85b7d48ad |titel=Kåfjord |abruf=2021-11-05 |werk=Norsk stadnamnleksikon |sprache=no}}</ref>
{{Commonscat|Kåfjord}}


== Persönlichkeiten ==
{{Navigationsleiste Kommunen in der Fylke Troms}}
* [[Jan Lindvall]] (* 1950), Skilangläufer

== Weblinks ==
{{Commonscat|Kåfjord, Troms|Kåfjord}}
* [https://snl.no/Kåfjord Kåfjord] im [[Store norske leksikon]] (norwegisch)
* [https://www.ssb.no/kommunefakta/gaivuotna-kafjord-kaivuono Fakten über Kåfjord] beim [[Statistisk sentralbyrå]] (norwegisch)


== Einzelnachweise ==
{{DEFAULTSORT:Kafjord}}
<references />


{{Navigationsleiste Kommunen im Fylke Troms}}
[[Kategorie:Kommune in Norwegen]]
[[Kategorie:Troms]]


{{SORTIERUNG:Kafjord}}
[[bpy:গায়ভুটনা কফজোর্ড]]
[[da:Kåfjord]]
[[Kategorie:Kåfjord (Kommune)| ]]
[[Kategorie:Gemeindegründung 1929]]
[[en:Gáivuotna – Kåfjord]]
[[et:Kåfjordi vald]]
[[fi:Kaivuono]]
[[fr:Gáivuotna - Kåfjord]]
[[id:Kåfjord]]
[[it:Kåfjord]]
[[nds:Kommun Kåfjord]]
[[nl:Kåfjord]]
[[nn:Kåfjord kommune]]
[[no:Kåfjord]]
[[pl:Gáivuotna Kåfjord]]
[[pt:Kåfjord]]
[[ru:Кофьорд]]
[[se:Gáivuotna]]
[[sv:Kåfjords kommun]]

Aktuelle Version vom 31. Dezember 2023, 18:42 Uhr

Wappen Karte
Wappen der Kommune Kåfjord
Kåfjord (Norwegen)
Kåfjord (Norwegen)
Kåfjord
Basisdaten
Kommunennummer: 5540
Provinz (fylke): Troms
Verwaltungssitz: Olderdalen
Koordinaten: 69° 27′ N, 20° 45′ OKoordinaten: 69° 27′ N, 20° 45′ O
Fläche: 991,16 km²
Einwohner: 1.974 (1. Jan. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 2 Einwohner je km²
Sprachform: Bokmål, Nordsamisch und Kvenisch
Webpräsenz:
Verkehr
Straße: Europastraße 6
Lage in der Provinz Troms
Lage der Kommune in der Provinz Troms

Kåfjord (nordsamisch Gáivuotna; kvenisch Kaivuono[2]) ist eine Kommune im norwegischen Fylke Troms. Die Kommune hat 1974 Einwohner (Stand: 1. Januar 2024), viele von ihnen gehören dem Volk der Samen an. Verwaltungssitz ist die Ortschaft Olderdalen.

Blick auf das Kåfjorddalen

Kåfjord liegt in Nordnorwegen und reicht von der norwegischen Westküste bis nach Finnland. Die Gemeinde grenzt an Nordreisa im Norden und Nordosten sowie Storfjord im Süden. Des Weiteren verläuft im Lyngenfjord im Westen eine Grenze zur Kommune Lyngen. Die Südostgrenze der Kommune stellt zugleich die Landesgrenze zwischen Norwegen und Finnland dar. Auf finnischer Seite liegt die Gemeinde Enontekiö. Von Westen kommend schneidet sich der Kåfjord (nordsamisch: Gáivuotna), ein Nebenarm des Lyngenfjords, in das Land ein. Am inneren Ende des Kåfjords liegt die Ortschaft Birtavarre (auch Kåfjordbotn, nordsamisch Gáivuonbahta). Richtung Osten setzt das Tal Kåfjorddalen den Fjord fort. Im westlicheren Bereich des Kåfjords mündet der Fluss Manndalselva in das Meer. Der Fluss fließt zunächst aus Süden kommend durch das Tal Manndalen in Richtung des Fjords.[3]

Kåfjord ist durch hohe Berge geprägt und in fast allen Gebieten der Gemeinde gibt es Erhebungen mit über 1000 moh. Diese sind mit zumeist steilen Tälern durchzogen.[3] Die Erhebung Iisavárri (norwegisch: Isfjellet) im Süden des Kåfjords stellt mit einer Höhe von 1375,41 moh. den höchsten Punkt der Kommune Kåfjord dar.[4] Im Südosten von Kåfjord liegt mit dem Guolášjávri ein See auf etwa 770 moh.[3]

Ursprünglich wurde das Gebiet nur von Samen bevölkert. Zu dieser Bevölkerung mischten sich Ende des 18. Jahrhunderts Einwanderer aus Finnland, sogenannte Kvenen. Etwas später kamen auch Norweger aus dem Süden dazu. Ein Großteil der Bevölkerung hat jedoch bis heute samische Vorfahren. Bis etwa 1970 stieg die Zahl der Einwohner Kåfjords an und erreichte etwa 3400 Einwohner. Anschließend begann die Zahl zu sinken. Die Bevölkerung verteilt sich heute vor allem auf die Küste des Lyngenfjords sowie die beiden Täler Kåfjorddalen und Manndalen.[5] In der Gemeinde liegen zwei sogenannte Tettsteder, also zwei Ansiedlungen, die für statistische Zwecke als eine Ortschaft gewertet werden. Diese sind Olderdalen mit 286 und Kåfjordbotn mit 231 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2023).[6]

Offizielle Schriftsprache ist Bokmål, also die weiter verbreitete der beiden norwegischen Sprachformen.[7] Da Kåfjord Teil des samischen Verwaltungsgebiets ist, ist die norwegische Sprache dem Samischen gleichgestellt. Die Einwohner haben folglich unter anderem einen Anspruch darauf, die Kommunikation mit öffentlichen Organen in einer samischen Sprache laufen zu lassen.[8]

Jahr 1986 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020
Einwohnerzahl[9] 2944 2819 2677 2369 2288 2207 2182 2071

Geschichte und Kultur

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Luftbild vom Riddu Riđđu 2019

Die Kommune Kåfjord entstand 1929, als sie gemeinsam mit Storfjord von Lyngen abgespalten wurde. Die neue Gemeinde Kåfjord hatte zu diesem Zeitpunkt 2482 Einwohner, Storfjord hatte 1499 und Lyngen verblieb mit 2225 Personen. Zum 1. Januar 1992 wurde ein von 38 Personen bewohntes Gebiet von Lyngen an Kåfjord überführt. Am 2. Mai 1994 erhielt Kåfjord einen norwegisch-samischen Gemeindenamen, nämlich „Gáivuotna-Kåfjord“.[10] Später folgte mit „Gáivuotna-Kåfjord-Kaivuono“ ein samisch-norwegisch-kvenischer Name.[5]

Im Jahr 1722 wurde in Kåfjord die erste Kapelle errichtet. Sie diente als Missionsort, mit dem Ziel, die samische Bevölkerung zum Christentum zu bringen. Im Jahr 1949 erhielt die Kommune mit der Kåfjord kirke schließlich ihre erste Kirche.[11]

Das Gebiet um die Ortschaft Manndalen (Olmmáivággi) ist bekannt für seine samischen Handwerkstraditionen, vor allem im Bereich der Weberei. In dem Ort wird mittlerweile jährlich das von samischer Kultur geprägte Ethnofestival Riddu Riđđu veranstaltet.[5]

Wirtschaft und Infrastruktur

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E6 im Norden der Kommune

Durch die Kommune führt die Europastraße 6 (E6). Diese verläuft im Süden zunächst an der Küste des Lyngenfjords und führt dann entlang der Südküste des Kåfjords weiter in den Osten. Am Fjordinneren führt die E6 an der Nordküste erneut an den Westen und zurück an die Küste des Lyngenfjords, wo sie weiter in den Norden Richtung Nordreisa verläuft. Auf der E6-Strecke in Kåfjord liegen mehrere Straßentunnel. Zu diesen zählt der Isfjelltunnel. Von der Ortschaft Olderdalen an der Nordseite des Kåfjords führt eine Autofähre über den Lyngenfjord in den Westen und stellt die Verbindung zum Fylkesvei 91 in der Kommune Lyngen her. Dieser führt von dort weiter nach Tromsø.[3]

Für die Lokalwirtschaft ist sowohl die Fischerei als auch die Landwirtschaft von Bedeutung, diese ist allerdings rückläufig. Teilweise werden die beiden Tätigkeiten kombiniert, mit der Zeit begann die Kombination von Landwirtschaft mit Dienstleistungsgewerbe sich zu verbreiten. Es werden vor allem Rinder und Schafe, aber auch Ziegen gehalten. Wichtiges Gebiet für die Landwirte der Kommune ist das Tal Manndalen. Keine große Bedeutung hat für die Kåfjord die Industrie und nur ein kleiner Bruchteil der Arbeitsplätze sind in ihr zu verorten.[5] Im Jahr 2020 arbeiteten von etwa 920 Arbeitstätigen zirka 630 in Kåfjord selbst, 112 weitere waren in Tromsø tätig. Der Rest verteilte sich auf Kommunen wie Nordreisa und Storfjord.[12]

Name und Wappen

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Das seit 1989 offizielle Wappen der Kommune zeigt ein silbernes Spinnrad auf rotem Hintergrund. Das Wappen soll die traditionelle Handwerkskunst symbolisieren.[5] Die Herkunft des Gemeindenamens ist nicht genau gesichert. Der norwegische Name stammt möglicherweise vom altnordischen Namen *Kofafjǫrðr, wobei sich der erste Wortbestandteil auf das Wort kofi (deutsch: „kleiner Raum“) beziehen soll.[13]

Persönlichkeiten

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Commons: Kåfjord – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. 07459: Population, by sex and one-year age groups (M) 1986 - 2024. In: ssb.no. Statistisk sentralbyrå, abgerufen am 23. Februar 2024 (englisch).
  2. Faktaark: Gáivuotna - Kåfjord - Kaivuono. In: Kartverket. Abgerufen am 5. November 2021 (norwegisch).
  3. a b c d Kåfjord kommune. In: Norgeskart. Abgerufen am 5. November 2021 (norwegisch).
  4. Høgaste fjelltopp i kvar kommune. Kartverket, 25. Mai 2021, abgerufen am 5. November 2021 (norwegisch (Nynorsk)).
  5. a b c d e Geir Thorsnæs: Kåfjord. In: Store norske leksikon. Abgerufen am 5. November 2021 (norwegisch).
  6. Population and land area in urban settlements. Statistisk sentralbyrå, 12. Dezember 2023 (englisch).
  7. Forskrift om målvedtak i kommunar og fylkeskommunar (målvedtaksforskrifta). In: Lovdata. 6. Januar 2020, abgerufen am 5. November 2021 (norwegisch).
  8. Samelovens språkregler og forvaltningsområdet for samisk språk. In: regjeringen.no. 28. Januar 2020, abgerufen am 5. November 2021 (norwegisch).
  9. Population. Municipalities, pr. 1.1., 1986 - latest year. In: ssb.no. Abgerufen am 5. November 2021 (englisch).
  10. Dag Juvkam: Historisk oversikt over endringer i kommune- og fylkesinndelingen. (PDF) In: ssb.no. 1999, abgerufen am 5. November 2021 (norwegisch).
  11. Kåfjord kirke, Olderdalen. In: Kirkesøk. Abgerufen am 5. November 2021 (norwegisch).
  12. Pendlingsstrømmer. Statistics Norway, abgerufen am 5. November 2021 (norwegisch).
  13. Kåfjord. In: Norsk stadnamnleksikon. Abgerufen am 5. November 2021 (norwegisch).