„Klaus-Ditmar Bachmann“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
K + Links |
|||
Zeile 4: | Zeile 4: | ||
Klaus-Ditmar Bachmann wurde 1922 in St. Goarshausen geboren. Wegen der [[Alliierte Rheinlandbesetzung|Besetzung des Rheinlandes]] verzog die Familie 1923 nach Kassel. Nach dem Schulbesuch in Kassel (zuletzt des humanistischen [[Wilhelmsgymnasium Kassel|Wilhelms-Gymnasiums]]), Abitur 1940 und halbjährigem Reichsarbeitsdienst studierte er Medizin an der [[Philipps-Universität Marburg]]. Ab April 1941 (Verwundung im September 1941) bis Kriegsende am 10. Mai 1945 war Klaus-Ditmar Bachmann Soldat, anschließend – bis Juli 1945 – in amerikanischer Gefangenschaft in Eger/Sudetenland. Danach konnte er das Medizinstudium fortsetzen und 1948 beenden. Nach Medizinalassistentenzeit und wissenschaftlicher Weiterbildung – zwei Jahre am Anatomischen Institut der Philipps-Universität Marburg/Lahn dann am dortigen Pathologischen Institut bis 1952 und Promotion zum Dr. med. (Dissertation mit dem Thema ''Über die Nierenfunktion bei Durst und Diurese'') war Klaus-Ditmar Bachmann ab 1953 an der Universitätsklinik in Köln bei [[Carl-Gottlieb Bennholdt-Thomsen]] tätig, wo er seine Habilitationsschrift im Jahr 1957 zum Thema ''Leber- und Kalium-Stoffwechsel bei histotoxischer Malonat-Hypoxydose'' vorlegte. 1958 wurde er dort Oberarzt und 1963 außerplanmäßiger Professor. |
Klaus-Ditmar Bachmann wurde 1922 in St. Goarshausen geboren. Wegen der [[Alliierte Rheinlandbesetzung|Besetzung des Rheinlandes]] verzog die Familie 1923 nach Kassel. Nach dem Schulbesuch in Kassel (zuletzt des humanistischen [[Wilhelmsgymnasium Kassel|Wilhelms-Gymnasiums]]), Abitur 1940 und halbjährigem Reichsarbeitsdienst studierte er Medizin an der [[Philipps-Universität Marburg]]. Ab April 1941 (Verwundung im September 1941) bis Kriegsende am 10. Mai 1945 war Klaus-Ditmar Bachmann Soldat, anschließend – bis Juli 1945 – in amerikanischer Gefangenschaft in Eger/Sudetenland. Danach konnte er das Medizinstudium fortsetzen und 1948 beenden. Nach Medizinalassistentenzeit und wissenschaftlicher Weiterbildung – zwei Jahre am Anatomischen Institut der Philipps-Universität Marburg/Lahn dann am dortigen Pathologischen Institut bis 1952 und Promotion zum Dr. med. (Dissertation mit dem Thema ''Über die Nierenfunktion bei Durst und Diurese'') war Klaus-Ditmar Bachmann ab 1953 an der Universitätsklinik in Köln bei [[Carl-Gottlieb Bennholdt-Thomsen]] tätig, wo er seine Habilitationsschrift im Jahr 1957 zum Thema ''Leber- und Kalium-Stoffwechsel bei histotoxischer Malonat-Hypoxydose'' vorlegte. 1958 wurde er dort Oberarzt und 1963 außerplanmäßiger Professor. |
||
1969 erfolgte der Ruf auf einen Lehrstuhl als ordentlicher Professor und die Berufung zum Direktor der Universitäts-Kinderklinik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. 1987 wurde er emeritiert. |
1969 erfolgte der Ruf auf einen Lehrstuhl als ordentlicher Professor und die Berufung zum Direktor der Universitäts-Kinderklinik an der [[Westfälische Wilhelms-Universität|Westfälischen Wilhelms-Universität Münster]]. 1987 wurde er emeritiert. |
||
Die Hauptarbeitsgebiete von Bachmann lagen im Bereich Neuroblastom und Wilmstumor, Wasser- und Elektrolythaushalt im Säuglings- und Kindesalter sowie in der Entwicklung der ersten speziellen kinderärztlichen Infusionslösungen. Bachmann führte die ersten regelmäßigen Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen für Kinder ein. Er war 1967 Mitbegründer der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie. |
Die Hauptarbeitsgebiete von Bachmann lagen im Bereich [[Neuroblastom]] und Wilmstumor, Wasser- und Elektrolythaushalt im Säuglings- und Kindesalter sowie in der Entwicklung der ersten speziellen kinderärztlichen Infusionslösungen. Bachmann führte die ersten regelmäßigen Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen für Kinder ein. Er war 1967 Mitbegründer der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie. |
||
Von 1986 bis 1999 war er Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates der [[Bundesärztekammer]]. |
Von 1986 bis 1999 war er Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates der [[Bundesärztekammer]]. |
Version vom 10. Februar 2015, 22:46 Uhr
Klaus-Ditmar Bachmann (* 8. Januar 1922 in St. Goarshausen; † 28. April 2005 in Münster) war ein deutscher Pädiater und Hochschullehrer.
Leben und Wirken
Klaus-Ditmar Bachmann wurde 1922 in St. Goarshausen geboren. Wegen der Besetzung des Rheinlandes verzog die Familie 1923 nach Kassel. Nach dem Schulbesuch in Kassel (zuletzt des humanistischen Wilhelms-Gymnasiums), Abitur 1940 und halbjährigem Reichsarbeitsdienst studierte er Medizin an der Philipps-Universität Marburg. Ab April 1941 (Verwundung im September 1941) bis Kriegsende am 10. Mai 1945 war Klaus-Ditmar Bachmann Soldat, anschließend – bis Juli 1945 – in amerikanischer Gefangenschaft in Eger/Sudetenland. Danach konnte er das Medizinstudium fortsetzen und 1948 beenden. Nach Medizinalassistentenzeit und wissenschaftlicher Weiterbildung – zwei Jahre am Anatomischen Institut der Philipps-Universität Marburg/Lahn dann am dortigen Pathologischen Institut bis 1952 und Promotion zum Dr. med. (Dissertation mit dem Thema Über die Nierenfunktion bei Durst und Diurese) war Klaus-Ditmar Bachmann ab 1953 an der Universitätsklinik in Köln bei Carl-Gottlieb Bennholdt-Thomsen tätig, wo er seine Habilitationsschrift im Jahr 1957 zum Thema Leber- und Kalium-Stoffwechsel bei histotoxischer Malonat-Hypoxydose vorlegte. 1958 wurde er dort Oberarzt und 1963 außerplanmäßiger Professor.
1969 erfolgte der Ruf auf einen Lehrstuhl als ordentlicher Professor und die Berufung zum Direktor der Universitäts-Kinderklinik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. 1987 wurde er emeritiert.
Die Hauptarbeitsgebiete von Bachmann lagen im Bereich Neuroblastom und Wilmstumor, Wasser- und Elektrolythaushalt im Säuglings- und Kindesalter sowie in der Entwicklung der ersten speziellen kinderärztlichen Infusionslösungen. Bachmann führte die ersten regelmäßigen Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen für Kinder ein. Er war 1967 Mitbegründer der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie.
Von 1986 bis 1999 war er Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates der Bundesärztekammer.
Auszeichnungen
- Paracelsus-Medaille der Deutschen Ärzteschaft (1999)
Weblinks
- Laudatio zur Verleihung der Paracelsus-Medaille 1999. Bundesärztekammer 1999
- Nachruf Klaus-Ditmar Bachmann. Dtsch Arztebl 2005; 102(21): A-1541
Personendaten | |
---|---|
NAME | Bachmann, Klaus-Ditmar |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Pädiater und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 8. Januar 1922 |
GEBURTSORT | St. Goarshausen |
STERBEDATUM | 28. April 2005 |
STERBEORT | Münster Westfalen) |