„Lectorium Rosicrucianum“ – Versionsunterschied

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Das '''Lectorium Rosicrucianum''' (seit 1998 in Deutschland registriert als: '''Internationale Schule des Goldenen Rosenkreuzes, Lectorium Rosicrucianum e.V.''') ist eine 1945 vom Ehepaar [[Jan Leene|Leene]] und Antonin Gadal in [[Haarlem]], [[Niederlande]] gegründete [[Geheimgesellschaft]], die zu den [[Neue Religiöse Bewegung|Neuen Religiösen Bewegungen]] gezählt wird.<ref>fowid - Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland [http://fowid.de/fileadmin/datenarchiv/Religionsgemeinschaften_Deutschland,%202005.pdf PDF-Download]</ref><ref>John Matthews: ''The Sources of the Grail.'' Floris Books Verlag, Oktober 1996. S. 361. ISBN 978-0863152337.</ref> Die Gruppe ging aus der seit 1941 bestehenden „[[Jakob Böhme|Jakob-Böhme]]-Gesellschaft“ hervor und vertritt im Anschluss an die [[Gnosis]] eine [[Manichäismus|manichäische]] Lehre, die zum Teil an die Weltanschauung der mittelalterlichen [[Katharer]] erinnert, als deren Erben man sich versteht.<ref>Karl R. H. Frick: ''Die Rosenkreuzer als erdichtete und wirkliche Geheimgesellschaft.''. In: [[Gerd-Klaus Kaltenbrunner]] (Hrsg.): ''Geheimgesellschaften und der Mythos der Weltverschwörung.'' Herder, Freiburg (Breisgau) u. a. 1987, ISBN 3-451-09569-6, (''Herderbücherei'' 9569), (''Initiative'' 69), S. 126-127.</ref> Seit Mai 1955 ist das Lectorium Rosicrucianum in Deutschland im Vereinsregister des Amtsgerichts Hannover eingetragen. Es gibt in Deutschland Verwaltungen in [[Calw]], [[Bad Münder]] und [[Birnbach]] und je eine deutschsprachige Verwaltung in Österreich und der Schweiz.<ref>Eintrag im Vereinsregister des Amtsgerichts Hannover – VR 3260</ref> Weltweit gibt es etwa 15.000 Mitglieder, davon 4.500 Mitglieder in Deutschland (Stand 2010), rund 1.000 in der Schweiz und 200 in Österreich (Stand 2000).
Das '''Lectorium Rosicrucianum''' (seit 1998 in Deutschland registriert als: '''Internationale Schule des Goldenen Rosenkreuzes, Lectorium Rosicrucianum e.V.''') ist eine 1945 vom Ehepaar [[Jan Leene|Leene]] und Antonin Gadal in [[Haarlem]], [[Niederlande]] gegründete [[Geheimgesellschaft]], die zu den [[Neue Religiöse Bewegung|Neuen Religiösen Bewegungen]] gezählt wird.<ref>fowid - Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland [http://fowid.de/fileadmin/datenarchiv/Religionsgemeinschaften_Deutschland,%202005.pdf PDF-Download]</ref><ref>John Matthews: ''The Sources of the Grail.'' Floris Books Verlag, Oktober 1996. S. 361. ISBN 978-0863152337.</ref> Die Gemeinschaft beruht auf christozentrischer Grundlage<ref>Horst E. Miers: Lexikon des Geheimwissens. Goldmann Verlag, München 1993, S. 373.</ref> und ging aus der seit 1941 bestehenden „[[Jakob Böhme|Jakob-Böhme]]-Gesellschaft“ hervor. Im Anschluss an die [[Gnosis]] vertritt sie eine [[Manichäismus|manichäische]] Lehre, die zum Teil an die Weltanschauung der mittelalterlichen [[Katharer]] erinnert, als deren Erben man sich versteht.<ref>Karl R. H. Frick: ''Die Rosenkreuzer als erdichtete und wirkliche Geheimgesellschaft.''. In: [[Gerd-Klaus Kaltenbrunner]] (Hrsg.): ''Geheimgesellschaften und der Mythos der Weltverschwörung.'' Herder, Freiburg (Breisgau) u. a. 1987, ISBN 3-451-09569-6, (''Herderbücherei'' 9569), (''Initiative'' 69), S. 126-127.</ref> Seit Mai 1955 ist das Lectorium Rosicrucianum in Deutschland im Vereinsregister des Amtsgerichts Hannover eingetragen. Es gibt in Deutschland Verwaltungen in [[Calw]], [[Bad Münder]] und [[Birnbach]] und je eine deutschsprachige Verwaltung in Österreich und der Schweiz.<ref>Eintrag im Vereinsregister des Amtsgerichts Hannover – VR 3260</ref> Weltweit gibt es etwa 15.000 Mitglieder, davon 4.500 Mitglieder in Deutschland (Stand 2010), rund 1.000 in der Schweiz und 200 in Österreich (Stand 2000).


Der Name ist eine [[Latinisierung|latinisierende]] Wortbildung aus [[latein]]isch ''lector'' („Leser“) mit dem Funktionsräume (analog zu [[Skriptorium]] für „Schreibstube“) bzw. eine entsprechende Gruppe (analog zu [[Auditorium]]) kennzeichnenden [[Suffix]] ''-orium'', ''rosa'' („Rose“) und ''crucis'' (Genitiv von ''crux'' „Kreuz“), also etwa „rosenkreuzerische Lesegesellschaft“.
Der Name ist eine [[Latinisierung|latinisierende]] Wortbildung aus [[latein]]isch ''lector'' („Leser“) mit dem Funktionsräume (analog zu [[Skriptorium]] für „Schreibstube“) bzw. eine entsprechende Gruppe (analog zu [[Auditorium]]) kennzeichnenden [[Suffix]] ''-orium'', ''rosa'' („Rose“) und ''crucis'' (Genitiv von ''crux'' „Kreuz“), also etwa „rosenkreuzerische Lesegesellschaft“.

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Logo des Lectorium
Rosicrucianum
Konferenzzentrum Westdeutschland in Birnbach
Konferenzzentrum Süddeutschland in Calw
Konferenzzentrum Norddeutschland in Bad Münder

Das Lectorium Rosicrucianum (seit 1998 in Deutschland registriert als: Internationale Schule des Goldenen Rosenkreuzes, Lectorium Rosicrucianum e.V.) ist eine 1945 vom Ehepaar Leene und Antonin Gadal in Haarlem, Niederlande gegründete Geheimgesellschaft, die zu den Neuen Religiösen Bewegungen gezählt wird.[1][2] Die Gemeinschaft beruht auf christozentrischer Grundlage[3] und ging aus der seit 1941 bestehenden „Jakob-Böhme-Gesellschaft“ hervor. Im Anschluss an die Gnosis vertritt sie eine manichäische Lehre, die zum Teil an die Weltanschauung der mittelalterlichen Katharer erinnert, als deren Erben man sich versteht.[4] Seit Mai 1955 ist das Lectorium Rosicrucianum in Deutschland im Vereinsregister des Amtsgerichts Hannover eingetragen. Es gibt in Deutschland Verwaltungen in Calw, Bad Münder und Birnbach und je eine deutschsprachige Verwaltung in Österreich und der Schweiz.[5] Weltweit gibt es etwa 15.000 Mitglieder, davon 4.500 Mitglieder in Deutschland (Stand 2010), rund 1.000 in der Schweiz und 200 in Österreich (Stand 2000).

Der Name ist eine latinisierende Wortbildung aus lateinisch lector („Leser“) mit dem Funktionsräume (analog zu Skriptorium für „Schreibstube“) bzw. eine entsprechende Gruppe (analog zu Auditorium) kennzeichnenden Suffix -orium, rosa („Rose“) und crucis (Genitiv von crux „Kreuz“), also etwa „rosenkreuzerische Lesegesellschaft“.

Stellung in der Rosenkreuzerbewegung

Der Name Rosenkreuz steht gegenwärtig für unterschiedliche Rosenkreuzer-Bewegungen und beinhaltet verschiedene Strömungen:

Initiatorisch, theosophisch und gnostisch geprägtes Rosenkreuzertum

In der modernen Rosenkreuzerbewegung vollzog sich die Entwicklung von geheimen Bruderschaften über lockere mehr oder weniger geheim arbeitende Zirkel zu rechtlich definierten Organisationen. Innerhalb dieser Bewegung sind drei Strömungen zu unterscheiden:

  1. Das Initiatorische Rosenkreuzertum, in dem wie bei den Freimaurern neue Gruppen durch Stiftung und Einweihung durch bereits bestehende Gruppen autorisiert werden, entwickelte sich hauptsächlich in amerikanischen Gemeinschaften, die sich anhand von Stammbäumen legitimierten, die bis auf die Rosenkreuzer des 17. Jahrhunderts zurückgehen. Der älteste Orden dieser Art ist die Fraternitas Rosaecrucis (FRC). Der Größte ist der Antiquus Mysticus Ordo Rosaecrucis (AMORC), dessen Mitglieder sich in lebensfroher und weltzugewandter Lebensweise in Resonanz mit den studierten kosmischen Gesetzmäßigkeiten begeben, wodurch sie sich unmittelbaren Gewinn und Erfolg für ihren aktuellen Seinszustand versprechen.
  2. Das Theosophische Rosenkreuzertum, das aus der Theosophischen Gesellschaft um Helena Petrovna Blavatsky hervorging, entwickelte ein gewandeltes Verständnis des Rosenkreuzertums. Insbesondere Rudolf Steiner, der Begründer der Anthroposophie, und Max Heindel, der Begründer der Rosicrucian Fellowship, sahen in Christian Rosencreutz nun keinen Weltverbesserer mehr, sondern eine hohe spirituelle Wesenheit, die die Welt- und Menschheitsentwicklung lenkt. Dieses Rosenkreuzer-System vertritt ein Weltbild, in dem sich die Erlösung durch Evolution und schrittweise Vergeistigung vollzieht. Die Auffassung, dass es eine wesensmäßige Einheit zwischen der irdischen und der geistigen Welt gibt, wirkt sich in der Praxis durch gesellschaftliche Reformkonzepte, wie zum Beispiel die anthroposophischen Einrichtungen, aus, was ansatzweise auch bei der Rosicrucian Fellowship zu erkennen ist.
  3. Das Gnostische Rosenkreuzertum, zu dem das Lectorium Rosicrucianum gehört, ist eine Art erneuerter Manichäismus, dessen asketische Auffassung auf die Katharer und Albigenser zurückgeht. Kennzeichnend ist ein lebensverneinender Erlösungsgedanke, bei dem das Streben nach einer besseren Gesellschaftsordnung als vergeblich abgelehnt wird. Durch diese Forderung nach einer Distanzierung und letztlichen Trennung von der Sinnes-Welt unterscheidet sich das Lectorium Roscricianum von anderen Rosenkreuzergemeinschaften.[6]

Übernahme der Lehren der Adyar-Theosophie

Das Logo der Adyar-TG, vereint Swastika, Sternförmiges Hexagramm, Anch, Om und Ouroboros

Der größte Teil der Lehren des Lectorium Rosicrucianum stammt aus den Büchern der Adyar-Theosophie der Theosophischen Gesellschaft Adyar (Adyar-TG), und von dem Theosophen Max Heindel.[7] In Anlehnung an das Gedankengut seines Mentors Max Heindel, hat der Vereinsgründer Jan van Rijckenborgh die Auffassung übernommen, der Mensch besitze eine vierfache Körperlichkeit, bestehend aus physischem, Äther-, Astral- und Mentalkörper. Dieses Menschenbild kombinierte Rijckenborgh dann mit eigenen Anschauungen und Elementen aus dem Kundalini-Yoga, wonach der Mensch der Bewohner eines Mikrokosmos sei, den er auch „aurisches Atemfeld“ und „Offenbarungsfeld“ nannte. Dieses „Offenbarungsfeld“ bestünde aus einem siebenfach zusammengesetzten Netz magnetischer Punkte, in dem der irdische Mensch lediglich als Platzhalter für ein darin enthaltenes „Geistfunkenatom“ fungiere.[8]

Abgrenzung von der Theosophie und anderen Systemen

In der Reinkarnation­slehre Rudolf Steiners und Max Heindels wird das Ich als unvergänglicher „Wesenskern“ des Menschen angesehen und die Kontinuität des Ich-Bewusstseins über den Tod hinaus angenommen. Das Ich diene so als „Instrument zur Vollendung des Menschen“ und unterliege der Reinkarnation, um sich zu immer höheren Bewusstseins-Stufen entwickeln zu können. Das Ich-Bewusstsein wird in diesem Weltbild von Inkarnation zu Inkarnation bewahrt und nicht überwunden.[9][10] Diese Reinkarnationslehre wird vom Lectorium Rosicrucianum abgelehnt, weil man davon ausgeht, dass neben dem physischen Körper auch der Ätherkörper, das Ich-Bewusstsein und die Seele des Menschen stirbt und nach dem Tod des Menschen nichts von ihm zurückbleibe. Übrig bleibe im als unvergänglich angesehenen Mikrokosmos lediglich die „Erfahrungsernte“, die in Anlehnung an asiatische Religionslehren als Karma bezeichnet wird. Der Mensch sei in seiner Lebenszeit nur ein vorübergehender Bewohner des Mikrokosmos. Wenn in diesem Mikrokosmos die Reinkarnation eines neuen Geistfunkens stattfindet, was gemäß der Doktrin des Lectorium in Abständen von etwa 700 Jahren geschieht, dann soll sich das gesamte Karma aller ehemaligen mikrokosmischen Bewohner summiert organisch am unteren Ende des Rückgrats, in der so genannten „Kundalini­schlange“, manifestieren. Folge der Mensch nicht dem vom Lectorium Rosicrucianum gewiesenen Weg, müsse er in den Samsara-Kreisläufen der Todesnatur restlos untergehen. Aufgrund dieser gegensätzlichen Anschauungen lehnt das Lectorium die diesbezüglichen Ansichten der Anthroposophie und Theosophie ab, da deren Gesellschaften sich den veränderten atmosphärischen und kosmischen Bedingungen nicht wie das Lectorium angepasst hätten. Sie seien in der heutigen Zeit ungeeignete Einweihungssysteme, deren überholte Methoden keinen Einfluss mehr auf die in okkulten Prozessen wichtigen Organe der inneren Sekretion hätten. Darüber hinaus vertritt das Lectorium die Ansicht, dass die Befreiung des Menschen heute nur noch durch das Einweihungsmysterium der „Transfiguration“, wie sie die Rosenkreuzerschule des Lectorium Rosicrucianum lehrt, möglich ist.[11][12][13]

Spiritismus als Religion

Das Lectorium Rosicrucianum weist eine starke Verbindung zum Spiritismus auf, der als Nachfolger der antiken Gnosis die bedeutendste synkretistische Religion der Neuzeit ist. Es wird daher zu den neugnostisch, spiritistischen Gruppierungen gezählt. So übernahm das Lectorium die von Ernest Wood spiritistische Theorie der „Sieben Strahlen“, die Alice Bailey anschließend als selbstständige theosophische Lehre ausgab. Das Lectorium wiederum deklarierte Woods Theorie als eigene „Lehre von den Sieben Kräften“ um die Urheberschaft zu verschleiern. Es benennt als Quelle dieser sieben Strahlen eine fiktive „Universelle Siebenfache Bruderschaft“, die forcierend auf das „Schlangenfeuer“ am Plexus Sacralis des Menschen einwirke, was ein Lectorium-Mitglied dann stärker zur „Selbstübergabe“ stimuliere. Alle „Sieben-Strahlen-Gruppen“ sind gegenwärtig der Auffassung, dass momentan der „7. Strahl“ herrsche, mit dem die Spekulation um ein Wassermannzeitalter verbunden ist. Das Lectorium glaubt mystische geistige Verbindungskanäle zu einer vermeintlichen „Großen Weißen Bruderschaft“ im Jenseits zu haben, die ihren Sitz im „Shamballa“ in der zentralasiatischen Wüste Gobi haben soll.[14][15][16][17]

Ursprünge

Rudolf Steiner der den Ordo Templi Orientis (O.T.O) von 1906 bis 1914 leitete und den höchsten Grad „Summus Rex“ innehatte,[18] war zwischen 1905 bis 1914 in Berlin auch als Leiter der inneren Rosenkreuzergemeinschaft des O.T.O., der „Mysteria Mystica Aeterna“, tätig. Gegen Steiners Willen veröffentlichte sein deutschamerikanischer Schüler Carl Grasshoff unter dem Pseudonym Max Heindel Teile aus Steiners geheim gehaltenen Rosenkreuzerlehren und gründete auf dieser Basis 1909 die Rosicrucian Fellowship. Vor dem Ersten Weltkrieg ging dann aus der niederländischen Theosophischen Vereinigung eine Studiengruppe der Rosicrucian Fellowship hervor, der sich die Gebrüder Leene in den Jahren 1924/25 anschlossen.[19]

Mitgliedschaft in der Rosicrucian Fellowship

Bei Eduard von Hartmann wird das LR-Schlagwort Transfiguration erstmals als „Persönlichkeitswechsel durch Hypnose“ in der Esoterik verwendet.[20]

Der spätere Vereinsgründer Jan Leene und sein Bruder Zwier Willem Leene besuchten regelmäßig die Vorträge des reformierten Predigers Arnold Hendrik de Hartog (1869–1938). Beide wurden durch die Lehren des Philosophen Eduard von Hartmann (1842-1906) und durch die Werke Jakob Böhmes beeinflusst.

  • Im April/Mai 1924 schlossen sich die Gebrüder Leene einer Amsterdamer Studiengruppe der aus dem Ordo Templi Orientis hervorgegangenen Rosicrucian Fellowship an.
  • 1925 wurde ein Verlag und eine Versandbuchhandlung (ab 1928: „Publicatie Bureau van het Rozekruisers genootschap“) gegründet, der ab 1927 die Monatszeitschrift „Het Rozekruis“ veröffentlichte. Es gab Zentren in Amsterdam, Den Haag, Haarlem und Baarn.
  • Als im Dezember 1929 die Leiterin der Amsterdamer Studiengruppe, die Lehrerin Agatha van Warendorp erkrankte, übernahmen die Gebrüder Leene die Vertretung. Nach ihrer Genesung verweigerten die Leenes jedoch die Rückgabe der Leitungsposition an Frau van Warendorp. Die Streitigkeiten wegen dieses nicht konzertierten Führungswechsels wurden schließlich von Augusta Foss im Hauptquartier der Rosicrucian Fellowship in Oceanside zugunsten der Leenes beigelegt.

Ablösungsprozess der Fellowship

  • 1933 mussten die Brüder Leene die von den Eltern geerbte Textilgroßhandlung aus Rentabilitätsgründen aufgeben. Stattdessen begannen sie mit der Vermarktung der Lehren Max Heindels, indem sie illegal angefertigte Raubdrucke seiner urheberrechtlich geschützten Bücher vertrieben. Die Leenes setzten sich über Heindels Verfügung hinweg, wonach keine Beiträge erhoben und Heindels Lehrmaterialien und Kurse nur kostenlos angeboten und weitergegeben werden durften. Ihre neue „Existenzgrundlage“, das Autonomiestreben ihres Haarlemer Zentrums und die Verstöße der Leenes gegen die amerikanischen Vereinsstatuten wurden im Hauptquartier in Oceanside jedoch zeitnah missbilligt, zumal die Niederländer auch die treuhänderisch vereinnahmten Fellowship-Spenden nicht mehr an die Weltzentrale abführten, um Gelder über die eigens gegründete „Max Heindel-Stiftung“ zum Erwerb eines Haarlemer Zentrums in der Hedastraat 8 und für Immobilien in der Bakenessergracht abzuzweigen.
  • Am 5. April 1935 scheiterte ein Versuch der kalifornischen Fellowship-Zentrale, die niederländische Gruppe wieder stärker in die Gesamtorganisation einzubinden. Damit war der Endpunkt des Ablösungsprozesses der Haarlemer Gruppe von der Rosicrucian Fellowship erreicht.


Ende der Fellowship-Ära

Am 1. November 1935 antwortete die Muttergesellschaft in Oceanside auf den Okkupationsversuch der niederländischen Leene-Brüder und informierte alle Mitglieder, dass das Haarlemer Zentrum der Leenes in der Hedastraat 36 in seinen Handlungen nicht befugt sei, „The Rosicrucian Fellowship“ in Oceanside zu vertreten. So warnte Augusta Heindel, die Ehefrau Max Heindels, in einem internationalen Rundbrief vor der abtrünnigen, unautorisierten niederländischen Studiengruppe, die aus offensichtlich kommerziellen Gründen versucht, Gelder für einen eigenen Tempel zu sammeln und illegal Raubdrucke von urheberrechtlich geschützten Heindel-Büchern ohne ihre Genehmigung in holländischer Sprache nachdrucken lässt. Ferner beklagte Sie, dass die Holländer den urheberrechtlich geschützten Namen und das Emblem der Fellowship ohne Einwilligung des Aufsichtsrates des Internationalen Hauptquartiers der Rosicrucian Fellowship benutzt, um Spendengelder für okkulte Fernheilungs-Praktiken zugunsten von deren neuem „Fernheilungszentrum Rosenhof" zu vereinnahmen.

Die Gebrüder Leene waren in der Rosenkreuzer-Gemeinschaft Rosicrucian Fellowship von Max Heindel keine initiierten Rosenkreuzer geworden, da sie weder die kleinen noch die großen Einweihungen empfangen hatten, und nur den untersten Grad des Novizen (= Neuaufgenommene) erreicht hatten. Nachdem der Übernahmeversuch der Leene-Brüder scheiterte, wurden sie aus der Rosicrucian Fellowship ausgeschlossen, wozu auch der Streit um die Einnahmen von für erkrankte Schüler angebotenen Fernheilungsdienstleistungen beigetragen hat. Am 25. September 1935 wurde die Satzung der Leene-Gruppe durch die niederländischen Behörden anerkannt, sodass dieser Tag als offizielles Gründungsdatum des Lectorium Rosicrucianum gilt.[21] Dadurch erhielt die ehemalige Haarlemer Zweigstelle eine rechtliche Bestätigung ihrer Selbständigkeit.

Hinwendungung zum Manichäismus

1936 entdeckten die Leene-Brüder die gnostischen Gruppierung der Manichäer und gaben ihrer Gruppe nun den Namen „Manichäer-Orden“. Im Anschluss an den Manichäismus proklamierte Leene eine Transfigurationsmethode zur Wiedergeburt und Erneuerung des Menschen, der ein planmäßiger Untergang des eigenen Selbst und der Ich-Bezogenheit voran gehen müsse. Diese Methode bezeichnete Leene als „Endura“ – ein Begriff, den er dem Wortschatz der Katharer entnahm.[22]

Gründung der „Jakob Böhme Gesellschaft“

  • Am 17. Juli 1938 verstarb Zwier Willem Leene nach einem Herzinfarkt, woraufhin sein Bruder Jan die Leitung übernahm.
  • 1941 legte die Gruppe den Namen „Rosenkreuz“ und die parallel beibehaltenen alten Heindel-Firmennamen „Rozenkruisers Genootschap“ (= „Rosenkreuzer-Genossenschaft“) bzw. „Max Heindel Stichting“ (= „Max Heindel Stiftung“) ab, da Frau Heindel zwar auf eine Strafanzeige verzichtet hatte, Leene aber nicht mehr befugt war, das rosenkreuzlerische und theosophische Gedankengut Max Heindels zu vertreten. Fortan nannte sich die Gruppe „Jakob Böhme Gesellschaft“.

Seine ersten Schriften verfasste Jan Leene unter dem Pseudonym John Twine. Dann legte er sich den Pseudonym Jan van Rijckenborgh zu. Auch dieses zweite Pseudony wurde innerhalb der Organisation akzeptiert.[23][24][25]

Gründung und Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg

1945 gründete Jan Leene zusammen mit seiner Frau in Haarlem das Lectorium Rosicrucianum, das ab 1946 auch unter dem Namen „Schule des Goldenen Rosenkreuzes“ firmierte. Der 1955 für die ersten deutschen Interessenten gegründete eingetragene Verein veranstaltete Ostern 1956 die erste deutsche Konferenz mit ca. 120 Teilnehmern.

Errichtung von Tagungsstätten
  • Am 30. März 1957 wurde der Grundstein des heutigen Haupttempels in Haarlem gelegt.
  • Am 8. März 1958 wurde in Calw (Baden-Württemberg) der 1. deutsche Konferenzort eröffnet.
  • Am 21. August 1965 wurde in Bad Münder bei Hannover der 2. deutsche Konferenzort fertig gestellt.
  • Ausgehend von Schweizer Zentren in Basel, Zürich, Lausanne, Lenzburg und Thun wurde 1978 in Caux ein Schweizer Tagungszentrum eröffnet.
  • Im Jahr 2000 wurde der dritte deutsche Konferenzort in Birnbach im Westerwald eröffnet.

Die drei deutschen Tagungsstätten verwalten koordiniert lokale „Zentren“ in 23 Städten mit etwa 2500 aktiven Schülern und weiteren 2000 „Mitgliedern“, die zum äußeren Interessentenkreis gehören. Nach der Deutschen Wiedervereinigung entstand in den neuen Bundesländern 2006 nur ein kleines Zentrum in Dresden.[26][27]

Internationale Verbreitung

Weltweit hat das Lectorium Rosicrucianum ungefähr 15.000 Mitglieder, davon 4.500 Mitglieder in Deutschland (Stand 2010),[28] rund 1.000 in der Schweiz und 200 in Österreich (Stand 2000).[27] Das Lectorium ist in vielen europäischen Ländern aktiv. So entstanden in Frankreich vier Konferenzorte und zahlreiche Zentren. In Polen gibt es einen Konferenzort in Wielun. In Südamerika ist das Lectorium Rosicrucianum in Brasilien, Bolivien und Kolumbien vertreten. In Brasilien gibt es über 1000 Mitglieder, die über Konferenzorte in São Paulo (seit 1965), Patos de Minas (seit 1982) und Patos de Minas verfügen. Auch in Russland, Nordamerika, Australien, Neuseeland und einigen afrikanischen Staaten gibt es Mitgliederaktivitäten.[29][30][31]

Übertragung des Erbes der Katharer

Datei:Antonin Gadal Osiris.jpg
Antonin Gadal (1877 bis 1962)
Monument „Galaad“ in Ornolac-Ussat-les-Bains (Ariège)
Eingang der Grotte Lombrives in Ornolac-Ussat-les-Bains, nach Gadal Kathedrale der Katharer[32]

Ab 1954 kam es in Frankreich zu regelmäßigen Begegnungen mit dem Lokalhistoriker und Leiter des Fremdenverkehrsamtes des Kurortes Ornolac-Ussat-les-Bains, Antonin Gadal (* 1877 in Tarascon-sur-Ariege; † 1962), durch dessen Einfluss das Lectorium ideologisch maßgeblich verändert und organisatorisch neu strukturiert wurde. Gadal war zuvor Fremdenführer und Mentor des Ariosophen und Mediävisten Otto Rahn im Languedoc. Von Gadal übernahm Rahn die Thesen, dass das Katharertum eine germanisch geprägte dualistische Ketzerbewegung mit uralten arischen Wurzeln sei, und den angeblichen Rezeptionsstrang Katharer–Gral–Tibet/Shambala,[33][34] der sich auch im Weltbild des Lectorium niedergeschlagen hat. Verschiedene Forscher haben festgestellt, dass sich die Ideen, Katharer- und die Gralthesen des Lectorium-Mitbegründers Gadal, die dieser selbst nicht in schriftlicher Form hinterließ, in Rahns 1933 im Urban Verlag Freiburg veröffentlichten Buch „Kreuzzug gegen den Gral“ wiederfinden[35][36].

Antonin Gadal assoziierte das Höhlensystem seines Wohnortes Ussat mit von ihm behaupteten Initiationsriten der mittelalterlichen Katharer.[37]

Gadal bezeichnete sich als letzten Patriarchen der Katharerbruderschaft und betrachtete das Lectorium Rosicrucianum als die an die Tradition der Katharer anküpfende Nachfolgeorganistion. Zur Erinnerung an die Übertragung des Erbes der Katharer an das Lectorium ließ Gadal, am 5. Mai 1957 in seinem Wohnort Ornolac-Ussat-les-Bains im Tal der Ariège, das Monument „Galaad“ errichten.[26][27] Er widmete sich nach seiner Pensionierung der Erforschung der Geschichte des Sabarthes und erwarb sich durch seine Katharer- und Heimatforschung den Ruf eines Katharer-Fachmanns. Seine paläontologischen Untersuchungen der Höhlen im Tal der Ariège und seine Recherchen im südfranzösischen Languedoc ließen ihn schließlich glauben, dem geheimnisvollen Katharerschatz auf die Spur gekommen zu sein. Gadal vermutete, dass der Katharerschatz in den Höhlen des Sabarthes verborgen liege und ermutigte auch andere Forscher zur Gralssuche und zu Recherchen über die Geschichte der für die Katharer des Mittelalters bedeutungsvollen Burg Montsegur, die er für die Gralsburg Montsalvatge (Montsalvatsch) aus Wolfram von Eschenbachs Epos Parzival hielt.[34] Aus diesem mythologischen Themenkomplex und den exzentrischen Theorien Gadals konstruierte das Lectorium Rosicrucianum einen Rezeptionsstrang, um auf einen Zusammenhang zwischen sich, den Katharern und dem Gral-Mythos hinzuweisen, der wie man fortan verkündete, seit Anbeginn der Zeit existiere und bis in alle Ewigkeit fortdauern würde und vom Lectorium symbolisch als „Dreibund des Lichts“ bezeichnet wird. Gadal wurde als neues Kirchenoberhaupt des Lectorium akzeptiert und verlieh dem Gründer des Lectorium Jan van Rijckenborgh den Großmeister-Titel, und Catharose de Petri den Titel „Archidiakonesse“. In seinen letzten Lebensjahren distanzierte sich Gadal von der Arbeit des Lectorium.[38][39] Das Ziel der Mission dieser Bruderschaftskette (siehe unten Internationale Stiftung Schweiz) sei es, die Lehren der spätantiken gnostischen Mysterien in der heutigen Zeit durch seine freiwillig inkarnierten Abgesandten zu überbringen, um die Menschheit mit der unsichtbaren Kirche, als deren Teil sich das Lectorium Rosicrucianum sieht, mittels seiner Arkandisziplin und Philosophie zu verbinden.[40][41]

Krisen und Abspaltungen

Im Laufe der Geschichte des Lectorium Rosicrucianum gab es viele Reformversuche, Machtkämpfe und mehrere größere Austrittswellen.

  • 1951/52 versuchten sich die deutschen Zentren von der niederländischen Leitung abzunabeln um einen eigenständigen Weg zu gehen. Dazu wurde am 1. Dezember 1951 die von der niederländischen Leitung in Haarlem kurzzeitig autonom arbeitende „Neue Internationale Transfiguristische Schule“ mit Sitz in Frankfurt a. M. gegründet. Dieses Reformprojekt scheiterte nach ungefähr zwei Monaten; die deutsche Gruppe wurde wieder der niederländischen Zentralverwaltung unterstellt.
  • Ende der 1960er Jahre trennte sich kurz vor dem Tod Rijckenborghs eine Gruppe unter Leitung des langjährigen Schülers van der Kuyp. Er begründete seinen Austritt mit einem innerlichen Konflikt. In diesen sei er geraten, weil es nach seinem Empfinden aufgrund der Größe der Organisation nicht mehr möglich sei, die richtige innere Seelenqualität zu gewinnen, auf die es ankomme. Van der Kuyp gründete deshalb eine kleinere Gruppe mit Sitz in den Niederlanden und eröffnete eine deutsche Zweigstelle in Köln.
  • 1978 spaltete sich im Raum Braunschweig eine ca. 40 Personen starke Gruppe unter Leitung des Ehepaares Gottschalk ab. Herr Gottschalk leitete in den 50er und 60er Jahren den Buchvertrieb des Lectorium Rosicrucianum. Diese Aussteiger-Gruppe ist heute noch aktiv.
  • Mit Beginn der 1980er Jahre trat eine weitere Schülergruppe unter Leitung von Joachim Schulz in Freiburg i.Br. enttäuscht aus dem Lectorium aus. Auch für diese Gruppe soll in toto der Eindruck, dass die Eigenbezeichnung „Geistesschule“ des Lectorium Rosicrucianum nur Makulatur sei, maßgeblicher Grund für die Abspaltung gewesen sein. Die Gruppe gründete das „Institut für Biosophie“, die sich zehn Jahre später auflöste.
  • Mitte bis Ende der 1980er Jahre kam es im Ruhrgebiet erneut zu einem größeren Rückschlag, als das Leiterehepaar des Zentrums Essen, das zugleich auch das Jugendwerk in Norddeutschland leitete, zusammen mit etwa 40-50 Mitgliedern austrat.[42][43][29]

Jahrelange Machtkämpfe um den Führungsanspruch

  • 1965 proklamierte Jan van Rijckenborgh seinen Sohn Henk Leene zu seinem Nachfolger als Großmeister. Rijckenborghs engste Mitarbeiterin, Catharose de Petri und die Spirituelle Leitung wollten diese Entscheidung jedoch nicht anerkennen, weshalb es in der Führung des Lectorium Rosicrucianum zu jahrelangen Streitereien kam. Jan van Rijckenborgh beharrte jedoch bis zu seinem Tod darauf, dass es keine „Großmeisterin“ geben wird und bestand darauf, seinen Sohn als „Großmeister“ einzusetzen, weil dies der Wunsch der „Bruderschaft“ sei. Es begann ein jahrelanger Machtkampf, weshalb der Großmeister Jan van Rijckenborgh resigniert resümierte, dass seine Arbeit wohl umsonst gewesen sei, weil man seine Mission nicht verstanden hätte.[44]
  • Am 17. Juli 1968 starb Jan van Rijckenborgh. In der Folge erlebte das Lectorium seine bisher schwerste Krise, deren Beginn sich seit der autoritären Nachfolgeregelung 1965 abzuzeichnen begann. 1969 kam es in der Leitung zu einem offenen Machtkampf, in dem auch die Mitglieder des Lectorium einbezogen waren. Der Konflikt manifestierte sich in zwei Standpunkten. Der neue Großmeister Henk Leene trat für größere Eigenverantwortung und eine individuellere Gestaltung des Heilsweges der Mitglieder ein. Er lehnte die bisherigen streng hierarchischen Führungsprinzipien als zu starr und unflexibel ab. Ihm schwebte eine kleine nach innen gerichtete Gruppierung vor, die mehr in die geistige Tiefe arbeiten sollte. Zudem befürwortete er die Öffnung der Lehre und verstand die Organisation nicht mehr als esoterisch. Catharose de Petri hingegen befürwortete eine straffere international expandierende Organisation. Henk Leene sah in dieser Entwicklung die Gefahr, das Werk seines Vaters könne verflachen.
    Die tief greifenden Unstimmigkeiten an der Spitze der Hierarchie stellten für eine größere Anzahl Mitglieder die Glaubwürdigkeit des Systems in Frage. Die Auseinandersetzungen endeten im März 1969 mit einem Angriff der Spirituellen Leitung: Diese beschuldigte den Großmeister Henk Leene, mit agnostischen und sogar schwarzmagischen Kräften zu arbeiten. Daraufhin verließ Henk Leene das Lectorium mit etwa 200 Anhängern und gründete die „Gemeinschaft R+C, Rosae Crucis“, die 1972 den Namen „Esoterische Gemeinschaft Sivas“ annahm. Zu ihnen gehörte der Leiter des Kasseler Zentrums Heinz Borkowski, der der Aussteigergruppe sein Zentrum zur Verfügung stellte.
    Catharose de Petri setzte sich in der Folgezeit als Großmeisterin innerhalb des Lectorium Rosicrucianum durch, wobei dieser Titel für sie zunächst umstritten war, weil der Patriarch Antonin Gadal sie seinerzeit nur als Mitarbeiterin (Archidiakonesse) bezeichnet hatte. So war zu beobachten, dass bei etlichen Büchern Rijckenborghs erst in den Neuauflagen nach dessen Tod Catharose de Petri als Mitautorin erscheint.[45] Catharose de Petri übergab später die Leitung des Lectorium Rosicrucianum dem Gremium „Internationale Spirituelle Leitung“.

Doktrin und Symbolik

Die Lehren des Lectorium Rosicrucianum sind im Wesentlichen neognostisch, das heißt, sie berufen sich auf eine gnostisch-manichäische Tradition, der eigentlich eine neuzeitliche Rezeption patristischer Schriften zugrunde liegt. Hinzu kommen Elemente hermetischer Philosophie, sowie die unter dem Namen Christian Rosencreutz im Barock erschienenen Schriften. Weitere Einflüsse kommen von Max Heindel oder gehen auf theosophische Ansätze Rudolf Steiners zurück.[46][47][48]

Legitimation

Das Lectorium stellt die Erlösung als Teil einer unsichtbaren, gnostischen Lichtbruderschaft, sowie Glück und Heil im außerweltlichen Shamballa in Aussicht. Von den Mitgliedern wird strikter Gehorsam und eine klare Trennung von der Welt und ihren Organisationen gefordert und vollzogen.[49]

Alleingültigkeits- und Absolutheitsanspruch

Das Lectorium Rosicrucianum behauptet, die einzig rechtmäßige Rosenkreuzer-Vereinigung „seit Anbeginn der Welt“ zu sein, hält sich für die einzig wahre universelle Erlösungskirche der Gegenwart und vertritt einen Alleinvertretungs- und Absolutheitsanspruch. Ihr Erwählungs- und Überlegenheitsbewusstsein leiten die Mitglieder des Lectorium aus dem Anspruch ab, die einzigen Erben und Auserwählten eines Heilsmysteriums zu sein, weil die für den tranfiguristischen Heilsweg zwingend erforderliche Gruppenbildung nur von ihnen realisiert worden sei. Das Wissen zur Erlangung der Selbstvergottung durch Umwandlung des irdisch-gefallenen Menschen in eine neue Persönlichkeits-Struktur werde im Lectorium vermittelt.[50][51]

Seit dem 20. August 1953 sei die Gruppe des Lectorium Rosicrucianum vom Heiligen Geist inspiriert, woraus der Gründer Jan van Rijckenborgh den programmatischen Anspruch ableitete, man sei fortan das „reine christliche Einweihungsmysterium des Heiligen Rosenkreuzes für das neue Zeitalter“, durch dessen Methode der Selbstfreimaurerei alle christlichen Kirchen und alle okkulten und esoterischen Strömungen der Gegenwart abgelöst werden würden. Dadurch sei das Lectorium seit 1953 in eine „Kette der Universellen Gnostischen Bruderschaften“ aufgenommen worden, die auch als „Bruderschaft von Shamballa“ (lokalisiert in der Wüste Gobi), Geistesschule und Christushierarchie angedeutet wird, der auch die Essäer, Gnostiker, Manichäer, Albigenser, Freimaurer und die klassischen Rosenkreuzer angehört hätten. Die als Transfiguration bezeichnete Einweihung bestehe aus drei hierarchisch abgestuften Einweihungskreisen mit je sieben Aspekten, durch die neue Kandidaten sakramental versiegelt werden würden. Am 1. September 1954 sei dem Lectorium das Erbe der vorangegangenen Mysterienbruderschaft der Katharer übertragen worden. Aus all dem leitet der Verein den Anspruch eine „Universelle Erlösungslehre“ zu vertreten ab.[52]

Interpretation der klassischen Rosenkreuzer-Ideen

Der Verfasser der klassischen Rosenkreuzer-Manifeste Johann Valentin Andreae (1586–1654) im Alter von 42 Jahren

In der Doktrin des Lectorium gehören die Legenden der Rosenkreuzer-Urschriften zum Gegenstand der Betrachtung, als deren Erfinder der Theologe Johann Valentin Andreae angenommen wird. Andreae schildert in den Legenden seiner 1614 erschienenen Fama Fraternitatis die fiktive Gründung eines Rosenkreuzer-Ordens im 14. Jahrhundert, den Historiker mit dem Kunstbegriff „ältere Rosenkreuzer“ umschreiben. Entgegen der herrschenden Meinung in der Geschichtswissenschaft, die Johann Valentin Andreae als Verfasser der klassischen Rosenkreuzermanifeste identifizieren, führt das Lectorium das Erscheinen dieser Schriften auf das gezielte Wirken befreiter Gottmenschen einer unsichtbaren „Universellen Bruderschaft“ in der Übernatur zurück.

Rijckenborgh übersetzte die Fama Fraternitatis, die Confessio Fraternitatis, sieben Kapitel aus Christianopolis und die Chymische Hochzeit ins Niederländische und versah sie mit sehr umfangreichen Interpretationen und Kommentaren, die heute zum Lehrmaterial des Lectorium zählen. So verfasste er beispielsweise zur 23-seitigen deutschen Edition der Fama Fraternitatis einen 400 Seiten langen Kommentar.

Der Bezug Rijckenborghs zu den „alten Rosenkreuzern“ ist jedoch ambivalent. So gehört das Lectorium zu den wenigen Rosenkreuzergruppen, die die legendäre Figur Christian Rosencreutz nicht für einen Menschen des 15. Jahrhundert hält, sondern sinnbildlich für den Prototypen einer gottmenschlichen Wesenheit, die durch den Prozess einer Geistseelenentwicklung verwirklicht werden könne. Dabei geht das Lectorium von der Prämisse aus, Rijckenborgh habe Andreaes Rosenkreuzer-Urschriften des Barock dechiffriert und dabei eine vollständige Übereinstimmung mit seiner eigenen Weltanschauung festgestellt. Daraus folgerte das Lectorium, dass insbesondere Rijckenborgh der Abgesandte einer jung-gnostischen „Universellen Bruderschaft“ sei, der die Mission der legendären Figur Christian Rosenkreuz fortsetze.[53][54]

Verhältnis zum Christentum

Stellenwert der Bibel

Die Stellung des Lectorium Rosicrucianum zur Bibel ist ambivalent: So komme die Bibel als Offenbarung­sträger nur teilweise in Frage, weil ihr Inhalt im Laufe der Geschichte zu stark verfälscht worden sei. Das Alte Testament wird kategorisch abgelehnt, weil es das Produkt des Schöpfergottes (vom Lectorium „Demiurg“ genannt) unserer Lebenswelt sei. Diesem Demiurg stehe der Gott des Neuen Testaments diametral gegenüber. Einzelne Schriftworte aus dem Neuen Testament werden allegorisch ausgelegt und selektiv zur Bestätigung der eigenen „Universellen Lehre“ herangezogen. In der Überzeugung, die Bibel enthalte verborgene und versteckte Botschaften, studierten die Gründer des Lectorium die Esoterik des Pentateuch, die Evangelien sowie die Offenbarung des Johannes. Aus dieser „Bibel-Entschlüsselung“ und -Deutung entwickelte Rijckenborgh im Anschluss an den Manichäismus eine gnostische Lehre, die der Lehre und Weltanschauung der Katharer sehr ähnelt.[55]

Distanzierung vom christlichen Glauben

Das Lectorium Rosicrucianum hält den christlichen Glauben für ausgesprochen schädlich, wenn es um die „wahre“ Rückkehr in die Bereiche geht, die das Lectorium für die ursprüngliche Heimat des Menschen hält. Man weist dem Christenglauben den Rang einer niederen Erkenntnisstufe zu, da er nur jenseitsorientiert sei, das Jenseits aber zur „dialektischen Welt“ gehöre. Im Lectorium wird hingegen eine Rückkehr ins „Nichts“ angestrebt, sodass es insofern eine Art „nihilistische Lehre“ vertritt. Versatzstücke aus der Bibel werden zwar zitiert. Nach Ansicht des evangelischen Pastors Friedrich Wilhelm Haack wird jedoch dem Gedankengut des Buddhismus im gnostischen System des Lectorium, insoweit es sich vermeintlich in das eigene Weltbild einfügt, größere Bedeutung beigemessen,[56] wobei das Lectorium Rosicrucianum allerdings ignoriert, dass das buddhistisch angestrebte Nirwana kein Ort des Nichts, sondern die buddhistische Idealvorstellung vom Ende des Leidens ist.

Christologie

Die Christologie des Lectorium begreift Christus nicht als historische Erscheinung, sondern definiert Christus zu einer allerhöchsten vernunftgemäßen Erklärung der Wirklichkeit um, die als unpersönliche elektromagnetische Kraft helfen könne, dem Menschen die Sünden zu erlassen und die sogar die Welt hinweg nehmen könne. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass es dem Menschen zuvor gelungen sei, sein Karma durch die vom Lectorium geforderte Lebenshaltung abzulegen. Die Wiederkunft Christi sei gemäß dieser Deutungen bereits geschehen und manifestiere sich gegenwärtig ausschließlich in dem von der Lectorium-Gruppe aufgebauten Kraftfeld als unpersönliche Christuskraft.[57] Zur Person Christi gibt es im System des Lectorium keinen Bezug, während die freiwillig inkarnierten zwei Abgesandten der Bruderschaft Jan van Rijckenborgh und Catharose de Petri als Lichtboten angesehen werden. Deshalb entbehre die Eigendarstellung, dass der Körper des Lectorium rein christozentrisch ausgerichtet sei, jeder Grundlage, weshalb zwischen dem Christus des Lectorium Rosicrucianum und dem gestorbenen und auferstandenen Jesus Christus der Bibel keinerlei Zusammenhang besteht.[58]

Das Christusverständnis des Lectorium

Die auslegbare Karma- und Reinkarnationsvorstellung des Lectorium und die daraus abgeleitete Erlösungsideologie ist in der Bibel nicht enthalten und steht im Widerspruch zu den zentralen christlichen Schlüsselbegriffen Gnade und Vergebung, wobei „Karma“ und „Gnade“ zwei unvereinbare Prinzipien seien. Die Möglichkeit wiederholter Erdenleben (Reinkarnation) widerspräche sowohl den theologischen als auch den ethischen Grundlagen der jüdischen wie der christlichen Tradition. Die im Neuen Testament nicht enthaltene „Karmavorstellung“ des Lectorium Rosicrucianum lässt keinen Raum für die Gnade Gottes und die durch Christus gewirkte Vergebung. Der Glaube des Lectorium an die Wirksamkeit von Schicksalsgesetzen (Karma) unterscheidet das Gottesbild des Lectorium vom lebendigen Gott des Christentums, der in der Bibel im Neuen Testament dem Menschen als persönliches Gegenüber Vergebung gewähren kann.[59][60]

Jesusbild, Ur-Atom und Heilversprechen

Ein in der Spitze der rechten Herzkammer verorteter Berührungspunkt zur Entfaltung des ursprünglichen Menschen wird in der Doktrin des Lectorium als „Samenkorn Jesu“, „Uratom“ oder „Geistfunkenatom“ bezeichnet. Deses „Ur-Atom“ könne nur durch im Lectorium erhältliche gnostische Lichtkräfte geweckt werden. Durch diese „Lichtkraftgedanken“ würden dann „Christus- oder Feueräther“ angezogen, die ein Verfeinern der physischen Atomstruktur des Menschen bewirken, dabei auch rein biologisch durch eine Transformation der Körpergestalt die Überwindung des Todes vonstattenginge.[31][61]

Die Lehre des Lectorium Rosicrucianum betrachtet die Existenz Jesu und sein Leiden und Sterben am Kreuz als „Schein“, da der ewige Logos und seine Manifestation in Christus sich in der unreinen Stofflichkeit nicht ausdrücken könne. Das Leben Jesu sei eine Allegorie auf den individuellen Weg der (Selbst-)Erlösung. Die Lehre des gnostisch geprägten Lectorium Rosicrucianum ist doketisch und vertritt die Ansicht, dass Jesus Christus am Kreuz keine Leiden empfunden habe, weil er nur einen physischen Scheinleib besessen habe. So bezeichnet das Lectorium Rosicrucianum das christliche Dogma des Sühneopfers Jesu am Kreuz als Täuschung und als eine von der alten Kirche untergeschobene Irrlehre. Darum werden die zwölf Jünger, die Jesus in den Evangelien des Neuen Testamentes unterrichtet, im Lectorium nicht als Menschen, sondern als Symbol für die zwölf Gehirnnerven angesehen. Auch wird die in den Evangelien mit der Gebetformel „nimm diesen Kelch von mir“ in Gethsemane zum Ausdruck kommende Todesangst Jesu im Lectorium Rosicrucianum doketisch umgeformt zu „lasse diesen Kelch nicht von mir gehen.“.

Aufgrund dieser Ansichten, der gnostischen Grundstruktur des dualistischen Lehrsystems und wegen der doketischen Uminterpretation der Heilsbedeutung des Kreuzestodes könne das Lectorium Rosicrucianum nicht als „freikirchliche Christengemeinschaft“ angesehen werden.[62]

Gnostische Kosmogonie

Die Literatur des Lectorium Rosicrucianum ist durch die Aufnahme gnostischer Elemente, insbesondere der Ablehnung der Materie und des Leiblichen zugunsten des Geistigen (Dualismus) geprägt. Selbsterkenntnis könne durch Imagination eines in die Todesnatur gefallenen göttlichen Funkens im Menschen zur Erlösung durch ein jenseitiges und bislang unbekanntes göttliches Gegenstück wiederhergestellt und erlangt werden. Das Lectorium definiert sich selbst als neu-gnostische Gruppierung, was durch die Selbstbezeichnungen als „junge gnostische Bruderschaft“ und „junge Gnosis“ zum Ausdruck kommt.

In den Lehren des Lectoriums ist der dualistische Konflikt zwischen zwei gegensätzlichen Prinzipien (wie Gut und Böse oder Geist und Fleisch) wie er in der christlichen Gedankenwelt zum Ausdruck kommt, aufgrund des katharisch / albigensischen Einflusses stärker vorhanden, als dies beispielsweise im orthodoxen Katholizismus der Fall ist. Indem eine doketische dualistische Auffassung der spätantiken Gnosis vertreten wird, sollen sich das ursprüngliche göttliche Lichtreich und das Reich der Finsternis (irdische Welt) als Gegner gegenüber stehen.[40][41] Während der Katholizismus das Vorhandensein eines höchsten Gottes postuliert, dessen Gegner, der Satan ihm letztlich untergeordnet ist, kennt die katharisch geprägte Doktrin des Lectorium zwei nahezu ebenbürtige Gottheiten:

  1. Den Demiurg genannten Schöpfergott der als böse erachteten materiellen Welt, in der auch der menschliche Körper negativ beurteilt wird.
  2. Ein vollkommen jenseitiger, oberster Gott von dem ein göttliches Element, welches – wie in einem mythologischen Drama erklärt wird – als göttlicher Funke im Menschenherz schlummert, welches in der materiellen Welt „fremd“ sei. Dieser verborgene Funke müsse vom Menschen erkannt werden, um nicht der materiellen Welt verhaftet zu bleiben. Solche Anschauungen fanden vereinzelt zwar Aufnahme in den gnostischen Mythen anderer „Gnostische Kirchen“, etwa der „Gnostisch-Katholischen Kirche“, wurden dort jedoch nicht konsequent im Glaubenssystem verankert.[63][64]
Bezug zur Hermetik

Zu den hermetischen Schriften Rijckenborghs zählen eine von ihm kommentierte vierbändige Interpretation des Corpus Hermeticum sowie ein unvollendetes Buch zur Pistis Sophia, die jedoch nicht von historischer Bedeutung sind, da der Autor im Wesentlichen lediglich bereits bekanntes Material wohl aus konkret existentiellen, kommerziellen Gründen aufgriff.[65]

Transfiguration durch Persönlichkeitswechsel

Das Lectorium glaubt seinen Schülern den Weg aus dieser Welt, die als „gebrochene Realität“ angesehen wird, durch einen Transfigurationsprozess bahnen zu können, und beruft sich dazu in seiner Lehre und Kultpraxis auf uralte Mysterienreligionen und die Gnosis. Durch den zu einem Paradigmenwechsel führenden mehrstufigen Transfigurationsprozess verwandele man sich in ein unsterbliches Wesen, sofern man regelmäßig an „Erneuerungskonferenzen“ und „Tempeldiensten“ des Lectorium teilnimmt.[66] Kernpunkt dieser Erlösungslehre ist die Ansicht, dass der Mensch solange in einem durch karmische Kräfte in Gang gehaltenen Kreislauf von Geburt und Tod gefangen bleibe, bis es zu einem der "Transfiguration" vorausgehenden Wiedererwecken eines Geistfunkenatoms im Menschen komme. Die tranfiguristische Umwandlung verschaffe Zugang in eine neue Naturordnung außerhalb der dialektischen Diesseits/Jenseits-Welt, sofern man den kollektiven Stufenweg, der zwingend der Gruppenzugehörigkeit zum Lectorium bedürfe, einschlägt. Diese "Transfiguration" sei individuell im Alleingang nicht zu realisieren und könne nur im vom Lectorium-Kollektiv aufgerufenen Kraftfeld realisiert werden.[67][68]

Endura, Ich-Ersterbung und Persönlichkeitswechsel

Im Anschluss an den Manichäismus propagierte Jan van Rijckenborgh seine gnostische Transfigurationsmethode, die den Untergang der ursprünglichen Persönlichkeit und die "Ich-Ersterbung" fordert um die Umerziehung zu einem unsterblichen okkulten „Übermenschen“ vollziehen zu können, dessen neue Heimat die "Übernatur" sei. Diese Methode der Ich-Zerbrechung und Selbstverleumdung bezeichnet das Lectorium als „Endura“, einem Begriff der dem Vokabular der Katharer des Mittelalters entlehnt wurde.[69][70][71][72][73] Zur Einstimmung auf diesen Transfigurationsprozess ist bereits der Vorbereitende Schüler gehalten sein Leben nach einem aus 10 Geboten bestehenden asketischen Programm ausrichten, keine esoterischen Bücher die nicht vom Lectorium stammen mehr zu lesen und möglichst hohe finanzielle Beiträge zu spenden. Entschließt sich der Kandidat nach dieser einjährigen Probezeit den Transfigurationspfad weiterhin zu beschreiten, muss er sich noch umfassenderen, verpflichtenden Bedingungen unterordnen, wie Austritt aus Parteien, Kirchen, anderen Okkultgruppen und humanitären Organisationen.[74][75]

Das Vakuum von Shamballa

Schüler, die das Ziel des Stufenweges der Transfiguration zu Lebzeiten nicht erreichen konnten, bei denen der Persönlichkeitswechsel im Zuge der Ich-Ersterbung aber bereits ein embryonales Seelenprinzip zustande gebracht haben, kämen nach ihrem Tode nicht ins Jenseits, sondern in das zweite Arbeitsgebiet des Lectorium Rosicrucianum, das „Vakuum von Shamballa“. In diesem Vakuum von Shamballa könne die begonnene Transfiguration durch eine energetische Interaktion mit der Gruppe auf Erden vollendet werden, indem sich das bereits latente Seelenprinzip zu einem bewussten Zustand entwickelt. Die scheinbare Erlösung oder Errettung auf diesem Weg ist jedoch zeitlich limitiert, da alle Bewohner von Shamballa, deren Wohnort in der Wüste Gobi lokalisiert sei, erneut reinkarnieren müssen, wenn sich Lectorium Rosicrucianum im irdischen Daseinsfeld auflösen sollte.[76][77][17]

Veranstaltungen, Liturgie und Kultus

Der Transfigurationsprozess könne von einem Mitglied nicht individuell im Heimstudium beschritten werden und sei nur durch „Gruppengleichschaltung“, namentlich durch die regelmäßige Teilnahme an kostenpflichtigen Wochenendtagungen und anderen Gruppenveranstaltungen des Lectorium zu realisieren, weil nur durch den gemeinsamen Fokus vieler Teilnehmer das erforderliche Quantum stimulierender Lichtkräfte erreichbar wäre. Aus diesem Grund bestünde die primäre Kultpraxis schwerpunktmäßig aus Leseinszenierungen, die im formellen Rahmen Tempeldienste und Wochenendkonferenzen, zu deren regelmäßiger Teilnahme die Schüler des Lectorium verbindlich verpflichtet sind, während die Teilnahme an den übrigen Gemeinschaftsveranstaltungen erwartet wird. Besondere Heilsbedeutung wird dabei dem regelmäßigen Besuch der Wochenendtagungen beigemessen, bei denen zweimal im Monat bis zu 600 Mitglieder aus allen Landesteilen beherbergt und verpflegt werden. Für die verschiedenen Mitgliedsstufen gibt es unterschiedliche Zusammenkünfte. Vorhofmitglieder dürfen nur limitiert an Veranstaltungen teilnehmen.

Kulthandlungen und Liturgie

Bei den paarweise vorgetragenen „Tempeldiensten“ handelt es sich um formelle Leseinszenierungen die von ihrem liturgischen Ablauf gegenwärtig noch einige Parallelen zum ursprünglich kirchennahen Brauchtum und zur Liturgie der Rosicrucian Fellowship aufweisen, wogegen sich das Lectorium von den ursprünglich theosophisch geprägten Lehrinhalten der Fellowship wenig bewahrt hat. Stattdessen wird in den Ansprachen, durch die Aufnahme gnostischer und albigensischer Elemente in das Lehrsystem, ein weltablehnender Dualismus vertreten. Die Vorlesungen werden meist von einer Frau mit einem kultisch rituellen Teil, der aus liturgischen Formeln, Meditation und gemeinsamem Gesang besteht, eröffnet. Danach verliest ein Mann eine Ansprache.[78]

Consolamentum und Endura

Von den mittelalterlichen Katharern hat man die Begriffe „Consolamentum“ und „Endura“ übernommen. Die vollwertigen Anhänger dieser christlichen Glaubensbewegung, „Perfecti/ae“ oder „Parfaits“ genannt, wählten nach der sakramentalen Versiegelung durch das „Consolamentum“ den Hungertod (rituell­er Suizid). Den damals hierfür gebräuchlichen Kultbegriff „Endura“ verwendet man im Lectorium abgeschwächt für „Ich-Ersterbung“. Diese erzielt man durch Indienstnahme der geringsten Übel aus der als böse erachteten Natur, sodass Existenzbedürfnisse gerade noch gestillt und elementare Lebensfunktionen aufrechterhalten werden können.

Sterbedienst

Im Todesfall wird eine spiritistische rituelle Bestattungshandlung vollzogen, die vom Rosenhof anberaumt wird. Nach Verlesen eines festgelegten Standardtextes durch ein Mitglied des 5. Schülergrades wird der Geist des verstorbenen Schülers im Rahmen der Totenmesse namentlich dreimal beschwörend herbei zitiert, wobei der Sprecher über die Versammelten hinwegsehend mit erhobenen weit ausgestreckten Armen vor dem Rosenkreuz steht. Damit soll der Tote mit dem jenseitigen Arbeitsgebiet des Lectorium verbunden werden, das als Vakuum von Shamballa bezeichnet und in der Wüste Gobi lokalisiert wird. Schülern wird die Feuerbestattung nahegelegt.[79][80] [81]

Asketische Lebensformen

In vielen Lebensbereichen wird eine asketische Lebensführung verlangt. So wird den Mitgliedern der Gruppe geraten, nicht an demokratischen Meinungsbildungsprozessen und weltverbessernden Aktivitäten teilzunehmen und insbesondere den Humanismus abzuweisen. Der vermittelte Heilsweg untersagt dem Lectorium-Schüler die Zugehörigkeit zu politischen Parteien und karitativen Gruppen. Die Mitgliedschaft in anderen Okkultgruppen und Kirchen ist verboten, wobei die meisten Verbote mit okkulten Zusammenhängen begründet werden:

Ernährung und Kleidung

Prinzipiell wird alles Irdische im Lectorium „Dialektik“ genannt und abgelehnt. Während der harte Kern der Katharer, als deren Nachfolger sich das Lectorium betrachtet, nach einer rituellen geistigen Versiegelung, dem „Consolamentum“, konsequent den Hungertod wählte, hat man im Lectorium den damals dafür gebräuchlichen Begriff „Endura“ zwar beibehalten, verwendet ihn aber in der Literatur stattdessen für „Ich-Ersterbung“, zu deren Vollzug, zwecks Instandhaltung des physischen Körpers von allen Übeln dieser Natur nur das geringste Übel auszuwählen ist, weshalb eine vegetarische Diät nur Früchte, Gemüse, Getreideprodukte, Kräuter, Milch- und Molkereiprodukte, jedoch nur wenig Käse und Butter sowie Wasser und Lehmerde enthalten dürfe.

Fleischprodukte werden als gefährlich erachtet und abgelehnt, weil sie erdbindende niedere Äther- und Triebkräfte enthielten, weshalb auch das Tragen von Lederkleidung, Pelzwerk und Federn zu unterbleiben habe. Fleischverzehr verursache je nach Herkunft unterschiedliche Schäden: So fördere der Verzehr von Fisch Perversität, Pferdefleisch verursache Jähzorn, Rindfleisch die Dummheit und Zankgeist, Schweinefleisch führe zu Grausamkeit, Grobheit und Frechheit, Hammelfleisch begünstige Falschheit, während Geflügelverzehr den Idiotismus fördere.

Alkohol und Nikotinkonsum verhindere den Transfigurationsprozess und sei zudem verboten weil Raucher und Trinker sich nach ihrem Tod als erdgebundene Geistwesen zu Plätzen hingezogen fühlten, an denen sie sich an ätherischen Nikotin- und Alkoholdünsten parasitierend laben würden. Alkoholische Getränke werden zudem abgelehnt, weil sie Auswirkungen auf die Zirbeldrüse und die Hypophyse hätten, was zu einer Überschattung durch jenseitige Geister führen könne. Noch gefährlicher sei Nikotin, das als "Marsnarkotikum" den Menschen von erdgebundenen Geistern abhängig machen könne. Drogen, außer Tee und Kaffee, sind tabu. Vor synthetischen Stoffen in Nahrungs- und Arzneimitteln wird gewarnt, weil diese mineralartig machen und den Ätherkörper entmenschlichen würden.

Fernsehen, Kino, Literaturauswahl und Printmedien

Fernsehen gilt als beträchtliche Gefahr und sei zu meiden, weil die Aura durch die TV-Strahlung Schaden nähme und die Programminhalte das Unterbewusstsein eines Schülers nicht im Sinne des Lectorium manipulierten. Zudem wirke Fernsehkonsum erdbindend, fessele astral und raube Äther. Vor Kathodenstrahlröhrenbildschirmen wird gewarnt, weil deren Ausstrahlung das „Fohat-Licht“ im Kopf schädige. Neben dem Fernsehverzicht sind in der Gruppe zum Beispiel auch Kinobesuche und Zeitungslektüre verpönt, wohinggegen ausschließlich das Lesen derjenigen esoterischen Bücher gestattet ist, die vom Lectorium Rosicrucianum verkauft werden.

Sexualfeindliche Haltung und Zölibat

Es wird die prozessmäßige Überwindung des Sexualtriebes gefordert: Gemäß der Aufnahmebedingungen für das Bekennende Schülertum, sei Sexualität ein astraler Zustand, der durch Seelenwachstum zu überwinden sei. So sei die Sexualität schrittweise, aber zwanglos zu bekämpfen. Ist der Sextrieb überwunden müsse das Gelöbnis des Zölibats abgelegt werden, weil die dann überschüssige Kraft forciert umgeleitet werde. So würde dann zum Beispiel beim Mann die natürliche Überproduktion des männlichen Spermas am unteren Ende der Wirbelsäule gebunden, um durch Aufsteigen im Kundalini-Rückenmarkskanal fortan das Wachstum des okkulten „Übermenschen“ zu begünstigen.[82][31][29][83][84][85]

Symbolik

Externes und internes Emblem

Die vom Lectorium Rosicrucianum benutzten Embleme seien Ausdruck der internen und öffentlichen (externen) Arbeit. Beide Embleme haben einen Bezug zum astrologischen Zeichen des Wassermann (lat. Aquarius) und dem Planeten Uranus.

Das externe Hauptemblem
Das Hauptemblem des Lectorium Rosicrucianum wird in der Werbung verwendet und besteht aus den drei ineinander verschränkten geometrischen Formen Kreis, Dreieck und Viereck. So symbolisiere der Kreis Ewigkeit und Mikrokosmos, das Dreieck die Logoskräfte die als Trinität angedeutet werden, und das Viereck symbolisiere das Arbeitsfundament. Bei dem Hauptemblem handelt es sich um das magische Mittwochs- oder Uranus-Pantakel, zur Invokation des Uranus-Geistes aus dem im Jahre 1518 erschienenen Zauberbuch The Secret Grimoire of Turiel. Die 6. Auflage des Lexikon des Geheimwissens aus dem Jahre 1986, erwähnt auf Seite 249 im Zusammenhang mit diesem Mittwochs-Pantakel, dass die meisten Veranstaltungen des Lectorium Rosicrucianum seinerzeit auf einen Mittwoch fielen. Während der Historiker Ruppert den konkreten Bezug dieses externes Emblems zur Rosenkreuzersymbolik vermisst,[86] gibt es doch eine okkulte Parallele die zeigt, dass das LR-Hauptemblem (Dreieck und Quadrat im Kreis) bereits vor der Gründung des Lectorium Rosicrucianum von der Society of Rosicrucians benutzt wurde: So ist das geometrische Symbol im Hintergrund des abgedruckten „Philosophic Seal of the Society of Rosicrucians“ von Arthur Edward Waite in dessen Buch „The real history of the Rosicrucians“ (1887) identisch mit dem Logo des Lectorium.[87][88][89]


Das interne Emblem
Das interne Emblem, bestehend aus dem Uranussymbol und zwei Wellenlinien für den Wassermann, ist symbolischer Ausdruck der Verbindung der Menschheit durch Uranus mit dem Aquarius.[90]

Das Kreuz mit Rose

In den Tempelräumen der Zentren des Lectorium Rosicrucianum befindet sich ein Rosenkreuz an der Wand. Dabei handelt es sich um ein Kreuz mit einer angehefteten Rose. Nach Gerhard Wehr steht das Rosenkreuz im Sinne Martin Luthers für Erneuerung und Wiedergeburt und ist das Hauptsymbol einer christlichen Spiritualität die auf der Erfahrung des täglichen Sterbens des alten Menschen basiert, um daraus den neuen Menschen auferstehen zu lassen.

Der Hermesstab

In den Tempelräumen der Konferenzorte wird zusätzlich das Symbol des Hermesstabes verwendet.[91][92]

Missionierung

Die Anwerbung neuer Mitglieder erfolgt durch Schülerteams des Lectorium Rosicrucianum die werbewirksam durch öffentliche Plakataktionen sowie Annoncen in Zeitungen und Zeitschriften für Vortragszyklen und Einführungskurse Werbung betreiben, um auf ihr Heilsverständnis aufmerksam zu machen.

  • Einführungsvorträge: Das Lectorium Rosicrucianum verfügt in vielen deutschen Städten über Räumlichkeiten, so genannten Zentren. Dort werden regelmäßig Einführungsvorträge zur Vermittlung der eigenen Weltsicht angeboten.
  • Informationsbriefe: Wer nach einem Vortrag mehr über die Weltanschauung, Ideologie und Ziele des Lectorium erfahren will, kann 5 Informationsbriefe anfordern.
  • Einführungskurs: Für Interessenten wird ein zwölf Abende umfassender Einführungskurs zu festgelegten Themen angeboten, der als vorgedruckter Text verlesen wird, und im Anschluss in gedruckter Form gekauft werden kann. Nach Absolvierung der 12 Kursusabende und Fragenerörterungen wird der Besuch eines Vorhoftempeldienstes angeboten und die Entscheidung zwischen einer Mitgliedschaft, Schülerantrag oder Trennung von der Schule gefordert.[93]

Organisationsstruktur

Das Lectorium Rosicrucianum ist zentralistisch und ohne demokratische Elemente organisiert.[94] Die Rechtsform ist in Deutschland der eingetragene Verein. Als Vereinsorgane gibt es den Vorstand und die Mitgliederversammlung. Der Verein finanziert sich nach eigener Aussage aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Für die Teilnahme an sogenannten Wochenendkonferenzen werden ebenfalls Gebühren erhoben.[95][96]

Gnostische Kirche

Das Lectorium Rosicrucianum wird kategorisch zu den (neo-)gnostischen Kirchen gezählt. „(Neo-)gnostische Kirchen“ sind Kirchen, die sich auf gnostisches Gedankengut berufend, zu den Anschauungen der herkömmlichen Kirchen oft im Widerspruch stehen. Dass sich das Lectorium als Kirche versteht, kommt in der niederländischen Eigenbezeichnung Kerkgenootschap (Kerk = Kirche) zum Ausdruck.[41]

Aufbau als Geheimgesellschaft

Das Lectorium Rosicrucianum ist eine Geheimgesellschaft[97] und wird im „Lexikon des Geheimwissens“ zu den subversiven und kommerziellen Geheimgesellschaften gezählt, die kategorisch zu den „Dialektischen Gesellschaften“ gehören die geheime Ziele verfolgen, die den Neophyten erst im Laufe der Mitgliedschaft nach und nach enthüllt werden. Diese geheimen Ziele seien teils kommerziell, teils subversiv und „nach einer Neuordnung der Welt strebend“. Bevorzugt eingesetzte Mittel dialektischer Gruppen seien Dialektik, Exegese und Schlagwörter, wobei das eigene Lehrmaterial durch Annexion anderer Lehren entstehe, deren Synthese mit dem davorgesetzten Schlagwort „wahr“ aufgewertet werde, wobei Thesen gelegentlich als „gnostische“ oder „geheime“ Lehren, als göttliche Offenbarungen, oder als „Uralte Weisheit“ ausgegeben werden.[98] Die Neurosenkreuzer des Lectorium Rosicrucianum begreifen ihre Schulungen als Einweihungs-Stufenweg, bei dem es darum gehe die Ordenslehre durch innere Entwicklungsschritte mittels Zeremonien und Ritualen bis zur Erlösung zu durchlaufen. Die primären Lehrinhalte des Lectorium Rosicrucianum seien zwar nicht geheim, soweit sie in den Büchern Jan van Rijckenborghs publiziert wurden, aber die sekundär während der Konferenzen und Tempeldienste vorgetragenen Texte werden nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit verlesen. Als Grund für die hermetische Abschottung vor der Öffentlichkeit wird der angeblich negative Einfluss genannt, den interessierte Besucher auf ein vom Lectorium behauptetes unsichtbares Kraftfeld ausüben würden, das sich nur innerhalb der straffen Organisationsstruktur mit Ordenscharakter in der so genannten Gruppeneinheit ausbilden könne und durch die Anwesenheit Fremder gestört werden würde.[99]

Spirituelle und organisatorische Leitung

Die Organisationsstuktur des Lectorium Rosicrucianum ist streng hierarchisch organisiert. Eine deutlich herausgehobene Stellung nehmen die verstorbenen Grossmeister ein, die bereits in ihrem letzten Leben die Unsterblichkeit erlangt hätten. Bis zu dessen Tod 1968 lag die spirituelle und organisatorische Leitung des Lectorium Rosicrucianum bei Jan van Rijckenborgh. Nach dem Tod Rijckenborghs übernahm sein Sohn Henk Leene die Großmeisterrolle. Im Juni 1968 wurde die aus dreizehn Personen bestehende „Internationale Spirituelle Leitung“ gegründet, die spätestens seit dem Tod von Catharose de Petri im Jahr 1990 die alleinige Leitung innehat. Darüber hinaus kennt das Lectorium „Landesleitungen“ und „Zentrumsleitungen“, deren Mitglieder periodisch berufen werden.[100]

Äußere und innere Schule: Vorhof und sieben Schülergrade

Es gibt zwei Formen der Vereinszugehörigkeit: Den unverbindlichen „Vorhof“ und das „Schülertum“. Mit „Schülertum“ wird ein aus sieben Stufen bestehendes Training bezeichnet. Die Hierarchie des Lectorium-Geheimbundes unterscheidet dabei ein Schülertum in der äußeren und inneren Schule.

Vorhof

Wer in die Organisation eintreten möchte, kann sich nach einer Orientierungsphase im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen für die allgemeine Mitgliedschaft (Vorhof), aus der keine weitergehenden Verpflichtungen erwachsen oder das aktive Schülertum entscheiden. Zum Vorhof gehört auch das Jugendwerk das Kinder und Jugendlichen bis zum Ende des 18. Lebensjahres in vier Altersgruppen betreut, da ein Beitritt zum LR erst ab 18 Jahren möglich ist. Es gibt den Jugend-Tagungsort „Noverosa“ in Dornspijk/ Niederlande.

Äußere Schule

Der 1-2 jährigen Teilnahme am „vorbereitenden Schülertum“ die der Orientierung und Ausrichtung dient, folgt die die Teilnahme am „Probe- und Bekennendem Schülertum“, um die Teilnehmer für die priesterlichen Gruppen der inneren Schule zu trainieren.

  • 1. Vorbereitendes Schülertum und Probeschülertum
  • 2. Bekennendes Schülertum
Innere Schule

Die Mitgliedschaft in der inneren Schule umfasst die „Höhere Bewusstseinsschule“ und den „Apostolischen Kreis“ bestehend aus den 4 Stufen „Ekklesia“, „Goldenes Haupt“ und zwei weiteren immateriellen namenlosen Stufen, mit denen die verstorbenen Grossmeister gemeint sind.[101]

  • 3. Höhere Bewusstseinsschule (HBS)
  • 4. Ekklesia (auch "priesterliche Schar")
  • 5. Gemeinschaft des Goldenen Hauptes
  • 6. Rat der Ältesten
  • 7. Großmeister

Die Grade 3 bis 7 bilden die sogenannte „Innere Schule“. Aus den älteren Mitgliedern der Ekklesia wurde die „Gralsgemeinschaft“ gegründet, die jedoch keinen eigenen Grad darstellt. Mit jedem neuen Grad kämen neue spirituelle Aufgaben hinzu. Tempeldienste besonderen Inhalts seien nur Schülern der Inneren Schule zugänglich.[31][102][103][96]

Kritik

Das Lectorium Rosicrucianum wurde als eine Religionsgemeinschaft außerhalb der großen Kirchen von diesen kritisch gesehen. Zudem habe man im Zusammenhang mit Sekten von psychischer Abhängigkeit, kriminellen Aktivitäten und kollektiven Selbstmorden gehört.[104][105][106][107]

Kritik der Zentralstelle für Weltanschauungsfragen

Die deutsche Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW), die zur Beobachtung von „Jugendsekten“ und neuen religiösen Bewegungen eingerichtet wurde, setzte sich mehrfach kritisch mit dem Lectorium Rosicrucianum auseinander.

Kritik seitens der kirchlichen Sektenbeauftragten

Verschiedene Sektenbeauftragte führen aus, das Lectorium Rosicrucianum lehre, dass nur das esoterische Christentum der wahren Botschaft Jesu Christi entspreche und man dadurch mit den christlichen Glaubensinhalten nicht mehr als die äußeren Vokabeln gemein hat. Der Sektenbeauftragte Ferdinand Rauch kritisiert, dass die Rosenkreuzer aus dem Drang, vollkommen sein zu wollen, eine Tendenz zum Elitären lebten. Es gehe dabei um das Handhaben von geheimem Wissen und Riten, bisweilen auch von Techniken und Verhaltensweisen. Der Christ habe seinen Glauben, der darin bestehe, dass der unvollkommene sündige Mensch vollkommen von Gott durch Christus in seiner historischen Einmaligkeit geliebt werde. Im Gegensatz zu dieser christlichen Glaubenslehre müsse der Rosenkreuzer ständig reinkarnieren (Reinkarnationslehre). Der Mensch sei nach Ansicht des Lectorium Rosicrucianum somit nicht einmalig und kennt auch nicht das “Geliebtsein des Menschen durch Gott”. Christentum sei daher unvereinbar mit der Weltanschauung der Rosenkreuzer. [108][109]

Das Lectorium Rosicrucianum spricht christlichen Kirchen und der Theologie die Existenzberechtigung ab, da Kirchen, Christen und Pastoren zur „dialektischen Welt“ gehören würden, die zu verneinen sei. Nach Auffassung des Lectorium Rosicrucianum könnten die christlichen Kirchen den suchenden Menschen nichts bieten, weil es sich bei ihrer Theologie nur um reine Spekulation, Täuschung und luziferischen Betrug handele. Die Pastoren in Sälen und Kirchen würden mit „religiöser Naturmagie“ arbeiten, um die Gläubigen dauerhaft an den Gott der Natur zu binden.[110]

Die Neugnostiker des Lectorium fallen durch ein absolutistisches Elitedenken auf, mit dem sie sich von allen anderen Rosenkreuzern scharf abschließen, indem sie von sich behaupten „die einzigen und wahren“ Nachfolger der alten Rosenkreuzer - und zwar „seit Anbeginn der Welt“ - zu sein.[111]

Persönliche Kritik ehemaliger Mitglieder

Im Jahr 2006 veröffentlichte die niederländische Aussteigerin Elly Sterk nach 25 Jahren Mitgliedschaft ein Buch über die geheimen Praktiken und okkulten Hintergründe des Lectorium Rosicrucianum.[112] Eine besondere Form der Kritik ist die subjektive, von persönlicher Erfahrung geprägte Kritik ehemaliger Mitglieder und Schüler des Lectorium Rosicrucianum, die in einem Dossier im Internet eingesehen werden kann. Das Dossier enthält auch diverse Dokumente aus der Geschichte des Lectorium Rosicrucianum. In der Einleitung schreiben die Autoren, dass sie und ihre Informanten anonym bleiben und auch Anfragen bezüglich gewünschter Aussagen vor Gericht nicht beantworten wollen. Diese vollständige Anonymität schränkt eine wissenschaftliche Überprüfung der Inhalte und die Vertrauenswürdigkeit der Dokumentation ein.[113]

Stiftungen und Firmen

Stiftungen

Stiftung Rosenkreuz

„Stiftung Rosenkreuz zur Förderung hermetischen und gnostischen Gedankenguts“.[114] Gründer ist die niederländische Stiftung „Stichting Rozekruis Pers“, die eng mit der Bibliotheca Philosophica Hermetica in Amsterdam zusammen arbeitet.[115]

Stiftung Internationale Spirituelle Leitung, Niederlande

Das Leitungsgremium des Lectorium Rosicrucianum, die „Internationale Spirituelle Leitung“ ist in den Niederlanden durch die „Stichting Internationale Spirituele Leiding van het Kerkgenootschap Lectorium Rosicrucianum“ (deutsch: „Stiftung Internationale Spirituelle Leitung") repräsentiert. [116]

Internationale Stiftung Schweiz

Die „Stiftung zur Förderung der internationalen Arbeit der religiösen Gemeinschaft Lectorium Rosicrucianum (INS)“ wurde am 22. November 1990 ins Handelsregister eingetragen, der Rechtssitz ist Zürich. Sie wurde nach eigenen Angaben gegründet zum Zweck der „weltweiten Bekanntmachung der Mysterien der ursprünglichen universellen Religion sowie Verbindung der Menschheit mit der unsichtbaren Kirche und der fundamentalen Religion, der sogenannten Disciplina Arcani, durch weltweite finanzielle Unterstützung der internationalen Aktivitäten der religiösen Gemeinschaft Lectorium Rosicrucianum“.[117]

Firmen

Fernheilungszentrum De Rozenhof, Niederlande

Das Lectorium Rosicrucianum betreibt das Fernheilungszentrum „De Rozenhof“ (deutsch „Der Rosenhof“) in Santpoort, der in der Gründungsphase wegen eines Streites um die Einnahmen aus der okkulten Fernheilungsabteilung der Rosicrucian Fellowship hervorgegangen ist.[118] Das Fernheilungszentrum ist zugleich Sitz der „Internationalen Spirituellen Leitung“ des Lectorium Rosicrucianum.[119]

Druckerei und Buchhandlung „De Rozekruis Pers“, Niederlande

Die Druckerei und Buchhandlung „De Rozekruis Pers“ in Haarlem bringt die Schriften von Jan van Rijckenborgh, Catharose de Petri und anderer Autoren wie Antoine Gadal heraus.[31]

DRP Rosenkreuz Verlag GmbH

Der „DRP Rosenkreuz Verlag GmbH“ in Birnbach im Westerwald ist aus der deutschen Abteilung des niederländischen Verlags Rozekruis Pers hervorgegangen und vertreibt Kinder- und Jugendliteratur sowie die Bücher von Jan van Rijckenborgh und Catharose de Petri und anderer Autoren und bringt die Zweimonats-Zeitschrift „Pentagramm“ heraus. Seit Anfang 2007 gehört der DRP Rosenkreuz Verlag zur Stiftung Rosenkreuz.[120]

Literatur

  • Friedrich Wilhelm Haack: Geheimreligion der Wissenden. Neugnostische Bewegungen. Kreuz, Stuttgart 1966; 7. Auflage. München 1989, ISBN 3-921513-24-3, S. 37-43.
  • Hans Krech, Matthias Kleiminger (Hg.): Handbuch Religiöse Gemeinschaften und Weltanschauungen. 6. neubearb. und erw. Aufl. Gütersloher Verlagshaus 2006, ISBN 3-579-03585-1, S. 694-700, 703-708.
  • Christoph Grötzinger: Die universelle Wahrheit des Goldenen Rosenkreuzes. Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Stuttgart 1966, Information Nr. 23, PDF
  • Harald Lamprecht: Neue Rosenkreuzer. Ein Handbuch. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004, ISBN 3-525-56549-6 (Auszüge online), S. 249–286, [Material und Ergänzungen]
  • Harald Lamprecht: Die Rosenkreuzer. Faszination eines Mythos. Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Berlin 2012, EZW-Texte Nr. 221.
  • Horst E. Miers: Lexikon des Geheimwissens. 3. aktualisierte Auflage. Wilhelm-Goldmann-Verlag, München 1993, ISBN 3-442-12179-5. S. 373–377.
  • Hans-Jürgen Ruppert: Der Mythos der Rosenkreuzer. Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Berlin 2001, EZW-Texte Nr. 160.
  • Hannelore Schilling: Im Zeichen von Rose und Kreuz. Historische und moderne Rosenkreuzer. Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Stuttgart 1977, Information Nr. 71, PDF

Aussteiger

  • Elly Sterk: Uit de school geklapt. Importantia Publishing, Dordrecht 2006, ISBN 90-6659-149-8.
  • Inge Schneider: Countdown Apokalypse. Hintergründe der Sektendramen. Jupiter-Verlag, Bern 1995, ISBN 3-906571-10-6. (Schilderungen der Ablösungs-, Entfremdungs-, und Bewußtseinsspaltungserfahrungen einer EX-Schülerin.)[121]

Einzelnachweise

  1. fowid - Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland PDF-Download
  2. John Matthews: The Sources of the Grail. Floris Books Verlag, Oktober 1996. S. 361. ISBN 978-0863152337.
  3. Horst E. Miers: Lexikon des Geheimwissens. Goldmann Verlag, München 1993, S. 373.
  4. Karl R. H. Frick: Die Rosenkreuzer als erdichtete und wirkliche Geheimgesellschaft.. In: Gerd-Klaus Kaltenbrunner (Hrsg.): Geheimgesellschaften und der Mythos der Weltverschwörung. Herder, Freiburg (Breisgau) u. a. 1987, ISBN 3-451-09569-6, (Herderbücherei 9569), (Initiative 69), S. 126-127.
  5. Eintrag im Vereinsregister des Amtsgerichts Hannover – VR 3260
  6. Lamprecht S. 40 ff., S. 249 und S. 299–301.
  7. Horst E. Miers: Lexikon des Geheimwissens. Goldmann Verlag, München 1993, ISBN 3-442-12179-5, S. 376.
  8. Lamprecht, S. 271-272f.
  9. Carlo Willmann: Waldorfpädagogik: Theologische und religionspädagogische Befunde. Böhlau 2001. S. 28f.
  10. Zusammenfassende Darstellung bei Helmut Zander, Geschichte der Seelenwanderung in Europa. 1999, S. 490-494.
  11. Lamprecht S. S. 271 - S. 273
  12. Christoph Grötzinger: Die universelle Wahrheit des Goldenen Rosenkreuzes. (PDF; 118 kB) ekd.de, 1966, S. 8–9, 15, abgerufen am 22. April 2012.
  13. Michael Bergunder:Religiöser Pluralismus und das Christentum (Kirche - Konfession - Religion). Vandenhoeck & Ruprecht Verlag. 2001. S. 58-87. ISBN 978-3-525-56547-6
  14. Friedrich-Wilhelm Haack: Rendezvous mit dem Jenseits. Der moderne Spiritismus/Spiritualismus und die Neuoffenbarungen. Bericht und Analyse. Lutherisches Verlagshaus Hamburg. 1973. S.31, S.40, S.93, Seiten 110-111. ISBN 3-7859-0404-5
  15. Friedrich-Wilhelm Haack: Geheimreligion der Wissenden. Neugnostische Bewegungen Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen, 7. Auflage, München 1989, S. 37-43. ISBN 3-921513-24-3
  16. Horst E. Miers: Lexikon des Geheimwissens. Goldmann Verlag, München 1993, S. 596.
  17. a b Rudolf Passian: Licht und Schatten der Esoterik. Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München 1991, S. 422-423.
  18. Kompaktlexikon Religionen/ Rüdiger Hauth (Hrsg.). Brockhaus Verlag Wuppertal 1998, ISBN 3-417-24677-6. Seite 255.
  19. Karl R. H. Frick: Die Rosenkreuzer als erdichtete und wirkliche Geheimgesellschaft.. In: Gerd-Klaus Kaltenbrunner (Hrsg.): Geheimgesellschaften und der Mythos der Weltverschwörung. Herder, Freiburg (Breisgau) u. a. 1987, ISBN 3-451-09569-6, (Herderbücherei 9569), (Initiative 69), S. 126-127.
  20. Horst E. Miers: Lexikon des Geheimwissens. Goldmann Verlag, München 1993, ISBN 3-442-12179-5, S. 628.
  21. Fincke/Pöhlmann: Kompass Sekten und religiöse Weltanschauungen. Ein Lexikon. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2004, S. 130-131.
  22. Clemens Zerling: Die Rosenkreuzer. V.F. Sammler Graz 2009, S. 139. ISBN 978-3-85365-232-9
  23. Harald Lamprecht: Neue Rosenkreuzer. Ein Handbuch. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004, ISBN 3-525-56549-6, S. 250-256ff.
  24. Horst E. Miers: Lexikon des Geheimwissens. Goldmann Verlag, München 1993, ISBN 3-442-12179-5. S. 282-283, 373-376, S. 530 und S.534-535.
  25. Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen: EZW-Information Nr. 71. Stuttgart XI/1977, S. 1. PDF-Download
  26. a b Lamprecht, S. 258-259, 284.
  27. a b c Lectorium Rosicrucianum. relinfo.ch, abgerufen am 22. April 2012.
  28. Religionen in Deutschland: Mitgliederzahlen. remid.de, abgerufen am 22. April 2012.
  29. a b c Harald Lamprecht: Material und Ergänzungen zu dem Buch „Neue Rosenkreuzer“
  30. Hans-Jürgen Ruppert: Rosenkreuzer. Heinrich Hugendubel Verlag, Kreuzlingen/München 2004, ISBN 3-7205-2533-3, S. 69-70.
  31. a b c d e Website der Evangelischen Informationsstelle der evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich, Zuletzt bearbeitet im Jahr 2000 von Anna-K. Höpflinger, ©: ah 2000
  32. K. Hammer-Kaatee: Satans Lied / druk 1: de jacht van de CIA op Jezus. Elmar Uitgeverij. 2006. Seite 148. ISBN 978-9085530190.
  33. Malcolm Barber: Die Katharer. Ketzer des Mittelalters. Patmos Verlag, Düsseldorf 2008, ISBN 978-3-491-96220-0, S. 287–289.
  34. a b Nicholas Goodrick-Clarke: Black Sun - Aryan Cults, Esoteric Nazism and the Politics of Identity. New York University Press 2002, ISBN 0-8147-3124-4, S. 134-135.
  35. Nigel Graddon: Otto Rahn and the Quest for the Holy Grail: The Amazing Life of the Real “Indiana Jones”. Adventures Unlimited, Kempton IL 2008. ISBN 978-1-931882-82-8. S.41.
  36. Nicholas Goodrick-Clarke: Im Schatten der Schwarzen Sonne. Marix Verlag Wiesbaden 2002, ISBN 978-3-86539-185-8, S. 254
  37. Peter Levenda: Unholy Alliance: A History of Nazi Involvement with the Occult. Continuum Verlag 2002, ISBN 978-0826414090. Seiten 209-210
  38. Horst E. Miers: Lexikon des Geheimwissens. Goldmann Verlag, München 1993, ISBN 3-442-12179-5. S. 166, 230.
  39. Monika Hauf: Der Mythos der Rosenkreuzer. Patmos Verlag, 2007, S. 165-167 und S.230.
  40. a b Michael Hesemann: Hitlers Religion. Pattloch Verlag GmbH München 2004. Seite 345-348
  41. a b c Horst E. Miers: Lexikon des Geheimwissens. Goldmann Verlag, München 1993, ISBN 3-442-12179-5, S. 166, 251-252, 340-341.
  42. Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen: EZW-Information Nr. 71. Stuttgart XI/1977, S. 32 PDF-Download
  43. Harald Lamprecht, Neue Rosenkreuzer, Göttingen 2004, S. 260, 286-289ff.
  44. Rudolf Passian: Licht und Schatten der Esoterik. Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. München 1991, S. 422.
  45. Horst E. Miers: Lexikon des Geheimwissens. Goldmann Verlag, München 1993, S.526.
  46. Roland Edighoffer: Die Rosenkreuzer. München 1995, S. 125.
  47. Lamprecht, S. 264, 275 ff.
  48. Friedrich-Wilhelm Haack: Rendezvous mit dem Jenseits. Der moderne Spiritismus/Spiritualismus und die Neuoffenbarungen. Bericht und Analyse. Lutherisches Verlagshaus Hamburg. 1973. S.31, S.93, Seiten 110-111. ISBN 3-7859-0404-5
  49. Lamprecht S. 280, 299-300ff.
  50. Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen: EZW-Information Nr. 71. Stuttgart XI/1977, S. 41. PDF-Download: http://www.ekd.de/ezw/dateien/EZWINF71.pdf]
  51. Friedrich-Wilhelm Haack: Geheimreligion der Wissenden. Neugnostische Bewegungen Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen, 7. Auflage, München 1989, Seiten 37-39. ISBN 3-921513-24-3
  52. Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen: EZW-Information Nr. 71. Stuttgart XI/1977, S. 13-14, 29-32, 23. PDF-Download
  53. Lamprecht S. 265.
  54. Fincke/Pöhlmann: Kompass Sekten und religiöse Weltanschauungen. Ein Lexikon. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2004, S. 172-174.
  55. Harald Lamprecht: Neue Rosenkreuzer. Ein Handbuch. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004. S. 265 und S. 307.
  56. Friedrich-Wilhelm Haack: Geheimreligion der Wissenden. Neugnostische Bewegungen Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen, 7. Auflage, München 1989, S. 42-43. ISBN 3-921513-24-3
  57. Harald Lamprecht, Neue Rosenkreuzer, Göttingen 2004, S. 275–276 ff.
  58. Friedrich-Wilhelm Haack: Geheimreligion der Wissenden. Neugnostische Bewegungen Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen, 7. Auflage, München 1989, S. 42 und S. 43.
  59. Harald Lamprecht, Neue Rosenkreuzer, Göttingen 2004, S. 312-313.
  60. Roland Edighoffer: Die Rosenkreuzer. München 1995. S. 79-80.
  61. Friedrich-Wilhelm Haack: Geheimreligion der Wissenden. Neugnostische Bewegungen Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen, 7. Auflage, München 1989, S. 41-42.
  62. Harald Lamprecht, Neue Rosenkreuzer, Göttingen 2004, S. 276-277.
  63. Lamprecht, S. 249-250, 307, 310.
  64. Deutsche Website der Gnostisch-Katholischen Kirche ("Ecclesia Gnostica Catholica")
  65. Lamprecht S. 249, 264-265 und 286.
  66. Fincke/Pöhlmann: Kompass Sekten und religiöse Weltanschauungen. Ein Lexikon. Gütersloher Verlagshaus GmbH, Gütersloh 2004, S. 131.
  67. Lamprecht, S. 262, 265, 273-276, 279.
  68. Rüdiger Hauth (Hrsg.): Kompaktlexikon Religionen. Brockhaus Verlag, Wuppertal 1998, ISBN 3-417-24677-6, S. 189, 209, 345, 291-300.
  69. Hans-Jürgen Ruppert: Rosenkreuzer. Heinrich Hugendubel Verlag, Kreuzlingen/München 2004, ISBN 3-7205-2533-3, S. 70.
  70. Roland Edighoffer: Die Rosenkreuzer. München 1995, S. 79-80, S. 123 und S.125.
  71. Hans-Jürgen Ruppert: Der Mythos der Rosenkreuzer. Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, EZW-Texte 2001, Nr. 160. S. 19-21.
  72. Lamprecht, S. 262, 274.
  73. Kompaktlexikon Religionen/ Rüdiger Hauth (Hrsg.). Brockhaus Verlag Wuppertal 1998, ISBN 3-417-24677-6. Seite 191.
  74. Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen: EZW-Information Nr. 71. Stuttgart XI/1977, S. 29-31, 35-37. PDF-Download
  75. Horst E. Miers: Lexikon des Geheimwissens. Goldmann Verlag, München 1993, ISBN 3-442-12179-5, S. 195, 340-341, 513, 629.
  76. Lamprecht, S. 278-279.
  77. Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen: EZW-Information Nr. 71. Stuttgart XI/1977, S. 29, 31, 35. PDF-Download
  78. Lamprecht S. 284-286 f.
  79. Peter Levenda: Unholy Alliance: A History of Nazi Involvement with the Occult. Continuum Verlag 2002, ISBN 978-0826414090. S. 205
  80. Horst E. Miers: Lexikon des Geheimwissens. Goldmann Verlag, München 1993, ISBN 3-442-12179-5. S.148, S. 195, S. 571 und S. 593
  81. Arno Borst: Die Katharer. Herder Verlag, Freiburg i.Br. 2. Auflage 1992, ISBN 3-451-04025-5. Seite 145 und Seite 146f.
  82. Lamprecht, S. 273, 281-283.
  83. Peter-Robert König: Ein Leben für die Rose (Arnoldo Krumm-Heller), München 1995, ISBN 3-927890-21-9, S. 184.
  84. Rudolf Passian: Licht und Schatten der Esoterik. Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. München 1991, S. 431.
  85. Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen: EZW-Information Nr. 23, Stuttgart IX/1966. S. 7-8 und S. 10-11, PDF-Download
  86. Hans-Jürgen Ruppert: Rosenkreuzer. Heinrich Hugendubel Verlag, Kreuzlingen/München 2004, ISBN 3-7205-2533-3, S. 69-70.
  87. Arthur Edward Waite: The real history of the Rosicrucians founded on their own manifestoes, and on facts and documents collected from the writings of initiated brethren. London George Redway 1887, S. 414.
  88. Lamprecht, S. 61.
  89. Karl R. H. Frick: Satan und die Satanisten I-III. Satanismus und Freimaurerei - Ihre Geschichte bis zur Gegenwart. Marixverlag Wiesbaden 2006. Teil III Seite 130. ISBN 978-3865390691
  90. Horst E. Miers: Lexikon des Geheimwissens. Goldmann Verlag, 1993, ISBN 3-442-12179-5, S. 376, 265, 649.
  91. Lamprecht, S. 285ff.
  92. Gerhard Wehr: Die Bruderschaft der Rosenkreuzer. Eugen Diederichs Verlag, Köln 1984, ISBN 3-424-00793-5, S. 18-21.
  93. Lamprecht, S. 261-262, 284ff, 295.
  94. Lamprecht, S.260
  95. Frequently Asked Questions. rosenkreuz.de, abgerufen am 22. April 2012.
  96. a b Lectorium Rosicrucianum / Internationale Schule des Goldenen Rosenkreuzes. inforel.ch, abgerufen am 22. April 2012.
  97. Karl R. H. Frick: Licht und Finsternis. Gnostisch-theosophische und freimaurerisch-okkulte Geheimgesellschaften bis zur Wende des 20. Jahrhunderts. Band I Marix Verlag GmbH Wiesbaden 2005. ISBN 3-86539-044-7. Seite 17.
  98. Horst E. Miers: Lexikon des Geheimwissens. München 1993, S. 162, 235-236.
  99. Lamprecht, S. 239, 299, 303, 310.
  100. Harald Lamprecht: Neue Rosenkreuzer. Göttingen 2004, S. 259-260f.
  101. Harald Lamprecht: Neue Rosenkreuzer. Göttingen 2004, S. 260ff.
  102. Horst E. Miers: Lexikon des Geheimwissens. Goldmann Verlag, München 1993, S. 176, 375.
  103. Harald Lamprecht: Neue Rosenkreuzer. Göttingen 2004, S. 255, 261ff.
  104. Lamprecht, 261-262, 284ff, 295.
  105. Winfried Müller in Zusammenarbeit mit dem „Dialog Zentrum Berlin DZB/DCI“ der Eltern- und Betroffeneninitiative gegen psychische Abhängigkeit für geistige Freiheit Berlin e.V.: Die Rosenkreuzer (LR). Beitrag aus: „Elektronische Bibliothek und Publikationsplattform religiöse und ideologische Gemeinschaften, Psychogruppen und Esoterik in Deutschland.“
  106. Stellungnahme des französisches Außenministeriums aus 2007 zum Sektenphänomen: (PDF; 247 kB)
  107. Bericht der Geschäftsprüfungskommission des Nationalrates vom 1. Juli 1999: "Sekten" oder vereinnahmende Bewegungen in der Schweiz. Die Notwendigkeit staatlichen Handelns oder: Wege zu einer eidgenössischen "Sekten"-Politik (PDF; 239 kB)
  108. Die Rosenkreuzer. sekten-fragen.de, abgerufen am 22. April 2012.
  109. H. Reller, M. Kiessig (Hrsg.): Handbuch religiöse Gemeinschaften. 3. Auflage. Gütersloh 1985, S. 421-442.
  110. Rüdiger Hauth: Hexen, Gurus, Seelenfänger. R. Brockhaus Verlag, Wuppertal, 1. aktual. TB-Aufl. 1999, S. 81, ISBN 3-417-20573-5.
  111. Horst Reller: Handbuch Religiöse Gemeinschaften Gütersloh. 1978, Seite 531 und S. 532
  112. Elly Sterk: Uit de school geklapt. Importantia Publishing, Dordrecht 2006.
  113. Kritisches Dossier ehemaliger Mitglieder des Lectorium Rosicrucianum. scribd.com, abgerufen am 22. April 2012.
  114. Ziele der Stiftung. stiftung-rosenkreuz.de, abgerufen am 22. April 2012.
  115. Website der Bibliotheca Philosophica Hermetica
  116. Webeintrag der Firma „Stichting Internationale Spirituele Leiding van het Kerkgenootschap Lectorium Rosicrucianum“, Anna van Saksenlaan 3, 2082BE SANTPOORT-ZUID, Niederlande. Kvk 41227484 0000
  117. Firmendaten aus dem Handelsregister des Kanton Zürich
  118. Firmeneintrag des Fernheilungszentrum „De Rozenhof“, Anna van Saksenlaan 3-5, 2082BE SANTPOORT-ZUID/Niederlande in der niederländischen Betriebsdatenbank „www.fbg.nl“ in der Kategorie Kirchengenossenschaften.
  119. Horst E. Miers: Lexikon des Geheimwissens. Goldmann Verlag, München 1993, ISBN 3-442-12179-5, S. 216, 242, 530.
  120. Website der DRP Rosenkreuz Verlag GmbH [www.drp-rosenkreuz-verlag.de] Website des DR-Webshops: [www.drpshop.de]
  121. Hugo Stamm: Im Bann der Apokalypse. Endzeitvorstellungen in Kirchen, Sekten und Kulten. Pendo, Zürich 1998. ISBN 978-3-579-06674-5. S.110-113