„Lyceum Hosianum“ – Versionsunterschied

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Anders als eine Universität verfügte das Lyceum Hosianum weder über Selbstverwaltungsrechte, noch über Akademische Freiheit. Für die Priesterausbildung bot es aber einen vollwertigen Ersatz für das Universitätsstudium und waren deshalb vor allem für die Priesteramtskandidaten aus ländlichen geprägten Regionen des [[Ermland]]es attraktiv.
Anders als eine Universität verfügte das Lyceum Hosianum weder über Selbstverwaltungsrechte, noch über Akademische Freiheit. Für die Priesterausbildung bot es aber einen vollwertigen Ersatz für das Universitätsstudium und waren deshalb vor allem für die Priesteramtskandidaten aus ländlichen geprägten Regionen des [[Ermland]]es attraktiv.


=== Ausbau und Ergänzungen ===
=== Geschichtliche Entwicklung ===




Ab 1565 wurde das Lyceum durch ein [[Jesuitenkolleg]] und ab 1567 durch das Ermländische [[Priesterseminar]] ergänzt. Eine weiter Ergänzung stellt das Missionsseminar für die nordischen Länder von 1578 bis 1798 dar. Die Jesuiten hatten kaum den Bau des Kollegsgebäudes von 1743 - 1771 fertiggestellt, als sie das [[Jesuitenverbot]] von [[1773]] traf. In dem freigewordenen Gebäude brachte man ein Gymnasium unter, das man dem Lyceum ebenfalls anschloß. Dieses nannte sich zunächst "Königliches Akademisches Gymnasium" und dann "Gymnasium Hosianum" und im Dritten Reich schließlich die "[[Hermann von Salza|Hermann-von-Salza]]-Schule". Ein Schüler war der Vater von [[Paul von Hindenburg]].
Ab 1565 wurde das Lyceum durch ein [[Jesuitenkolleg]] und ab 1567 durch das Ermländische [[Priesterseminar]] ergänzt. Eine weiter Ergänzung stellt das Missionsseminar für die nordischen Länder von 1578 bis 1798 dar. Die Bibliothek des Jesuitenkollegs wurde 1626 von den Truppen [[Gustav Adolf]]s geraubt und befindet sich noch heute in der [[Universitätsbibliothek]] [[Uppsala]]. Die Jesuiten hatten kaum den Bau des neuen Kollegsgebäudes von 1743 - 1771 fertiggestellt, als sie das [[Jesuitenverbot]] von [[1773]] traf. In dem freigewordenen Gebäude brachte man ein Gymnasium unter, das man dem Lyceum ebenfalls anschloß. Dieses nannte sich zunächst "Königliches Akademisches Gymnasium" und dann "Gymnasium Hosianum" und im Dritten Reich schließlich die "[[Hermann von Salza|Hermann-von-Salza]]-Schule". Ein Schüler war der Vater von [[Paul von Hindenburg]].


=== Nachkriegssituation ===
=== Nachkriegssituation ===

Version vom 2. Mai 2007, 10:38 Uhr

Collegium Hosianum mit, Stadtgraben, Pflaumengrund und Freilichtarena

Das Lyceum Hosianum in Braunsberg in Ostpreußen ist eine akademische Ausbildungsstätte für katholische Theologen, und war die zweite ostpreussische Akademie nach der Albertina in Königsberg.


Geschichte

Lyceum Hosianum wurde von Stanislaus Hosius 1563 als eine Pfarrschule zur Ausbildung katholischer Theologen gegründet. Diese Maßnahme ist im direkten Zusammenhang mit der Ausbreitung des Protestantismus im Ermland zu sehen, der man damit begegnen wollte. Ab 1818 wurde sie "Königliches Lyceum Hosianum" und seit 1912 "Staatliche Akademie Lyceum Hosianum" benannt. Anders als eine Universität verfügte das Lyceum Hosianum weder über Selbstverwaltungsrechte, noch über Akademische Freiheit. Für die Priesterausbildung bot es aber einen vollwertigen Ersatz für das Universitätsstudium und waren deshalb vor allem für die Priesteramtskandidaten aus ländlichen geprägten Regionen des Ermlandes attraktiv.

Geschichtliche Entwicklung

Ab 1565 wurde das Lyceum durch ein Jesuitenkolleg und ab 1567 durch das Ermländische Priesterseminar ergänzt. Eine weiter Ergänzung stellt das Missionsseminar für die nordischen Länder von 1578 bis 1798 dar. Die Bibliothek des Jesuitenkollegs wurde 1626 von den Truppen Gustav Adolfs geraubt und befindet sich noch heute in der Universitätsbibliothek Uppsala. Die Jesuiten hatten kaum den Bau des neuen Kollegsgebäudes von 1743 - 1771 fertiggestellt, als sie das Jesuitenverbot von 1773 traf. In dem freigewordenen Gebäude brachte man ein Gymnasium unter, das man dem Lyceum ebenfalls anschloß. Dieses nannte sich zunächst "Königliches Akademisches Gymnasium" und dann "Gymnasium Hosianum" und im Dritten Reich schließlich die "Hermann-von-Salza-Schule". Ein Schüler war der Vater von Paul von Hindenburg.

Nachkriegssituation

Nur die Erdgeschossmauern und eines der barocken Portale vom vorherigen Gebäude sind erhalten geblieben. Der Rest ist Wiederaufbau von 1960 bis 1973. Auch wurde wieder neben dem Lyceum wieder eine Gymnasium untergebracht. Der rechteckige Eckturm des Gymnasiums hieß der "Pfaffenturm", weil er den Eckpfeiler des ehemaligen Franziskanerklosters darstellte. Heute wird dort die Schulsammlungen gezeigt. Der in südlicher Richtung verlaufende Teil des Stadtgrabens hieß "Pflaumengrund". In seinem Wasser hat man eine kleine kreisrunde Freilichtarena aufgebaut. Heute hat die Institution follgende Anschrift:

Liceum Hosianum, ul. Gdańska 17, Braniewo


Berühmte Lehrer dieses alten Lyzeums waren:

Berühmte Schüler des Lyzeums waren:

Literatur

  • Bertram Faensen: Das »Antik-Archäologische Kabinett« am Lyceum Hosianum in Braunsberg (Braniewo). Aus der Geschichte der Altertumssammlung und des Lehrstuhls für Klassische Philologie einer Katholischen Hochschule im Ermland, in: Pegasus. Berliner Beiträge zum Nachleben der Antike 2 (2000) S. 61-87