„Luitpold von Bayern“ – Versionsunterschied

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Er war [[Prinzregent]] von [[Bayern]] ([[10. Juni]] [[1886]] - [[12. Dezember]] [[1912]]).
Er war [[Prinzregent]] von [[Bayern]] ([[10. Juni]] [[1886]] - [[12. Dezember]] [[1912]]).


Nachdem er auf Veranlasssung einiger Minister wissentlich durch einen [[Staatsstreich]] seinen eigenen Verwandten, König [[Ludwig II. (Bayern)|Ludwig II.]], am 10. Juni 1886 hatte stürzen lassen, übte nach dessen sehr plötzlichem Tod der Prinzregent Luitpold als dritter Sohn von [[Ludwig I. (Bayern)|Ludwig I.]] für seinen geisteskranken Neffen [[Otto I. (Bayern)|Otto I.]] die Regentschaft aus und zählt damit zur Königslinie des Hauses der [[Wittelsbach|Wittelsbacher]]. Die eigentliche Herrschaft lag dabei jedoch bei seinen [[Minister|Ministern]]. Diese scheuten sich nicht, durch staatliche Maßnahmen die Umstände seiner Machtergreifung zu vertuschen. <br> Im Laufe seiner fünfundzwanzigjährigen Regentschaft hat es der Prinzregent mit Bescheidenheit, Tüchtigkeit und vor allem durch Volkstümlichkeit verstanden, das anfängliche Unbehagen seiner Untertanen zu überwinden. Diese '''Prinzregentenjahre''' wurden schließlich zu einem goldenen Zeitalter Bayerns, auch wenn man dem König Ludwig II. weiterhin nachtrauerte - was in einer folkloristischen nostalgischen Weise bis heute geschieht. <br> Prinz Luitpold liebte die Malerei. Er wurde als Kind von dem bedeutenden Architekturmaler [[ Domenico Quaglio]] unterrichtet. Infolgedessen brach in [[München]] eine fruchtbare Zeit für die bildenden Künste an <!--der deutsche Jugendstil bekam hier jetzt ab 1896 seinen Namen-->, in der nicht nur die Meister der alten Schule, sondern auch die moderne und engagierte Kunst ihren Platz bekam. Aber vor allem liebte er die Natur und die Berge. Schon früh begann er mit seinem leidenschaftlichen Hobby, der Jagd. Bei vielen Jagden nicht nur im [[Allgäu]] war er ein gern gesehener Gast und [[Oberstdorf]] machte er sogar zu seiner offiziellen Hofjagd. <!--Luitpold war oberster Jagdherr von über 130.000 Hektar königlicher Leibgehege, 15% des Staatswaldes. Das Jagdjahr sah ihn in ganz Bayern, vom Spessart über Ingolstadt und München ins oberbayerische und Allgäuer Gebirge-->Dort spendete er den Kindern an seinem Geburtstag nicht nur einen schulfreien Tag, sondern auch jedem Kind eine Semmel mit Wurst und - man höre und staune - jedem Kind ab dem 3. Schuljahr einen [[Schoppen]] Bier.
Nachdem er auf Veranlasssung einiger Minister wissentlich durch einen [[Staatsstreich]] seinen eigenen Verwandten, König [[Ludwig II. (Bayern)|Ludwig II.]], am 10. Juni 1886 hatte stürzen lassen, übte nach dessen sehr plötzlichem Tod der Prinzregent Luitpold als dritter Sohn von [[Ludwig I. (Bayern)|Ludwig I.]] für seinen geisteskranken Neffen [[Otto I. (Bayern)|Otto I.]] die Regentschaft aus und zählt damit zur Königslinie des Hauses der [[Wittelsbach|Wittelsbacher]]. Die eigentliche Herrschaft lag dabei jedoch bei seinen [[Minister|Ministern]]. Diese scheuten sich nicht, durch staatliche Maßnahmen die Umstände seiner Machtergreifung zu vertuschen. <br> Im Laufe seiner fünfundzwanzigjährigen Regentschaft hat es der Prinzregent mit Bescheidenheit, Tüchtigkeit und vor allem durch Volkstümlichkeit verstanden, das anfängliche Unbehagen seiner Untertanen zu überwinden. Diese '''Prinzregentenjahre''' wurden schließlich zu einem goldenen Zeitalter Bayerns, auch wenn man dem König Ludwig II. weiterhin nachtrauerte - was in einer folkloristischen nostalgischen Weise bis heute geschieht. <br> Prinz Luitpold liebte die Malerei. Er wurde als Kind von dem bedeutenden Architekturmaler [[ Domenico Quaglio]] unterrichtet. Infolgedessen brach in [[München]] eine fruchtbare Zeit für die bildenden Künste an<!--der deutsche Jugendstil bekam hier jetzt ab 1896 seinen Namen-->, in der nicht nur die Meister der alten Schule, sondern auch die moderne und engagierte Kunst ihren Platz bekam. Aber vor allem liebte er die Natur und die Berge. Schon früh begann er mit seinem leidenschaftlichen Hobby, der Jagd. Bei vielen Jagden nicht nur im [[Allgäu]] war er ein gern gesehener Gast, und [[Oberstdorf]] machte er sogar zu seiner offiziellen Hofjagd. <!--Luitpold war oberster Jagdherr von über 130.000 Hektar königlicher Leibgehege, 15% des Staatswaldes. Das Jagdjahr sah ihn in ganz Bayern, vom Spessart über Ingolstadt und München ins oberbayerische und Allgäuer Gebirge-->Dort spendete er den Kindern an seinem Geburtstag nicht nur einen schulfreien Tag, sondern auch jedem Kind eine Semmel mit Wurst und - man höre und staune - jedem Kind ab dem 3. Schuljahr einen [[Schoppen]] Bier.





Version vom 12. September 2004, 22:07 Uhr


Prinzregent Luitpold von Bayern

Luitpold Karl Joseph Wilhelm, Prinzregent von Bayern (* 12. März 1821 Würzburg; † 12. Dezember 1912 München, begraben in der Theatinerkirche).

Er war Prinzregent von Bayern (10. Juni 1886 - 12. Dezember 1912).

Nachdem er auf Veranlasssung einiger Minister wissentlich durch einen Staatsstreich seinen eigenen Verwandten, König Ludwig II., am 10. Juni 1886 hatte stürzen lassen, übte nach dessen sehr plötzlichem Tod der Prinzregent Luitpold als dritter Sohn von Ludwig I. für seinen geisteskranken Neffen Otto I. die Regentschaft aus und zählt damit zur Königslinie des Hauses der Wittelsbacher. Die eigentliche Herrschaft lag dabei jedoch bei seinen Ministern. Diese scheuten sich nicht, durch staatliche Maßnahmen die Umstände seiner Machtergreifung zu vertuschen.
Im Laufe seiner fünfundzwanzigjährigen Regentschaft hat es der Prinzregent mit Bescheidenheit, Tüchtigkeit und vor allem durch Volkstümlichkeit verstanden, das anfängliche Unbehagen seiner Untertanen zu überwinden. Diese Prinzregentenjahre wurden schließlich zu einem goldenen Zeitalter Bayerns, auch wenn man dem König Ludwig II. weiterhin nachtrauerte - was in einer folkloristischen nostalgischen Weise bis heute geschieht.
Prinz Luitpold liebte die Malerei. Er wurde als Kind von dem bedeutenden Architekturmaler Domenico Quaglio unterrichtet. Infolgedessen brach in München eine fruchtbare Zeit für die bildenden Künste an, in der nicht nur die Meister der alten Schule, sondern auch die moderne und engagierte Kunst ihren Platz bekam. Aber vor allem liebte er die Natur und die Berge. Schon früh begann er mit seinem leidenschaftlichen Hobby, der Jagd. Bei vielen Jagden nicht nur im Allgäu war er ein gern gesehener Gast, und Oberstdorf machte er sogar zu seiner offiziellen Hofjagd. Dort spendete er den Kindern an seinem Geburtstag nicht nur einen schulfreien Tag, sondern auch jedem Kind eine Semmel mit Wurst und - man höre und staune - jedem Kind ab dem 3. Schuljahr einen Schoppen Bier.


siehe auch: Therese von Bayern (1850-1925)