„Gleichförmige Bewegung“ – Versionsunterschied

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Bei Anwendung der Gleichungen auf Bewegungen, die nicht den Gesetzmäßigkeiten gleichförmiger Bewegungen entsprechen, wird die [[Durchschnittsgeschwindigkeit]] bestimmt.
Bei Anwendung der Gleichungen auf Bewegungen, die nicht den Gesetzmäßigkeiten gleichförmiger Bewegungen entsprechen, wird die [[Durchschnittsgeschwindigkeit]] bestimmt.

== Abweichende Verwendung des Begriffs ==
In manchen Darstellungen<ref>{{Literatur|Autor= Torsten Fließbach|Titel= Mechanik|Auflage= 6|Verlag= Springer| Ort= Heidelberg|Datum= 2009|ISBN= 978-3-8274-2148-7}}</ref> wird der Begriff der gleichförmigen Bewegung auch für Langrangesche Systeme im indifferenten Gleichgewicht gebraucht:
Die [[Lagrangefunktion]] eines Systems mit <math>f</math> verallgemeinerten Koordinaten <math>q_i</math> sei
:<math> L(\vec q, \dot \vec q) = \frac 12 \sum_{i,k=1}^f m_{ik}(\vec q) \dot q_i \dot q_k - U(\vec q)</math>
wobei <math>m_{ik}</math> die Massenmatrix und <math>U</math> das Potential ist. Die Euler-Lagrange-Gleichungen lauten unter Verwendung der [[Einsteinsche_Summenkonvention|Summenkonvention]]
:<math>m_{ik,l}(\vec q)\dot q_l \dot q_k+m_{ik}(\vec q)\ddot q_k-\frac{1}{2}m_{lk,i}(\vec q)\dot q_l \dot q_k+U_{,i}(\vec q)=0</math>.<br>
<math>\vec q_0</math> bezeichne einen Gleichgewichtspunkt (<math>U_{,k}(\vec q_0) = 0 \forall k</math>) des Systems. Einsetzen einer Näherungslösung um <math>\vec q_0</math> herum mit kleinen <math>x_i(t)</math> und Betrachtung bis in erster Potenz in den <math>x_i</math> liefert
:<math>m_{ik}(\vec q_0)\ddot x_k+U_{,ik}(\vec q_0)x_k=0</math>.<br>
Liegt für eine der Koordinaten ein indifferentes Gleichgewicht vor, führt dies zum linearen Anwachsen des entsprechenden <math>x_i(t)</math>, womit die Konstantsetzung der Massenmatrix als <math>m_{ik}(\vec q_0)</math> nicht mehr gerechtfertigt ist. Eine Ausnahme hiervon liegt vor, falls die Massenmatrix unabhängig von der Koordinate <math>q_i</math> ist. Dieser Fall wird von manchen Autoren als gleichförmige Bewegung der Koordinate <math>x_i(t)</math> bezeichnet.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 11. Oktober 2018, 11:16 Uhr

Weg-Zeit-Diagramm, Geschwindigkeit-Zeit-Diagramm & Beschleunigung-Zeit-Diagramm der gleichförmigen Bewegung

Eine gleichförmige Bewegung als Begriff der Physik (auch gleichförmige Translation oder gleichförmige geradlinige Bewegung) ist eine Bewegung mit gleichbleibender Geschwindigkeit und ohne Richtungsänderung.[1] Ist das Bezugssystem, in dem die gleichförmige Bewegung beschrieben wird, ein Inertialsystem, folgt aus dem Trägheitsprinzip, dass auf das bewegte Objekt keine äußere Kraft wirkt.[2][3] Die Möglichkeit, dass der Körper in Ruhe verharrt, kann als gleichförmige Bewegung mit der Geschwindigkeit Null aufgefasst werden.

Da die Geschwindigkeit ein Vektor ist, bedeutet Konstanz der Geschwindigkeit, dass sich weder der Betrag der Geschwindigkeit noch die Bewegungsrichtung ändert. Um die gleichförmige Bewegung besser von der gleichförmigen Kreisbewegung, bei der lediglich der Betrag der Geschwindigkeit konstant ist, unterscheiden zu können, wird sie auch „geradlinige gleichförmige Bewegung“ genannt.[4] Die gleichförmige Bewegung ist somit ein Spezialfall einer gleichmäßig beschleunigten Bewegung mit der Beschleunigung Null.

Ohne Vektordarstellung

Bei einer gleichförmigen Bewegung gilt für die im Zeitraum zurückgelegte Strecke : Der Wert von ist konstant, d. h. in gleichen Zeitintervallen werden gleiche Wegstrecken zurückgelegt. Also gilt: Der Weg ist proportional zur Zeit:

wird verwendet, weil man hier keine absolute Zeit einsetzt (z. B.: 4. November 14:00 Uhr), sondern nur die Länge eines Zeitraums bzw. eine Zeitdifferenz, beispielsweise 10 min.

Die während der Zeitdifferenz zurückgelegte Strecke lässt sich in diesem Fall berechnen durch

Vektorielle Darstellung

Vektoriell formuliert gelten folgende Gesetze:[5]

Weg-Zeit-Gesetz:
Geschwindigkeits-Zeit-Gesetz:

Die Geschwindigkeit ist die erste Ableitung des Weges nach der Zeit.

(definitionsgemäß)
Beschleunigungs-Zeit-Gesetz:

Die Beschleunigung ist die zweite Ableitung des Weges nach der Zeit.

Dabei bezeichnen:

= Ortsvektor zur Zeit
= (konstante) Geschwindigkeit,
= Beschleunigung und
= Zeit.

Bei Anwendung der Gleichungen auf Bewegungen, die nicht den Gesetzmäßigkeiten gleichförmiger Bewegungen entsprechen, wird die Durchschnittsgeschwindigkeit bestimmt.

Abweichende Verwendung des Begriffs

In manchen Darstellungen[6] wird der Begriff der gleichförmigen Bewegung auch für Langrangesche Systeme im indifferenten Gleichgewicht gebraucht: Die Lagrangefunktion eines Systems mit verallgemeinerten Koordinaten sei

wobei die Massenmatrix und das Potential ist. Die Euler-Lagrange-Gleichungen lauten unter Verwendung der Summenkonvention

.

bezeichne einen Gleichgewichtspunkt () des Systems. Einsetzen einer Näherungslösung um herum mit kleinen und Betrachtung bis in erster Potenz in den liefert

.

Liegt für eine der Koordinaten ein indifferentes Gleichgewicht vor, führt dies zum linearen Anwachsen des entsprechenden , womit die Konstantsetzung der Massenmatrix als nicht mehr gerechtfertigt ist. Eine Ausnahme hiervon liegt vor, falls die Massenmatrix unabhängig von der Koordinate ist. Dieser Fall wird von manchen Autoren als gleichförmige Bewegung der Koordinate bezeichnet.

Wikibooks: Formelsammlung Klassische Mechanik – Lern- und Lehrmaterialien
Wikibooks: Kinematik – Lern- und Lehrmaterialien

Einzelnachweise

  1. Paul Dobrinski, Gunter Krakau, Anselm Vogel: Physik für Ingenieure. 12. Auflage. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-8348-0580-5, S. 23 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 29. Dezember 2016]).
  2. Alfred Böge: Vieweg Handbuch Maschinenbau: Grundlagen und Anwendungen der Maschinenbau-Technik. 18. Auflage. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-8348-9092-4, S. B13 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 29. Dezember 2016]).
  3. Günter Simon, Jürgen Zeitler: Physik für Techniker und technische Berufe: mit 170 Beispielen, 316 Aufgaben mit Lösungen und einer Formelsammlung. Fachbuchverl. Leipzig im Carl-Hanser-Verlag, 2007, ISBN 978-3-446-41048-0, S. 69 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 29. Dezember 2016]).
  4. Paul Dobrinski, Gunter Krakau, Anselm Vogel: Physik für Ingenieure. 12. Auflage. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-8348-0580-5, S. 36 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 29. Dezember 2016]).
  5. Online-Formelsammlung von Duden-Paetec, abgerufen am 28. Januar 2012.
  6. Torsten Fließbach: Mechanik. 6. Auflage. Springer, Heidelberg 2009, ISBN 978-3-8274-2148-7.