„Gottfried Dienst“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Ablauf über Wembley-Tor ergänzt, da hierzu bereits ein eigener Artikel besteht und gerade der SR wenig dafür konnte, weil er die eindeutige Aussage des SRA übernommen hatte. Auch klar parteiische Worte entfernt.
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
(18 dazwischenliegende Versionen von 15 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
<!--schweizbezogen-->
<!--schweizbezogen-->
'''Gottfried „Godi“ Dienst''' (* [[9. September]] [[1919]] in [[Basel]]; † [[1. Juni]] [[1998]] in [[Bern]]<ref>"Wochenschau", Sport-Bild vom 9. Juni 1998, S.64</ref>) war ein [[Schweiz]]er [[Fußballschiedsrichter|Fussballschiedsrichter]].
'''Gottfried Dienst''', genannt „Godi“ oder „Gotti“ (* [[9. September]] [[1919]] in [[Basel]]; † [[1. Juni]] [[1998]] in [[Bern]]<ref>"Wochenschau", Sport-Bild vom 9. Juni 1998, S. 64.</ref>), war ein [[Schweiz]]er [[Fußballschiedsrichter|Fussballschiedsrichter]].


In den [[1950er]] und [[1960er]] Jahren galt er in Europa als einer der Besten seiner Zunft. Der Postbeamte pfiff neben zahlreichen internationalen Begegnungen auch das Endspiel im Europapokal der Landesmeister 1960/61 im Berner Wankdorfstadion zwischen Benfica Lissabon und dem FC Barcelona (3:2). 1965 wurde er mit der Leitung des Messepokalendspieles Juventus Turin - Ferencvaros Budapest (0:1) beauftragt. So verwunderte es wenig, dass er auch mit der Spielleitung des [[Finale (Sport)|Finales]] der [[Fußball-Weltmeisterschaft 1966|Weltmeisterschaft]] zwischen [[Englische Fußballnationalmannschaft|England]] und [[Deutsche Fußballnationalmannschaft|Deutschland]] am 30. Juli 1966 im Londoner [[Wembley-Stadion (1923)|Wembley-Stadion]] betraut wurde, das 4:2 für die englische Mannschaft endete, bei dem auch das so genannte [[Wembley-Tor]] fiel. Assistiert wurde ihm von [[Karol Galba]] aus der [[Tschechoslowakei]] und von [[Tofiq Bəhramov]] aus der [[Sowjetunion]]. Die sowjetische Mannschaft war im Halbfinale gegen Deutschland ausgeschieden.
In den 1950er und 1960er Jahren galt der [[Postbeamter|Postbeamte]] als einer der Besten seiner Zunft in Europa. Neben zahlreichen anderen internationalen Begegnungen pfiff er das Endspiel im [[Europapokal der Landesmeister 1960/61]] im Berner [[Stadion Wankdorf (1925)|Wankdorfstadion]] zwischen [[Benfica Lissabon]] und dem [[FC Barcelona]] (3:2). 1965 oblag ihm die Leitung des [[Messestädte-Pokal|Messepokal]]&shy;-Endspiels [[Juventus Turin]] gegen [[Ferencváros Budapest]] (0:1).


Weithin bekannt wurde Dienst am 30. Juli 1966 durch eine spielentscheidende Szene bei der Leitung des [[Finale (Wettkampf)|Finales]] der [[Fußball-Weltmeisterschaft 1966|Weltmeisterschaft]] zwischen [[Englische Fußballnationalmannschaft|England]] und der [[Deutsche Fußballnationalmannschaft|Bundesrepublik Deutschland]] im Londoner [[Wembley-Stadion (1923)|Wembley-Stadion]]. Damals erklärte Dienst den später [[Wembley-Tor]] genannten Treffer für korrekt erzielt, der in der [[Verlängerung (Fußball)|Verlängerung]] zum 3:2 für die englische Mannschaft (Endstand 4:2) führte. Als [[Linienrichter]] hatten [[Karol Galba]] aus der [[Tschechoslowakei]] und [[Tofiq Bəhramov]] aus dem bis 1991 zur [[Sowjetunion]] gehörenden [[Aserbaidschanische Sozialistische Sowjetrepublik|Aserbaidschan]] fungiert.
Zwei Jahre später leitete Dienst das erste Endspiel der [[Fußball-Europameisterschaft 1968|Europameisterschaft]] zwischen [[Italienische Fußballnationalmannschaft|Italien]] und [[Jugoslawische Fußballnationalmannschaft|Jugoslawien]] am [[8. Juni]] [[1968]] in [[Rom]]. Einige Beobachter wollten bei der Leitung des Spiels eine deutliche Parteinahme zugunsten der Gastgeber gesehen haben, so dass die Gastmannschaft aus Jugoslawien nur ein 1:1 erreichte. Diese Behauptungen sind jedoch nie substanziiert worden. Das Wiederholungsspiel zwei Tage darauf, das die Italiener mit 2:0 gewannen, leitete planmäßig der Spanier [[José Maria Ortiz de Mendibil]].

Am 8. Juni 1968 war Dienst Schiedsrichter des Endspiels der [[Fußball-Europameisterschaft 1968|Fußball-Europameisterschaft]] zwischen [[Italienische Fußballnationalmannschaft|Italien]] und [[Jugoslawische Fußballnationalmannschaft|Jugoslawien]], das 1:1 endete und deswegen wiederholt werden musste. Einige Beobachter unterstellten Dienst eine Benachteiligung der Gastmannschaft aus Jugoslawien, was jedoch nie belegt werden konnte. Es war sein letztes Spiel auf internationaler Ebene. Das Wiederholungsspiel zwei Tage darauf, das die Italiener mit 2:0 gewannen, leitete planmäßig der Spanier [[José María Ortiz de Mendíbil]].

== Literatur ==
* Max Pusterla: ''Im Gedenken an ‹Mister Wembley› Gotti Dienst''. In: [https://www.baslerstadtbuch.ch/stadtbuch/1998/1998_2615.html Basler Stadtbuch 1998], S. 249–251.

== Weblinks ==
* [https://www.weltfussball.de/schiedsrichter_profil/gottfried-dienst/ Internationale Spiele von Gottfried Dienst] auf weltfussball.de
* [https://eu-football.info/_referee.php?id=565 Alle Länderspiele von Gottfried Dienst] auf eu-football.info


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
Zeile 15: Zeile 24:


{{SORTIERUNG:Dienst, Gottfried}}
{{SORTIERUNG:Dienst, Gottfried}}
[[Kategorie:FIFA-Schiedsrichter]]
[[Kategorie:FIFA-Schiedsrichter (Schweiz)]]
[[Kategorie:Fussballschiedsrichter (Schweiz)]]
[[Kategorie:Schweizer]]
[[Kategorie:Geboren 1919]]
[[Kategorie:Geboren 1919]]
[[Kategorie:Gestorben 1998]]
[[Kategorie:Gestorben 1998]]
Zeile 23: Zeile 32:
{{Personendaten
{{Personendaten
|NAME=Dienst, Gottfried
|NAME=Dienst, Gottfried
|ALTERNATIVNAMEN=Dienst, Godi
|ALTERNATIVNAMEN=Dienst, Godi (Spitzname); Dienst, Gotti (Spitzname)
|KURZBESCHREIBUNG=Schweizer Schiedsrichter
|KURZBESCHREIBUNG=Schweizer Schiedsrichter
|GEBURTSDATUM=9. September 1919
|GEBURTSDATUM=9. September 1919

Aktuelle Version vom 3. Juli 2023, 18:20 Uhr

Gottfried Dienst, genannt „Godi“ oder „Gotti“ (* 9. September 1919 in Basel; † 1. Juni 1998 in Bern[1]), war ein Schweizer Fussballschiedsrichter.

In den 1950er und 1960er Jahren galt der Postbeamte als einer der Besten seiner Zunft in Europa. Neben zahlreichen anderen internationalen Begegnungen pfiff er das Endspiel im Europapokal der Landesmeister 1960/61 im Berner Wankdorfstadion zwischen Benfica Lissabon und dem FC Barcelona (3:2). 1965 oblag ihm die Leitung des Messepokal­-Endspiels Juventus Turin gegen Ferencváros Budapest (0:1).

Weithin bekannt wurde Dienst am 30. Juli 1966 durch eine spielentscheidende Szene bei der Leitung des Finales der Weltmeisterschaft zwischen England und der Bundesrepublik Deutschland im Londoner Wembley-Stadion. Damals erklärte Dienst den später Wembley-Tor genannten Treffer für korrekt erzielt, der in der Verlängerung zum 3:2 für die englische Mannschaft (Endstand 4:2) führte. Als Linienrichter hatten Karol Galba aus der Tschechoslowakei und Tofiq Bəhramov aus dem bis 1991 zur Sowjetunion gehörenden Aserbaidschan fungiert.

Am 8. Juni 1968 war Dienst Schiedsrichter des Endspiels der Fußball-Europameisterschaft zwischen Italien und Jugoslawien, das 1:1 endete und deswegen wiederholt werden musste. Einige Beobachter unterstellten Dienst eine Benachteiligung der Gastmannschaft aus Jugoslawien, was jedoch nie belegt werden konnte. Es war sein letztes Spiel auf internationaler Ebene. Das Wiederholungsspiel zwei Tage darauf, das die Italiener mit 2:0 gewannen, leitete planmäßig der Spanier José María Ortiz de Mendíbil.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. "Wochenschau", Sport-Bild vom 9. Juni 1998, S. 64.