„Höxter“ – Versionsunterschied

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* [http://www.hvv-hoexter.de/weinbergkapelle.htm Die Weinbergskapelle am Räuschenberg] [http://www.hvv-hoexter.de/die_weinbergkapelle.htm Bilder]
* [http://www.hvv-hoexter.de/weinbergkapelle.htm Die Weinbergskapelle am Räuschenberg] [http://www.hvv-hoexter.de/die_weinbergkapelle.htm Bilder]
* [http://www.owl-webdesign.de/ Webdesign in Höxter]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 6. Juli 2010, 20:44 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Höxter
Deutschlandkarte, Position der Stadt Höxter hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 46′ N, 9° 22′ OKoordinaten: 51° 46′ N, 9° 22′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Detmold
Kreis: Höxter
Höhe: 96 m ü. NHN
Fläche: 158,16 km2
Einwohner: 28.749 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 182 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 37651–37671
Vorwahlen: 05271, 05531 (Stahle), 05275 (Ottbergen), 05277 (Fürstenau), 05278 (Bosseborn, Ovenhausen)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: HX, WAR
Gemeindeschlüssel: 05 7 62 020
Stadtgliederung: 13 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Westerbachstr. 45
37671 Höxter
Website: www.hoexter.de
Bürgermeister: Alexander Fischer (SPD)
Lage der Stadt Höxter im Kreis Höxter
KarteHessenNiedersachsenHochsauerlandkreisKreis GüterslohKreis PaderbornKreis LippeBad DriburgBeverungenBorgentreichBrakelHöxterMarienmünsterNieheimSteinheim (Westfalen)WarburgWillebadessen
Karte

Höxter ist eine Mittelstadt in Nordrhein-Westfalen und Kreisstadt des Kreises Höxter, der zum Regierungsbezirk Detmold gehört. Die Stadt liegt an der Weser im Zentrum des Weserberglands und wird zur Region Hochstift Paderborn gerechnet. Historische Ortsnamen von Höxter sind Hoxer und Huxaria.

Geografie

Höxter ist die östlichste Stadt Nordrhein-Westfalens und liegt im oberen Wesertal im sogenannten Oberwälder Land am Ostrand des Naturparks Teutoburger Wald / Eggegebirge.[2] Der östlichste Punkt des Landes liegt im Ortsteil Stahle. Der überwiegende Teil des Stadtgebiets liegt auf der westlichen Weserseite. Auf der östlichen Weserseite liegen lediglich der Ortsteil Lüchtringen sowie das Brückfeld, eine der Kernstadt Höxter vorgelagerte Flusshalbinsel der Weser. Östlich von Höxter schließt sich der schon zu Niedersachsen gehörende Solling an. Am südlichen Rand des Stadtgebiets nahe Godelheim mündet die Nethe in die Weser, in der Kernstadt Höxter der Bollerbach, die Grube und die Schelpe sowie in Albaxen die Saumer. Das Stadtgebiet reicht im Norden bis zum Gipfel des Köterbergs auf 496 m Höhe. Die nächsthöheren Erhebungen sind der Strohberg nördlich von Bödexen mit 394 m, der Krekeler Berg südwestlich der Kernstadt Höxter mit 368 m und der Scheelenberg südlich von Bosseborn mit 346 m.

Die nächstgelegenen Großstädte sind Paderborn (ca. 45 km westlich), Bielefeld (ca. 65 km nordwestlich), Hannover (ca. 70 km nördlich), Göttingen (ca. 45 km südöstlich) und Kassel (ca. 50 km südlich).

Geologie

Geothermische Karte von Höxter

Der Festgesteinsuntergrund im Stadtgebiet wird wesentlich aus Ton-, Mergel-, Kalk- und Sandsteinen des Erdmittelalters bestimmt. Diese Sedimentgesteine sind hier zwischen 1000 und 1500 m stark. Sie wurden im Lauf der Erdgeschichte herausgehoben und in zahlreiche Sättel, Mulden, Gräben, Horste und kleinere Schollen zerlegt. Tiefer liegt ein Festgesteinssockel, der aus Gesteinen des Erdaltertums (Devon, Karbon und Perm) besteht. In den zum Teil weiten Talebenen der Weser und ihrer westlichen Nebenbäche ist der Festgesteinsuntergrund von Lockergesteinen des Eiszeitalters (Kies, Sand und Löss) bedeckt.

Die Sande und Kiese im Wesertal und in den Nebentälern sind gute Grundwasserleiter. Im Oberwälder Land sind Kalksteinzersatzböden weit verbreitet. Vorherrschendes Merkmal sind die meist unter Wald liegenden Rendzinen und Rendzina-Braunerden.

Besonders in leichten Hang- und Muldenlagen entwickelten sich aus Löss sehr tiefgründige schluffig-lehmige Parabraunerden, die als Ackerbaustandorte mit hohen Erträgen genutzt werden. In Gebieten mit kleinräumig größeren Höhenunterschieden herrscht forstliche Nutzung vor, die in flachwelligeren Gebieten von Grünlandnutzung und Ackerbau abgelöst wird. Im Bereich der Weser finden sich junge sandig-lehmige Flusssedimente, aus denen sich braune Auenböden entwickelt haben. Dort, wo eine Überflutung unwahrscheinlich ist, wird Ackerbau betrieben.[3]

Die Hebung des Solling-Gewölbes und die Weser haben die Morphologie des Raumes geprägt. Dabei schneidet der Fluss etwa bei Höxter die Grenze zwischen dem Buntsandstein und dem Muschelkalk in einem spitzen Winkel. Beim benachbarten Holzminden entfernt sich der Fluss vom Hebungszentrum und nimmt seinen Weg durch den Muschelkalk. So fallen im Westen die zur Weser ausgerichteten Flanken über 200 m steil in die Talebene. Dabei haben sich einige Klippen gebildet wie die Rabenklippen am Ziegenberg und die Prinzessinenklippen am Räuschenberg. Hier gedeihen wertvolle Waldgesellschaften, wie etwa Orchideen-Buchenwälder. Die Rücken dieser Berge weisen wenig Reliefenergie auf und werden zum Teil intensiv landwirtschaftlich genutzt. An der Ostseite der Weser dagegen steigt der Solling relativ sanft auf. Zwischen dem Oberwälder Land und dem Solling mäandert die Weser in einem etwa 1 bis 3 km breiten Tal. Ihre Flussschotter werden in vielen Kiesseen abgebaut.

Die Besiedlung der Kernstadt Höxter hat sich seit den 1950er-Jahren auf die drei umliegenden Muschelkalkhänge am Ziegenberg, am Räuschenberg und am Bielenberg ausgedehnt. Die Kanten von Ziegenberg und Räuschenberg liegen etwa 200 Meter über dem Talgrund. An der Südflanke des etwas kleineren Bielenbergs konnten sich wertvolle Wachholderheiden erhalten. Zwei alte offengelassene Steinbrüche zeugen von seiner Nutzung zur Zementherstellung. Der im Norden der Stadt gelegene Südhang des Räuschenberges heißt „Weinberg“, da hier während der Mittelalterlichen Warmzeit vom Kloster Corvey Weinbau betrieben wurde.

Höxter eignet sich durchweg gut bis sehr gut zur Nutzung von geothermischen Wärmequellen mittels Erdwärmesonde und Wärmegewinnung durch Wärmepumpe (vgl. dazu die nebenstehende Karte)[4].

Ausdehnung und Nutzung des Stadtgebiets

Die als „Kleine Mittelstadt“ klassifizierte Stadt umfasst eine Fläche von 157,9 km². Die größte Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung beträgt etwa 21,7 km und in Ost-West-Richtung etwa 13,7 km.

Fläche
nach Nutzungsart[5]
Landwirt-
schafts-
fläche
Wald-
fläche
Gebäude-,
Frei- und
Betriebsfläche
Verkehrs-
fläche
Wasser-
fläche
Erholungs- und
Friedhofsfläche
sonstige
Nutzung
Fläche in km² 70,8 63,4 10,2 8,0 3,7 1,2 0,6
Anteil an Gesamtfläche 44,8 % 40,1 % 6,5 % 5,1 % 2,4 % 0,7 % 0,4 %

Nachbargemeinden

Lügde Samtgemeinde Bodenwerder-Polle
Marienmünster
Brakel
Samtgemeinde Bevern
Holzminden
Brakel Beverungen Samtgemeinde Boffzen

Höxter grenzt im Norden an die Stadt Lügde (Kreis Lippe, Nordrhein-Westfalen), im Nordosten an die Samtgemeinde Bodenwerder-Polle, im Osten an die Samtgemeinde Bevern und an die Stadt Holzminden, im Südosten an die Samtgemeinde Boffzen (alle Landkreis Holzminden, Niedersachsen), im Süden an die Stadt Beverungen, im Südwesten und Westen an die Stadt Brakel und im Westen an die Stadt Marienmünster (alle Kreis Höxter, Nordrhein-Westfalen).

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet von Höxter ist in dreizehn Ortschaften gegliedert. In allen Ortschaften existieren Ortsauschüsse, denen die Aufgaben übertragen sind, die sich ohne Beeinträchtigung der einheitlichen Entwicklung der Gesamtstadt innerhalb ihres Zuständigkeitsbereiches erledigen lassen. Außerdem besitzen alle Ortschaften mit Ausnahme des Stadtkerns Höxter Bezirksverwaltungsstellen, die ein bürgernahes Verwaltungshandeln sicherstellen sollen. Das Amt des Leiters der Bezirksverwaltungsstelle wird einem im Bereich der Ortschaft wohnenden Einwohner für die Dauer der Wahlperiode des Rates als Ehrenamt übertragen.[6]

Ortschaft Einwohner1 Ortschaften der Stadt Höxter
Stadtkern Höxter 14.812
Albaxen 1.825
Bödexen 949
Bosseborn 637
Brenkhausen 1.500
Bruchhausen 747
Fürstenau 1.337
Godelheim 1.052
Lüchtringen 3.308
Lütmarsen 1.035
Ottbergen 1.710
Ovenhausen 1.210
Stahle 2.664

1 Stand 31. Dezember 2008[7]

Klima

Siehe: Klima in Ostwestfalen-Lippe

Geschichte

Die Siedlung Huxori, das spätere Höxter mit seinen Ländereien, wurde durch Kaiser Ludwig den Frommen 822 dem neu gegründeten Kloster Corvey zugesprochen. Der Ort lag günstig an den damaligen Fernstraßen von Bremen nach Kassel und an der Ost-West-Verbindung, dem sogenannten Hellweg.

Im Jahr 1250 wurden Höxter die Stadtrechte verliehen, und ab 1295 gehörte die Stadt dem Bund der Hanse an. Durch den Dreißigjährigen Krieg wurde Höxter schwer getroffen, im Blutbad von Höxter 1634 wurden nach längerer Belagerung über 1.500 Einwohner durch die Soldaten der Katholischen Liga getötet. In der Folge verarmte die Stadt zusehends.

Schloß Corvey und Höxter um 1840

1792 bis 1803 war Höxter Hauptstadt des Fürstbistums Corvey. 1803 bis 1806 gehörte die Stadt zum Haus Nassau-Oranien, danach ab 1807 zum Königreich Westfalen. 1813 wurde Höxter dem Königreich Preußen zugeschlagen.

1865 wurde eine Brauerei gegründet, ab 1908 in Brauerei Hermann Krekeler umbenannt und ab 1915 Brauerei Hermann & Otto Krekeler hieß; 1970 erfolgte die Schließung.

1865 führte der Anschluss an das Eisenbahnnetz durch die Bahnstrecke Altenbeken–Holzminden–KreiensenBraunschweig der Königlich-Westfälischen Eisenbahn-Gesellschaft und der Braunschweigischen Südbahn (Herzoglich Braunschweigische Staatseisenbahn) zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. Die Strecke stellte eine wichtige Verbindung zwischen Berlin, Braunschweig und dem Ruhrgebiet dar. Die einst zweigleisige Hauptstrecke verlor durch die Teilung Deutschlands nach 1945 im Laufe der Jahrzehnte an Bedeutung, da sich die Verkehrsströme mehr in Nord-Süd-Richtung verlagerten.

Katastrophen

Schäden an den Fenstern der Kilianikirche

Zur größten Katastrophe der Stadt Höxter der Nachkriegszeit kam es am frühen Morgen des 19. September 2005. Ein Selbstmörder sprengte sich in seinem Haus in direkter Nachbarschaft des historischen Rathauses mit mehr als 900 Litern Benzin in die Luft. Das Unglück ereignete sich um ca. 9 Uhr Ortszeit. Drei Menschen starben, mehr als 100 wurden verletzt. Die gesamte höxtersche Innenstadt wurde in Mitleidenschaft gezogen. Beispielsweise konnte die angrenzende evangelische Sankt Kilianikirche erst am 31. Oktober 2007 wieder renoviert in Betrieb genommen werden. Die historische Orgel, die erst kurz vor der Katastrophe wegen Bleifraß saniert worden war, wurde wieder beschädigt und steht noch nicht wieder in vollem Umfange zur Verfügung. Mehr als ein Jahr nach dem Anschlag waren die Wiederaufbauarbeiten noch nicht abgeschlossen. Etwa eine Stunde nach der Detonation des Hauses wurde Katastrophenalarm ausgelöst, was dazu führte, dass neben sämtlichen mobilisierten Rettungskräften aus dem Kreis Höxter auch Rettungskräfte aus dem Landkreis Holzminden hinzugeführt wurden. Auch die Bundeswehr unterstützte die Arbeiten. Mehrere hundert Retter waren vor Ort.

Religionen

Von den Einwohnern Höxters sind 7.871 (23 Prozent) evangelisch, 19.963 (59 Prozent) römisch-katholisch und 6.060 (18 Prozent) gehören sonstigen Bekenntnissen an oder sind ohne Glaubensbekenntnis. Die Neuapostolische Kirche, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), Bibeltreue Christen und Jehovas Zeugen haben eigene Gemeinden. Im Kloster Brenkhausen befindet sich ein Bischofssitz der Koptischen Kirche. In der Wegetalstraße ist der Bau einer Moschee begonnen worden.

Eingemeindungen

Im Rahmen der nordrhein-westfälischen Gebietsreform wurden zum 1. Januar 1970 mit dem „Gesetz zur Neugliederung des Kreises Höxter“ vom 2. Dezember 1969 die bis dahin selbständigen Gemeinden Albaxen, Bödexen, Bosseborn, Brenkhausen, Fürstenau, Godelheim, Lüchtringen, Lütmarsen, Ottbergen, Ovenhausen und Stahle aus dem Amt Höxter-Land, die Gemeinde Bruchhausen aus dem Amt Beverungen sowie die amtsfreie Stadt Höxter zur neuen Stadt Höxter zusammengeschlossen. Das Amt Höxter-Land wurde aufgelöst; Rechtsnachfolgerin ist die Stadt Höxter.[8]

Einwohnerentwicklung

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen der Stadt Höxter nach dem jeweiligen Gebietsstand, bei einigen Jahren zusätzlich nach heutigem Gebietsstand. Bei den Zahlen handelt es sich bis 1970 und für 1987 um Volkszählungsergebnisse[9][10][11][12] und ab 1975 um amtliche Fortschreibungen des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik[13]. Die Zahlen von 1975 bis 1985 sind geschätzte Werte, die Zahlen ab 1990 Fortschreibungen auf Basis der Ergebnisse der Volkszählung von 1987. Die Angaben beziehen sich ab 1871 sowie für 1946 auf die Ortsanwesende Bevölkerung, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und ab 1985 auf die Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Bevölkerungsentwicklung in Höxter von 1818 bis 2007 (untere Linie: jeweiliger Gebietsstand, obere Linie: heutiger Gebietsstand)
Jahr Einwohner
1818 (31. Dez.) 2.858
1831 (31. Dez.) 3.292
1837 (31. Dez.) 3.416
1843 (3. Dez.) 3.656
1849 (3. Dez.) 3.581
1852 (3. Dez.) 3.806
1858 (3. Dez.) 3.858
1867 (3. Dez.) 5.234
1871 (1. Dez.) 5.047
Jahr Einwohner
1880 (1. Dez.) 5.186
1885 (1. Dez.) 6.046
1895 (1. Dez.) 7.246
1900 (1. Dez.) 7.625
1905 (1. Dez.) 7.699
1910 (1. Dez.) 7.891
1925 (16. Juni) 7.258
1933 (16. Juni) 7.844
Jahr Einwohner
1939 (17. Mai) 9.456
21.411 1
1946 (29. Okt.) 13.002
1950 (13. Sep.) 14.606
30.752 1
1961 (6. Juni) 15.156
30.799 1
1970 (27. Mai) 32.630
1975 (31. Dez.) 32.758
Jahr Einwohner
1980 (31. Dez.) 32.423
1985 (31. Dez.) 31.577
1987 (25. Mai) 31.972
1990 (31. Dez.) 33.079
1995 (31. Dez.) 33.560
2000 (31. Dez.) 33.117
2005 (31. Dez.) 32.591
2007 (31. Dez.) 32.020

1 heutiger Gebietsstand

Politik

Historisches Rathaus Höxter

Stadtrat

Die folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung des Stadtrates und die Kommunalwahlergebnisse seit 1975[14][15].

2009 2004 1999 1994 1989 1984 1979 1975
Partei Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze %
CDU 17 37,82 23 51,07 24 54,17 26 48,02 n/v 47,67 n/v 53,06 n/v 56,53 n/v 62,14
SPD 14 32,96 12 27,70 14 31,41 19 36,89 n/v 34,83 n/v 29,49 n/v 32,90 n/v 28,26
UWG 1 5 10,65 4 9,65 3 6,19 0 8,09 n/v n/v n/v n/v n/v n/v n/v n/v
FDP 4 8,26 2 4,74 1 2,73 0 2,11 n/v 4,82 n/v 5,67 n/v 6,67 n/v 5,22
GRÜNE 3 6,94 3 6,84 2 5,49 0 4,88 n/v 5,30 - - - - - -
Die Linke 1 2,85 - - - - - - - - - - - - - -
Sonstige1 0 0,53 - - - - - - n/v 7,39 n/v 11,79 n/v 3,91 n/v 4,38
Gesamt 2 44 100 44 100 44 100 45 100 n/v 100 n/v 100 n/v 100 n/v 100

1Da die Datenlage eine Zuordnung der Wahlergebnisse für die UWG für die Zeit vor 1994 nicht ermöglicht, erfolgt die prozentuale Angabe unter Sonstige
2Unabhängige Wählergemeinschaft
3Ohne Berücksichtigung von Rundungsfehlern

Bei der letzten Wahl der Vertretung der Kreisstadt Höxter am 30. August 2009 nahmen 14.674 Wähler von 25.502 Wahlberechtigten teil, und entsprach damit einer Wahlbeteiligung von 57,54 Prozent. Darunter gab es 236 ungültige Stimmen. Nach dem § 3 Abs des Kommunalwahlgesetzes besteht die Zahl der zu wählenden Ratsmitglieder aus 44 Vertretern, davon 22 aus den Wahlbezirken und 22 aus den Reservelisten der Parteien.

Bürgermeister

Erstmals seit 1946 gewann bei den Kommunalwahlen am 30. August 2009 mit Alexander Fischer ein SPD-Kandidat die Bürgermeisterwahl.

Ergebnis der Bürgermeisterwahl 2009

Wahlberechtigte: 25.502
Wähler insgesamt: 14.676, entspricht einer Wahlbeteiligung von 57,6 Prozent,
davon 323 ungültige Stimmen
Kandidat Gültige Stimmen Prozent der Stimmen
Alexander Fischer (SPD) 5.520 38,46 %
Klaus Schumacher (CDU) 5.243 36,53 %
Hanns-Otto Löchter (Einzelbewerber, ehemals SPD) 2.303 16,05 %
Georg Leineweber (Einzelbewerber, ehemals CDU) 1.287 8,97 %

Ehemalige Bürgermeister (unvollständig)

  • 1999–2009 Hermann Hecker (CDU) (Ergebnis 2004: 61,7 %, 1999: 53,1 %), von der Bürgerschaft direkt gewählter, hauptamtlicher Bürgermeister nach der Änderung des Kommunalrechts in Nordrhein-Westfalen von 1994.
  • (1995)–1999 Klaus Behrens (CDU)
  • –(1989) Dorothee Baumgarten (CDU)
  • 1970–1975 Heinrich Rosenbaum (CDU)
  • 1961–1966 Franz Lüke (CDU)
  • 1958–1960 F. Dittmar
  • 1948–1958 Wilhelm Hattenhauer
  • ? –1948 Thies
  • 1945–1946 Reschke
  • 1945 Wilhelm Kronsbein (nur für zwei Wochen, danach kurzzeitig Landrat und Oberkreisdirektor des Kreises Höxter und ab 1951 Oberregierungsrat in Köln)
  • 1943–1945 Hartmann (zuvor Bürgermeister Amt Höxter-Land)
  • 1937–1943 Werner Holle (NSDAP) (zuvor Bürgermeister in Beverungen)
  • 1925–1937 Wilhelm Kronsbein (offenbar kein NSDAP-Mitglied, aber SA-Mitglied)
  • 1888–(1906) Leisnering
  • (1880) Frohnsdorff
  • (1822) Wiederhold
  • 17?? Theodorus Mauritius
  • (1648) Ludwig Rotermundt
  • (1586) Christoffer Hufener
  • (1586) Joannes Nidenstein
  • 1540 Hermann Böger
  • 1514 und 1516 Hans Derndal
  • 1504–1530 Johann Sifferdes (zweijährig abwechselnd, außer 1514 und 1516)
  • 1505–1523 Volquin Grovende (zweijährig abwechselnd)
  • 1493–1518 Hinrick Masken
  • 1484–1493 Johann von Addessen
  • –1484 Arnt von Haversforde
  • 145?–1505 Hinrick Sifferdes (bis 1490 abwechselnd mit Johann Derndal)
  • 145?–1490 Johann Derndal (bis 1490 abwechselnd mit Hinrick Sifferdes)
  • –14?? Hinrick Grovende
  • 1422–1450 Gevehard Strolin
  • 1400–? Heinrich Strolin
  • 1351–1374 Arnold Strolin
  • 1331 Konrad von Voltessen
  • 1301–1325 Gevehard I. Strolin

Ehemalige Stadtdirektoren (unvollständig)

  • (1951) Werner Holle
  • 1966–1969 Heinz Kühn
  • 1969–1977 Ferdinand Otten
  • 1977– Walther Anderson
Wappen der Stadt Höxter

Wappen

Der Regierungspräsident Detmold hat mit Urkunde vom 1. Juli 1970 der Stadt Höxter das Recht zur Führung des Wappens erteilt. Das Wappen zeigt in rot einen silbernen (weißen) Torbau mit großem offenen Tor unter durchbrochenem gotischen Giebel zwischen zwei spitzbedachten Türmen, die am Rande über einer von schmalen Toren durchbrochenen Mauer von zwei Zinnentürmen beseitet sind, zeigt.

In derselben Urkunde wird der Stadt das Recht verliehen, Banner und Flagge zu führen. Das Banner ist rot-weiß-rot im Verhältnis 1 : 3 : 1 längsgestreift mit dem Stadtwappen oberhalb der Mitte. Die Flagge ist von rot-weiß-rot im Verhältnis 1 : 3 : 1 längsgestreift mit dem zur Stange verschobenen Stadtwappen.

[16]

Städtepartnerschaften

Seit 1963/64 besteht eine Städtepartnerschaft mit Corbie an der Somme (Nordfrankreich) und seit 1979/80 eine weitere mit Sudbury (Grafschaft Suffolk) in Großbritannien[17]. Mit diesen Städten finden regelmäßig Bürgerbegegnungen statt.

Bereits seit 1956/57 unterhält außerdem das König-Wilhelm-Gymnasium der Stadt eine der ältesten deutschen Schul-Partnerschaften mit Frankreich, dem Lycée Robespierre und dem Lycée Gambetta in Arras.

Darüber hinaus ist Höxter Mitglied des Städtebundes der Neuen Hanse.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Regelmäßig finden in der Residenz Stadthalle Höxter Theateraufführungen statt. Die Stadthalle bietet auf 2.000m² insgesamt 680 Sitzplätze. In der Ortschaft Stahle ist in einem ehemaligen Steinbruch eine Freilichtbühne eingerichtet.

Museen

Im Schloss Corvey ist eine Ausstellung über die Siedlungs- und Stadtgeschichte Höxters mit dem Titel „Von der Villa zur Stadt“ untergebracht. 1000 Jahre Stadtgeschichte vom 9. Jahrhundert bis in die Zeit um 1750 sind zu besichtigen.

Bauwerke

Fachwerk am Haus Litto, Marktstraße 13
Dechanei Höxter
Haus Horstkotte
Weinbergkaplle am Räuschenberg
Bismarckturm auf dem Ziegenberg
  • Die weitgehend erhaltene mittelalterliche Stadtstruktur ist von Fachwerkbauten geprägt, unter denen sich einige Beispiele für den Stil der Weserrenaissance befinden. Besonders hervorzuheben sind die St.-Kiliani-Kirche aus den Jahren um 1100, das Wahrzeichen der Hansestadt Höxter, die Marienkirche von 1283, der früheste gotische Bau in Westfalen und bis 1804 Teil eines Minoritenklosters, das Küsterhaus von 1565, das Adam-und-Eva-Haus von 1571 in der Stummrigestraße, das 1613 ebenfalls im Stil der Weserrenaissance erbaute Rathaus sowie die alte Dechanei von 1561 auf dem Marktplatz; dort sind über 60 geschnitzte Halbrosetten zu bewundern, die sich alle voneinander unterscheiden. Die Dechanei war ein Adelssitz der Familie von Amelunxen.
  • Am Rande von Höxter liegt das Kloster Corvey unmittelbar an der Weser. Die Klosterkirche besitzt eine karolingische Krypta sowie ein imposantes Westwerk. Neben der Kirche liegt das Grab von Hoffmann von Fallersleben, der unter anderem das Lied der Deutschen textete.
  • Im Ortsteil Albaxen liegt unmittelbar an der Weser die heute gastronomisch genutzte Tonenburg.
  • Um Höxter bestehen Möglichkeiten zum Rudern, Fallschirmspringen, Wassersport und Wandern. Der 18 km Rundwanderweg bietet schöne Aussichtspunkte, wie z. B. den Köterberg.
  • Im Rahmen der Erlebniswelt Renaissance gibt es in Höxter einen einzigartigen Stadtspaziergang zum Thema „Markt“, auf dem der Besucher einen Mordfall klären kann, der sich 1617 ereignete.
  • Das Forum Jacob Pins im Renaissance-Adelshof Heisterman von Ziehlberg an der Westerbachstraße zeigt die Werke dieses aus Höxter stammenden jüdischen Künstlers und erinnert an die jüdischen Mitbürger der Stadt.
  • Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Obermühle Höxter, eine ehemalige Wassermühle, die einst zum Kloster Corvey gehörte. Heute ist in der Obermühle auch das Mühlencafé untergebracht.
  • Die Weinbergkapelle am Räuschenberg (1689/90 erbaut, 1987, ca.1992 und Juni 2009 renoviert)
  • ehemalige Baugewerkeschule am Möllinger Platz (heute Volkshochschule, wurde 1890 seiner Bestimmung als erste staatliche Baugewerkeschule Preußens übergeben)
  • Südwestlich von Höxter auf dem Ziegenberg findet sich der 1883 errichtete Rodeneckturm. Etwas weiter westlich findet sich der 1900 eingeweihte Bismarckturm. Der 13 m hohe Turm mit Erkertürmchen wurde aus Kalkbruchsteinen in nur 4 Monaten erbaut. Eine Sanierung erfolgte 1990.
  • Eine ehemalige Sehenswürdigkeit ist der Felsenkeller. Lange Zeit als Diskothek genutzt, brannte das Gebäude am 17. Oktober 2006 völlig nieder. Das denkmalgeschützte Fachwerkgebäude lag oberhalb der B 64 am Ortseingang von Höxter.

Parks

Der Kurpark Bruchhausen ist ein in Besitz der Kurverwaltung befindliches Areal von 2 ha Größe und öffentlich zugänglich. Er ist ein schlichter Park mit weiten Rasenflächen, einzelnen Solitärbäume und einer Staudenbepflanzung[18].

Der Gutspark Bruchhausen ist ein in Privatbesitz befindliches Gelände von etwa 2 ha Größe und öffentlich zugänglich. Er ist eine von einer Bruchsteinmauer im Westen und Süden umgebene Gartenfläche. Die Zufahrt von Westen ist von einer Platanenallee bestanden. Weiterhin findet sich in der Anlage ein Teich. Der Park schließt sich an die etwa 300 m südlich liegenden Kuranlagen an[19].

Der Klostergarten Brenkhausen ist ein in Kirchenbesitz befindliches Gebiet von ca. 3 ha Größe und öffentlich zugänglich. Die Außenanlagen des Klosters bestehen aus weiten Rasenflächen mit einigen Solitärbäumen[20].

Der Lehrgarten der Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Abteilung Höxter gehört dem Land Nordrhein-Westfalen und ist während der hellen Tagesstunden werktags geöffnet. Er ist ca. 3,5 ha groß. Als botanischer Lehrgarten enthält er mehr als 620 Arten und Sorten, davon mehr als 400 Arten in den Staudenpflanzungen[21].

Der Park am Haus Brunnen mit ca. 2,5 ha Größe befindet sich in Privateigentum und ist nicht öffentlich zugänglich. Er ist eine heute verwilderte Parkanlage mit Resten des alten Baumbestandes und einem zentralen Wasserbecken[20].

Der Schlossgarten Corvey befindet sich in Privateigentum. Der Vorplatz, der Innenhof und der Friedhof sind gegen Gebühr, der Schlosspark ist nicht öffentlich zugänglich. Zu sehen sind weite gepflegte Rasenflächen mit einigen schmalen Rosenrabatten vor dem Schloss und der Kirche. Der Schlosspark ist privat genutzt und lediglich durch ein Gartentor an der Nordseite einsehbar[22].

Die Wallanlage Höxter umschließt die historische Altstadt und ist öffentlich zugänglich. Auf dem Verlauf der historischen Stadtbefestigung befindet sich auf der gesamten Länge eine Grünanlage. Zusammen mit der Weserpromenade bildet sie einen grünen Ring um die Altstadt[23].

Naturdenkmäler

In Höxter liegen 14 Naturschutzgebiete. Die größten sind das Naturschutzgebiet Bielenberg, welches 1930 auf der Hochfläche und am Südhang des Berges eingerichtet wurde, sowie der Ziegenberg.

Im Ortsteil Albaxen liegt darüber hinaus ein Vogelschutzgebiet.

Sport

Der größte Sportverein der Stadt ist der Handball- und Leichtathletik-Club Höxter (HLC Höxter). Das Angebot des HLC ist breit gefächert: Fitnesskurse, Schwimmen, Aquajogging, Rückengymnastik, Badminton, Judo u.a.

In der überdachten Fußballarena Höxter/Weserbergland kann auf zwei Kunstrasenplätzen Fußball gespielt werden.

In der Kernstadt gibt es zwei Fußballvereine: Der SV Höxter spielt mit der ersten Mannschaft aktuell in der Herren-Bezirksliga und hat 13 Jugendmannschaften. Der Verein gehörte viele Jahre der Landesliga an, wurde dort 2003 Meister, stieg aus der Verbandsliga jedoch sofort wieder ab. 2007 stieg der SVH in die Bezirksliga ab. Bekanntester Spieler des Vereins ist Stephan Maaß (SC Paderborn 07). Der Verein ist 1995 aus der Fusion zwischen DJK und VfL Höxter entstanden. Für den VfL Höxter ging einst Thomas von Heesen (später Profi für den Hamburger SV und Arminia Bielefeld) auf Torjagd.

Phönix 95 Höxter spielt in der Damen-Bezirksliga und hat zudem 3 Mädchenmannschaften und eine Herrenmannschaft in der Kreisliga C. Stadion beider Vereine ist die Weserkampfbahn.

In den Ortschaften gibt es zahlreiche mitgliederstarke Sportvereine mit großen Fußballabteilungen, aber auch zahlreichen anderen Sportarten: u.a. SV Albaxen, SV Brenkhausen/Bosseborn, SV Fürstenau/Bödexen, TuS Godelheim, TuS Lüchtringen, TuS Lütmarsen, TuS Ottbergen, SSV Bruchhausen, TuS Ovenhausen und FC 30 Stahle. Auch Fürstenau/Bödexen, Brenkhausen/Bosseborn, Ottbergen, Lüchtringen und Stahle haben bereits in der Bezirksliga gespielt und gehören zu den spielstärksten Teams der Kreisliga A.

Im Volleyball sind die Abteilungen des SV Höxter und des TuS Lüchtringen die Aushängeschilder. Es gibt zahlreiche Tennis- und Tischtennisvereine. Der TV Rot-Weiß Höxter spielte im Sommer 2007 in der Tennis-Damen-Verbandsliga.

In Höxter gibt es eine Bowlingbahn mit zwölf Bahnen und zwei Minigolfplätze sowie eine Reithalle, ein Ruderhaus und ein Wassersporthaus sowie jeweils ein Frei- und Hallenbad.

Regelmäßige Veranstaltungen

Die Veranstaltungen im Jahresverlauf werden im März vom Ostereiermarkt in Höxter-Bödexen eröffnet. Am letzten Aprilwochenende sind in Höxter die Flößer und Fischertage. Weiter geht es am 1. Mai mit der Hoffmann-von-Fallersleben-Rede im Schloss Corvey. Von Mai bis Juni schließen sich daran die Corveyer Musikwochen im Schloss an. Von Mai bis August ist auch die Schützenfestsaison. In den Ortschaften wird dann ausgiebig gefeiert.

Am 2. Augustwochenende ist in Höxter-Bruchhausen Laurentiusfest. Am letzten Septemberwochenende ist Huxori-Markt − das Stadtfest in Höxter. Am Dritten Sonntag im Oktober ist Märchensonntag in Höxter. Anfang November schließt sich das Kneipenfestival Honky Tonk an. Schließlich ist jährlich vom ersten Advent bis Heiligabend großer Weihnachtsmarkt in Höxter.

Kulinarische Spezialitäten

Regelmäßige kulinarische Ereignisse in Höxter sind „Höxter Kulinarisch“ im Juni und die „Flößer- und Fischertage“ Ende April. Zu diesen Ereignissen schließen sich Gastronomie und Werbegemeinschaft zusammen und präsentieren kulinarische Köstlichkeiten.

Wirtschaft und Infrastruktur

Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelte sich neben der Garnison zunehmend auch Handels- und Gewerbebetriebe. Vom großer Bedeutung waren lange Jahre lang zwei Portland-Zementfabriklen an der Lütmarser und Brenkhäuser Straße, die 1925 bzw. 1929 den Betrieb einstellten. 1872 wird die Höxtersche Gummifädenfabrik Emil Arntz KG gegründet, die Formartikel, gummierten Stoffen und Zahnkautschuk herstellte und ab 1948 bedeutender Produzent von Keilriemen und Zahnriemen wurde. Das Unternehmen firmiert seit seiner Restrukturierung im Jahre 1999 unter dem Namen Arntz Optibelt Gruppe und beschäftigt weltweit mehr als 1.400 Mitarbeiter.

Die 1857 von Friedrich Serong gegründete gleichnamige Akzidenz- und Verpackungsdruckerei Serong, die sich auf die Produktion von Tüten, Beuteln und Kleiderschachteln spezialisiert hat, besteht noch heute unter dem Namen Friedr. Serong GmbH & Co. KG.

Neben weiteren Industriebetrieben u.a. die Wentus Kunststoff GmbH mit 400 Mitarbeitern (gehört zum irischen Clondalkin-Konzern) und einer großen Zahl Handwerksbetriebe verfügt die Stadt über zwei Krankenhäuser. Zum einen das seit 1978 bestehende St. Ansgar Krankenhaus, das seit 2005 zur Katholischen Hospitalvereinigung Weser–Egge gGmbH gehört und als Nachfolger aus dem St. Nikolai Krankenhaus und dem Evangelischen Kiliani-Krankenhaus hervorgegangen ist. Am 6. Dezember 1949 entstand auf dem Gelände des 1937 erbauten Reichsbahn-Krankenhauses und in den 1940er Jahren als Wehrmachtlazarett und Flüchtlingslager genutzten Gebäuden, das „Krankenhaus am Räuschenberg“ und erhielt später den Namen Weserberglandklinik. Seit 2002 gehört die heutige Fachklinik für Neurologische und Orthopädische Rehabilitation als Asklepios Weserbergland-Klinik GmbH mit Sitz in Düsseldorf zur Asklepios Kliniken-Gruppe.

Als Mittelzentrum versorgt die Stadt in ihrem Einzugsbereich rund 100.000 Menschen. Neben Handel, schwerpunktmäßig in der historischen Altstadt, sind auch Dienstleistungssegmente (wie z. B. Behörden) in Höxter beheimatet. Bedingt durch die landschaftlich reizvolle Lage der Stadt im Weserraum sowie die kulturhistorischen Denkmäler der Stadt (wie zum Beispiel die historische Altstadt und Schloss Corvey) hat sich Höxter auch zu einer Tourismusstadt entwickelt.

Verkehr

Schienenverkehr

Haltepunkt Höxter Rathaus

Der Haltepunkt Höxter Rathaus liegt an der Bahnstrecke Altenbeken–Kreiensen (–Goslar) (KBS 403 und 355). Die Strecke wird durch die NordWestBahn im Stundentakt mit der RB 84 „Egge-Bahn“ im Abschnitt PaderbornOttbergenHolzminden bedient. Zwischen Holzminden und Goslar verkehren Regionalbahnen von DB Regio, in Holzminden ist zur Weiterfahrt ein Zugwechsel erforderlich. In Ottbergen bestehen Anschlüsse nach BodenfeldeNortheim bzw. Göttingen. Durchgeführt wird hier der Schienenpersonennahverkehr mit Bombardier-Talent-Triebwagen der DB-Baureihe 643, die für Geschwindigkeiten bis zu 120 km/h eingesetzt werden können.

Weitere Haltepunkte befinden sich in Godelheim und Lüchtringen. Der ehemalige Bahnhof Höxter liegt außerhalb des Stadtkerns nahe Corvey und wird nur noch bei Bedarf für Zugkreuzungen benutzt. Der Haltepunkt „Höxter Rathaus“ hat seinen Namen aus historischen Gründen erhalten.

Für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr gilt der „Hochstift-Tarif“ des Nahverkehrsverbunds Paderborn-Höxter und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.

Von 1899 bis 1933 gab es außerdem eine 4,8 km lange Höxtersche Kleinbahn, deren Eigentümerin die Industriebahn AG mit Sitz in Frankfurt am Main war und die innerhalb Höxters u.a. Zementwerke und das Gaswerk verband. Sie führte von den Hafenanlagen bei Corvey über das heutige Gewerbegebiet Zur Lüre, die heutige Entlastungstraße bis in die Lütmarser Straße.

Straßen

Höxter ist mit drei Bundesstraßen an das überregionale Straßennetz angebunden. Die Bundesstraße 64 führt Richtung Westen nach Paderborn und Richtung Osten nach Holzminden und Bad Gandersheim. Die Bundesstraße 83 führt Richtung Norden nach Hameln und Richtung Süden nach Kassel. Die Bundesstraße 239 führt Richtung Nordwesten nach Detmold. Die B 64 und die B 83 verlaufen im Stadtgebiet zwischen Godelheim und Stahle gemeinsam. Die nächstgelegene Bundesautobahn ist die A 44 DortmundKassel mit der Anschlussstelle Warburg.

Höxter besitzt drei Straßenbrücken über die Weser. Die Weserbrücke in der Kernstadt führt Richtung Boffzen und Solling. Die Weserbrücke Lüchtringen stellt die kürzeste Verbindung zwischen den Stadtzentren von Höxter und Holzminden her. Bei Stahle führt die Brücke der B 64 über die Weser.

Schifffahrt

Höxter liegt an der Weser, die als Bundeswasserstraße ausgewiesen ist. Während die Lastschifffahrt auf der Oberweser seit dem 2. Weltkrieg fast völlig zum erliegen gekommen ist, spielt die Personenschifffahrt noch eine gewisse Rolle. So bietet die Flotte Weser vom Anleger an der Weserpromenade aus neben Charter- und Rundfahrten auch eine Linienverbindung zwischen Höxter und dem flussaufwärts gelegenen Bad Karlshafen an. Zusätzlich verfügt Höxter über einen Hafen, der vorwiegend von Sportbooten genutzt wird.

Fahrradverkehr

Die Radfernwege R1 (Europaradwanderweg von Boulogne-sur-Mer bis St. Petersburg) der Weserradweg (R99) von Hann. Münden bis Cuxhaven und die Wellness-Radroute kreuzen sich im höxterschen Stadtgebiet.

Luftfahrt

Der Flugplatz Höxter-Holzminden liegt etwa 2,5 km nordwestlich der Stadt Höxter auf dem Räuschenberg nahe dem Ortsteil Brenkhausen.

Medien

An Tageszeitungen erscheinen die Neue Westfälische und das Westfalen-Blatt, sie berichten an sechs Tagen pro Woche über lokale Ereignisse. Die Mantelausgabe beider Zeitungen wird von den jeweiligen Hauptredaktionen aus Bielefeld bezogen.

Höxter gehört zum Berichtsgebiet des Regionalstudios Bielefeld des WDR. Aufgrund der geografischen Nähe zu Niedersachsen können auch die Programme des Norddeutschen Runkfunks empfangen werden. Seit 1991 sendet Radio Hochstift, das insbesondere regionale Themen aufgreift und im Vergleich zu den überregionalen Sendern (z.B. WDR) einen höheren Höreranteil besitzt.

Öffentliche Einrichtungen

Justiz

Das Amtsgericht Höxter gehört zum Bezirk des Landgerichts Paderborn und ist zuständig für die Stadt Höxter sowie die Gemeinden Beverungen und Marienmünster. Das Amtsgericht ist im ehemaligen „von Uffeln’schen Adelshof“ untergebracht. Das Gebäude geht in seiner jetzigen Form auf einen Umbau zwischen 1594 und 1610 zurück, ist aber älteren Ursprungs.

Bundeswehr

Wichtigster Standort der Bundeswehr in der Stadt ist die General-Weber-Kaserne in der Brenkhäuser Straße, daneben gibt es einen Wasserübungsplatz an der Weser. Von 1959 bis 1962 war hier das Panzergrenadierbataillon 12, 1985 bis 1986 das Pionierbataillon 150 und die Panzerpionierkompanie 210. Ab 1987 das Pionierbataillon 7, das 1992 in das ABC-Abwehrbataillon 7 umbenannt wurde. 1993 stellte das Bataillon das Vorauskommando für das 1. Kontingent UNOSOM in Somalia, später wurde es auch bei UNOSOM II eingesetzt. 1995 folgte der Einsatz beim Weserhochwasser im Kreis Höxter. 1995 und 1996 stellte das Bataillon Kräfte für das Vorauskommando IFOR. 1997 wurde das Bataillon bei der Oderflut im Oderbruch eingesetzt. 1998/1999 wurden Kräfte für das SFOR Kontingent in Raijlovac gestellt, 1999 auch für KFOR. 2002 verlegten Teile des Bataillons in den Kosovo (KFOR-Einsatz) sowie im Rahmen der Operation Enduring Freedom in Kuwait (bis 2003) und nach Afghanistan. 2002 bekämpfte das Bataillon die Hochwasserkatastrophe an der Elbe. 2005 wurde das Bataillon statt der ABC-Abwehr-Brigade 100 direkt der 1. Panzerdivision in Hannover unterstellt. 2006 half das Bataillon bei der Absicherung des NATO–Gipfels in Riga. Die Zahl der Dienstposten soll von 850 im Jahr 2007 auf 1250 anwachsen.

Bildung

Die Stadt bietet mit Ausnahme einer Gesamtschule alle Schulformen an. Im Stadtgebiet verteilt sind acht Grundschulen, dabei werden in Höxter, Lüchtringen und Ottbergen Gruppen der offenen Ganztagsgrundschule angeboten. Es gibt zwei Hauptschulen, die Hauptschule Höxter-Stahle und die Hauptschule am Bielenberg, letztere ist seit dem Schuljahr 2006/07 als Ganztagsschule eingerichtet. Die Hoffmann-von-Fallersleben-Realschule, 1952 noch als Städtische Realschule für Jungen und Mädchen bezeichnet, kann auf ein Bestehen seit 1837 zurückblicken. In dem Jahr entstand die erste private höhere Mädchenschule, die 1912 in Städtische höhere Töchterschule umbenannt wurde. Das König-Wilhelm-Gymnasium (KWG) wurde im Jahr 1867 gegründet. Im Ortsteil Lütmarsen besteht eine Förderschule für Lernschwache.

Im Jahr 2007 wurden an den Schulen der Stadt mit 232 Lehrkräften insgesamt 3764 Schüler unterrichtet, davon 33,5 % an den Grundschulen, 13,9 % an der Hauptschule und 24,8 % an der Realschule, 25,3 % am Gymnasium, sowie 2,6 % an der Förderschule.

Darüber hinaus ist Höxter ein Standort der Hochschule Ostwestfalen-Lippe und verfügt weiterhin über eine kombinierte Berufs- und Berufsfachschule.[5].

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Jacob Pins (1917–2005), jüdischer Künstler, 2003 zum Ehrenbürger ernannt

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten

Literatur

  • König/Rabe/Streich; Höxter, Geschichte einer westfälischen Stadt, Band 1: Höxter und Corvey im Früh- und Hochmittelalter, Hannover 2003. ISBN 3775295801.
  • Rüthing, Heinrich: Höxter um 1500. Analyse einer Stadtgesellschaft. In: Quellen und Studien zur westfälischen Geschichte 22 (1986).
  • Rabe, Holger: O' tempora, o' mores. Eine Stadt in Krieg und Frieden. Höxter am Vorabend und während des Dreißigjährigen Krieges (1550-1650) Holzminden 1988. ISBN 3000031596.
  • Stephan, Hans-Georg: Archäologische Beiträge zur Frühgeschichte der Stadt Höxter. In: Münstersche Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte 7 (1973).
  • H. Joachim Brüning. Weinbau in Höxter vor 300 Jahren. Monatshefte des Heimat- und Verkehrsverein Höxter e.V, 1980, Heft 5. online
Commons: Höxter – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Höxter – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2024. (Hilfe dazu)
  2. Landesvermessungsamt NRW http://www.lverma.nrw.de/nrw/NRW_Daten.htm#Flaeche, Abrufdatum 3.1.2008
  3. Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen, Geowissenschaftliche Gemeindebeschreibung Höxter
  4. Geologischer Dienst NRW: Erdwärme nutzen – Geothermiestudie liefert Planungsgrundlage
  5. a b Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Kommunalprofil Höxter Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „LDS-Kommunalprofil“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  6. Hauptsatzung der Stadt Höxter. (pdf) 30. Januar 2008, abgerufen am 31. Dezember 2008.
  7. Stadt Höxter - Zahlen & Fakten, Abrufdatum 5. April 2008
  8. Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, Bürgerservice: Gesetz zur Neugliederung des Kreises Höxter
  9. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen: Bevölkerungsentwicklung 1816–1871. Düsseldorf 1966, S. 196.
  10. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen: Bevölkerungsentwicklung 1871–1961. Düsseldorf 1964, S. 388–389.
  11. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: Die Wohnbevölkerung in den Gemeinden Nordrhein-Westfalens 1970 : Ergebnisse der Volkszählung am 27. Mai 1970. Düsseldorf 1972, S. 41.
  12. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Sonderreihe zur Volkszählung 1987 in Nordrhein-Westfalen, Band 1.1: Bevölkerung, Privathaushalte und Erwerbstätige. Düsseldorf 1989, S. 110.
  13. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Landesdatenbank Nordrhein-Westfalen
  14. Landesdatenbank NRW; Wahlergebnisse zum Gemeindecode 05762020
  15. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik: Kommunalwahlen
  16. http://www.hoexter.de/uploads/download/hauptsatzung.pdf §2 Hauptsatzung
  17. Rat der Gemeinden und Regionen Europas, Deutsche Sektion: Partner der Kommunen in Europa
  18. Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Kurpark Bruchhausen
  19. Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Gutspark Bruchhausen
  20. a b Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Klostergarten Brenkhausen
  21. Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Lehrgarten der Universität Höxter
  22. Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Schlossgarten Corvey
  23. Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Wallanlage Höxter
  24. http://deutsche-boerse.com/dbag/dispatch/de/kir/gdb_navigation/about_us/30_Art_Collection/40_artists/48_niedringhaus, abgerufen am 27.07.2009
  25. http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,350652,00.html, abgerufen am 27.07.2009