„Heinrich von Meysenbug“ – Versionsunterschied

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'''Heinrich von Meysenbug''' (* [[13. Juli]] [[1742]] in [[Bad Emstal|Riede]] in Hessen; † [[14. März]] [[1810]] in [[Kassel]]) war [[Landrat (Deutschland)|Landrat]] in [[Kurhessen]] und Mitglied der [[Reichsstände]] im [[Königreich Westfalen|Königreich Westphalen]]. Von 1770 bis 1800 ließ er den frühromantisch- sentimentalen Park von [[Schloss Riede]] anlegen.
'''Heinrich von Meysenbug''' (* [[13. Juli]] [[1742]] in [[Bad Emstal|Riede]] in Hessen; † [[14. März]] [[1810]] in [[Kassel]]) war [[Landrat (Deutschland)|Landrat]] in [[Kurhessen]] und Mitglied der [[Reichsstände]] im [[Königreich Westfalen|Königreich Westphalen]].


== Leben ==
== Leben ==
Heinrich von Meysenbug war ein finanziell gut gestellter Grundbesitzer. Er hatte Besitzungen in Riede, [[Züschen]], Retterode, Lichtenau, Heimarshausen, Cappel und Meisebach sowie die [[Gerichtsbarkeit]] über seine [[Lehen|Erblehen]]. Von 1775 bis 1798 war er [[Landrat (Deutschland)|Landrat]] des [[Kurhessen|kurhessischen]] Bezirks Schwalm. Er machte sein Schloss Riede zu einem Treffpunkt von Künstlern und Gelehrten aus Kassel und darüber hinaus.


Zwischen 1770 und 1800 ließ Meysenbug am Südhang des [[Klauskopf]]s nahe dem [[Schloss Riede]] in einem Waldstück, einem ehemaliger Wildpark, von dem renommierten Landschaftsmaler, Architekten und Gartengestalter [[Johann Heinrich Müntz]] einen etwa 27 ha großen [[Englischer Landschaftspark|Englischen Landschaftspark]] im [[Frühromantik|frühromantisch]]-sentimentalen Stil anlegen. Der Unterhalt des aufwendig gestalteten Gartens war so kostspielig, dass Meysenbug finanziell überfordert war.
Heinrich von Meysenbug war ein finanziell gut gestellter Grundbesitzer. Er hatte Besitzungen in Riede, [[Züschen]], Retterode, Lichtenau, Heimarshausen, Cappel sowie in Meisebach und darüber hinaus über seine [[Lehen|Erblehen]] die eigene [[Gerichtsbarkeit]].


1802 stiftete er ein von dem Kasseler Bildhauer [[Johann Christian Ruhl]] im [[Klassizismus|klassizistischen]] Stil gestaltetes Grabmal für den Arzt Dr. Johann Georg Schmidt auf dem Friedhof in Riede. Es wird vermutet, dass die Stiftung aus Dankbarkeit erfolgte für eine Patenschaft, die Schmidt für den ledigen Meysenbug übernommen hatte.
Von 1775 bis 1798 war Heinrich von Meysenbug [[Landrat (Deutschland)|Landrat]] des [[Kurhessen|kurhessischen]] [[Schwalm-Eder-Kreis|Bezirks Schwalm]].


Von 1808 bis 1810 war Meysenbug Mitglied der Reichsstände im Königreich Westphalen (Departement Fulda).
1802 stiftete Heinrich von Meysenbug ein von dem Kasseler Bildhauer [[Johann Christian Ruhl]] im [[Klassizismus|klassizistischen]] Stil gestaltetes Grabmal für den Arzt Dr. Johann Georg Schmidt auf dem Friedhof in Riede. Es wird vermutet, dass die Stiftung aus Dankbarkeit erfolgte für eine Patenschaft, die Dr. Schmidt für den ledigen Heinrich von Meysenbug übernommen hatte.


Er starb am 14. März 1810 auf dem Weg zur Ständeversammlung am Friedrichsplatz in Kassel. Da er ledig und kinderlos geblieben war, starb mit ihm das Geschlecht derer von Meysenburg aus. 1825 nahm der Gemeindekabinettsrat [[Ludwig Karl Rivalier]] diesen ausgestorbenen Namen wieder an. Er wurde von Kurfürst [[Wilhelm II. (Hessen-Kassel)|Wilhelm II.]] [[Hessen-Kassel]] in den Adelsstand erhoben und nannte sich danach [[Carl Rivalier von Meysenbug]]. Die bekannte Schriftstellerin und Frauenrechtlerin [[Malwida von Meysenbug]] war seine Tochter.
Von 1808 bis 1810 war er Mitglied der [[Reichsstände]] im [[Königreich Westfalen|Königreich Westphalen]] (Departement Fulda). Heinrich von Meysenbug verstarb am 14. März 1810 auf dem Weg zur Ständeversammlung am Friedrichsplatz in Kassel.

Da er ledig und kinderlos geblieben war, starb mit ihm das Geschlecht derer von Meysenburg aus. 1825 nahm der Gemeindekabinettsrat [[Ludwig Karl Rivalier]] diesen ausgestorbenen Namen wieder an. Er wurde dafür vom [[Wilhelm II. (Hessen-Kassel)|Kurfürsten Wilhelm II. von Hessen]] in den Adelsstand erhoben und nannte sich seither [[Carl Rivalier von Meysenbug]]. Die bekannte Schriftstellerin und Frauenrechtlerin [[Malwida von Meysenbug]] war die Tochter von Carl Rivalier von Meysenbug.

== Werk ==
Heinrich von Meysenbug machte Schloss Riede zu einem Treffpunkt von Künstlern und Gelehrten aus Kassel und darüber hinaus. Seine Gastfreundschaft war bekannt. Auch heute noch ist Riede als Künstlerdorf überregional bekannt.

Zwischen 1770 und 1800 ließ Heinrich von Meysenbug am südlichen Hang des [[Klauskopf]]s nahe dem [[Schloss Riede]] in einem Waldstück, einem ehemaliger Wildpark, von dem renommierten Landschaftsmaler, Architekten und Gartengestalter [[Johann Heinrich Müntz]] einen etwa 27 ha großen [[Englischer Landschaftspark|Englischen Landschaftspark]] im "[[Frühromantik|frühromantisch]]-sentimentalen" Stil der [[Gartenkunst]] anlegen. Der Unterhalt des aufwendig gestalteten Landschaftsgartens war so kostspielig, dass Heinrich von Meysenbug finanziell überfordert war. Schloss und Park befinden sich nach Rückfall des Erblehens seit 1824 im Besitz der Familie ''von Buttlar'' und werden derzeit denkmalpflegerisch restauriert und öffentlich zugänglich gemacht. Ein nach Heinrich von Meysenbug benannter Pfad führt durch den Park.

== Literatur ==


= Literatur ==
* Jochen Lengemann: ''Parlamente in Hessen 1808-1813. Biographisches Handbuch der Reichsstände im Königreich Westphalen und der Ständeversammlung des Großherzogtums Frankfurt'' (Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen 7), Frankfurt a.M. 1991, S. 162.
* Jochen Lengemann: ''Parlamente in Hessen 1808-1813. Biographisches Handbuch der Reichsstände im Königreich Westphalen und der Ständeversammlung des Großherzogtums Frankfurt'' (Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen 7), Frankfurt a.M. 1991, S. 162.
* Holger Schulz: ''Der frühromantisch-sentimentale Waldpark von Riede''; in: Die Gartenkunst, H. 2, 1998
* Holger Schulz: „Der frühromantisch-sentimentale Waldpark von Riede“; in: ''Die Gartenkunst,'' H. 2, 1998


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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Version vom 2. Juli 2008, 17:06 Uhr

Heinrich von Meysenbug (* 13. Juli 1742 in Riede in Hessen; † 14. März 1810 in Kassel) war Landrat in Kurhessen und Mitglied der Reichsstände im Königreich Westphalen.

Leben

Heinrich von Meysenbug war ein finanziell gut gestellter Grundbesitzer. Er hatte Besitzungen in Riede, Züschen, Retterode, Lichtenau, Heimarshausen, Cappel und Meisebach sowie die Gerichtsbarkeit über seine Erblehen. Von 1775 bis 1798 war er Landrat des kurhessischen Bezirks Schwalm. Er machte sein Schloss Riede zu einem Treffpunkt von Künstlern und Gelehrten aus Kassel und darüber hinaus.

Zwischen 1770 und 1800 ließ Meysenbug am Südhang des Klauskopfs nahe dem Schloss Riede in einem Waldstück, einem ehemaliger Wildpark, von dem renommierten Landschaftsmaler, Architekten und Gartengestalter Johann Heinrich Müntz einen etwa 27 ha großen Englischen Landschaftspark im frühromantisch-sentimentalen Stil anlegen. Der Unterhalt des aufwendig gestalteten Gartens war so kostspielig, dass Meysenbug finanziell überfordert war.

1802 stiftete er ein von dem Kasseler Bildhauer Johann Christian Ruhl im klassizistischen Stil gestaltetes Grabmal für den Arzt Dr. Johann Georg Schmidt auf dem Friedhof in Riede. Es wird vermutet, dass die Stiftung aus Dankbarkeit erfolgte für eine Patenschaft, die Schmidt für den ledigen Meysenbug übernommen hatte.

Von 1808 bis 1810 war Meysenbug Mitglied der Reichsstände im Königreich Westphalen (Departement Fulda).

Er starb am 14. März 1810 auf dem Weg zur Ständeversammlung am Friedrichsplatz in Kassel. Da er ledig und kinderlos geblieben war, starb mit ihm das Geschlecht derer von Meysenburg aus. 1825 nahm der Gemeindekabinettsrat Ludwig Karl Rivalier diesen ausgestorbenen Namen wieder an. Er wurde von Kurfürst Wilhelm II. Hessen-Kassel in den Adelsstand erhoben und nannte sich danach Carl Rivalier von Meysenbug. Die bekannte Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Malwida von Meysenbug war seine Tochter.

Literatur =

  • Jochen Lengemann: Parlamente in Hessen 1808-1813. Biographisches Handbuch der Reichsstände im Königreich Westphalen und der Ständeversammlung des Großherzogtums Frankfurt (Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen 7), Frankfurt a.M. 1991, S. 162.
  • Holger Schulz: „Der frühromantisch-sentimentale Waldpark von Riede“; in: Die Gartenkunst, H. 2, 1998