„Mimese“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Änderungen von 84.135.132.73 (Diskussion) auf die letzte Version von 78.42.16.152 zurückgesetzt
K Abschnittslink korr.
Zeile 10: Zeile 10:
* Bei der ''Allomimese'' dienen unbelebte Gegenstände als Vorbilder. Einige Kleinschmetterlinge sehen wie Vogelkot aus. Etliche Vertreter der [[Familie (Biologie)|Pflanzenfamilie]] der [[Aizoaceae]], die in afrikanischen Wüsten heimisch sind, ähneln Steinen und werden als [[Lithops|„Lebende Steine“]] bezeichnet. <ref name="Schaefer"/>
* Bei der ''Allomimese'' dienen unbelebte Gegenstände als Vorbilder. Einige Kleinschmetterlinge sehen wie Vogelkot aus. Etliche Vertreter der [[Familie (Biologie)|Pflanzenfamilie]] der [[Aizoaceae]], die in afrikanischen Wüsten heimisch sind, ähneln Steinen und werden als [[Lithops|„Lebende Steine“]] bezeichnet. <ref name="Schaefer"/>


Diese Art der Tarnung wurde bereits vor 50 Millionen Jahren von [[Kleinschmetterlinge|Kleinschmetterling]]en angewendet, die im [[Larve]]nstadium ihren [[Köcher]] mit allerlei Gegenständen des Waldbodens tarnten. Beispiele hierfür sind als Inklusen ([[Bernstein#Bernstein-Einschlüsse: Inklusen|Einschlüsse]]) im Baltischen Bernstein erhalten.<ref>Wolfgang Weitschat: ''Jäger, Gejagte, Parasiten und Blinde Passagiere - Momentaufnahmen aus dem Bernsteinwald.'' - In Denisia '''26''', Neue Serie '''86''', S. 243-256, 50 Fig., Linz 2009.</ref>
Diese Art der Tarnung wurde bereits vor 50 Millionen Jahren von [[Kleinschmetterlinge|Kleinschmetterling]]en angewendet, die im [[Larve]]nstadium ihren [[Köcher]] mit allerlei Gegenständen des Waldbodens tarnten. Beispiele hierfür sind als Inklusen ([[Bernstein#Bernstein-Einschlüsse (Inklusen)|Einschlüsse]]) im Baltischen Bernstein erhalten.<ref>Wolfgang Weitschat: ''Jäger, Gejagte, Parasiten und Blinde Passagiere - Momentaufnahmen aus dem Bernsteinwald.'' - In Denisia '''26''', Neue Serie '''86''', S. 243-256, 50 Fig., Linz 2009.</ref>


<gallery>
<gallery>

Version vom 14. Juli 2015, 13:14 Uhr

Bei Wandelnden Blättern (Phylliinae) des indopazifischen Raums ähneln äußere Erscheinung und Verhalten einem Blatt.

Als Mimese (gr. μίμησις mímēsis, Nachahmung) wird in der Biologie eine Form der Tarnung bezeichnet, bei der ein Lebewesen in Gestalt, Farbe und Haltung einen Teil seines Lebensraumes annimmt und so für optisch ausgerichtete Feinde nicht mehr von der Umwelt unterschieden werden kann.[1] Die Mimese wird auch als Tarn- oder Verbergtracht bezeichnet und unterscheidet sich damit von der Mimikry, die eine Warntracht darstellt.[2] Im englischen Sprachgebrauch wird die Mimese allerdings häufig zur Mimikry gerechnet.[2]

Nach der Art der nachgeahmten Objekte wird die Mimese unterteilt:

  • Bei der Zoomimese ähnelt das Erscheinungsbild anderen Tieren. Dabei muss das Vorbild – im Gegensatz zur Mimikry – weder wehrhaft noch giftig sein. Beispiele sind manche Ameisengäste (Myrmekophilie), die den Ameisen ähneln, in deren Nestern sie leben.[2]
  • Bei der Allomimese dienen unbelebte Gegenstände als Vorbilder. Einige Kleinschmetterlinge sehen wie Vogelkot aus. Etliche Vertreter der Pflanzenfamilie der Aizoaceae, die in afrikanischen Wüsten heimisch sind, ähneln Steinen und werden als „Lebende Steine“ bezeichnet. [2]

Diese Art der Tarnung wurde bereits vor 50 Millionen Jahren von Kleinschmetterlingen angewendet, die im Larvenstadium ihren Köcher mit allerlei Gegenständen des Waldbodens tarnten. Beispiele hierfür sind als Inklusen (Einschlüsse) im Baltischen Bernstein erhalten.[3]

Einzelnachweise

  1. Adolf Remane, Volker Storch, Ulrich Welsch: Kurzes Lehrbuch der Zoologie. 6. Auflage, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1989, ISBN 3-437-20436-X, S. 352.
  2. a b c d e Matthias Schaefer: Wörterbuch der Ökologie. 4. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin 2003. ISBN 3-8274-0167-4.
  3. Wolfgang Weitschat: Jäger, Gejagte, Parasiten und Blinde Passagiere - Momentaufnahmen aus dem Bernsteinwald. - In Denisia 26, Neue Serie 86, S. 243-256, 50 Fig., Linz 2009.