„Martin Grabmann“ – Versionsunterschied

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'''Martin Grabmann''' (* [[5. Januar]] [[1875]] in [[Winterzhofen]], [[Oberpfalz]]; † [[9. Januar]] [[1949]] in [[Eichstätt]]) war ein deutscher [[Dogmatiker]], [[Theologe]], [[Philosoph]] und [[Historiker]]. Von großer Bedeutung sind seine Forschungen zur mittelalterlichen Philosophie und Theologie.
'''Martin Grabmann''' (* [[5. Januar]] [[1875]] in [[Winterzhofen]], [[Oberpfalz]]; † [[9. Januar]] [[1949]] in [[Eichstätt]]) war ein deutscher [[Dogmatiker]], [[Theologe]], [[Philosoph]], [[Laiendominikaner]] und [[Historiker]]. Von großer Bedeutung sind seine Forschungen zur mittelalterlichen Philosophie und Theologie.


Martin Grabmann besuchte das Humanistische Gymnasium in Eichstätt und studierte 1893–98 am dortigen Bischöflichen Lyzeum Philosophie und Theologie. Er empfing 1898 die Priesterweihe und war zwei Jahre lang Seelsorger in [[Kipfenberg]], [[Allersberg]] und [[Neumarkt in der Oberpfalz]]. Dann setzte Grabmann in [[Rom]] am [[Päpstliche Universität Heiliger Thomas von Aquin|„Thomaskolleg“]] der [[Dominikaner]] seine Studien fort, wo er von [[Franz Ehrle]] und [[Heinrich Denifle]] gefördert wurde. Er wurde 1901 zum Dr. phil. und 1902 zum Dr. theol. promoviert. Im Herbst 1906 wurde Grabmann außerordentlicher Professor der Dogmatik am Bischöflichen Lyzeum in Eichstätt und 1913 ordentlicher Professor für Christliche Philosophie an der Theologischen Fakultät in [[Wien]]. Von 1918 an bis zur Aufhebung der Theologischen Fakultät 1939 lehrte er in [[Ludwig-Maximilians-Universität|München]] Dogmatik und siedelte im Mai 1943 nach Eichstätt über.
Martin Grabmann besuchte das Humanistische Gymnasium in Eichstätt und studierte 1893–98 am dortigen Bischöflichen Lyzeum Philosophie und Theologie. Er empfing 1898 die Priesterweihe und war zwei Jahre lang Seelsorger in [[Kipfenberg]], [[Allersberg]] und [[Neumarkt in der Oberpfalz]]. Dann setzte Grabmann in [[Rom]] am [[Päpstliche Universität Heiliger Thomas von Aquin|„Thomaskolleg“]] der [[Dominikaner]] seine Studien fort, wo er von [[Franz Ehrle]] und [[Heinrich Denifle]] gefördert wurde. Er wurde 1901 zum Dr. phil. und 1902 zum Dr. theol. promoviert. Im Herbst 1906 wurde Grabmann außerordentlicher Professor der Dogmatik am Bischöflichen Lyzeum in Eichstätt und 1913 ordentlicher Professor für Christliche Philosophie an der Theologischen Fakultät in [[Wien]]. Von 1918 an bis zur Aufhebung der Theologischen Fakultät 1939 lehrte er in [[Ludwig-Maximilians-Universität|München]] Dogmatik und siedelte im Mai 1943 nach Eichstätt über.
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* [[Bernhard Bischoff]]: ''Nachruf Martin Grabmann.'' In: ''[[Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters]].'' Band 8, 1951, S. 254.
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* Hermann Köstler, [[Ludwig Ott]]: ''Martin Grabmann. Nachlaß und Schrifttum.'' Mit einem Nachlaßteil von [[Clemens Baeumker]] (= [[Michael Schmaus]], Werner Dettloff, [[Richard Heinzmann]] (Hrsg.): ''Veröffentlichungen des Grabmann-Institutes zu Erforschung der mittelalterlichen Theologie und Philosophie.'' Neue Folge 30), Paderborn 1980, ISBN 3-506-79430-2.
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Version vom 25. Dezember 2014, 09:35 Uhr

Gedenktafel für Martin Grabmann in seinem Geburtsort Winterzhofen

Martin Grabmann (* 5. Januar 1875 in Winterzhofen, Oberpfalz; † 9. Januar 1949 in Eichstätt) war ein deutscher Dogmatiker, Theologe, Philosoph, Laiendominikaner und Historiker. Von großer Bedeutung sind seine Forschungen zur mittelalterlichen Philosophie und Theologie.

Martin Grabmann besuchte das Humanistische Gymnasium in Eichstätt und studierte 1893–98 am dortigen Bischöflichen Lyzeum Philosophie und Theologie. Er empfing 1898 die Priesterweihe und war zwei Jahre lang Seelsorger in Kipfenberg, Allersberg und Neumarkt in der Oberpfalz. Dann setzte Grabmann in Rom am „Thomaskolleg“ der Dominikaner seine Studien fort, wo er von Franz Ehrle und Heinrich Denifle gefördert wurde. Er wurde 1901 zum Dr. phil. und 1902 zum Dr. theol. promoviert. Im Herbst 1906 wurde Grabmann außerordentlicher Professor der Dogmatik am Bischöflichen Lyzeum in Eichstätt und 1913 ordentlicher Professor für Christliche Philosophie an der Theologischen Fakultät in Wien. Von 1918 an bis zur Aufhebung der Theologischen Fakultät 1939 lehrte er in München Dogmatik und siedelte im Mai 1943 nach Eichstätt über.

Grabmann betrieb umfangreiche Quellenforschung zur Philosophie- und Theologiegeschichte des Mittelalters und verfasste grundlegende Werke zur Scholastik. Berühmt ist beispielsweise sein Diktum, Anselm von Canterbury sei der "Vater der Scholastik".[1] 1954 wurde das „Grabmann-Institut“ zur Erforschung der Philosophie und Theologie an der Universität München von Michael Schmaus, dem Nachfolger Grabmanns, gegründet.

In den Städten Neumarkt in der Oberpfalz und Eichstätt sind zu Ehren Grabmanns jeweils Straßen benannt worden.

Schriften (Auswahl)

  • Die Geschichte der scholastischen Methode, 2 Bde., 1909–1911
  • Thomas von Aquin. Persönlichkeit und Gedankenwelt, 1912
  • Die Kulturphilosophie des Hl. Thomas von Aquin, 1925
  • Mittelalterliches Geistesleben, 3 Bde., 1926–1956
  • Die Geschichte der katholischen Theologie seit dem Ausgang der Väterzeit, 1933

Literatur

Einzelnachweise

  1. S. Martin Grabmann: Die scholastische Methode von ihren ersten Anfängen in der Väterliteratur bis zum Beginn des 12. Jahrhunderts, in: ders.: Die Geschichte der scholastischen Methode, Bd. 1., Freiburg im Breisgau 1909, S. 259.